

7 Jahre jünger in 7 Wochen: Wie Lifestyle und Gewohnheiten unser biologisches Alter beeinflussen.
Das biologische Alter unterscheidet sich oft deutlich vom kalendarischen. Manche Menschen strahlen Energie, Jugendlichkeit und Vitalität aus – andere wirken älter, obwohl sie gleich alt sind. Altersforscher und Bestsellerautor Prof. Dr. Sven Voelpel zeigt im Podcast, wie sich das biologische Alter durch konsequent umgesetzte Routinen messbar senken lässt. Sein Ansatz kombiniert wissenschaftlich geprüfte Maßnahmen in den Bereichen Ernährung, Bewegung, Schlaf und mentale Gesundheit, um das Leben nicht nur zu verlängern, sondern die Lebensqualität spürbar zu verbessern.
Ernährung: jung durch Zellschutz und Darmgesundheit
Eine verjüngende Ernährung basiert auf Ausgewogenheit und Qualität. Die mediterrane Küche gilt als ideal: viel frisches Gemüse, Hülsenfrüchte, Obst, Olivenöl und Fisch – dafür wenig Fleisch und Zucker. Diese Kombination liefert Antioxidantien, schützt die Zellen und beugt Entzündungen vor.
Ebenso entscheidend ist die Darmgesundheit, denn ein intaktes Mikrobiom stärkt Immunsystem und Stoffwechsel. Ballaststoffe aus Vollkornprodukten, Gemüse und fermentierte Lebensmittel wie Joghurt, Kefir oder Sauerkraut unterstützen die Darmflora.
Wertvolle Ergänzungen im Alltag:
- Antioxidantien aus Beeren, Nüssen und grünem Tee schützen vor oxidativem Stress.
- Pflanzliche Proteine aus Hülsenfrüchten oder Soja fördern Muskelerhalt und Herzgesundheit.
- Ausreichend trinken – am besten Wasser oder ungesüßten Tee – hält Zellen aktiv und vital.
Ernährung ist damit mehr als Energiezufuhr – sie ist aktiver Zellschutz.
Bewegung: Muskelkraft ist Jugendkraft
Bewegung ist das wirksamste Anti-Aging-Mittel, das wir besitzen. Schon zwei Krafttrainings-Einheiten pro Woche helfen, Muskeln und Knochen zu stärken und den Stoffwechsel zu aktivieren. Ergänzend fördern Ausdauersportarten wie Radfahren, Schwimmen oder Laufen die Herz-Kreislauf-Gesundheit und halten die Gefäße elastisch.
Wichtig ist dabei weniger die Intensität als die Regelmäßigkeit. Auch kleine Alltagsbewegungen – Treppen steigen, Spazierengehen, Stretching am Schreibtisch – summieren sich zu einer enormen Wirkung.
Für Stabilität und Beweglichkeit empfehlen sich zudem:
- Yoga oder Tai-Chi zur Verbesserung von Balance und Flexibilität.
- Tanz oder Koordinationstraining, um Gleichgewicht und Reaktionsfähigkeit zu erhalten.
Jede bewusste Bewegung ist eine Investition in ein biologisch jüngeres Ich.
Schlaf: das unterschätzte Verjüngungselixier
Schlaf ist die Zeit, in der sich Körper und Geist regenerieren. Während wir ruhen, werden Zellen repariert, Hormone reguliert und das Immunsystem gestärkt. Sieben bis acht Stunden Schlaf pro Nacht sind optimal – in einem ruhigen, dunklen Raum und möglichst zu festen Zeiten.
Eine gute Schlafhygiene wirkt wie ein natürlicher Jungbrunnen:
- Abends helles Licht und Bildschirme meiden, um die Melatonin-Produktion nicht zu stören.
- Morgens direkt Tageslicht tanken, um den Biorhythmus zu stabilisieren.
- Rituale wie ein kurzer Spaziergang, eine Tasse Kräutertee oder Atemübungen helfen, abends zur Ruhe zu kommen.
Erholsamer Schlaf ist keine Nebensache, sondern ein entscheidender Faktor für Vitalität, Ausgeglichenheit und Zellregeneration.
Geist & Psyche: positiv denken, jung bleiben
Jugendlichkeit beginnt im Kopf. Mentale Haltung und emotionale Gesundheit haben nachweislich Einfluss auf die biologische Alterung. Wer optimistisch durchs Leben geht, dankbar ist und soziale Beziehungen pflegt, bleibt länger gesund – körperlich wie seelisch.
Wichtige mentale „Jungmacher“ sind:
- Optimismus und Dankbarkeit – stärken Resilienz und Lebensfreude.
- Soziale Kontakte – regelmäßiger Austausch und Zugehörigkeit halten emotional jung.
- Lebenslanges Lernen – neue Hobbys, Sprachen oder Fähigkeiten aktivieren das Gehirn.
- Stressmanagement – Meditation, Atemübungen und Naturerlebnisse senken Cortisol und fördern innere Ruhe.
Mentale Gesundheit ist damit der unsichtbare, aber zentrale Motor für körperliche Jugend.
Take Aways
- Mediterrane Ernährung reduziert Entzündungen und schützt die Zellen.
- Krafttraining ist das wirksamste Mittel gegen Muskelschwund und Knochenabbau.
