

Omega-3-Fettsäuren: Schlüssel zu Zellgesundheit, Konzentration und mentaler Balance
Omega-3 ist in aller Munde – doch was steckt wirklich hinter dieser essenziellen Fettsäure? Ganzheitsmedizinerin Dr. Stefanie Schneider erklärt im Podcast „Healthwise“, warum Omega-3 weit mehr ist als ein Trend: Es unterstützt Zellstrukturen, beeinflusst unsere Konzentrationsfähigkeit und kann eine wertvolle Ergänzung bei chronischen Beschwerden sein. Erfahre, worauf du bei Ernährung und Supplementierung achten solltest – inklusive Tipps zu Dosierung, Qualität und Bioverfügbarkeit.
Omega-3 ist nicht nur ein Buzzword in der Welt der Nahrungsergänzungsmittel – es spielt eine fundamentale Rolle in unserer Zellstruktur und ist an zahlreichen physiologischen Prozessen beteiligt. Dr. Stefanie Schneider, Expertin für orthomolekulare Medizin, teilt im Interview mit Nils Behrens ihre langjährige Praxiserfahrung und erklärt, warum Omega-3 eine tragende Säule in der Präventivmedizin ist.
1. Was sind Omega-3-Fettsäuren – und warum sind sie essenziell?
Omega-3-Fettsäuren zählen zu den mehrfach ungesättigten Fettsäuren, die unser Körper nicht selbst bilden kann. Sie müssen daher über die Ernährung oder gezielt über Supplemente aufgenommen werden. Besonders wichtig sind EPA (Eicosapentaensäure) und DHA (Docosahexaensäure), die sich vor allem in marinen Quellen finden. Sie tragen zu einer normalen Funktion der Zellmembranen bei – die Voraussetzung für Kommunikation, Energieproduktion und Regeneration.
2. Zellgesundheit beginnt mit der Membran
Jede Körperzelle ist von einer Membran umgeben – ihre Geschmeidigkeit und Funktionsfähigkeit hängt entscheidend von Omega-3-Fettsäuren ab. Fehlen diese Bausteine, kann die Kommunikation zwischen Zellen gestört werden, was langfristig mit chronischen Entzündungen oder Funktionsstörungen in Verbindung gebracht wird. Dr. Schneider betont, dass ein Omega-3-Mangel sich auch auf Haut, Herz-Kreislauf-System oder das emotionale Gleichgewicht auswirken kann.
3. Ernährung oder Supplemente? Der Weg zur Balance
Fettreiche Kaltwasserfische wie Lachs, Hering oder Makrele sind wertvolle Omega-3-Quellen. Pflanzliche Alternativen wie Leinöl oder Chiasamen enthalten die Vorstufe ALA, die jedoch nicht bei allen Menschen effizient in EPA/DHA umgewandelt wird. Hochwertige Algenöle bieten hier eine vegane Lösung mit direkter Verfügbarkeit der aktiven Fettsäuren – ohne Schwermetallbelastung.
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4. Dosierung & Individualisierung: Warum Messen entscheidend ist
Dr. Schneider empfiehlt eine tägliche Zufuhr von etwa 2–3 Gramm Omega-3 für Erwachsene – angepasst an Körpergewicht, Lebensstil und bestehende Erkrankungen. Eine individuelle Messung des Omega-3-Index im Blut kann helfen, den tatsächlichen Bedarf zu ermitteln. Besonders bei veganer Ernährung oder chronischen Beschwerden lohnt sich diese Analyse.
5. Omega-3 & Psyche: Konzentration, ADHS & Depression
Die Docosahexaensäure (DHA) ist essenziell für die Gehirnentwicklung – insbesondere in Schwangerschaft und Kindheit. Studien zeigen, dass eine ausreichende Versorgung auch im Erwachsenenalter mit kognitiver Leistungsfähigkeit, emotionaler Resilienz und mentalem Wohlbefinden in Verbindung steht. Dr. Schneider sieht in Omega-3 einen Baustein im ganzheitlichen Umgang mit Erschöpfung, ADHS und Depressionen.
6. Qualität entscheidet: Worauf du beim Kauf achten solltest
Nicht alle Omega-3-Präparate halten, was sie versprechen. Achte auf:
- Nachweislich niedrigen TOTOX-Wert (oxidative Stabilität)
- Herkunft & Nachhaltigkeit (z. B. Algenöl vs. Fischöl)
- Frei von Schadstoffen, Schwermetallen und Zusätzen
- Kombination mit Antioxidantien wie Vitamin E oder Astaxanthin zum Schutz vor Oxidation
7. Die Rolle von Antioxidantien: Feuer erst löschen, dann Öl gießen
Ein zu schneller Start mit hochdosiertem Omega-3 kann problematisch sein – vor allem bei hoher oxidativer Belastung. Deshalb empfiehlt Dr. Schneider begleitend Antioxidantien wie Vitamin C, E, Coenzym Q10 oder Astaxanthin. Sie „löschen“ freie Radikale und schützen empfindliche Fettsäuren vor ungewollten Reaktionen im Körper.
8. Take Aways für deinen Alltag
- Zwei Fischmahlzeiten pro Woche oder gezielte Supplementierung
- Omega-3 immer mit fetthaltiger Mahlzeit einnehmen
- Qualität vor Quantität: Oxidationsschutz beachten
- Antioxidantien ergänzen – besonders bei hoher Dosierung
- Kinder, Schwangere und Senioren: Bedarf prüfen & anpassen
beliebte Omega 3 produkte
Dr. Stefanie Schneider ist Ärztin mit Schwerpunkt orthomolekulare Medizin und setzt sich seit vielen Jahren für einen ganzheitlichen Blick auf Gesundheit und Prävention ein. Im Podcast Healthwise spricht sie über die zentrale Rolle von Omega-3-Fettsäuren – jenseits kurzfristiger Trends. Mit fundiertem Fachwissen und praktischer Erfahrung erklärt sie, wie Omega-3 die Zellgesundheit stärkt, Konzentrationsfähigkeit unterstützt und bei chronischen Beschwerden sinnvoll eingesetzt werden kann. Dabei gibt sie wertvolle Hinweise zu Qualität, Dosierung und Bioverfügbarkeit – und zeigt, wie gezielte Supplementierung zur langfristigen Gesundheitsvorsorge beitragen kann.
[Nils Behrens] (0:00 - 0:49)
Good Vibes Only und ein kleines Dankeschön von uns für euch. Wir feiern gerade eine echte Erfolgskurve und jede neue Folge knackt die neue Rekordmarke bei den Hörerzahlen. Und dafür möchte ich euch von Herzen danken.
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Und jetzt die Spaß beim Shoppen und natürlich beim Zuhören der neuen Folge.
[Dr. Stefanie Schneider] (0:51 - 1:04)
Die Leistungsfähigkeit wird besser, die Konzentrationsfähigkeit wird besser. Bei Kindern merkt man, dass sie sich in der Schule besser konzentrieren können. Omega-3-Fettsäuren sind auch eine Vorsorge gegen ADHS oder Lernschwierigkeiten bei Kindern.
[Nils Behrens] (1:05 - 2:03)
Herzlich Willkommen zu HEALTHWISE, dem Gesundheitspodcast präsentiert von Sunday Natural. Ich bin Nils Behrens und in diesem Podcast erkunden wir gemeinsam, was es bedeutet gesund zu sein. Wir tauchen ein an Themen wie Medizin, Bewegung, Ernährung und emotionale Gesundheit.
Immer mit einem weisen Blick auf das, was uns wirklich gut tut. Omega-3, alle reden darüber, aber kaum jemand weiß wirklich, was dahinter steckt. Dabei können diese eine Fettsäure den Unterschied machen zwischen stillen Entzündungen, müder Haut und truer Stimmung und einem Körper, der wieder in Balance kommt.
