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Wie wir unsere Kinder besser verstehen können – und warum das mit Leiten oder Folgen beginnt

Kindererziehung ist oft weniger eine Frage der perfekten Methode als eine des Perspektivwechsels. In dieser Folge des Healthwise-Podcasts spricht Jenny Knäble mit der renommierten Diplom-Psychologin, Bestsellerautorin und zweifachen Mutter Claudia Schwarzlmüller über emotionale Entwicklung, Wutausbrüche, Geschwisterrivalität – und warum viele Eltern sich oft wie Versager fühlen.

 

Das Grundprinzip: Leiten oder Folgen

Laut Claudia Schwarzlmüller lassen sich nahezu alle Situationen im Alltag mit Kindern auf zwei Grundhaltungen reduzieren: Entweder leite ich mein Kind – oder ich folge ihm.

Leitungs-Situationen haben ein Ziel: Anziehen, Essen zubereiten, zur Kita gehen. Eltern müssen hier klar führen und Orientierung geben – am besten wie ein verständnisvoller Coach.
 Folge-Situationen dagegen entstehen beim freien Spiel, beim Entdecken oder beim Zeigen von Gefühlen. Hier geht es darum, präsent zu sein, zu spiegeln und das Kind in seinem eigenen Ausdruck zu bestärken.

Die Kernfrage, die sich Eltern stellen sollten:
Muss ich in diesem Moment leiten oder folgen?

 

Wenn Kinder "Mama, geh weg" sagen

Ein häufiger Schmerzpunkt: Kinder wollen plötzlich nur noch Papa – oder eben nur Mama. Dahinter steckt laut Schwarzlmüller keine Ablehnung, sondern schlicht die kognitive Limitierung: Ein Kind kann sich nur auf eine Bezugsperson gleichzeitig fokussieren. Das ist neurologisch altersgemäß – und kein Indiz für gestörte Bindung.

Tipp: Ruhe bewahren. Präsenz zeigen. Und die Situation als das sehen, was sie ist: eine Phase.

 

Den Podcast bei spotify oder Apple Podcast nachhören

Geschwisterkonflikte: Kampfzone oder Lernfeld?

Was tun, wenn das ältere Kind die kleine Schwester ärgert oder es zu handfestem Streit kommt? Hier lautet Claudias Devise: Beobachten – nicht sofort eingreifen.

Erst wenn in den Gesichtern der Kinder Überforderung oder echte Verletzung zu erkennen ist, sollte man moderieren. Sonst: Konflikte sind Trainingseinheiten für soziale Kompetenz.

 

Kleiner Mensch, große Worte: "Ich hasse meinen Bruder"

Wenn Kinder zu Superlativen wie „Ich hasse dich!“ greifen, hat das selten die emotionale Schärfe wie bei Erwachsenen. Vielmehr fehlt es ihnen an Nuancen im Ausdruck. Eltern sollten sich davon nicht triggern lassen, sondern eher übersetzen: Ich bin gerade wütend oder überfordert.

 

Schlaf, Bildschirmzeit, Nähe – was sonst noch wichtig war

- Schlafprobleme ab 5 Jahren: Kein Grund zur Sorge – Kinder beginnen in diesem Alter, stärker zu reflektieren. Fragen hilft oft mehr als Erklären.

- Kuscheln? Nicht jedes Kind mag das. Auch Körperkontakt ist eine Typfrage. Nähe zeigt sich in vielen Formen – auch durch Toben, gemeinsames Spiel oder geteilte Rituale.

- Medienkonsum: Eine Folge Kinderserie wird zur Dauerforderung? Kein Wunder – laut Claudia wirken digitale Inhalte wie ein Dopamin-Booster aufs kindliche Gehirn. Alternative: Hörspiele und gemeinsames Spielen.

- "Nein" sagen lernen: Konsequenz beginnt nicht beim Tonfall, sondern beim Setting. Wer seinen Kindern viele Gelegenheiten zum Ausprobieren bietet, muss seltener "Nein" sagen.

 

Fazit

Claudia Schwarzlmüller macht Mut: Erziehung muss nicht perfekt sein – aber bewusst.
 Eltern dürfen Fehler machen, laut werden, zweifeln. Wichtig ist, dass sie sich nicht ständig selbst dafür verurteilen. Denn: Wie wir mit uns selbst sprechen, prägt auch unseren Umgang mit unseren Kindern.

 

Take Aways

- Frage dich im Alltag: Muss ich leiten oder folgen?

- Wutanfälle sind Entwicklungssignale, keine Katastrophen.

- Kinder brauchen Selbstwirksamkeit statt Dauerkontrolle.

- "Nur Papa"- oder "nur Mama"-Phasen sind altersgemäß.

- Sätze wie "Ich hasse dich" bedeuten: Ich habe keine anderen Worte für mein Gefühl.

- Erziehung ohne Schimpfen beginnt mit Nachsicht gegenüber sich selbst.

 

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Claudia Schwarzlmüller ist renommierte Diplom-Psychologin, Bestsellerautorin und zweifache Mutter. In ihrer Arbeit beleuchtet sie die emotionale Entwicklung von Kindern – und spricht offen über Themen, die viele Eltern im Alltag bewegen: Wutausbrüche, Geschwisterrivalität und das oft stille Gefühl, zu versagen.

Mit viel Fachwissen und noch mehr Empathie zeigt sie Wege auf, wie Eltern liebevoll und klar durch herausfordernde Situationen navigieren können. Ihr Ansatz macht Mut: Wer kindliche Emotionen versteht und annimmt, kann auch sich selbst mit mehr Verständnis begegnen – und findet so zurück zu einem entspannteren Familienalltag.

[Nils Behrens] (0:00 - 0:49)
Good Vibes Only und ein kleines Dankeschön von uns für euch. Wir feiern gerade eine echte Erfolgsgruppe und jede neue Folge knackt die neue Rekordmarke bei den Hörerzahlen. Und dafür möchte ich euch von Herzen danken.

Als kleines Zeichen unserer Wertschöpfung gibt es jetzt etwas Besonderes für euch. 10% Rabatt auf alles im Shop bei sunday.de, exklusiv für unsere Healthwise Community. Einfach beim Checkout den Code healthwise10 angeben, es groß geschrieben und direkt sparen.

Aber Achtung, nur für kurze Zeit gültig, also lieber jetzt als später klicken und eure Favoriten sichern. Bundles sind zwar ausgenommen, aber sonst steht alles in der ganzen Sunday-Welt euch offen. Code healthwise10 eingeben, Rabatt genießen und gesünder leben.

Und jetzt die Spaß beim Shoppen und natürlich beim Zuhören der neuen Folge.

[Claudia Schwarzlmüller] (0:50 - 1:17)
Es gibt tatsächlich an der Basis nur zwei verschiedene Situationen mit Kindern. Nämlich entweder leiten oder folgen, du tust immer eins von beidem. Und wenn ich das einmal verstanden habe, dann habe ich halt schlagartig wahnsinnig viele Situationen im Griff, weißt du.

Weil ich werde immer so nach Einzelsituationen gefragt und dann denke ich, lass uns doch einmal die Grundlage verstehen. Dann kannst du das selber für dich lösen, weil du musst dir immer nur eine einzige Frage stellen. Muss ich jetzt leiten oder folgen?

[Jenny Knebel] (1:18 - 3:26)
Herzlich willkommen zu Healthwise, dem Gesundheitspodcast präsentiert von Sunday Natural. Ich bin Jenny Knebel und wir erkunden gemeinsam, was es bedeutet gesund zu sein. Wir sprechen über Themen wie Ernährung, Mental Health, Beauty und über Frauengesundheit.

Immer mit einem weisen Blick auf das, was uns wirklich gut tut. Herzlich willkommen, ihr Lieben, zu dieser super spannenden neuen Folge Healthwise. Denn wir machen heute etwas ganz Besonderes, was so im Alltag leider nicht möglich ist.

Was sich aber alle Eltern jeden Tag wünschen. Einmal in die Köpfe unserer Kinder schauen und sie verstehen. Wutausbrüche, Geschwisterstreit, Mama, Papa, geh weg, hauen, treten, beißen.

Es gibt so, so viele Dinge. Wir wollen heute mit euch einen Perspektivwechsel machen und klären, was steckt eigentlich hinter diesen Verhaltensformen. Und vor allem, was können wir als Eltern dabei tun, um oft schwierige Situationen vielleicht ein bisschen gelassener zu meistern und eine liebevolle und entspannte Bindung zu eurem Kind aufzubauen.

Sie weiß die Antworten. Sie ist sowas wie das menschgewordene Wörterbuch. Eltern, Kind, Kind, Eltern.

Diplom, Kinderpsychologin, Bestsellerautorin und Podcasterin Claudia Schwarzelmüller. Ihr kennt sie vielleicht auch schon von Social Media. Da gibt sie wertvolle Tipps als Kinderdolmetscher und zwar ohne erhobenen Zeigefinger.

Claudia, ich freue mich wahnsinnig, dass du heute Zeit für uns hast. Ganz herzlich willkommen. So eine schöne Einleitung.

Vielen, vielen Dank. Ich freue mich auch sehr. Wir haben schon im Vorgespräch überlegt, oh mein Gott, wo fangen wir an, wo hören wir auf.

Das Thema Kindererziehung, Kinderpsyche ist natürlich ein weites Feld. Vielleicht mal vorab, ist Kindererziehung heute schwieriger geworden? Ich sag mal als, in Anführungszeichen, das große Wort, damals.

Also so gefühlt heute die ganzen Themen, die man liest, hört, sieht auf Social Media. Also meine Mutter sagt immer, das gab es damals nicht. Hat sich damals keiner mit beschäftigt oder waren Kinder damals einfach anders?

[Claudia Schwarzlmüller] (3:26 - 4:01)
Ich würde sagen, die Ansprüche an uns selber sind gestiegen, weißt du? Also der Perfektionismus macht uns fertig, wirklich. Kinder waren immer was, was so da war und dann hat man sich auch gekümmert, war auch schön.

