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Informationen zur Podcastfolge Nr. 105 über besseres Essverhalten mit Dr. Yael AdlerInformationen zur Podcastfolge Nr. 105 über besseres Essverhalten mit Dr. Yael Adler

 Die Kraft der Kälte: Wie du mit Atmung und Eisbad Stress regulierst und Energie gewinnst

In einer Welt, in der chronischer Stress und Reizüberflutung unseren Alltag bestimmen, suchen viele nach einfachen, natürlichen Wegen zurück zu innerer Stärke, Klarheit und Gesundheit. Genau hier setzt die Wim-Hof-Methode an, eine Kombination aus Atmung, Kälte und mentaler Ausrichtung.

In dieser Folge spricht Daniel Ruppert, langjähriger Wim-Hof-Instructor, Kampfkünstler und Experte für Atembewusstsein, mit Host Nils Behrens über die transformative Wirkung der Kälte  körperlich, emotional und mental.

 

Was ist die Wim-Hof-Methode?

Bewusste Atmung
Durch rhythmische, tiefe Atemzüge gefolgt von Atempausen wird das autonome Nervensystem stimuliert, mit Einfluss auf Sauerstoffaufnahme, pH-Wert und Stressregulation.

Kälteexposition
Kalte Duschen oder Eisbäder aktivieren natürliche Stressreaktionen, trainieren die Gefäße, stärken die Thermoregulation und sorgen für mentale Klarheit.

Mentales Training (Mindset)
Durch regelmäßige Übung entwickelt sich Resilienz. Man wird fähig, mit Disziplin, Achtsamkeit und mentaler Stärke auf äußere Reize zu reagieren statt zu reagieren.

 

Daniel Ruppert: „Man nutzt natürliche Stressoren wie Kälte und Atmung, um den Körper zu trainieren. Und das Ergebnis ist mehr Energie, Resilienz und Präsenz im Alltag.“

 

Warum Kälte? Die gesundheitlichen Effekte

Verbesserte Durchblutung
Kalte Reize trainieren die Gefäßmuskulatur und fördern eine bessere Blutzirkulation.

Stärkung des Immunsystems
Studien belegen: Eisbäder können entzündungshemmende Prozesse aktivieren und das Immunsystem stimulieren.

Hormonausgleich
Kälte fördert die Ausschüttung von Adrenalin, Dopamin und Serotonin, Botenstoffe für Wachheit, Stimmung und Wohlbefinden.

Stressresilienz & innere Ruhe
Die Kombination von Atem- und Kältetraining führt zu einer höheren Herzratenvariabilität, einem Marker für Regenerationsfähigkeit und psychische Gesundheit.

 

Atmung als Schlüssel zum Nervensystem

Daniel erklärt eindrücklich, wie sich über gezielte Atemübungen das autonome Nervensystem, eigentlich „unbewusst“ gesteuert regulieren lässt. Die Wim-Hof-Atmung wirkt dabei wie ein Reset-Knopf:

- Tiefe Atmung senkt den Sympathikus (Fight-or-Flight-Modus)

- Pausen führen zu parasympathischer Aktivierung (Rest-and-Digest-Modus)

- Der Vagusnerv wird stimuliert, das Herz schlägt ruhiger, die Verdauung verbessert sich, emotionale Stabilität kehrt ein.

 

Mehr erfahren im healthwise Podcast von sunday natural

Was passiert im Eisbad?

Nach wenigen Sekunden Kälteeinwirkung schaltet der Körper vom akuten Stressmodus in eine Tiefenentspannung um. Daniel beschreibt diesen Moment als Alpha-Flow-Zustand, vergleichbar mit Meditation oder dem Gefühl nach intensivem Sport.

Daniel Ruppert: „Das Spannende: An natürliche Stressoren wie Kälte kann sich der Körper nicht gewöhnen, sie bleiben wirksam. Der Körper reguliert, heilt, vitalisiert, jedes Mal aufs Neue.“

 

Einstieg leicht gemacht: Tipps von Daniel Ruppert

Beginne mit kalten Duschen:
 Am Ende deiner warmen Dusche --> 10 Sekunden kalt, langsam steigern.

Wim-Hof-App nutzen:
Geführte Atemsessions für Anfänger, sicher und strukturiert.

Box Breathing im Alltag:
4 Sekunden einatmen --> 4 halten --> 4 ausatmen --> 4 halten. Ein Mini-Reset in Stressmomenten.

Spüre, statt zu denken:
Nicht die Technik macht den Unterschied, sondern dein Körpergefühl. „Feeling is understanding.“

 

Take Aways

- Kälte ist ein natürlicher Stressor, richtig angewendet, stärkt sie Körper & Geist.

- Die Wim-Hof-Methode wirkt schnell, nachhaltig und ist für jeden zugänglich.

- Atemtechniken beeinflussen das Nervensystem unmittelbar.

- Kälteexposition fördert mentale Klarheit, Resilienz und Hormonbalance.

- Bereits wenige Minuten pro Tag genügen, um positive Effekte zu spüren.

 

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Daniel Ruppert ist zertifizierter Wim Hof Method Instructor und kombiniert Atemtechniken, Kältetraining und Meditation zu einem wirkungsvollen Ansatz für mehr Energie, Stressresistenz und innere Balance. Nach seiner Karriere als Architekt und zwei Burnouts entdeckte er die Kraft bewusster Regeneration und bringt heute über 18 Jahre Erfahrung in Kampfkunst, Meditation und Atemarbeit in seine Workshops und Vorträge ein. Ob Einzelcoaching, Gruppentraining oder Firmenevent. Daniel inspiriert Menschen, ihr volles Potenzial zu entfalten und nachhaltig gesund zu leben.

[Daniel Ruppert] (0:50 - 1:02)
In dieser Studie hat man gesehen, dass man 75% mehr Erfolge hatte mit Heimers Mindset, also man hat sich glücklicher gefühlt. Man hatte mehr Ideen, aber andererseits auch mit Krankheit, man hat sich gesünder gefühlt.

[Nils Behrens] (1:03 - 2:21)
Herzlich willkommen zu Healthwise, dem Gesundheitspodcast präsentiert von Sunday Natural. Ich bin Nils  Behrens und in diesem Podcast erkunden wir gemeinsam, was es bedeutet gesund zu sein. Wir tauchen ein in Themen wie Medizin, Bewegung, Ernährung und emotionale Gesundheit.

Immer mit einem weisen Blick auf das, was uns wirklich gut tut. In einer Welt voller ständiger Reizüberflutung und Stress brauchen wir Wege, um wieder zu innerer Ruhe und Stärke zu finden. Genau hier setzt die Wim Hof Methode an.

Durch die bewusste Steuerung von Atem, Kälte und Geist bietet sie einen natürlichen Ansatz, der uns lehrt, mit den Herausforderungen des modernen Lebens besser umzugehen und eine tiefere Verbindung zu unserem Körper herzustellen. Daniel Ruppert ist ein erfahrener Wim Hof Instructor und Kampfkunstlehrer sowie Mindfulness Trainer, der auf die Kombination aus Kältetechnik, Atembewusstsein und Meditation spezialisiert ist. Mit seiner Leidenschaft und Expertise hat er bereits über 9000 Menschen durch die Wim Hof Methode begleitet und unterstützt dabei, Stressresilienz, innere Stärke und Energie neu zu entdecken.

Als Speaker und Coach zeigt er, wie natürliche Stressoren wie Kälte und gezielte Atemtechniken Körper und Geist in Einklang bringen können, um das volle Potenzial freizuschalten. Und deswegen sage ich herzlich Willkommen Daniel Ruppert. Herzlich Willkommen Nils, vielen Dank für die Einladung.

Daniel, warst du letzten Sonntag auch schon in Eisbaden?

[Daniel Ruppert] (2:21 - 2:24)
Ja, und Montag und Dienstag.

[Nils Behrens] (2:24 - 2:39)
Okay, na gut, ich erkenne eine Linie, ich erkenne ein Muster. Du bist seit über 20 Jahren eigentlich Kampftrainer oder Kampfkunstlehrer, sag ich mal so genau genommen. Wie kommt man dann dazu, Wim Hof Coach zu werden?

[Daniel Ruppert] (2:39 - 7:12)
Das ist eine Geschichte. Ich mache sie kurz, weil ich habe eigentlich in Asien, in China gelebt, weil ich als Architekt unterwegs war und hatte als Architekt dort Firmen gegründet und hatte Joint Venture auch quasi für mich dort gehabt, mit Anteilseignern und habe dort mein, eigentlich genau genommen mein erstes Burnout, mein erstes Tief erlebt. So überarbeitet, viel gemacht und meine Entscheidung war damals so, gehe ich in eine Therapie oder therapiere ich mich selbst?

Und ich habe mich dann entschieden, mich selbst zu therapieren. Ich habe damals Kampfkunst und Kampfsport als Hobby gemacht und hatte mich dann entschieden, die Firmen runterzufahren und bin dann in die chinesischen Berge verschwunden und habe dort einfach Kampfsport und Kampfkunst trainiert, direkt an der Quelle und das hat eine Weile gedauert, bis ich dann irgendwann auch gemerkt habe, ich habe immer noch nicht die Antwort auf die Frage, die ich hatte, wie kann ich im Prinzip besser regenerieren?

Das hat nicht so richtig funktioniert. Ich habe es quasi in dem Kampfsport auch ein bisschen übertrieben, muss man sagen. Ich habe sehr viel trainiert, zehn Stunden am Tag und habe dann gemerkt, das ist es auch nicht.

Und in diesen Fragen, Beruf hat nicht geklappt so richtig. Die Leidenschaft war immer da, aber irgendwie habe ich gemerkt, Leidenschaft regeneriert mich auch nicht im Endeffekt, sondern erschöpft mich auch am Ende des Tages. Habe ich in China sechs alte chinesische Menschen gesehen, die haben Eis gebadet.

Das war der erste Moment, wo ich eine Idee bekam, dass man Dinge machen kann und man kann glücklich sein, weil diese Menschen, die in diesem Eisbad waren, haben am Ende gelacht und das fand ich spannend. Das war für mich damals unvorstellbar. Es war noch so ein bisschen so eine Abwehr.

Man hat sich hingezogen gefühlt, aber gleichzeitig abgestoßen gefühlt, weil man sagt, okay, das mache ich nicht so. Das ist eiskalt. Es war in Peking, es war schweinekalt.