Dr. Stephanie Schneider ist ganzheitliche Ärztin des Schwerpunkts auf Orte Molekularmedizin, Nährstofftherapie und funktioneller Diagnostik. In ihrer Praxis in Pischelsdorf in der Steiermark verfolgt sie einen modernen, wissenschaftlich fundierten Ansatz, um die Ursache von chronischen Beschwerden zu erkennen und nicht nur die Symptome zu behandeln. Besonders am Herzen liegt ihr dabei das Thema Zellgesundheit und genau da spielt Omega-3 eine Schlüsselrolle.
Und deswegen sage ich herzlich Willkommen, Dr. Stephanie Schneider.
[Dr. Stefanie Schneider] (2:03 - 2:05)
Hallo, schön, danke für die Einladung.
[Nils Behrens] (2:07 - 2:09)
Frau Dr. Schneider, gibt es bei Ihnen am Sonntag auch Omega-3?
[Dr. Stefanie Schneider] (2:09 - 2:22)
Natürlich, auch am Sonntag gibt es für mich Omega-3-Fettsäuren, entweder zum Frühstück in Form von Fisch. Und wenn es keinen Fisch gibt, dann werden wir Omega-3-Fettsäuren als orto-molekulare Substanz zuführen.
[Nils Behrens] (2:23 - 2:31)
Na, das klingt doch sehr konsequent. Was genau sind denn Omega-3-Fettsäuren und warum spielen sie für Ihre tägliche Arbeit eine so große Rolle?
[Dr. Stefanie Schneider] (2:32 - 4:01)
Naja, wie so oft führt die eigene Erkrankung dazu, dass man sich im Rahmen der Medizin auch mit anderen Themen befasst. Und so war es auch bei mir, ich hatte eine chronische Hauterkrankung und war bei vielen Ärzten und Therapeuten. Leider hat mir nie jemand von Darmgesundheit erzählt oder über Syribasenhaushalt oder über Omega-3-Fettsäuren etwas berichtet.
Und im Rahmen meiner Zeit im Krankenhaus habe ich viele Fortbildungen besucht im Rahmen orto-molekularer Medizin und auch Psychoneuroimmunologie. Und dieses Wissen, das ich mir angeeignet habe, habe ich bei mir selbst ausprobiert. Und ich habe einen großen Erfolg gesehen, was meine chronische Hauterkrankung betrifft.
Und ich muss sagen, ich bin heute beschwerdefrei. Und in meiner Ordination habe ich mit vielen Menschen zu tun, die chronische Erkrankungen haben. Und Omega-3-Fettsäuren spielen hier einfach einen wesentlichen, ein großer Einsatzbereich bei vielen chronischen Erkrankungen.
Also ich kenne keine Erkrankung, wo Omega-3-Fettsäuren keine Rolle spielen. Und deshalb spielt diese Fettsäure eine so wichtige Rolle auch in meiner täglichen Arbeit. Und zur Frage, was sind Omega-3-Fettsäuren?
Omega-3-Fettsäuren sind Fette, die wir mit der Ernährung zuführen müssen, weil wir sie selber nicht herstellen können. Man spricht auch von sogenannten essentiellen Fettsäuren. Und die sind mit der Ernährung zuzuführen.
Ich kann sie eben nicht selbst herstellen.
[Nils Behrens] (4:01 - 4:17)
Ja, es ist sehr spannend. Ist es eigentlich so, jetzt mal für unsere Hörer eben gefragt, wenn das Wort essentiell ist. Es ist ja auch bei essentieller Aminosäuren, essentieller Fettsäuren.
Heißt das dann immer automatisch, dass das etwas ist, was man zufügen muss? Das heißt also, der Körper nicht produzieren kann?
[Dr. Stefanie Schneider] (4:18 - 4:20)
Eigentlich ja, würde ich so sagen.
[Nils Behrens] (4:21 - 4:31)
Haben wir das doch schon mal definiert. Weil ich finde essentiell klingt tatsächlich erstmal so, als ob es wichtig wäre. Essentiell klingt erstmal nur wichtig, aber es klingt nicht nach, sozusagen, gleich extern.
[Dr. Stefanie Schneider] (4:32 - 4:48)
Genau, also essentiell bedeutet, ich muss diese zuführen mit der Ernährung. Ich kann sie nicht selbst produzieren. Im Vergleich zu Omega-3-Fetten, die natürlich nicht essentiell sind.
Das heißt, die kann der Körper auch selbst produzieren, in geringem Maße.
[Nils Behrens] (4:49 - 4:55)
Sehr gut. Das heißt, was passiert denn mit unserem Körper, wenn wir regelmäßig Omega-3 zuführen? Beziehungsweise, was passiert, wenn wir es nicht tun?
[Dr. Stefanie Schneider] (4:56 - 6:08)
Sie müssen denken, unser Körper besteht ja aus Millionen von Zellen. Und all diese Zellen haben eine Membran, eine Zelloberfläche quasi. Und diese Membran ist voll mit Omega-3-Fetten, aber auch mit Omega-6-Fetten und anderen Fettsäuren.
Und diese Membranen, also die Omega-3-Fette, machen die Membran beweglich und fluide, sagt man. Dass auch Zellen miteinander kommunizieren können, braucht man Omega-3-Fette. Und dass das Zellmilieu passt.
Und man hat ja auch in der Zelle drinnen verschiedene Kompartimente, zum Beispiel die Mitochondrien, die Ribosomen, das endoplasmatische Reticulum. Und all diese Untereinheiten haben auch eine Membran und sind voll mit Omega-3-Fetten. Also man kann sich vorstellen, wenn hier ein Mangel oder ein Defizit besteht, hat das weitreichende Auswirkungen auf unsere Zellgesundheit, auf unseren Körper.
Und da können verschiedene Krankheiten die Folge sein. Hauterkrankungen, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Autoimmunerkrankungen, Konzentrationsstörungen etc. Also es gibt sehr viele Auswirkungen auf den Körper, wenn wir einen Mangel an diesen Fettsäuren haben.
[Nils Behrens] (6:09 - 6:13)
Mögen Sie hier teilen, welche grundsächliche Hauterkrankung Sie denn hatten, die jetzt weg ist?
[Dr. Stefanie Schneider] (6:13 - 6:55)
Ich hatte Neurodermitis. Eine chronisch entzündliche Hauterkrankung, die mich seit meinem 5. oder 6.
Lebensjahr begleitet hat. Und die ich jetzt wieder los bin. Und ich bin sehr froh.
Und ich habe sehr viele Patienten auch, die an dieser Hauterkrankung leiden. Und die ich mit wirklich nicht allen, aber mit einem Großteil dieser Erkrankungen, nicht heilen würde ich nicht sagen, aber zumindest diesen Schmerz oder diese Belastung reduzieren kann. Und die Omega-3-Fettsäuren stellen ja eine Säule dar von vielen Therapien.
Also auch Medikamente spielen eine Rolle. Aber Omega-3 bei Neurodermitis ist ein Muss.
[Nils Behrens] (6:57 - 7:26)
Ich würde da gleich noch einmal kurz eingehen. Ich möchte noch einmal im Allgemeinteil kurz bleiben. Aber ich habe jetzt schon einmal diese neugierige Frage mit reingeworfen.
Aber trotz allem, ich würde, wenn es für Sie okay ist, gleich wieder auf das Thema zurückkehren. Ich würde einmal ganz kurz noch einmal zur Sicherheit für unsere HörerInnen gerne, wenn Sie es vielleicht definieren würden, was sind denn die Unterschiede? Weil wir sprechen immer von Omega-3.
Und dann gibt es ja auch noch Omega-6 und es gibt ja auch sogar noch Omega-9. Jetzt frage ich mich natürlich auf der einen Seite, wie ist der Unterschied und was ist mit den anderen Zahlen passiert?
