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Informationen zur Podcastfolge Nr. 105 über besseres Essverhalten mit Dr. Yael AdlerInformationen zur Podcastfolge Nr. 105 über besseres Essverhalten mit Dr. Yael Adler

Aromatherapie: Wie ätherische Öle Körper, Geist und Gesundheit beeinflussen

Ätherische Öle riechen nicht nur gut ,sie können weit mehr. In der aktuellen Healthwise-Podcastfolge mit Aromatherapeutin Julia Falkenstein wird deutlich: Aromatherapie ist ein mächtiges Werkzeug zur Förderung von körperlichem und seelischem Gleichgewicht, wissenschaftlich fundiert, tiefgreifend wirksam und erstaunlich vielseitig einsetzbar.

 

Der Duft, der heilt: Wie Aromatherapie funktioniert

Aromatherapie nutzt die Kraft hochkonzentrierter Pflanzenextrakte. Über den Geruchssinn gelangen Reize direkt ins limbische System, unser emotionales Steuerzentrum. Die Folge: Hormonausschüttung, emotionale Reaktionen und physiologische Prozesse werden beeinflusst. Ätherische Öle wirken entzündungshemmend, antibakteriell, durchblutungsfördernd oder beruhigend. Ihre Wirkung ist sowohl emotional als auch physisch und oft beides gleichzeitig.

 

Studien zeigen: Lavendel & Co. können:

- die Schlafqualität verbessern

- die Konzentration steigern

- Schmerzen lindern

- den Blutdruck senken

- bei Hautproblemen helfen

- das Immunsystem stärken


Ein Beispiel: Lavendelöl wirkt beruhigend auf das Nervensystem und senkt gleichzeitig die Muskelspannung und den Blutdruck.

 

Viel mehr als Duftkerze

Aromatherapie wird zu oft mit Spa, Räucherstäbchen oder Duftlampen gleichgesetzt. Doch: Viele Duftkerzen enthalten synthetische Stoffe, die der Gesundheit sogar schaden können. Echte Aromatherapie hingegen arbeitet mit naturreinen Ölen, oft in therapeutischer Qualität. Besonders wichtig dabei: Qualität, Dosierung und individuelle Beratung. Denn ätherische Öle sind hochpotente Naturstoffe.

 

Mehr erfahren im healthwise Podcast von sunday natural

Anwendung in der Praxis

Julia Falkenstein nutzt Aromatherapie in ihrer naturheilkundlichen Praxis zur Begleitung von Menschen mit:

- Autoimmunerkrankungen (z. B. Rheuma, Psoriasis)

- Schlafstörungen

- Stress und emotionaler Dysbalance

- chronischen Schmerzen

- Hautproblemen (z. B. Neurodermitis, Fußwarzen, Rosazea)


Ob als Inhalation, Kompresse, Massageöl oder Aromastick – die Anwendung ist so individuell wie der Mensch selbst. Dabei werden Duftvorlieben, Krankheitsbild und Lebensstil berücksichtigt.

 

Schlaf, Stress, Stimmung: Beispiele für bewährte Öle

Lavendel: beruhigend, schlaffördernd

Neroli und Bergamotte: gegen Grübeln, Stress, emotionale Dysbalance

Orange, Vanille, Benzoe: warm, tröstlich, angstlösend

Grapefruit: stimmungsaufhellend, belebend

Angelikawurzel: zentrierend, erdend

Kiefer und Kamille: stärkend, beruhigend, immununterstützend


Spannend: Auch bei Haarausfall können ätherische Öle wie Rosmarin langfristig durchblutungsfördernd und stimulierend wirken, vorausgesetzt, sie werden regelmäßig über mindestens sechs Monate angewendet.

 

Aromatherapie im Arbeitsalltag

Nicht nur im Krankheitsfall kann Aromatherapie helfen, auch im Büro. Düfte wie Zitrone oder Eukalyptus fördern Konzentration, Lavendel beruhigt bei Stress. Wichtig: nicht dauerhaft beduften, sondern mit Pausen arbeiten und Rücksicht auf Mitmenschen nehmen.

 

Sicherheit geht vor

Weil ätherische Öle so wirksam sind, ist eine fachkundige Anwendung entscheidend. Zu hohe Konzentrationen können Hautreizungen oder gar toxische Effekte auslösen, vor allem bei Kindern, Schwangeren oder empfindlichen Menschen. Julia Falkenstein rät zu fundierter Beratung und bietet entsprechende Seminare in ihrer ORI Akademie an.

 

Fazit

Aromatherapie ist keine esoterische Spielerei, sondern ein wissenschaftlich fundierter, kraftvoller Therapieansatz. Richtig eingesetzt, kann sie Stress reduzieren, das Immunsystem stärken, Schlaf verbessern und sogar bei chronischen Erkrankungen unterstützen. Ob zur Selbstfürsorge, im Alltag oder zur professionellen Begleitung: Wer Düfte bewusst nutzt, kann Körper und Seele sanft in Balance bringen.

 

Take-Aways

- Aromatherapie wirkt auf Gehirn, Hormone und Körper – über den Geruchssinn und die Haut.

- Düfte wie Lavendel, Grapefruit oder Angelikawurzel können gezielt Schlaf, Stresslevel oder Schmerzempfinden beeinflussen.

- Die Anwendung ist individuell – Dosierung, Qualität und Beratung sind entscheidend.

- Auch im Büroalltag kann Aromatherapie für mehr Fokus und Wohlbefinden sorgen.

- Für therapeutischen Einsatz empfiehlt sich eine professionelle Ausbildung oder Begleitung durch qualifizierte Aromatherapeuten.

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Julia Falkenstein ist Heilpraktikerin, klinische Aromatherapeutin und erfahrene Marketingkommunikatorin mit über 20 Jahren Expertise in der Verbindung von Naturheilkunde und moderner Kommunikation. Als Gründerin des AromaAtelierBerlin entwickelt sie innovative Duftkonzepte und Aroma-Balance-Programme für Privatpersonen und Unternehmen. Neben ihrer Tätigkeit als Community Managerin beim International Clinical Aromatherapy Network leitet sie die Ausbildung an der ORY Akademie und gibt ihr Wissen in Seminaren und Workshops weiter. Mit ihrer Kombination aus fundierter Fachkompetenz, Kreativität und internationaler Vernetzung inspiriert sie Menschen, die Kraft natürlicher Düfte bewusst in ihren Alltag zu integrieren.

[Julia Falkenstein] (0:51 - 1:10)
Besonders spannend ist, dass Aromatherapie über den Geruchssinn auf das limbische System im Gehirn wirkt. Das ist ein Zentrum für Emotionen und Gedächtnis, Hormonausschüttung. Und das ermöglicht es auf sehr feine Weise sowohl körperliche als auch die seelischen Prozesse zu beeinflussen.

Und die Selbstheilungskräfte zu stärken. Also kurz gesagt, Aromatherapie ist viel mehr als nur der angenehme Duft.

[Nils Behrens] (1:12 - 2:19)
Herzlich willkommen zu Healthwise, dem Gesundheitspodcast präsentiert von Sunday Natural. Ich bin Nils Behrens und in diesem Podcast erkunden wir gemeinsam, was es bedeutet gesund zu sein. Wir tauchen ein in Themen wie Medizin, Bewegung, Ernährung und emotionale Gesundheit.

Immer mit einem weisen Blick auf das, was uns wirklich gut tut. Düfte haben eine unmittelbare Wirkung auf unser Sinne und unser Wohlbefinden, die wir oft unterschätzen. Aromatherapie nutzt diese Kraft gezielt, um Körper und Geist zu harmonisieren und bietet natürliche Unterstützung bei Stress, Schlafproblemen und sogar körperlichen Beschwerden.

Julia Falkenstein ist eine erfahrene Aromatherapeutin mit Spezialisierung auf die ganzheitliche Anwendung ätherischer Öle zur Förderung von Gesundheit und Wohlbefinden. Sie leitet die Aromatherapeutische Abteilung einer Naturheilkundlichen Praxis in Berlin, bietet Behandlungen, Seminare und Workshops an und ist weltweit als Referentin tätig. Als Botschafterin des Armid-Institut und Mitglied im ICAN-Netzwerk engagiert sie sich für die klinische Aromatherapie und den Schutz von Medizinalpflanzen.