- Schlaf regeneriert Körper und Geist – Dunkelheit und Regelmäßigkeit helfen.
- Positives Denken und soziale Verbundenheit verlängern die Lebensspanne.
- Schon kleine Routinen, konsequent umgesetzt, können biologisches Alter messbar senken.
Rechtlicher Hinweis
Dieser Artikel dient der allgemeinen Information und ersetzt keine ärztliche Beratung.
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Prof. Dr. Sven C. Voelpel ist ein deutscher Wissenschaftler, der sich intensiv mit den medizinisch-psychologischen Aspekten des Alterns beschäftigt. Als Professor an der Constructor University Bremen verbindet er Erkenntnisse aus Medizin, Psychologie und Managementforschung, um Wege zu finden, wie Menschen ihre Gesundheit und Leistungsfähigkeit bis ins hohe Alter erhalten können.
Seine Forschung zeigt, dass Altern nicht nur biologisch bestimmt ist, sondern stark von mentaler Einstellung, Ernährung, Bewegung und sozialem Verhalten beeinflusst wird. Mit seinem ganzheitlichen Ansatz betont Voelpel, dass die „Gesundheitsspanne“ – also die Jahre, in denen wir gesund und aktiv sind – wichtiger ist als die reine Lebensdauer. In seinen Büchern wie Die Jungbrunnen-Formel oder 7 Jahre jünger in sieben Wochen fasst er aktuelle medizinische Forschung zusammen und übersetzt sie in konkrete Empfehlungen für Ernährung, Regeneration und mentales Training.
Voelpels Ziel ist es, wissenschaftlich fundierte Strategien zu vermitteln, die Menschen helfen, präventiv zu handeln und ihre körperliche wie geistige Vitalität nachhaltig zu stärken.
Mehr über Prof. Dr. Sven Voelpel: https://svenvoelpel.com/
028 7 Jahre jünger in 7 Wochen. Mit Prof. Dr. Sven Voelpel
[Prof. Dr. Sven Voelpel] (0:00 - 0:26)
Wenn ich abends zum Beispiel irgendwas esse, wie einen Kuchen oder sowas mit vielen kurzkettigen Kohlenhydraten, wache ich in der Früh auf, hab Hunger. Wenn ich aber abends Eiweiß und Fette esse, dann kann ich erstmal besser schlafen. Wenn ich in der Früh aufwache, habe ich gar keinen Hunger, weil ich komme ja dann eher in die Ketose rein, ketogene Verbrennung.
Das heißt, mein Blutzuckerspiegel ist komplett konstant. Warum? Weil die Leber Ketobausteine produziert und dann genauso viel produziert, wie ich brauche für mein Gehirn.
[Nils Behrens] (0:26 - 1:34)
Herzlich willkommen zu HEALTHWISE, dem Gesundheitspodcast, präsentiert von Sunday Natural. Ich bin Dietz Behrens und in diesem Podcast erkunden wir gemeinsam, was es bedeutet, gesund zu sein. Wir tauchen einen Themen wie Medizin, Bewegung, Ernährung und emotionale Gesundheit.
Immer mit einem weisen Blick auf das, was uns wirklich guttut.
Stell dir vor, du könntest deine Lebensuhr einfach zurückdrehen und dich in wenigen Wochen fitter, gesünder und jünger fühlen. In einer Welt, in der der Wunsch nach einem langen und vitalen Leben immer größer wird, rückt die Frage nach den effektivsten Methoden gegen das Altern mehr und mehr in den Fokus.
Ein innovatives Ernährungskonzept verspricht nun genau das zu ermöglichen. Und das ohne Verzicht, sondern mit Genuss. Sven Voelpel ist Altersforscher, Professor in Bremen und Bestsellerautor, der sich intensiv mit den Themen Lebensverlängerung und Anti-Aging auseinandersetzt.
Mit seinem Buch „7 Jahre Jünger in sieben Wochen“ bringt er wissenschaftlich fundierte Erkenntnisse in ein praxisnahes Ernährungskonzept, das darauf abzielt, den Alterungsprozess zu verlangsamen. Neben seiner akademischen Laufbahn ist ein gefragter Speaker und Vordenker im Bereich Altersforschung und Gesundheitsmanagement. Und deswegen sage ich herzlich Willkommen, Professor Dr. Sven Voelpel.
[Prof. Dr. Sven Voelpel] (1:34 - 1:37)
Ja, hallo Nils. Vielen Dank, dass ich hier sein darf. Freut mich sehr.
[Nils Behrens] (1:38 - 2:02)
Ach Sven, mich freut das auch sehr. Wir haben es schon einige Anläufe mal versucht, zusammenzukommen. Ich habe mal nachgeschaut.
Ich habe schon mal das erste Interview-Skript für dich geschrieben 2022. Und jetzt 2024 haben wir es dann geschafft. Insofern schön, dass du dir die Zeit jetzt nimmst.
Und ich fange mal an mit der ersten Frage. Lebst du eigentlich deinen Longevity-Lifestyle an Sonntagen auch oder wird hier mehr gesündigt als an den anderen Tagen?
[Prof. Dr. Sven Voelpel] (2:03 - 2:37)
Also bei mir gibt es eigentlich jeden Tag Sonntag, sage ich mal. Und deswegen ist bei mir das am Sonntag genauso wie an anderen Tagen. Natürlich, bei mir ist eigentlich kein Tag wie der andere.
