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Informationen zur Podcastfolge Nr. 105 über besseres Essverhalten mit Dr. Yael AdlerInformationen zur Podcastfolge Nr. 105 über besseres Essverhalten mit Dr. Yael Adler

Blutzucker im Gleichgewicht: Warum stabile Werte mehr Energie, bessere Haut und gesunde Langlebigkeit bedeuten

Stell dir vor, du isst einen Teller Pasta – und fühlst dich kurz danach müde, gereizt oder sogar hungriger als vorher. Willkommen im Blutzucker-Karussell! In der aktuellen Folge von Healthwise erklärt die Berliner Ärztin Dr. Katharina Brüggemann, warum stabile Blutzuckerwerte entscheidend für unser Wohlbefinden sind – körperlich, emotional und langfristig.

 

Was passiert bei einem Blutzuckerspike?

Schnell verdauliche Kohlenhydrate wie Weißbrot oder weißer Reis lassen den Blutzuckerspiegel rasch ansteigen – und ebenso schnell wieder abstürzen. Die Folge? Heißhunger, Energiemangel, Konzentrationsprobleme. Dr. Brüggemann bringt es auf den Punkt: „Was schnell hochgeht, fällt oft unter den Ausgangswert – und genau das spüren wir.“

 

Warum stabile Werte wichtig sind

Ein dauerhaft instabiler Blutzucker fördert:

- Heißhungerattacken und Übergewicht

- Entzündungsprozesse und Hautprobleme

- Insulinresistenz und Typ-2-Diabetes

- Konzentrationsprobleme und Energietiefs

- Hormonelle Dysbalancen

 

Langfristig kann das sogar zu Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Demenz und schnellerem Altern beitragen.

 

Ernährung als Schlüssel – aber mit System

Dr. Brüggemanns Ansatz ist pragmatisch und alltagstauglich: Nicht Verzicht, sondern clevere Kombinationen machen den Unterschied.

1. Die richtige Reihenfolge beim Essen
Salat oder Gemüse zuerst, dann Eiweiß, zum Schluss Kohlenhydrate – so wird die Glukoseaufnahme verzögert und die Insulinantwort abgeflacht.

2. Ballaststoffe als natürliche Glukosebremse
Ballaststoffe wie Haferkleie, Flohsamenschalen oder Gemüse mit Schale verlangsamen die Zuckeraufnahme im Darm und nähren gleichzeitig die Darmflora. Auch in Obst wie Äpfeln wirken Pektine regulierend.

3. Fette und Proteine als Blutzucker-Puffer
Proteine (z. B. aus Joghurt, Hülsenfrüchten oder Proteinpulver) und gesunde Fette (z. B. Nüsse, Olivenöl) helfen, den Blutzuckeranstieg zu bremsen – besonders wenn sie zu jeder Mahlzeit integriert werden.

4. Bewegung direkt nach dem Essen
Ein Spaziergang oder leichtes Gehen nach den Mahlzeiten kann den Zucker direkt aus dem Blut in die Muskeln transportieren. Ein echter „Gamechanger“, so Nils aus eigener Erfahrung mit Blutzuckersensor.

5. Genetik spielt mit – Individualisierung lohnt sich
Nicht jeder reagiert gleich: Während Nils etwa auf weißen Reis stark anspricht, ist sein Körper an Kartoffeln gewöhnt. Hier lohnt sich Selbsterkenntnis, z. B. durch temporäres CGM-Tracking mit Tools wie Hello Inside.

 

Mehr erfahren im healthwise Podcast von sunday natural

Was ist mit Apfelessig & Supplements?

Die Studienlage zu Apfelessig ist uneinheitlich – einige spüren positive Effekte, andere nicht. Supplemente zur Blutzuckerregulation funktionieren punktuell, z. B. bei Sushi oder Süßem, sollten aber nicht als Dauerlösung gesehen werden.

 

Der stille Weg in die Insulinresistenz

Häufige Blutzuckerspitzen können auf Dauer zu einer Art „Hörsturz der Zellen“ gegenüber Insulin führen. Das nennt man Insulinresistenz – und sie ist die Vorstufe zum Typ-2-Diabetes. Wer rechtzeitig gegensteuert, kann diesen Prozess umkehren.

 

Fazit

Ein stabiler Blutzuckerspiegel ist weit mehr als ein Diabetesthema. Er beeinflusst unsere Energie, Haut, Stimmung, Figur – und unsere langfristige Gesundheit. Statt Diätstress helfen einfache Grundregeln, clevere Kombinationen und bewusste Entscheidungen.

 

Take-Aways

- Zucker ist nicht per se böse – aber die Form, Menge und Kombination machen den Unterschied

- Proteine, Ballaststoffe und gesunde Fette sind die besten Glukose-Bremser

- Blutzuckerspitzen fördern Heißhunger, Energiecrashs und Insulinresistenz

- Bewegung nach dem Essen senkt effektiv den Blutzucker

- Blutzuckersensoren (CGM) liefern wertvolle, individuelle Erkenntnisse

- Clevere Ernährung ist besser als ständige Supplementierung

 

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Dr. Katharina Brüggemann ist Ärztin mit Praxis in Berlin – und eine entschiedene Verfechterin eines ganzheitlichen Gesundheitsverständnisses. In ihrer Arbeit rückt sie einen oft unterschätzten, aber zentralen Faktor in den Fokus: stabile Blutzuckerwerte. Denn wie sie aus medizinischer Erfahrung weiß, beeinflusst der Blutzuckerspiegel weit mehr als nur unseren Energiehaushalt. Schwankungen können sich nicht nur körperlich, sondern auch emotional bemerkbar machen – etwa durch Müdigkeit, Reizbarkeit oder Heißhungerattacken. Für Dr. Brüggemann steht fest: Wer seinen Blutzucker im Gleichgewicht hält, legt den Grundstein für langfristiges Wohlbefinden, mehr Ausgeglichenheit und ein gestärktes Körpergefühl. Ihr Ansatz verbindet aktuelle wissenschaftliche Erkenntnisse mit praxistauglichen Empfehlungen – individuell, alltagsnah und nachhaltig.

[Nils Behrens] (0:01 - 0:49)
Good Vibes Only und ein kleines Dankeschön von uns für euch. Wir feiern gerade eine echte Erfolgskurve und jede neue Folge knackt die neue Rekordmarke bei den Hörerzahlen. Und dafür möchte ich euch von Herzen danken.

Als kleines Zeichen unserer Wertschätzung gibt es jetzt etwas Besonderes für euch. 10% Rabatt auf alles im Shop bei sunday.de exklusiv für unsere Healthwise Community. Einfach beim Checkout den Code HEALTHWISE10 angeben, es groß geschrieben und direkt sparen.

Aber Achtung, nur für kurze Zeit gültig, also lieber jetzt als später klicken und eure Favoriten sichern. Bundles sind zwar ausgenommen, aber sonst steht alles in der ganzen Sunnywelt euch offen. Code HEALTHWISE10 eingeben, Rabatt genießen und gesünder leben.

Und jetzt viel Spaß beim Shoppen und natürlich beim Zuhören der neuen Folge.

[Dr. Katharina Brüggemann] (0:51 - 1:07)
Genau, weil die Ballaststoffe bewirken, dass der Zucker aus der Speise, die wir zu uns nehmen, langsamer über den Darm aufgenommen wird. Und somit verhindern wir diese ganz starken Blutzuckerspitzen, die wir nicht haben wollen.

[Nils Behrens] (1:07 - 2:06)
Herzlich willkommen zu HEALTHWISE, dem Gesundheitspodcast präsentiert von Sunday Natural. Ich bin NilsBehrens und in diesem Podcast erkunden wir gemeinsam, was es bedeutet gesund zu sein. Wir tauchen einen Themen wie Medizin, Bewegung, Ernährung und emotionale Gesundheit.

Immer mit einem weisen Blick auf das, was uns wirklich gut tut. Ein Thema, das uns auf Instagram immer häufiger begegnet, ist der Blutzucker und seine Auswirkungen auf unsere Gesundheit. Immer mehr Menschen interessieren sich dafür, wie sie ihren Blutzuckerspiegel durch Ernährung und Lebensstil im Gleichgewicht halten können.

Aber warum ist ein stabiler Blutzucker so wichtig und wie kann man ihn optimal managen? Das weiß meine heutige Gästin. Dr. Katharina Brüggemann ist eine renommierte Ärztin, die sich intensiv mit den Auswirkungen von Zucker auf die Gesundheit beschäftigt und neben Aktivitäten das Bewusstsein für gesunde Ernährung und Prävention im Diabetes Typ 2 schafft. Als Expertin bietet sie fundierte und praxisnahe Ratschläge, wie man durch ausgewogene Ernährung und Lebensweise den Blutzuckerspiegel im Griff behalten und langfristig gesund bleiben kann. Und deswegen sage ich herzlich willkommen Dr. Katharina Brüggemann.