Ihre Expertise reicht von individuellen Therapien bis hin zur Entwicklung von Duftkonzepten für Unternehmen und deswegen sage ich herzlich Willkommen, Julia Falkenstein.

[Julia Falkenstein] (2:20 - 2:22)
Hallo Nils, vielen Dank, dass ich heute hier bin bei dir.

[Nils Behrens] (2:23 - 2:26)
Liebe Julia, kommt Aroma eigentlich auch bei dir am Sonntag zum Einsatz?

[Julia Falkenstein] (2:27 - 2:49)
Eigentlich eher nicht. Ich bin ja die ganze Woche mit Aroma beschäftigt und am Sonntag macht meine Nase auch mal Pause. Ich bin großer Fan von Riechrezeptorenpause von Zeit zu Zeit und sonntags gibt es normalerweise keine Düfte aus der Flasche, sondern nur ganz normale aus dem Ofen oder Kräuter in der Küche oder vielleicht ein paar Terpene beim Waldspaziergang mit dem Hund oder so.

[Nils Behrens] (2:50 - 3:13)
Sehr schön, sehr schön, das mag ich. Wir sind ja auch mal ein großer Fan davon, bei Sunny auch mit der Supplementierung auch immer mal eine Pause zu machen, damit der Körper auch mal ab und zu, wenn man sieht, dass er sich die Mikronährstoffe vielleicht gegebenenfalls auch mal nicht permanent in der gleichen Dosierung geliefert bekommt. Insofern fände ich es sehr gut, dass bei deiner Nase dann auch mal eine Pause gelten ist.

Wie bist du denn eigentlich zum Thema Aromatherapie gekommen? War das Liebe auf den ersten Duft?

[Julia Falkenstein] (3:14 - 4:44)
Das war ganz interessant. Das war ein ganz persönliches Erlebnis, was ich in aller Kürze hier vorstellen kann. Wir waren im Sommerurlaub in Schweden und da, wo wir sind, da gibt es immer gar nichts.

Also musst du meilenweit mit dem Fahrrad oder mit dem Auto fahren, um irgendwo hinzukommen. Und natürlich war eins unserer Kinder krank und hustete die ganze Nacht. Ich ging dann im Dorf von Mensch zu Mensch.

Da sind auch wirklich wenig Leute. Und wie gesagt, die Entfernungen sind riesig. Und ich bin dann so rumgegangen in der Hoffnung, dass irgendjemand besser ausgestattet ist als ich.

Ich bin nicht so eine Mutter, die immer alles dabei hat. Im Gegenteil. Und dachte, jemand hat vielleicht einen Hustensaft oder so.

Und als ich dann bei einer Frau ankam, sagte sie, sie hat keine Medizin. Sie benutzt die quasi gar nicht, sondern sie hat nur noch ihre Öle. Und da war ich irgendwie ganz überrascht.

Ich kannte das gar nicht. Und dann zeigt sie mir diesen Riesenkoffer voller Öle. Jetzt weiß ich auch natürlich, wie die aussehen und was da drin ist und so.

Aber es waren halt sicherlich bestimmt 60 Flaschen oder 100 Flaschen oder so. Alle unterschiedlich farbig. Ich war total von den Socken.

Fand das interessant. Und dann hatte sie auch ein großes Buch dabei und sagte, sie könne mal gucken. Vielleicht könnte sie da was zusammenmischen.

Und ich war da so ganz offen und aus heutiger Sicht auch sehr unbedarft. Und hatte meiner Tochter so eine Mischung zusammenmischen können. Mit, ich denke, drei Tropfen von irgendwas.

Ich weiß gar nicht mehr, was sie gemacht hat. Auf ein bisschen Honig. Und meine Tochter hat es genommen.

Und ehrlich gesagt, 30 Minuten später war dieser Husten weg.

[Nils Behrens] (4:46 - 4:46)
Wunderheilung.

[Julia Falkenstein] (4:48 - 5:16)
Magische Kräfte dieser Öle. Und wir wissen ja heute auch, wie potent die sind. Es war natürlich abenteuerlich, das einfach zu probieren, ohne überhaupt Ahnung davon zu haben.

Aber ich war so von den Socken, dass ich gedacht habe, ich muss es jetzt unbedingt näher erforschen. Und habe mich in die ersten Workshops geschnitten und dann gesehen, wie komplex es eigentlich ist. Und dann ein bisschen später auch eine Ausbildung angefangen, weil ich einfach fand, das ist also das Unglaublichste, was mir in der medizinischen Betreuung von irgendwas bislang passiert ist.

[Nils Behrens] (5:17 - 6:02)
Es ist total spannend. Ich habe ja früher lange Zeit für die Lanzer Hofgruppe gearbeitet, die ja sehr naturherkundlich eben halt dafür auch so offen ist. Und ich habe ja damals auch immer so die Einstellung gehabt, so nach dem Motto, naja, so Tee trinken, Phytotherapie, Aromatherapie schadet nicht, hatte ich immer gesagt.

Aber viel höher war meine Meinung dazu nicht. Und ich war dann wirklich beeindruckt, muss man wirklich sagen, was wir für therapeutische Erfolge wirklich auch mit diesen Themen dann wirklich erziehen konnten. Das muss man wirklich mal so sagen.

Und von daher, ich finde, wenn man dann an Aromatherapie denkt, dann denkt man ganz schnell mal bei Wellness- und Duftkerzen. Und gerade die Duftkerzen sind ja auch heute aus so einer Longevity-Perspektive mittlerweile wirklich ja auch arg in Verruf geraten wieder so. Und von daher muss man ja wirklich sagen, es steckt deutlich mehr dahinter, oder?

[Julia Falkenstein] (6:03 - 7:14)
Ja, absolut. Also Aromatherapie geht natürlich weit über Wellness- und Duftkerzen hinaus, mit der kleinen Einlenkung, dass ja in den Duftkerzen auch ganz oft irgendwie gar keine natürlichen Aromen drin sind, sondern ganz viele synthetische, und die sogar schaden können. Aber Aromatherapie ist eben eine fundierte und wissenschaftlich gestützte Methode, die sowohl in der Prävention als auch in der Behandlung von körperlichen und emotionalen Beschwerden eingesetzt wird.

Und wir arbeiten ja mit hochkonzentrierten therapeutischen Eigenschaften dieser ätherischen Öle, natürlich auch mit Hydrolaten- und Pflanzenölen in Aromatherapie. Und diese Substanzen enthalten eben biochemische Wirkstoffe, die zum Beispiel entzündungshemmend, antibakteriell, antiviral oder beruhigend wirken können. Und Studien belegen diese Wirksamkeit eben in Bereichen wie Schmerzmanagement, Schlafstörungen, Stressreduktion, Hauterkrankungen, Unterstützung des Immunsystems und vielen anderen mehr.

Und besonders spannend ist, dass Aromatherapie ja über den Geruchssinn auf das limbische System im Gehirn wirkt. Das ist so ein Zentrum für Emotionen und Gedächtnis, Hormonausschüttung. Und das ermöglicht es, auf sehr feine Weise sowohl körperliche als auch die seelischen Prozesse zu beeinflussen und die Selbstheilungskräfte zu stärken.

Also, kurz gesagt, Aromatherapie ist viel mehr als nur der angenehme Duft.

[Nils Behrens] (7:16 - 8:08)
Ja, und ich finde es auch wirklich wichtig, das nochmal so herauszustellen, weil ich glaube auch, es wäre einfach falsch, dass man jetzt denkt, nur weil man jetzt sozusagen diese Duftkerzen, wie du schon gesagt hast, die ja sehr häufig synthetisch sind, so ein Negativberuf sind, dass wir damit dann aber nicht automatisch die Duftdiffuser sozusagen, die dann eben auf natürlich ätherischen Ölen arbeiten, dann in die gleiche Schublade packen dürfen. Und ich glaube, das ist einfach wirklich ein ganz entscheidender Punkt. Du hast es eben gerade schon angesprochen bei den ätherischen Ölen.

Wenn sich jetzt unsere Zuhörer, leider hat ja Podcast noch keine olfaktorische Komponente, wenn die sich jetzt eben halt fragen, wie die Wirkung wirklich so ist, du hast es eben halt schon ein bisschen gesagt, das geht eben halt auch in das limbische System, aber trotzdem, also würde ich mal so jetzt mal vereinfacht gesprochen, ist es dann eher etwas physisches oder ist es eher etwas emotionales oder beides?