Es hat geschneit, es war alles zugefroren. Und die haben das Eisbad gemacht. Und das hat mich auf einer gewissen Art bewegt.

Ich habe darüber nachgedacht. Und das ist wirklich ein paar Tage später, dann ist es zur Berührung der Wim Hof Methode gekommen, weil ich habe auf dem Rückflug von Peking nach Berlin eine BBC-Story gesehen, The Iceman. Und das war die erste Story auch über Wim Hof.

Und das war dieser Holländer. Und als ich die gesehen habe, dachte ich mir, der ist ja noch durchgeknallter als die Chinesen, die ich gerade gesehen habe. Ich dachte, das gibt es noch nicht.

Er hat sich einschließen lassen in irgendwelche Tiefkühlhäuser, hat irgendwelche Marathonsteine im Norden gelaufen, hat ständig Sachen, hat immer wieder erzählt, dass es beruhigt, hat immer wieder erzählt, dass man dadurch besser schlafen kann, dass man sich dadurch regeneriert, dass man dadurch ruhiger wird. Und dann habe ich den 10-Wochen-Kurs gebucht, als ich wieder ankam in Berlin. Und der ging 10 Wochen.

Und 10 Wochen eigentlich die Methode, atmen, 10 Wochen jeden Früh kalt duschen, so langsam steigern mit ein bisschen Varianten, auch die Atmung ein paar Varianten reinbringen. Und dann in der 10. Woche habe ich im Schlachtensee in Berlin das erste Eisbad genommen.

Das war eigentlich in der 10. Woche. Wie lange ist das her?

2009, 2010 war das. Das ist ziemlich lange her. Das war so der Beginn, wo ich dann auf einmal gemerkt habe, nach diesem Eisbad, das war eigentlich so früh im Schlachtensee, waren zwei Grad, das war jetzt gar nicht so kalt, würde ich heute sagen, habe ich da gebadet, zwei Minuten.

Ganz sicher, ganz safe, habe mich draußen hingesetzt. Und die Sonne ging gerade auf. Das war so früh.

Das war auch im Februar. Und in dem Moment habe ich gemerkt, nach diesem Eisbad, wie verbunden ich mich fühle, einmal zu mir selber und einmal zu der Umgebung. Und das fand ich spannend.

Ich habe mich kurzzeitig eins gefühlt mit dem, was dort ist, mit dem, was ich bin, wo ich herkomme, wo ich hin möchte und vor allem mit dem, was ich gerade sehe, diese Natur um mich. Und das war der Moment. In diesem Moment hat es mich reingezogen.

Seitdem bin ich wirklich fast jeden Tag ins Eisbad oder habe kalt geduscht, habe erst einmal nur für mich gemacht. Ich habe meinen Beruf wieder aufgenommen als Architekt, hatte wieder Ideen, wie ich als Architekt arbeiten möchte, hatte Ideen, wie ich mein Leben gestalten möchte als Architekt und hatte Ideen, was ich als Kampfsportler, als Kampfkünstler machen möchte. Ich habe dann Trainings gegeben, hier in Berlin hatte ich ein Studio geleitet, habe dann als Architekt weitergearbeitet, große Projekte gemacht, schöne Projekte gemacht.

Und es hat mich immer weiter aufgebaut, es hat mich immer weiter regeneriert und es hat mir immer weiter die Möglichkeit gegeben, eigentlich meine damals für mich unkontrollierbare innere Energie mehr in den Griff zu kriegen, mehr in Kreativität zu leiten, in Ideen zu leiten, auch den Moment zu fangen, wo man sagt, jetzt musst du dich mal ausruhen, jetzt musst du mal raus aus der Leidenschaft, du musst einfach mal loslassen, das ist ja auch eine Geschichte. Und das war so der Beginn, wo ich eingetaucht bin.

[Nils Behrens] (7:12 - 7:52)
Ja, sehr spannend, sehr spannend. Ich bin mir nicht ganz sicher, ich bin aber 2017 oder 2016 mit dem Hoffmann persönlich kennengelernt und bin seitdem tatsächlich auch großer Anhänger des Kaltduschens auf jeden Fall. Also das ist ja das, was man gut das ganze Jahr über machen kann und das Eisbaden habe ich dann im Winter eigentlich in erster Linie immer nur gemacht, wenn es sozusagen ein natürliches Eisbad auf der Terrasse möglich ist beziehungsweise auf dem Balkon möglich ist.

Aber lass uns doch mal kurz drauf eingehen, bevor wir zu tief einsteigen und auch unsere Hörerinnen und Hörer hier abholen. Wenn du jetzt mal sagen würdest, in einer kurzen Zusammenfassung, was die Wilhelm-Hoff-Methode ausmacht und welche Elemente sie beinhaltet.

[Daniel Ruppert] (7:53 - 8:48)
Die ist relativ einfach zu verstehen und das ist auch das, was ich an ihr mag, weil sie ist simpel. Sie hat eigentlich drei Elemente. Es ist eine gewisse Atemtechnik oder es sind vielleicht zwei oder drei Atemtechniken.

Es spielt mit dem Atem eine große Rolle. Dann spielt es mit der Kälte an sich eine große Rolle. Es muss nicht immer Eisbad sein.

Kälte ab 17 Grad runterwärts benutzt man Kälte. Duschen oder Kaltwasser, Bäder oder was auch immer. Und dann hat es noch die dritte Säule, das ist ein Mindset.

Das bedeutet auf der einen Seite, sich zu überzeugen, dass man Dinge tut, die man vielleicht anfangs gar nicht machen möchte und gleichzeitig aber auch zu sehen, dass man dadurch, dass man die Dinge tut, wie Eisbaden und Atmen jeden Tag, merkt man, dass man stabiler und ruhiger wird. Das heißt, das greift alles ineinander. Man könnte sagen, dass diese Säulen im Prinzip etwas für mich repräsentieren, was man aus meiner Sicht natürliche Stressoren nennt.

Man nutzt natürliche Stressoren wie Kälte und Atmung, um den Körper im Prinzip zu trainieren. Das ist eigentlich der Hintergrund dessen.

[Nils Behrens] (8:49 - 8:58)
Okay, sehr gut. Und wie würdest du diese Verbindung von Kälte und Atmung beschreiben? Woher kommt da diese Kombination oder was macht sie aus?

[Daniel Ruppert] (8:58 - 9:34)
Das ist sehr spannend. Ich hatte 2023 in der Münchner Uni eine Studie geleitet. Da hatten wir genau diese Frage aufgeworfen.

Was macht eigentlich das aus, wenn man beides benutzt oder wenn man einzelne Teile benutzt? Und wir hatten, wenn wir beides benutzen, in dieser Studie hat man gesehen, dass man 75 Prozent mehr Erfolge hatte mit einem Mindset. Also man hat sich glücklicher gefühlt.

Man hatte mehr Ideen, aber andererseits auch mit Krankheit. Man hat sich gesünder gefühlt. Die beiden Säulen an sich bedingen sich einander gar nicht.

Also ich kann rein türkisch atmen ohne Eisbad oder duschen. Ich kann eisbaden ohne atmen. Das ist eigentlich keine große Bedingung.

Sie potenzieren sich.

[Nils Behrens] (9:35 - 9:44)
Vielleicht auch mal ein ganz wichtiger Hinweis dazu, weil ich finde, dass das sehr häufig falsch verstanden wird, dass Menschen glauben, dass sie beim Eisbaden die Wim Hof Atmung anwenden sollen.

[Daniel Ruppert] (9:44 - 9:46)
Das wäre falsch. Das wäre eine sehr dumme Idee.

[Nils Behrens] (9:46 - 9:55)
Ehrlich gesagt, insbesondere wenn man jetzt nicht in einer sicheren Badewanne ist, sondern irgendwo in einem öffentlichen Gewässer eisbadet. Das ist einfach nicht zu empfehlen.

[Daniel Ruppert] (9:55 - 11:51)
Genau. Ich empfehle immer, dass man die Atmung zu Hause im Liegen im Bett macht oder im Sitzen irgendwo an der Wand. Schön, sicher, dass man ein bisschen Pause danach macht und dann irgendwann eine kalte Dusche nimmt oder ein Eisbad.

Beides hat miteinander nichts zu tun. Aber warum potenzieren die sich? Wenn man das genau schaut, ist es genau das Training der natürlichen Stressoren.

Die Atmung beinnert die natürlichen Stressoren Kohlendioxid und Sauerstoff. Die werden sozusagen durch die Atmung, und das ist bei Wim Hof eine ziemlich interessante Atmung, auch wissenschaftlich bis jetzt sehr gut untersucht, sieht man, wie diese beiden Gase den Körper in gewissen Formen stressen. Sie regen ihn auf, sie beruhigen ihn, sie verändern pH-Werte und dadurch trainiert der Körper Puffersysteme.

Interessanterweise aber das Ergebnis dieses Trainings danach ist so, dass es auf einen nächsten Stressor, nämlich Kälte, besser vorbereitet wird. Also der Körper ist darauf besser vorbereitet. Da gibt es zum Beispiel immer eine Sache, die man sagt, durch die Atmung ist das Blut danach leicht, also etwas basischer.

Es ist ja immer basischer, aber es hat einen kleineren Wert, ein bisschen erhöht, das hat man auch gemessen. Interessanterweise weiß man, dass zum Beispiel Kälterezeptoren in einem angehobenen pH-Wert nicht ganz so gut Schmerzen aussenden. Somit wäre ein Eisbad angenehmer.

Das ist schon mal so ein Effekt, den man so sieht. Aber auf der anderen Seite ist halt das Eisbad selber, das Training des Eisbads wiederum, das ist so ein Training, wo der Körper wirklich auf einer thermoregulatorischen Ebene arbeiten muss, mit ganz vielen Hormonen, er muss ganz viel regulieren, er muss ganz viel Blut zurückdrücken, er muss irgendwelche Sachen schließen. Und in der Atmung ist es eher so, dass er auf einer Ebene arbeitet, wo er sich relativ beruhigt und entspannt.

Eher so öffnet und eher so mehr in die Tiefe reingeht. Und das sind die beiden Seiten. Ich sage es mal als Kampfsportler, so Yin und Yang.

Die potenzieren sich ziemlich cool, muss ich sagen. Das ist ziemlich angenehm. Du siehst einerseits die Präsenz durch das Eisbad, du lernst diese Präsenz, dieses Dasein und du lernst auf der anderen Seite auch dieses Beruhigt und dieses Ruhigsein parallel.