[Dr. Stefanie Schneider] (7:29 - 8:35)
Also Omega-3- und Omega-6-Fettsäuren, man spricht ja von mehrfach umgesättigten Fetten. Also die Biochemie ist nicht immer einfach zu erklären. Man muss sich vorstellen, diese Fette sind aufgebaut, sind Kohlenstoffatome, die aneinandergereiht sind.
Und zwischen diesen Kohlenstoffatomen befinden sich Doppelbindungen. Und je mehr Doppelbindungen eine Fettsäure hat, umso umgesättigter ist diese Fettsäure. Omega-3 und Omega-6 sind mehrfach umgesättigt, d.h. sie haben mehrere Doppelbindungen in ihrem strukturellen Aufbau. Und die Omega-9-Fettsäure ist eine einfach umgesättigte Fettsäure, d.h. sie hat nur eine Doppelbindung. Und die Zahlen 3, 6 und 9 ergibt sich daraus, wo befindet sich diese erste Doppelbindung. Also Omega-3, hier befindet sich die erste Doppelbindung nach dem dritten Kohlenstoffatom.
Bei Omega-9-Fettsäuren ist es nach dem neunten Kohlenstoffatom. Und bei Omega-6-Fettsäuren befindet sich die erste Doppelbindung nach dem sechsten Kohlenstoffatom. Dann gibt es noch einen kleinen Unterschied.
[Nils Behrens] (8:35 - 8:38)
Ja, ja, nee, habe ich verstanden. Soweit kann ich folgen.
[Dr. Stefanie Schneider] (8:38 - 9:04)
Ja, und Omega-3 und Omega-6 sind Fettsäuren, die muss sich zuführen. Also beide spielen eine wesentliche Rolle in unserem Körper, sind wichtig. Auch die Omega-9-Fettsäure, aber Omega-3 und Omega-6 sind essentielle Fettsäuren.
Ich muss sie über die Ernährung zuführen. Und Omega-9 ist eine nicht-essentielle Fettsäure. Der Körper kann sie in gewissem Maße selbst produzieren.
Genau. Ich hoffe, das war jetzt verständlich.
[Nils Behrens] (9:04 - 9:45)
Also ich habe es verstanden und das würde schon was heißen. Insofern glaube ich auch ganz sicher, dass ein Großteil unserer HörerInnen das auch verstanden haben. Ich erinnere es auch noch so tatsächlich aus dem Chemie-Unterricht in der fünften Klasse.
Ich glaube, Sie sagen Chemie-Unterricht. Aber auf jeden Fall ist es so gewesen, dass man das immer so wie Ärmchen hatte. Also dass man quasi diese Doppelkettich, heißt dann eben halt, dass man dann immer so ein freies Ärmchen hat.
Je nachdem, ob es ein freies Ärmchen hat, konnte man eben halt dann damit was anderes verbinden. Und deswegen war das gut. Wenn Sie das Verhältnis zwischen Omega-6 und Omega-3, sage ich immer, so etwas beschreiben müssten, was glauben Sie ist sozusagen das Ideal-Gleichgewicht?
Oder sagt es da schon, dass es ungefähr gleichgewichtet sein soll?
[Dr. Stefanie Schneider] (9:47 - 10:22)
Also Omega-6 und Omega-3-Fettsäuren spielen vor allem im Bereich, wenn es um Entzündungsreaktionen geht, eine wesentliche Rolle. Und hier sollte ein optimales Gleichgewicht bestehen. Leider ist es aber so, dass wir Menschen über die Ernährung viel zu viele Omega-6-Fettsäuren zuführen.
Über die Ernährung, weil diese einfach in unserem Alltag, in unserer Ernährung mehr vorhanden sind. Und somit kommt es zu einem Ungleichgewicht. Optimal wäre ein Verhältnis Omega-6 zu Omega-3 ungefähr 4 zu 1.
Nur das erreichen die wenigsten Menschen.
[Nils Behrens] (10:22 - 10:23)
Also 4 Teile 6?
[Dr. Stefanie Schneider] (10:23 - 10:23)
Genau.
[Nils Behrens] (10:23 - 10:26)
4 Teile 6, 1 Teil, wow, und das erreichen wir nicht.
[Dr. Stefanie Schneider] (10:26 - 11:05)
Nein, das erreichen wir nicht, weil eben unsere Ernährung hauptsächlich auf Omega-6-Fettsäuren aufgebaut ist. Und Omega-6-Fettsäuren befinden sich im Schweinefleisch, auch in Eiern, in Wurst, in Fertigprodukten. Auch in der Gastronomie wird vorwiegend mit Omega-6-Fetten gekocht, sodass es hier zu einem Ungleichgewicht kommt.
Und das ist ein Problem, ein großes Problem sogar, weil die Zellmembran hier dann nicht richtig aufgebaut ist. Und auch Entzündungsreaktionen leichter stattfinden können durch einen Überschuss von Omega-6-Fettsäuren. Hier vor allem die Arachidonsäure, die hier eine große Rolle spielt auch.
[Nils Behrens] (11:06 - 11:28)
Okay, das heißt, nur damit ich es richtig verstehe, wir hatten jetzt ja darüber gesprochen, dass die Zellmembran eben halt in erster Linie aus Fett besteht. Ich hatte es jetzt vielleicht dann im schlechten Zuhören verstanden, dass sie in erster Linie aus Omega-3-Fetten besteht. Aber sie besteht also in dem Sinne dann auch aus Omega-6-Fetten, bzw.
wird sie erst aus Omega-6-Fetten mitbestehen in dem Augenblick, wenn wir ja nicht genügend Omega-3 haben?
[Dr. Stefanie Schneider] (11:30 - 11:56)
Also die Frage lautet jetzt, unsere Zellmembran ist, wie die Zellmembran aufgebaut ist, ob Omega-6- oder Omega-3-Fettsäuren. Also es sind beide essentiell, also wichtig für die Zellmembranen. Auch Cholesterin ist hier im Aufbau der Zellmembran wichtig oder Phospholipide sind hier vorhanden.
Und diese allen Fettsäuren sind für einen optimalen Aufbau wesentlich. Ist das die Frage gewesen?
[Nils Behrens] (11:57 - 12:29)
Ja, ja, weil ich hatte jetzt irgendwie interessanterweise gedacht, dass die ganze Zellmembran in erster Linie eben halt in Omega-3 aufgebaut ist, aber dass tatsächlich Omega-6 da eben halt auch mit enthalten ist. Das war tatsächlich meine Frage. Und das heißt, also kann ich mir vorstellen, wenn ich nicht genügend Omega-3 zuführe, eben halt in Form von Nahrungsmitteln oder eben halt Supplementen, dass dann es dazu führen kann, dass dann in erster Linie eben halt die Omega-6-Fettsäuren überwiegen und nicht genügend Omega-3 da ist.
Und dadurch Entzündungsreaktionen eher hervorgerufen werden können.
[Dr. Stefanie Schneider] (12:29 - 12:30)
Genau, so ist es.
[Nils Behrens] (12:32 - 12:44)
Gut, das habe ich auch verstanden. Also läuft bei uns, würde ich sagen. Wo finde ich denn in der Ernährung die Omega-3?
Das heißt also, welche Lebensmittel sind denn die echten Kraftpakete für Omega-3-Fettsäuren?
[Dr. Stefanie Schneider] (12:45 - 13:25)
Natürlich der Meeresfisch, hier vor allem Hering, Lachs, Satellen, Makrelen, aber auch Meeresfrüchte sind reich an Omega-3-Fetten. Aber in diesen Produkten sind vor allem die aktiven Omega-3-Fette drinnen. Das sind die Eicosapenta-Ensäure und Docosahexa-Ensäure.