[Dr. Katharina Brüggemann] (2:06 - 2:08)
Hallo, ich freue mich heute hier zu sein.

[Nils Behrens] (2:08 - 2:13)
Ach Katharina, achtest du am Sonntagsfrühstück eigentlich genauso auf den Blutzucker oder gibst du auch mal ein Glas Orangensaft?

[Dr. Katharina Brüggemann] (2:13 - 2:20)
Also mittlerweile trinke ich eher selten Orangensaft, sage ich ganz ehrlich. Vor allem nicht Orangensaft, den man im Supermarkt erhält.

[Nils Behrens] (2:21 - 2:21)
Auf keinen Fall.

[Dr. Katharina Brüggemann] (2:21 - 2:39)
Wenn, dann presse ich selber frische Orangen aus. Vielleicht noch ein bisschen Zitrone mit rein und dann haben wir gleich zwar auch Fruchtzucker drin, das stimmt schon, aber keinen zusätzlichen Zuckerzusatz und die Vitamine sind natürlich sehr wichtig. Vitamin C ist das wichtigste Vitamin eigentlich, was der Mensch braucht.

[Nils Behrens] (2:39 - 2:41)
Gut, dass ich ja Vitamin C auf dem Tisch habe, kann ich dir gerne gleich mitgeben.

[Dr. Katharina Brüggemann] (2:42 - 2:42)
Sehr schön.

[Nils Behrens] (2:44 - 2:48)
Ja, sehr gut. Sag mir doch mal, wie bist du denn das erste Mal zu diesem ganzen Thema Blutzucker gekommen?

[Dr. Katharina Brüggemann] (2:49 - 3:45)
Ja, ich habe ja Medizin studiert in Düsseldorf an der Heinrich-Heine-Universität. Für mich war schon von Kleinkindern aus eigentlich klar, dass ich Medizin studiere. Also mich haben Ärzte fasziniert, eigentlich meine Kinderärztin.

Und ich fand das immer so toll, dass sie sich mit Krankheiten, mit dem Menschen beschäftigt. Und überhaupt habe ich mich immer sehr für Wissenschaft, Biologie und so weiter während der Schulzeit auch interessiert. Und das hat mich dann zum Medizinstudium gebracht.

Und nach meinem Medizinstudium bin ich nach Berlin gekommen. Von Düsseldorf aus als junge Assistenzärztin, weil ich einfach Berlin toll fand. Ich musste hier auf dem Chirurgenkongress zu meiner Doktorarbeit einen Vortrag halten.

War dann das erste Mal in Berlin als Studentin. Und war so beeindruckt von der Großstadt, dass ich gesagt habe, okay, ich bewerbe mich mal dort. Und dann schaue ich mal, ob ich dort eine Stelle bekomme.

Und ich gehe mal für zwei Jahre nach Berlin und bin dann hier hängen geblieben.

[Nils Behrens] (3:46 - 3:46)
Jetzt bist du schon vier.

[Dr. Katharina Brüggemann] (3:47 - 5:52)
Ich bin über 20 Jahre hier. Und dann der Chef in der Klinik, wo ich dann eben angefangen habe, der war auch gerade aus dem Rheinland gekommen. Der war Kölner.

Und ich war dann zum Bewerbungsgespräch. Er hat mir direkt zugesagt. Und ich habe mir mal gedacht, ich will erst mal in die Innere.

Ich will erst mal Krankheiten heilen, Menschenleben retten. So das Klassische. Wir hatten damals Ideale.

Wir haben als Studenten Emergency Room geguckt. Wir haben uns getroffen. Ich fand das einfach super spannend.

Und dann bin ich direkt in der Gastroenterologie gelandet. Als meine erste Station. Und dann hieß es, so, jetzt, bitteschön.

Sie haben jetzt Patienten, die Magengeschwüre haben, Darmkrebs haben und Diabetes. Und dann war es da mein erster Patient mit neu diagnostizierten Diabetes. Und ich musste den einstellen.

So fing das auch alles bei mir an. Und es war super spannend. Ich habe natürlich viele Stationen durchlaufen.

Aber es war spannend, sich mit Diabetes auseinanderzusetzen. Und ich habe sowohl die internistische Seite kennengelernt als auch die chirurgische. Weil ich musste dann natürlich auch, es gab viele diabetische Füße, also wirklich fortgeschrittene Diabeteserkrankungen, wo eben Zehen amputiert wurden und so weiter.

Es war alles nicht so schön. Aber ich musste mich da intensiv mit dem Thema auseinandersetzen. Und heutzutage ist es ja so, auf Instagram, es wird ja gehypt, Blutzucker regulieren, Blutzuckerspitzen vermeiden und so weiter.

Weil natürlich Diabetes ist wirklich eine Volkskrankheit. Also auch die Inzidenz, die Fälle nehmen zu. Und ich finde das toll, dass wir jetzt Aufklärung machen auf Instagram, dass wir so viele Menschen erreichen und die darüber aufklären, was ist Blutzucker, was ist gesund zu essen, was nicht, was hat viel Zucker, was hat wenig.

Um einfach so ein bisschen diese Fälle zu senken, also ein bisschen Präventionsarbeit zu leisten. Das finde ich ganz toll, dass wir diese Möglichkeiten heutzutage haben.

[Nils Behrens] (5:53 - 6:00)
Und deswegen reden wir ja heute. Was mich immer interessieren würde, woran liegt es denn eigentlich, dass das so zunimmt? Also warum haben wir immer mehr Fälle von Diabetes?

[Dr. Katharina Brüggemann] (6:00 - 6:17)
Ja, ich habe mir mal die weltweite Statistik von 2023 angeschaut und man muss sagen, weltweit leben aktuell 537 Millionen Erwachsene, also im Alter von 20 bis 79 Jahren, mit Diabetes. Das ist wahnsinnig viel.

[Nils Behrens] (6:17 - 6:19)
Das ist wahnsinnig viel, 500 Millionen.

[Dr. Katharina Brüggemann] (6:19 - 6:37)
Das sind ungefähr 10,5 Prozent der Erwachsenenbevölkerung, also jeder Zehnte sozusagen. Und es gibt ja zwei Diabetesformen oder Typen, Typ 1 und Typ 2. Und Typ 2 ist eben der, der assoziiert ist mit ungesunder Ernährung, Bewegungsmangel und so weiter.

[Nils Behrens] (6:38 - 6:42)
Für den einen kann man nichts, für den anderen ist es ein bisschen selbstgemacht, also jetzt mal ganz vereinfacht gesprochen.

[Dr. Katharina Brüggemann] (6:42 - 7:23)
Genau, und das macht sogar 90 bis 95 Prozent aus. Das heißt, die Typ 1 Diabetiker, die ja durch eine Autoimmunerkrankung verursacht wird, die sind wirklich nur sehr gering. Es ist eigentlich 90 bis 95 Prozent, sind die Typ 2 Diabetiker, die eben bestimmte Risikofaktoren haben, um irgendwann mal Diabetes zu entwickeln.

Natürlich ist auch ein bisschen genetische Veranlagung dabei, aber es ist oft eben auch falsche Ernährung, Bewegungsmangel, Stress, Schlafmangel und so weiter. Und das sind alles Faktoren, die wir beeinflussen können. Und deswegen finde ich es wichtig, dass wir darüber reden.

[Nils Behrens] (7:24 - 7:44)
Dann reden wir mal darüber. Wir reden mal über das Thema Blutzuckerspiegel. Da hattest du ja eben gerade schon so ein bisschen gesagt, dass es da so verschiedene Schwankungen gibt.

Woher kommen denn die eigentlich? Also ist das nicht normal, dass es das irgendwie auch geben muss?

[Dr. Katharina Brüggemann] (7:45 - 9:00)
Ja, also der menschliche Körper ist ja ein ganz cleveres, ausgeklügeltes System eigentlich. Und wir brauchen ja Zucker, um zu funktionieren. Glucose ist ja sozusagen ein Brennstoff.

Ohne Zucker können wir gar nicht funktionieren. Wir brauchen Zucker vor allem für die Nervenzellen und für die Muskelzellen. Das heißt Bewegung oder auch allein Denken, dafür brauchen wir Zucker.

Wir kennen das ja, wenn wir so unterzuckert sind, dass wir uns nicht konzentrieren können. Uns fehlt dann Zucker. Genau, also Zucker ist unser Brennstoff.

Und wir nehmen ja Nahrung zu uns und da ist ja Zucker drin. Jetzt ist natürlich immer die Frage, wie viel Zucker brauchen wir? Und was ist, wenn wir zu viel Zucker zu uns nehmen?