Aber es lief so ein bisschen mehr nebenbei und heute sind das so. Also wir kriegen überall auf Social Media und sonst, wie es denn sein sollte, meistens gefaked. Aber wir haben diese irrsinnig hohen Ansprüche an uns und kriegen halt so viel Angst auch gemacht.

So dieses, wenn du nicht das tust, dann wird irgendwas Schlimmes passieren. Also das ist so eine Mischung aus Perfektionismus und, ich tu mir leid, Angstmacherei.

[Jenny Knebel] (4:01 - 4:31)
Das finde ich super, dass du das ansprichst. Da kann ich auch als Mama aus eigener Erfahrung sprechen, ihr vielleicht auch. Man sieht so wahnsinnig viele Instagram Reels und vielleicht gut gemeinte Ratschläge, vielleicht auch nur Ratschläge für ein paar Klicks.

Man weiß es nicht und man schaut sich das an und denkt danach, ach du lieber Gott, ich habe alles falsch gemacht oder ich mache alles falsch oder wenn ich das jetzt nicht beachte, oh mein Gott, mein Kind hat ein Trauma fürs ganze Leben. Das ist schon auch gefährlich, diese Richtung.

[Claudia Schwarzlmüller] (4:32 - 4:43)
Ja genau und vor allen Dingen ist es wahnsinnig belastend. Also du gehst ja durch dein Leben und denkst, wenn ich das jetzt dann, und da möchte ich halt wahnsinnig gern so ein bisschen Entlastung schaffen, weil es einfach wirklich nicht wahr ist. Es ist einfach nicht wahr.

[Jenny Knebel] (4:43 - 5:31)
Und was ich so schön finde, also wenn ihr Claudia auf Instagram noch nicht folgt, müsst ihr das auf jeden Fall tun. Ich habe es gerade gesagt, Kinderdolmetscher. Ich finde, du machst das so wahnsinnig sympathisch und so bodenständig und ohne erhobenen Zeigefinger und wenn man bei dir sich die Tipps anschaut, hat man danach das Gefühl, hey cool, das könnte ich mal ausprobieren oder oh, so habe ich es noch gar nicht gesehen.

Also man hat danach nicht das Gefühl, ach du lieber Gott, ich habe bisher in der Kindererziehung alles falsch gemacht. Also das mal vorweggestellt. Das freut mich wahnsinnig.

Entschuldige, das freut mich wirklich wahnsinnig. Ja, weil genau das möchte ich eigentlich gerne. Wenn das klappt, freue ich mich natürlich sehr.

Hast du eine Zahl, Claudia, oder mal mitgezählt, wie viele verzweifelte Eltern sich schon bei dir gemeldet haben und gesagt haben, Claudia, ich brauche deine Hilfe. Ich verstehe mein Kind einfach nicht.

[Claudia Schwarzlmüller] (5:32 - 5:40)
Eine Zahl habe ich nicht, aber das jetzt irgendwie über 300.000 Leute sind, von denen sehr viele Leute mich anschreiben. Also es sind viele.

[Jenny Knebel] (5:41 - 5:56)
Es sind einige auf jeden Fall. Es sind einige, genau. Du selbst bist Mama von zwei mittlerweile, muss man sagen, großen Jungs.

Genau. Fährst du berufsbedingt nur noch in kinderfreie Hotels oder sagst du, nee, das wäre tragisch?

[Claudia Schwarzlmüller] (5:58 - 6:04)
Nee, das finde ich wunderbar. Ich achte lieber darauf, dass keine Straße vorm Hotel ist, weil Kinderlärm finde ich viel angenehmer als Straßenlärm.

[Jenny Knebel] (6:05 - 6:16)
Sehr gut. Claudia, seit über 20 Jahren bist du Kinderpsychologin. Vielleicht noch als Einstiegsfrage, wieso hast du dich irgendwann für die Kinder entschieden und nicht für die Erwachsenen?

[Claudia Schwarzlmüller] (6:16 - 7:20)
Ich habe mich ehrlich gesagt gleich von Anfang an für die Kinder entschieden. Ich habe schon mit dieser Idee Psychologie studiert und vorher habe ich dann einfach Bücher gelesen, die das Ganze so ein bisschen verromantisiert haben und hatte so einen soliden Weltrettungsimpuls. Einfach so, ja, ich will jetzt den Kindern der Welt helfen.

Und dann habe ich das studiert, genau. Witzigerweise habe ich am Anfang gedacht, ich werde nie etwas mit Entwicklungspsychologie machen, das ist mir viel zu kompliziert. Was?

In welchem Alter? Wann genau? Wer will das denn alles lernen?

Keine Lust darauf. Und dass ich jetzt dabei gelandet bin, ist wirklich witzig. Dann fandest du es doch so spannend, genau wie wir alle.

Ich finde es so spannend, genau, genau. Und das war auch ein Grund, warum ich gesagt habe, wir müssen das wirklich mehr mit dem Alter machen. Weißt du, ich frage jetzt immer zuerst, wie alt ist das Kind?

Weil die Tipps, die man so bekommt auf Instagram, da habe ich ganz oft gedacht, wow, das ist ein super Tipp für eine Neunjährige. Wenn das Kind zwei ist, ist das eine Katastrophe. Also du musst wirklich ein bisschen unterteilen, wie alt ist denn das Kind?

Wo ist es gerade vom Entwicklungsstand her? Das ist mega wichtig.

[Jenny Knebel] (7:21 - 7:54)
Superspannender Punkt, weil auch das fehlt eben oft, wenn ich jetzt darüber nachdenke. Alter wird eigentlich nie erwähnt. Du hast ein wahnsinnig erfolgreiches Buch auch geschrieben, Claudia, was es auf die Spiegel-Bestseller-Liste geschafft hat.

Auf Platz 1, was dein Kind fühlt, denkt und wie du damit umgehst. Und es behandelt Kinder im Alter von 0 bis 6 Jahren. Du hast gerade gesagt, das Alter ist unglaublich wichtig.

Was würdest du sagen, welches Alter ist das schwierigste, ist wahrscheinlich ein schwieriges Wort, oder das herausforderndste für Eltern? Kann man das sagen?

[Claudia Schwarzlmüller] (7:55 - 8:09)
Eltern, also entweder die Babyzeit. Wenn du ein Anfängerbaby hast, dann vielleicht nicht. Die meisten beschweren sich am meisten über die Autonomie-Phase, tatsächlich die Kleinkind-Phase, wo das Kind anfängt, seinen Naseln zu üben.

[Jenny Knebel] (8:11 - 8:19)
Ja, da bin ich auch gerade mittendrin mal zwei. Ich kann ein Lied davon singen. Das ist auch ein bisschen Selbsttherapie hier heute für mich.

[Claudia Schwarzlmüller] (8:19 - 8:23)
Finde ich gut, finde ich gut. Wir reden aber nicht über deine Kindheit, vergiss es.

[Jenny Knebel] (8:24 - 8:50)
Du sagst ganz klar, Claudia, in deinem Buch gibt es ein Kapitel, das ist so mit das Wichtigste und eigentlich Dreh- und Angelpunkt von allem bei der Kindererziehung, Leiden und Folgen. Ich glaube, das hat so die Mehrheit vielleicht noch gar nicht gehört. Warum, sagst du, muss man das verstanden haben, um dann auch gewisse andere Themen, über die wir auch sprechen, Wutausbrüche, Mama, geh weg etc., zu verstehen?

[Claudia Schwarzlmüller] (8:51 - 10:30)
Also das haben tatsächlich sehr wenige Leute gehört. Das habe ich auch nicht erfunden selber. Das kommt aus der Methode Marte Neo für die Profis da draußen.

Also es gibt tatsächlich an der Basis nur zwei verschiedene Situationen mit Kindern. Nämlich entweder Leiden oder Folgen. Du tust immer eins von beidem.

Und wenn ich das einmal verstanden habe, dann habe ich halt schlagartig wahnsinnig viele Situationen im Griff, weißt du. Weil ich werde immer so nach Einzelsituationen gefragt. Und dann denke ich, lass uns doch einmal die Grundlage verstehen.

Dann kannst du das selber für dich lösen. Weil du musst dir eigentlich immer nur eine einzige Frage stellen. Also muss ich jetzt leiten oder folgen?

Und das ist festgelegt. Es gibt Leitungssituationen. Das sind alle Situationen, die eine Struktur haben, also die ein Ziel haben.

Immer wenn du ein Ziel hast, du weißt, es geht ums Anziehen oder ums Einkaufen oder ums irgendwie Loskommen oder Kochen. Das muss immer in einer bestimmten Reihenfolge erledigt werden. Kochen ist klar.

Wir müssen erst die Lebensmittel haben. Dann schneiden wir die Paprika. Dann kommt sie in die Pfanne und dann können wir erst essen.

Das kann niemals umgekehrt laufen. Und das sind diese Strukturen, die du schon kennst, dein Kind aber noch nicht. Oder nur teilweise.

Und da weißt du also immer, aha, jetzt muss ich leiten. Und dann gibt es diese wunderschönen Situationen, in denen dein Kind spielt oder irgendwie Gefühle hat oder etwas zusammen entdeckt. Und da ist dein Job zu folgen.

Da lernt dein Kind so seine eigenen Impulse wahrzunehmen und übt einfach, wie bin ich eigentlich. Da entsteht so Selbstbewusstsein und sowas. Und da folgst du.

Und wenn du einmal die Prinzipien verstanden hast und dann natürlich noch genau, wie geht denn das, dann bist du eigentlich ziemlich safe.

[Jenny Knebel] (10:31 - 10:41)
Kannst du mal ein Beispiel, vielleicht ein kurzes Beispiel sagen von so einer alltäglichen Leiten- und Folgensituation, die man so als Elternheil hat mit den Kindern?

