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Informationen zur Podcastfolge Nr. 105 über besseres Essverhalten mit Dr. Yael AdlerInformationen zur Podcastfolge Nr. 105 über besseres Essverhalten mit Dr. Yael Adler

Blutzucker verstehen, Energie gewinnen: Wie CGM-Technologie neue Wege für Prävention und Wohlbefinden eröffnet

Unsere Energie, Stimmung und Gesundheit hängen enger mit unserem Blutzuckerspiegel zusammen, als viele vermuten. In dieser Folge des Healthwise-Podcasts spricht Nils Behrens mit Dr. Anne Latz und Mario Aichlseder, den Gründer*innen von Hello Inside, über die faszinierende Welt der kontinuierlichen Glukosemessung (CGM) – und wie sie unseren Alltag verändern kann.

 

Was ist ein Blutzuckerspiegel-Spike – und warum ist das problematisch?

Ein "Spike" beschreibt einen plötzlichen, steilen Anstieg des Blutzuckers – typischerweise nach stark zuckerhaltigen oder schnell verdaulichen Kohlenhydraten. Solche Spitzen sind oft gefolgt von einem raschen Abfall – unter den Ausgangswert. Die Folge: Heißhunger, Energielosigkeit, Konzentrationsprobleme.

Chronisch instabile Blutzuckerwerte begünstigen:

- Entzündungen (Silent Inflammation)

- Insulinresistenz

- Gewichtszunahme

- hormonelle Dysbalancen (z. B. in der Menopause oder bei PCOS)

- depressive Verstimmungen.

 

Warum kontinuierliche Blutzuckermessung ein Gamechanger ist

Dr. Latz beschreibt CGM-Sensoren als „Fenster in den Körper“. Die kleinen Geräte liefern in Echtzeit Daten über die Glukoseverläufe – und eröffnen die Möglichkeit, individuelles Verhalten datenbasiert zu reflektieren. Hello Inside kombiniert das mit edukativen Inhalten, Experimenten und Programmen in einer App.

Die Vorteile:

- Höchst personalisierte Ernährungstipps

- Aha-Momente: überraschende Reaktionen auf Hafermilch, Snacks, Teriyaki-Soße oder schlechten Schlaf

- Sichtbar gemachte Wechselwirkungen von Ernährung, Bewegung und Stress

 

Typische moderne Essfehler – und was sie im Körper auslösen

1. Frühstück mit Latte Macchiato (Hafermilch!)? Lieber nicht. Viele pflanzliche Drinks triggern den Blutzucker stärker als erwartet.

2. Snacking & Grazing: Ständiges „Grasen“ über den Tag hält den Blutzucker in Dauererregung – selbst ohne Hauptmahlzeiten.

3. „Gesunde“ Soßen mit verstecktem Zucker: Teriyaki ist ein Zuckerwolf im Schafspelz.

4. Leitgetränke: Sie können das Mikrobiom verändern – und so paradoxerweise den Zuckerstoffwechsel stören.

 

Mehr erfahren im healthwise Podcast von sunday natural

Die besten Hacks für stabile Blutzuckerwerte

1. Reihenfolge ist alles: Erst Ballaststoffe, dann Proteine, erst danach Kohlenhydrate.

2. Veggie-Starter: Rohkost oder Salat vorab hilft, den Peak zu reduzieren.

3. Protein-Power: 30–40 g Protein zum Start helfen, länger satt und stabil zu bleiben.

4. Bewegung nach dem Essen: 10 Minuten Spazierengehen oder Wadenheben unterm Tisch wirken Wunder.

5. Dessert? Ja, aber direkt nach dem Essen. Nicht zwei Stunden später!

6. Apfelessig: 1–2 EL in Wasser vor der Mahlzeit – kann helfen, muss aber individuell getestet werden.

 

Wie Stress, Schlaf und Hormone den Blutzucker beeinflussen

Stress ist Zucker: Cortisol lässt den Blutzucker steigen – ohne dass wir etwas essen.

Schlafmangel: Reduzierte Tiefschlafphasen verschlechtern die Glukosetoleranz – am Folgetag spiken selbst gewohnte Mahlzeiten.

Hormonelle Veränderungen bei Frauen: In der Menopause sinkt der Östrogenspiegel, die Insulinsensitivität nimmt ab – ein Hebelpunkt für Lebensstilinterventionen.

 

Fazit: Glukose messen bedeutet Selbstwirksamkeit – nicht Kontrolle

Die Gäste waren sich einig: CGM ist kein Tool zur Selbstoptimierungs-Obsession, sondern zur Selbsterkenntnis. Ideal geeignet sind 2–4 Wochen Messung pro Jahr – z. B. nach dem Urlaub, zu Neujahr oder bei neuen Routinen. Wer sich besser versteht, kann informierte Entscheidungen treffen – für mehr Energie, bessere Stimmung und langfristige Gesundheit.

Take-Aways

- Stabile Blutzuckerwerte fördern Energie, Fokus, Stimmung und Prävention

- Kontinuierliche Messung (CGM) liefert individuelle Aha-Momente

- Reihenfolge der Lebensmittel, Proteine & Bewegung sind einfache, effektive Hebel

- Zuckerfallen lauern oft in „gesunden“ Lebensmitteln – z. B. Soßen und Hafermilch

- Schlaf, Stress und Hormone beeinflussen den Blutzucker teils stärker als das Essen selbst

- Empfehlung: max. 2–4 Wochen CGM pro Jahr – nicht dauerhaft

 

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Dr. Anne Latz und Mario Aichlseder sind die Gründerinnen von Hello Inside – einer Plattform, die auf kontinuierliche Glukosemessung (CGM) setzt, um persönliche Gesundheit verständlich und alltagstauglich zu machen. Ihre Vision: Jeder sollte verstehen können, wie Ernährung, Schlaf, Stress oder Bewegung sich auf den eigenen Stoffwechsel auswirken – und wie man mit kleinen Anpassungen langfristig mehr Energie, Fokus und Wohlbefinden gewinnt.

Mit einem Mix aus fundierter Wissenschaft und smartem Tracking öffnen sie die Tür zu einer neuen, datenbasierten Form der Selbstfürsorge – individuell, präventiv und empowernd. Ein echter Gamechanger für alle, die Gesundheit nicht dem Zufall überlassen wollen.

[Nils Behrens] (0:00 - 0:49)
Good Vibes Only und ein kleines Dankeschön von uns für euch. Wir feiern gerade eine echte Erfolgskurve und jede neue Folge knackt die neue Rekordmarke bei den Hörerzahlen. Und dafür möchte ich euch von Herzen danken.

Als kleines Zeichen unserer Wertschätzung gibt es jetzt etwas Besonderes für euch. 10% Rabatt auf alles im Shop bei sunday.de, exklusiv für unsere HEALTHWISE-Community. Einfach beim Checkout den Code HEALTHWISE10 angeben, ist großgeschrieben und direkt sparen.

Aber Achtung, nur für kurze Zeit gültig, also lieber jetzt als später klicken und eure Favoriten sichern. Bundles sind zwar ausgenommen, aber sonst steht alles in der ganzen Sunny-Welt euch offen. Code HEALTHWISE10 eingeben, Rabatt genießen und gesünder leben.

Und jetzt die Spaß beim Shoppen und natürlich beim Zuhören der neuen Folge.

[Dr. Anne Latz] (0:51 - 1:11)
Kurz das Wort Spike verwendet, das ist, wenn der Blutzucker in ganz kurzer Zeit sehr steil ansteigt. Und das wissen wir, aber es hoch geht, fällt auch wieder runter. Und da fällt es oft unter den Ausgangswert.

Und das ist was, was viele Menschen auch körperlich merken. Also ganz kurzfristige Folgen von so einem Blutzuckerspike wären Energielosigkeit, vielleicht auch Cravings, Heißhunger.

[Nils Behrens] (1:12 - 2:30)
Herzlich willkommen zu HEALTHWISE, dem Gesundheitspodcast präsentiert von Sunday Natural. Ich bin Nils Behrens und in diesem Podcast erkunden wir gemeinsam, was es bedeutet, gesund zu sein. Wir tauchen ein in Themen wie Medizin, Bewegung, Ernährung und emotionale Gesundheit.

Immer mit einem weisen Blick auf das, was uns wirklich gut tut. Unsere Gesundheit ist ein komplexes Zusammenspiel vieler Faktoren und oft haben wir wenig Einblick, was in unserem Körper wirklich passiert. Gerade der Blutzucker, eine entscheidende Stellschraube für Energie, Wohlbefinden und Prävention, bleibt oft unbemerkt.

Dabei könnte ein besseres Verständnis hier echte Aha-Momente und spürbare Verbesserungen im Alltag bringen. Dr. Anne Larz ist Ärztin und schrief Medical Officer bei Hello Insight, wo sie sich darauf spezialisiert hat, Wissenschaft und Technologie zu verbinden, um individuelle Gesundheit zugänglicher zu machen. Besonders am Herzen liegt ihr die Frauengesundheit und wie hormonelle Schwankungen unseren Körper beeinflussen.

Themen, die sie mit viel Empathie und Fachwissen angeht. Dr. Mario Eichels-Eder ist Co-Founder von Hello Insight und ein absoluter Visionär, wenn es um die Schnittstellen zwischen Technologie und Gesundheit geht. Sein Ziel ist es, Menschen durch Daten wie Blutzuckerwerte ein besseres Verständnis für ihren Körper zu ermöglichen und so präventive Gesundheit in den Alltag zu integrieren.

Und deswegen sage ich herzlich willkommen Dr. Anne Larz und Mario Eichels-Eder. Hallo, grüß euch.

[Dr. Anne Latz] (2:30 - 2:32)
Hi Nils, schön, dass wir da sind.

[Nils Behrens] (2:33 - 2:38)
Hallo Anne, Mario, achtet ihr am Sonntag eigentlich genauso auf euren Blutzucker wie an anderen Tagen oder gibt es da auch mal das Glas Orangengesaft?