Wobei in den Pflanzenölen, zum Beispiel Leinöl, Walnussöl, Hanföl, hier befinden sich auch Omega-3-Fette. Aber hier ist die Alpha-Linolensäure drinnen und das ist eine Vorstufe von diesen aktiven Omega-3-Fetten. Aber diese Nahrungsmittel haben einen großen Anteil an Omega-3.
[Nils Behrens] (13:26 - 13:36)
Und wie viel davon muss ich denn unbedingt zu mir nehmen, damit ich bei einer Durchschnittsernährung eine Balance herstelle?
[Dr. Stefanie Schneider] (13:37 - 13:47)
Diese Frage kann ich hier nicht im Detail beantworten, wie viel Gramm Fisch ich am Tag essen sollte, damit ich den optimalen Omega-3-Fettsäure-Status habe.
[Nils Behrens] (13:47 - 14:15)
Aber darf ich mal andersrum fragen? Sie empfehlen grundsätzlich schon, Ihren Patienten einen Teil der Omega-3-Fettsäuren über Fisch aufzunehmen. Weil Fisch natürlich auch häufig diese Downside der Schwermetallbelastung hat und andere Giftstoffe haben, wie Mikroplastik etc.
pp. Ist das dann schon so, dass der positive Effekt der Omega-3 dem negativen Effekt überwiegen kann? Oder wie gehen Sie damit um?
[Dr. Stefanie Schneider] (14:16 - 15:00)
Naja, wenn ich so streng bin und sage, ich esse keinen Fisch mehr, weil jeder Fisch ist schwermetallbelastet, dann darf ich auch das Fenster hier nicht öffnen, weil da draußen ist die B54 und die ist so stark befahren, dass ich auch hier Giftstoffe einatme. Also wenn ich das jetzt ganz so streng sehe, ich empfehle es nicht jeden Tag Meeresfisch zu essen und natürlich ist heimischer Fisch und nachhaltiger Fisch von immer vorzuziehen. Aber wenn ich zweimal in der Woche einen Fisch esse, wird die Schwermetallbelastung nicht so groß sein.
Vor allem für Patienten haben einmal Garnplomben im Mund. Da brauche ich mich über die Schwermetallbelastung im Fischstern keine Gedanken mehr machen. So sehe ich das.
Aber natürlich muss man darauf schauen, wie oft man Meeresfisch isst.
[Nils Behrens] (15:01 - 15:30)
Sie hatten jetzt gerade das Thema Öl auch angesprochen. Ich habe das noch erinnert, dass das Thema Leinöl, ich war in meinem letzten Leben beim Landshof, da hatten wir auch unser Leinöl und da hieß es dann immer so, dass es erstens auf jeden Fall in einer dunklen Flasche sein muss, idealerweise auch vorher dann im dunklen Karton und wenn man es dann geöffnet hat, dann eben halt auch nochmal kühlen, damit das Omega-3 dann eben halt auch erhalten bleibt.
Das sind so Dinge, die mir jetzt bei solchen Omega-3 haltigen Ölen einfallen. Gibt es noch etwas, worauf man da achten sollte?
[Dr. Stefanie Schneider] (15:31 - 15:49)
Also das Leinöl gehört unbedingt gekühlt gelagert, also schon gekühlt gekauft. Das ist wirklich wichtig, wenn ein Leinöl im Geschäft nicht gekühlt gelagert wurde, dann würde ich das auf keinen Fall kaufen, weil das oxidiert sofort, es wird sofort ranzig, sagt man in Österreich. Kennen Sie das Wort ranzig?
[Nils Behrens] (15:49 - 15:50)
Ranzig gibt es bei uns auch.
[Dr. Stefanie Schneider] (15:52 - 16:10)
Und das Öl verändert auch den Geschmack. Also wenn das eine bittere Note hat, dann gehört das weggeschüttet. Das darf man nicht mehr essen, weil dann natürlich ich ein hohes Risiko habe, dass für meinen Körper hier gesundheitsschädigende Wirkungen auftreten können, wenn ich oxidiertes Öl trinke.
[Nils Behrens] (16:12 - 16:22)
Und sagen Sie, es wird ja auch immer sehr viel von diesen ganzen Longevity-Leuten wie Brian Johnson, wird ja auch immer das Olivenöl so herausgestellt. Ist denn im Olivenöl auch Omega-3 drin?
[Dr. Stefanie Schneider] (16:22 - 16:38)
Nein, Olivenöl ist Omega-9. Olivenöl ist eine Omega-9-Fettsäure. Das verwechseln die Menschen oft.
Die sagen ja, ich esse jeden Tag Olivenöl, das ist schön, dass sie das machen, ist sehr gesund, aber es ist leider kein Omega-3 drinnen.
[Nils Behrens] (16:40 - 16:48)
Okay, aber gut, dass wir das auch an dieser Stelle geklärt haben. Wie sehen wir denn mit anderen pflanzlichen Quellen aus, sowas wie Leinsamen oder Schiasamen, bringt es das was?
[Dr. Stefanie Schneider] (16:49 - 17:57)
Natürlich haben diese Produkte auch Omega-3-Fette drinnen, aber hier in Form der Alphalenolensäure. Und das Problem ist aber, dass manche Menschen, oder ein geringer Anteil der Menschen diese Alphalenolensäure nicht in die aktiven Omega-3-Formen umwandeln können, also in die Eicosapentaensäuren, Tokosa, Hexaensäure, weil hier ein Enzym notwendig ist, das ist die Delta-6-Desaturase. Und dieses Enzym ist nicht bei allen Menschen gleich gut ausgebildet.
Somit ist die Umwandlung von dieser Alphalenolensäure in die aktiven Omega-3-Formen, EPA und DHA, nicht gut möglich. Also in Eicosapentaensäuren geht noch, aber die Tokosa, Hexaensäure, hier erkenne ich selbst in Ordination bei den Messungen, dass diese aber nicht hoch genug ist. Das heißt, es muss hier ein Umwandlungsprozess stattfinden, der aber bei manchen Menschen nicht gut ausgeprägt ist.
Lässt sich aber messen, das sieht man im Labor. Ob das funktioniert oder nicht. Und wenn das nicht funktioniert, dann würde ich Omega-3-Fette eben über Fisch oder Algenöl zuführen.
[Nils Behrens] (17:57 - 18:46)
Genau, dann kommen wir doch mal zum Thema Algenöl. Weil ich finde es ja so interessant, das hat man ja beim Thema Fleisch und B12 ja genauso, man sagt ja immer, Vegetarier kriegen nicht genug B12, aber mittlerweile ist es ja so, dass viele von diesen Masttierhaltungen auch kein B12-Öl enthalten, also die Tiere kein B12 im Fleisch drin haben, weil sie es ja üblicherweise früher über so ein bisschen den Dreck, sag ich mal so, den sie auch gefressen haben, also wenn sie auf der Wiese waren, dann aufgenommen haben, während dann eben halt so eine Massentierhaltung dann im Stall dann dazu führt, dass die dann, damit noch B12 im Fleisch drin ist, das zugefüttert wird. So, kommen wir da mal zum Fisch.
Bei dem Fisch wird es ja zumindest nicht, höchstens in den Aquakulturen, aber ansonsten nicht aktiv zugefüttert. Nichtsdestotrotz fragt man sich natürlich, wenn man weiß, dass der Fisch sein Omega-3 eigentlich aus Algen hat, warum dann nicht gleich eben halt zur Alge gehen?
[Dr. Stefanie Schneider] (18:46 - 19:16)
Genau, also ich arbeite lieber mit Algenöl, weil ich im Algenöl auch eine geringere Schwermetallbelastung habe und ich finde es auch ein bisschen nachhaltiger, wenn mit Algenöl zu arbeiten und die Algen gehen nicht so schnell aus wie der Fischbestand, deshalb bin ich eher ein Freund, der gern mit Algenöl arbeitet und es gibt immer mehr Menschen, die möchten auch kein Fischöl konsumieren, weil sie vegan sind oder vegetarisch sind und Algenöl finde ich hier eine super Lösung.