Ich habe eigentlich einen sehr flexiblen Zeitplan. Ja, insofern, ich weiß, dass es Cheatdays gibt und die machen auch Sinn. Bei mir ist es nur so, dass ich eigentlich immer das, was ich mache, also jung, gesund und glücklich zu sein, schmeckt mir einfach gut.
Ich tue es einfach gerne. Und deswegen ist bei mir jeder Tag eigentlich, sage ich mal, ein Tag der Jungbrunnen-Formel, wo ich mich einfach wohlfühle. Darum geht es.
[Nils Behrens] (2:37 - 3:00)
Lieber Sven, du hast ja verschiedene Bücher geschrieben. Ich habe von dir, glaube ich, jetzt das dritte in der Hand. Das erste, was ich hatte, war „Die Jungbrunnen-Formel“.
Dann gab es noch „Die Jungbrunnen-Formel“ als Praxisbuch. Und dann ist jetzt aktuell „7 Jahre jünger in sieben Wochen“. Ist das letzte, was ich gelesen habe.
Und das ist natürlich schon total spannend. Ein großartiges Versprechen. Deswegen die Frage, funktioniert das wirklich?
Und wenn ja, wie misst du das denn eigentlich?
[Prof. Dr. Sven Voelpel] (3:01 - 4:06)
Es funktioniert tatsächlich. Also erstmals ist es so, es gibt eine Studie. Die ersten Studien, die zeigen, dass man tatsächlich Re-Aging, also nicht nur ein Anti-Aging, in dem man das Aging verzögert, sondern Re-Aging, das heißt, man kann sich zellbiologisch verjüngen.
Und durch das, sage ich mal, die Explosion des Wissens in dem Bereich, durch sehr, sehr viele Forschungen, kann man tatsächlich das Alter zurückdrehen. Und was ich hier gemacht habe, einfach ist, in dem 7 Jahren jünger in sieben Wochen, ist tatsächlich all die Forschung zusammengenommen, eben von dann den ersten Studien, die rausgekommen sind, und habe die mit allem, was es gibt zum Thema Altersforschung kombiniert. Ich sage mal, beispielsweise in der Studie haben sich Leute in acht Wochen um zwei Jahre zellbiologisch verjüngt, haben aber viele Sachen nicht optimal ausgenutzt.
Beispielsweise, wenn man nimmt: Intermediates Fasten. Intermediates Fasten ist, jeder kennt ja so 16-8. Hier haben zum Beispiel nur 12-12 gemacht.
Und selbst in den 12-12 kam es da zu diesen Verjüngungseffekten. Und wenn man da noch ein bisschen zum Beispiel 16-8 macht, hat man wieder was optimiert. Wenn man da alle Faktoren der Jungenbrunnen-Formel quasi zusammennimmt, dann kann man sich tatsächlich eben in sieben Wochen, um sieben Jahre verjüngen.
[Nils Behrens] (4:06 - 4:33)
Ich kenne ja in der Jungenbrunnen-Formel, da ist es ja so, dass du ja sieben Parameter hast. Und ich vermute, dass vielleicht der ein oder andere unserer HörerInnen dein erstes Buch sozusagen noch nicht kennt. Wollen wir vielleicht einmal, bevor wir auf die sieben Wochenprogramm eingehen, mal diese sieben Parameter mal kurz durchgehen, dass wir einfach mal so die HörerInnen abholen, damit sie auch so ein bisschen wissen, womit du eigentlich erst mal in dem Bereich bekannt geworden bist?
[Prof. Dr. Sven Voelpel] (4:34 - 5:04)
Ja, also es ist tatsächlich so, Jungenbrunnen-Formel, da gibt es sieben Faktoren. Und die sieben Faktoren sind erst mal Einstellung, sind Ernährung, Bewegung, Entspannung, Schlaf, Atmung und soziale Interaktion. Das sind also sieben Faktoren.
Und die kann man natürlich dann eben optimieren. Und in jedem sozusagen, wenn man 100 Prozent fährt, dann kommt es tatsächlich zu einem Re-Aging und zu einer sehr starken Verjüngung. Also dass man eben nicht sein Alter verlangsamt, sondern tatsächlich die Altersuhr zurückdrehen kann.
[Nils Behrens] (5:06 - 5:25)
Wobei du dich jetzt eben halt in deinem neuen Buch sehr stark auf den Ernährungscode, wie du ihn nennst, den Meta-Ernährungscode konzentriert hast. Das ist eigentlich die Basis deines Programms. Und deswegen lass uns doch mal auf eine dieser sieben Säulen, sprich eben halt diesen Meta-Ernährungscode einmal genauer eingehen.
Also wie unterscheidet sich denn dieses Ernährungskonzept von anderen?
[Prof. Dr. Sven Voelpel] (5:25 - 7:57)
Also das Ernährungskonzept ist so, dass ich mir einfach angeguckt habe als Wissenschaftler. Es gibt ja tausende von Büchern, ja? Und welches Buch ist wirklich wert?
Von dem habe ich mir angeguckt, eben deswegen Meta-Ernährungscode, wie eine Metastudie, also eine Metaanalyse, die einfach alle Studien gibt, die es eben zusammengefasst wird. So bin ich hingegangen, habe mir mal angeguckt, was gibt es für weltweit die besten Ernährungskonzepte? Und die sind eben zusammengefasst.