[Dr. Anne Latz] (2:39 - 3:25)
Natürlich achten wir auf den Blutzucker. Es ist ja eigentlich der beste Tag der Sonntag für ein noch entspannteres Blutzuckermanagement. Die Frage ist ein bisschen so formuliert, als ob Sonntag ein Cheat-Day wäre und wir einen Blutzucker-Rollercoaster fahren wollen würden.

Aber nach meiner Erfahrung ist der Sonntag für viele hoffentlich, gerade wenn es kein Dienst ist, ein gemütlicher Tag. Und das liebt der Blutzucker, wenn wir mal stressfrei reinstarten, wenn wir in Ruhe essen. Gern auch mit Orangensaft, aber vor allem eben so ganz entspannt.

Und das entspricht dem Blutzuckermanagement ganz gut und steht dem eigentlich gar nicht entgegen. Können wir eigentlich noch eine ganz gute Überleitung dazu machen, dass wir ja ganz, ganz viel machen können, um den Blutzucker stabil zu halten, was auch Spaß macht.

[Nils Behrens] (3:26 - 4:13)
Ja, total. Ich komme tatsächlich auf diesen Orangensaft, weil ich leider durch die vielen Podcast-Gespräche mir der Orangensaft so sehr vermiesst wurde, dass ich ihn eigentlich nur noch aus Genuss trinke, aber eigentlich nicht mehr aus gesundheitlichen Aspekten. Früher hatte ich ja immer noch die Illusion, dass ich damit auch was für meine Gesundheit tun würde.

Was heißt Illusion, da ist ja immer noch Vitamin C drin, aber ihr wisst, was ich meine. Also es hat einfach ja auch gerade insbesondere im Hinblick auf das Thema Blutzuckerspiegel ja auch gewisse negative Side-Effects. Und deswegen ist für mich immer so, tatsächlich ist der Sonntag der einzige Tag, wo ich mir dann doch noch mal das eine oder andere Mal tatsächlich diesen Orangensaft gönne, aber dann eben halt frisch gepresst natürlich und dann eben halt aus anderen Gründen.

Aber gut, gut. Wie seid ihr beide denn dazu gekommen, euch so intensiv mit dem Thema Blutzuckermessung zu beschäftigen? Also gab es irgendwie einen persönlichen Moment, der euch dazu besonders geprägt hat?

[Mario Aichlseder] (4:15 - 5:39)
Ja, also ich kann das relativ klar festmachen, eben auf meine Zeit bei Adidas und bei Runtastic. Wir haben da einen großen Trend gesehen, dass eben viele Menschen mit großen gesundheitlichen Zielen vornehmen, aber bereits nach 30 Tagen bereits aufgeben. Das hat natürlich eine Reihe von sehr, sehr guten Gründen, die sich grundlegend in zwei Kategorien teilen lassen.

Also das eine Thema ist die Aufmerksamkeit und die Zeitspanne, die es benötigt, um solche Veränderungen zu sehen. Und die zweite Kategorie ist so in etwa die persönliche Relevanz, dieses Greifbarmachen von persönlichen Zielen und das Erreichen dieser Ziele. Also haben wir uns auf die Suche gemacht, welche neuen Technologien und Anwendungen es da geben könnte, um dieses Problem zu lösen.

Und da in meiner eigenen Familie Typ 1, Typ 2 Diabetes sehr, sehr stark verbreitet sind, bin ich da auf den Blutzuckersensor gestoßen. Und dieser Sensor hat eben einen unglaublich ausgeprägten Aufmerksamkeitsfaktor und auch einen Compliance-Effekt, der damit einhergeht. Und der Heureka-Moment war dann eigentlich, genau diese Eigenschaften für den Endkunden zugänglich und leicht verständlich zu machen.

Und daraus ist der Startschuss entstanden. Aber gleichzeitig haben wir uns da auch eine riesengroße Wunderkiste an Fragen und Herausforderungen des menschlichen Stoffwechsels geöffnet, die ich mir damals so nicht überlegt habe.

[Nils Behrens] (5:41 - 5:45)
Ja, da sagst du was. Aber Anna, möchtest du auch noch auf die Frage beantworten?

[Dr. Anne Latz] (5:46 - 7:08)
Sehr gern. Also bei mir kommt es quasi genau auf die andere Seite. Ich bin ja Ärztin und habe auch in meinem Leben in der Wirtschaft und im Tech-Bereich unter anderem für das Ministeriumbereich Prävention gearbeitet.

Das ist ja so das the most unsexy word. Aber eigentlich meinen wir mit Longevity und Core genau das schon ganz lange. Wie bleiben wir gesund?

Und ich habe ganz konkret in einem Präventionsprojekt für Diabetes gearbeitet deutschlandweit und habe gemerkt, okay, die Zahlen nehmen zu. Wir machen Plakate. Das hilft irgendwie nicht.

Und habe auch dann eben verstanden, dass es vielleicht eine spielerischere, vielleicht auch personalisiertere Lösung geben muss. Und habe auch gesehen, okay, wir haben irgendwie echt so eine andere Art der Pandemie, nämlich mit Übergewicht und Stoffwechselerkrankungen. Und habe dann Mario und unsere anderen Mitgründer kennengelernt.

Und so kamen wir irgendwie von verschiedenen Seiten zu diesem CGM, also dem Continuation Glucose-Messgerät und überhaupt zu dem Thema Blutzucker. Das ehrlich gesprochen ja vor drei, vier Jahren sehr, sehr nischig war. Man könnte sagen immer noch.

Langsam habe ich das Gefühl, wir hören es doch sehr, sehr viel breiter. Aber ja, so haben wir irgendwie von beiden Seiten irgendwie überzeugende Argumente gefunden. Also so medizinisch, dass das relevant ist, aber auch technologisch, dass das was ist, was sehr gut messbar ist und nutzbar gemacht werden kann.

[Nils Behrens] (7:08 - 8:08)
Ja, sehr interessant. Also gerade ich glaube tatsächlich, dass da Social Media auch mal einen Beitrag, einen positiven Beitrag geleistet hat, weil die Glucose-Goddess, das kennen wahrscheinlich die einen oder anderen, hat da ja wirklich sehr, sehr viel, was sie da immerzu postet. Ich bin manchmal auch wirklich nicht ganz sicher, ob ich das alles gut finde, was sie so von sich gibt.

Aber das steht mir nicht zu, das hier jetzt zu beurteilen, sage ich jetzt mal so. Aber nichtsdestotrotz bricht sie natürlich eine sehr starke Lanze grundsätzlich für das Thema. Und jeder, der mich kennt, weiß, wie groß ich die Faszination finde, mal so einen Blick ins Cockpit, Cockpitkörper zu legen.

Und ich bin da sehr, sehr affin für diese jegliche Art von Messgeräte. Ich habe, glaube ich, letztes Jahr tatsächlich zweimal einen Sensor dran gehabt, einmal eben halt auch mit euch. Und ich liebe das einfach total, Sachen auch auszuprobieren und zu gucken, wie was reagiert und wie man auch manchmal Sachen modifizieren kann und dadurch sich eben halt auch signifikant was ändern.

Also sei es eben halt mit Stabilisatoren oder mit Kombinationen von anderen. Aber da kommen wir bestimmt gleich auch nochmal zu.

[Dr. Anne Latz] (8:09 - 8:10)
Du musst uns deine Ex mal verraten.

[Nils Behrens] (8:12 - 8:19)
Deswegen, also ihr seht, ich bin fasziniert. Aber was fasziniert euch denn wirklich so stark daran, über den Körper die Blutzuckerwerte besser zu verstehen?

[Dr. Anne Latz] (8:21 - 9:39)
Ich glaube, du hast es schon ganz schön gesagt. Du hast Cockpit gesagt. Wir sprechen dann wie ganz gern so vom kleinen Fenster an den Körper.

Wir haben jetzt ja schon CGM, kontinuierliches Glucosemessgerät erwähnt. Das ist ja wirklich ein mini, kleiner, 15 Stück großer Sensor, den wir auf unseren Körper drauf und letztlich auch ein Stück in unseren Körper einführen. Und dann ist es wirklich so ein Fenster in den Körper, der in Echtzeit.

Und ich glaube, das ist so das Faszinierende. Ich trage auch wieder gerade einen Sensor. Dann kann ich wieder gucken, kurz nach dem Mittagessen, was ist gerade passiert.

Oh, probiere wieder neue Lebensmittel aus und lerne einfach kontinuierlich dazu. Also so zwei Dinge finde ich. Einmal dieses in Echtzeit und auch dieses höchst Personalisierte.

Und das ist wirklich so für mich auch was, wir haben schon so oft einen Marion-Sensor getragen, ich kann es gar nicht mehr erzählen. Man lernt immer dazu. Es kommen immer neue Fragen, die man sich stellt.

Es sind Neujahreszeiten. Man ändert seinen Lebensstil in kleinen Bereichen. Und ich glaube, das wird darin in einem Marker so schön deutlich, dass wenn ich meinen Schlaf verändere oder mein Stressmanagement oder mein Bewegungsverhalten, ich das irgendwie in meinem Blutzucker abbilden kann.

Und das finde ich extrem motivierend. Und gleichzeitig sehe ich wie du. Man muss alles irgendwie in Maßen und gut überlegt und auch ein bisschen mit einem Zwinkern im Auge sehen.

Man soll seinen Orangensaft trinken, vielleicht nicht jeden Tag auf nüchternem Magen.

[Nils Behrens] (9:40 - 10:03)
Ich merke gerade so, ich bin eigentlich überhaupt gar kein neidischer Mensch, aber ich merke gerade, dass sich gerade ein Blutzuckerchip neigt bei mir, der sich gerade preismacht und ich denke, ich brauche den jetzt auch dringend mal wieder. Aber gut. Für alle, die sich noch nie mit dem Thema beschäftigt haben, warum ist dieses Thema Blutzucker eigentlich so wichtig?

Das heißt also, warum ist er wichtig für unsere Gesundheit? Und was ist an diesen Spikes, diesen Extremausschlägen von Blutzucker eigentlich so schlecht?

[Dr. Anne Latz] (10:05 - 12:14)
Also ganz grob gesprochen ist ja, wenn wir über Blutzucker sprechen oder Glucose, das ist ja letztlich, können wir gleich das gleiche Wort verwenden. Im Volksmund spricht man oft von Blutzucker. Wir würden noch hinzunehmen den Gewebszucker, den wir so messen.