[Nils Behrens] (19:17 - 19:52)
Wir haben ja gar kein Fischöl, wir haben nur Algenöl, von daher laufen Sie hier bei uns ja schon auf den Türen ein. Dann würde ich aber mal tatsächlich eben halt zum Thema Supplementierung kommen, weil Sie hatten gesagt, wie viel Fisch man wirklich essen sollte, das muss man dann eben halt wahrscheinlich je nach Fischart gucken und das kann man ja häufig dann auch sehen, welche Fischart, wie viel Omega-3 durchschnittlich so eine Fischart dann eben halt enthält, aber wenn wir jetzt mal wirklich auf das Thema Supplementierung gehen, wie viel Gramm Omega-3 empfehlen Sie denn Ihren Patienten am Tag? Also wahrscheinlich muss man, antworten Sie einfach.
[Dr. Stefanie Schneider] (19:53 - 20:46)
Also natürlich kommt es immer darauf an, wie ernährt sich der Mensch, also ich führe in meiner Erstordination, braucht so eine Erstanamnese ca. eine Stunde und da ist für mich ein großer Teil davon zu erfragen, wie ernährt sich der Mensch überhaupt und wenn man dann schon erkennt, der isst nie Fisch oder führt nie Omega-3-Fette zu, dann kann man sich vorstellen, dass der Index extrem niedrig sein muss und ich messe diesen Spiegel regelmäßig und ich dosiere ca. so mit 2-3 Gramm pro Tag, hier kommt man schon auf einen guten Omega-3-Index nach einer gewissen Zeit, aber das hängt natürlich auch vom Körpergewicht ab, von der Ernährungsanamnese, ist das ein Erwachsener, ist das ein Kind, aber so durchschnittlich 2-3 Gramm pro Tag ist ausreichend.
[Nils Behrens] (20:47 - 21:33)
Das ist ja wirklich ganz interessant, ich habe diese Geschichte ja auch schon im Podcast sehr häufig erzählt, aber ich hatte tatsächlich einen Omega-3-Mangel, obwohl ich jeden Tag Omega-3 supplementiere. Ich habe es aber tatsächlich immer in Kapselform, also bei uns hat dann eine Kapsel 600 Milligramm und da steht dann drauf, jeden Tag eine Kapsel nehmen. Und da steht aber, egal wie groß man ist, wie schwer man ist, wie alt man ist, da steht halt für jeden Tag drauf, eine Kapsel nehmen.
Und ich habe ehrlich gesagt nie darüber nachgedacht, dass das natürlich nicht für alle die gleiche Kapsel sein kann oder die gleiche Menge sein kann und war dann total geschockt, dass ich dann feststellte, dass mein Omega-3-Level nicht in Ordnung ist. Das heißt also, man kann schon sagen, umso größer man ist, umso schwerer man ist, umso mehr Volumen man hat, umso mehr Omega-3 braucht man auch.
[Dr. Stefanie Schneider] (21:34 - 22:00)
Würde ich schon behaupten, aber ich messe das auch immer. Es gibt Menschen, die brauchen eine Kapsel, also diese 600 Milligramm und kommen auf einen adäquaten Spiegel, wo ich mich selbst frage, okay, wie geht das? Und manche brauchen oft drei Kapseln von einem Produkt und kommen erst dann zu diesem Spiegel.
Deswegen gibt es auch diese Messungen und ich finde es auch zielführend, eine Messung durchzuführen. Das ist auch wichtig für mich, das zu machen.
[Nils Behrens] (22:00 - 22:42)
Finde ich auch. Wir sind ja insgesamt ein großer Fan von Messen machen. Messen heißt es ja immer so schön hier.
Also, dass man erst mal misst, dann soll man in dem Sinne von machen, entweder Ernährung einstellen und oder zusätzlich supplementieren und dann wieder messen. Das macht schon am meisten Sinn. Trotz allem ist es ja so, dass man wahrscheinlich die ein oder andere, der jetzt allein ihre Einleitung gehört hat, wie wichtig Omega-3 ist für den Körper, für die Zellmembran und sagt, er will jetzt nicht warten, bis die Laborergebnisse da sind.
Das heißt also, gibt es da, Ihre Empfehlung wäre grundsätzlich, dass man schon sagt, also mit so um die zwei Gramm sollten die meisten Leute auch ohne Messergebnisse wahrscheinlich erst mal nichts richtig falsch machen.
[Dr. Stefanie Schneider] (22:42 - 22:56)
Würde ich sagen. Also ein bis zwei Gramm, das ist immer schwierig. Was sagt man jetzt richtig?
Ohne dass man hier irgendwie ein Problem kriegt. Aber ich denke, zwei Gramm ist eine sichere Dosierung für einen erwachsenen Menschen.
[Nils Behrens] (22:56 - 23:00)
Ja. Spielt das Alter auch eine Rolle?
[Dr. Stefanie Schneider] (23:02 - 23:06)
Natürlich. Also Kinder kriegen natürlich eine niedrigere Dosierung.
[Nils Behrens] (23:06 - 23:14)
Nein, nein, nein, Entschuldigung. Die sind ja auch kleine. Kinder gleich kleineres Volumen.
Ich meinte jetzt eher, ob man jetzt 30, 50, 70 ist.
[Dr. Stefanie Schneider] (23:16 - 23:34)
Also ich dosiere hier ziemlich gleich, muss ich sagen. Es kommt darauf an, nimmt der Patient Medikamente ein? Wie groß ist sein Stressbegel?
Wie gut führt das über die Ernährung zu? Aber würde ich empfehlen, also ich dosiere auch für 30-Jährige und 80-Jährige circa zwei Gramm pro Tag.
[Nils Behrens] (23:35 - 23:56)
Okay. Und dann eine Frage, wenn man jetzt sieht, dass man zum Beispiel noch nie supplementiert, aber man sieht, dass der Omega-3-Level wirklich, wirklich niedrig ist. Gibt es da auch so eine Art Loading-Phase, die Sie empfehlen würden?
Dass man am Anfang mal höher supplementiert, um dann eben halt die Zellmembran dann sozusagen ein bisschen bewusst aufzufüllen und dann irgendwann weiter runter zu gehen?
[Dr. Stefanie Schneider] (23:56 - 25:16)
Tatsächlich mache ich das auch, dass ich zuerst höher dosiere und nach einer gewissen Zeit sage ich dann bitte, dann auf eine Kapsel oder zwei Kapseln zu reduzieren. Wichtig ist aber an dem Punkt, das muss ich jetzt auch erwähnen, dass hier begleitend auch Antioxidantien zum Einsatz kommen. Ich kann nicht nur hochdosiert Omega-3-Fette zuführen, aber vergessen, eine antioxidative Therapie begleitend zu machen, weil diese Omega-3-Fette sind ja sehr reaktionsfreudig, auch mit freien Radikalen, die jeder Mensch im Körper hat.
Und wenn ich eine hohe Radikalbelastung in meinem Körper habe und ich dosiere hier zu hoch hinein, kann das natürlich auch Probleme verursachen und mehr Schaden anrichten, als ich Gutes tue. Deshalb empfehle ich nicht gleich zu hoch hinein zu dosieren mit Omega-3-Fetten, sondern auch zuerst die antioxidative Therapie in den Vordergrund zu stellen, damit diese radikale Oxidation von Fettsäuren im Körper nicht so stark stattfindet, dass der Körper gelöscht wird zuerst, die Radikale werden gelöscht, das Feuer muss gelöscht werden, bevor ich Omega-3-Fette dann zuführe. Ich finde das einen sehr wichtigen Punkt und den vergessen oft Menschen bei der Therapie von Omega-3-Fetten.