[Claudia Schwarzlmüller] (10:43 - 12:42)
Wenn du einkaufen gehst, dann sagst du als Eltern, also wir gehen jetzt mal von Kleinkindern aus, dann sagst du als Eltern, wir gehen jetzt einkaufen. Und das ist für dich eine Information, weil du weißt, wie Einkaufen abläuft. Wir gehen da rein, wir nehmen den Wagen, wir tun die Sachen in den Wagen.

Nur bestimmte Sachen tun wir in den Wagen und dann gehen wir zur Kasse. Das weißt du, das ist für dich so klar. Also bist du voll auf dein Ziel fokussiert und gehst also durch diesen Laden und weißt genau, was zu tun ist.

Dein Kind hat aber nur gehört, einkaufen, okay. Und was es jetzt braucht, ist die ganzen Zwischenschritte. Was ist denn einkaufen?

Also wie geht denn das? Dein Kind geht da so durch und denkt so, wow, das sieht ja toll aus. Oh, das Licht hier.

Oh, das riecht hier gut. Das hat ja eine völlig andere, da kommen so verschiedene Impulse, kommen so rein und hat einen völlig anderen Fokus eben nur auf das, was jetzt gerade so vor ihm liegt sozusagen. Und darum musst du dein Kind da durchcoachen.

Worum geht es denn jetzt? Was machen wir denn jetzt? Ja, jetzt holen wir die Milch.

Genau, guck mal, jetzt kannst du schon mal schauen, was brauchen wir? Salat, okay. Wir nehmen jetzt nicht alles, wir nehmen nur diesen Salat.

Also es ist so eine Art Coaching-Situation und dann ist dein Kind begeistert und macht tatsächlich sehr, sehr viel häufiger das, was du möchtest. Weißt du, du lässt es oft so stehen ohne die Informationen, die nur du im Kopf hast. Und dein Kind ist so, alles klar, dann mache ich, was mir jetzt so einfällt.

Aber du kannst es einfach mitnehmen in deine Welt. Eigentlich wie im echten Leben, reden hilft. Ja, genau.

Und witzigerweise machst du das auch. Du machst nämlich die ganze Zeit, dass du mit Erwachsenen das auch machst, dass du guckst, was weiß derjenige jetzt und was muss ich jetzt sagen? Also du würdest jetzt nicht so deinem Mann sagen, ich beuge mich vor und esse die Nudeln, aber du würdest sagen, wenn du etwas Ungewöhnliches tust, warte mal, die Nudeln sind fertig, ich muss noch mal eben in den Keller, weil du machst die ganze Zeit, stimmst du dich ab mit deiner Umwelt und bei den Kleinkindern übersehen wir halt, dass die das in viel kleineren Stücken sozusagen brauchen, weißt du?

[Jenny Knebel] (12:42 - 13:01)
Stimmt eigentlich. Und wenn ich jetzt sage, ich folge, das Kind spielt, heißt das dann, ich lasse das Kind in seiner Bubble spielen und mische mich da nicht ein? Also folge dem Kind in seinem Ablauf, in seinem Handeln?

Oder was wäre so eine Folgesituation, die vielleicht alle Eltern schon kennen?

[Claudia Schwarzlmüller] (13:03 - 13:52)
Das ist ganz interessant, dass man das manchmal dann halt durcheinander schmeißt, dass man beim Spiel dann anfängt, selber zu spielen, weißt du? Du anfängst, eigene Impulse da reinzubringen. Das kann auch, wenn die Kinder größer sind, total schlau sein.

Und manchmal macht das auch total Spaß. Aber es muss halt diese Momente geben, in denen du den Impulsen des Kindes folgst und die dann sagst. Oh, wow.

Wenn das Kind ganz klein ist, sagst du sowas wie, oh, ein roter Stein kommt da drauf. Oh, du machst jetzt das und das. Also du benennst, was das Kind gerade tut, musst du eigentlich nicht drüber nachdenken.

Machst du fast automatisch. Und dann entwickelt das Kind erstens Sprache und zweitens so das Gefühl, boah, ich bin ja toll. Ich bin jemand, der einen roten Stein nimmt.

Wahnsinnssache. Da baut dich wirklich Selbstbewusstsein auf. Das ist ganz, ganz spannend.

Das ist die Schnellvariante, ne? Super.

[Jenny Knebel] (13:54 - 15:19)
Aber ich finde es immer mit einem Beispiel, verstehe ich das dann auch immer besser. Und ich glaube, so geht es vielen, die das auch vielleicht zum ersten Mal hören. Aber wie gesagt, es ist ja auch ein ganzes Kapitel in deinem Buch.

Also wenn man da sagt, das möchte ich gerne genauer nochmal nachlesen, kann ich auf jeden Fall sagen, tut das. Es hilft. Wir haben schon gesagt, wir können natürlich heute nicht die komplette Kindererziehung hier in dem Podcast mal beleuchten und vielleicht euch ein paar wertvolle Tipps mitgeben.

Aber wir versuchen es und haben bei unserer Community mal nachgefragt und bei Mamas und Papas. Was sagt ihr? Was sind so die, ich nenne es mal Hauptthemen, die euch von null bis sechs Jahren beschäftigen?

Da kam unglaublich viel, Claudia. Aber ich habe es ein bisschen versucht zu klastern. Und es ist schon interessant, dass es da viel Ausschlag gab in gewisse Themen.

Also die unangefochtene Nummer eins, Wutausbrüche bei Kleinkindern. Das kann ja nun sein, die Mama, die doofe Mama schneidet die Erdbeere durch, obwohl ich die gar nicht durchgeschnitten haben wollte. Oder der Legoturm ist beim letzten Legostein oben doch umgefallen, obwohl ich mir so eine Mühe gegeben habe, dass der bis oben steht.

Oder ich bekomme vom Abendessen doch keine Schokolade, wie ich mir das jetzt aber eigentlich gewünscht hätte. Da gibt es ja viele Ursachen. Vielleicht kannst du mal erklären, Claudia, was passiert da in den Köpfen unserer Kinder?

[Claudia Schwarzlmüller] (15:19 - 16:39)
Also erst mal muss ich vorweg sagen, dass mich alle Leute immer nach Wutausbrüchen fragen. Ach, bei dir auch? Ja, alle.

Und dann fragen sie immer, was kann ich denn dann machen? Und dann sage ich immer, sage ich meistens nicht, aber am liebsten würde ich es sagen. Ich sage, frag mich doch nicht nach den Wutanfällen, weil das Problem ist dann eskaliert.

Dann kannst du nicht mehr besonders viel machen. Das ist so, als ist dein Auto gerade gegen den Baum gefahren. Was kannst du dann noch tun?

Du kannst den ADAC rufen und ansonsten kannst du einfach abwarten. Und das muss sich dann sozusagen, die Situation muss geklärt werden. Das heißt, da muss sich der Wutanfall widerlegen.

Punkt. Situation ist eskaliert, Gefühle sind da, die müssen sich dann widerlegen. Wie interessanter ist, was ich da vormachen kann, weißt du?

Das ist der interessante Teil. Was kann ich denn tun, damit es da gar nicht erst so kommt? Das ist der spannende Teil.

Das fragt mich aber nie jemand. Wollen immer alle nur die schnelle Lösung. Genau, alle wollen nur die schnelle Lösung.

Ich bin so, ja, hm. Genau, die gibt es eigentlich nicht. Okay, also was geht in den Köpfen der Kinder vor?

Also erst mal hast du ein schönes Beispiel gebracht. Ich möchte die Erdbeere anders geschnitten haben. Das, was Kleinkinder wollen, was sie immer falsch verstehen.

Wir denken immer, es geht um Autonomie. Und dann denken wir immer, es geht um Entscheidungen treffen. Weil das bei uns so wäre, weißt du?

Für uns ist Autonomie, sich entscheiden zu können.

[Nils Behrens] (16:40 - 16:40)
Weißt du?

[Claudia Schwarzlmüller] (16:40 - 18:30)
Freiheit zu haben. Ich kann das und das und das tun. Das ist es für Kleinkinder aber nicht.

Autonomie heißt, ich möchte die Dinge selbst machen. Autonomie heißt, ich kann das praktisch selbst tun. Nicht, ich kann, also wir überschätzen immer dramatisch, wie viel ein Kind schon denken kann in dem Alter.

Weißt du? Wir reden so fast auf Erwachsenenebene. Und wir unterschätzen total, was das Kind praktisch tun kann.

Und das würde ich so gerne mal umdrehen, dass wir so ein bisschen, möchtest du dies und dies und die Entscheidung. Das Kind muss wahnsinnig viele Entscheidungen meistens treffen im Laufe des Tages. Und darf ziemlich wenig tun.

Und irgendwann eskaliert das dann und es sagt, ich möchte einfach die Sachen alle selber machen. Ja, alle am liebsten. Und ich möchte deine Unterstützung dabei, wie ich das in kleinen Stücken halt lernen kann.

Und es ist sehr, sehr interessant, je mehr Selbstständigkeit du deinem Kind da zumutest, desto weniger Wutanfälle hast du tatsächlich. Aber das glaubt mir immer keiner. Ich musste, kurze Geschichte.

Ich musste, ich habe ein Video in einem meiner Online-Kurse. Da steht ein zweijähriges Mädchen am Herd, am großen Herd. Hat die Pfanne in der Hand.

Mit der einen Hand hält sie die Pfanne fest und mit der linken Hand macht sie Rührei. Zwei Jahre. Genau.

Alle haben mit großen Augen geguckt und gesagt, was? Und dann denke ich, ich musste das wieder runternehmen. Ich gesagt habe, okay, das ist zu schnell und zu viel.

Sie können so viel mehr. Diese kleine, völlig zufriedene Zweijährige, die da genau gelernt hat. Ich habe immer eine Hand am Griff der Pfanne.