Das heißt, ich habe zum Beispiel basische Ernährung. Wir haben basische Ernährung. Otto von Habsburg sagt, kann sich kein Krebs halten.
Ist nicht ganz richtig, aber die Wahrscheinlichkeit, dass sich Krebs hält, sinkt halt sehr, sehr stark. Und die Chance, dass ich halt keinen Krebs bekomme, erhöht sich. Das ist ein Beispiel.
Das Zweite, was ja auch für Krebs und für alle Krankheiten sind, sind zum Beispiel Entzündungswerte. Das heißt, wenn ich sehr viel Glucose esse, also viel Zucker, dann haftet dieser Zucker an die Eiweißstrukturen, verklebt die Eiweiße und ich fördere Entzündungen im Körper. Das kann man so ein bisschen erklären wie ein Hühnchen.
Ja, ein Hühnchen ist erst mal weißes Fleisch. Dann wird es im Ofen gegart und wird halt immer dunkler. Und genauso unser Altersprozess.
Wir sind geboren eben mit eben sehr weiß und der Altersprozess sind sozusagen Entzündungen. Und diese Entzündungen nehmen immer mehr zu. Das ist wie, wenn wir immer mehr gegart werden.
Deswegen sind wir, wenn wir 100 Jahre alt werden, haben wir natürlich eine dunklere Haut. Das ist ungefähr was, so ganz vereinfacht erklärt, was eben durch diese Entzündungen, Entzündungsfeuer sich anregt. Und deswegen gibt es zum Beispiel eine der Säulen, die auch in dem Konzept drin sind, ist eben die glykämische Index, den wir viele kennen.
Das heißt, das ist und noch mal spezifischer die glykämische Last. Das heißt, wie viel ist pro Kalorien tatsächlich an Glucose vorhanden? Und da wieder ein ganz einfaches Beispiel zu nehmen, darum geht es mir mal, wenn man jetzt zum Beispiel bestimmte Nudeln statt Weizennudeln, die meistverbreitet sind, zum Beispiel Brokkoli-Nudeln, die gar nicht so viel Unterschied sind, wenn man die gleiche Soße nimmt zum Beispiel, dann habe ich einfach 51-mal mehr glykämische Last, also 51-fache jetzt auf Aging oder Re-Aging ausgelegt.
Und so sind ganz einfache Ernährungstipps, die dann über diesen Meta-Code nicht nur quasi linear funktionieren, sondern tatsächlich exponentiell. Das heißt, je mehr ich von denen einsetze, desto geringer mache ich die Wahrscheinlichkeit, bestimmte Krankheiten zu bekommen. Und das ist egal, ob das jetzt...
Und das ist immer natürlich statistische Wahrscheinlichkeiten. Ja, es gibt niemals eine Sicherheit. Aber wir wissen zum Beispiel, dass man, egal ob es Diabetes ist, ob es Blutdruck ist, ob es Krebs ist, natürlich immer von Wahrscheinlichkeiten zu sprechen.
Und da vielleicht gleich mal vorweg, wenn wir jetzt so sitzen, wir zwei, dann haben wir eine Wahrscheinlichkeit von, was schätzt du denn, Krebs zu bekommen? Statistisch gesehen?
[Nils Behrens] (7:59 - 8:00)
30 Prozent.
[Prof. Dr. Sven Voelpel] (8:01 - 8:16)
Ja, 51 Prozent. Das heißt, die Wahrscheinlichkeit, dass wir beide Krebs bekommen, ist höher, als dass wir es nicht bekommen in unserem Leben. So, jetzt uns genetisch gleich Menschenaffen mit 98,9 Prozent genetisch identisch.
Wie hoch schätzt du da die Wahrscheinlichkeit ein?
[Nils Behrens] (8:17 - 8:26)
Ich vermute, keine Ahnung. Ehrlich gesagt, ich habe noch nicht so viele Menschenaffen bisher von gehört, dass sie Krebs bekommen haben. Deswegen würde ich mal sagen, eine signifikant niedrige.
[Prof. Dr. Sven Voelpel] (8:26 - 8:29)
Richtig, also 0,5 Prozent ist kleiner als 0,5 Prozent.
[Nils Behrens] (8:29 - 8:29)
0,5?
Prof. Sven Voelpel] (8:29 - 11:03)
Und dieser krasse Unterschied bei fast gleichen Genen, so heißt ja Verhaltensweisen. Und davon ist, und deswegen eine Hauptursache ist natürlich tatsächlich die Ernährung. Deswegen fokussiere ich mich in den 7 Jahre in sieben Wochen tatsächlich genau auf die Ernährung.
Und zwar, was machen Affen? Die essen Blätter. Und dann sagen viele, ja gut, Blätter sind natürlich basisch.
Und wie gesagt, im basischen Milieu ist die Wahrscheinlichkeit des Krebses sehr, sehr gering. Wenn ich also dieses basische Milieu halte, wenn ich dann glykämische Last gering halte, dann kommt auch noch kein Zucker. Weil was passiert bei Krebszellen?
Krebszellen wachsen, also die sind ja sehr schnell wachsende Zellen. Das heißt, sie brauchen extrem viel Energie. Wenn ich zum Beispiel intervalles Fasten mache, ist Autophagie, Selbstverdauern des Körpers.