[Nils Behrens] (25:17 - 25:44)
Da sprechen Sie etwas sehr Wichtiges an. Man hat ja sehr häufig, spricht man ja auch, damit gewisse Wirkstoffe auch wirken können, dass man gewisse Kofaktoren braucht. Oder in diesem Fall, dass man idealerweise etwas anderes mit supplementiert, damit die gewünschte Reaktion auch dabei ist.
Wenn Sie jetzt sagen, wir müssen auch sehen, dass wir entsprechende Antioxidantien zuführen, dann kann man das ja auch über die Ernährung tun, das wären wahrscheinlich dann Beeren zum Beispiel?
[Dr. Stefanie Schneider] (25:46 - 26:08)
Obst, Gemüse haben viele Antioxidantien, aber wenn ich mit einer Therapie anfange, mit einer Omega-3-Fettsäure-Therapie, dosiert man ja meist ein bisschen höher als das, was die Menschen mit der Ernährung zuführen. Und da verordne ich immer auch parallel Antioxidantien dazu, also schon vorab eigentlich vor der Therapie, bevor ich mit Omega-3-Fettsäure-Therapie anfange.
[Nils Behrens] (26:08 - 26:17)
Haben Sie da was ganz Konkretes, was Sie dann da üblicherweise im Einsatz haben? Also ich persönlich zum Beispiel, ich bin ja ein großer Fan von Asaxantin, ich glaube, das ist ein sehr hochpotentes Axioxidant.
[Dr. Stefanie Schneider] (26:19 - 26:35)
Vitamin E, Coenzyme C, Selen, Vitamin C, das sind viele Antioxidantien, die sich auch gegenseitig brauchen für die Wirksamkeit. Deswegen sollte man nicht nur ein Antioxidant supplementieren, sondern mehrere. Ich glaube, das sprengt jetzt hier den Rahmen, wenn wir das auch noch besprechen wollen.
[Nils Behrens] (26:35 - 26:43)
Nein, nein, aber ich finde, man muss ja zumindest für alle, die jetzt nicht so im Thema sind, muss man ja zumindest sagen, wenn die jetzt sagen, ich darf das gar nicht nehmen ohne Antioxidantien, was sind Antioxidantien?
[Dr. Stefanie Schneider] (26:45 - 26:53)
Vitamin E, Coenzyme C zum Beispiel, das ist schon eine tolle Sache, wenn ich das auch vorab oder dazu nehmen würde.
[Nils Behrens] (26:54 - 27:32)
Sehr gut, sehr gut. Nehme ich glaube ich fast alles. Vitamin E wüsste ich jetzt nicht ganz genau, aber den Rest auf jeden Fall.
Dann ist für mich die Frage, was glauben Sie, wie lange es dauert, wenn man jetzt das nicht nimmt, wegen einer chronischen Erkrankung, aber würden Sie schon sagen, dass wenn man jetzt jemand zum Arzt geht, der Arzt feststellt, da ist ein sehr niedriger Omega-3-Level, dann füllt man den auf. Wie könnte sich das äußern? Das heißt, wie gesagt, ich habe keine chronischen Erkrankungen, aber was würden Sie sagen, was ist das, was ich vielleicht idealerweise spüren sollte, wenn jetzt der Omega-3-Level wieder auf ein normales Niveau geht?
[Dr. Stefanie Schneider] (27:33 - 27:37)
Das Hautbild verändert sich. Die Haare werden schöner.
[Nils Behrens] (27:37 - 27:38)
Hoffentlich positiv.
[Dr. Stefanie Schneider] (27:39 - 28:02)
Natürlich. Die Leistungsfähigkeit wird besser. Die Konzentrationsfähigkeit wird besser.
Bei Kindern merkt man, dass sie sich in der Schule besser konzentrieren können. Omega-3-Fettsäuren sind auch eine Vorsorge gegen ADHS oder Lernschwierigkeiten bei Kindern. Sie werden eingesetzt bei Herz-Kreislauf-Erkrankungen.
Okay.
[Nils Behrens] (28:03 - 28:34)
Aber das klingt auf jeden Fall schon mal sehr vielversprechend. Und jetzt kommen wir, das haben wir einen guten Cliffhanger die ganze Zeit gehabt, kommen wir doch mal zu Ihrem Thema mit der Neurodermitis, jetzt als Beispiel. Nehmen wir mal an, ich komme ja zu Ihnen, ich habe eine ausgeprägte Neurodermitis und dann würden Sie jetzt schauen nach dem Omega-3-Spiegel vielleicht und sehen, dass das mit einer der Ursachen, oder Sie sehen, dass es zu niedrig ist.
Oder muss es zu niedrig sein, damit ich überhaupt eine Neurodermitis habe?
[Dr. Stefanie Schneider] (28:35 - 30:02)
Also meist ist es zu niedrig bei Menschen, die nicht supplementieren. Also ich habe erst, glaube ich, zwei Messungen gemacht, wo der Omega-3-Fettsäurespiegel gepasst hat. Aber diese Menschen haben wirklich ordentlich auch Fisch gegessen.
Also die Messung zeigt in den meisten Fällen ein Defizit an. Und natürlich spielen die Omega-3-Fettsäuresupplementierung ist eine Säule von vielen Säulen. Wenn ich eine Neurodermitis behandle, kann ich nicht nur Omega-3-Fettsäuren verabreichen.
Ich muss mit den Menschen über die Ernährung sprechen, über so ihren Basenhaushalt und, und, und. Also da spielen viele Themen eine wichtige Rolle zur Therapie. Aber natürlich Omega-3-Fettsäuren haben ja einen entzündungshemmenden Effekt.
Vor allem diese Eicosapenta-Ensäure hemmt mir die Freisetzung der Arachidonsäurebildung, also in der Omega-6-Fettsäure-Kaskade. Also sie wirkt entzündungshemmend, während die Arachidonsäure in der Omega-6-Fettsäure-Reihe entzündungsfördernd wirkt. Und hier hat die Eicosapenta-Ensäure einen entzündungshemmenden Einfluss.
Und da Neurodermitis eine entzündliche Hauterkrankung ist, ITIS steht immer für Entzündung, spielen hier Omega-3-Fetter natürlich eine wesentliche Rolle, um diese Entzündungen zu senken. Neben Ernährung, neben Darm und so weiter. Also die Ernährung finde ich hier wesentlich.
[Nils Behrens] (30:04 - 30:10)
Okay, okay. Sagen Sie, wie ist denn das ganze Thema der Autoimmunerkrankung genauso?
[Dr. Stefanie Schneider] (30:13 - 30:54)
Autoimmunerkrankungen, was sind Autoimmunerkrankungen? Also das Thema Autoimmunerkrankungen, ich glaube, da kann man ein eigenes Studium machen, um dieses Thema zu verstehen. Das war jahrelang sehr, sehr kompliziert.
Was sind Autoimmunerkrankungen? Neurodermitis, Psoriasis, Multiple Sklerose etc. Und hier spielen diese chronischen stillen Entzündungen, diese Silent Inflammation natürlich eine wesentliche Rolle.
Und diese stillen Entzündungen im Körper sind ja oft der Startschuss für viele chronische Erkrankungen. Also hier ist es absolut wichtig, diese Entzündungen aus dem Körper herauszubringen. Und da wiederum spielt diese Eicosapenta-Ensäure eine wesentliche Rolle.
Welche natürlich in Fisch und Alpenöl drinnen ist.
[Nils Behrens] (30:55 - 31:10)
Ok, sehr gut. Dann hatten Sie jetzt gerade etwas gesagt, was ich ja wirklich sehr interessant finde, dass die Kinder sich zum Beispiel auch besser in der Schule konzentrieren können. Würden Sie denn sagen, dass man einen Mangel an Omega-3-Fettsäuren tatsächlich auch zu psychischen Problemen führen kann?