[Julia Falkenstein] (8:08 - 9:28)
Ätherische, also Aromatherapie wirkt immer auf beiden Ebenen, physisch und emotional, denn die Aspekte lassen sich ja auch eigentlich gar nicht voneinander trennen. Also physisch betrachtet enthalten ätherische Öle eine Vielzahl von bioaktiven Molekülen, die direkt in unserem Körper wirken können, eben zum Beispiel Entzündungen hemmend, Immunsystem stärkend, Wundheilung fördernd oder auch Bakterien und Viren bekämpfen. Da sind die ätherischen Öle auch ganz stark drin.

Die Effekte sind super erforscht und werden in der klinischen Praxis auch gezielt genutzt. Aber emotional wirken die ätherischen Öle vor allen Dingen auch über unseren Geruchssinn. Wir haben nicht nur Rezeptoren, Riechrezeptoren in der Nase, wir haben die in vielen verschiedenen Körperteilen.

Das wurde 2006, glaube ich, von Hans Hatt erkundet. Und diese Geruchsrezeptoren sind auch direkt mit Teilen des Gehirns verbunden, die auch Emotionen, Erinnerungen harmonisch steuern. Also der Duft von einem ätherischen Öl kann unmittelbar unsere Stimmung beeinflussen, Stress abbauen, Ängste lindern oder Konzentration fördern.

Und diese Ebenen gehen eben oft Hand in Hand. Also zum Beispiel, wenn ich Lavendelöl benutze, dann gibt es eine beruhigende Wirkung auf das Nervensystem, also emotional. Aber gleichzeitig wird der Blutdruck gesenkt, die Muskelverspannungen lösen sich.

Also auf physischer Ebene passiert dann auch ganz stark was. Diese ätherischen Öle sind also wahre Brückenbauer zwischen Körper und Seele.

[Nils Behrens] (9:28 - 10:40)
Total faszinierend finde ich das persönlich. Ich finde, das, was jeder für sich so nachvollziehen kann, ist eben das, was du sagst, was Emotionen auslöst. Bei mir zum Beispiel, ich bin im Vorort von Hamburg groß geworden.

Und da habe ich zum Beispiel dann immer, wenn die Rapsfelder blühen und man dann so durchgefahren ist, dann hat man eben halt diesen typischen Rapsduft. Man verbindet es mit einer ganz bestimmten Jahreszeit und man verbindet es aber auch mit bestimmten Emotionen. Das Gleiche war, ich habe früher immer den Rasen gemäht, auch so diesen Geruch von frisch gemähtem Rasen.

Das sind alles Dinge, die, jetzt mähe ich seit Jahren keinen Rasen mehr, weil ich keinen habe. Und von daher sind dann natürlich auch immer das wie so kleine Zeitkapseln, die dann auch so ausgelöst werden. Und ich glaube, das ist etwas, was so jeder nachvollziehen kann.

Wenn wir aber jetzt über Düfte reden, die eigentlich noch nicht in dem klassischen Sinne hinterlegt sind, wie jetzt bei mir Rapsfelder oder Rasenmähen, dann ist es ja schon interessant, dass dann trotzdem Emotionen ausgelöst werden können. Wie kann ich mir das erklären? Also ist es dann, also ich würde das eine sagen, da ist etwas hinterlegt, das wird abgerufen und dann wird das eben mit Erinnerungen und Emotionen verbunden.

Wenn ich jetzt aber einen, wenn ich noch nie in meinem Leben Lavendel gerochen habe, wieso wirkt Lavendel dann bei mir?

[Julia Falkenstein] (10:42 - 12:11)
Weil es eben auf der körperlichen Ebene durch die Moleküle des Öles bestimmte Rezeptoren besetzt werden oder blockiert werden, die dann wiederum für eine Nervenausschüttung zum Beispiel sorgen oder eben Nervenausschüttung blockieren. Also das ist auf körperlicher Ebene ein ganz normaler biochemischer Prozess, den man sich gar nicht verwehren kann sozusagen. Und was dann noch dazu kommt, was ich wahnsinnig spannend finde, ist, dass wir nicht nur in unseren Erinnerungen leben, die uns selber geprägt haben zum Beispiel.

Natürlich ist man auch in der Kultur aufgewachsen, die bestimmte Gerüche in einer Gemeinschaft zum Beispiel immer produziert hat, sodass wir uns jetzt zu Weihnachten auf Zimt und Orangenduft und so weiter freuen, weil wir denken, dass wir dann gleichzeitig auch was Schönes vor uns haben, nämlich ein Weihnachtsfest. In anderen Kulturen sind es andere Dinge. Und wir haben aber auch Kenntnisse in der Forschung darüber, dass zum Beispiel bestimmte Erlebnisse über Generationen hinweg vererbt werden.

Also es kann was sein, was dich triggert, was gar nichts mit dir zu tun hat oder mit deinem Leben, sondern mit dem Leben von deinen Großeltern mütterlicherseits oder so. Und das wurde in Tierexperimenten herausgefunden, dass zum Beispiel bestimmte Düfte Angst auslösen, obwohl diese – das waren jetzt Mäuse – in ihrem Leben noch nie irgendwas erlebt haben, was mit so einer Situation zu tun hat. Aber eben zwei Generationen davor schon.

Also es ist total spannend.

[Nils Behrens] (12:12 - 12:15)
Sag mal, welche ätherischen Öle sind denn deine persönlichen Favoriten und warum?

[Julia Falkenstein] (12:16 - 14:27)
Also es gibt ja so viele Öle. Meine persönlichen Favoriten sind total schwierig und ich glaube, das variiert auch immer ein bisschen abhängig von der Jahreszeit oder von meiner persönlichen Bestimmung und so weiter. Welche Öle ich vielleicht im Moment oder über längere Zeit hinaus auch total toll finde, ist einmal Angelika.

Das ist ein ganz spezielles Öl, das riecht auch eigentlich überhaupt nicht gut, aber es gibt wahnsinnige Stärke, vermittelt Kraft und Erdung und ich nutze die Angelika ganz häufig, um eine Mischung nochmal zu verbessern und Leute mit ihrer inneren Mitte so ein bisschen zu verbinden. Angelika ist auch eine Pflanze, eine ganz kraftvolle, große Pflanze, starke Pflanze, die vor allem bei uns im Norden wächst und ich bin ja großer Verfechter davon, Öle zu nutzen, die auch so ein bisschen aus der Region sind, um den Körperfootprint zu verbessern und einfach auch mit unserer eigenen Tradition so ein bisschen besser auf körperlicher und geistiger Ebene zu wirken. Und da ist Angelika mit dieser Standfestigkeit und dem Schutz und diesem fantastischen Begleiten, wenn man sich neu fokussieren möchte oder ins Gleichgewicht zu kommen, eins meiner Lieblingsöle.

Dann würde ich sagen Grapefruit. Grapefruit ist fantastisch. Leichtigkeit, Freude, Sonne in einem Duft und für mich steht Grapefruit ganz klar für Spaß und für Lebensfreude.

Sie bringt sofort Frische und Energie in den Alltag und hat gleichzeitig eine tolle reinigende und anregende Wirkung, sowohl auf der Haut als auch auf die Seele. Also ein echtes Feel-Good-Öl, was einfach immer gute Laune macht. Jetzt haben wir so ein bisschen so ein schützendes Öl gehabt und jetzt vielleicht was Quirliges.

Und was ich für das Herz noch toll finde, ist Rosengeranie zum Beispiel. Ein ganz besonderer Duft, den ich gerne nehme, fast lieber noch als Rose. Die ist blumig und rosig natürlich, hat aber gleichzeitig so einen zarten, citrusartigen Duft und so eine Leichtigkeit und ist ganz toll für hormonelle Themen, für emotionale Balance, unschlagbar.

Gerade in Zeiten von Unruhe, Stimmungsschwankungen gibt sie Geborgenheit und Stabilität und hat so eine harmonisierende Wirkung auf Körper und Seele, was sie zu einem meiner absoluten Favoriten macht.

[Nils Behrens] (14:27 - 15:08)
Es ist ja tatsächlich ein großes Thema. Du hattest auch das Thema Blutdruck zum Beispiel angesprochen. Also das Interessante ist ja wirklich, dass viele Menschen gar nicht wissen, dass sie einen Bluthochdruck haben.