Das ist letztlich ja unser Hauptenergielieferant für den Körper, Glucose. Gerade wenn wir Kohlenhydrate aufnehmen, wird das runtergebrochen. Glucosemoleküle und unsere Zellen werden versorgt.

Und das ist auch gut so. Also es ist vielleicht mal ganz wichtig vorweg zu sagen, Glucose ist nicht der Feind. Und was du so meinst mit der Glucose Goddess, wir müssen auch immer aufpassen im Wording, wie wir halt über was sprechen, was sehr wichtig ist für den Körper.

Es gibt uns eben Energie und das ist an gewissen Weisen auch gut. Oft ist es aber so, und das ist einfach für viele Menschen der Fakt, dass wir unbewusst vielleicht auch Glucose uns einverleiben, wenn wir es gar nicht wollen. Und das kann eben auch zu einer Überversorgung der Zellen führen.

Das heißt, wir schütten immer weiter was rein in den Tank. Der läuft eigentlich schon ganz gut. Und der Blutzucker steigt vielleicht auch übermaßen an, die wir uns gar nicht wünschen wollen.

Du hast das Wort Spike verwendet. Das ist, wenn der Blutzucker in ganz kurzer Zeit sehr steil ansteigt. Und das wissen wir, aber was hochgeht, fällt auch wieder runter.

Und da fällt es oft unter den Ausgangswert. Und das ist was, was viele Menschen auch körperlich merken. Also ganz kurzfristige Folgen von so einem Blutzuckerspike wären Energielosigkeit, vielleicht auch Cravings, Heißhunger.

Das kennen wir eigentlich alle. Wir essen eine große Portion Pasta und hatten auch mega Hunger und essen die ganz, ganz schnell. Und eineinhalb Stunden später, zwei Stunden später, haben wir irgendwie wieder Hunger und denken, das kann doch gar nicht sein.

Und das ist genau dieser Mechanismus. Und das hören wir ganz häufig, dass viele Menschen eben unter diesem Energietiefs leiden. Dass gerade Heißhunger ein riesen, riesen Thema ist.

Das wäre sicherlich was, warum wir kurzfristig keine Spikes haben wollen. Und mittel- und langfristig zahlt das natürlich auch auf die Entstehung von sogenannten Stoffwechselerkrankungen ein, auf die Hautalterung, Thema Frauengesundheit. Also ganz, ganz viele mittel- und langfristige Folgen, die es hat, wenn wir immer wieder so einen Reiz in den Körper schicken, der fast wie so ein Stressrohr eigentlich ist für unsere Zellen.

Das wollen wir eben vermeiden, indem wir smart den Blutzucker verstehen.

[Nils Behrens] (12:15 - 12:36)
Okay, dann müssen wir, glaube ich, auch nochmal unsere HörerInnen abholen. Wie läuft eigentlich so eine kontinuierliche Blutzuckermessung dann in Wirklichkeit ab? Wir haben ja schon über Chip, Chip Night und alles dazugehört gesprochen.

Aber ich glaube, wir müssen nochmal vorne, wir müssen jetzt doch mal ganz kurz aufklären. Das klingt ja alles sehr technisch. Also es wird jetzt kein Chip implementiert, sondern wie läuft es ab?

[Mario Aichlseder] (12:38 - 14:59)
Ja, aus Produktsicht ist es so, dass die Kundinnen, die Kunden zu uns auf die Homepage gehen und dort immer mal grundlegend auswählen, soll es mal so ein Starter-Set irgendwo mal sein, um einfach mal zu probieren oder ist es gleich in Summe das ordentliche Paket? Das heißt, die Kundinnen bekommen von uns das Gesamtpaket nach Hause geliefert. In dem Paket ist dann einerseits der Sensor per se drinnen, also das ist dann der Abbott Freestyle Libre 3 Sensor und zusätzlich wird die Hello Insight App geliefert.

Wie das dann funktioniert ist, gibt es dann eine Videoanleitung. Dazu spricht die Anne, aber auch unsere Diätologinnen sprechen da gute Einleitungen und erklären, wie man sich diesen Sensor selbst am Oberarm setzen kann. Das ist ein Mechanismus, den kann man ganz einfach und unkompliziert zu Hause selbst durchführen.

Der Sensor wird gesetzt, direkt danach wird der Sensor mit Hilfe der App initialisiert. Dann hat der Sensor eine gewisse Aufwärmphase und nach dieser Aufwärmphase übermittelt der Sensor die Daten oder die Blutzuckerwerte in Echtzeit an die App. Wenn diese Verbindung hergestellt ist, dann sieht die App-Nutzung auch relativ einfach aus, indem man einfach seine Lebensgewohnheiten, darunter fallen Ernährung, Schlaf, Sport, aber auch Stress und auch beispielsweise Zyklus-Tracking oder zyklusrelevante Fragen und Symptome, werden mit Hilfe der App aufgezeichnet und dann über die Blutzuckerkurve erklärt, erörtert, beschrieben.

Die Kundinnen erfahren dann auch über die App weitere Informationen in Form von Programmen, in Form von Rezepten, aber auch Experimenten, die wir anleiten und wo wir den Nutzerinnen und Nutzern helfen, mehr über den eigenen Körper zu erfahren. Das Ganze ist sehr spielerisch, sehr einfach aufgebaut, aber ja, bis zu einem gewissen Grad bleibt es natürlich auch technisch oder technologisch, weil natürlich der Sensor an der Haut bleibt und auch mit einem Sensorfaden weiterhin den Blutzuckerwert misst und erst nach 14 Tagen kann man den wieder wie ein Pflaster einfach abziehen. Also der wird dann auch wieder entsorgt und ist nach 14 Tagen dann auch wieder weg vom Körper und runter vom Körper.

[Nils Behrens] (15:00 - 15:57)
Ja, ich glaube, das ist ein ganz wichtiger Punkt, den du nochmal ansprichst. Es ist im Grunde meine ich diese 14-tägige Testlauf, den man macht, wo man dann genau diese Experimente macht. Und ich glaube auch ganz ehrlich, auch wenn ich jetzt sage, wie Spaß es mir immer macht, ich würde wahrscheinlich niemandem empfehlen, sowas permanent zu tragen, wenn man es nicht muss.

Diabetiker müssen es, aber es gibt eben halt einige, bei denen es Sinn macht, dass sie es kontinuierlich tragen. Aber ansonsten glaube ich auch, dass die Gefahr ist, dass man auch in der Essstörung läuft, weil ich habe das selbst bei mir und ich halte mich für relativ stabil, was meine Essgewohnheiten betrifft. Aber nichtsdestotrotz, man überlegt sich doch noch zwei oder dreimal, was man dann in dem Augenblick gerade zu sich nimmt, weil man natürlich immer weiß, okay, das könnte jetzt meine Werte ruinieren oder beziehungsweise einen Effekt haben.

Und ich glaube, das ist auch gar nicht das Ziel, dass man, also weder aus ärztlicher Sicht noch aus geschäftlicher Sicht, dass man irgendwie, sage ich mal, kontinuierlich wirklich, dass über Monate immer diesen Chip trägt.

[Mario Aichlseder] (15:57 - 16:45)
Korrekt. Da stimmen wir dir zu, Nils. Das ist absolut korrekt.

Es ist so, dass dieser Compliance-Effekt des Sensors ist natürlich sehr, sehr stark. Das heißt, auch die Programme und auch die Struktur ist so ausgerichtet, dass es intensive Lernmomente gibt. Aber dann natürlich auch wieder Phasen, wo ganz normal dem Leben nachgegangen wird und man sich ganz normal ernährt.

Es ist ähnlich wie der Urlaub oder der Spa-Aufenthalt, den man sich zwei, drei, vielleicht viermal im Jahr gönnt, um eben bestimmte Fragen, bestimmte Umstellungen, bestimmte Umstände wieder erfregt oder in Erfahrung bringen möchte und gezielte Ziele verfolgt und die dann umsetzen möchte.

[Dr. Anne Latz] (16:46 - 18:00)
Ja, ich mag auch nur ergänzen, dass ich das super schön und wichtig finde, dass du das ansprichst, dass wir auch auf keinen Fall Menschen, die eine Essstörungshistorie haben, das empfehlen würden. Da sind wir so ganz ehrlich, dass das einfach nicht das richtige Instrument dann ist. Es geht ja vielmehr darum, so Alltagsdummheiten aufzudecken, Sachen, die uns unbewusst sind.

Das wirst du auch erlebt haben, dass man auf einmal so Überraschungsmomente hat und die verinnerlicht man. Und das ist das, was Mario hat so schön beschrieben, dass so spielerisch, lernerisch so potent ist, weil man es gesehen hat wie so ein Experiment am eigenen Körper. Man hat nicht irgendwas gelesen über irgendeinen Tipp, sondern hat es selber erlebt und im Idealfall noch mit seinem Empfinden zusammengebracht.

Aber wir sehen das ganz genauso und so mache ich es persönlich. Mario, du ja auch. Wir haben manchmal eine neue Jahreszeit, finde ich oft.

Dann ist man vielleicht wärmer als im Sommer oder so. Oder wir haben irgendwas Neues, was wir ausprobieren wollen. Und es ist immer gut, mit einer Neugierde und einer neuen Frage und einem Interesse zu kommen und nicht mit einem, ich muss mich vermessen rund um die Uhr, sondern ich gucke, lerne was und das möchte ich doch in meine Körperintuition übernehmen.

Und das ist das, was der Sensor halt ganz schön ermöglicht, weil er so personalisiert uns vermisst für diese zwei Wochen.

[Nils Behrens] (18:01 - 18:11)
Sehr gut, sehr gut. Anne, erzähl mir doch mal bitte oder unseren HörerInnen, warum Blutzuckermessungen gerade für Frauen so relevant sind. Gibt es besondere Phasen einer Frau, wo das Thema vielleicht sogar noch wichtiger wird?