Das ist so meine Erfahrung damit.

[Nils Behrens] (11:51 - 11:55)
Wenn jetzt jemand noch nie was von der Wim Hof Atmung gehört hat, wie würdest du sie denn erklären?

[Daniel Ruppert] (11:57 - 13:37)
Die Basisatmung ist relativ einfach. Man nimmt einfach eine gewisse Anzahl von Atemzügen in einem gewissen Rhythmus. Das ist immer, man atmet vollständig ein.

Das ist so Bauch, Brust, Kopf, sagen wir immer. Das heißt, das ist eher so eine Vasenatmung aus dem Yoga zum Beispiel. Man atmet voll ein, als wenn man so ein Glas vollfüllt.

Beim Ausatmen lasse ich eigentlich nur los. Ich atme nicht hinterher, eher so ein entspanntes Loslassen. Dadurch kommt der Körper einmal in so einen Rhythmus, aber wird auch sehr gut versorgt mit Sauerstoff und auch entsorgt mit CO2.

Dann wird der Atem angehalten für eine gewisse Zeit, eine Minute, anderthalb Minuten, zwei Minuten, je nachdem, ohne Luft in der Lunge und dann wird wieder eingeatmet und der Atem angehalten für ein paar Sekunden mit Luft in der Lunge. Dieser Rhythmus, dieser Dreiklang, der bringt den Körper in Runde zwei, in Runde drei, immer tiefer in diese Systeme rein, zwischen Sauerstoff und Kohlendioxid hin und her zu schalten, weil wir mit beiden Gasen hin und her spielen. Das ist eine sehr spannende Geschichte.

Sie wurde wissenschaftlich sehr gut untersucht. Man hat eine gute Basis, um zu sagen, wir wissen eigentlich genau, was in dieser Atmung passiert und wenn man die Forschungen dieser, wenn man es genau nimmt, das ist unter anderem eine Sauerstoffmangelatmung. Das kennt man aus dem Sport, Höhentraining.

Hypoxie heißt das in der Medizin. Dieses Höhentraining genau genommen ist ein Teil dieser Atmung. Da hat man eine sehr gute Forschungslage und die kann man schon mit ranziehen.

Und somit sieht man, auf jeden Fall habe ich dann auch höhere Blutkörper, mehr rote Blutkörper meine ich. Ich habe dann auch ein aktiveres Immunsystem. Ich habe dann auch ein ruhigeres Mindset.

Also die Gehirnwellen, sie gehen ein bisschen runter, das Herz schlägt tiefer. Das weiß man aus diesen eigentlichen Forschungen, die gar nichts mit der Methode zu tun haben mit dem Atmen. Aber die Atmung beinhaltet das.

Das ist das Spannende.

[Nils Behrens] (13:37 - 15:51)
Ich hatte die spannende Erfahrung, ich war da auf so einer Konferenz und das war in Palm Beach und da war das Buffet so in der Sonne aufgebaut. Und ich hatte dann die dumme Idee, den Fisch auch zu essen, der in der Sonne schon ein bisschen länger stand. Und ich hatte, ich kenne meinen Körper ganz gut und ich war mir ganz sicher, dass ich da jetzt, ich sage mal so, dass ich den Fisch wiedersehen würde, sagen wir es mal so.

Und ich habe mich wirklich sehr, sehr, sehr schlecht gefühlt, dachte eigentlich so, ich müsste jetzt eigentlich mal nach oben und weiß nicht, mich übergeben und mich hinlegen und keine Ahnung was und dachte aber so, Mensch, jetzt willst du aber diese Session mit dem Wim Hof nicht verpassen. Und bin dann mit diesem wahnsinnigen Unwohlsein da rein und dann hat er mit uns dann kollektiv diese Atmensession gemacht. 30 mal in und out, wie du es geschrieben hast, dann die Luft anhalten, 60 Sekunden und dann für 15 Sekunden wieder die Luft reingeholt und dann ausatmen und dann wieder von vorn.

30 mal, 90 Sekunden, dann gleich nochmal, 30 mal ein und aus und dann 120 Sekunden. Das heißt also wirklich zwei Minuten, das ist schon wirklich eigentlich so für alle, die das mal probiert haben, das ist schon wirklich der Advanced-Bereich, muss man sagen. Hat aber funktioniert, das war wirklich auch so ein Kollektiv, da waren wir dann irgendwie vielleicht mit 100 Leuten in diesem Raum und dadurch, dass man wirklich eine Stecknadel hätte hören können, konnte natürlich auch keiner zwischenatmen, das hätte man gehört und von daher war auch so ein bisschen Gruppenzwang mit dabei.

Aber das Faszinierende daran war, mir ging es danach wieder gut. Und das ist ja das, was er eben hat auch wirklich nicht nur erzählt, sondern auch teilweise sogar in der wissenschaftlichen Bedingungen auch gezeigt hat, wie er quasi sozusagen die Heilungssysteme sozusagen aktiviert hat durch diese Atmung. Und das fand ich wirklich ein für mich so überzeugendes Erlebnis, dass ich danach dann wirklich mir auch so sein Buch gekauft habe und seitdem eben genau, was du gesagt hast, auch dieses Thema mit sich rantasten an das Kaltduschen und heute ist für mich, ich will nicht sagen unvorstellbar, es ist natürlich vorstellbar, wieder eine heiße Dusche zu nehmen, aber ich freue mich eigentlich immer schon wahnsinnig drauf, wenn es eben halt so eiskalt rauskommt und vor allem ist es in den meisten Duschen auch so, dass man am Anfang sogar noch das Wasser sogar einen Tick wärmer ist und dann wird es noch mal kälter, also nach den ersten drei Sekunden, vier Sekunden.

Und ich freue mich schon immer auf diesen noch mal kälter Moment. Auf den Kick. Ja, ja, auf diesen Zusatzkick.

[Daniel Ruppert] (15:51 - 16:47)
Also das ist schon... Ich kann das bestätigen. Es ging mir ähnlich.

Also in vielen Lebenssituationen, wo ich die Atmung benutzt habe, sei es jetzt, als ich als Architekt noch unterwegs war, viel, viel unterwegs in Hamburg, Berlin, viel zu tun gehabt. Man hat immer viel zu tun, weil ich war auch auf der Baustelle. Also ich war Bauleitende, Architekt, Projektleiter.

Ich habe die Atmung wirklich auch teilweise zweimal am Tag benutzt, um mich einmal mental zu cleanen oder auch mal das späte Abendessen oder auch mal irgendwelche Sachen wieder ein bisschen in den Griff zu kriegen. Auch durchaus mal auch das Gefühl, einen Infekt in den Griff zu kriegen. Mittlerweile habe ich das Gefühl, ich kriege dadurch viele Infekte auch in den Griff.

Also für mich persönlich, das muss jeder für sich klären. Aber für mich ist es so, ich nutze sie so effizient mittlerweile, dass es teilweise drei Runden schon ausreichen. Und eben in diesem Setting, man muss da gar nicht ganz extrem und ewig rein, sondern wenn man so bewusst und 100 Prozent in diesem Moment, in dieser Atmung drin ist, dann hat sie mit wenig Aufwand einen sehr hohen Effekt.

[Nils Behrens] (16:48 - 17:28)
Ja, ich mache sogar nur zwei Runden häufig. Ich habe auch mittlerweile so eine Varianz. Unser gemeinsamer Bekannter, Moritz Klappen, der hat ja so seine eigenen Variationen sozusagen von der Wim Hof Atmung und mag das sehr, weil es einfach mal ein bisschen mit Musik unterstützt und mit einem Spiel sozusagen der Atemfrequenz ist und allem drum und dran und so.

Und deswegen mache ich es dann tatsächlich immer bei ihm. Das sind immer die geführten zwei Runden, die ich dann immer über den Moritz Klappen dann da habe. Aber trotz allem, ja, großer Fan.

Erkläre uns doch mal, wie beeinflusst denn die Atmung unser autonomes Nervensystem? Weil das ist ja natürlich eigentlich, autonom heißt ja eigentlich von uns nicht gesteuert. Das Nervensystem, nichtsdestotrotz, können wir es ja scheinbar dadurch etwas beeinflussen.

Genau.

[Daniel Ruppert] (17:28 - 23:35)
Wenn man so ein bisschen reingeht in die Physiologie, wie das aufgebaut ist, dann sieht man auch schon ein bisschen, okay, das greift ineinander. Also das Atemzentrum ist eigentlich im Gehirnstamm. Und es liegt zwischen Körper und Geist.

So, und da laufen quasi, da läuft das autonome Nervensystem Sympathikus und Parasympathikus durch. Das ist damit gekoppelt. Das heißt, und jetzt gibt es im Atemzentrum, gibt es einen, das ist eine relativ neue Erkenntnis, nennt sich Rhythmusgeber.

Und der Rhythmusgeber, das heißt die Atemfrequenz, entscheidet jetzt eigentlich, wie der Körper sich aufstellt. Genau genommen. Geht der Sympathikus an, das heißt der Stoffwechsel geht nach oben, der Herzschlag erhöht sich, wenn ich zum Beispiel schneller atme.

Wenn ich langsamer und tiefer atme wiederum, weil das Atemzentrum kontrolliert den Rhythmus und kontrolliert die Atemweise der Muskeln, wie sie angesprochen werden, dann reguliert das eher in den sogenannten Parasympathikus, das heißt in das Ruhenetzwerk rein, und der Herzschlag geht runter. Das heißt, ich kann mit den vier Ebenen des Atmens, das heißt einatmen, Luftanhalt mit voller Lunge, ausatmen und Luftanhalt mit leerer Lunge, kann ich alle Systeme eigentlich steuern. Weil ich grundlegend das autonome Nervensystem dadurch steuere und animiere, weil es muss darauf reagieren, weil einerseits muss die Atemfrequenz mit dem Herzschlag übereinstimmen.

Da gibt es einen Blutaustausch. Das Herzschlagsystem muss mit dem Blutdruck übereinstimmen. Der Rhythmusgeber kontrolliert genau das und sagt dem autonomen Nervensystem, wir atmen ungefähr in der Geschwindigkeit, du musst ungefähr diesen Rhythmus eingeben.

Das ist wie so ein Dirigent. Und die Atmung ist aus meiner Sicht einer von mehreren Dirigenten im Körper, aber ein sehr mächtiger Dirigent, wo ich wirklich Kontrolle ausüben kann, wenn ich sie beherrsche. Und beherrschen heißt auf der einen Seite, sie zwar zu kontrollieren, aber gleichzeitig sie zu fühlen.