Ich fasse natürlich nicht auf den Herd. Das hat die Mutter einfach so in Schritten aufgebaut. Jetzt steht sie da und macht sehr glücklich ihr Rührei selbst.

Also, wenn du mit drei Jahren den Kaffee ans Bett gebracht kriegen möchtest von deinem Kind, dann fang jetzt an, Selbstständigkeit zu üben. Wirklich, geht.

[Jenny Knebel] (18:31 - 19:11)
Sie bringen dir begeistert den Kaffee in diesem Alter. Nutz das doch. Aber ich glaube, was jeder auf jeden Fall mitnimmt, ist, wenn das Kind eine Aufgabe hat oder eine, die es spannend findet oder auch zufriedenstellend, merkt man ja tatsächlich sofort den Turn, wie es von, sagen wir mal, mit Unmut in sich oder schlecht gelaunt sofort switched in ein gut gelauntes, zufriedenes Kind.

Also, ich kann es schon nachvollziehen mit dem Rührei machen oder dem Kaffee ans Bett bringen. Also, so kleine Aufgaben verteilen, wie auch immer. Kannst deiner Mama mal einen Kaffee machen oder kannst du mir hier mal helfen?

Wenn die so das Gefühl haben, gebraucht zu werden, denke ich immer, dann sind die happy.

[Claudia Schwarzlmüller] (19:12 - 19:47)
Entschuldige, das war so ein wichtiger Punkt, genau. Gebraucht werden. Ich will ein aktives, wertvolles Mitglied der Familie sein.

Ich möchte kein, und das tut mir immer so leid, weil wir Mütter uns dann immer so aufreiben, indem wir denken, wir müssten alles tun für das Kind. Und da haben wir ja wirklich eine unendliche Liste von Dingen, die wir da tun müssen. Und dann ist das Kind unzufrieden und sagt eigentlich übersetzt, Mama, ich möchte kein passiver Empfänger von Dienstleistungen sein.

Ich möchte das eigentlich selber machen. Dreh es um und wir haben beide ein leichteres Leben. Das wäre viel besser.

[Jenny Knebel] (19:48 - 20:30)
Und wenn man jetzt sagt, jetzt habe ich aber leider den Punkt mit der Vorarbeit verpasst, mit der Erdbeere oder dem Rührei machen. Und es war doch der letzte Legostein, der beim Bauen dann den Turm zum Umstürzen gebracht hat, wo wir vielleicht gar nicht dabei waren. Und es artet aus in wirklich einen Wutausbruch und einfach frustriert sein.

Was kann man da tun, um das Kind einzufangen? Das haben auch ganz viele Eltern geschrieben. Ich kenne das auch aus eigener Erfahrung.

Wenn man dann hingeht und das Kind auffangen will, trösten will oder sagt, Mensch, komm, wir bauen es wieder auf oder es ist doch gar nicht so schlimm oder der blöde Legostein, komm, wir nehmen eine andere Farbe, der hält viel besser, dass man erst mal gar nicht an das Kind rankommt.

[Claudia Schwarzlmüller] (20:31 - 21:53)
Das ist toll, wenn du erst mal guckst. Du liest erst mal, wo das Kind denn eigentlich gerade steht. Du hast nicht im Kopf, oh je, oh je, ich muss jetzt was Pädagogisches tun oder ich muss das jetzt lösen.

Sondern erst mal gucken, wo steht das Kind denn gerade? Ist das einfach wirklich ein Wutgefühl? Und ich muss ja sehr intensiv üben, diese Gefühle auszuhalten.

Ich muss mich oft frustriert fühlen. Ich weiß, wir wollen immer, dass das Kind die ganze Zeit glücklich ist. Das ist wirklich nicht angesagt.

Sondern ich muss jetzt genau das üben. Was mache ich denn mit Wut? Wie gehe ich denn damit um?

Und dabei kannst du begrenzt helfen, indem du von außen sagst, ja, du bist jetzt sauer, dass du ein bisschen begleitest, aber eben nicht so viel, wie du denkst. Du hast sehr viel mehr Freizeit beim Wutanfall, als du eigentlich denken würdest. Weil du guckst erst, will mein Kind gerade irgendwas von mir?

Oder ist es einfach die Wut, die sich jetzt erst mal entladen muss? Und dann gucke ich, wann hat das Kind wieder so eine ... Es gibt immer so einen kleinen Punkt, wo das Kind wieder wirklich getröstet werden möchte.

Dann guckt es dich an oder öffnet die Arme oder dreht sich so zu dir hin, so von der Körpersprache her. Kannst du dann lesen, wann will mein Kind eigentlich was? Und oft steigen wir zu früh ein.

Und dann eskaliert das noch mehr. Das hast du auch, oder? Wenn du richtig sauer bist, dann ziehst du dich meistens erst mal zurück, oder?

Frag mal meinen Mann.

[Jenny Knebel] (21:57 - 22:09)
Aber das kennt ja tatsächlich jeder. Wie du sagst, wenn man wirklich in Rage ist oder sauer ist oder auf jemand sauer ist oder enttäuscht ist, dann will man vielleicht genau in dem Moment auch nicht sprechen. Genau.

[Claudia Schwarzlmüller] (22:10 - 22:31)
Und ich will vor allen Dingen, wofür ich nicht offen bin, du bist, wenn du richtig sauer bist, nicht offen für pädagogische Diskussionen, oder? Und da sollten wir doch eigentlich ... Das ist so wie bei Erwachsenen, wenn man sagt, du, ich spüre da bei dir so einen Zorn innerlich.

Das hat bestimmt mit deiner Kindheit zu tun. Da könntest du sofort ... Ja.

[Jenny Knebel] (22:32 - 22:32)
Da ist vorbei.

[Claudia Schwarzlmüller] (22:33 - 23:10)
Da sehe ich jetzt schon in deinem Gesicht. Da wird man noch saurer. Das wird kein gutes Gespräch.

Insofern vermeiden wir das und gucken, lesen einfach genau, was das Kind denn jetzt eigentlich möchte. Kurze Pause, eskalieren. Und dann schauen wir, wie es wieder besser werden kann.

Wir tun da alle immer noch mehr Drama rein, als eigentlich drin wäre. Wir haben doch alle die Erfahrung, also jeder ist jeden Tag irgendwie sauer, oder? Mir hat gerade einer hier bei rot irgendwie.

Also wenn mir jemand die Vorfahrt nimmt im Auto, dann werde ich sauer. Und dann geht das Gefühl wieder weg. Und genau das muss ich einfach üben.

[Jenny Knebel] (23:10 - 24:12)
Was ich auch viel gelesen habe in den Kommentaren, Claudia, und in den Fragen, bei so einem Wutausbruch. Da hat ja jedes Elternteil eine unterschiedliche Situation geschildert. Das würde jetzt den Podcast sprengen.

Aber was man sagen kann, es gab oft eine Situation, dass Eltern beschrieben haben, aus den unterschiedlichsten Gründen ist mein Kind sauer geworden, oder aus der Haut gefahren. Und hat teilweise danach wohl auch richtig rebelliert. Also weil es nicht wusste wahrscheinlich, wohin mit der Wut.

Da wurden dann Legoteile rumgeworfen oder Spielsachen durch die Gegend geworfen. Oder wenn das Geschwisterchen in den Weg kam, war das jetzt auch nicht optimal für das Geschwisterchen. Was macht man in so einem Moment, wenn ein Kind, sag ich mal, dann wirklich auch ausfreakt, ja auch handgreiflich wird?

Da kann man ja nicht nur einfach sagen, ich ziehe mich jetzt mal zurück, lass ihn mal kurz oder sie das Wohnzimmer verwüsten. Und dann komme ich nach zwei, drei Minuten mal wieder und gucke, vielleicht ist es ja dann entspannt und schaut mich an. Jetzt mal überspitzt gesagt, ja.

[Claudia Schwarzlmüller] (24:12 - 25:45)
Also wenn es so weit gekommen ist, musst du natürlich tatsächlich dann auch bei kleinen Kindern körperlich das begrenzen, das stimmt absolut. Nicht dann irgendwie warten und sagen, oh, ich darf ja dies nicht und das nicht, sondern dann tust du, was auch immer notwendig ist. Trotzdem nochmal, das ist nicht der interessante Punkt.

Interessant ist, dass das immer an einer Kleinigkeit eskaliert, die aber nichts mit der eigentlichen Sache zu tun hat. Also kurzes Beispiel. Ich war neulich, hatte ich so einen richtig blöden Tag.

Also es ging morgens schon los irgendwie. Dies klappte nicht, das klappte nicht. Der ganze Tag war irgendwie so doof und tüdelig.

Und abends stand ich dann an der Bushaltestelle, es fing an zu regnen und mein Schirm ging nicht auf. Und ich wie eine Irre an diesem Schirm rumgerissen. Ich war so.

Und alle Leute, die vorbeigegangen sind, haben gedacht, oh mein Gott, die ist ja aggressiv. Die hat ein tiefsitzendes Problem mit Schirmen oder was auch immer die gedacht haben. Aber es war nicht der Schirm, es war der ganze Tag.

Und das ist bei deinem Kind auch. Sei klug, schau auf den Tag und was eigentlich alles da gerade passiert ist. Du hast schon mal gesehen, das stresst mein Kind eigentlich, das, das, das.

Dein Kind sammelt über den Tag hin Frustmomente und eskaliert dann an der Kleinigkeit, so wie wir auch. Und wenn du klug bist, dann guckst du dir das an und versuchst morgen vorher die Bahn etwas anders zu lenken. Vielleicht gehst du dann irgendwie später einkaufen und lässt das weg oder das tanken oder was auch immer du machen musst.

Und versuchst einfach, dass wir nicht an diesen Frustpunkt kommen, weißt du? Das ist der Endpunkt.