Und der menschliche Körper besitzt ja das Hormon oder produziert das Hormon Insulin. Das wird in der Bauchspeicheldrüse produziert, in den sogenannten Beta-Zellen. Und das wirkt ja wie ein Schlüssel.

Dieses Insulin öffnet die Zellen, damit die Glucose, also der Zucker, in die Zelle eindringen kann und dort in Energie umgewandelt werden kann.

[Nils Behrens] (9:00 - 9:27)
Also ich stelle es gerade ein bisschen so vor wie bei Harry Potter und Gringotts. Und da sind ja immer dann diese, was sind denn das? Das sind keine Elfen, das sind Goblins.

Wie heißen die denn in Deutsch? Aber auf jeden Fall, die dann eben halt dann das aufschließen. Das heißt, also nennen wir sie jetzt weiter mal die Goblins.

Mir fällt das als deutsches Wort nicht gerade ein. Aber auf jeden Fall, die schließen dann sozusagen die Türen auf und dann kann Harry entweder Gold rausholen oder etwas reinlegen.

[Dr. Katharina Brüggemann] (9:27 - 9:27)
Genau.

[Nils Behrens] (9:28 - 9:30)
Also die Goblins ist das Insulin und das Gold ist der Zucker.

[Dr. Katharina Brüggemann] (9:31 - 9:33)
Genau, so kann man sich das vorstellen.

[Nils Behrens] (9:33 - 9:33)
Sehr gut.

[Dr. Katharina Brüggemann] (9:34 - 11:20)
Und deswegen brauchen wir natürlich Zucker. Und es ist aber manchmal so, dass wir zu viel Zucker zu uns nehmen. Und wir haben auch ganz viele andere Hormone.

Das spielt alles eine große Rolle und der Körper reguliert. Zum Beispiel haben wir zu viel Zucker zu uns genommen, wird mehr Insulin ausgeschüttet. Haben wir zu wenig Zucker im Blut, fangen wir an zu unterzuckern.

Wir bekommen erste Symptome. Wir werden zittrig, Schwindel, Konzentrationsstörungen und so weiter. Und der Körper versucht dann, Zucker aus anderen Quellen zu gewinnen.

Und er versucht immer, den Blutzuckerspiegel ungefähr konstant zu halten. Wir haben ja auch gespeicherten Zucker sozusagen. Aber natürlich tagsüber, wenn wir funktionieren und Zucker brauchen, ist die Hauptquelle die Nahrung.

Und deswegen ist es eben wichtig, sich ausgewogen zu ernähren, Blutzuckerspitzen zu vermeiden, weil sonst zu viel Insulin ausgeschüttet wird, was wiederum danach in eine Unterzuckerung rübergehen kann. Das heißt, wir sollten eigentlich darauf achten, nicht zu viel Zucker zu uns zu nehmen und so ein bisschen auch den Körper nicht zu ärgern. Und Zucker lagert sich ja auch in Gefäßen ab und so weiter.

Wir verzuckern ja. Das ist ja das Problem auch bei Diabetikern, wenn die nicht gut eingestellt sind. Der Zucker lagert sich ab, schädigt die Gefäßwände von innen.

Und dann entsteht Arteriosklerose. Und das führt dann natürlich zu den klassischen Krankheiten wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Demenz. Auch Gehirnarterien verzuckern sozusagen, bilden Plaques im Zusammenhang mit vielleicht auch noch zu hohen Cholesterinwerten.

[Nils Behrens] (11:21 - 11:21)
Die Haut?

[Dr. Katharina Brüggemann] (11:21 - 11:39)
Die Haut sowieso. Wir wissen, wir bekommen Pickel und so weiter, wenn wir zu zuckerhaltig essen. Also das ist ein guter Blutzuckerspiegel, ein ausgewogener Blutzuckerspiegel und eine ausgewogene Ernährung ist wichtig, einfach auch für die Lebenserwartung.

[Nils Behrens] (11:40 - 12:22)
Man muss ja jetzt auch an dieser Stelle mal sagen, wenn wir die ganze Zeit sagen, der Körper braucht Zucker, dann geht es ja nicht darum, dass wir jetzt irgendwie diesen weißen Zucker, den man da irgendwie so, sag ich mal so, kennt, den man hat, um in sich einen Tee reinzurühren oder sonst was. Wir reden ja nicht über diesen raffinierten Zucker, sondern wir reden ja eigentlich über Nahrung, die zuckerhaltig ist. Das heißt also, wenn ich jetzt irgendwie ein Vollkornbrot esse zum Beispiel, dann ist da ja quasi im Getreide ja auch eine Art von Zucker drin, also ohne den zugesetzten Zucker, der leider im Brot ja auch immer mehr häufig drin ist.

Aber wir reden ja eigentlich über das oder Früchte oder keine Ahnung. Also Zucker ist ja sozusagen in gesunder Form in ganz vielen Quellen auch drin.

[Dr. Katharina Brüggemann] (12:22 - 14:23)
Genau, wir reden da hauptsächlich von Kohlenhydraten. Wir haben ja Kohlenhydrate, wir haben Proteine und wir haben Fette und die nehmen wir ja täglich auch zu uns über die Nahrung. Und wir reden eigentlich hauptsächlich über Kohlenhydrate.

Und es gibt gute und schlechte Kohlenhydrate. Die schlechten, das sind zum Beispiel Weißbrot oder raffinierter Zucker, verarbeitete Lebensmittel, die eben zu diesen, die einen hohen glykämischen Index haben. Dieser glykämische Index ist quasi die Blutzuckerwirksamkeit im Körper.

Das heißt, wenn wir jetzt Weißbrot essen, dann schießt unser Blutzucker schneller nach oben, weil die Kohlenhydrate aus dem Weißbrot schneller im Darm aufgenommen werden und somit Blutzuckerspitzen verursachen. Das bedeutet wiederum mehr Insulin, mehr Stress im Körper. Und wenn der Insulinspiegel abfällt, können wir auch in eine Unterzuckerung rutschen, weil wir zu viel ausgeschüttet haben.

Und deswegen gibt es eben verschiedene Lebensmittel. Und manche haben einen hohen glykämischen Index, die sind nicht empfohlen. Und manche haben einen niedrigen glykämischen Index.

Und zum Beispiel jetzt Vollkornbrot. Ja, ist ja Weizen, aber da sind auch Körner drin und so weiter. Und Vollkornbrot enthält viele Ballaststoffe.

Und Ballaststoffe sind unverdauliche Nahrungsbestandteile, die der Körper oder zum Großteil unverdauliche, die der Körper meist auch wieder ausscheidet. Er entnimmt sich also die Vitamine, Mineralien und vielleicht Proteine, die er braucht. Aber ein Großteil wird wieder ausgeschieden.

Also das sind Fasern, die wir da in diesen pflanzlichen Nahrungsmitteln haben, die die Verdauung anregen, die Darmbewegung auch anregen, aber die zum Großteil unverdaulich wieder ausgeschieden werden. Und da kommen wir natürlich auch zum nächsten Punkt. Weswegen sollten wir am besten Zucker mit Ballaststoffen kombinieren?

[Nils Behrens] (14:23 - 14:27)
Ah, damit es dann sozusagen nicht solche Spikes gibt.

[Dr. Katharina Brüggemann] (14:27 - 14:44)
Genau, weil die Ballaststoffe bewirken, dass der Zucker aus der Speise, die wir zu uns nehmen, langsamer über den Darm aufgenommen wird. Und somit verhindern wir diese ganz starken Blutzuckerspitzen, die wir nicht haben wollen.

[Nils Behrens] (14:44 - 15:15)
Ich habe ja mal gelernt, dass das auch die Reihenfolge eine große Rolle spielt. Das heißt also, das, was man üblicherweise hat, wenn man dann zum Italiener geht und das erste Mal diesen Brotkot vorhat, mehr Kohlenhydrate in Reihenform sozusagen, ist eine ganz schlechte Idee. Ich meine, irgendwie haben wir es immer gewusst, dass das Weißbrot vorher zu essen vielleicht sowieso eine schlechte Idee ist.

Aber, dass wenn man den Salat, glaube ich, zum Beispiel vorher isst, dass man dann danach, sag ich mal so, das erste in großen Teller Salat und dann die Pasta, dass man damit keine so großen Spitzen hat.

[Dr. Katharina Brüggemann] (15:16 - 18:07)
Genau, das ist nämlich der Grund, weil Weißbrot lässt ja sofort Insulin ausschütten und zwar viel. Deswegen eigentlich das Weißbrot vermeiden. Aber meistens ist es ja auch so, dass man das Weißbrot in zum Beispiel Olivenöl tunkt und dann isst und Fette wiederum bewirken, dass der Zucker wiederum nicht so schnell aufgenommen wird, auch aus dem Weißbrot.