Das ist aus meiner Erfahrung ganz wichtig, Atmung nicht zu denken, sondern Atmung zu fühlen. Das haben wir auch in ein paar Sachen gemessen. Da kommt man tiefer rein, einmal in die Aktivität oder in die Passivität.

Das ist aus meiner Sicht der Grund, warum Atmung so mächtig ist. Wenn man jetzt noch das aus der Wim Hof Methode reinnimmt, dass wir mit den grundlegenden Gasen rumspielen, dann wird es richtig spannend. Weil diese Gase wiederum sind ausschlaggebend für den gesamten Stoffwechsel im Körper.

Energieerzeugung, ATP, also Adenosintrifosphat, mitochondriale Tätigkeiten, CO2, Relaxierung, also Entspannung oder Vergiftung. Das sind Sachen, wo der Körper unmittelbar darauf reagieren muss. Dadurch habe ich die Kontrolle auf das biochemische System.

Wenn ich mit den Gasen ein bisschen spiele, dann kann ich darüber auch Kontrolle ausüben. Ich glaube nicht, dass wir das im Endeffekt irgendwann verstehen werden. Ich glaube, wir werden es fühlen.

Das ist auch mein Ansatz. Das ist auch das, was Wim immer mal sagt. Das Feeling, das Understanding, habe ich, glaube ich, irgendwann verstanden, was er meint.

Wir werden es verstehen, indem wir es fühlen, wie es funktioniert. Das ist ein großer Ansatz auch im Training. Oft habe ich Leute, z.B. auch CEOs, die kommen mit einem sehr, sehr starken Willen in dieses Training rein. Was wir am Anfang machen, wir lösen diesen Willen erst mal auf. Wir gehen erst in die Hingabe. Dann auf einmal merkt man, wie man an dem autonomen Nervensystem sieht.

Das kann man in der HRV z.B. messen. Da kommt man vielleicht noch auf das Herz, wie das Herz schlägt. Das kann man messen auch, wie derjenige sich fühlt, wie gut er schläft.

Sieht man, dass er, wenn er so loslässt in der Atmung, wenn er eher so in die Hingabe geht und der Körper einfach so beginnt, in seinen natürlichen Rhythmen zu atmen, dann merkt man auf einmal, wie der Einfluss stärker und stärker wird und wie das Atemsystem sich mit dem Herz in so eine Kohärenz bringt, in so einen natürlichen Rhythmus. Ist das die Atem-Herz-Gehirn-Kohärenz? In dem Sinne, genau.

Die Herz-Kohärenz beinhaltet die Atem-Kohärenz. Ich ziehe es gerne auseinander, um es zu verstehen. Das heißt, der Atemrhythmus gibt den Herzrhythmus vor und umgekehrt.

Der Herzrhythmus wiederum, über das Blutdrucksystem, über ganz viele Messoren, gibt im Prinzip eigentlich auch dem Gehirn vor, was los ist, und auch umgekehrt. Das heißt, es gibt eine sehr gute Kommunikation. Ich nenne das immer so das Lebensdreieck, meine persönliche Meinung ist immer dieses Dreieck.

Atem-Herz-Gehirn. Die drei sind nicht voneinander zu trennen und beeinflussen sich gegenseitig wie so ein Gummiband. In der Architektur ist es das Prinzip des Tensegrity.

Da sind Druck-Elemente mit Zug-Elementen verbunden. Und wenn ich die anfasse, bewegen sich alle. Wie so eine Brücke mit ganz vielen Seilen.

Alles bewegt sich. So ungefähr muss man sich das vorstellen. Das ist in uns auch.

Das ist das Grundprinzip einfach. Das ist das Schöne. Ich kann weder mit dem Herzschlag rumspielen, noch einigermaßen ...

Ich kann mit dem Gehirn rumspielen, aber es ist relativ lang, wenn ich aus einer Meditationsebene von hier vorne direkt in etwas hineingreifen möchte, was grundlegend im Gehirnstamm ist. Das dauert. Da muss ich erst mal hin.

Das sind ganz viele Wege, um da ranzukommen. Ganz viele Schutzmechanismen, um da nicht ranzukommen. Aber die Atmung ist da drin, die ich gleichzeitig unbewusst bewusst machen kann.

Sie ist auf der einen Seite sehr stabil und fragil. Und dadurch habe ich einen Eingang. Aus meiner Sicht ist das der Eingang für uns.

Und ich glaube, das haben die Yogis schon vor ein paar Tausend Jahren herausgefunden. Deswegen gibt es unglaublich viel in Pranayama. Diesen yogischen Atmen.

Unglaublich viele Ansätze, wie wir uns mit dem oder dem Rhythmus in die oder die Zustände hineinatmen können. Und aus meiner Sicht hat die Vimhova-Atmung etwas sehr Spannendes gemacht. Sie hat etwas zusammengefasst, was in Einzelteilen existierte im Yoga.

Aber es ist völlig neu. Es ist völlig neu, das so zu machen. Und das Ergebnis ist für uns phänomenal, weil es jeder machen kann, ohne irgendein System besuchen zu müssen, jahrelang trainiert haben zu müssen, ohne irgendeine Tradition zu folgen.

Sondern ich setze mich einfach in die Ecke. Jeder kann das. Und ich mache das.

Und es wirkt eigentlich bei jedem. So wie bei dir mit dem Fisch. So wie bei mir mit einem Magen-Darm-Virus, den ich mal hatte, den ich einfach so über eine Nacht wegatmen konnte.

Oder so wie beim anderen vielleicht eine Depression oder ein mentaler Zustand von Traurigkeit oder Desorientierung. Und das ist spannend. Da sieht man genau, da greift die Atmung in die Atem-Herz-Gehirn-Koherenz rein.

In dieses Dreieck. Total spannend.

[Nils Behrens] (23:35 - 23:37)
Und damit ja auch den Vagusnerv sozusagen.

[Daniel Ruppert] (23:37 - 23:41)
Damit auch den Vagusnerv. Einer der wichtigsten Nerven eigentlich in unserer Zeit heute, glaube ich.

[Nils Behrens] (23:43 - 24:09)
Nein, es ist ja auch wirklich erwiesen, dass zum Beispiel auch, jetzt sagen wir mal das Thema Essen zum Beispiel, also die Kalorien und die Nahrung wird ganz anders aufgenommen, wenn man eben entspannt ist, als wenn man angespannt ist. Auf jeden Fall. Und deswegen ist es natürlich schon sehr, sehr wichtig, eben halt einen Einfluss auf den Vagusnerv zu nehmen.

Und da, finde ich, ist ja das generelle Thema Atmung einfach wirklich faszinierend, wie stark wir es dann doch wirklich beeinflussen können.

[Daniel Ruppert] (24:09 - 28:08)
Genau. Also wir haben, ich mache so ein bisschen seit ein paar, seit drei, vier Jahren mache ich Forschung in dem Bereich Atmung. Mit einem guten Freund und sehr guten Wissenschaftler, der dahinter sitzt aus Hannover, mit großen Scannern.

Wir arbeiten mit so richtig teurem Material und schauen uns verschiedene Möglichkeiten an, wie Atmung, welche Form von Atmung Einfluss hat, genau auf dieses System. Sympathikus, Parasympathikus, in dem Fall Vagusnerv ist ein großer Begriff. Oder Sympathikus für viele, das ist das aktive System, der Fight-Modus.

Und wir gucken, welche Auswirkungen hat eigentlich zum Beispiel das Luftanhalten bei Vim, bei der Vim-Hofatmung auf das System. Und das ist genial. Es ist einfach genial, wenn man sieht, wie das System innerhalb kürzester Zeit in so einen Reset kommt.

Also der Grund ist, wenn man das, wenn man das verstehen möchte, muss man einfach nur seine Zelle verstehen. Man muss einfach verstehen, wie wir aufgebaut sind, wie wir entwickelt wurden. Und das Entwickeln ist so, ich nenne das natürliche Stresszonen.

Wir sind da draußen in der Natur wirklich ewig unterwegs. Also es gab wohl mal einen Künstler, der hat die menschliche Entwicklung auf eine Uhr projiziert. Auf 24 Stunden.

Und so wie wir jetzt seit der industriellen Revolution leben, waren wir gerade drei Minuten in der gesamten genetischen Entwicklung. Bis 19 Uhr hatten wir kein Feuer. Dann kamen so die ganzen Klamotten und so weiter und so fort.

Das heißt, wir sind noch relativ ursprünglich programmiert in der Genetik. Und unser Körper ist einfach trainiert, auf jegliche Art von natürlichen Stressoren eine entsprechende Antwort des Überlebens zu haben. Und das hat nervlich, das muss nervig sein.

Das ein oder andere Nervensystem, das muss hormonell sein. Das muss biochemisch komplett sein. Der Stoffwechsel des Herzens, also alles greift sozusagen auf diesen natürlichen Stressor und reguliert sich in so einen Überlebensmodus.

Das wird die eine Seite. Das nennt man Allostase. Also das Regulieren durch Wandelbarkeit, die Anpassungsfähigkeit der Zelle.

Die andere Seite ist, dass offensichtlich die Zelle oder das Lebewesen sagt, okay, wenn ich jeden Tag sowieso diesen Stressor habe, dann mache ich mir auch einen Nutzen daraus. Und somit sind die Regulationsmechanismen von zum Beispiel der Veränderung eines pH-Wertes, weil CO2 im Körper sich verändert, hat gleichzeitig einen sehr gesunden, kurzzeitig einen sehr gesunden Effekt, weil dadurch kann ich gewisse Dinge im Blut loswerden. Gewisse Invasoren können in diesem pH-Wert nicht existieren.

Das heißt, oder wenn wir nehmen, Intermittierendes Fasten, wenn wir beim Essen waren. Zum Beispiel Fasten oder Intermittierendes Fasten. Ich reguliere mein Essen runter.

Dadurch muss mein Körper auf einen anderen Stoffwechsel schalten. Der ist erst mal effizienter auch. Fettverbrennung ist erst mal verbrennungsfreier in dem Sinne.

Aber gleichzeitig kann er die ganzen Verdauungsorgane benutzen, um sich zu reinigen. Das ist genau das, was ich meine. Der natürliche Stress, um nichts zu essen, der uns über längere Zeit bedrohen würde, wird gepuffert.