[Dr. Anne Latz] (18:13 - 20:22)
Ja, also wir hatten ja schon mal so ein bisschen anklingen lassen, dass der Blutzucker so sehr schön reagiert auf natürlich was wir essen. Ich glaube, das ist irgendwie klar, unsere Bewegung, aber eben auch Stress, Schlaf. Und das ist natürlich so das große Thema, das uns Frauen unser ganzes Leben begleitet, das Thema Hormone.

Und da sind wir ja so sehr schön zyklische Wesen. Das heißt aber, wir sehen im Lebensverlauf der Phasen, wo sich was verändert. Wir sehen im Zyklusverlauf Phasen.

Ein Bereich bei den Frauen, der sich so rauskristallisiert als besonders relevant, weil wir einfach mit ganz vielen Frauen gesprochen haben, auch ganz viel Blutzuckerwert in der Lebensphase schon gesehen haben, ist der Bereich der Menopause. Da passiert physiologischerweise was, nämlich dass unser Östrogen, das Hormon, eines der weiblichen Geschlechtshormone abnimmt. Das ist einfach der Fakt, das passiert.

Und das Problem ist, sinkende Östrogenspiegel führen dazu, dass Insulinresistenz entsteht. So, was ist jetzt Insulin? Da haben wir noch gar nicht drüber gesprochen.

Insulin ist ein Hormon, das uns eben hilft, unsere Zellen aufzuschließen und die Glucose, die in den Körper gelangt, dort wegzupacken, sage ich jetzt einfach mal. Das heißt, wenn wir eine Insulinsensitivität haben, ist das gut. Das heißt, die Zellen reagieren da ganz sensibel drauf, das geht alles ganz schnell.

Wenn jetzt eine Insulinresistenz entsteht, dann könnte Glucose gar nicht so weggepackt und die Blutzuckerspiegel steigen. Und das ist was, was wir eben durch diesen Östrogenabfall schon mal begünstigend sehen in der Menopause. Dazu kommt, Frauen haben in dieser Lebensphase ganz viel Stress.

Das Leben ändert sich, der Körper ändert sich, die Verteilung der Körperfettmasse beispielsweise. Das heißt, es gibt eigentlich so einen Teufelskreis. Es gibt ganz viele Sorgen, Ängste, Schlaf wird schlechter.

Und das führt dazu, dass der Stress im Körper steigt, was auch den Blutzuckerspiegel ansteigen lässt. Das heißt aber, im Umkehrschluss, die Menopause ist eine super Phase, um eine Verhaltensänderung loszustoßen. Da sind ganz viele Hebel, die Frauen da gerne und motiviert annehmen.

Sei es Muskeltraining, sei es mehr Proteine zu sich zu nehmen. Also all das, was auch unter anderem über Blutzuckerstabilisierung dann auf die Gesundheit einzahlt.

[Nils Behrens] (20:24 - 20:32)
Ja, vielen Dank. Mario, was würdest du denn sagen, wie unterscheiden sich denn die Blutzuckerprofile von Männern und Frauen? Oder gibt es da überhaupt Unterschiede?

Losgelöst von der Menopause?

[Mario Aichlseder] (20:34 - 22:20)
Ja, also solche Profile unterscheiden sich schon grundlegend. Eher auch wie die Anne formuliert hat. Er muss auf jeden Fall berücksichtigt werden.

Also sowohl in der Erklärung, in der Beschreibung, aber auch in der Empfehlung letztlich. Wir sehen da natürlich auch in den Daten klar die hormonellen Einflüsse, wie von Anne schon beschrieben. Schwankender Östrogenspiegel, Menstruationszyklus, Wechseljahre.

Aber auch eben zum Beispiel die Verteilung des Körperfetts. Wir sehen bei den Männern natürlich mehr Visceralesfett, was eine positive Wirkung hat. Bei den Frauen mehr subkutanes Fett, was eben auch für höhere Blutzuckerschwankungen sorgt.

Letztlich aber auch nachgewiesene Unterschiede im Grundumsatz des Stoffwechsels, wo Frauen wiederum stabileren Blutzucker nachweisen. Aber wir sehen gleichermaßen auch wieder erhöhtes Diabetesrisiko bei Männern. Alleine schon aufgrund der Lebensstile und wie sich unsere Männer auch in Deutschland verhalten.

Und gleichermaßen auch Themen bei Frauen wie Schwangerschaftsdiabetes, wo wiederum grundlegend andere Stoffwechselmechanismen ablaufen. Das heißt, der Ansatz von HelloInside ist natürlich ein personalisierter. Und wir bauen da natürlich auch Hintergründe und auch Mechanismen, um personalisiert auf diese Gegebenheiten einzugehen.

Wir sind da natürlich abhängig, diese Faktoren und diese Fakten auch abzufragen und von den Kunden zur Verfügung gestellt bekommen. Wenn wir diese Informationen haben, dann können wir diese auch entsprechend in personalisiertere Insights und personalisiertere Empfehlungen übergehen lassen. Aber ja, die Profile unterscheiden sich grundlegender.

[Nils Behrens] (22:21 - 22:26)
Sag mal Mario, das ist ja das erste Mal, dass ich etwas Positives über viszerales Fett gehört habe. Oder habe ich das gerade falsch verstanden?

[Mario Aichlseder] (22:27 - 22:53)
Ja, es ist natürlich eben die Verteilung des Körperfetts. Und vor allem, wo sich das Körperfett ansetzt, ist schon auch ausschlaggebend dafür, wie sich der Blutzucker verhält. So ist es beispielsweise so, dass das viszerale Fett, was eher bei den Männern sich ablagert, stabilisierender auf dem Blutzucker wirkt.

Dennoch ist wichtig zu verstehen, dass das viszerale Fett per se grundsätzlich nicht gesund ist. Das ist schon ganz wichtig zu verstehen.

[Nils Behrens] (22:54 - 22:59)
Boah, da bin ich echt beruhigt. Ich bin immer so froh, dass ich so wenig viszerales Fett habe und denke die ganze Zeit, oh Gott, was habe ich falsch gemacht?

[Dr. Anne Latz] (22:59 - 23:02)
Du musst mir das Rand puttern, um die Organe.

[Nils Behrens] (23:03 - 23:16)
Ja, aber okay, dann haben wir das ja auch geklärt. Wie beeinflusst denn die typische modernen Essgewohnheiten unseren Blutzucker? Gibt es etwas, was dich in den Ergebnissen vielleicht auch immer wieder überrascht?

[Dr. Anne Latz] (23:17 - 23:42)
Oh ja, das ist eine schöne Frage. Was mir da als allererstes einfällt, ist das Thema Getränke. Das ist ein Thema, das auch zu Essgewohnheiten zählt, finde ich.

Viele Menschen trinken morgens drei Latte Macchiato, dann lassen sie es selbst ein sein und denken, sie machen aber Intervallfasten oder haben ja noch gar nichts gegessen. Das ist sicherlich etwas, was den Blutzucker sehr beeinflusst.

[Nils Behrens] (23:42 - 23:44)
Mit Hafermilch noch mal mehr, vor allem.

[Dr. Anne Latz] (23:44 - 25:36)
Mit Hafermilch noch mal mehr. Gut, dass du es ansprichst, nicht ich, die Spaßverderberin bin. Aber ja, genau das ist so ein Thema.

Also Kaffee, Milch, Getränke vor allem, welche Milchsorten wir verwenden, das alles unter Labels wie vegan, wo wir eigentlich oft eine Assoziation im Körper haben von gesund, wo wir aber zum Beispiel Thema Eis, so ein Sorbet, das vegan ist, würden wir vielleicht denken, ist gesünder als ein schönes Milcheis. Von der Blutzuckerperspektive ist es genau umgekehrt. Solche Dinge werden da irgendwie deutlich.

Aber du meinst ja auch, was so moderne Essgewohnheiten sind. Da würde ich auch so das Thema Snacking anbringen. Man kann sich vorstellen, man continually snacking, oder wir nennen das auch in der Klinik ganz gerne Grazing, wenn man so rum wie so ein Grazing auf der Weide betreibt.

Hier ein bisschen, da ein bisschen. Das ist immer wieder ein kleiner Reiz in dem Blutzucker. Das führt dann vielleicht nicht zu so einem massiven Spike und nicht diesen krassen Anstieg und steilen Abfall, aber es ist immer wieder wie so eine kleine Welle, die so reingeht.

Man kann sich vorstellen, das ist auch immer Arbeit für unseren Körper und für unsere Zellen. Das wird häufig deutlich, dass Menschen sagen, ich esse nur zweimal am Tag, und dann guckt man Blutzuckerprofile an und denkt, was war das und was war das? Also überhaupt ein Bewusstsein zu kriegen, was ist alles eine Art der Energieaufnahme.

Und beim Thema Getränke sicherlich auch noch interessant, was ist mit dem Thema Light-Getränke, wo auch viele Menschen denken, okay, wenn ich statt drei Liter Cola drei Liter Cola Light trinke, da gibt es ganz spannende neue Studien zu, dass das Mikrobiom auch so verändert, dass wir letztlich auch da keinen positiven Einfluss auf den Blutzucker haben. Das sind so Dinge, die ich sicherlich immer wieder sehe und auch spannend finde. Ja, und natürlich sowas wie Convenience-Food, alles aus Fertiggerichten, Soßen, oh, großes Thema, Soßen.

[Nils Behrens] (25:36 - 26:16)
Soßen, Teriyaki-Soße ist mein absoluter Favorite, wenn man sich mal anschaut, wie viel Zucker in einer Teriyaki-Soße drin ist. Ich finde das immer so, es gibt eine sehr schöne Doku, die heißt einfach nur Sugar, die ist aus Australien. Und da sieht man dann, wie der Mensch, der quasi Protagonist, einfach mal das, was man als Teriyaki-Soße sich auf die Hühnerbrust tun würde, einfach mal in Zucker, Esslöffel Zucker dann auf die Hühnerbrust machen würde.

Das ist einfach so disgusting. Man sieht, wie er da so vier Esslöffel Zucker, Esslöffel, wir reden nicht über Teelöffel, Esslöffel Zucker auf diese Hühnerbrust dann raufmacht und sagt so, das entspricht ungefähr der Teriyaki-Soße, die üblicherweise dabei ist.