[Jenny Knebel] (25:46 - 27:27)
Ich habe dazu, um das Thema vielleicht damit dann abzuschließen, weil ich habe das Gefühl, wir könnten auch einen eigenen Podcast über Wutausbrüche machen. Das hast du ja eh schon im Vorfeld gesagt. Also da gibt es wirklich viel zu erzählen.

Ich hatte mal bei Instagram zwei Dinge gesehen, die ich ganz spannend fand. Es gibt ja wahrscheinlich da auch kein richtig und kein falsch. Das kennst du ja selber, man kann ja immer nur Tipps mit an die Hand geben.

Es gab mal einen Psychologen, der gesagt hat, wenn das Kind so, ich sag mal wirklich komplett ausrastet und nicht mehr so nach den Regeln der Familie spielt, also vielleicht handgreiflich wird, Sachen kaputt macht, hat er gesagt, hör zu, ich möchte nicht, dass du so mit deinen Sachen umgehst. Ich möchte nicht, dass du deine Geschwister haust. Ich möchte nicht, dass du Mama und Papa anschreist.

Du gehst jetzt mal in dein Zimmer und wenn du wieder, das war auf Englisch, ich gebe das jetzt mal so in Deutsch wieder, und wenn du wieder Teil der Familie sein willst, so wie wir hier alle zusammen leben, in Frieden und Eintracht, sag ich mal, kannst du runterkommen und dann hat er auch gesagt, das Wichtigste ist, dass es danach auch keine Schuldzuweisungen mehr gibt, sondern in dem Moment, wo das Kind dann runterkommt, ist auch wieder alles okay. Es wird in den Arm genommen, vielleicht nochmal kurz drüber gesprochen und es ist gut. Also nicht noch eine halbe Stunde Diskussion, was war und so weiter.

Und ich erinnere mich noch, damals, du kennst es natürlich auch, die Supernanny Katja Saalfrank bei RTL, ich weiß, das war gefühlt auch schon 100 Jahre her, da gab es immer die stille Treppe, so hieß das damals. Da wurde das Kind dann so. Und dann gibt es natürlich noch ganz andere Ansätze, dass man sagt, das Kind kann mit so einer Situation eigentlich gar nicht alleine umgehen, so allein in seinem Zimmer.

[Claudia Schwarzlmüller] (27:27 - 28:47)
Also wir sind heute tatsächlich ein bisschen mehr bei dem, also Katja Saalfrank hat sich ja selber auch distanziert von diesen ganzen Sachen und stille Treppe und Kind wegschicken ist halt immer mit Beziehungsabbruch verbunden, weißt du, du grenzt das Kind dann aus. Und wichtig ist, dass das Kind, wie ich vorhin gesagt habe, selber regulieren kann, wann denn wieder was geht. Weißt du, dass man einfach guckt und vielleicht kannst du, du kannst ja von mir aus was anderes machen, vielleicht kannst du irgendwie in der Nähe bleiben und wie gesagt gerne dann Sachen wegnehmen von mir aus, wenn ich mit denen rumschmeiße, kommen die halt weg.

Einfach, es ist wirklich, du kannst dich eigentlich ganz gut auf deine Intuition verlassen. Was würdest du denn tun, wenn das jetzt jemand Großes wäre? Dann würdest du auch sagen, nee komm, das geht jetzt hier gar nicht, das machen wir jetzt hier weg und so und so.

Denn wenn ich das dem Kind erkläre und sage, ich habe den und den Grund, um dich jetzt ins Zimmer zu sperren, du weißt ja, man ist gerade wütend, man ist nicht sehr offen für so, man versteht es oft gar nicht. Also ein Kind, das sehr wütend ist und noch klein, hat überhaupt gar kein Verständnis dafür, was du jetzt da tolles pädagogisch willst, sondern möchte vielleicht deine Unterstützung, vielleicht auch wirklich körperlich begrenzt werden und dann einfach irgendwann wieder, also wir sind eher dabei, wir helfen beim Regulieren so im Moment, ohne uns damit fertig zu machen, sondern halt gucken, wann geht hier wieder was.

[Jenny Knebel] (28:47 - 29:08)
Das nächste große Thema, Claudia, Mama, Papa, geh weg. Haben vielleicht auch viele Eltern schon mal gehört, dass ein Elternteil in diversen Situationen des Alltags nicht in Anführungszeichen akzeptiert wird oder in gewissen Momenten nicht gewollt wird. Was ist da im Kopf unserer Kinder der Triggerpunkt?

[Claudia Schwarzlmüller] (29:09 - 31:52)
Also das Gemeine ist bei Kleinkindern, wir haben schon gesagt, dass wir völlig überschätzen, wie weit die vom Denken eigentlich sind. Und es ist sehr viel simpler, als du eigentlich so denkst. Ich kann mich als Kleinkind auf eine einzige Sache konzentrieren.

Ich habe nur ein Gefühl zur Zeit. Habt ihr vielleicht schon gesehen, dass Gefühle auch wahnsinnig schnell wechseln. Du hast schon mehrere Gefühle so in dir, du kannst Ambivalenzen aushalten.

Dein Kind hat nur ein Gefühl, Vollpower. Und dann schwenkt es um und zehn Sekunden später ist wieder Sonnenschein. Hast du wahrscheinlich schon gesehen.

Und das ist bei Menschen genauso. Ich kann mich auf eine Person konzentrieren, eine. Ich weiß nicht, ob du mal im Alltag gesehen hast, dass dein Kleinkind, wenn er schon reden kann, dann kommt irgendwie eine andere Person an oder ist mit im Raum.

Und man hat irgendwas getan mit der einen Person, der erzählt das dann der anderen. Also Mama hat eben gesagt, dass Papa so und so und so und so. Also man weiß gar nicht, man kann überhaupt nicht verstehen, dass die Person das auch gesehen hat, weil sie auch mit im Raum war.

Ich kann gedanklich mich nicht auf zwei Personen konzentrieren. Das heißt, ich muss mich entscheiden. Spannend.

Und einige Kleinkinder lösen das so, dass sie sehr schnell hin und her wechseln. Und andere fahren halt die Schiene und sagen Nein, ich habe mich jetzt auf den hier eingeschossen. Und das bleibt jetzt bitte so.

Ich kann jetzt nur den, der gerade. Ansonsten halt nicht. Und das hat wirklich mit dem Denken zu tun.

Also bitte entspannen dich damit. Ich kriege so viele Zuschriften dazu. Ich habe das sogar als Spezialthema jetzt in meinem Club.

Gleich am Anfang, weil ich gedacht habe, die Belastung da ist so groß, weil die Leute dann immer denken, mein Kind liebt mich nicht. Oder ich habe was falsch gemacht. Oder die Bindung ist nicht okay.

Das hat nichts damit zu tun. Es kommt immer nur in einem bestimmten Alter vor. Und in der Pubertät.

Aber das ist was anderes. Genau. Und danach ist es vorbei.

Insofern entspann dich und kannst du. Vielleicht kannst du versuchen, dass du tatsächlich sowieso bei den ganzen Anzieh-Situationen nicht zu zweit am Kind bist. Sondern immer nur eine Person.

Die andere geht wirklich weg und hat Feierabend. Weil das dein Kind zusätzlich noch völlig hochpowered und den ganzen Kopf überfordert. Ich kann nur eine Person.

Und trotzdem würde ich sagen, wenn wir das wissen, du darfst gerne leiten. Du darfst gerne, du entscheidest, wer ins Bett bringt. Das ist eigentlich eine Leitungssituation.

Wenn der andere komplett erschöpft ist und sagt, ich brauche jetzt einmal Pause. Ich kann jetzt nicht auch das noch. Dann wird ganz klar gesagt, nein, Mama kann jetzt nicht.

Jetzt mache ich das. Punkt. Du darfst das entscheiden.

Du leitest.

[Jenny Knebel] (31:53 - 32:19)
Julia hat uns geschrieben, die Mama von Ben, 2 Jahre alt. Mein Sohn will nur Papa. Und sobald ich ihn trösten will, schreit er, Mama, geh weg.

Ist das nur eine Phase? Du hast eben gesagt, es geht vorbei. Ich glaube, für viele Mamas, ich höre das ab jetzt in den Kommentaren öfter gehört, dass der Papa gefragt wird ab einem gewissen Alter als die Mama.

Das ist für viele Mamas schon, glaube ich, schwer zu ertragen.

[Claudia Schwarzlmüller] (32:20 - 33:01)
Ja, ganz schlimme Verletzung. Darum wäre es so schön, darum finde ich es so gut, wenn man ein bisschen was weiß über die Phasen. Weil für das Kind ist das einfach ein Entwicklungsstand.

Es wäre richtig cool, wenn du ein bisschen darüber stehst. Wenn du nicht sozusagen dem Kind, oh Gott, du musst mich doch lieb haben, und versuchst irgendwie, keine Ahnung, besonders es schön zu machen für dein Kind, damit es dich wieder lieb hat, sondern einfach so ein bisschen auf die Meta-Ebene gehst. Ach, sieh an, ich biete dir Stabilität, auch wenn du jetzt eine schwierige Phase hast.

Ich weiß, es geht vorbei. Das wäre die schönste, sehr schwierig zu erlangende Haltung.

[Jenny Knebel] (33:02 - 33:27)
Ein ganz großes Thema, auch Geschwister. Da hast du auch schon gesagt, a lot to talk. Da haben wir viele Hörerfragen mitgebracht.

2, 3 habe ich mal rausgesucht. Mareike, Mama von Jonas, 5 Jahre. Und Lara, 2 Jahre, hat uns geschrieben.

Mein großer Sohn ärgert ständig seine kleine Schwester. Wie finde ich das richtige Maß zwischen eingreifen und die beiden es selbst klären lassen?

[Claudia Schwarzlmüller] (33:28 - 34:42)
Das ist eine sehr schöne Frage, weil es so unglaublich individuell ist. Und du das besser im Blick hast als wir alle hier draußen. D.h. du guckst einfach hin. Guck genau in die Gesichter der Kinder. Wirklich ganz wichtig, dass du immer so eine kleine, dein Kind erst mal liest. Ist das für dich ein Problem oder für die Kinder?