Was passiert da? Es ist ja so, dass dann z.B. als erstes Viren und Bakterien verdaut werden. Aber auch Krebszellen werden tatsächlich verdaut.
Das heißt, wenn ich weniger Kalorien habe, die Körper, unsere körpereigenen Zellen sind sozusagen intelligenter oder robuster, die überleben bei Glucosemangel, Proteinmangel. Aber Krebszellen nicht. Das ist schon allein, wenn ich eine Petrischale nehme und da Krebszellen reingebe und normale Zellen, dann überleben die normalen Zellen.
Die Krebszellen, die sterben ab, weil die halt nicht so robust sind, weil die schneller wachsen. Das heißt, sie brauchen mehr Energie, mehr Zucker. Und deswegen hat schon, ja, letztendlich, hier Hippocrates gesagt, Nummer 1 für Gesundheit ist eigentlich Fasten.
Das empfindet der moderne Medizin. Hippokratischen Eid gibt es ja noch von Medizinern, die darauf schwören. Und das passiert genau, da gab es ja einen Nobelpreis über die Autophagie vom Japaner, der genau das beschrieben hat.
Wenn wir in die Ketose reingehen, in die Autophagieprozesse, das heißt, wir geben keine Kohlenhydrate rein in den Körper oder ganz wenige, dann haben wir keine Kohlenhydrate mehr. Wir brauchen aber Energie, also die Energie, die Zellen, die Mitochondrien in den Zellen brauchen Energie. Und die leben dann eben von, nicht Glucose, sondern von Ketonen.
Und zwar wird in der Leber von unserem Fett, das heißt, Fett, Körperfett, eigenes Körperfett, wird umgewandelt, insbesondere viszerales Bauchfett, was ja gesundheitsschädlich ist, in Ketone, also Keto-Bausteine, das sozusagen unsere eigene natürliche Glucose-Bausteine sind. Die werden verbrannt. Der Vorteil davon ist, wenn ich in dem ketogenen Zustand bin, dann ist mein Blutzuckerspiegel immer gleich.
Wenn ich jetzt Zucker esse, kurzkettige Kohlenhydrate, dann schießen die kurz in die Höhe, dann fallen die wieder runter. Das heißt, wenn ich jetzt irgendwie, ohne jetzt Produkte zu nennen, aber irgendwas wie einen Snickers oder sowas nehme, dann schießt es hoch, danach fällt es wieder runter. Ich habe noch mehr Hunger.
Das heißt, ich habe einen Suchtverhalten.
[Nils Behrens] (11:03 - 11:06)
Snickers ist ja kein Produktname, das ist ein Gattungsbegriff.
Prof. Sven Voelpel] (11:06 - 19:02)
Ja, genau. Das fällt hoch und runter und hoch und runter. Das heißt, ich habe immer richtig Hunger.
Und das geht eigentlich schon los. Ich habe das erste Buch über Fitness geschrieben. Da sagt ja meine Mutter, ja, das ist ja total krass, weil wenn sie in der Früh Müsli isst, ganz in der Früh, dann hat sie vormittags Riesenhunger.
Dann sage ich natürlich, klar, das geht mir auch so, wenn ich abends zum Beispiel irgendwas esse, wie einen Kuchen oder sowas mit vielen kurzkettigen Kohlenhydraten, wache ich in der Früh auf, habe Hunger. Wenn ich aber abends Eiweiß und Fette esse, dann kann ich erst mal besser schlafen. Ja, wenn ich in der Früh aufwache, habe ich gar keinen Hunger, weil ich komme ja dann eher in die Ketose rein, ketogene Verbrennung.
Das heißt, mein Blutzuckerspiegel ist komplett konstant. Warum? Weil die Leber Ketobausteine produziert und dann genauso viel produziert, wie ich brauche für mein Gehirn, weil Gehirn braucht ja am meisten Glucose auf dem ganzen Körper.
Das Gehirn kann extrem gut funktionieren. Das heißt, egal, welche Leistungsfähigkeit ich möchte, ob das eine kognitive ist, ob das eine emotionale ist, eine körperliche, das ist tatsächlich in der Ketose besser. Das merkt man auch bei vielen, zum Beispiel Triathleten, wenn die mal umgestellt sind, dass sie das gewöhnt sind auf Fasten, dann laufen die natürlich einen Marathon oder einen Triathlon und so wesentlich besser, weil sie das Ketobausteine eben erfunden haben.
Die besten Athleten, die richten sich nach Keto-Ernährung, die meisten, die üben daran, tatsächlich auch möglichst viele tierische Produkte zu verzichten, weil alle tierische Produkte natürlich Entzündungsprozesse auslösen, insbesondere Kuhmilchprodukte. Die haben in den DNA-Strukturen, also in dem Erbgut, entzündungsfördernde Gene. Das heißt, wenn ich viele Milchprodukte esse, dann geht das nach oben.
Da gibt es natürlich wieder Ausnahmen. Zum Beispiel, wenn ich jetzt Joghurt esse, dann sagen viele, das ist das gesündeste Lebensmittel. Warum?
Weil da habe ich natürlich wieder Bakterien drin, die in meinen Magen wieder, pro, präbiotische Bakterien, natürlich die Darmflora aufbauen. Das heißt, positive Effekte trotz der negativen. Da kann ich aber auch sagen, dann esse ich halt Sauerkraut stattdessen.