Weil wir haben genügend Puffer, Fettverbrennung. Und gleichzeitig nutzt der Körper aber die freigewordene Darmsystematik und nimmt die Gifte raus. Er kehrt es um.

Er bringt die Gifte raus, die ich dann ausschalten kann. Und dadurch reinige ich mich. So ähnlich muss man Hitze sehen.

So ähnlich muss man Kälte sehen. Hitze haben wir gut entdeckt. Sauna, jeder kann Sauna.

Wir sind jetzt im Zeitalter, glaube ich, der Kälte, wo wir die Kälte entdecken. Und im Zeitalter der Atmung, wo wir entdecken, Sauerstoff, CO2, Stickstoffmonoxid, die haben genau die gleichen Wirkungen auf den Körper. Weil es sind Überlebensmechanismen, wenn daraus was sich verändert, nicht im Standard ist.

Und dadurch reguliert der Körper sich ein. Und das ist das, was im Prinzip die Atmung auch macht. Sie stresst ihn.

Genau genommen ist es eine Stressatmung. Es ist keine Entspannungsatmung. Und das Eis, was du selbst sagst, ist auch.

Es ist eigentlich immer wieder Stress. Du denkst, okay, ich mache auf. Du freust dich drauf, weil danach ist es schön.

Total. Ja, weil das ist die Regulation. Danach ist das der Reset.

[Nils Behrens] (28:08 - 28:14)
Klaas Häufer-Umlauf hat das mal im Podcast gesagt. Er meinte, man ist mal eine Stunde später so grundlos gut drauf. Ja, ja.

[Daniel Ruppert] (28:14 - 28:35)
Also ich mache wirklich fast jeden Tag Eisbäder. Ich mache jeden Tag meine 2 Minuten, 1,5, 2. Heute habe ich 3 Minuten gemacht.

Gestern habe ich mehrere gemacht. Vorgestern 3 Minuten, dann wieder 2 Minuten. Und ich muss sagen, ich fühle 24 Stunden so eine leichte Vibration.

So ein leichtes, wo ich merke, das sind offensichtlich meine Zellen, die sich freuen.

[Nils Behrens] (28:36 - 28:40)
Ja, aber es ist ja spannend, obwohl du es so häufig machst, dass du das Gefühl trotzdem immer noch merkst.

[Daniel Ruppert] (28:40 - 28:47)
Ja, und das ist etwas, was auch sehr spannend ist. An natürliche Stressoren kann der Körper sich nicht gewöhnen. Das ist spannend.

[Nils Behrens] (28:48 - 28:54)
Du hattest es eben schon einmal kurz erklärt, das Thema Herz-Ratten-Variabilität. Magst du einmal vielleicht erst mal vorab erklären, was das eigentlich ist?

[Daniel Ruppert] (28:55 - 33:10)
Ja, um es ganz kurz zu machen. Wir haben im Prinzip einen Herzrhythmus. Und wenn ich im Stress bin, ist der Herzrhythmus relativ gleich.

Das heißt, ich habe einen gleichen Schlagabstand. Ich habe einen relativ konformen Herzschlag. Bumm, bumm, bumm.

Wenn ich nicht im Stress bin, das hat man auch gemessen, hat der Herzschlag eine gewisse Varianz. Das heißt, der Abstand zwischen einem Schlag zum anderen ist unterschiedlich. Das nennt man diese HRV, diese Variabilität.

Je höher meine HRV ist, also je höher meine Varianz in den Schlägen ist, umso entspannter bin ich, umso gesünder bin ich, weil das ist ein Zustand des Körpers, wo er sich ausruht, wo er sich regeneriert. Das weiß man aus der Medizin. Und daraus ist dieser HRV-Gedanke entstanden.

Und man hat gesehen, okay. Und das ist im Prinzip jetzt, wie wirkt jetzt die HRV oder was hat die HRV jetzt damit zu tun. Irgendwann haben wir erkannt in diesen Forschungen, dass es nicht darum geht, das eine oder das andere, sondern es geht darum, dass wir versuchen, beides zu können.

Und das ist auch das Spannende. Wir haben eine Tendenz, ich komme viel aus Meditationstechniken, wir haben eine Tendenz, dass wir uns immer wieder runtermeditieren. Wir wollen immer wieder runter.

Wir wollen uns immer wieder beruhigen. Was durchaus Sinn macht, wenn ich aus einer Taggestaltung komme, die sehr stressig ist, aber auch ich in mir drin den Stress mache. Das heißt, mein Herz schlägt die ganze Zeit stark.

Mein Herz schlägt die ganze Zeit gleichmäßig, was ich tue. Das heißt, ich bin die ganze Zeit im Sympathikus, ich bin die ganze Zeit im Adrenalin, ich bin die ganze Zeit im aufgeregten Fight-Modus. Also möchte ich mich runtermeditieren.

Was aber die Wim Hof-Methode interessanterweise macht, sie lernt auch, dem Körper Stress auszuhalten. Sie lernt dem Körper auch, durchaus eine niedrige HRV zu haben, um dann in die optimale HRV zu kommen. Das heißt, ihr resetet dadurch, dass ich, wenn ich zum Beispiel Luft anhalte, das ist ja so, dass es dem Körper ab einem gewissen Punkt ja auch nicht unbedingt gut tut.

Also irgendwann fängt er an, auf die eine oder andere Weise zu viel oder zu wenig zu haben. Ich muss was machen. Das heißt, wenn man mal den Puls misst bei der Atmung, sieht man, der Puls macht ständig so.

Der geht mal so, der geht mal hoch, der geht mal runter, der geht mal hoch, der geht mal runter. Der wird die ganze Zeit quasi aktiviert. Wird wieder runtergefahren, wieder hoch und runter.

Und durch dieses Training, dieses hoch und runter, dadurch nivelliert sich das System auf einen natürlichen Zustand. Und natürlich ist gespeichert, dass der Körper relativ schnell, wenn er aus dem Stress rauskommt, in eine sehr gute HRV rutschen kann. Ohne eigentlich große Hilfsmittel.

Wenn ich das vorher trainiere. Und deswegen bin ich halt so ein Freund von dieser Methode. Weil sie das auf die eine oder andere Weise macht.

Sie trainiert sowohl in der Atmung eher das ruhige Netzwerk, wo du echt, wenn du mal so 10 Minuten liegen bleibst, wo du wirklich merkst, wo du so richtig tief runterfährst. Wir haben es auch gemessen, wir haben teilweise Herzschläge, die gehen in die 40, die gehen teilweise richtig runter. Wo das System einfach mal...

Während der Hoffatmung? Danach. Danach, ja.

Wir haben das gemessen. Man sieht es, ich stelle das immer gerne in den Präsentationen vor, in den Speeches, die ich mache, in den Keynotes. Wir haben eine Messung gemacht und dann sieht man sozusagen die HRV.

Und man sieht quasi das Gehirn. Und man sieht quasi, was macht es eigentlich in der Atmung. Und was macht es nach der Atmung.

Und man sieht diesen Regulationsmechanismus. In der Atmung versucht das System zu überleben. Und zwar sehr, sehr effizient.

Indem es immer wieder verschiedene Zustände annimmt. Und außerhalb der Atmung, wo die Atmung zu Ende ist, reguliert sich das System auf einen natürlichen Zustand ein und hält das. Und deswegen trainiert die Atmung das System.

Und danach siehst du über 10, 15, 20 Minuten einen unglaublich tiefen, ruhigen Zustand in der HRV. Und vor allem auch im Gehirn. In den Wellen.

Und du siehst, das ist ein Totalaus. Man weiß mittlerweile medizinisch, wenn solche Sachen vorkommen, bist du in einer tiefen Heilung. Und das sind die Heilungsmechanismen, die dann reaktiviert werden.

Das, was du erfahren hast, was ich erfahren habe, wo man merkt, da werden so grundlegende Mechanismen aktiviert, die wir, glaube ich, uns gerade erst erschließen. Dass die existieren. Und zwar nicht durch Ruhe, sondern durch Stress.

Das ist mega spannend.

[Nils Behrens] (33:11 - 33:20)
Sehr spannend. Das heißt also, wir können uns auch über Meditation sozusagen auch unser Gehirn in diesen Zustand bringen?

[Daniel Ruppert] (33:20 - 35:12)
Ja, ist möglich. Auf jeden Fall. Ich bin 20 Jahre Kampfkünstler, Kampfsportler.

Und ich habe ein sehr, sehr langes Training, ein direktes Training in Asien mit Meditation hinter mir. Viele kennen es unter Monkey Mind Meditation. Also den inneren Dialog ausschalten.

Meditationen über Stunden, über Tage. Teilweise über 14 Tage lang meditieren. Daran sieht man auch, das haben wir auch gemessen, man sieht, dass das System durchaus sich beruhigen kann durch Meditation, sich durchaus von oben nach unten eingreifen kann.

Was wir aber gesehen haben, dass das sehr lange dauert. Es braucht seine Zeit. Und deswegen sind Meditationen auch eigentlich lang.

Also ich brauche meine 20, 30 Minuten und habe dann so ungefähr, merke ich, ich bin beruhigt. Je mehr ich übe, das ist wie ein Muskel, umso länger hält die Beruhigung an. Was ich aber in meinem Weg gelernt habe, ich habe immer so einen schönen Satz, ich habe mir gedacht, ich sage immer, in der Höhle war ich erleuchtet.

Und dann bin ich ins Tal, wo die Gesellschaft stattfindet und habe den ersten Anruf bekommen und war nicht mehr erleuchtet. Und da kam die Frage, warum hält die Meditation nicht? Warum hält es nicht, was ich über Monate trainiere und es fällt einfach zusammen, wenn der Stress einen gewissen Level erreicht.

Und da kam ich auf die Idee, die Atmung mit der Meditation zu kombinieren. Weil mir ist aufgefallen, dass Atmung ein großer Teil, auch im Kung Fu, wo ich herkomme, war, das kennt man nur hier nicht, so Zero Breathing, also Atemsysteme im Kampf. Da habe ich gemerkt, dass sie Atmung sehr, sehr, sehr genau üben.

Und dann erst die Meditation. Und dann ist mir aufgefallen, okay, ich probiere mal, indem ich die beim Hofatmung mache und meditiere in meiner Technik. Und dann haben wir das aufgezeichnet.