[Dr. Anne Latz] (26:17 - 26:53)
Ja, und das ist, finde ich, auch vielleicht der erste Tipp, den man Menschen, die zuhören, jetzt geben kann, ist, guckt doch mal in eurem Kühlschrank, was ihr da für Soßen habt, für Fertigprodukte. Und an welcher Stelle steht denn da Zucker oder ein Zuckeräquivalent? Ist es unter den, ich sage es schon, ersten drei, würde ich mal gucken, ob es nicht vielleicht austauschbar wäre und nicht was ist, was zumindest regelmäßig auf den Teller gehört.

Das sind jetzt, was ich meine, mit so Alltagsdummheiten, dass man einfach unbewusst sich was Gesundes kocht und dann packt man da eine Soße drauf und dann ist es irgendwie super schade eigentlich, weil das was ist, was man total gut vermeiden kann und trotzdem eine schöne, ausgewogene Mahlzeit haben kann.

[Nils Behrens] (26:53 - 27:18)
Ich glaube, es gab damals mal, ich weiß gar nicht, ob das heute noch so ist, aber bei dieser amerikanischen Kette mit dem goldenen M war das dann auch eine Zeit lang so, dass durch die Soße, die dann zu dem Salat gehört, irgendwie mehr Fett und Zucker im Salat drin ist als im Big Mac. Also von daher, das sind dann immer so Dinge, die man, ja man denkt dann, man hat einen Salat, aber letztendlich kann man es tatsächlich durch die Soßen oder das, was man dazu trug, dann doch wirklich deutlich ruinieren. Aber gut, wir wollen uns ja...

[Dr. Anne Latz] (27:18 - 27:41)
Das ist mir die Tage passiert. Das war mein letzter, ich teste immer wieder und dachte, auch so ein leckerer Salat und war nicht die goldene Möhre, von der du gesprochen hast, aber immer wieder, dass man so merkt, okay, klar, man kann das nicht immer vermeiden, wenn man extern ist, aber gerade, wenn man selber sich Soßen macht oder was mitnimmt, das ist wirklich ein sehr einfacher, aber extrem wirksamer Hebel, weil das was ist, das uns einfach häufig passiert.

[Nils Behrens] (27:42 - 27:51)
Wir wollen ja aber auch nicht, dass Essen zum Stress wird. Deswegen ist die Frage, meine jetzt hier schlechte moderative Übergangsbrücke, was bedeutet denn Stress für uns im Blutzucker?

[Dr. Anne Latz] (27:53 - 29:45)
Also das ist eigentlich mit das Spannendste, finde ich, wenn man so Blutzucker misst, weil man guckt erst mal so auf das Thema Ernährung und dann ist man da ganz interessiert und probiert aus und dann sieht man auf einmal so Anschläge im Blutzucker und denkt so, hä, ich habe doch gar nichts gegessen, da war doch gar nichts. Dann ist es oft, dass es das Thema Bewegung mit reinkommt oder, da haben wir ein ganz tolles Beispiel auch aus unserem Team, eben das Thema Stressoren. Wir sehen, und ich hatte schon erklärt, Blutzucker macht ja eine Energiebereitstellung, das heißt, wenn ich einen Stressor habe, wie ich verpasse jetzt meinen Bus, dann laufe ich mal lieber los, dann ist es ja irgendwie ganz schön, dass der Körper mir mit dem Anstieg von Blutzucker Energie gibt.

Das würden wir kurzfristig auch als so einen Anstieg sehen und das ist auch ein Stressor, den wir haben wollen. Wir hatten das im Team eben als Beispiel, ein Kollege hatte immer morgens einen Anstieg, ganz früh morgens und eigentlich war das so unklar, was das war und es stellte sich raus, dass sein Weckerton so stressig für ihn war, dass dieser morgendliche kleine Kortisolanstieg, den wir haben, alle, so gegen sechs haben wir so einen kleinen Blutzuckeranstieg, weil eben der Tag geht los, unser Kortisol steigt natürlicherweise, dass der auch mal so ein bisschen so angeschoben wurde und das ist eben was, wenn das wirklich jeden Tag passiert, total schön zu vermeiden ist. Was problematisch ist, ist, wenn wir einen Dauerstressor haben.

Das sehen wir, das können wir auch im Team selber erleben, wenn stressige Phasen sind. Man hat so einen Baseline normal, jeder hat so einen individuellen Wert, auf den er eigentlich immer wieder so gut zurückkehrt. Hast du Stress, ist das auf einmal mal verschoben um einige Punkte nach oben und auf Dauer, kann man sich ja vorstellen, wir haben darüber gesprochen, ist das eben auch dann ein Stress für unsere Zellen.

Das heißt, auch da haben wir einen weiteren Hebel, die Gesundheit eben zu verbessern. Ich meine, wir alle wissen, Stressmanagement ist wichtig, aber wir sehen es eben ganz klar auch im Zusammenhang von Blutzucker und damit eben auch in unserem Stoffwechsel.

[Nils Behrens] (29:47 - 30:07)
Das, was die ein oder anderen von unseren HörerInnen wahrscheinlich auch kennen, ist, dass wenn man sehr wenig geschlafen hat oder schlecht geschlafen hat, also insgesamt einen gewissen Schlafmangel hat, dass man da auch unter so Heißhungerattacken leidet. Das stellt sich dann für mich natürlich die Frage in dem Zusammenhang, ist das auch etwas, was aus dem Blutzucker heraus stimuliert wird?

[Dr. Anne Latz] (30:09 - 31:08)
Ja und was natürlich passiert, wenn man Schlafmangel hat, dann ist man auf der Suche nach Energie und schnelle Energie ist eben einfache Kohlenhydrate. Also da hat man irgendwie so richtig Bock, so etwas, was schnell Energie gibt, vielleicht etwas Süßes, kann gar nicht so gut so diszipliniert sein, wie wenn man sonst immer so ein tolles, weiß ich nicht, erst mal sich ein Protein-Shake macht oder ich weiß nicht, Nils, was du so frühstückst oder wie du dein Fasten brichst, dass man da so einen guten Plan hat und da dran bleibt. Das ist nicht so leicht, so eine Willensstärke zu haben, wenn man irgendwie übermüdet ist.

Und da sehen wir dann eben auch einen Zusammenhang, dass man einfach dieses Craving hat von, ja, man muss sich immer vorstellen, das ist Energie, die der Körper sucht und dem kann man dann natürlich entgegenwirken, wenn man zum Beispiel gut voraus plant, wenn man weiß, man hat eine kurze Nacht, dass man sich das Frühstück vielleicht schon vorbereitet und weiß, okay, es ist besser, wenn ich mit Ballaststoffen, mit Proteinen und eben nicht mit so etwas stressbesetzten, eifrigen, eiligen irgendwie in den Tag starte.

[Nils Behrens] (31:08 - 32:23)
Ich finde es ganz lustig, dass du sagst, wie du dein Fasten brichst. Also da, glaube ich, haben sich die wenigsten von unseren englischsprachigen HörerInnen wahrscheinlich mehr darüber Gedanken gemacht, dass Breakfast natürlich genau das heißt, also das Fasten zu brechen und dass der Name eigentlich ein Stück weiter herkommt. Um die Frage zu beantworten, ich habe es tatsächlich durch das Monitoring von euch, habe ich das gelernt, dass ich mit einem normalen, ich liebe es wirklich morgens so Müsli zu essen und habe wirklich immer dieses Problem gehabt, dass es wirklich spiked und habe dann festgestellt, dass wenn ich sehr, sehr viel Proteinpulver dazu tue, das heißt also, dass es eben halt so ein massives Protein-Kohlenhydrat Gemisch ist, dass es dadurch eben halt fast gar nicht spiked und dadurch ist wirklich der positive Effekt, den ich dadurch habe, ist nicht nur sozusagen, dass ich viel länger satt bleibe, sondern dass ich sogar behaupten würde, dass alle weiteren Mahlzeiten für mich so ein bisschen optional werden. Also das ist wirklich ganz spannend.

Es sind wahrscheinlich auch sehr viele Kalorien, die ich da morgens zu mir nehme, also ich habe es noch nie so richtig mal hinterfragt und gemessen, aber nichtsdestotrotz, also diese Mischung aus bestimmt 40 Gramm Protein und dann nochmal dem Müsli, was wahrscheinlich dann auch nochmal im Zweifelsfall irgendwie nochmal einiges an Kohlenhydraten und Kalorien dann eben halt mit sich bringt, dass diese Kombination aber wirklich dazu führt, dass ich sehr steady in den Tag starte. Also das funktioniert sehr, sehr gut.

[Dr. Anne Latz] (32:24 - 33:17)
Ja, können wir mal zusammen frühstücken. Das wäre nämlich genauso gegangen. Ich dachte auch so, wie kriegst du es hin, das zu essen?

Und ich finde es krass, dass du sagst, hält auch so lange satt. Da gibt es ja diese Protein-Leverage-Hypothesis, dass man eine bestimmte Proteinmenge braucht, um überhaupt dieses Sättigungsgefühl zu kriegen. Und ich bin ja auch in der Klinik und da habe ich mir gedacht, okay, du musst irgendwie vier, fünf Stunden wirklich schaffen, satt zu bleiben.

Wie geht das? Und so geht das eigentlich ganz gut, indem man ausreichend Proteine integriert und ich habe es jetzt halt auch wirklich nochmal in der Messung gesehen, das ist genau das, was auch funktioniert. Und das wissen wir auch, wenn man mit der ersten Mahlzeit stabil in den Tag startet, also ohne so einen Spike, aber auch so einen Hunger nach zwei Stunden, dann hilft es einfach auch für die anderen Mahlzeiten, den Blutzucker stabil zu halten.

Und das ist egal, ob die erste Mahlzeit jetzt morgens ist oder ob man erst mittags isst, das ist letztlich, es geht einfach um diese erste Mahlzeit nach einer längeren Essenspause.