Und ich finde es ja wirklich faszinierend, dass Düfte, also Aromatherapie, dann tatsächlich auch blutdrucksenkend sein können. Also da reden wir dann ja wirklich über etwas sehr physisches, was sich eben verändert und nicht nur was Emotionales, wobei man auch sagen kann, dass durch Stress und Emotion natürlich auch der Blutdruck steigen kann. Aber trotz allem, ist es schon so, dass du jetzt Menschen mit gewissen, ich sage jetzt mal, kardiologischen Themen in deiner Praxis dann aromatherapeutisch dann auch begleitest?

[Julia Falkenstein] (15:09 - 16:36)
Unbedingt. Also wir gucken immer, welche bestimmten Beschwerden im Vordergrund stehen und wie man die mit ätherischen Ölen auch begleiten kann. Also ganz häufig kommen dann so Aromasticks auch zum Einsatz, die die Patienten mitnehmen können, um dann in jeder Pause oder bei jeder Begebenheit auch mit den ätherischen Ölen zu arbeiten.

Ich arbeite viel mit Einreibungen auch oder auch anderen Dingen, die dann eben für die bestimmte Beschwerde notwendig sind. Beim Thema Bluthochdruck ist es ganz interessant. Es gibt viele ätherische Öle, die vasodilatativ sind, die also die Blutgefäße erweitern, sodass der Blutdruck sich senken kann.

Andere sind eben stressverbessernd oder haben eine Neurotransmitter-Funktion, sodass bestimmte Neurotransmitter verstärkt produziert werden können, die im Grunde für ein ausgeglichenes Wesen dann sorgen. Also es gibt unterschiedliche Öle. Es gibt nicht immer nur ein Öl, was man benutzen kann für diese Begebenheit, sondern man muss sich den Patienten auch angucken.

Was ist das für ein Typ? Was ist die Hauptbeschwerde? Was sind die Nebenbeschwerden?

Und wie kann man jetzt quasi ein Öl finden, was auf diese unterschiedlichen Sachen auch gut wirkt? Weil ein Öl ja nicht nur einen Inhaltsstoff hat, sondern bis zu 500 zum Beispiel. Und neben dieser Blutdruck-senkenden Möglichkeit eben auch noch andere Dinge gleichzeitig beeinflussen kann, die für den Patienten total spannend sind und wichtig sind und zu einer Genesung eben gut beitragen.

[Nils Behrens] (16:37 - 16:48)
Okay. Und wenn wir jetzt nochmal noch physischer werden, dann ist es ja auch tatsächlich so, dass Aromatherapien auch in der Orthopädie eingesetzt werden. Und wie kannst du denn da die Wirkweise uns erklären?

[Julia Falkenstein] (16:49 - 17:34)
Also in der Orthopädie hat sie natürlich auch einen festen Platz, weil sie vielseitig einsetzbar ist und so körperliche als auch emotionale Prozesse positiv beeinflussen kann. Und orthopädisch unterstützen die ätherischen Öle und auch Hydrolate, vor allem bei Schmerzen, Entzündungen und Muskelverspannungen. Es gibt ätherische Öle wie Wintergrün, Rosmarin, Eukalyptus, die enthalten Wirkstoffe, die entzündungshemmend wirken, durchblutungsfördernd auch oder schmerzlindernd.

Und die können wunderbar lokal angewendet werden, beispielsweise in Form von Massagen, Kompressen oder Salben, um die Heilung nach Verletzung oder auch nach Operation zu fördern. Und auch bei chronischen Beschwerden wie Arthritis oder Rückenschmerzen kann Aromatherapie total gut helfen, die Beweglichkeit zu verbessern und Schmerzen zu reduzieren.

[Nils Behrens] (17:35 - 17:55)
Wenn ich jetzt mal dabei bleibe, dann nehmen wir mal an, ich nehme jetzt einmal dieses ätherische Öl und dann wird damit mein Nacken eingerieben. Wie wichtig ist es, dass ich das Öl in dem Zusammenhang auch tatsächlich rieche? Oder ist es tatsächlich so, dass das Öl tatsächlich dann durch die Haut quasi einen direkten Einfluss auf den Körper hat?

[Julia Falkenstein] (17:55 - 18:44)
Ja, genau. Wir haben zwei verschiedene Wirkweisen bei der Aromatherapie. Einmal natürlich durch den Duft und über das Atmungssystem.

Das ist auch einer der schnellsten Wirkfolgen in der Aromatherapie, weil das systemisch quasi wirken kann, wenn wir die ätherischen Öle über die Atmung aufnehmen. Das geht auch am schnellsten häufig. Aber ganz wichtig bei unterschiedlichen Beschwerden ist auch diese Wirkung auf dem Organ selbst.

Das heißt, wenn ich ein kaputtes Knie habe oder einen schmerzenden Ellenbogen, dann ist es halt nicht genug, jetzt das ätherische Öl zu inhalieren, sondern es ist ganz wichtig, dass wir auf dem Ellenbogen dann auch unser Massageöl einreiben oder die Kompresse mit Wärme auflegen, um dann quasi auch noch die Blutzirkulation zu verbessern. Also beide Wege in den Körper sind wahnsinnig wichtig und sollten bestenfalls kombiniert werden.

[Nils Behrens] (18:46 - 19:08)
Also ich hatte jetzt in einer Folge mit der Marie Etty, da war es zum Beispiel auch so, dass sie sagte, dass das Öle eben auch eine sehr gute Wirkung auf das Anregen von Haarwachstum zum Beispiel haben kann. Also gerade wenn man unter Haarausfall leidet. Also soll heißen, in dem Fall ist es wahrscheinlich dann auch die überwiegende Wirkung, wahrscheinlich eher die Blutdurchblutungsförderung, als dass ich jetzt tatsächlich eininhaliere, dass ich jetzt eben halt mir das für die Haare gemacht habe.

Richtig?

[Julia Falkenstein] (19:08 - 19:48)
Ja, genau. Also mit Haarwachstum gibt es ganz tolle Studien auch. Da habe ich auch viel Bedarf und viele Patienten, die zu mir kommen.

Das ist ein großes Thema. Allerdings ist es auch ein sehr langfristiger Prozess. Also man kann die ersten Erfolge erst nach sechs Monaten sozusagen wirklich starken Einreibens und Einmassierens auf die Kopfhaut erkennen.

Insofern muss man da richtig dabei bleiben. Compliance ist ein Riesenthema natürlich in der Medizin auch oder in der Betreuung von Patienten. Das muss dann auch immer stimmen.

Aber da geht es natürlich um die aktivierende Wirkung einmal der Haarverlegel und auch der Durchblutung auf der Kopfhaut, die durch Massagen und eben die bestimmten ätherischen Öle dann gewährleistet wird.

[Nils Behrens] (19:49 - 20:14)
Also wir reden jetzt ja schon die ganze Zeit darüber, dass eben halt mit solche ätherischen Öle wirklich auch sehr stark und potent sind. Wie wichtig ist denn da die Dosierung und die Beratung? Weil du hast es eben gerade angesprochen.

Die Leute, die dann vielleicht mal vier Wochen lang sich dann regelmäßig die Kopfhaut damit einreiben und dann enttäuscht sind, dass jetzt nicht mehr Haare da gekommen sind, die brauchen ja mit Sicherheit eine Beratung beziehungsweise vielleicht nehmen sie auch zu viel, zu wenig. Also wie elementar ist das?

[Julia Falkenstein] (20:14 - 22:52)
Das ist ein großes Thema, richtige Dosierung und Beratung. Wir haben ja eine große Mode, die Öle einfach so zu kaufen und gerne auch selbst anzuwenden. Und es führt doch sehr stark zu bestimmten Beeinträchtigungen, weil es eben potente Wirkstoffe sind, wo ein Tropfen auch aus mehreren 100 Kilogramm Platzenmaterial gewonnen werden kann.

Also der Tropfen Kamille ist jetzt nicht vergleichbar mit einem Teebeutelchen Kamille, den ich mir sonst in die Teetasse tue, sondern es sind ganz viel stärkere Inhaltsstoffe da drin und man muss da wahnsinnig vorsichtig sein, weil es eben auch zu Hautreizungen kommen kann. Es gibt unzählige Beispiele dafür. Allergieneigerung, sogar Schockzustände und auch Todesfälle, sozusagen.