Also die Kombination, deswegen sagen wir auch ausgewogene Ernährung, die Kombination spielt eine sehr große Rolle. Wie kombinieren wir? Wir können durchaus auch Weißbrot oder Spaghetti essen, klassische Spaghetti, aber die Kombination, kombinieren wir es mit Gemüse, mit ein bisschen Fettsäuren, also was verhindert, dass der Blutzuckerspiegel stark ansteigt durch eine schnelle Absorption des Zuckers oder der Kohlenhydrate in die Blutbahn, können wir da schon ein bisschen dämpfen.

Natürlich der Salat vorweg, den finde ich auch immer sehr wichtig oder eine Gemüsesuppe, weil da nehmen wir schon mal die Ballaststoffe auf. Das ist so die Grundlage für die Speisen oder die Kohlenhydrate, die danach kommen. Man sagt ja eigentlich diese Reihenfolge erst mal Gemüse, dann Proteine, also erst mal Ballaststoffe, Proteine und dann erst die Kohlenhydrate zu sich nehmen.

Manche sagen aber auch wiederum, es spielt keine Rolle. Man kann das auch zusammen aufnehmen, weil wenn man sich überlegt, okay, man isst erst mal den Salat, dann rutscht der schon mal in die Verdauung rein. Und dann kommt das Fleisch oder so, die Proteine oder die Kohlenhydrate kommen dann on top.

Das heißt, wir haben sozusagen schon mal den Darm vorbereitet. Das ist wie wenn man so einen Tisch deckt. Und dann kommen erst mal die bösen Kohlenhydrate, die angenehmer verdaut werden können oder langsamer dann ins Blut übergehen.

Dann gibt es aber manche, die sagen, nein, auch wenn man es jetzt mischt, zum Beispiel man isst Fleisch oder Kohlenhydrate und Gemüse zusammen, auch das verhindert diese Blutzuckerspitzen. Es gibt solche und solche Meinungen. Ich sage mal so, ich bin ein Fan eigentlich davon, vorab immer so einen kleinen Salat zu essen oder eine kleine Gemüsesuppe.

Nicht nur deswegen, weil es vielleicht die Blutzuckerspitzen etwas reguliert, aber ich bin dann auch schneller satt. Das heißt, wenn ich schon mal den Salat gegessen habe, dann kommt die Hauptspeise, dann esse ich meistens gar nicht mehr die Hauptspeise komplett auf. Weil es spielt natürlich auch eine Rolle, nicht nur was wir essen, sondern auch welche Menge wir essen.

Na klar. Kleine Portionen natürlich für nicht so hohe Blutzuckerspitzen wie große Portionen.

[Nils Behrens] (18:08 - 19:24)
Ja, verstehe ich. Verstehe ich sehr gut. Wenn man sich dann anschaut, es gibt ja, ich sage jetzt mal, weil du es so ansprichst, dass es unterschiedlich wirken kann und sich die Meinungen auch nicht ganz einig sind.

Wenn man so typische Sättigungsbeilagen nimmt, sowas wie Reis, Kartoffeln, Nudeln, dann ist es tatsächlich so, bei mir ist weißer Reis viel, viel intensiver von den Blutzuckerspitzen als jetzt zum Beispiel Kartoffeln oder Nudeln, interessanterweise. Das heißt, wenn ich bei irgendetwas esse, also auch nicht nur pur, sondern in der Kombination diesen weißen typischen Sushi-Reis, dann habe ich eben, wenn mein Blutzucker normalerweise auf 100 ausgelevelt ist, dann habe ich so eine Spitze, die über 200 geht, 220. Und dann aber leider geht es sehr schnell hoch und fällt sehr schnell ab.

Und genau dieses Abfallen, ich habe das dann wirklich so gesehen, wenn ich dann von 220 auf, ich sage jetzt mal 160 in kurzer Zeit wieder abfalle, dass dieser Mangelmoment, sozusagen das schnelle Abfallen eigentlich schon fast wieder dazu führt, dass ich schon wieder Hunger habe, obwohl ich ja eigentlich noch bei 160 bin. Und das ist ja natürlich etwas, was dazu führt, dass man noch mehr isst.

[Dr. Katharina Brüggemann] (19:25 - 21:02)
Ja genau, das ist das Problem. Das ist dann so ein Teufelskreislauf, wenn man halt viel verarbeitete Lebensmittel oder viel Lebensmittel mit hohem glykämischem Index zu sich nimmt, dass man eben diese Blutzuckerspitzen hat, viel Insulin ausschüttet und der Abfall vom Insulin, dieser gravierende, schnelle Abfall, verursacht dann, dass man eben schnell wieder Heißhunger bekommt. Und dann greift man wieder zum nächsten Abfall, zum Schokoriegel oder so.

Deswegen ist es wichtig, man kann weißen Reis essen. Und wie gesagt, dieser glykämische Index, die Blutzuckerwirksamkeit im Blut, kann man abdämpfen, indem man es kombiniert mit Gemüse. Und wir wissen, die asiatische Küche, die essen ja sehr viel Reis, aber die essen sehr viel Gemüse dazu.

Und deswegen ist es so, dass wir wissen, in Asien, die Menschen sind eigentlich sehr gesund, die trinken auch noch grünen Tee, was auch den Blutzuckerspiegel ein bisschen reguliert und senkt. Also die kombinieren eigentlich die richtigen Lebensmittel. Und wir leben ja hier in einer Fastfood-Gesellschaft, das wissen wir, seitdem die Hamburger erfunden wurden.

Und das heißt, wir nehmen sehr viel Fastfood zu uns und dadurch haben wir ständig diese Blutzuckerspitzen, das geht auf und ab und hoch und runter. Und dann natürlich zu etwas zu greifen, was sehr zuckerhaltig ist, also mit sehr raffinierten verarbeiteten Lebensmitteln und Zuckern, dann haben wir die nächste Blutzuckerspitze. Und dann geht das wirklich so auf und ab, wie manchmal an der Börse, hoch, runter, und das ist sehr ungesund für den Körper.

[Nils Behrens] (21:03 - 21:29)
Da möchte ich gleich drauf eingehen, nur noch mal ganz kurz vorher. Es ist schon so, dass unterschiedliche Menschen unterschiedlich auf Lebensmittel reagieren können. Das scheint ja doch eine genetische Geschichte zu sein.

Das, wo sich die meisten doch einig sind, ist, dass wenn man vorher mit einem gewissen Abstand so etwas wie Apfelessig zu sich nimmt, dass das dazu führen kann, dass die Spitzen nicht ganz so extrem sind. Hast du da Erfahrung mit?

[Dr. Katharina Brüggemann] (21:30 - 23:28)
Ja, es gibt solche und solche Meinungen. es ist nicht so richtig belegt mit diesen Blutzuckerspitzen. Also die Wirkung von Apfelessig auf die Blutzuckerspitzen.

Manche sagen ja, es hilft, diesen Blutzucker über den Tag stabil zu halten. Und manche haben wieder eine andere Erfahrung gemacht. Also pauschal kann man das nicht sagen.

Ich würde morgens, also Apfelessig ist ein gutes Lebensmittel, wenn man jetzt sagt, man möchte so ein bisschen auch die Fettverbrennung anregen, weil Apfelessig schüttet Verdauungszefte aus und so weiter. Das stimmt schon. Deswegen vielleicht auch so ein bisschen der Zusammenhang zum Blutzucker.

Aber ich finde zum Beispiel, also ich weiß nicht, was du zum Frühstück isst, aber bei mir ist es so, ich nehme gerne einen Joghurt. Das ist eigentlich hauptsächlich mein Frühstück. Früher war es anders natürlich.

Mittlerweile achte ich mehr auf meine Ernährung. Einen Joghurt und ich kombiniere den zum Beispiel mit Haferflocken. Wobei man auch sagt, Haferflocken haben viel Zucker, also viel Kohlenhydrate.

Aber die Kombination macht es halt. Und wenn man dann noch ein bisschen Nüsse und ein bisschen Obst dazu nimmt, Obst zum Beispiel, ein Apfel, bildet eine gelartige Schicht im Darm und verhindert auch, dass der Blutzucker so schnell aufgenommen wird und so nach oben schießt. Und Obst, wie zum Beispiel Äpfel oder Orangen, sind sehr faserhaltig.