[Nils Behrens] (33:18 - 33:54)
Gibt es denn eigentlich Lebensmittel, die besonders problematisch für den Blutzucker sind oder ist das individuell unterschiedlich? Weil ich finde, ich gebe auch mal wieder ein Beispiel von mir, eigentlich ist ja der glykämische Index, also letztendlich die glykämische Reaktion bei Kartoffeln höher ist als bei Nudeln oder Reis. Bei mir ist aber Reis mit Abstand der größte Spike-Auslöser, während Kartoffeln bei mir relativ steady laufen.

Das heißt also rein tabellarisch gesehen macht es gar keinen Sinn, aber ja, also kann man trotzdem sagen, es gibt etwas, was kategorisch problematisch ist oder kann man das gar nicht sagen?

[Dr. Anne Latz] (33:57 - 35:19)
Ich würde sagen, it really depends, das ist so die richtige Antwort. Natürlich gibt es eigentlich, also jeder von uns könnte jetzt ein Glas Cola trinken und wir würden einen Blutzuckeranstieg sehen. Also, wenn ich Zucker trinke, dann wäre es schon fast komisch, wenn unser Körper nicht so reagieren würde.

Ich finde es auch spannend, was ist so mit den Makros und eben Kartoffeln, Nudeln, Reis, man hat ja schon so ein Gefühl, vertrage ich das, wie fühle ich mich danach? Da wäre es zum Beispiel spannend auch zu gucken, Kartoffeln ist es was, was du zum Beispiel vorbekochst, dann kühlt das ab, dann würdest du es nochmal essen, dann würde resistente Stärke entstehen, das ist ja was, was wir bei Kartoffeln oft machen, dass die in mehreren Fritten konsumiert werden, das wäre schon ein Einfluss. Deswegen sage ich, really, it depends.

Das ist auch das, was ich so ermutige, rauszufinden, entweder durch eine kontinuierliche Gukurse-Messung oder wirklich eine gute Selbstbeobachtung, wie fühle ich mich 90, 120 Minuten nach dem Essen. Und dass letztlich alles, was more or less purer Zucker ist, nicht gut für den Blutzucker ist, das ist, glaube ich, jetzt keine Überraschung, wie ganz individuell der Ausschlag ist, hängt ja auch zum Beispiel davon ab, habe ich mich heute schon bewegt, was machen meine Muskeln gerade, bewege ich mich danach, also das ist so sehr verknüpft immer mit unserem Lebensstil tatsächlich. Und viele Leute erzählen uns, dass Sushi so ein großes Thema ist.

[Mario Aichlseder] (35:19 - 37:37)
Voll, voll. Also ich würde dem schon hinzufügen, auf jeden Fall, dass es wirklich persönliche Abhängigkeiten gibt, alleine schon durch den Lebensstil, durch die Umstände, durch die Faktoren. Auch beim glykämischen Index ist es so, das ist ja durchwegs auch eine etwas veraltete Messung, wenn wir das so ein bisschen rückverfolgen, dann haben wir irgendwie 100 weiße Männer, die das Lebensmittel in der abgestimmten Menge konsumiert haben, und darauf schließen wir jetzt sozusagen auf den glykämischen Index, ist schon eine etwas veraltete Art und Weise, wie wir da drauf schauen.

Vor allem, wenn wir dann sagen, das ist beispielsweise ja, dann auch irgendwie Nahrungsmittel und Substanzen, die dann auch für Frauen in der Schwangerschaft oder in der Stillperiode empfohlen werden, aber in den Studien dann irgendwo nur Männer hinterlegt sind, ja, ist es durchwegs, glaube ich, mit ein paar Fragezeichen so zu interpretieren. Ja, aber grundsätzlich, vielleicht um nochmal den Dreh auch zu schließen nochmal, bis hin auch zu, wir haben jetzt sehr oft oder sehr viel, auch Nils, über den direkten Einfluss gesprochen, sozusagen von einer Nahrungsmittelaufnahme oder vom Schlaf oder auf das, aber auch die Wechselwirkung, beispielsweise zurück zum Schlaf und wie der Schlaf eigentlich Auswirkungen auch auf die Blutzuckerresponse auch hat, auch ein wesentlich zentraler Punkt, ja, beispielsweise ohne 1,5 Stunden Tiefschlaf kann ich beispielsweise meine Lieblingsnahrungsmittel am nächsten Morgen nicht zu mir nehmen.

Merke ich einfach, dass der Blutzuckerausschlag 25 bis 30 Prozent höher ist. Hat einfach damit zu tun, dass in der Nacht, vor allem in der Tiefschlafphase, der Körper entsprechend wieder rebalanciert, wieder zurückgeht, vor allem auch die Insulinresistenz zurückgeht und sozusagen das intermittent fasting, was wir vorhin so ein bisschen touchiert haben und aufgrund dessen kann der Körper am nächsten Tag wieder die neue Load auf sich nehmen. Wenn ich merke, ich habe schlecht geschlafen, aus welchem Grund auch immer, aufgrund des Vortages, dann kann ich meinen Tag schon etwas besser anpassen und etwas besser gestalten, um eben auch den gesamten Blutzuckerverlauf des Tages über moderat zu halten.

[Nils Behrens] (37:38 - 37:47)
Mario, gibt es denn etwas, was du jetzt überhaupt im Rahmen dieser ganzen Messungen über dich gelernt hast, wo du sagst, das hat dich jetzt überrascht und das hast du jetzt tatsächlich im Alltag verändert?

[Mario Aichlseder] (37:48 - 38:39)
Einerseits tatsächlich, wie gerade erwähnt, ist es die Tiefschlafphase, also ohne ausreichend Tiefschlafphase gibt es fundamental einen anderen Ernährungsplan den nächsten Tag. Das Zweite ist aber auch, vielleicht auch dem italienischen Namen geschuldet, Mario, bin ich dann doch ein italienischer, genieße ich die italienischen Speisen. Ich kann tatsächlich kaum Pizza essen und ich habe eigentlich keinen Weg gefunden, Pizza bekömmlich für mich zu gestalten.

Bei der Pasta allerdings schon. Und da ist die Reihenfolge, also den Salat zuerst, dann wirklich genüsslich die Pasta, gut auch in einer großen Portion und gerne auch am Abend. Und dann muss ich ein bisschen das Dirty Secret auch preisgeben, es ist tatsächlich das Gläschen Rotwein, was dann auch stabilisierend auf den Blutzucker wirkt.

[Nils Behrens] (38:41 - 39:04)
Ist das so? Stabilisierend? Gut, aber wir lassen es einfach mal so stehen und fragen uns dann an dieser Stelle mal, wenn jetzt die ZuhörerInnen, die jetzt alle sich fragen, okay, ich möchte auch mal herausfinden, welche Ernährung für mich funktioniert und welche nicht.

Muss man denn unbedingt so einen Chip haben und das messen?

[Dr. Anne Latz] (39:05 - 41:17)
Also natürlich nicht. Man kann erstmal ganz neugierig auf seinen eigenen Körper hören. Man kann einfach mal gucken, und das hatte ich eben schon mal angedeutet, wie geht es mir bei einer Mahlzeit?

Wie schnell esse ich zum Beispiel? Wie geht es mir 60 Minuten später, 90 Minuten? Wenn wir an unseren Spike denken, dann gucken wir uns sowas an von 60, 90, 120 Minuten.

Habe ich zwei Stunden danach wieder Hunger? Das wäre schon mal so ein erstes Signal. Ich kann also erstmal gucken, gibt es so ein Muster in meinem Alltag?

Passiert mir das immer wieder? Ist es immer um 10 Uhr morgens? Ist es dann Nachmittag nach meinem Mittagessen, wo das Energie-Tief kommt?

Es ist ja immer gut, wenn man von irgendeiner Hypothese, einer Fragestellung kommt. Will man jetzt wirklich verstehen und auch gute Alternativen, Swaps finden, gute Kombinationen, halte ich eine Messung für zwei Wochen, vielleicht auch zum Start eher mal für vier Wochen. Ich weiß nicht, wie dein Eindruck war, aber beim ersten Mal ist man immer sehr überwältigt und neugierig und probiert, halte ich es für sehr sinnvoll, das einmal sozusagen datengestützt zu machen.

Warum? Weil es dann höchst personalisiert ist. Macht auch Spaß übrigens zusammen mit Partner, Partnerinnen, weil man da auch nochmal sieht, okay, wir können genau die gleiche Mahlzeit von mir abwiegen und wir werden unterschiedlich reagieren und das ist aber auch oft sehr entlastend.

Und dann kann man natürlich so ein bisschen experimentieren. Also eben versuchen, zum Beispiel beim Frühstück, du hattest auch gesagt, das war was, das wolltest du irgendwie rausfinden, das hast du jetzt für dich etabliert, dann steht das. Also ich glaube, es ist nicht notwendig, aber es ist doch eine sehr schnell verfügbare kluge Möglichkeit, wirklich auch so ein bisschen Gewissheit zu kriegen.

Ist es bei mir Pizza, Pasta, Kartoffel, Reis? Welche Milch ist denn jetzt die gute für mich? Was kann ich da tolerieren?

Und wie kann ich vielleicht auch meinen Körper gefühlen? Das wollen wir irgendwie eigentlich unterstützen, dass wir so in unserem Körper so gute Expertin für sind. Wie kann ich das denn auch ein bisschen datengetrieben unterstützen und dann vielleicht nochmal in einem halben Jahr zu messen und zu sehen, okay, es ist wirklich ein Unterschied in meinem Baseline-Wert vielleicht schon und in vielen Dingen, die ich umgesetzt habe.

Also ich kann gar nicht sagen, wie viele kleine Hacks ich gelernt habe über die Zeit und immer noch lerne. Das ist faszinierend.

[Nils Behrens] (41:18 - 41:29)
Gibt es denn grundsätzliche Tipps, wie ich meinen Blutzucker stabil halten kann? Wir hatten jetzt schon mal so ein paar gestreift, aber vielleicht können wir ja nochmal so die Top 3, Top 5 vielleicht hier nochmal so kundtun.

[Dr. Anne Latz] (41:31 - 41:34)
Mario's Pasta-Trick is noted, also die Reihenfolge.