Dann habe ich die positiven ohne die negativen Sachen, als Beispiel. Also es gibt immer, sage ich mal, ein Gutes und ich gucke halt immer, okay, was ist gut, dann versuche ich es zu verbessern, dann suche ich, was ist noch besser, bis ich am Idealzustand bin und das versuche ich halt in allen Lebensbereichen, in diesen sieben Jungbrunnen-Faktoren tatsächlich zu bekommen und in dem Fall halt fokussiert eben auf Ernährung. Und deswegen habe ich alles, was wissenschaftlich führend sozusagen ist, an Konzepten zusammengefasst.
Das heißt, man kann jetzt sagen, der Theorie-Teil, weil das ist ja ein Kochbuch, die ersten 40 Seiten sind sozusagen state of the art, also das führendste Konzept aus wissenschaftlicher Sicht für Ernährung, alles zusammengetragen, ganz kondensiert. Und weil natürlich das Leben ja ein Genuss sein soll und wir gemeinsam glücklich genießen sollen, geht es halt darum, dass man dann noch leckere Rezepte hat, die relativ einfach zu kochen sind und einfach noch supergut schmecken. Und ich kriege von ganz vielen immer Posts, die mir dann zuschicken, Fotos, so sieht das Bild aus und so haben sie es nachgekocht und teilweise sehen die Bilder noch besser aus, als die eh schon, finde ich, sehr, sehr guten Bilder im Buch.
Und das freut mich wirklich riesig. Köche, normale Leute, alle schicken da irgendwelche Bilder. Und da muss ich auch sagen, das Allererste, das fand ich, weil du auch gefragt hast, wie wirkt das?
Ja, das eine ist immer die Wissenschaft. Das ist auch gut, die Daten und Fakten zu haben. Aber was Leute wirklich dann eher so, sage ich mal, überzeugt, sind halt einfach die Geschichten.
Und ich habe das Buch, der Verlag hat mich halt öfters angefragt. Und so wie du ja auch gesagt hast, bei mir ist die Zeit halt extremst limitiert. Insbesondere, wenn ich jetzt versuche, meinen Schlaf noch der Jungbrunnen-Formel anzupassen, um mehr zu schlafen, dann ist es tatsächlich so, dass mir dann der Verlag gesagt hat, ja, okay, sie hilft mir Personen, die mit recherchiert und unterstützt eben bei dem Buchschreiben.
Der hat mich kontaktiert und hat dann gesagt, ihre Mutter, also sie wäre ein Fan von dem Buch, der erste Fan, geht jetzt in den Druck rein und sagte, sie kocht jetzt eine Woche für ihre Mutter. Nach drei Tagen, sagt sie, das ist absolut krass. Sie hat gesagt, sie hat jetzt drei Tage gekocht.
Ihre Mutter hat Krebs und hat Gürtelrose und hat die härtesten Schmerzmittel genommen, die sie nehmen kann, nach drei Tagen alle Schmerzmittel weg. Ja, und da sage ich, das ist ja klar. Aus der wissenschaftlichen Sicht ist es absolut klar, weil wenn du die Wahrscheinlichkeiten erhöhst, wie ich vorher gesagt habe, dann passiert nämlich das, erst mal Entzündungswerte.
Ich kann natürlich jetzt Cortison nehmen und ich kann aber auch versuchen, alle möglichen Sachen, die Entzündungen reduzieren, das heißt, Glucose verbrennen, indem ich mich bewege. Und da sind wir auch, wir machen jetzt den Fokus auf Ernährung, aber allein die Zusammenhänge zu sehen, in der Jungbrunnen-Formel, die Komplexität, ich habe zum Beispiel, wenn ich Studien angucke, die Studien gibt es zwischen 1.700 und 17.000 Schritten. Das heißt, die Anzahl der Schritte, wie ich mich bewege und die Anzahl der Schritte gemessen, sagt die Sterbewahrscheinlichkeit.
Und egal, ob wir jetzt 20 sind, 40, 60 oder 80 sind, ich habe, wenn ich mich doppelt so viel bewege, habe ich die Hälfte der Sterbewahrscheinlichkeit, weil ich kann ja mit 20 einen Herzinfarkt kriegen, natürlich ist die Wahrscheinlichkeit mal 80 größer oder auch Krebs, aber ich habe die Gleichlinie fallen. Das heißt, egal wann, wenn wir uns bewegen, ist es immer gut und vor allem linear. Das heißt, die meisten empfehlen ja 10.000 Schritte, das ist schon sehr viel, aber wenn ich 17.000 Schritte mache, ist es noch besser als nur bei 10.000. Und da gibt es halt auch wieder ganz viele Erklärungen. Also die eine Erklärung ist, Glucose wird verbrannt. Die andere Erklärung ist aber auch, ich nehme ja Stoffe auf, also alles, was der Körper braucht. Und jetzt reden wir von, ich sage mal, Vitaminen, Mineralstoffen, Enzymen, alles, was der Körper braucht, nimmt er auf und es muss ja an die Stellen rankommen.