Das sind natürlich Extreme. Aber ätherische Öle sind wahnsinnig potent und sollen auf alle Fälle mit gewisser Sorgfalt auch verwendet werden. Und gerade auch bei sensiblen Patienten, älteren Patienten, bei Kindern und so weiter, muss man sich eigentlich immer den Rat von jemandem einholen, der wirklich auch Aromatherapie ausgebildet ist und nicht nur mit dem Zertifikat von einem Wochenende, sondern wirklich auch eine große Ausbildung gemacht hat, mit 300 Stunden und so weiter.

Ganz wichtig. Die sind von entscheidender Bedeutung, diese richtigen Dosierungen. Reaktionen und Nebenwirkungen sind eben keine, wie öfter von Beratern erzählt wird, Ausleitungsmechanismen des Körpers, sondern ernstzunehmende Sensibilisierungsvorgänge.

Und deswegen ist es absolut notwendig, sich beraten zu lassen. Und man muss wissen, dass eben diese ätherischen Öle ja direkt auf das limbische System wirken. Die können super schnell die Stimmung auch beeinflussen, aber auch physiologische Prozesse wie eben Blutdruck, Hautdurchblutung verändern können.

Und das ist total wichtig, die richtige Dosierung zu wählen. Die Dosierung ist auch nicht ein fester Bestandteil, also reproduzierbar aus dem Internet oder so. Man hat ja ganz viele Möglichkeiten, sich Rezepte durchzulesen und so weiter.

Aber so eine Dosierung variiert eben je nach Person, nach Öl, nach Anwendungsmethode und dem Ziel, was ich damit verfolge. Zum Beispiel reicht natürlich eine geringe Anzahl von Tropfen für eine einfache Inhalation aus. Während für eine Massage mit Trägeröl, je nach Ölsorte zum Beispiel 5 bis 15 Tropfen auf 30 Milliliter Trägeröl eine gute Wahl sein können.

Aber gerade bei Kindern, Schwangeren, bei bestehenden gesundheitlichen Problemen ist die Dosierung total wichtig einzeln zu betrachten und eben beraten durch qualifizierte, d.h. fundiert ausgebildete Aromatherapeuten.

[Nils Behrens] (22:54 - 23:15)
Da kommen wir doch mal zum Thema Ausbildung. Du bietest ja auch Aromatherapie-Seminare und Workshops an. Was für ein Ziel hat man da?

Wenn ich zu dir da komme, ist es dann mein Ziel, dass ich in Zukunft auch Aromatherapie-Beratung geben kann? Oder ist es einfach nur das Ziel, dass ich dann persönlich für mich meine richtigen Aromatherapien zusammenstellen kann? Mit welchem Ziel kommen die Menschen in deine Seminare?

[Julia Falkenstein] (23:17 - 23:24)
Ich habe unterschiedliche Seminare. Ich habe einmal Seminare für normale Menschen, die medizinisch nicht arbeiten.

[Nils Behrens] (23:24 - 23:25)
Die ganz normalen Menschen.

[Julia Falkenstein] (23:25 - 25:10)
Genau, die ganz normalen Menschen. Und dann habe ich Seminare für Therapeuten. Das ist natürlich ein Unterschied.

Das Ziel meiner Aromatherapie-Seminare und Workshops jetzt im normalen Umfeld für sozusagen B2C, ist es, fundiertes Wissen zu vermitteln, praktische Erfahrungen zu ermöglichen und die Teilnehmer zu befähigen, Aromatherapie sicher und effektiv in ihrem Alltag oder beruflichen Kontext anzuwenden. Und in den Seminaren liegt der Fokus natürlich auf einem vertieften themenspezifischen Wissen. Also lernen Teilnehmer chemische Grundlagen ätherischer Öle, Wirkmechanismen, konkrete Anwendungsgebiete kennen, sei es in der Stressbewältigung, bei körperlichen Beschwerden oder in der Unterstützung der emotionalen Gesundheit.

Und Ziel ist es, einen ganzheitlichen Blick auf die Aromatherapie zu entwickeln und das Potenzial zu verstehen. In den Workshops steht natürlich Praxis im Mittelpunkt. Hier können Teilnehmer die Öle direkt erleben, mischen, ausprobieren.

Das heißt, sie erstellen individuelle Duftmischungen, Ansätze von Massageölen oder die Anwendung verschiedener Techniken wie Inhalation, Kompressen oder Bäder. Und die Workshops sind immer hands-on darauf ausgelegt, dass die Teilnehmer selbst aktiv werden und das Gelernte sofort umsetzen können. Ein besonderes Anliegen ist mir, dass jeder Teilnehmer die Aromatherapie individuell nutzen kann, sei es für die eigene Gesundheit im familien Umfeld oder auch in der professionellen Praxis.

Ich bilde auch Therapeuten, Heilpraktiker oder Pflegeberufe aus in unserer Akademie, die wir in der Praxis haben. Ori Akademie heißt die. Und ich möchte natürlich auch das Bewusstsein in diesen ganzen Seminaren für nachhaltige und respektvolle Nutzung der Pflanzenressourcen stärken.

Deshalb integriere ich in meine Veranstaltung oft auch Themen wie die Auswahl regionaler Öle, Qualitätssicherung und ethische Beschaffenheit.

[Nils Behrens] (25:11 - 25:25)
Könntest du für unsere Hörerin mal ein Beispiel aus deiner Praxis geben, wo die Aromatherapie wirklich so einen entscheidenden Unterschied gemacht hat? Also einfach mal, wo du sagst, okay, das ist mal so ein Therapieerfolg, auf den du besonders stolz bist. Wahrscheinlich hast du viele.

[Julia Falkenstein] (25:26 - 26:45)
Ja, ich habe irgendwie schon ziemlich viele. Man ist häufig... Also es ist ein Prozess und ein längerer Prozess, aber manchmal geht es auch ganz schnell.

Und dann bin ich immer sehr überrascht, wie gut es wirkt. Natürlich weiß ich um die Potenz der ätherischen Öle. Und man hat auch eigentlich immer die richtige Idee.

Aber manchmal geht es so schnell, dass man einfach denkt, das war jetzt schon wieder fantastisch. Also ich habe einige Hautprobleme bei Verzehrtinnen super gut in den Griff bekommen, die jahrelang bei denen für Ärger und Leid gesorgt hatten. Von Rosazea über das nicht so schöne Thema, aber sehr wichtig, von Fußwarzen zum Beispiel bei Kindern bis zu Nagelpilz, auch kein schönes Thema.

Aber keine schönen Krankheiten, aber man ist froh, wenn die dann irgendwie weg sind. Dann erinnere ich mich an einen Patienten, der hatte nach einer Sitzung und dann Hausaufgaben zu Hause auf einmal keine Schlafprobleme mehr mit einem ätherischen Öl. Das fand ich auch ganz großartig.

Dann habe ich tolle Erfahrungen mit Allergieneigungen, Kopfschmerzen zum Beispiel, Gelenkschmerzen, auch Autoimmunerkrankungen wie Rheumatoide Arthritis, Psoriasis zum Beispiel und viele mehr. Das kommt natürlich immer auf den Patienten an und auch auf die Compliance, das hatte ich ja schon gesagt. Aber man kann wirklich so tolle Erfolge erzielen.

[Nils Behrens] (26:45 - 27:15)
Spätestens bei dem Thema Schlaf hast du jetzt wahrscheinlich die volle Aufmerksamkeit von dem einen oder anderen Zuhörer. Was wäre denn jetzt sozusagen, wenn man jetzt nicht die Möglichkeit hat, extra zu dir zu kommen, was sind denn so klassische Öle, wo man sagen würde, okay, die helfen mir tatsächlich bei meinem Thema Schlaflosigkeit. Vielleicht muss man auch unterscheiden zwischen Einschlafproblemen und Durchschlafproblemen.

Aber erzähl doch mal, wie würdest du jetzt erstmal so, ich weiß, das ist immer alles individuell, aber so grundsätzlich dich erstmal dem Thema Schlaf nähern?

[Julia Falkenstein] (27:15 - 29:57)
Ja, das ist ein ganz spannendes Thema. Zufällig ist gerade heute mein Blogartikel rausgekommen zum Thema Stress und Schlafprobleme. Ein Riesenthema, was wir durch unser Leben natürlich irgendwie alle auch immer weiter mit uns tragen und was eigentlich immer verstärkt wird leider.

Aber es gibt ja so ganz viele Ursachen von Schlaflosigkeit neben dem Stress. Auch zum Beispiel hormonelle Probleme oder Grunderkrankungen, die da reinspielen. Also das muss man erstmal ein bisschen analysieren.