Das Erste, was du guckst. Manchmal sehe ich dann so ein paar, keine Ahnung, ich denke gerade an Jungs. 2 Jungs, die da so vor sich hin raufen.

Dann guckst du in die Gesichter und denkst, die haben total Spaß. Das sieht laut und wild aus. Aber wenn du in die Gesichter guckst, denkst du, Mensch, das macht irgendwie noch Spaß.

Das ist nur Wut und gar nicht Verzweiflung. Oder die raufen da so vor sich hin. Und du denkst aber, oh Gott, das sieht ja schlimm aus.

Das muss ich aber jetzt dringend begrenzen. Also greif bitte erst ein, wenn du in dem Gesicht von einem liest, das geht für mich jetzt hier nicht mehr. Ich bin überfordert, ich brauche Hilfe.

Ansonsten nicht. Ansonsten sollen die üben. Geschwister müssen sehr, sehr viel, also Kinder überhaupt, üben, wie das geht miteinander.

Wie setze ich mich auseinander? Wie löse ich meine Konflikte? Wie mache ich das alles?

Da kannst du gerne mehr Zeit geben, als du denkst.

[Jenny Knebel] (34:44 - 35:09)
Svenja hat uns noch geschrieben, die Mama von mir ist vier Jahre alt. Meine Tochter sagt oft, ich hasse meinen Bruder. Wie reagiere ich drauf?

Das habe ich jetzt auch viel gelesen, diese großen Wörter. Ich hasse dich, ich will nie wieder oder ich gehe weg. Das ist ja immer ein großer Superlativ oft bei Kindern.

Klar, bei ich hasse geht natürlich bei Mamas und Papas irgendwie gehen die Alarmglocken an.

[Claudia Schwarzlmüller] (35:10 - 35:52)
Genau, weil wir halt schon so sehr auf Wörter, also für uns sind Wörter ja schon etwas völlig anderes als für die Kinder. Gerade in dem Alter, wir hatten das schon, Gefühle sind immer maximal, monumental und Wörter halt auch. Ich hasse, das ist nicht dasselbe, wie wenn du sagst, ich hasse, weil du hast so ganz viele Abstufungen davor, weißt du?

Naja, hassen ist es ja eigentlich nicht. Ich bin ja eigentlich eher nur mal ein bisschen gekränkt, weil, und das macht ein Kleinkind halt so gar nichts. Es gibt nur Vollpower geradeaus.

Bitte nicht beleidigt sein von diesen extremen Wörtern. So viele habe ich noch gar nicht, so viele Wörter. Ich nehme das, was mir jetzt gerade so zu meinen Emotionen passt, Punkt.

[Jenny Knebel] (35:53 - 36:07)
Soll man das dann noch erklären, dass man zum Beispiel sagen würde, hassen ist nicht so ein schönes Wort, das nimmt man nicht. Ich habe zum Beispiel immer das Gefühl, umso mehr man dann erklärt oder etwas verbietet oder sagt, das ist nicht so cool, umso mehr sagen sie es natürlich.

[Claudia Schwarzlmüller] (36:08 - 36:32)
Genau, dann machst du es besonders spannend. Bei Schimpfwörtern besonders beliebt, genau. Das ist ganz wichtig, das wird sich sowieso geben, sobald dein Kind halt mehr Ambivalenzen hat und selber anfängt zu denken und zu sagen, nee, warte.

Aber wenn du nur ein Gefühl hast und das voll stark ist, dann fühlt sich das auch so an wie, ja. Und darum kannst du einfach entspannt abwarten. Das gibt sich auf jeden Fall.

[Jenny Knebel] (36:33 - 36:59)
Claudia, wann macht es Sinn, Geschwister auch mal räumlich zu trennen? Wenn da so eine Situation ist und man liest die Kinder und merkt, das funktioniert jetzt irgendwie auf beiden Seiten nicht mehr. Das geht eine Minute gut und dann knallt es wieder.

Und vielleicht wird der eine auch handgreiflich oder wird sich ständig geschubst oder nur noch die Sachen weggenommen. Ist das eine Idee, auch mal zu sagen, der eine spielt jetzt in dem Zimmer oder der andere in dem?

[Claudia Schwarzlmüller] (37:00 - 37:32)
Ja, definitiv. Ich finde das ganz schön, wenn man weiß, das große Geschwisterkind hat ja dann oft ein bisschen Sorge, weil seine Sachen kaputt gemacht werden. Und das ist ja eine realistische Sorge.

Ich baue mir gerade was auf und dann wird das kaputt gemacht. Ich finde das immer ganz schön, wenn man so ein Beispiel, so einen Bereich hat, da sind nur die Sachen von dem und da sind nur die Sachen von dem und da ist klar, da spiele nur ich und da kann man sich zurückziehen. So ein Rückzugsort ist schon für alle Menschen was sehr Wichtiges.

Wenn das bei dir räumlich geht, wäre das großartig.

[Jenny Knebel] (37:33 - 38:08)
Erziehung ohne Schimpfen, auch ein großes Thema heutzutage, gibt es sich Bücher, Onlinekurse, Artikel, alles zu. Jetzt ist natürlich die Frage, wie definiert man Schimpfen? Wir sind uns mit Sicherheit alle einig, dass, sagen wir mal, rumschreien oder womöglich sogar handgreiflich werden mit Sicherheit nicht der richtige Weg ist.

Aber es ist ja trotzdem ein Thema, dass in gewissen Theorien erklärt wird, dass das ja alles in der Kindererziehung geht, ohne überhaupt das Kind zu maßregeln. Wie siehst du das, Claudia?

[Claudia Schwarzlmüller] (38:09 - 39:22)
Hast du schön gesagt, das ist in der Theorie so. Ich kenne persönlich absolut niemanden, der nicht zwischendurch laut wird und mal schimpft. Ich kenne wirklich keinen und ich arbeite mit Hunderten von Familien.

Ich habe noch nie irgendjemanden kennengelernt. Stimmt nicht. Wenn es so ganz pädagogisch ist, das, was ich vorhin vorgemacht hatte, dann kann man das vielleicht eine Zeit lang durchhalten.

Aber auch die kippen irgendwann. Das Wichtige beim Schimpfen wäre, wenn du schimpfst, dass du dann danach nicht auf dir selber rumtrittst. Wenn du das Schimpfen reduzieren möchtest, dann fang an, nett zu dir selber zu sein.

Sag einfach, wenn du geschimpft hast, dann sag danach einfach nicht, oh, ich schon wieder. Jetzt habe ich mein Kind traumatisiert. Es wird jetzt bestimmt alles anders.

Das machst du nicht, sondern du sagst einfach, oh Mann, das war mir gerade echt zu viel. Interessant. Kann ich morgen irgendwas ändern?

Was kann ich denn tun, dass ich da nicht lande in dieser emotionalen Anspannung? Bitte sei sehr freundlich zu dir. Das ist der einzige Weg, um da ein bisschen Ruhe reinzubringen.

[Jenny Knebel] (39:23 - 39:40)
Das große Wort Nein, Claudia, hat auch unsere Community beschäftigt. Carina, die Mama von Leni, drei Jahre, schreibt uns, ich sage Nein, aber mein Kind hört einfach überhaupt nicht. Wie kann ich konsequent bleiben, ohne mich wie ein Diktator zu fühlen?

[Claudia Schwarzlmüller] (39:40 - 41:36)
Bis ich das Nein überhaupt verstehe als Wort, brauche ich so bis Ende des ersten Lebensjahres. Dann kommt das größere Problem, ich habe das Nein als Wort jetzt verstanden. Was übrigens sehr schwierig ist, weil sehr viele Sachen sind Nein.

Das Brotmesser ist Nein. Warte mal, dann die Steckdose ist Nein. Hä, hängt das irgendwie zusammen?

Was davon ist jetzt das Nein? Da muss ich erst mal wirklich sortieren, was dieses Nein eigentlich heißt. Das kommt an sehr vielen verschiedenen Stellen.

Ich kapiere oft gar nicht, was denn mit dem Nein gemeint ist. Wenn ich das verstanden habe, dann kommt das schwierigste Problem, meine Impulse anzuhalten. Das ist so schwer.

Ich höre dann zwar dein Nein, aber ich habe so einen starken Entwicklungsdrang als Kind. Ich muss mich entwickeln. Ich muss die ganze Zeit etwas tun.

Ich muss Dinge anfassen, begreifen, mit denen Sachen machen. Das ist nicht umsonst ein richtig starker Drang, weil das muss jetzt sein für mein Gehirn. Wenn ich den dann anhalten soll, das ist fast unmöglich.

Das ist so, als würde ich vor der Schokoladenschublade stehen. Da sage ich auch Nein, Claudia. Nein.

Und das hält dann zehn Minuten, und dann bin ich doch wieder da. Das heißt, das Erste, was du bei Leni machen könntest, ist, dass du einmal guckst, hat Leni genug Möglichkeiten, sich auszuprobieren? Gibt es genug Zeit, wo sie wirklich Sachen machen kann?

Oder gibt es sehr viel Nein? Es macht total Sinn, die pädagogische Ja-Umgebung heißt das, dass du so viele Sachen wie möglich, jetzt alle Vasen nach oben, wirklich für diese Zeit dein Zimmer so einrichten, dass man einfach ausprobieren darf. Da musst du als Erstes drauf achten.

Dieser Drang, das ist so ein Grundbedürfnis, das muss befriedigt werden. Und wenn das nicht ist, dann kannst du sehr lange Nein sagen, und dein Kind kann sich einfach nicht dran halten.

[Jenny Knebel] (41:38 - 42:50)
Auch ein Thema, was dazu passt, wenn Kinder nicht auf uns hören, oder sagen wir mal, unserem Wunsch folgen, wie wir das jetzt in dem Moment gerne hätten, ist ja zum Beispiel beim Anziehen morgens für die Kita. Also da kann ich auch ein Lied zu singen. Ich weiß dann immer schon, okay.