Und das Ergebnis ist genial. Die Atmung bringt mich eigentlich schon in den Zustand der Meditation. Man muss da danach eigentlich gar nicht mehr meditieren.

[Nils Behrens] (35:14 - 35:26)
Du hast ja in deiner Präsentation, die ich mir auch vorab schon mal anschauen konnte, auch das Thema Alpha Flow State erwähnt, was du quasi durch das Eisbaden aktivieren kannst. Wie fühlt sich das an oder was steht dahinter?

[Daniel Ruppert] (35:27 - 35:29)
Es fühlt sich erstmal toll an.

[Nils Behrens] (35:29 - 35:30)
Sehr gut.

[Daniel Ruppert] (35:30 - 36:21)
Es ist immer ganz, ganz wichtig, dass man bei dieser ganzen Wissenschaft nie das Gefühl vergisst. Man kann viel wissen, aber im Endeffekt hilft es uns nicht. Aber man kann extrem viel fühlen und das hilft uns am meisten.

Wenn man es aber wissenschaftlich ein bisschen auseinander nimmt, das Gehirn hat verschiedene Frequenzen. So, Punkt. Beta ist das, was ich aktiv mache, was wir vielleicht sind gerade im Beta.

Wir haben zu tun. Wir haben ein Ziel. Wir sind ein bisschen ausgescheitert.

Wir achten vielleicht gerade nicht auf Bedürfnisse wie Durst oder Hunger, weil wir haben zu tun. Sehr guter Zustand. Alpha-Zustand ist der Zustand, wo die Frequenz runtergeht.

Ich bin eher im kreativen Zustand. Ich versorge mich. Ich fühle mich wohl.

Ich bin zu Hause. Ich bin entspannt. Dann kommt der Theta-Zustand.

Der Theta-Zustand ist ziemlich spannend und den können wir noch betrachten. Das ist der Zustand, wo ich so anfange, so langsam in den Schlaf reinzugehen, wo ich richtig auch in den Schlaf dann reinrutsche. Das System ist tiefenentspannt.

Introzeption.

[Nils Behrens] (36:21 - 36:32)
Ich gehe komplett nach innen. Das muss ich sagen. Ich lerne ja ab und zu mal Menschen kennen, die meinen Podcast hören und dann sagen sie mir immer so, ich höre dich immer zum Einschlafen.

Dann denke ich jedes Mal wieder, ist das jetzt ein Kompliment? Das ist ein Kompliment.

[Daniel Ruppert] (36:33 - 39:27)
Viele sagen das auch durch die Stimmenhöhe bei mir. Viele schlafen ein, wenn sie mir zuhören. Ich sehe es immer als Kompliment, weil das ist tief ins Theta rein.

Damit hilft man den Menschen. Sehr gut. Also gute Nacht, wer mich jetzt noch hört.

Genau. Also das Eisbad selber, wir haben gemessen und ich habe das auch gemerkt. Wir haben es erst gemessen, nachdem ich es gemerkt habe.

Ich habe gemerkt, wenn ich Eisbäder mache und gar nicht lange Eisbäder, sondern wenn ich ich habe mich mit der Atmung gut vorbereitet. Ich bin in die Atmung gut eingestiegen. Ich habe eine gute Übung in der Atmung.

Das ist so ein Grundvoraussetzung. Ich fühle die Atmung sehr gut. Also nicht ich in dem Sinne, sondern derjenige, der es tut.

Wenn ich dann mit diesem Gefühl in das Eisbad gehe. Ich gehe in das Eisbad, es kommt diese Aufregung. Es kommt erstmal dieser Moment, wo es aktiv wird.

Es ist extrem wichtig, wenn wir vielleicht noch dazu kommen, es ist extrem wichtig, diesen Zustand nicht zu unterdrücken, weil der Körper macht jetzt extrem viel. Er muss viel machen und es ist auch wiederum gesund. Und dann, nachdem er das gemacht hat, komme ich in diesen Zustand, wo ich vielleicht mit der Ausatmung auch ein bisschen verlängert reingehe, wo ich ein bisschen ruhiger werde, wo ich auch über so eine Ausatmung einfach mich beruhige, wo ich mich hingebe.

Und dann merkt man auf einmal, wie man in so eine tiefe Innenwahrnehmung rutscht. Man verliert eigentlich so ein bisschen das Denken und die Außenwelt ist auch so ein bisschen weg. Das ist eher so ein Gefühl, wie ich da so bin, in dem Kalten.

Und eher so ein Gefühl, wo ich vielleicht merke, es wird warm oder die Zellen vibrieren oder was auch immer. Ich komme in so eine tiefe Wahrnehmung von innen. Und das ist dieser Flow-State.

Der kann ein Alpha sein, es kann auch ein Theta sein. Man kommt in eine Tiefeinspannung. Diese Alpha-Theta-Systeme sind in der Wissenschaft ein bisschen bekannt als Zustände von möglicher Heilung, Regeneration und Ausruhen.

Und das war für uns phänomenal, als wir gesehen haben, ich habe mehrere Eisbäder aneinander gemacht und wir haben immer wieder gesehen, dass ich schon nach zwei Minuten in diesen Zustand rutsche. Wir haben Gehirnwellenscans gemacht und irgendwann habe ich meine Meditationstechnik angewendet, da bin ich nach zwei Minuten in so ein tiefes Theta gerutscht, dass mein Alpha sogar ausgeschaltet war. Und das ist ein Zustand, dieses Muster kennt man, das ist ein sehr tiefes Theta-Muster mit einem sehr hohen Gamma-Muster.

Da hat man in den 80ern Mönche untersucht im Gehirnwellenbereich. Also man hat sie gemessen, die haben 20 Jahre Meditationserfahrung, die haben das gleiche Muster. Exakt das gleiche Muster.

Und wir waren so überrascht, dass wir das nach zwei oder drei Minuten Eisbad sehen, dass wir dann einfach jemanden genommen haben, das war der Assistent, der noch nie ein Eisbad gemacht hat. Und wir haben gesagt, wir müssen mich mal rausnehmen, weil ich habe so starke Kung-Fu-Erfahrungen, dass wir nicht wissen, wir wissen nicht, ist das jetzt eher so aufgrund meiner Erfahrung, oder ist das Eisbad wirklich? Das ist nur meine Antwort, weil ich seit 20 Jahren dieses Kung-Fu-Zeug extrem mache, dass mein Körper sowieso automatisch darauf reagiert auf Stress.

Also haben wir den Assistenten genommen. Und wir waren überrascht, es ist das gleiche Ergebnis.

[Nils Behrens] (39:28 - 40:33)
Ich kenne das wirklich sehr gut. Ich hatte das, dadurch, dass es eben halt natürlich das Eisbad war, was ich auf dem Balkon hatte, ist es eben teilweise sehr unterschiedlich gewesen, wie viel Temperatur wir auch da auch gerade haben. Und gerade wenn es dann so, ich sage jetzt mal so in diesem Bereich, alles was so zwischen 5 bis 8 Grad war, ist es ja dann noch nicht ganz so kalt.

Also wenn die ein oder anderen nicht erfahrene Eisballer dann vielleicht nicht so sehen, aber trotz allem ist es ja dann noch ein bisschen wärmer. Und dann bin ich dann teilweise wirklich auch so 6, manchmal sogar 8 Minuten da drin gesessen. Und ich habe wirklich das, was mir beim Meditieren wirklich unglaublich schwer fällt, wirklich in diesen ich schalte den Kopf auf einmal und bin einfach nur, fällt mir dann wirklich, gerade bei dieser längeren Zeit, unheimlich leicht.

Das heißt, ich merke dann einfach wirklich so, wo ich dann irgendwann so nach 6 Minuten auf einmal aus so einem Vakuum wache und auf einmal denke so boah, du bist schon 6 Minuten und jetzt gehst du mal lieber raus. So nicht, dass da noch irgendwelche negative Effekte oder sowas so kommen. Aber ich kenne das wirklich sehr, sehr gut, dass du wirklich in so eine totale Ruhe dann da herkommst.

[Daniel Ruppert] (40:33 - 40:45)
Genau. Das ist genau das, wo man sieht, dass ein relativ starker Stressor trotzdem den Körper in eine relativ starke Entspannung bringt. Wie ist es denn mit dem Hormonhaushalt?

 

[Nils Behrens] (40:45 - 40:46)
Da gibt es ja auch Auswirkungen.

[Daniel Ruppert] (40:46 - 42:50)
Es gibt Auswirkungen, da muss man sagen, die Forschungslage ist relativ dünn, aber die wird kommen. Und was man momentan weiß, ist so, was man weiß ist, beim Eisbad, wenn man reingeht ins Eisbad, muss ja der Körper eine extrem starke Arbeit verrichten.

Das heißt, er muss ganz große Teile seines Blutes zurück in die Mitte bringen. Also die Thermoregulation greift, indem er sagt, ich muss mich schützen, ich muss meine Organe schützen, meine Arme, meine Beine können kalt werden. Das ist ganz einfach.

Also drückt er das Blut zurück. Er drückt die Lymphe zurück. Er drückt alles in den Chor, quasi, um es zu schützen.

Und das ist eine Riesenarbeit. Wenn man das Blutsystem sieht, so 100.000 Kilometer, wenn sich da auch nur Teile bewegen, wie viel Arbeit er braucht. Deshalb braucht er Adrenalin.

Das weiß man. Er braucht Cortisol und er braucht die Stoffwechselerhöhung. Da ist mir mittlerweile schon klar, dass auch die Adrenalinmenge, die am Anfang ausgeschüttet wird, ist richtig hoch.

Dann weiß man, dass das System ungefähr nach einer Minute, wenn es das vollrichtet hat, also wenn das Blut in der Mitte drin ist, es nicht mehr das Adrenalin braucht. Es muss eher zurückgehen und muss runterfahren. Und das ist das, was du auch gemerkt hast.

Es muss runterfahren. Und da merkt man auch, dass der Herzschlag runtergeht. Wir arbeiten mit Pulsometern.

Mache ich bei ganz vielen Teilnehmern. Wenn ihr eine Garmin-Uhr habt, irgendeine Apple-Uhr, macht bitte den Pulsometer an. Ich nehme das auf.

Und wir gucken eure Kurve an. Die steigen dann mit 113, 120 gehen die rein. Und nach der Arbeit, nach 1,5 bis 2 Minuten fällt der Puls Stück für Stück für Stück auf so 80 zurück.