[Nils Behrens] (41:35 - 41:39)
Die Reihenfolge ist wichtig, das heißt, man fängt immer erst womit an?

[Dr. Anne Latz] (41:40 - 41:41)
Mario, was isst du vor deiner Pasta?

[Mario Aichlseder] (41:42 - 42:01)
Es sind zuerst der Salat, also es sind die Ballaststoffe, das Gemüse, Ballaststoffe rein, dann in der Regel die Proteinquelle und die Kohlenhydratquelle eher zum Schluss. Das ist so, da kann man sich ein bisschen abhelfen und ist eben auch, sage ich mal, durchwegs der mediterranen Küche auch ein bisschen nachempfunden.

[Nils Behrens] (42:02 - 42:09)
Wenn nicht am Anfang nochmal das Brot dastehen würde. Aber ansonsten gebe ich dir recht, genau. Ja, das ist ein Trick.

Ein schlechter.

[Dr. Anne Latz] (42:11 - 45:02)
Genau, das Brot kann man dann zum Schluss noch essen mit einem leckeren Öl oder sowas. Aber das ist sozusagen die Reihenfolge und damit verwandt ist noch der Hack einfach noch generell einen Veggie-Starter zu essen. Also das gilt letztlich generell für jede Mahlzeit.

Das ist auch einer meiner Lieblings-Hacks und Tipps, weil er eben nicht nur auf den Blutzucker einzahlt, sondern darauf, dass wir sowieso viel mehr Pflanzen essen müssen, viel mehr Ballaststoffe für unseren Darm. Generell auch für unser Mikrobiom, das eben auch auf unsere Stimmung wirkt. Und dieser Veggie-Starter ist halt, und das finde ich sehr überzeugend, relativ alltagskompatibel.

Wenn ich koche für Leute, kann ich das einfach vorbereiten. Wenn ich so koche, kann ich selber ein bisschen Rohkost-Schummsnacken beim Kochen, wenn es irgendwie eilig sein muss. Wenn ich auswärts essen gehe, kann man auch gerne mit anderen zusammen Veggie-Starter bestellen.

Also das ist sicherlich was, was so cool ist generell bei den Blutzuckerthemen, dass man oft was hinzunimmt, statt sehr restriktiv zu sein und zu verbieten. Also Veggie-Starter und Reihenfolge gehören zusammen, sind aber auch nochmal echt als getrennte Hacks zu betrachten, weil sie einfach so unabhängig voneinander auch gut funktionieren. Ich glaube, diese beide sind sehr wichtig.

Generell hatten wir, ich glaube, das müssen wir auch nochmal als Hack erwähnen, das Thema Proteine, dass wir eben Kohlenhydrate sehr gerne kombinieren mit Proteinen und mit Fetten. Wir sagen immer, keine nackten Kohlenhydrate. Das heißt auch hier, good news, wenn man sein Stück Kuchen isst, dann ist die Sahne dazu vielleicht sogar für den Blutzucker besser.

Ich hatte schon über das Milcheis gesprochen. Ich denke aber eher an so Beispiele wie, wenn ich mein Obst schneide, meinen Apfel, dass ich Nüsse dazu esse, Nussbutter, das einfach auch satter macht, so zu dieser Hypothese zum Proteingehalt, den man braucht und auch den Blutzucker stabiler hält. Das wäre jetzt so der dritte Tipp.

Dann um diese Säulen zu verbinden, diese Bewegung nach dem Essen, also Muskeln, Glucose gibt uns Energie und wer braucht Energie? Unsere Muskeln. Das heißt, sobald wir uns bewegen nach einer Mahlzeit, von mir aus auch mit dem Coffee-to-go rumlaufen mit dem Eis auf der Hand oder wenn wir gegessen haben mit Kolleginnen, dass wir vielleicht nochmal eine kleine Runde um den Block gehen, dass wir dann die Treppen nehmen, die Toilette im Stockwerk tiefer, zu Hause nochmal kurz, die Leute, die einen Hund haben, haben immer einen Vorteil, aber von mir aus Hausarbeit machen, dass wir einfach in der halben Stunde nach einer Mahlzeit nochmal die Muskeln bewegen in irgendeiner Art und Weise und wenn es heimlich unterm Tisch sitzen, die Warnheber sind oder so, also es gibt die diversesten kreativen Ideen, aber das hilft und das sieht man, wenn man nochmal live misst, unmittelbar, das hilft sofort, den Blutzucker stabil zu halten.

Ja und einen habe ich noch, weil ich glaube, das Thema Süßes habe ich jetzt schon so oft anklingen lassen. Willst du den auch noch hören?

[Nils Behrens] (45:02 - 45:03)
Bitte!

[Dr. Anne Latz] (45:04 - 45:52)
Also ich glaube, das ist nochmal ganz wichtig, alles, was süß ist, als Dessert zu sehen und das ist so auch ein Tipp, den ich allen geben würde, messen hin oder her, was süß schmeckt, hat eine große Wahrscheinlichkeit, dass es unseren Blutzucker ansteigen lässt. Da denke ich auch an unseren Hafermilch-Cappuccino, der ist vielleicht dann eher kein so losgelostes Frühstück, sondern ein Frühstücksdessert. Wenn ich was Süßes essen will, dann zum Thema Reihenfolge von, ich weiß, Mario hat auch einen süßen Zahn, dann isst er auch gerne ein Dessert, aber dann direkt nach seinem Taster-Dish und nicht erst zwei Stunden später, wenn wieder der Blutzucker sozusagen auf ein niedrigeres Niveau gefallen ist.

Also wirklich so der Gedanke, was süß schmeckt. Vielleicht auch der Orangensaft, dass der nicht das ist, um Frühstück zu starten, sondern was, wenn ich schon ein Omelette gegessen habe oder sowas, dass der dann danach kommen kann.

[Nils Behrens] (45:54 - 46:03)
Sehr gut, sehr gut. Ich habe zwei Themen vielleicht noch, die ich gerne ergänzen würde. Das eine ist das Thema Apfelessig.

Magst du da vielleicht noch was zu sagen?

[Dr. Anne Latz] (46:04 - 47:12)
Ja, ich habe mich jetzt mal fünf beschränkt, aber natürlich gibt es noch mehr Hacks, die eine Rolle spielen. Sowas wie Supplemente und Apfelessig. Ich sehe das so ein bisschen ambivalent, weil es einfach nicht für jeden und immer funktioniert, generell aber auch nicht schadet.

Also der Apfelessig-Hack würde so gehen, dass wir zwei Esslöffel Apfelessig, aber auch wirklich den Apfelessig und nicht den Balsamico-Essig oder so, in Wasser verdünnen und vor der Mahlzeit dann trinken. Also wirklich auch mit Wasser verdünnt, damit es nicht so viel Säure ist für Zähne und für unseren ganzen Verdauungstrakt und bei vielen Menschen hilft es eben dabei, dass auch der Blutzuckeranstieg nicht so hoch ist, dass eben auch die Verteilung von Glucose in die Muskeln besser funktioniert. Das wäre was, was ich wirklich empfehlen würde, durch eine Messung auszuprobieren, ob es funktioniert.

Wie gesagt, es schadet nicht so sehr. Es gibt Leute, die haben Schotz mit Apfelessig dabei, die haben Flachmänner. Kann man ganz gut umsetzen.

Finde ich generell auch insofern ein schönes Ritual, wenn man so ein bisschen den Körper darauf einstellt, so in 20 Minuten gibt es dann mal was zu essen, dass man damit schon mal startet.

[Nils Behrens] (47:13 - 48:01)
Und du sagst eben auch das Thema Supplemente. Also das fand ich mal sehr faszinierend. Ich habe mal so diesen Blutzuckerstabilizer habe ich dann mal wirklich mit Orangensaft runtergespült und hatte tatsächlich nicht mal eine irgendwie geartete Bewegung nach oben, sondern sogar ist ja dann etwas noch gefallen, der Blutzucker.

Also ich fand das schon sehr interessant, wie stark so ein Stabilizer dann einfach wirklich einen Einfluss auf den Blutzucker haben kann. Also dass man es wirklich damit neutralisieren kann. Ich bin jetzt kein Fan davon, dass ich sagen würde, okay, jetzt nehme ich einfach zu jeder Mahlzeit einen Stabilisator, aber ich glaube für die Pizza, Pasta, Sushi-Freunde finde ich zumindest einen, also ich habe jetzt mittlerweile immer welche dabei, dass ich dann eben, bevor ich solche Mahlzeiten nehme, von denen ich weiß, dass sie eben sehr, sehr spiken, dass ich es dann im Zweifelsfall da auch nochmal mit reinbringe.

[Dr. Anne Latz] (48:03 - 49:05)
Genau. Ich finde, das ist vielleicht ein guter Ansatzpunkt. Es kann eine Ergänzung sein, deswegen aber auch in der Reihenfolge der Hex sozusagen mit ganz hinten, weil da sind so Sachen drin wie Maubextrakt, Beverin, Zink, Chrom.

Das hilft, die Blutzuckerantwort irgendwie stabil zu halten. Was ich vielleicht daran schwierig finde, ist, wenn wir sagen, ah ja, dann nehme ich immer ein Supplement und konsumiere dann, egal was ich will. Es geht ja bei Ernährung nicht nur drum, wie das Blutzuckerbild dann aussieht.

Ernährung macht ja generell ganz viel mit unserem Körper und deswegen würde ich sagen, ja, wenn ich weiß, da ist so eine Mahlzeit, die haut immer bei mir richtig rein, kann man das machen? Würde ich auch eher mal mit Daten unterlegen, funktioniert das? Weil es gibt auch Leute, da können die sich noch so viel stabiliser reinhauen.

Das klappt halt nicht, dass man das auch einfach, bevor man, das sagen wir generell bei Supplementen, auch mal messen, machen, messen. Das gilt eigentlich auch hier wieder, dass wir erst mal gucken, macht das einen Unterschied? Und da nutzt du sicherlich auch noch einen Hack, der, wie du sagst, den man vielleicht noch besser mitnehmen kann, als einen kleinen Flachmann mit Apfelessig.