Und da merkt man jetzt natürlich auch schon die zwei Seiten. Ich bin ja auch schon fast mit dir, jetzt, Claudia, durch diesen Podcast ein bisschen psychologisch geworden. Ich habe natürlich den Struggle, ich gucke auf die Uhr.

Mein Bedürfnis, wir müssen pünktlich sein, wir müssen uns noch anziehen, wir müssen frühstücken, wir müssen die Kita-Tasche packen, müssen, müssen, müssen. Und das Kind denkt sich eigentlich morgens so, eigentlich habe ich ja gar keinen Bock auf die Kita. Ich würde auch gerne hier noch ein bisschen trödeln und spielen und frühstücken und anziehen habe ich sowieso keine Lust.

Wie kriegt man diese zwei Punkte zusammen? Weil für Eltern ist es natürlich toll. Der soll sich anziehen oder die soll sich anziehen.

Und das Kind macht es nicht, ist für uns. Das Kind hört nicht. Wie kriegt man diese zwei Weltansichten zusammen?

Weil das ist ein Riesenthema für viele Eltern, dass es nicht morgens schon vor der Kita so eine unschöne Stresssituation, vielleicht auch mit Ärger und Tränen gibt.

[Claudia Schwarzlmüller] (42:51 - 44:07)
Du musst da wahnsinnig viele Leitungselemente einbauen. Und weißt du was? Wir haben schon mal über deine Superkraft gesprochen.

Und das war Spaß machen mit Kindern. Das ist so eine Situation, wo man einfach sagt, mit Spaß kommen wir viel, viel, viel weiter. Also wenn du, Entschuldigung, da habe ich einen Vorsprung, weil Jenny hat nämlich eine Superpower.

Die kann sich unheimlich toll spaßige Dinge ausdecken für die Kinder. Und das ist immer das Beste im Leiten. Also wenn du wirklich die Situation in irgendwas Lustiges, wie zieht uns jetzt an als, keine Ahnung, oder wir fliegen als großer Vogel zur Kita oder wir machen jetzt, dann hast du sozusagen beides in einem.

Dann geht das schnell. Und dein Kind ist sofort dabei. Es ist einfach mega langweilig, wenn man nur sagt, ja, wir müssen los.

Das bedeutet deinem Kind nichts. Zeit bedeutet nichts. Ich brauche vier Jahre, um überhaupt Zeit zu verstehen.

Also davor ist es, das kannst du vielleicht sehen bei deinem Kind, dass die noch so was sagen wie, vormorgen, übergestern, es geht alles so durcheinander. Oder ist jetzt Abendbrot, Frühstück, keine Ahnung. Also wenn mir Zeit nichts bedeutet, wieso kommst du dann mit Zeit an?

Das kann ich überhaupt nicht verstehen. Du musst also was anderes finden. Zeit ist nicht das Gute.

[Jenny Knebel] (44:07 - 44:22)
Wie schön eigentlich, denke ich gerade, wenn dir das eigentlich alles noch egal sein kann. Wenn man das in dem Alter schätzen könnte, die verstehen es ja noch nicht so, aber jetzt überlegt mal, wir hätten alle keinen Zeitdruck. Und es wäre eigentlich auch total egal, wie entspannt das Leben sein könnte.

[Claudia Schwarzlmüller] (44:23 - 44:44)
Da kannst du so viel lernen von deinen Kindern. Wenn du magst, früher aufstehen und einfach mehr Zeit einplanen. Wir timen ja oft so, dass wir sagen, es klappt jetzt, wenn alles gut läuft.

Und das geht bei Kindern nicht so besonders gut. Puffer ist ein sehr guter Begleiter. Puffer ist ein sehr guter Begleiter.

Halbe Stunde drauflegen und schon ist alles entspannt.

[Jenny Knebel] (44:45 - 45:59)
Für viele Eltern oft der letzte Strohhalm. Claudia, der Fernseher. Hier scheiden sich die Geister.

Bildschirmzeit, ja oder nein? Wie viel, ja oder nein? In welchem Alter?

Rebecca hat uns geschrieben, die Mama von Luca. Luca ist fünf Jahre alt. Wie viel Bildschirmzeit ist okay?

Und wie setze ich Grenzen, ohne dass es eskaliert? Das ist jetzt eine sehr große Frage. Das Thema Medien.

Ich kenne es auch von meinen Jungs. Ich merke manchmal, wenn die jetzt krank sind und auch keine Aufmerksamkeit haben beim Spielen oder wir basteln. Das geht dann mal so fünf Minuten.

Dann sind sie aber auch schon wieder so, wir kennen das ja selber, wenn wir krank sind, sind wir auch nicht so leistungsfähig. Und dann sage ich, komm, okay, wir gucken eine Folge. Ja, ja, ja, Mama, eine Folge.

Ich sage aber wirklich eine Folge. Und egal, wie man das vorher, sagen wir mal, bespricht. Ich sage dann immer, wir haben das besprochen.

Eine Folge. Ja, ja, sitzen Sie beide da kerzengerade wie die liebsten Engelchen auf diesem Erdball. Und wenn die Folge vorbei ist, und ich sage so, die Folge ist vorbei, es eskaliert.

[Claudia Schwarzlmüller] (46:01 - 47:19)
Ich hatte mir gestern vorgenommen, nur eine Viertelstunde zu scrollen durch Instagram. Du darfst nur einmal raten, ob das geklappt hat. Okay, good point.

Es ist tatsächlich so, Medien sind einfach, die greifen das Gehirn auf einer Ebene an. Da kann dein Kind nicht sagen, ach so, ja, warte mal, das hatten wir ja entspannt besprochen. Ja, logisch, das mache ich jetzt mal.

Sondern das ist einfach, du merkst das, die Endorphine feuern. Und dann musst du gucken. Also leider, wenn das nicht so gut klappt, dann ist dein Kind leider, das zu sagen, anfällig dafür.

Dann musst du Medien noch deutlich reduzieren. Es ist leider sowieso so, also ich will Medien nicht verteufeln. Klar, sie gehören dazu.

Aber für das Kind, aus Sicht des Kindes, ist das einfach verlorene Entwicklungszeit. Man merkt wirklich, still sitzen ist sowieso verlorene Entwicklungszeit. Und ich muss einfach was tun.

Wenn du irgendwie die Möglichkeit hast, umzusteigen auf Hörbücher, sodass dein Kind dabei gucken kann, die Endorphine nicht so ganz doll feuern, und es dabei mit Lego bauen kann oder so, wäre das deutlich leichter für alle Beteiligten. Ich weiß nicht, ob das noch geht. Ich weiß, sie lieben dann auch ihre Sendungen.

Aber vielleicht, ich kenne ein paar Eltern, die haben voll auf diese Kinder-Podcasts umgestellt. Gibt es auch ganz, ganz tolle.

[Nils Behrens] (47:19 - 47:20)
Auch eine gute Idee.

[Claudia Schwarzlmüller] (47:21 - 47:41)
Dann kann das Kind dabei etwas tun. Es geht darum, etwas zu tun. Dann entsteht nicht dieser Stau.

Danach müssen sie auf jeden Fall laufen, sich bewegen und besonders viel mit den Händen machen, damit das Gehirn wieder in den Modus kommt, den man als Kind braucht, um sich zu entwickeln.

[Jenny Knebel] (47:42 - 48:13)
Ich finde es auch manchmal wirklich erschreckend, wie parallelisiert die während so einer Folge auch sind. Die sind so gehirntechnisch da drin. Da kannst du fragen, wollt ihr was trinken?

Wollt ihr was essen? Die sind gar nicht ansprechbar. Keine Chance.

Kannst du dich da vorstellen und winken? Die sind so. Das sind auch so Momente, wo ich dann schon oft gedacht habe, obwohl wir machen es wirklich in mini, mini, mini.

Aber du merkst eigentlich schon währenddessen, so richtig gut ist das nicht.

[Claudia Schwarzlmüller] (48:14 - 48:26)
Genau. Es geht wieder darum, hinzugucken. Wie ist es denn bei deinem Kind?

Und wie gesagt, wenn du es kannst, nur hören ist deutlich besser, als alle Sinne gleichzeitig zu hypnotisieren.

[Jenny Knebel] (48:28 - 48:52)
Claudia, schlafen gehen. Für viele ist es abends eine echte Herausforderung, die Kinder ohne Stress, ohne Weinen, ohne Meckern ins Bett zu kriegen. Steffi hat uns geschrieben, die Mama von Emma 5 Jahre.

Meine Tochter hatte noch nie ein Problem mit dem Schlafen. Aber seit ein paar Wochen will sie abends einfach nicht mehr ins Bett. Woran kann das liegen?

Warte, das Kind ist 5?

[Claudia Schwarzlmüller] (48:53 - 49:42)
Da kannst du ja schon mal fragen. Ich würde eine 2- oder 3-Jährige nicht fragen. Aber eine 5-Jährige würde ich wirklich einfach fragen.

Der hat vielleicht schon eine Idee dazu. Und wenn nicht am 1. Tag, dann vielleicht am 2.

Tag. Jetzt ist so die Zeit, wo er vielleicht anfängt. War das ein Er oder eine Sie?

Emma. Jetzt macht sie wieder einen Sprung im Gehirn. Mit 5 Jahren fängt man an, dass man anfängt, Dinge zu verarbeiten, drüber nachzudenken.

Das Einschlafen wird ein bisschen schwerer. Man fängt an, sich mit lästigen Gedanken zu beschäftigen. Plötzlich hat man so Gedanken.

Die hatte man vorher einfach nicht. Das kann schon ein Problem sein. Also bitte frag.

Bei einem 5-Jährigen immer fragen.