Teilweise 60 zurück. Und da sieht man genau diese Kurve. Und das muss hormonell bedingt sein.

Das heißt, es müssen Hormone reinkommen, die Temperatur regeln. Das könnte Melatonin und Serotonin sein, weil das Temperaturregelungshormone sind. Das könnte Dopamin sein.

Und diese Hormone sind alles Heilungshormone. Und das ist ungefähr das, was man weiß. Von der Menge her ist man sich noch nicht klar, wie hoch.

Weil es relativ komplex ist, das zu messen. Aber das kann man ungefähr sagen. Cortisol auf jeden Fall.

Adrenalin auf jeden Fall. Dann der Abbau dieses Systems. Das Runterfahren vom Sympathikus.

Das Hochfahren vom Parasympathikus. Und das Umschalten auf Temperaturregelungshormone. Das ist auf jeden Fall schon klar.

In welcher Menge weiß man nicht. Ich weiß es nicht.

[Nils Behrens] (42:51 - 43:16)
Du hast eben gerade das Beispiel genannt, wie du dann quasi vom Berg runtergestiegen bist, wieder in Stress geraten bist und alles wieder dahin war. Wie ist denn deine Erfahrung, das war jetzt ja quasi basierend auf der Meditation, wie ist denn deine Erfahrung jetzt basierend auf dieser Wim Hof Methode der Kombination aus den Eisbädern und der Atmung? Kann man sich da langfristig eine höhere Resilienz oder Stressresistenz aufbauen?

[Daniel Ruppert] (43:16 - 45:30)
Am Ende ist die Resilienz. Und das kann ich wirklich in dem Sinne von mir aus, für mich persönlich auch sehe ich das. Das, was ich am Anfang sagte, das ist ein Gefühl.

Es ist ein Unterschied, bei einer Meditation ist es so, dass ich eher über einen Gedanke in ein Gefühl muss. Also ich setze mich hin und sage, ich muss ruhig sein, ich muss meinen inneren Dialog abschalten. Was aus meiner Sicht fast unmöglich ist.

Das sind neuronale Netze, die funktionieren die ganze Zeit, die kann man nicht abschalten. Im Eisbad ist es aber so, oder im Atmen, im Atmen zum Beispiel fühle ich, wenn ich die Luft anhalte und ich komme mit diesem Sauerstoffmangel, so 85 Prozent, das fühlt man. Man fühlt, wie sich das anfühlt, wenn man wirklich komplett loslässt.

Das ist ein Gefühl, wie auch die Muskeln relaxieren. Und wenn ich das jeden Tag mache, wird dieses Gefühl gespeichert. Das ist wie eine neurolinguistische Programmierung.

Der Gedanke wird zum Gefühl. Und beim Eisbad ist das Gleiche, was du beschreibst, ist ein Gefühl, was du beschreibst. Du beschreibst ein tiefes Gefühl.

Das Spannende ist, was ich auch dann angewendet habe als Architekt in den letzten Jahren, die ich dann gearbeitet habe, nachdem ich erst so sechs, sieben Jahre auf dem Hof gemacht habe, da habe ich gemerkt, wow, ich kann mich kontrollieren durch diese Reproduktion dieser Gefühle. Ich reproduziere den Gefühl, das Gefühl, dass ich atme, und ich reproduziere das Gefühl des Eisbadens. Und das ist mir auch immer aufgefallen auf der Baustelle.

Wenn wirklich der Engländer sagt, wenn der Shit hits the fan. Also auf der Baustelle passieren Dinge, die kann man einfach nicht voraussehen. Das ist pures Chaos.

Das heißt, als Bauleiter oder als Projektleiter bin ich immer da und ich muss im Prinzip quasi da klar sein. Ich darf mich von diesen ganzen Emotionen nicht mitreißen lassen. Und in den Bausitzungen, alle Leute waren, Termin und alles mögliche, Geld.

Und ich saß da und habe wirklich auf einmal so vom inneren Auge gemerkt, ich sitze im Eisbad. Ich sitze imaginär im Eisbad und fange an, die Umgebung ruhig zu kontrollieren. Und da war mir klar, jetzt funktioniert es.

Das ist die Resilienz. Das ist das. Ich reproduziere das Gefühl.

Ich muss es immer wieder hervorrufen. Das heißt jetzt nicht, wenn ich das irgendwann habe, dass ich ewig nicht mehr im Eis muss. Das wäre zu leicht für uns alle.

Wir müssen in die Gärten.

[Nils Behrens] (45:30 - 46:04)
Das ist auch ganz interessant, das schreibt Wim ja auch in seinem Buch, dass er sagt, dass ganz viele Menschen irgendwann es einfach zu selbstverständlich annehmen, dass die Krankheiten und die Probleme, die sie hatten, weggegangen sind und dann angefangen es schleifen zu lassen. Dass sie aufhören mit Kaltduschen, aufhören mit den Arten Training. Es ist dann eben nichts, was einem für immer gehört.

Nur weil die Probleme irgendwann weg sind. Und wenn man die Therapie, die dabei geholfen hat, es wegzunehmen, aufhört, kann es eben auch wieder zurückkommen.

[Daniel Ruppert] (46:04 - 46:59)
Ich glaube, das kann man ganz einfach beschreiben. Die Natur hört nie auf. Also ein natürlicher Stressor.

Wir sind so programmiert, dass die natürlichen Stressoren permanent da sind. Sie triggern uns permanent, aber gleichzeitig heilen sie uns permanent. Und der Körper ist so ähnlich wie beim Essen, brauche ich eine Bewegung danach.

Der hat gar nichts anderes entworfen. Der sagt sich, wir müssen sowieso uns bewegen in der Natur. Von A nach B.

Also warum soll ich noch irgendwas entwerfen, wenn ich mich sowieso bewege? Und ich glaube, der Körper hat einfach gesagt, warum soll ich was anderes entwerfen, wenn ich das, was da draußen ist, sowieso nutzen kann? Und ich glaube, dann verstehen wir, ich muss es von Anbeginn der Zeit bis zum Ende meines Lebens machen.

Ich muss regelmäßig in diese Träger reingehen, weil die Natur ist nicht mehr Bestandteil unseres Lebens. Also muss ich die Natur irgendwo simulieren. Und ich habe für mich verstanden, ich muss es wirklich jeden Tag machen.

Es gibt Momente, wo ich auch denke, gerade nach so einem schönen Sommer wie dieses Jahr. Dieses Jahr hatte ich ein bisschen Schwierigkeiten, wieder in die Kälte reinzukommen. Aber es ging mir, weil ich gewusst habe, ich muss.

Weil ich weiß, wenn ich es nicht mache, dann kommt die Hölle.

[Nils Behrens] (47:02 - 47:04)
Aber im Sommer machst du es dann schon nach Pause?

[Daniel Ruppert] (47:04 - 47:39)
Im Sommer ist es so, bei mir ist es so, ich mache viele Workshops. Ich bin viel unterwegs. Ich habe jedes Wochenende, glaube ich, zwei oder drei Workshops.

Natürlich nutze ich die Eisbäder und mache dann auch Eisbäder. Aber es ist auch so, dass ich auch die Wärme genieße. Ich nenne das für mich so thermogenetischer Lebensstil.

Ich laufe mit den Jahreszeiten mit. Ich mache im Sommer weniger Eisbäder, weil es auch der eigentlichen Thermoregulation der Wärme gar nicht entspricht. Das irritiert ein bisschen eigentlich den Körper.

Ich mache das so, um mich gesund zu halten. Aber dann im Winter mache ich es dann so täglich, um mich zu trainieren. Weil dann entspricht es wieder meiner Umgebung.

[Nils Behrens] (47:40 - 48:01)
Dann hast du ja, hat mir Moritz Klatten erzählt, auch solche Extreme, dass du dann nach Finnland hochfährst und dann auf einmal dann so zwei Löcher in den See haust und dann mit einem Seil von Loch zu Loch schwimmst. Hat das noch was mit diesem ganzen Thema zu tun oder ist das einfach nur, sage ich mal, eine Challenge?

[Daniel Ruppert] (48:02 - 49:32)
Das ist der Teil, den ich, ich habe mir immer gesagt, ich musste mein wildes Tier abspalten und musste ihm eine Beschäftigung geben, damit es mich nicht zerstört. Das ist der Moment, wo ich gemerkt habe, das war früher, warum kann ich mich nicht kontrollieren? Mega viel Energie, die will raus.

Und für mich ist es dieses, es ist kontrolliert. Also ich mache das mit Moritz sehr gerne. Wir fahren jetzt auch schon wieder Termin für das nächste Mal.

Wir fahren da sehr gerne hoch. Wir machen sehr gerne diese Challenge. Es ist eine Challenge.

Es ist auch etwas, was ich nicht unterrichte. Was ich aber daraus ziehe, aus dieser Challenge, für mich persönlich, ist eine neue Ebene der Kontrolle von Mind. Der Kontrolle von von allem.

Weil mir ist gerade in diesem Tauchen unter Wasser, in diesem Apnoe unter Eis und du hast halt eine Meter dicke Eisschicht und du kannst halt nicht raus. Du hast nur diese beiden Löcher. Du bist sehr, sehr konzentriert.

Du bist sehr klar. Du bist sehr im Hier und Jetzt. Du hast natürlich auch die Kältetechniken angewendet.

Du hast die Atmungen angewendet. In dem Fall nutzen wir auch andere Atmungen durch Apnoe, weil bewohnt ist keine Apnoe-Atmung. Da muss man aufpassen, die ist sehr gefährlich.

Mit der zu tauchen, darf man nicht machen. Es gibt andere Atemtechniken, die das besser können. Aber dann am Ende merke ich so, wow, ich habe wieder ein kleines Stückchen mehr gelernt.

So über meine innere Ruhe, über meine Tiefe. Über das, was ich noch erlebe. Über das, was ich gerade erlebt habe.

Über das, was ich im Gefühl habe. Wo ich dann auch merke, wow, das ist so, das macht so einen Spaß, weil es wird nie ein Ende haben. Jeden Tag das machen zu müssen, wird kein Ende haben.

Aber auch jeden Tag dadurch eine Erfahrung zu machen, die einem Spaß macht, wird kein Ende haben.