Alleine zum Beispiel, damit meine Gelenke bewegt werden, Muskeln ein bisschen schneller, aber zum Beispiel Knochen versorgt werden, Knochenmark, Knochen und so weiter, Gelenke, brauche ich drei Stunden Bewegung an dieser Stelle. Und das zeigt sich auch zum Beispiel, dass die Komplexität der Bewegung, das heißt, ich brauche zum Beispiel, wenn ich jetzt nur meine Beine bewege oder nur die Schultern, dann habe ich nur marginal vielleicht auch Muskelaufbau. Aber die Bereiche, die ich benutze, die altern nicht, also wer rastet, der rostet, die ich nicht benutze, nicht.
Wieder ein Beispiel, ich habe Ratten und wenn ich die Ratten, wenn die älter werden, dann können die ihre Vorderfüße oder Vorderpfoten so noch gut benutzen, die Hinterpfoten, ziehen sie nach in den Abdrücken. Warum? Die Hinteren werden nicht so benutzt wie die Vorderen.
Die Vorderen brauchen sie zum Essen, zum Putzen und so weiter und deswegen altern die nicht so schnell. Das heißt, wer rastet, der rostet. So und wenn wir es wieder auf Essenspezifisch machen, ist es so, wenn ich mich halt bewege, verbrenne ich Glucose.
Aber die Bausteine kommen an die Körper, also Stellen ran, wo sie kommen sollen. Aber auch, was passiert ist, es ist auch ein Entgiftungsprozess. Wir haben ja Blutbahnen.
Wir haben aber auch Lymphen. Die Lymphflüssigkeit ist ja noch mehr als das Blut und natürlich werden Giftstoffe zum Beispiel aus Lymphdrüsen und überall halt natürlich dann auch die ganzen Lymphgifte abtransportiert aus dem ganzen Körper. Beispiel, wieder wenn man Gehirn nimmt, ja allein und da haben wir eine größere Studie, wir haben die erste Langzeitschule gemacht bei uns an der Constructing University, Kollegen, und zwar ist man hingegangen und hat geguckt, drei verschiedene Bereiche.
Das ist ein Bereich, das ist einfach eine Kontrollgruppe und dann zwei relevante Bereiche. Die haben sich dreimal die Woche über ein Jahr getroffen, walking, also dreimal die Woche ganz normal spazieren gehen, also schnell gehen. Und was da passiert ist, jede Woche haben wir Intelligenztests gemacht, deswegen der einzige langzeitliche Test über ein Jahr.
Und was passiert ist, die Antwortreaktion in der Intelligenz ist linear gestiegen. Das heißt, ich habe tatsächlich über den ganzen Bereich, das muss man sich mal ergeben, über ein Jahr einen stetigen Anstieg der Reaktionsgeschwindigkeit, das heißt noch eine Verbesserung, nur weil ich dreimal in der Woche mich bewege. Die zweite Gruppe, die haben Koordinationsfunktionen gemacht, sowas wie Tai Chi, auf einem Bein stehen, Gleichgewichtsübungen, was da passiert ist, auch wieder jede Woche Intelligenztests gemacht.
Die Präzision der Antworten hat sich verbessert, das heißt, die haben halt präzisere Antworten gegeben und das wiederum heißt, die Art der Bewegung entscheidet über die Art, wie wir denken. Deswegen hängt dieses…
[Nils Behrens] (19:02 - 19:09)
Okay, nur weil ich es mal kurz richtig verstanden habe. Das heißt, die Menschen, die walken, reagieren schneller, während die, die Tai Chi machen, präziser antworten.
[Prof. Dr. Sven Voelpel] (19:09 - 21:39)
Genau, richtig. Genau richtig wiedergegeben. Und der Grund ist halt einfach, wenn ich einfach walke, dann habe ich eine Durchblutung des Gehirns und durch die Durchblutung des Gehirns passieren folgende Sachen.
Also erst mal werden Giftstoffe abtransportiert. Also wir wissen zum Beispiel ganz genau, linear, wenn man über Langzeitstudien, über jahrzehntelange Langzeitstudien mit sehr, sehr vielen Patienten oder Befragten und Untersuchten, dass wenn man in dem mittleren Alter, jetzt in unserem Alter, ich sage mal, egal wie, zwischen hauptsächlich 30 bis 50 sich viel bewegt hat, ist die Wahrscheinlichkeit, Alzheimer zu bekommen wesentlich geringer. Auch wenn man eben mehr schläft, wenn man bessere Schlafqualität hat.
Warum? Weil einerseits werden Schlaf entgiftet, aber andererseits auch Bewegung. Wenn ich mich bewege, wird der Körper besser durchblutet.
Das heißt, Giftstoffe werden abtransportiert. Das heißt, Entzündungswerte im Kopf werden abtransportiert. Durch geringere Glucose kann sich der Zucker im Gehirn nicht eben mit den Eiweißstrukturen vernetzen.
Und dann habe ich natürlich auch die Bausteine, die geliefert werden. Zum Beispiel besteht unser Gehirn sehr stark aus Fettsäuren, insbesondere die Omega-3-Fettsäuren, die ganz wichtig sind, die im Körper sozusagen anzusetzen, weil ich dadurch natürlich tatsächlich intelligenter werde, also Leistungsfähigkeit habe oder zumindest auch nicht reduziert werde in der Intelligenz. Und das kann ich halt entweder durch Supplementierung machen, was hier die meisten machen.