[Jenny Knebel] (49:45 - 50:00)
Nähe, das Thema Nähe. Tanja hat uns geschrieben, die Mama von Luis, 3 Jahre. Mein Kind will nie kuscheln.

Sollte ich ihn ermutigen oder einfach akzeptieren, dass er nicht der Kuscheltyp ist? Also zum Thema Nähe, Kuscheln, in den Arm nehmen, kamen auch viele Fragen.

[Claudia Schwarzlmüller] (50:02 - 50:19)
Gibt es Kinder, die nicht gerne kuscheln? Absolut, leider. Es ist hart für uns Mamas und Papas.

Aber es gibt auch da unterschiedliche Bedürfnisse. Wie viel Nähe ich möchte und wie sehr ich Körperkontakt mag. Ist auch bei Erwachsenen so, oder?

Da ist es ganz unterschiedlich.

[Jenny Knebel] (50:20 - 50:35)
Aber ist das schon, ich nenne es mal ein Warnzeichen, dass man sagt, dem Kind fehlt so eine Emotionalität? Oder ist es einfach, dass man sagt, der mag es halt nicht so. Ich bin für die 2.

[Claudia Schwarzlmüller] (50:35 - 51:21)
Variante. Kenne ich das Kind natürlich nicht. Aber es gibt Kinder, die haben nicht so viel Lust.

Die mögen oft dann lieber toben. Die haben so eine andere Art von Körperlichkeit. Und mögen dies reine Schmusen, Kuscheln usw.

Einfach nicht so gerne. Wieder mal, schau genau hin, tut mir leid. Aber du bist der oder die beste Experte für dein Kind.

Du hast so viel Gefühl für dein Kind. Schau hin, schau ins Gesicht. Wenn das Kind älter ist, so ab 5, frag gerne nach.

Und mach das so im Kontakt mit dem Kind. Wenn du dir von draußen Ratschläge holst, dann bist du ein bisschen weg aus der Beziehung mit deinem Kind. Die wahre Antwort liegt da, irgendwo zwischen euch.

[Jenny Knebel] (51:23 - 51:41)
Franziska hat uns geschrieben, die Mama von Nele. Nele ist 2 Jahre alt. Ich habe oft das Gefühl, und ich glaube, diesen Gedanken haben viele Eltern.

Deswegen lese ich es stellvertretend dafür vor. Ich habe oft das Gefühl, dass ich als Mama versage. Ist das normal?

Und wie kann ich mir selbst mehr vertrauen?

[Claudia Schwarzlmüller] (51:42 - 52:49)
Das ist eine schöne Frage. Das ist, ich würde sagen, für diese Generation normal. Ehrlich gesagt, aus genau diesem Grund habe ich gerade den Kinderdolmetscher Club gegründet.

Du brauchst eine unterstützende Umgebung. Das Leben ist sehr dazu angetan, dass du dieses Gefühl hast. Du kriegst Instagram-Posts, wo du denkst, oh mein Gott, die können das alle viel besser.

Das sieht alles viel besser aus. Wie kann man denn so aussehen, während man ein Kind hat? Und dann kriegst du noch im Supermarkt Tipps, was du denn jetzt zu tun hättest mit deinem Kind.

Und du brauchst einfach eine unterstützende Umgebung. Also schaff dir, such dir irgendjemanden, wenn es jetzt nicht unser Club ist. Dann such dir einfach Leute oder irgendjemanden, die dich wirklich unterstützen.

Oder mach es selber. Versuch doch, die guten Momente des Tages rauszusuchen. Du hängst immer an den Negativen fest.

Wenn du magst, schau mal auf all die Sachen, die du heute gut gemacht hast. Und dann musst du dich ein bisschen daran selber hochziehen.

[Jenny Knebel] (52:51 - 53:35)
Das hast du sehr schön gesagt. Und du hast tatsächlich direkt meine nächste Frage integriert. Claudia hat nämlich gesagt, eigentlich will ich gar nicht darüber sprechen.

Ich habe gesagt, wir machen es aber auf jeden Fall, weil das ganz vielen Eltern helfen kann. Du hast gerade deinen Club angesprochen, Claudia, für Eltern. Claudia hat ihn ins Leben gerufen und wird überrannt.

Ich glaube, ihr habt dreimal so viele Anmeldungen, wie ihr überhaupt irgendwie meistern könnt. Aber man wächst mit seinen Aufgaben. Das kriegen wir schon irgendwie hin.

Erzähl doch mal, was ist dieser Club, Claudia? Wie kann ich da beitreten für alle, die sagen, Claudia brauche ich auch in meinem Leben. Mir reicht aber das Buch nicht und der Podcast nicht und Instagram nicht.

Ich möchte auch in diesem Club. Wie funktioniert das?

[Claudia Schwarzlmüller] (53:35 - 55:20)
Wenn ich eins zu eins mit Eltern arbeite, kann ich ja immer nur eine Person unterstützen. Dann dachte ich, Mensch, das muss doch besser gehen. Also habe ich Online-Kurse gemacht, wo man sich das online runterladen kann und zu verschiedenen Themen halt dann sich Wissen drauf schaffen.

Das Dumme ist nur, da steht man total alleine davor. Das heißt, du schaust dir das Video an und denkst dann wieder so und jetzt. Und dann habe ich gedacht, Mensch, wir bräuchten wirklich so Video-Inhalte.

Dann müssten wir das aber auch zusammen erarbeiten. Ich habe jetzt im Club halt immer ein Monatsthema, wo wir sagen, das machen wir alles zusammen. Da stellen wir Fragen zu.

Dann gibt es so eine Mini-Übung des Monats, die immer nur mit deinem Alltag zu tun hat. Und dann gibt es ein Club-Café, wo wir uns halt mit anderen austauschen können. Ich hoffe, die Leute haben Lust auf meine Unperfekt-Challenges.

Ich möchte so gerne Unperfekt-Challenges machen. Das heißt so püren. Wer hat den höchsten Wäscheberg?

Wer hat den seltsamsten Fund in der Wickeltasche? Wer hat heute den kältesten Kaffee gehabt? Weißt du, dass wir so ein bisschen aus diesem Perfektionsdrang so rauskommen?

Und auf diese Weise möchte ich gerne so eine starke Community gründen von Eltern, die sich gegenseitig unterstützen. Und wo wir gleichzeitig wissen, also wissenschaftlich qualifiziertes Wissen nicht so. Ich weiß, man kann sich Sachen ergoogeln, aber du weißt halt als Laie einfach nicht, was davon ist wirklich validiertes Wissen und was ist einfach nur besonders überzeugend vorgetragen.

Und da kannst du halt sicher sein, dass das alles bei uns wissenschaftlich evaluiert ist. Und dann habe ich gedacht, so, jetzt mache ich einen Club. Also wenn du daran Interesse hast, wir haben sowohl in meiner Bio auf TikTok und Instagram ist natürlich der Link.

Und auf meinem Newsletter erfährst du sowieso immer alles Neue. Keine Sorge, der kommt nicht sehr häufig. Ich habe nie Zeit, den zu schreiben.

[Jenny Knebel] (55:20 - 55:38)
Nerven dich nicht. Claudia, vielleicht noch abschließend. Dein ultimativer Tipp für alle Eltern bei der Kindererziehung.

Wenn du ein Credo raussuchen müsstest, was kannst du uns mit auf den Weg geben?

[Claudia Schwarzlmüller] (55:39 - 56:24)
Wenn ich nur ein Credo raussuchen müsste, dann würde ich tatsächlich sagen, sei sehr, sehr nett zu dir. Wirklich, das ist ganz interessant. Denn so, wie du mit dir selber umgehst, so gehst du mit den anderen Leuten um dich herum auch um.

Du kannst ja gerne mal gucken, wie du so mit dir redest im Kopf. Also bei Frauen besonders, wenn sie morgens unausgeschlafen vor dem Spiegel stehen, was du da so für Kommentare über dich hast. Wahnsinn, oder?

Also das würdest du jedem anderen sagen, sag mal, so redest du nicht mit mir. Aber bei dir selber, und das ist etwas, was du sofort ändern kannst. Du kannst immer sagen, ich habe Verständnis für mich.

Ich behandle mich selber liebevoll. Und dann steigert das auch nach außen. Du kannst nicht umgekehrt anfangen.

Also bitte, sei lieb zu dir.

[Jenny Knebel] (56:26 - 56:59)
Das nehmen wir alles so mit. Claudia, vielen, vielen Dank für so viele wertvolle Tipps, für so viel tolles Wissen, was du uns heute weitergegeben hast. Ich bin mir ganz sicher, du hast vielen Mamas und Papas da draußen geholfen.

Wenn ihr Lust habt, ihr habt die Kanäle gerade gehört, Claudia ist überall. Und ich bin mir sicher, du hast viele neue Fans dazu gewonnen. Euch vielen Dank fürs Zuhören.

Danke für eure tollen Fragen. Und Claudia, mach weiter so. Toll, dass es dich gibt.

Und vielen Dank für deine Zeit.

[Claudia Schwarzlmüller] (57:00 - 57:13)
Das kann ich ja alles eins zu eins zurückgeben, Jenny. Toll, was du hier machst. Vielen, vielen Dank.

Ich bedanke mich auch im Namen der Eltern, dass du das hier zur Verfügung stellst. Großartig. Ich hoffe, wir sehen uns irgendwo auf, keine Ahnung, Social Media oder sonst wo.

[Jenny Knebel] (57:14 - 57:15)
Ich bin mir sicher, das nächste Mal in Hamburg.

[Claudia Schwarzlmüller] (57:16 - 57:17)
Oh ja, wunderbar.

[Jenny Knebel] (57:17 - 57:21)
Oder? Auf ein Franzbrötchen. Auf ein Franzbrötchen, genau, wunderbar.

[Claudia Schwarzlmüller] (57:24 - 57:25)
Tschüss. Tschüss.

[Jenny Knebel] (57:26 - 57:48)
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