Und diese Fasern verdauen wir ja nicht. Das sind Ballaststoffe, die verhindern, dass der Blutzuckerspiegel so steigt und dass wir so viel Kohlenhydrate auf einmal zu uns nehmen. Kombination, deswegen sagt man immer ausgewogene Ernährung, Kombination mit ein bisschen Kohlenhydrate, ein paar Nüsse, gesunde Fette auch und so weiter, ist eigentlich die beste Variante für ein Frühstück, morgens zum Beispiel.

[Nils Behrens] (23:28 - 24:16)
Ich mache es so ähnlich, bei mir ist es so, dass ich schon so Müsli nehme, also ein zuckerarmes Müsli, aber ich tue dann da relativ viel Proteinpulver noch dazu. Das heißt, ich habe dann so um die 40 Gramm Protein, die ich da nochmal mit reinmache und das dann mit Mandelmilch dann eben halt aufgegossen. Und das führt wirklich dazu, ich habe es wirklich mal versucht ohne das Proteinpulver, dann habe ich einen deutlich höheren Sugar Spike sozusagen durch das Müsli.

Wenn ich aber jetzt eben halt diese großen Mengen an Protein und das finde ich eben halt auch gut, wenn ich dann schon morgens zum ersten Mal 40 Gramm Protein habe, dann ist das ja schon mal sehr gut, sage ich mal so, wenn ich zumindest auf über 100 Gramm kommen möchte am Tag, dann hat man ja schon mal so einen guten Teil dann rein und es hat tatsächlich eine sehr gute stabilisierende Wirkung.

[Dr. Katharina Brüggemann] (24:16 - 27:40)
Genau, stabilisiert auch den Blutzucker oder beziehungsweise die Blutzuckeraufnahme und Proteine sind ja auch sehr, sehr wichtig für den menschlichen Körper. Ich sage immer, wir bestehen eigentlich aus Protein und Wasser. Also daraus besteht der Mensch.

Und auch da, ich habe ja viele Patienten bei mir in der Praxis, die ich auch, wo ich immer abfrage, egal weswegen die kommen, ich mache immer eine ausführliche Anamnese, ich frage immer ab, wie ernähren sie sich? Ganz wichtig. Die kommen ja mit Hautproblemen zu mir oder mit Bindegewebserschlaffung und ich frage immer, wie ernähren sie sich?

Und ich stelle immer wieder fest, dass zum Beispiel Vegetarier einfach zu wenig Proteine zu sich nehmen. Und ich sage immer, ihr müsst unbedingt darauf achten, Proteine, Proteine. Man sagt 0,8 bis 1,2 Gramm pro Kilogramm Körpergewicht pro Tag.

Das heißt, wenn man jetzt 70 Kilo wiegt und dann noch Sport macht, dann sogar bis 2 Gramm pro Kilogramm Körpergewicht pro Tag. Das heißt, wenn wir so 100 Gramm pro Tag zu uns nehmen und natürlich ein bisschen aufgeteilt so auf drei Mahlzeiten, ist das schon ideal. Deswegen ist es gut, wenn man morgen zum Beispiel in sein Müsli noch zusätzlich Proteine rein tut, weil dann hat man schon mal ein Teil abgedeckt.

Und wenn ich dann bespreche mit meinen Patienten und die sind Vegetarier oder sogar Vegan und frage, wie nehmen sie denn die 100 Gramm Proteine pro Tag zu sich? Na ja, ich esse viel Gemüse, Obst und dann sage ich denen, na ja, in 100 Gramm Kichererbsen sind vielleicht nur 7 Gramm Protein drin. Wie nehmen sie denn den Rest zu sich?

Und dann fangen viele an nachzudenken. Und wir brauchen ja auch Proteine für alles. Hormone bestehen aus Proteinen, Muskulatur besteht aus Proteinen, also alle Muskeln.

Und wenn man Muskelaufbau macht und man hat kein Protein zur Verfügung, ich sage immer, es ist wie eine Fabrik, ich will was produzieren, ich habe aber die Bauteile nicht. Wie soll das dann funktionieren? Antikörper, wenn wir krank sind, wenn wir denken, Neurotransmitter sind alles Proteine.

Also ich finde es sehr gut, dass du früh schon morgens Proteine zu dir nimmst, weil das ist auch ein sehr, sehr wichtiges Thema, wo ich auch immer wieder darauf hinweise, bitte beschäftigen sie sich mit dem, was sie essen und schauen sie nach, ob sie auf ihre notwendige Proteinzufuhr pro Tag überhaupt kommen, wenn sie vegan sind oder Vegetarier. Und gerade nach dem Sport zum Beispiel auch, wir wissen Protein Shake, weil dann natürlich der Körper will Muskulatur aufbauen, er braucht Proteine. Und diese ausgewogene Ernährung ist eigentlich ideal, um diese Blutzuckerspitzen zu vermeiden und eventuell eine Insulinresistenz zu verhindern.

Insulinresistenz ist auch ein großes Thema, weil man muss sich das so vorstellen, wenn jemand ständig viel Zucker zu sich nimmt und gerade diesen Zucker, der einen hohen glykämischen Index hat, und so entwickelt man eben dann diesen Diabetes Typ 2, der landet vielleicht irgendwann in einer Insulinresistenz. Das heißt, der Körper ist nicht mehr, oder die Zellen sind nicht mehr so empfindlich auf Insulin.

[Nils Behrens] (27:40 - 28:02)
Das heißt also, wenn ich sehr häufig, das ist gerade so wie die Börsenkurse gesagt, wenn ich sehr häufig immer hochspeike, dann wieder runterfalle, hochspeike, runterfalle, dass es dann irgendwann dazu führt, dass ich sag jetzt mal ganz vereinfacht gesagt, die Bauchspeisedose auch keinen Bock mehr drauf hat, dass Insulin ständig irgendwie, also das ist so ein bisschen, wer ständig Alarm ruft sozusagen, den nimmt man nicht ernst, wenn wirklich Feuer brennt.

[Dr. Katharina Brüggemann] (28:02 - 28:45)
Genau so ist es, so kann man sich das vorstellen und Insulinresistenz ist eben das, was hinterher dann zu einem Diabetes Melitus Typ 2 führt, also zu diesem klassischen Diabetes, den man eigentlich auch verhindern kann. Es spielen natürlich auch andere Faktoren eine Rolle, wie genetische Disposition, das heißt, wenn die Eltern schon Diabetiker sind, Typ 2 Diabetiker, hat man natürlich ein erhöhtes Risiko, das auch zu bekommen, aber die Ernährung spielt trotzdem eine sehr große Rolle und man soll auch Sport machen, wir wissen, Sport senkt auch den Blutzuckerspiegel, verbrennt die Kalorien, Zucker ist der Brennstoff für die Muskulatur und deswegen wird zum Beispiel auch empfohlen, nach dem Essen einfach eine Runde spazieren zu gehen.

[Nils Behrens] (28:46 - 29:06)
Ich mache das tatsächlich bei mir, ich habe mittlerweile ein Walking Pad unterm Schreibtisch, das heißt also, selbst wenn ich nicht dazu komme nach dem Essen noch große Spaziergänge zu machen, arbeite ich halt weiter, aber gehe dabei und man merkt wirklich, also ich habe jetzt dieses Jahr schon zweimal so ein Blutzuckermessgerät gehabt, dass es schon einen riesigen Unterschied macht, wenn man eben nach dem Essen sich bewegt.

[Dr. Katharina Brüggemann] (29:06 - 29:14)
Genau, die Bewegung, weil dann verbrennt man natürlich Zucker, der gerade im Blut ist, der geht dann direkt in die Zellen rein, wo er halt benötigt wird.

[Nils Behrens] (29:15 - 29:32)
Was ich ganz interessant finde, ist aber, dass auf der einen Seite ich eben halt sehe, dass wenn ich nach dem Essen mich bewege, dass dann dadurch der Blutzuckeranstieg nicht so stark ist, auf der anderen Seite, wenn ich noch gar nichts gegessen habe und jetzt, sage ich mal, morgens joggen gehe, der Blutzuckerspiegel ja auch nach oben geht.

[Dr. Katharina Brüggemann] (29:33 - 31:20)
Genau, weil der Körper, also über Nacht regeneriert ja der Körper. Und es gibt ja auch Speicherzucker, den wir haben, der dann natürlich freigesetzt wird. Der Körper kriegt das Signal, oh, jetzt brauche ich vermehrt Zucker, wo hole ich das jetzt her?

Und dann geht er an den Speicherzucker dran. Genauso ist es, das wissen auch nicht viele, zum Beispiel Fettsäuren, die wir in Fettzellen ablagern. Fettzellen sind wie Vorratskammern, die können sich auch füllen, wie so Luftballons und wieder entleeren.

Und ich sage immer, wer natürlich zu viel Kohlenhydrate zu sich nimmt und das nicht gleich alles verbrennt, der speichert das ab. Die Leber wandelt das um in Fettsäuren und speichert das einfach im Fettgewebe ab. Deswegen nimmt man dann zu.