[Dr. Stefanie Schneider] (31:11 - 33:00)
Ja, auf jeden Fall. Also vor allem die Docosahexaenser ist für die Hirnentwicklung frontal hin, Hippocampus, so wesentlich, und daher sollten auch Kinder, Entschuldigung, die Schwangeren, während sie die Babys im Bauch tragen, unbedingt Omega-3-Fettsäuren zuführen. Hier vor allem die Docosahexaenser, um diese Hirnentwicklung anzuregen und das Wachstum des Hirns anzuregen.
Und gerade in den ersten vier Lebensjahren spielt dieser Zufuhr von Omega-3-Fetten eine wesentliche Rolle, um auch später die Konzentration zu steigern, die Leistungsfähigkeit in der Schule zu steigern und auch das Risiko für ADHS zu senken. Bei Depressionen spielen gerade auch diese chronischen Stillenentzündungen wieder eine Rolle. Weil ich eine chronisch stille Entzündung im Darm habe zum Beispiel, kann das natürlich auch die Entstehung von Depressionen fördern.
Und Omega-3-Fettsäuren hemmen wieder die Entzündungen, fördern mein Hirnwachstum und haben einen positiven Einfluss auf Depressionen. Also das ist ganz klar so. Natürlich spielt auch die medikamentöse Therapie eine Rolle.
Ich will nicht sagen, dass nur das Omega-3-Fette alleine alle Krankheiten heilen können, aber sie sind einfach wesentlich und unterstützen. Und wenn ich keine optimale Zellmembran habe und der Aufbau der Zellmembran nicht optimal ist, dann können auch Organfunktionen nicht funktionieren. Ich muss einmal die Basis schaffen für den Körper, um optimal zu funktionieren und dann kann ich immer noch Medikamente nehmen, wenn es notwendig ist.
Aber die Basis muss geschaffen werden. Und da sind Omega-3-Fette unverzichtbar, gerade bei Depressionen, bei Alzheimer, bei Demenz, bei allen neurologischen Erkrankungen. Also es gibt kaum eine Erkrankung, wo ich nicht Omega-3-Fette einsetze.
[Nils Behrens] (33:02 - 33:19)
Dann kommen wir doch zu den positiven Dingen, wo es Frauen vielleicht gegebenenfalls auch mal nicht ganz so gut gehen kann. Sie hatten es eben schon angesprochen, das Thema Schwangerschaft. Das heißt also, dass Sie sagen, während der Schwangerschaft unbedingt supplementieren.
Supplementiert man dann die normale Menge, die man auch vorher hatte, oder supplementiert man sozusagen für das Kind dann schon mit?
[Dr. Stefanie Schneider] (33:21 - 33:22)
Sie meinen während der Schwangerschaft?
[Nils Behrens] (33:22 - 33:25)
Während der Schwangerschaft, ja. Ist der Bedarf dann höher?
[Dr. Stefanie Schneider] (33:28 - 33:55)
Da gibt die Literatur unterschiedliche Dosierungen an. Manche sagen, man soll weniger dosieren bei Schwangeren. Aber wenn die Messung ein Defizit angibt, dann dosiere ich auch die Schwangeren mit einer normalen Dosierung von ein bis zwei Gramm.
Um auch das Hirnwachstum zu fördern bei den Kindern, im Mutterleib schon. Aber mit Dosierung ist es immer schwierig, hier online auch zu sprechen, weil das könnte ja wieder zu Problemen führen.
[Nils Behrens] (33:55 - 34:16)
Na klar, ich verstehe das voll und ganz, dass wir da jetzt keine allgemeine Aussagen können. Aber für mich ist es einfach nur wichtig zu wissen, dass man nicht sagt, okay, wenn ich jetzt bisher auf ein Gramm eingestellt war, jetzt bin ich schwanger, jetzt mache ich mal zwei, weil wir sind jetzt ja zu zweit. Da muss man nicht sagen, auch da gilt es immer, es gut auszumessen und auszutarieren.
[Dr. Stefanie Schneider] (34:16 - 34:24)
Ja genau, bei Schwangeren messe ich das und fertig. Ich muss das messen. Ich bin Ärztin, ich messe das.
Und es ist wichtig, das zu messen.
[Nils Behrens] (34:25 - 35:18)
Jetzt ist es bei mir so, wir haben bei Sanne jetzt die großen Pillen, und wir haben aber so kleine, auf die man draufbeißen kann, die sind auch für Kinder entwickelt, so Pearls. Und die haben so einen süßen, so einen zitronigen Geschmack. Ich mag das irgendwie ab und zu mal ganz gerne.
Ich habe das eigentlich fast immer, dass ich am Nachmittag ein oder zwei davon mal, mal dann irgendwie so in Anführungsstrichen snacke, weil ich diesen Geschmack so ganz gerne mag. Gerade wenn man irgendwie Appetit auf irgendwas hat, dann geht der Appetit weg. Das finde ich so irgendwie einen ganz guten Effekt.
Jetzt ist für mich die Frage, also Frage Nummer eins, und die Frage Nummer zwei kommt dann anschließend, hat es einen Vorteil, wenn ich das Omega-3 über den Tag verteilt zuführe? Das heißt also, meine Hauptdosis habe ich morgens schon genommen, und wenn ich dann im Nachmittag ein- oder zweimal nochmal diese kleinere Dosis dazunehme, hat das irgendwelche Vorteile, oder kann man sagen, ne, also ob man sich jetzt alles auf einmal nimmt oder über den Tag verteilt, macht keinen großen Unterschied.
[Dr. Stefanie Schneider] (35:18 - 35:37)
Aus Erfahrung, also Menschen haben ja dann auch mehrere Supplemente aus Omega-3 dosiert, das immer zweimal am Tag, aber auch wenn ich die Kapseln auf einmal nehme, werde ich zum Erfolg und zum entsprechenden Omega-3-Index kommen. Ich glaube, hier würde ich das so oder so...
[Nils Behrens] (35:38 - 35:41)
Und jetzt die zweite Frage, wenn ich jetzt...
[Dr. Stefanie Schneider] (35:41 - 35:55)
Natürlich kenne ich da jetzt keine Studie darüber, muss ich sagen, aber ich dosiere morgens, abends oder einmal, zweimal zu. Wichtig ist es, dass die Menschen das zu einem Essen nehmen, wo auch etwas Fett dabei ist, weil sonst die Aufnahme schlecht ist.
[Nils Behrens] (35:56 - 35:58)
Wo ist das so? Das heißt also, ich muss Fett zu Fett nehmen?
[Dr. Stefanie Schneider] (35:58 - 36:21)
Schon, weil die Aufnahme, die Resorption über den Darm beim Besse ist. Also Omega-3-Fette mit einem Apfel eingenommen und wenn ich das mit einem Essen einnehme, wo auch etwas Fett dabei ist. Das finde ich schon wichtig zu erwähnen.
Nüchtern ist die Aufnahme nicht so gut, wie wenn ich das zu einem Essen, zu einem Ei oder zu einem Essen mit Olivenöl oder Butter...
[Nils Behrens] (36:22 - 36:23)
Ginge auch ein Cappuccino?
[Dr. Stefanie Schneider] (36:24 - 36:31)
Naja, wenn da eine fette Milch-Schlagweiß drin ist. Wobei, Kuhmilch und Narratamid, das ist eine schlechte Kombination.
[Nils Behrens] (36:32 - 36:59)
Ja, okay, valid point. Aber sagen Sie, wann kommen wir denn an die Kategorie der Überdosierung? Weil ich hatte jetzt gerade interessanterweise, ich glaube vorgestern war es, da habe ich einen Link in Post gemacht zum Thema die Vorteile von Omega-3 und dann kam sofort darüber, Halt, Moment, warte, die neuesten Studien sagen, bei Omega-3 bekomme ich Herzflimmern.
wie ist denn da Ihr Blick darauf?