Worum geht es bei mir da eigentlich? Kann ich eins von den Faktoren verbessern? Oder wie kann ich mir eigentlich sozusagen eine Hilfestellung geben, dabei im Grunde die Grundsubstanz für meine Probleme auch schon mal ein bisschen zu verbessern?

Und dann gibt es natürlich Öle, ätherische Öle, die sind die totalen Klassiker beim Schlafen. Das ist ganz oben der Lavendel. Da geht es auch natürlich noch und nöcher wissenschaftliche Studien zu.

Denn wer den Lavendel nicht mag, der könnte auf Niroli oder Bergamot sicherlich auch zurückgreifen, wirken beide beruhigend auf das Nervensystem, helfen Stress abzubauen, können Schlafprobleme lindern, die innere Ruhe fördern, die Stimmung aufhellen. Also viele Leute grübeln ja auch so stark und sind deswegen von Schlafproblemen betroffen. Und so ätherische Öle sind auch sehr hilfreich.

Manche Patienten beruhigen sich aber auch mit aufmutternd beruhigenden Ölen, wie Orange zum Beispiel. Das ist auch ein ganz toller Duft, der sehr fröhlich ist und erstmal nicht ans Schlafen denken lässt. Das ist bei vielen auch schön.

Andere sind zufrieden mit Hölzern oder Vanille zum Beispiel, Benzoe, das sind so vanillige, warme Gerüche, die einem noch mal ein bisschen Trost geben in der Nacht, wenn man sehr aufgeregt ist. Und andere brauchen so eine ganz große Dröhnung, wie man es zum Beispiel bei der Narde jetzt haben würde. Allerdings ist bei der Narde auch wieder Vorsicht geboten.

Narde ist zum Beispiel ein Öl, was auf der roten Liste steht, eigentlich gar nicht mehr gekauft werden sollte. Aber es hat auf alle Fälle eine sehr starke Wirkung. Und bei Stress und Schlaflosigkeit kann man auch immer an Hydrolat denken.

Die sind auch ganz toll. Das sind so Pflanzenwasser, die können gesprüht werden, entweder um den Kopf herum, so in die Umgebung oder aufs Kissen, vielleicht auch mit ätherischen Ölen zusammen. Und ohne ätherische Öle kann man sie auch über die Mundschleimhaut super aufnehmen.

Und ansonsten empfehle ich Patienten natürlich den Check von Hormonen, Vitaminstatus, Aminosäurelevel, Omega-3-Spiegelchecken. Fast alle meine Patienten werden auch noch zu Fans von Pflanzenölen. Das kennt ihr ja auch.

Algenöl ganz vorne, Borrutschsamenöl, Nachtkerze, Leindotter, Schwarzkümmel sind ganz großartig, um vielleicht auch die Entspannung und den Schlaf zu unterstützen.

[Nils Behrens] (29:58 - 30:48)
Ich würde gleich gerne nochmal auf diesen Thema rübergehen. Ich möchte aber nur einmal grundsätzlich die Frage stellen, man hat ja auch eine Art von Konditionierung. Nehmen wir jetzt mal an, wir nehmen jetzt einen Duft, der gar nicht von deiner Liste jetzt irgendwie war, der aber vielleicht nicht unbedingt so aktivierend ist, wie jetzt ein Zitrusduft.

Wobei, du hattest ja auch selbst die Orange mit reingenommen. Aber jetzt nehmen wir mal sowas wie Patchouli zum Beispiel. Da würde ich sagen, kein aktivierender Duft, aber auch keiner, den du zumindest eben gerade auf der Liste der typischen Schlafdüfte hast.

Wenn ich jetzt aber jeden Abend, bevor ich ins Bett gehe, einmal mir quasi ein Patchouliöl dann sozusagen dran rieche, oder es mir irgendwo hinsprühe oder als Pillowspray oder whatever, und das aber jedes Mal mache, bevor ich schlafen gehe, und dann idealerweise auch immer zur gleichen Zeit schlafen gehe, ist da nicht auch eine Art von Konditionierung, die dann da ist und die mir dann auch wiederum dabei hilft, besser einzuschlafen?

[Julia Falkenstein] (30:49 - 31:28)
Ja, unbedingt. Also, das ist eine ganz tolle Idee. Das ist ja eine großartige Sache auch zum Beispiel bei Kindern, die so unruhig sind, dass man diese Rituale hat.

Und da ist natürlich wichtig, dass man diese Umgebung schafft, dass man seine Rituale schafft, dass man zum Beispiel zwei Stunden vorher gar nicht mehr aufs Handy gucken muss und alles ist in dunkle Stimmung gehaucht und so weiter. Und man hat einen angenehmen Duft, der einem auch beim Schlafen hilft und der einem gleichzeitig aber auch gefällt. Und man freut sich dann auf sein Bettchen und dann geht man damit schlafen.

Und irgendwann muss dir wahrscheinlich irgendjemand nur noch den Patchouli-Stick vor die Nase halten und dann singst du sofort im Sofa zusammen. Das wäre der Pavlovic-Effekt bei dem Riechtraining. Das wäre toll.

[Nils Behrens] (31:29 - 31:47)
Sehr gut, sehr gut. Jetzt komme ich mal wieder zu dem einen Punkt zurück, wo du sagst, was du üblicherweise mit deinen Patienten oder Klienten oder wie immer du sie nennst, machst. Nimm jetzt mal an, ich komme jetzt zu dir und habe ein Thema.

Keine Ahnung, was sind die häufigsten Themen, weswegen Menschen zu dir kommen?

[Julia Falkenstein] (31:51 - 31:53)
Autoimmunerkrankungen, Schlaflosigkeit, Stress.

[Nils Behrens] (31:54 - 32:11)
Okay, gut. Schlaflosigkeit haben wir jetzt schon drüber gesprochen. Stress haben wir ein bisschen toxiert.

Das heißt also, ich habe jetzt eine Autoimmunerkrankung. Wie weit geht denn das? Habe ich dann da MS oder was sind die üblichen Autoimmunerkrankungen, die du da hast?

[Julia Falkenstein] (32:11 - 32:18)
Ja, also zum Beispiel Rheuma, Darmerkrankungen zum Beispiel. Also ganz unterschiedliche Sachen.

[Nils Behrens] (32:19 - 32:20)
Gut, dann nehmen wir jetzt mal Rheuma. Ich habe jetzt Rheuma.

[Julia Falkenstein] (32:21 - 32:21)
Ja, gut.

[Nils Behrens] (32:21 - 32:24)
Ich mache gerne Sport, finde ich doof, Rheuma zu haben. Von daher, was machen wir?

[Julia Falkenstein] (32:25 - 34:27)
Genau, also meine erste Anamnese sieht natürlich so aus, dass ich erst mal das grundlegende Problem mir anschaue. Also wir haben ein Gespräch und eine umfassende Anamnese, auch körperlicher Art. Also die Beschwerden werden besprochen.

Ich gucke mir den Körper an. Dann gehören aber auch Auslöser der Probleme dazu. Themen wie Stresslevel, Schlafqualität, Ernährung, bestehende Diagnosen und so weiter schaue ich mir an.

Und dann hilft auch die Frage nach Lieblings- oder Abneigungsdüften, um jetzt auch zu schauen, wo wir miteinander arbeiten können. Und dann würde ich an die Auswahl ätherischer Öle gehen. Also auf Basis von dem, was wir besprochen haben, wähle ich dann eine Auswahl ätherischer Öle aus, die individuell auf dein Anliegen abgestimmt sind.

Bei Rheuma wäre das eben jetzt was, was Schmerzen lindern würde, was die Entzündung zurückfährt und gleichzeitig aber auch mit deinem Duftvorlieben in Zusammenhang gebracht werden kann. Und du würdest dann diese Düfte auch direkt erschnuppern. Und ich würde mir angucken, welche persönliche Reaktion du auf den Duft hast, ob es da wertvolle Hinweise gibt, was wir nutzen können und was nicht.

Und würde dir auch die Wirkungsmechanismen erklären, damit die Entscheidung nachvollziehbar bleibt. Und dann würde ich je nach deinen Beschwerden, die jetzt primär sind und den Zielen, die passenden Anwendungsmethoden wählen oder definieren. Zum Beispiel eine Inhalation für den gesamtkörperlichen Erfolg, Massagen für die Schmerzen, vielleicht Bäder für eine ganzheitliche Entspannung, Kompressen für lokale Beschwerden.