Man wird speckig, wenn man zu viel Zucker isst. Genauso kann der Körper aber auch wieder diese Reserven nutzen, um Zucker bereitzustellen. Wie gesagt, der Körper ist eigentlich ein sehr ausgeklügeltes System und hat auch seine Vorratskammern, wo er dann darauf zugreift, wenn er dringend Zucker braucht.

Und über Nacht regeneriert der Körper und baut auch Glykogen auf, also speichert Zucker, den er auch zur Verfügung stellen kann, wenn man mal dringend was braucht. Und das ist halt so, wie der Körper eben funktioniert. Er kann sich selber regulieren und er kann sich seinen Blutzucker aus verschiedenen Quellen holen, wenn er den Blutzucker oder die Kohlenhydrate braucht.

[Nils Behrens] (31:20 - 31:42)
Es gibt ja auch Menschen, die versuchen, gar keine Kohlenhydrate zu sich zu nehmen. Wir wissen ja, dass das Gehirn eigentlich die Glucose braucht, um zu funktionieren. Wenn es dann aber so ist, dass er gar keine Kohlenhydrate zu sich nimmt, dann holt er es, glaube ich, aus den Fettzellen.

Dann ist das Ketose. Ist das richtig?

[Dr. Katharina Brüggemann] (31:42 - 31:43)
Genau, ja.

[Nils Behrens] (31:44 - 31:54)
Und ist es jetzt so, dass du, wie ist dein Blick darauf, würdest du sagen, dass quasi so ein Vorgehen, dass man dauerhaft in der Ketose ist, dass das genauso gut ist?

[Dr. Katharina Brüggemann] (31:54 - 33:16)
Es gibt ja auch diese ketogene Diät, wenn man jetzt abnehmen will. Aber ich bin trotzdem der Meinung, der Körper braucht Zucker. Also auch einfach so zum Denken und einfach, um auch schnell zu funktionieren.

Zucker ist ja auch so ein Brennstoff, wenn man ganz schnell eine Energiequelle braucht, ist Zucker Nummer eins, also Brennstoff. Das heißt, wenn ich jetzt vorhabe, zum Beispiel, ich muss vor vielen Menschen eine Rede halten oder so, und ich muss mich ganz gut konzentrieren, dann haben wir ja zum Beispiel den Traubenzucker, wo wir sagen, Traubenzucker zu sich nehmen, weil man dann sofort den Zucker im Blut hat, den man dann eben fürs Denken, für die Nervenzellen verwenden kann. Alles andere funktioniert halt langsamer.

Und wir brauchen einfach Zucker auch für viele Stoffwechselprozesse. Also ich würde jetzt nie allein ketogen leben. Das würde ich nicht machen.

Ist auch nicht empfehlenswert. Es ist eine ausgewogene Ernährung empfehlenswert, also die Deutsche Gesellschaft für Ernährung oder sogar die Anti-Aging-Gesellschaft, wo ich auch jedes Jahr zum Kongress fahre, die empfiehlt eigentlich als weltweit beste Kostform sogar die mediterrane Kost, weil die sehr reich an Gemüse ist, an gesunden Fetten, Olivenöl und so weiter und sehr ausgewogen ist.

[Nils Behrens] (33:17 - 33:28)
Ich glaube bei der mediterranen Kost, ich sage mal so, der ideale Teller ist ja ungefähr die Hälfte Gemüse, ein Viertel ist dann Proteine und ein Viertel ist dann die Kohlenhydrate.

[Dr. Katharina Brüggemann] (33:29 - 33:52)
Kohlenhydrate, aber gesunde Kohlenhydrate, also keine Kohlenhydrate, die eben starke Blutzuckerspitzen verursachen. Natürlich kann man auch mal Weißbrot essen. Ich bin sowieso der Meinung, man kann auch mal sündigen, aber vielleicht clever sündigen, wie ich schon gesagt habe, indem man das kombiniert mit ein paar Ballaststoffen oder mit ein paar gesunden Fetten, das kann man zum Beispiel machen.

[Nils Behrens] (33:53 - 34:42)
Ja, okay. Gut, das heißt also auch, wenn man jetzt tatsächlich sagt, so wie du bei dem Beispiel von eben bleibst, nehmen wir jetzt mal an, wir haben einen großen Salat gegessen, wir haben dazu vielleicht ein bisschen, je nachdem, ob man Vegetarier oder Veganer oder sonst was ist, aber nehmen wir jetzt mal einfach an, man isst auch Fleisch, dann gab es dazu irgendwie eine Hähnchenbrust, dann hat man nochmal so die Proteine dazu und dann, sage ich mal so, ist man ja erstmal grundsätzlich ganz gut aufgestellt gewesen und wenn man dann zum Nachtisch ein ganz klein bisschen was Kohlenhydrate erhaltiges nimmt, ein kleines Schälchen Panna Cotta und ein bisschen Tiramisu, dann könnte es ja durchaus sein, dass dadurch, dass ich vorher schon sozusagen mit den Ballaststoffen und Proteinen so viel gearbeitet habe, dass dadurch dann gar kein so extremer Spike wäre, wie wenn ich jetzt im Vergleich nur das Tiramisu gegessen hätte.

[Dr. Katharina Brüggemann] (34:42 - 34:43)
Genau, das ist richtig.

[Nils Behrens] (34:44 - 34:49)
Gut, wie ist es denn das Thema Nahrungsergänzungsmittel? Kann da irgendetwas helfen?

[Dr. Katharina Brüggemann] (34:51 - 35:14)
Ja, also es ist immer die Frage, soll man Nahrungsergänzungsmittel oder braucht man die unbedingt? Ich bin der Meinung, eigentlich eine ausgewogene Ernährung mit Ballaststoffen, also viel Ballaststoffen reicht vollkommen aus. Also wir müssen jetzt nicht zu irgendwelchen Kapseln greifen, um jetzt unseren Blutzuckerspiegel dauerhaft zu stabilisieren.

Also ist meine Meinung.

[Nils Behrens] (35:15 - 35:16)
Ich weiß nicht, wie du das siehst.

[Dr. Katharina Brüggemann] (35:16 - 35:17)
Hast du mal was ausprobiert?

[Nils Behrens] (35:17 - 36:18)
Ich habe das ausprobiert tatsächlich. Wir haben so Blutzuckerstabilisatoren sozusagen bei uns auch und ich fand das ganz faszinierend. Ich habe den mal wirklich, als ich den Tracker getragen habe, habe ich die tatsächlich mal mit Orangensaft runtergeschluckt.

Das heißt also, ich habe mal wirklich eine große Klasse Orangensaft genommen und habe dann die Kapsel genommen, dann den Orangensaft da runtergebracht und normalerweise hätte der Orangensaft so gerade auf nüchtern Magen eigentlich einen deutlichen Spike geben müssen und ich bin sogar von 100 auf 89 gefallen. Das heißt also, es funktioniert schon, aber ich würde dir auch absolut recht geben. Ich finde das, also mittlerweile bei mir, habe ich die jetzt immer bei mir und ich nutze die nur, wenn ich etwas esse, wo ich einfach weiß, das wird jetzt einen Spike auslösen, aber ich möchte es nicht so.

Also nehmen wir jetzt mal an, ich bin zum Sushi essen eingeladen oder ich gehe zum Sushi essen, weil ich Sushi per se eben halt auch gerne mal essen und ich weiß einfach, dass da dieser Effekt ist, dann finde ich es schon gut, ihn dann zu mindern.

[Dr. Katharina Brüggemann] (36:18 - 36:19)
Durch den weißen Kreis.

[Nils Behrens] (36:19 - 36:27)
Genau, deswegen würde ich aber jetzt nicht auf die Idee kommen, das als hermanente Supplementierung quasi nur zu machen, um den Blutzucker zu stabilisieren.

[Dr. Katharina Brüggemann] (36:27 - 38:38)
Ja, man kann das ausprobieren. Ich arbeite sehr, sehr viel. Ich habe jeden Tag eine volle Sprechstunde und ich komme meistens gar nicht zum Essen.

Ich sage es ganz ehrlich, wie es ist und das war früher, als ich noch Assistenzärztin in der Notaufnahme war in Berlin, da war es noch schlimmer. Da kam ich morgens hin, die Notaufnahme war brechend voll, der Nachtdienst ist gegangen und ich musste da erst mal 10 Patienten versorgen mit Herzinfarkt, Schlaganfallverdacht und so weiter und so fort. Und ich bin da teilweise nur gerannt und habe wirklich in meiner Schicht nicht mal was gegessen, was auch nicht gesund ist, muss ich ganz ehrlich sagen.