[Dr. Stefanie Schneider] (37:02 - 37:36)
Ich führe bei jedem Menschen eine Ernährungs-, einen Medikamentenanamnese durch. Wenn Patienten jetzt zum Beispiel blutverdünnungshemmende Medikamente einnehmen, bin ich auch mit der Zufuhr von Omega-3-Fetten nicht ganz in der hohen Dosierung, sondern etwas zurückhaltend, weil die Omega-3-Fette natürlich auch einen leicht blutgerinnungshemmenden Effekt haben und somit werde ich hier nicht an die Obergrenze der Dosierung gehen natürlich. Und wie gesagt, Messung, Kontrollmessung, ohne Messung gibt es keine Supplementierung.
Für mich jetzt in der Praxis.
[Nils Behrens] (37:36 - 37:54)
Also wenn ich die Studie richtig gelesen habe, auf die dann immer wieder zitiert wird, dann ist es glaube ich so, dass da eine Supplementierung von 11 Gramm am Tag vorgenommen wurde. Also von daher, dass man dann irgendwelche, ich sage mal Kontraindikationen hat, die sind für mich dann irgendwie auch nicht so überraschend ehrlich gesagt.
[Dr. Stefanie Schneider] (37:54 - 38:03)
Ja, 11 Gramm ist dann gar nicht mehr so wenig. Das ist einfach zu viel. Warum soll ich 11 Gramm supplementieren?
Ja, das ist nicht notwendig.
[Nils Behrens] (38:04 - 38:27)
Ja, ja. Also von daher eine massive Überdosierung kann dann eben halt, aber auf der anderen Seite benutzen es ja viele Kardiologen, gerade eben halt bei Herzfühlern, Omega 3, um das eben halt zu behandeln. Also von daher, es ist eben halt, irgendwann kommt eben der Umkehrschwung, sage ich mal sowas.
Die Dosis macht das Gift. Ist das Paracelsius? Ich glaube ja.
[Dr. Stefanie Schneider] (38:28 - 38:40)
Ja, und auch der Herzmuskel hat dann auch Omega 3-Fett. Also ja, ganz wichtig zu nehmen, wenn ich Krankenhunde habe.
[Nils Behrens] (38:42 - 38:49)
Was würden Sie sagen, ist denn aus Ihrer Sicht der häufigste oder vielleicht auch die dreihäufigste Fehler, die Menschen beim Thema Omega 3 machen?
[Dr. Stefanie Schneider] (38:51 - 38:57)
Sie nehmen oft zu wenig. Wenn ich zwei Kapseln aufschreibe, nehmen sie oft nur eine Kapsel ein, obwohl ich zwei aufgeschrieben habe.
[Nils Behrens] (38:57 - 39:02)
Weil sie sparen wollen oder warum machen die das?
[Dr. Stefanie Schneider] (39:04 - 39:42)
Vielleicht eher das glauben, was auf der Dose oben steht und das hinterfragen, warum ich jetzt zwei Kapseln aufgeschrieben habe. Aber das fällt mir auf, dass die Dosierung oft zu wenig, zu niedrig dosiert wird. Das zweite ist, die Menschen nehmen die Produkte ohne Essen ein.
Also Omega 3 hat für mich zu einem Essen eingenommen. Und der dritte Fehler ist, sie vergessen die Antioxidantien. Die Antioxidantien, mitnehmen.
Ich therapiere schon ein paar Wochen vorher antioxidativ und dann beginne ich erst mit den Omega-3-Fettsäuren.
[Nils Behrens] (39:44 - 39:48)
Wie Sie sagten, erst das Feuer löschen und dann das Öl reinkippen.
[Dr. Stefanie Schneider] (39:48 - 39:54)
Genau, weil sonst schütte ich Benzin ins Feuer. Das ist auch nicht so schlau.
[Nils Behrens] (39:57 - 40:14)
Klingt auf jeden Fall, diese Analogie macht es doch sehr klar, was Sie mitgeben, wenn Sie ab morgen etwas für Ihr Omega-3-Haushalt tun wollen. Also was würden Sie sagen, wäre jetzt nochmal so ein Tipp für alle, die jetzt sagen, ich muss sofort starten?
[Dr. Stefanie Schneider] (40:15 - 41:42)
Naja, man kann Omega-3-Fettsäuren über die Ernährung steigern. Also auf jeden Fall auch ein, zweimal die Woche einen Fisch essen, ist hier kein Schaden. Da schauen Sie natürlich, dass der Fisch aus nachhaltigem Umfang zulegen.
Die Qualität ist ja absolut wichtig und auch, dass die Menschen auch prüfen, dass die Firma auch diesen TOTOX-Wert angibt. Das ist der Wert, der besagt, wie hoch ist die Radikal-, also die Oxidation in der Kapsel und dieser Wert sollte einen gewissen Wert nicht übersteigen und das sollte jede Firma angeben. Das muss nachvollziehbar sein.
Ansonsten würde ich das Produkt nicht einnehmen. Ich glaube, ich spreche das jetzt richtig aus, und dieser TOTOX-Wert besagt eben, wie hoch ist, in welchem Grad ist dieses Fett in der Kapsel schon ranzig, also schlecht. Weil diese Omega-3-Fette haben ja eine Doppelbindung und sind sehr reaktionsfreudig, auch mit anderen, also mit Sauerstoffen.
Und dadurch wird diese Kapsel auch sehr schnell oxidiert und ranzig, und das sollte nicht der Fall sein.
[Nils Behrens] (41:44 - 41:55)
Gut, also einen vernünftigen Hersteller finden, da hätte ich einen. Und idealerweise dann darauf achten, ob er auch den TOTOX-Wert angebt. Das muss ich hier direkt mal gleich draufschauen bei uns, aber Sie werden es hoffentlich wissen, ob wir das angeben.
[Dr. Stefanie Schneider] (41:56 - 41:58)
Genau, der ist angegeben. Auf jeden Fall.
[Nils Behrens] (41:58 - 42:38)
Okay, gut. Ich möchte an dieser Stelle meine Entschuldigung an die Hörer eingeben, dass sie dann denken, dass ich meine Produkte nicht kenne, aber wir haben tatsächlich 1.800 verschiedene Produkte. Und bei jedem so tief drin zu sein, dafür mache ich ja diese Interviews, damit ich irgendwann auch noch was dazu lerne und hoffentlich die HörerInnen dann auch.
Also von daher sage ich, Frau Dr. Schneider, vielen Dank, ich fand das ein sehr interessantes Gespräch. Ich habe wirklich, ich glaube, ich habe auf keine Deep Dive, heißen ja diese Folgen, auf keinen Deep Dive so lange gewartet, wie auf den Omega-3-Deep Dive. Und ich bin so froh, dass ich jetzt eine so kompetente Ansprechpartnerin da gefunden habe.
Und ich glaube, dass, wenn ich es verstanden habe, wir uns dann hoffentlich unsere HörerInnen da draußen auch alle verstanden haben.
[Dr. Stefanie Schneider] (42:39 - 42:42)
Dankeschön für die Einladung und einen schönen Tag noch.
[Nils Behrens] (42:46 - 42:49)
Sagen Sie, was ist denn Ihr Lieblingssupplement außer Omega-3?
[Dr. Stefanie Schneider] (42:50 - 42:57)
Antioxidantien kann ich jetzt nicht sagen, weil das ist ja ein Komplex, aber ich würde mal sagen Astaxanthin.
[Nils Behrens] (42:58 - 43:05)
Ah, dann würde ich sagen, haben wir ja fast dasselbe. Astaxanthin und Creatin sind so meine Platz 1, 2. Also von daher passt das gut.
[Dr. Stefanie Schneider] (43:06 - 43:06)
Ja.
[Nils Behrens] (43:07 - 43:32)
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