Und dann erstelle ich für dich auf deinen Alltag abgestimmtes Konzept beziehungsweise einen Therapieplan, der für dich einfach umsetzbar ist. Und mit einer Anleitung, wie das alles korrekt durchgeführt wird, wirst du dann entlassen mit einem kleinen Plan, wie oft du was wann wo anwenden sollst. Und dann sehen wir uns nach einer Weile wieder und schauen, wie es geklappt hat.

[Nils Behrens] (34:28 - 35:32)
Ausgezeichnet, ausgezeichnet. Ich bin hier regelmäßig auf dem Global Wellness Summit gewesen. Und da war Rheumatherapie auch immer ein großes Thema.

Und da wurde es tatsächlich auch im Zusammenhang mit der Krebstherapie eingesetzt. Es ist schon wirklich unglaublich, in welcher Bandbreite der Krankheitsfelder es ist. Trotz allem, wenn wir jetzt mal diesen Bereich verlassen, Rheuma ist eine massive Lebenseinschränkung, aber meines Wissens nicht lebensgefährdend, während Krebs tatsächlich etwas ist, was sehr häufig mit einem signifikanten, mortalen Risiko verbunden ist.

Wie gehst du mit solchen Themen um? Wenn solche Menschen zu dir kommen würden und sagen würden, Mensch, ich habe mal gehört, dass Rheumatherapie auch in der Krebstherapie angewendet werden kann, das ist ja schon eine enorme Verantwortung. Nicht, dass das andere nicht verantwortungsbewusst ist, aber es ist schon eine sehr hohe Verantwortung, die natürlich dann auch damit einhergeht.

[Julia Falkenstein] (35:32 - 37:18)
Natürlich, genau. Das ist ein interessantes Thema, gut, dass du das aufbringst. Rheumatherapie ist ja eine Komplementärtherapie, die zu bestehenden Therapieformen ergänzend angewendet werden sollte.

Eigentlich nie alleine als Therapieform. Das muss man genau abwägen, an welcher Stelle man da ist und natürlich auch mit den verschiedenen Therapeuten, mit denen man gerade im Gespräch ist, da auch eine offene, klare Kommunikation fahren. Was das Thema Krebs betrifft, da gibt es ja auch bei anderen, bei Parkinson, bei Demenz usw.

ganz viele Aspekte, die komplementär von der Aromatherapie total gut abgefedert werden können. Da gibt es das Thema Übelkeit bei Chemotherapie, da gibt es das Thema Hautproblematik usw. Es gibt ganz viele komplementäre Sachen, die man für Krebspatienten mit Aromatherapie wunderbar machen kann.

Gleichzeitig sollte man aber auch nicht die Hoffnung wecken, dass jetzt Aromaöle Krebs heilen können. Im Moment sind wir bei der Forschung so weit, dass wir wissen, dass es in vitro mit Krebszellen funktioniert, aber wir wissen es nicht direkt in vivo und wir wissen es auch nicht am Patienten. Wir wissen es nicht, selbst bei Tierstudien, noch nicht so genau und können es auch auf den Menschen nicht übertragen.

Es gibt unterschiedliche Geschichten und Anwendungsideen, die ganz gezielt Krebszellen im Menschen mit Spritzen von ätherischen Ölen und ganz haarsträubende Sachen versucht haben. Das hat alles nicht geklappt. Insofern würde ich bei ätherischen Ölen und Krebstherapie ganz vorsichtig sein.

[Nils Behrens] (37:19 - 38:05)
Sehr gut, dass du das noch mal so klar machst. Kommen wir jetzt mal wieder zu den etwas leichteren Themen. Es ist ja so, dass man, so wie wir gestartet sind, das eben auch als Raumthema einsetzen kann.

Zum Beispiel um den Arbeitsalltag zu verbessern, um Teams, Teambuilding, Atmosphäre in Meetings. Ich habe es im Augenblick so, dass ich sehr häufig, denn wir sitzen uns ja digital gegenüber, aber dass ich bei mir im Podcaststudio auch immer einen Diffuser anhabe. Wie siehst du das Thema?

Ist das etwas, wo du sagen würdest, okay, das ist tatsächlich etwas, was den Arbeitsalltag wirklich verändern kann und wenn ja, ist es dann dieser eine Duft, den man dann immer wieder hat oder ist es dann auch etwas, was gegebenenfalls angepasst werden sollte nach Jahreszeit, nach Tageszeit, nach Stimmung?

[Julia Falkenstein] (38:08 - 40:42)
Ja, ein großartiges Thema. Ich habe mich viel mit Aromatherapie beim Arbeitsplatz beschäftigt. Das war sogar eins meiner ersten Themen und auch mein erster Online-Kurs.

Homeoffice sozusagen, Aromatherapie im Homeoffice. Ganz großartig, denn ich finde, dass Aromatherapie sich hervorragend in den Arbeitsalltag integrieren lässt. Insbesondere für Teams und Führungskräfte, um das Wohlbefinden und die Leistungsfähigkeit zu steigern.

Es ist eine ganz einfache Möglichkeit, ätherische Öle in Form von Diffusern oder Sprays im Büro anzuwenden und eine beruhigende oder auch belebende, konzentrationsfördernde Atmosphäre zu schaffen. Es gibt natürlich ätherische Öle wie Lavendel, Bergamotte usw., die Stress abbauen können. Es gibt den Eukalyptus, vielleicht Zitrusdüfte, die die Konzentration fördern, das allgemeine Wohlbefinden steigern können.

Also es gibt eigentlich keinen Grund, warum man ätherische Öle nicht im Büro nutzen sollte. Andererseits ist es auch immer so, dass man sich natürlich im Großraumbüro oder in jedem Büro mit anderen Menschen abstimmen muss, die sicherlich oder wahrscheinlich eine ganz andere Duftvorliebe haben. Und man sollte es auch da einmal nicht übertreiben, den eigenen Duft so dauernd voranzubringen.

Man sollte auch da auf alle Fälle daran denken, dass man Pausen macht mit seinem Duft. Also wenn ich morgens um neun ins Büro komme und abends um 17 Uhr bin ich immer noch da oder um 19 Uhr, dann sollte man den Diffuser nicht die ganze Zeit angehabt haben, weil sonst kriegt man Kopfschmerzen. Zwischendurch Pausen machen, den Diffuser nur für 30 Minuten anlassen, dann gerne mal zwei Stunden Pause.

Diese Düfte halten sich ja auch. Und jeder, der neu ins Zimmer kommt, der wird sagen, oh, hier riecht es ja gut. Nur einem selber fällt es nicht mehr auf, weil die Riechrezeptoren diesen bestehenden Duft einfach nicht mehr als aktuell und wichtig wahrnehmen.

Aber den gibt es noch. Und die Riechrezeptoren sind trotzdem damit beschäftigt. Und genau, also abstimmen, das Richtige wählen und unbedingt auch tauschen, diese Öle.

Also auch wenn man Lieblingsduft hat, auch ab und zu mal überlegen, ob man einen zweiten Lieblingsduft haben kann. Denn je mehr wir unsere Riechrezeptoren aktivieren und beschäftigen und mit denen spielen, umso besser wird unsere Konzentrationsfähigkeit. Und es ist auch bewiesen, dass zum Beispiel Altersprozesse, die dann eventuell zu Demenz führen oder zu anderen Erkrankungen aufgehalten werden können, wenn man sein Riechorgan ordentlich beschäftigt.

Und zwar mit unterschiedlichen Düften. Also an allem Riechen, auch immer am Radiergummi und an der Kaffeetasse und dann auch wieder am Lieblingsduft ist eigentlich das, was am besten funktioniert.

[Nils Behrens] (40:43 - 41:13)
Gut, dass du es nochmal sagst, weil wir haben bei diesen Diffusern, die wir von Sunday haben, kann man mal einstellen, ob man für halbe Stunde, zwei Stunden oder vier Stunden das macht. Und als ich das erste Mal dann beim Podcast den Diffuser angemacht habe, war ich dann so traurig, dass er dann nach einer halben Stunde ausgegangen ist und ich gehe jetzt immer auf zwei Stunden. Aber jetzt, wenn ich das gerade höre, waren die halben Stunden vielleicht am Anfang gar nicht so schlecht.