Aber ich esse nicht so oft. Ich versuche auch abends nicht so spät zu essen und wenn ich was esse, achte ich ein bisschen da drauf. Also ich versuche wirklich nicht so viel Kohlenhydrate zu mir zu nehmen, nicht so viel schlechte Kohlenhydrate zu mir zu nehmen und das immer zu kombinieren mit Gemüse, also mit Ballaststoffen.

Beim Sushi, also ich esse auch gerne Sushi, aber da versuche ich natürlich auch mit so einem Algensalat und ein bisschen, ich esse sehr gerne Ingwer oder auch scharf Wasabi, regt auch so ein bisschen den Stoffwechsel an, das so ein bisschen so auszugleichen. Also wie gesagt, ich habe noch nie so einen Glukosesensor getragen. Natürlich wäre es interessant, das mal auszuprobieren, aber vom Gefühl her glaube ich, dass ich das eigentlich so ganz gut in Griff habe und wenn man sich einfach ein bisschen mit seiner Ernährung beschäftigt und einfach mal so ein bisschen guckt, man kann auch so ein Tagebuch mal führen und schauen, was hat man denn zu sich genommen und dann einfach mal so ein bisschen im Internet recherchiert, welche Lebensmittel haben wie viele Kalorien und was für einen glykämischen Index, dann erkennt man eigentlich schnell die Fehler, die sich da eingeschlichen haben und wie gesagt, eigentlich kann man ganz einfach darauf achten, wie du schon gesagt hast, die Hälfte des Tellers mit Ballaststoffen, also Gemüse, ein Viertel mit Protein und ein Viertel eben mit Kohlenhydraten und dann lebt man eigentlich sehr ausgewogen.

[Nils Behrens] (38:39 - 40:19)
Ich habe das mal, ich finde das ganz interessant, ich habe das mal im Rahmen von einem Programm, das nennt sich Hello Insight, also unbezahlte Werbung, habe ich das mal gemacht und das, was ich so spannend finde, ist, da kann man dann immer eingeben, was man gegessen hat und dann habe ich dann zum Beispiel jetzt hier meinen Müsli, weil der hat viel Protein, habe ich dann nachher einen Protein-Müsli und dann kann man im Nachgang geben die immer einen Score für das Essen. Das heißt also, dass ich zum Beispiel auch, ich muss zugeben, ich habe eine gewisse Schwäche für Proteinriegel auch, das heißt also, ich esse schon, ich würde mal sagen, bestimmt vier bis fünf Mal die Woche esse ich dann irgendwie auch nochmal so als Snack einen Proteinriegel und da ist es auch tatsächlich so, dass unterschiedliche Riegel auch unterschiedlich einen Blutzuckereffekt haben, das heißt also, umso mehr Protein sie haben, umso weniger ist natürlich der Blutzuckereffekt, als wenn sie weniger haben. Das, was ich aber ganz schön finde, ich kann jetzt noch immer in dieser Hello Insight App nachschauen, obwohl ich mal nur zwei Wochen lang diesen Tracker getragen hatte, kann ich immer noch sagen, okay schaue ich nach, ist das jetzt einer, der eben halt einen guten Wert hat, einen schlechten Wert oder einen ganz schlechten Wert, sage ich mal sowas.

Und das finde ich schon ganz spannend, einmal es so zur Orientierung zu machen, weil wie gesagt, es ja wirklich so ist, dass ich habe das so verglichen mit anderen Leuten, dass ich dann eben halt sagen kann, dass Kartoffeln zum Beispiel bei mir keine so große Auswirkung haben, wie jetzt eben halt der weiße Reis. Also ich scheine einfach dann, ich bin groß geworden sozusagen, bei uns gab es eigentlich, ich sage mal so vier bis fünf Mal die Woche zu Hause, im Elternhaus gab es nämlich Kartoffeln. Scheinbar ist mein Körper sehr auf Kartoffeln konditioniert und von daher ist es dann auch für mich okay.

Mehr als Reis hier zum Vergleich.

[Dr. Katharina Brüggemann] (40:20 - 43:39)
Was natürlich ganz toll wäre, weil gerade auch diese Proteinriegel oder generell, das wäre mal so ein Aufruf an die Lebensmittelindustrie, da gibt es ja immer die Nährwerttabellen, die hinten auf den ganzen Produkten drauf sind, wo dann steht, wie viel Kalorien und so weiter, Kohlenhydrate, davon Zucker, Fette, Protein und so weiter. Wenn da auch angegeben werden würde, wie der glykämische Index ist, ob der niedrig, mittel oder hoch ist, dass man eben weiß, oh, hoher glykämischer Index, muss ich mit Blutzuckerspitzen rechnen, das wäre natürlich toll für uns, aber natürlich die Lebensmittelindustrie würde vielleicht nicht davon profitieren, gerade so die klassische Coca-Cola, die extrem viel Zucker enthält. Das wissen wir auch.

Da kann ich auch eine Anekdote aus meiner Praxis erzählen. Ich hatte letzte Woche einen Patienten mit starkem Übergewicht und eigentlich kam er zu mir, er wurde empfohlen von jemandem Bekannten, weil er wirklich extrem über 100 Kilo und einen dicken Bauch hatte und ich dachte, wir können den jetzt absaugen, weil ich habe ja eine Schönheitsklinik in Berlin am Kurfürstendamm, die habe ich mir so ein bisschen parallel zu meiner Krankenhaustätigkeit vor zwölf Jahren aufgebaut, weil ich auch immer was mit Anti-Aging und Schönheit machen wollte, das war so mein Hobby. Und auf jeden Fall, dieser Patient saß bei mir und meinte eben, an irgendwas muss es liegen, weil er sagte, ich esse gar nicht so viel und dann esse ich da morgens eine Scheibe Brot und am Mittag ein Abschnitt.

Ich sagte, an irgendwas muss es liegen. Die Kalorien kommen durch den Mund. Die fallen nicht vom Himmel runter und setzen sich am Bauch an.

Und dann haben wir natürlich auch rausgefunden, was es war. Das war nämlich die Coca-Cola. Er hat also jeden Tag, sagt er, hat er zwei bis drei Liter Coca-Cola getrunken.

Und zwar nicht die Light, weil der Süßstoff ist ja ungesund, aber die mit Zucker. Und da ist ja wahnsinnig viel Zucker drin. So.

Und wenn jetzt auf dieser Flasche draufstehen würde, sehr hoher glykämischer Index, was ja so ist. Und wir wissen auch, wenn viel Insulin ausgeschüttet wird, Insulin hemmt ja auch den Fettstoffwechsel. Also man hat, das macht sozusagen doppelt Kalorien aus oder hat einen doppelt negativen Effekt.

Das wissen wir auch, dass Insulin eben den Fettstoffwechsel stoppt sozusagen. Und ja, da haben wir schon mal die Quelle gefunden. Und ich habe gesagt, um Gottes Willen, bitte auf Mineralwasser umsteigen, weil er wird ja mal sehen, wie schnell die Pfunde wieder runterpurzeln.

Das ist wirklich dieser Zucker. Und leider aber kein Lebensmittelhersteller würde draufschreiben, hoher glykämischer Index. Vielleicht würden noch die mit Niedrigen das draufschreiben.

Aber ansonsten haben wir ja das Glück heutzutage, dass wir so digital unterwegs sind. Das gab es ja damals auch noch nicht. Vor 20 Jahren.

Und dass wir tolle Apps haben, wo wir einfach reingucken können. Und da können wir zum Beispiel eingeben, was es ist, was wir zu uns nehmen. Und dann sehen wir gleich, wie hoch der glykämische Index ist.

Wir können heutzutage viel machen und viel Informationen aus Apps, aus dem Internet rausziehen. Und das gab es ja früher alles nicht.

[Nils Behrens] (43:40 - 44:03)
Ich finde es ganz interessant, auch mit diesen ganzen versteckten Zuckern. Ich meine bei Coca-Cola ist es kein wirklich versteckter Zucker, aber man ist ja doch teilweise überrascht. Ich hatte das wirklich in dieser Zeit, als ich diesen Tracker getragen habe, auch sehr viel ausprobiert.

Und dann habe ich unter anderem auch mal so Kartoffelschips ausprobiert. Und war dann überrascht, wie stark die spiken. Und da dachte ich, das ist ja ein Wahnsinn.

Da habe ich erst mal drauf geschaut, wie viel Zucker da drin ist.

[Dr. Katharina Brüggemann] (44:03 - 44:09)
Das war mir gar nicht so bewusst. Die sind dafür bekannt, ja. Schips, Salzstangen, die haben einen sehr hohen glykämischen Index.