[Nils Behrens] (49:33 - 50:02)
Das ist wirklich spannend, weil der schon erwähnte Klaas-Holfer-Umlauf, der hat das ja mal versucht im Rahmen von Duell um die Welt und ist, glaube ich, nach einer Sekunde aus dem Wasser wieder rausgesprungen, weil er es nicht aushalte hat und über Luft, Luft gerufen hat. Also von daher ist das schon wirklich next level. Wobei, letztendlich muss man ja immer sehen, weil mir kommt es manchmal auch so vor, dass Wasser wirklich so extrem kalt ist, aber es bleibt ja dabei, in dem Augenblick, wo es flüssig ist, muss es ja mindestens 0°, beziehungsweise einen Tick mehr als 0° haben, weil sonst wäre es ja gefroren.

[Daniel Ruppert] (50:02 - 50:36)
Es gibt noch eine extreme Sache, die ich auch mache. Ich schwimme in unterirdischen Gletschern. Okay.

Die sind minus 1°. Die haben einen Mangel an Ionen, das Wasser kann nicht frieren. Du schwimmst durch, du ziehst hinter dir auch so Eiskristalle, aber deine Ionen lassen das Wasser frieren.

Und ich schwimme im Hintertuxer Gletscher. Das ist ein sehr schöner Gletscher, der ist auf 3300 Meter oben, der ist unterirdisch, hat glasklares Wasser, die Strecke ist so hin und zurück so an die 100 Meter. Und da schwimme ich auch sehr gerne.

Das ist meine zweite Challenge, die ich mache.

[Nils Behrens] (50:36 - 50:53)
Da gibt es ja die Bilder auch, von Wim Hoff, wie ein Isländer, in dieser Gletscherlagune, die Joko, Joko Köln, irgendwie, keine Ahnung, ich kann mir diese isländischen Namen nicht merken, aber da ist er ja in dieser Gletscherlagune, zumindest schwimmt er ja noch so an der normalen Wasseroberfläche.

[Daniel Ruppert] (50:53 - 52:12)
Was ich merke in diesen zwei Sachen, auch in diesem Tauchen, das ist so, unter Wasser zu sein, oder auch in diesem Gletscher zu sein, in dem Moment, wo du da konzentriert performst, wo du konzentriert sozusagen dein Setting hast, du weißt auch, es ist sicher. Wir gehen ja da nicht, mit Moritz gehe ich da nicht frei rein, das ist alles mit Tauchern abgesichert. Das ist alles schon auch, es ist bis 99% sicher.

Zum 1% weiß man nicht, aber es ist sicher. Auch der Gletscher ist sicher. Somit kann ich mich so ein bisschen entspannen und kann ein bisschen spielen, ein bisschen entfalten.

Und was ich halt einfach immer wieder merke, wenn man konzentriert an diesem Ding arbeitet, ist die Kälte weg. Ich bin konzentriert darin, dort zu performen und so im Moment zu sein, dass ich auf jedes Detail achte, dass ich beim Gletscherschwimmen sogar die Geldstücke sehe, die sie da unten reingeschmissen haben. Oder beim Tauchen sehe ich, wie das Eis von unten strukturiert ist.

Man hat trotzdem diese Details und der Körper ist hoch aufmerksam. Und das ist eigentlich ein sehr, sehr schöner Moment, auch für den Alltag, um den Alltag zurückzubringen, eine gewisse natürliche Präsenz zurückzubringen, eine gewisse Ruhe zurückzubringen, um auch die Umgebung so ein bisschen auch, ich sage mal, nicht zu kontrollieren, aber auf jeden Fall im Überblick zu haben. Um das schon von vornherein auszuschalten.

[Nils Behrens] (52:13 - 52:21)
Wo du das Thema Alltag jetzt schon zweimal angesprochen hast, gibt es eine einfache Technik oder eine Methode für den Alltag, die du empfehlen würdest, um Stress zu reduzieren?

[Daniel Ruppert] (52:22 - 52:40)
Ja, es gibt eine sehr, sehr einfache Methode. Also unabhängig jetzt mal von Wim Hof, bin ich persönlich ein guter Freund von dem Box Breathing. Ich liebe das Box Breathing, weil mich das immer in den, und das ist die zweite Methode, die ich vorschlagen würde, ist das Powernappen.

[Nils Behrens] (52:41 - 52:43)
Vielleicht magst du einmal kurz Box Breathing erklären.

[Daniel Ruppert] (52:43 - 53:41)
Genau, das Box Breathing ist eigentlich, ursprünglich kommt es aus dem Yoga, wurde von den Navy Seals quasi neu interpretiert. Man atmet vier Sekunden ein, vier Einheiten, das müssen nicht vier Sekunden sein, vier Einheiten ein so, hält dann für vier Einheiten die Luft oben an, atmet dann vier Einheiten aus und hält dann für vier Einheiten die Luft unten an. Kommt ursprünglich aus dem Ausgleichsatm der Yogis, die machten das mit Nasenlöchern.

Das ist, was wir am Anfang gesprochen hatten, diese vier Zustände der Atmung mit den vier Zuständen des Nervensystems und das ist genau da drin. Und wenn man das macht, vier, vier, vier, vier, wird das System ausgeglichen auf beiden Seiten. Sowohl parasympathisch als auch sympathisch und dadurch wird das System zurückgeführt in seinen eigentlichen Zustand der Ruhe.

Und das mache ich sehr gerne, weil das ist sehr schnell. Man kann das wirklich fix machen.

[Nils Behrens] (53:42 - 54:09)
Ich finde, das ist eine tolle Art runterzufahren und vor allem, was ich so spannend finde, während man also je nachdem, wie man drauf ist, wenn man jetzt einfach mal so, ich kann nicht einfach so kurz eine Meditation einbauen, dafür brauche ich einfach Ruhe und brauche ein bisschen das richtige Setting und allem drum dran, während man sich so kurz auf seine Atmung zu konzentrieren, gerade auch mit diesem Box-Breezing, das reichen halt zwei, drei Minuten manchmal so, um eben halt tatsächlich dann wirklich so

[Daniel Ruppert] (54:10 - 54:36)
runterzukommen. Ich mag die persönlich sehr. Genau, das ist so das, was ich so als Hack, was ich jedem empfehle, wenn er Lust hat, probiere es mit dem Kalten.

Das ist sozusagen, wenn dieses Box-Breezing ist so ein bisschen das, was ich mit der Atmung machen kann, so instant, sofort, aber wenn ich die Möglichkeit habe, eine kalte Dusche zu nehmen, probiert mal einfach fünf, zehn Sekunden mit der kalten Dusche nach einer schönen warmen. Ihr werdet merken, wie energetisch der Körper danach ist.

[Nils Behrens] (54:37 - 54:47)
Also wäre das das, was, lustigerweise meine letzte Frage, was würdest du jemandem sagen, der noch skeptisch gegenüber der Bremen-Hoff-Methode ist und überlegt damit zu starten? Würdest du sagen, Kaltduschen ist schon der Einstieg?

[Daniel Ruppert] (54:47 - 54:54)
Der Kaltduschen ist der Einstieg. Mach eine warme Dusche, schön warm und geh danach für zehn Sekunden auf kalt. So.

[Nils Behrens] (54:54 - 55:17)
Das finde ich aber das Interessante, obwohl ich jetzt gewohnt bin, nur noch kalt zu duschen, finde ich, das stelle ich mir viel härter vor. Wenn ich jetzt irgendwie von einer warmen Dusche auf die kalte gehe. Ich bin gewohnt halt, ich gehe in die Dusche und da kommt ich bin es wirklich gewohnt, da kommt kalt Wasser raus.

Ich hatte neulich die Situation, da war ich im Hotel, in Gitzburg kam mir einer und ging, war bei Ihnen auch kein warmes Wasser? Und ich so, keine Ahnung. Ich dusche nie warm.

[Daniel Ruppert] (55:18 - 55:58)
Ich bin immer der Einzige, der sich in Hotels beschwert, dass es nicht zu kalt ist. Aber der Punkt ist, diese warme Dusche ist ja so the last piece of life. Das ist so, da kann jemand, der neu reingeht in die kalte Dusche, kann sich wirklich vorbereiten in der warmen Dusche, kann er wirklich erstmal sich mental nochmal schnell vorbereiten.

Es geht gleich los. Es wird kalt. Einfach die drei Sätze sagen.

Es wird kalt. Ich kann das. Ich will das.

Noch kurz wahrnehmen, die warme Dusche und dann zack, rüber, Kopf draußen lassen, Kopf nicht unter Wasser und lass die Nachbarn wissen. Juhu. Und dann wissen die Bescheid, dass man kalt geduscht hat und dann ist es toll.

Und wenn man tiefer einsteigen möchte, geht man auf die Hofplattform. Da gibt es einen kostenlosen Kurs, der ist cool, Atmung und einmal Duschen mit erklären.

[Nils Behrens] (55:58 - 56:01)
Kann man sogar als App begleiten lassen.

[Daniel Ruppert] (56:01 - 56:15)
Mega. Probiert das aus und dann irgendwann guckt in eurer Nähe, gibt es auch einen Instructor vielleicht. Wenn man es tiefer machen möchte, geht man, ich würde immer empfehlen, zu einem Instructor zu gehen, weil einfach da ist das Wissen da.

Wir werden auch jährlich geprüft, alle Instruktoren. Da ist ein einigermaßen gutes, grundlegendes Wissen da.

[Nils Behrens] (56:16 - 56:19)
Wie man es in Berlin lebt oder zu dir möchte, wo findet man dich?

[Daniel Ruppert] (56:19 - 57:08)
Auf der Webseite DanielRuppert.de findet man mich. Da findet man auch einmal eine Veranstaltung. Da kann man mich auch kontaktieren, wenn man Fragen hat.

Also jederzeit. Daniel, ich sage danke für das Gespräch. Ich danke für die Möglichkeit der Inspiration.

Hast du eigentlich auch Supplements, die du nimmst oder hast du ein Lieblingssupplement? Ich habe ehrlich gesagt auch nur fast ein Supplement, was ich nehme und das sind Spirulinalgen. Und du wirst jetzt lachen, das ist keine Promotion, das ist aus Hawaii.

Und es gibt aus meiner Sicht nur einen, der Hawaii anbietet. Es ist wirklich so. Ich war in Hawaii und ich habe mir gedacht, ich habe immer früher die Spirulina aus Indien genommen und dann war ich in Hawaii und irgendwann habe ich gemerkt, dass jemand Hawaii anbietet.

Ich darf ja den Namen nicht nennen. Vielleicht kommt man drauf.

[Nils Behrens] (57:10 - 57:36)
Daniel, danke.

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