[Nils Behrens] (49:05 - 49:28)
100 Prozent, 100 Prozent. Messen, machen, messen, bin ich voll bei dir. Du hattest vorhin schon so ein bisschen gesagt, wie unsexy das Thema Prävention ist und das kennen wir alle von Herrn Drosten noch, der ist nur Glorion Prevention.

Nichtsdestotrotz, was würdest du denn sagen, welche Rolle spielt denn der Blutzucker bei der Prävention von Krankheiten, vor allem die Frauen betreffen? Also ich habe hier dieses PCOS oder Osteoporose jetzt so ein bisschen im Kopf.

[Dr. Anne Latz] (49:30 - 51:13)
Genau, also der Blutzucker spielt, daher kommt ja auch letztlich unser Wissen, der Blutzucker kommt aus der Medizin, aus dem Typ 2 Diabetes vor allem, nur Typ 1 ist ja eine Form, die wir nicht so beeinflussen können. Aber natürlich spielt er eine große Rolle, chronische Erkrankungen auch im Bereich Frauengesundheit, aber eben auch Herz-Kreislauf-Erkrankungen etc. zu vermeiden.

Letztlich, wenn wir immer erhöhte Blutzuckerwerte haben, dann kommt es auch im Worst Case zu einer sogenannten Insulinresistenz. Das haben wir eben schon mal in der Menopause zu gesprochen. Und dann kann es auch unter anderem durch einen Blutzuckeranstieg immer zu Entzündungen im Körper kommen etc.

Warum sind Entzündungen nicht gut? Da gibt es viele Gründe. Es macht oxidativen Stress im Körper, Zellschäden.

Du hattest jetzt noch PCO gefragt. Da spielt Insulinresistenz eine große Rolle. Die ist per se da schon mal höher.

Das heißt, im Umkehrschluss durch Blutzuckermanagement können wir auch da vielleicht die Symptome besser kontrollieren. Letztlich könnten wir eine ganze Reihe von den sogenannten mutabolischen Erkrankungen durchdeklinieren. Blutzuckerwerte beeinflussen auch unsere Fettwerte, unsere Cholesterinwerte.

Letztlich ist es so ein Rattenschwanz. Wir wissen halt nur, es ist für die Menschen oft ein größerer Anreiz zu sagen, wie fühle ich mich gerade, wie ist vielleicht auch noch meine Haut oder wie sind meine Periodenschmerzen. Auch da spielen zum Beispiel Entzündungen eine große Rolle, anstatt zu sagen, du wirst dadurch kein Diabetes bekommen.

Das ist so das Problem in der Prävention. Dass das einfach so abstrakt ist. Keiner möchte es bekommen und nichtsdestotrotz ist es oft einfacher zu sagen, ich möchte mich jetzt irgendwie besser fühlen.

Das ist so immer dieses, warum wir sehr immer fokussieren, wenn wir über Blutzucker sprechen, über die kurzfristigen Folgen. Aus medizinischer Sicht sind die langfristigen vielleicht sogar die relevanten.

[Nils Behrens] (51:14 - 52:05)
Langfristig finde ich das einen spannenden Punkt. Also meinen ersten Blutzuckersensor habe ich vor ungefähr fünf Jahren mal getragen und da war es noch so, dass ich ein Lesegerät dazu sogar noch brauche. Das heißt also so wie man es heute hat, dass man einfach über das iPhone das Ganze dann auslesen kann, das damals noch nicht funktioniert.

Und witzigerweise, weil ich gerade das Wort iPhone sage, es ist auch immer wieder die Rumors, die jedes Mal zu der Vorstellung von neuen Produkten kommen, dass die Apple Watch auch irgendwann mal den Blutzuckerwert messen können. So, da komme ich mal zu der zweigeteilten Frage. Die Frage eins, wie realistisch seht ihr das?

Weil ich denke immer die ganze Zeit, naja, weil letztendlich ist bei dem Chip ja doch ein kleiner Stachel in der Haut, der da irgendwie was misst. Also die Frage ist, wie realistisch ist und die zweite Frage nochmal anschließend an das, was ich vorhin angedeutet hatte mit dem Thema Essstörung. Wie wünschenswert trotz unserer aller Begeisterung für Technologie seht ihr das?

[Mario Aichlseder] (52:07 - 55:15)
Ja, also super, super zentrale Frage, Nils. Ich muss ganz ehrlich gestehen, ich würde mir ehrlich gesagt eine Welt wünschen, wo wir solche Sensoren erst gar nicht benötigen. Einfach weil wir intuitiv wissen oder intuitiv in der Schule auch gelernt haben, was unseren Körpern gut tut und was eben nicht.

Die Realität, in der wir leben, ist halt eine andere. Also wir leben in einer Welt, wo wir halt irgendwie auf Social Media Unwahrheiten lesen, wo irgendwelche Diättrends die Runden machen, aber auch in einer Welt, wo Big Pharma und Big Food einfach auch den Ton und die Werbung vorgibt, was wir konsumieren und wie wir es konsumieren. Also ich glaube somit sehe einfach solche aufklärenden und erklärenden Services und Technologien als total zentrales Mittel zum Zweck, Menschen aufzuklären, Menschen zu bilden und wieder mit der inneren Stimme zu verbinden.

Von einer technologischen Perspektive, ja, ist ganz klar. Also ich sehe dort in den nächsten drei bis fünf Jahren schon massive Veränderungen. Also in Richtung drei bis fünf Jahre ist es auch realistisch, dass es tatsächlich die Apple Watch ausgestattet mit einem Blutzuckersensor gibt oder eine Smartwatch gibt, die permanentes Blutzuckermonitoring erlaubt.

Da gibt es einige technologische Zwischenschritte, die dann auch beispielsweise ähnlich wie ein Nicodim-Pflaster vielleicht funktionieren, die jetzt günstiger im Preispunkt sind, auch weniger invasiv sind als der aktuelle Sensor. Der Schlüssel und viel wichtiger als die Hardware dazu ist aber eigentlich die Software dazu. Nämlich wirklich dem Nutzer und der Nutzerin zu verstehen geben und zu erklären, was passiert denn da drinnen und den Kunden nicht alleine zu lassen mit all diesen Fragen.

Jetzt sind wir hier zu dritt, die sehr aufgeschlossen, sehr proaktiv sind, sehr viel Wissen haben, aber auch ein stabiles Netzwerk haben, wo man immer wieder fragen kann. Wir dürfen nicht vergessen, dass die meisten Personen draußen das nicht haben und eben ganz viele Unsicherheiten haben. Und da einen vertrauenswürdigen Partner zu haben, ein Tool, einen Service zu haben, der da auch wirklich mit medizinischer und wissenschaftlicher Finesse rangeht und das unterstützt, betreibt, ist aus unserer Sicht super, super wichtig und nicht nur blind irgendeinem Service zu glauben oder nachzulaufen.

Und zu guter Letzt würde ich auch meinen, dass es auch davon abhängig ist, wer sind die Expertinnen, Experten? Wer sind die Endokrinologen, die Gynäkologinnen, die Diabetologinnen, die auch im Umgang mit solchen Technologien geschult sind? Beispielsweise ist es nach wie vor noch immer so, dass viele der Diabetologinnen auch in Österreich nach wie vor klassisch nach Calorie-Counting- Prinzipien und Eat-Less-Move-More- Prinzipien vorgehen und denken, dass man dadurch Übergewichtigkeit in den Griff bekommt.

Das ist es alleine nicht. Und deswegen, glaube ich, ist es uns allen gut geraten, dass die Systeme auch offen und aufgeschlossen solchen Technologien gegenüber sind.

[Nils Behrens] (55:17 - 55:28)
Zu guter Letzt ist eigentlich meine letzte Brücke. Was möchtet ihr unseren ZuhörerInnen noch am Ende mitgeben? Gibt es irgendetwas?

Kleine Sachen, die man sofort umsetzen kann? Oder gibt es noch eine letzte Botschaft von euch?

[Dr. Anne Latz] (55:30 - 56:08)
Also, nochmal zurückkommend auf die Hacks und was ich so oft erwähnt habe, würde ich sagen, esst euch richtig schön satt mit bunten Zellern, Fieberlaststoffe, Veggie-Starter, genug Proteine und vertraut auch beim Essen und das ist, glaube ich, das, was jeder sofort machen kann auf euren Geschmack. Was sehr süß schmeckt, isst ein Dessert und das allein schon in der Reihenfolge zu berücksichtigen. Ich würde mein Handelsfeuer legen, wenn ihr ein bisschen Probleme mit Energie habt, wenn ihr Probleme habt, durch den Tag zu kommen, immer wieder Heißhunger, ist das ein Top-Ansatzpunkt und das mal eine Woche auszuprobieren, konsequent, kann schon total lebensverändernd sein.

[Nils Behrens] (56:10 - 56:28)
Ausgezeichnet. Dann sage ich vielen Dank für das Gespräch. Wenn ihr mehr zum Thema Blutzucker finden wollt, dann schaut doch mal bei www.helloinsight.com vorbei. Da müsst ihr nicht gleich irgendwas abschließen oder bestellen, sondern da wird auch sehr viel Wissen erstmal so geteilt, so wie wir es ja auch in diesem Podcast tun und deswegen sage ich nochmal vielen Dank für das Gespräch.

[Dr. Anne Latz] (56:28 - 56:29)
Danke dir, Nils.

[Nils Behrens] (56:30 - 56:35)
Dankeschön. Habt ihr eigentlich ein Lieblingssupplement?

[Dr. Anne Latz] (56:36 - 56:52)
Ich wünschte, ich könnte jetzt einfach sagen, ich liebe Omega 3, was ich tue, aber was mich am meisten nach vorne bringt, ist Eisen mit Vitamin C. Also, das ist wirklich das, was den massivsten Einfluss hat, wenn man vor allem vom Eisenmangel kommt, Eisen it is.

[Mario Aichlseder] (56:54 - 57:03)
Ja, als Hobbysportler im Ausdauerbereich ist es tatsächlich das Magnesium. Ohne das ginge es nicht. Und tatsächlich, ja, ist das mein Lieblingssupplement.

[Nils Behrens] (57:03 - 57:29)
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