[Nils Behrens] (44:09 - 44:17)
Das denkt man gar nicht. Denkt man gar nicht, weil man denkt, man hat doch eher was Würziges, was salzig ist. Man denkt ja immer bei Zuckerspikes, denkt man natürlich an etwas, was süß schmeckt.

[Dr. Katharina Brüggemann] (44:17 - 44:18)
Genau, Torte und so.

[Nils Behrens] (44:19 - 44:39)
Genau, also dass die Tafelschokolade jetzt irgendwie so einen Effekt hat. Wiederum auch ganz interessant, ich habe dann tatsächlich auch mal so diese 83-prozentige oder 85-prozentige Kakao-Schokolade dann gehabt, die tatsächlich dann nicht so einen hohen Sugarspike auslöst, wie jetzt immer die, ich habe jetzt keine im Vergleich gehabt, aber wie ich jetzt vermuten würde, die normale Formig-Schokolade.

[Dr. Katharina Brüggemann] (44:39 - 44:52)
Genau, weil die hat einen sehr hohen Kakao-Anteil, sehr hohen Fettanteil und die hat, die schmeckt ja auch ein bisschen bitter. Die ist nicht so süß, wie jetzt klassische Formig-Schokolade und die spiked weniger, das stimmt.

[Nils Behrens] (44:52 - 45:04)
Was würdest du denn sagen, die drei wichtigsten Tipps, die du mal so zum Abschließschluss geben würdest, die du jetzt unseren Hörer sozusagen auf den Weg mitgeben würdest, um idealerweise nicht in eine Insulinresistenz zu überraten?

[Dr. Katharina Brüggemann] (45:05 - 48:47)
Ja, also an allererster Stelle natürlich die ausgewogene Ernährung. Wie ich schon erwähnt habe, also viel Ballaststoffe zu sich nehmen, also wirklich auch dreimal am Tag und auf Lebensmittel zu achten, die einen niedrigen glykämischen Index haben. Man muss sich einfach nur ein bisschen damit beschäftigen, wie gesagt, man kann auch so eine App nutzen oder einfach mal schnell Dr. Google fragen, das und das würde ich jetzt gerne essen. Natürlich, man weiß ganz genau, Schokoriegel, Torten und so weiter, die haben alle einen sehr hohen glykämischen Index. Aber wenn man sich unsicher ist, einfach mal nachschauen. Wir haben ja heutzutage Smartphones, die haben wir immer bei uns, da gucken wir mal schnell nach und dann wissen wir Bescheid.

Also ausgewogene Ernährung, sehr wichtig. An zweiter Stelle, Bewegung, Sport. Nicht nur, weil wir werden älter und die Muskulatur atrophiert, leider, sondern auch einfach um diesen Blutzuckerspiegel konstant zu halten.

Man sagt ja dreimal die Woche Sport, einfach für den Blutzuckerspiegel, für den Stoffwechsel, aber eben auch zum Erhalt der Muskulatur. Und vor allen Dingen, was ich sehr empfehlen kann, ist nach einer Speise, also nach der Nahrungsaufnahme, egal ob morgens, mittags, abends, sich ein bisschen zu bewegen. Das ist natürlich heutzutage so, wo viele Homeoffice machen und sehr viel vor ihren Rechnern sitzen zu Hause und dann ihr Frühstück meistens noch vorm PC löffeln.

Ist nicht so gesund. Man soll sich auch wegen der mentalen Gesundheit wirklich eine Pause nehmen und sagen, jetzt mache ich 15 Minuten Frühstückspause. Da esse ich meinen gesunden Joghurt mit ein paar Nüssen, mit ein bisschen Obst, mit ein bisschen Haferflocken und nehme ja sozusagen eine Auszeit.

15 Minuten, maximal eine halbe Stunde. Und dann muss man natürlich auch wieder in den Rechner. Mittags hat man ja meistens eine längere Mittagspause.

Vielleicht macht man es dann auch so, dass man wirklich rausgeht. Einfach eine halbe Stunde, einmal um den Block, ein bisschen in die Natur, auch frische Luft atmen. Sauerstoff brauchen wir auch fürs Gehirn, dass wir hinterher wieder besser arbeiten können.

Das würde ich empfehlen. Und auch vielleicht abends nochmal, wenn man nach Feierabend nochmal was isst. Einfach nochmal ein bisschen spazieren gehen.

Also bei mir ist es so, ich bewege mich viel in der Praxis, das ist gut. Aber wenn jetzt jemand eine sitzende Tätigkeit hat, also irgendwo versuchen, wirklich Bewegung einzubauen oder ganz klassischerweise abends nochmal ins Fitnessstudio oder eine Runde laufen gehen. Sehr, sehr wichtig.

Sport, also ausgewogene Ernährung, Sport. Drittens, es gibt ja noch andere Faktoren, die sozusagen auch mit eine Rolle spielen, dass man Diabetes, Bluthochdruck und so weiter entwickelt im Leben. Das ist zum Beispiel Stress.

Stress, Schlafmangel. Auch Schlafmangel führt dazu, dass man morgens mit mehr Hunger aufwacht, weil der Körper einfach diese Regenerationsphase nicht wirklich abgeschlossen hat. Und man wacht morgens auf, dann springt man auf, muss gleich los, steht unter Stress.

Stress verursacht eben auch, dass wir mehr Zucker brauchen. Dann greift man schon zum ersten Riegel oder sowas. Ja, schnell, schnell, ich muss los.

Wirklich ein bisschen Stressreduktion, viel Schlaf, also mindestens sieben Stunden Schlaf pro Nacht, damit der Körper auch erholt und gesund in den nächsten Tag startet und nicht gleich gestresst wach wird und nach Zucker verlangt. Auch ein sehr wichtiger Punkt.

[Nils Behrens] (48:48 - 48:52)
Ausgezeichnet. Dann sage ich erstmal herzlichen Dank für das Gespräch.

[Dr. Katharina Brüggemann] (48:52 - 48:53)
Ich danke auch.

[Nils Behrens] (48:54 - 48:56)
Du hast ja auch einen eigenen Podcast.

[Dr. Katharina Brüggemann] (48:57 - 49:14)
Genau, ich habe auch einen eigenen Podcast, der heißt Schönheit neu definiert. Und da rede ich viel natürlich auch über Schönheit, aber eben auch um Ernährung, Vitamine und so weiter. Das mache ich mit einem Kollegen und wir haben sehr viel Spaß auch dabei.

[Nils Behrens] (49:16 - 49:20)
Und darüber hinaus kann man dir auch bei Instagram folgen, da hast du ja einen relativ großen Account.

[Dr. Katharina Brüggemann] (49:20 - 50:31)
Das stimmt, da mache ich sehr viel informative Reels oder Posts zum Thema Schönheit, Anti-Aging und Ernährung, weil das alles zusammenspielt. Jemand, der sich nicht gesund ernährt, der altert schneller und der sieht vielleicht auch nicht so gut aus, kriegt schneller Falten und so weiter. Also das spielt auch alles eine große Rolle.

Also einfach für die für Longevity, also für Langlebigkeit, eben Anti-Aging, Langlebigkeit und natürlich auch Schönheit. Ich habe ja viele, die kommen auch jahrelang geraucht, nicht auf Ernährung geachtet. Übergewichtig, Diabetes, Falten und jetzt kommen die dann irgendwann zu mir.

Und dieses Thema auch Longevity ist ja aktuell auch in aller Munde. Also alle schauen, was kann man machen, um länger zu leben, um gesünder zu leben und vor allen Dingen auch um Krebs zu verhindern. Auch das ist ein sehr interessantes Thema, weil wir wissen, ernähren wir uns ungesund und ich empfehle auch immer Bioqualität.

Das ist auch noch ein wichtiger Punkt zum Thema Ernährungstipps. Auf Bioqualität achten, weil es gibt auch, wo man denkt, das sind gesunde Lebensmittel, die trotzdem ungesund sind.

[Nils Behrens] (50:32 - 50:33)
Genau, wegen der Pestizide.

[Dr. Katharina Brüggemann] (50:33 - 50:44)
Pestizide zum Beispiel, Schwermetalle, was auch immer. Oder Hormone, Antibiotika. Also Bioqualität ist auch sehr wichtig, wird auch von der Deutschen Gesellschaft für Ernährung empfohlen.

[Nils Behrens] (50:44 - 50:46)
Super, also vielen Dank.

[Dr. Katharina Brüggemann] (50:46 - 50:47)
Ich danke auch.

[Nils Behrens] (50:50 - 50:52)
Hast du eigentlich ein Lieblingssupplement?

[Dr. Katharina Brüggemann] (50:54 - 50:59)
Vitamin C. Nehme ich also jeden Tag, achte ich drauf.

[Nils Behrens] (50:59 - 51:24)
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