Also von daher danke für den Hinweis nochmal. Wenn du jetzt nochmal sagen würdest, was ist das häufigste Missverständnis, das du über Aromatherapie hörst?

[Julia Falkenstein] (41:15 - 42:40)
Also das häufigste Missverständnis ist wahrscheinlich die Annahme, dass ätherische Öle einfach nur Düfte sind und keine tiefe Wirkung auf den Körper und Geist haben. Also viele Menschen denken, dass Aromatherapie nur in Form von Rollen, die gut riechen oder entspannenden Düften existiert, ohne einen physiologischen und psychologischen Einfluss, den ätherische Öle auf dieses limbische System, das Nervensystem, sogar auf die Hormonproduktion haben können. Und in Wahrheit basieren die Vorteile der Aromatherapie eben auf diesen ganzen wissenschaftlichen Untersuchungen, die die Auswirkung von ätherischen Ölen auf unterschiedlichste Beschwerdebilder und sogar das Immunsystem belegen.

Und ein zweites Missverständnis ist sicherlich die Vorstellung, dass ätherische Öle Naturprodukte sind und deswegen nicht gefährlich sind oder auch für jeden gleich geeignet und keine spezielle Anwendungsrichtlinie benötigen. In der Realität muss bei der Anwendung von ätherischen Ölen auf Haut, Luft, Dosierung und Qualität geachtet werden, um starke Nebenwirkungen zu vermeiden. Nicht jedes Öl ist für jeden geeignet und auch nicht in jeder Dosierung.

Es gibt unterschiedliche Beispiele. Selbst Tierbaumöl kann in älterem Zustand stark hautreifend sein. Melisse kann in niedriger Konzentration entspannen, in hoher Konzentration aber total stressig machen.

Es ist also ganz wichtig, sich mit den Eigenschaften der Öle und deren sichere Anwendung auseinanderzusetzen.

[Nils Behrens] (42:41 - 42:56)
Okay, sehr gut. Wir haben ja bei Sunday Natural auch diverse ätherische Öle. Was würdest du den Zuhörern, die jetzt sagen, okay, ich möchte jetzt irgendwie einsteigen in das ganze Thema, was würdest du denen raten?

Wie sollten sie anfangen? Jetzt nicht einfach wild losbestellen, wenn ich es richtig verstanden habe.

[Julia Falkenstein] (42:57 - 44:59)
Ja, genau. Also aus meiner Sicht, und ich glaube, das sind wir irgendwie der Erde alle schuldig, finde ich, sollte man jetzt nicht sagen, wow, Sunday hat jetzt 50 Öle, die kaufe ich mir alle. Denn auch aus der Sicht einer Person wie mir, die jetzt jeden Tag damit arbeitet, kann ich sagen, die werden quasi nie alle.

Also es gibt natürlich Öle, die man immer mehr benutzen wird als andere, die so ein bisschen Nischenprodukte auch sind. Die sind auch tolle Sachen zu haben, aber eigentlich überhaupt nicht nachhaltig, weil man sie sonst so gar nicht benutzt. Ich habe einen Kurs, der heißt Reiseapotheke mit ätherischen Ölen.

Da nimmt man fünf Öle mit. Und mit den fünf Ölen kann man im Grunde alles therapieren, was man überhaupt braucht. Natürlich wird es immer spezialisierte Öle geben, die das vielleicht noch ein bisschen besser machen, aber die benutzt man dann einmal alle zwei Jahre und irgendwann werden die natürlich auch nicht besser.

Das heißt, wenn ich jetzt einen Rat geben würde für jemanden, der neu anfängt mit ätherischen Ölen, da gibt es so Klassiker, mit denen man wahnsinnig viel machen kann. Das sind bei Sundae wahrscheinlich auch die, die am meisten verkauft werden. Da gehört der Lavendel dazu, der Tewa, Eucalyptus, Zitrone zum Beispiel.

Ein Supermedley, mit dem man irgendwie ganz viel schon anstellen kann und ganz tolle Mischungen auch machen kann. Und dann ist es natürlich auch gut, wenn man eine Firma hat, die, wie Sundae jetzt auch, natürlich auch Produkte hat, die für den Customer schon bestimmte Sachen auch vorentscheiden. Das heißt, ich kann mir jetzt zum Beispiel so einen Balsam, so einen Aromatherapie-Balm kaufen.

Der heißt bei euch Breathe, oder Breathe, Chest Rub. Da weiß ich, dass ich damit durch meine Erkältungszeit komme und muss mir nicht diese einzelnen Öle vielleicht selber auch kaufen. Und wenn man sich jetzt so ein Produkt vorstellt, da sind dann bestimmte Öle drin und das gefällt einem vielleicht, dann vielleicht über diesen ersten Kontakt mit einem Produkt, was schon jemand für einen vorformuliert hat, was ja total spannend ist, überlegen, was ist da drin.

Aha, das finde ich spannend. Das kaufe ich mir jetzt als Einzelöl nochmal extra, weil ich liebe den Geruch so von, was weiß ich, Elang Elang oder von Vanille oder so.

[Nils Behrens] (45:01 - 45:14)
Sehr gut, sehr gut. Dann komme ich schon zu meiner letzten Frage. Ich weiß, du hast jetzt gerade schon deine Reiseapotheke so ein bisschen aufgeführt.

Aber wenn ich jetzt dir sage, du darfst auf einer einsamen Insel nur drei ätherische Öle mitnehmen für dich, welche drei wären das?

[Julia Falkenstein] (45:16 - 45:57)
Also ich würde wahrscheinlich die Grapefruit mitnehmen. Die hatte ich vorhin ja schon erwähnt. Die finde ich einfach eine tolle Stimmung.

Und wenn ich mir vorstelle, ich bin allein auf der Insel und keiner kommt mich da besuchen, dann ist das wahrscheinlich nach einer Weile ganz schön langweilig. Dann würde ich mit meiner Grapefruit auf alle Fälle ein bisschen Party machen und mich freuen an der. Dann würde ich sicherlich die Kiefer mitnehmen.

Kiefer ist auch ein ganz tolles Öl und es erinnert mich wahnsinnig an meine Heimat hier in Berlin. So für die Erinnerung und um nach Hause zu kommen, das fände ich, glaube ich, schön. Und vielleicht als drittes noch die Kamille, um mich geborgen zu fühlen und beschützt, wenn hier gar keiner mehr weiter mich besuchen möchte auf meiner einsamen Insel.

[Nils Behrens] (45:58 - 46:41)
Ja, Kamille ist ganz interessant, dass du es sagst. Ich verbinde Kamillentee ja immer mit, ich bin krank. Also immer wenn der kleine Nils sozusagen krank war, hat er Kamillentee bekommen.

Und insofern habe ich wirklich ein sehr gespaltenes Verhältnis zu Kamille, weil ich fühle mich auch automatisch krank in dem Augenblick, wenn ich irgendwie Kamillentee trinke oder rieche. Und von daher, glaube ich, wäre die Kamille nicht das Erste, was ich irgendwie mitnehmen würde. Aber interessante Zusammensetzung auf jeden Fall.

Also vielen Dank auf jeden Fall für das Gespräch. Und für alle, die mehr von dir, deinem Blog und deine Seminare wissen wollen, wo finden sie die? Ganz einfach unter www.juliafalkenstein.de Also www.juliafalkenstein.de Wir werden das Ganze auch nochmal in den Show Notes verlinken. Und ich sage danke fürs Gespräch.

[Julia Falkenstein] (46:42 - 46:43)
Vielen Dank, Nils. Hat mich gefreut, hier zu sein.

[Nils Behrens] (46:47 - 46:54)
Sag mal, hast du eigentlich auch ein Lieblingssupplement, also so einen Wirkstoff, den du regelmäßig für dich einnimmst, jetzt losgelöst von Aromatherapien?

[Julia Falkenstein] (46:56 - 47:23)
Ja, ich bin großer Verfechter von Omega-3. Und empfehle das eigentlich auch allen. Also das finde ich eines der wichtigsten, großartigsten Sachen.

Und ansonsten würde ich eben auch immer gucken auf die mineralischen Zusammensetzungen. Wir wissen ja, dass unsere Böden nicht mehr viel hergeben. Selen zum Beispiel, Zink, Magnesium usw.

Also das finde ich auch ganz wichtig. Und Aminosäuren natürlich zu supplementieren.

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