Denn ursprünglich ist es so, also es gibt ja keinen Altersforscher, sag ich mal, der nicht irgendwie Vitalstoffe nimmt in wirklich extrem hoher Dosierung. Und was halt passiert ist, klar, wenn ich jetzt Nüsse nehme, wenn ich egal was nehme, zum Beispiel Leinöl hat Omega-3- und Omega-6-Säuren, dann können wir das, wenn wir sehr jung sind, sehr gut verwandeln. Wenn wir älter werden, eben nicht mehr so gut.
Und mir sagen auch viele, ich habe viele, die Rohkost machen, die sich wirklich extremst gesund ernähren, die messen die Werte, die Werte sind meistens recht schlecht. Ursprünglich als Jäger, Fischer und Sammler haben wir immer alle ein Omega-3- zu Omega-6-Verhältnis von 1 zu 1. Warum?
Das zeigt sich, wenn jetzt zum Beispiel ein Bär, sag ich mal, isst einen Lachs, dann nimmt er natürlich den ganzen Lachs und haut den ganzen Lachs rein. Was machen wir? Wir nehmen halt ein Filetstück aus dem Lachs, das wird dann gebraten, aber die Innereien werden nicht gegessen, das Gehirn wird nicht gegessen.
Und was ist da drin? Omega-3-Fettsäuren. Das heißt, wenn ich jetzt zum Beispiel beim Fisch nur den Kopf, das Gehirn essen würde, oder Innereien hätte ich natürlich viel mehr, dann hätte ich einen irgendwann von unter oder 1 zu 1.
Da ich das nicht mache...
[Nils Behrens] (21:39 - 21:46)
Das Problem ist ja ehrlich gesagt aber, dass der Lachs mittlerweile auch so viel andere Schadstoffe drin hat, dass man ihn besser gar nicht mehr essen soll. Also ich sage mal, so vom Tierwohl hergenommen.
Prof. Sven Voelpel] (21:46 - 24:01)
Also ich habe gehört von Anthony Robbins, der hat sehr viel Thunfisch gegessen, was ja an sich gesund ist, weil er hat viele Proteine, es sind wenige Kohlenhydrate, was ja ketonische Ernährung eigentlich optimal wäre. Aber der ist angeblich im Krankenhaus gelandet an einer Quecksilbervergiftung, weil natürlich der Thunfisch ja akkumuliert sehr viel aufnimmt und da kann man vielleicht so 150 Gramm am Tag essen. Aber halt mal und dann hat man den Bedarf wahrscheinlich schon für eine Woche abgedeckt an Quecksilber.
Und deswegen ist genau richtig, was du sagst. Also selbst persönlich versuche ich das halt zu vermeiden. Wenn man das macht, kann man halt am besten, ich sage mal in Bioqualität Lachs, dann wahrscheinlich nicht Wildlachs, sondern tatsächlich gezüchtet nehmen, weil es ist tatsächlich so, unsere Meere sind extrem stark vergiftet und das ist halt auch eine der großen Sachen, warum man sich halt extremst gesund ernähren sollte.
Deswegen auch das Buch halt an sich. Und das Zweite ist aber, dass man nicht mehr auskommt mit den herkömmlichen Nahrungsmitteln, was früher noch war. Also beispielsweise 1980 auf heute, was passiert ist, wir haben um 80 Prozent sind die meisten Mineralien in den Böden tatsächlich, haben abgenommen, die Qualität.
Und ich weiß deswegen so gut, weil wir haben ein Familienunternehmen 1948 Pflanzen von einem Großvater gegründet. Das kennt man nicht als Endverbrauch und man kann auch da nichts kaufen, weil das halt nur an die großen Industriekunden geht. Aber wir sind von den ganzen ob Demeter, Bioland, Naturland auch mit sehr von Anfang an dabei oder teilweise auch mit zur Gründung dabei oder vor der Gründung schon, dass wir Bio machen.
Und was hat passiert ist, die Qualität der Böden hat extremst abgenommen. Das heißt, wenn ich jetzt Selen, Zink und sowas alles sehr wichtige Sachen sind, Immunsystem zu stärken, Gesundheit zu stärken, Apfel esse, dann habe ich heutzutage, muss ich halt fünf Äpfel essen statt einem Apfel, um die gleiche Menge an Selen oder Zink zum Beispiel zu haben. Und deswegen schafft man das nicht mehr in den normalen herkömmlichen Lebensmitteln.
Und die meisten essen ja sowieso dann industriell verarbeitete. Das heißt, dann hat man noch mal mehr Probleme. Selbst wenn ich jetzt natürlich alles aus dem eigenen Garten habe, schafft, man das nicht mehr, weil unsere ganze Umwelt ist ja vergiftet.
Wenn man das Wasser nimmt, ja Wasser, da kannst du ja alles finden. Also Drogen, wenn brauchst du keinen Koks mehr kaufen. Gut, die Dosis reicht da nicht mehr aus, sage ich mal.
Antibiotika, Chemotherapie, Antibabypille. Du kannst dir alles reinziehen, was du willst. Einfach nur mal über das Trinkwasser.
[Nils Behrens] (24:01 - 24:09)
Natürlich wird teilweise, man sagt in London immer, dass wenn man in London Trinkwasser, also Wasser aus der Leitung trinkt, dann ist das mindestens schon siebenmal durch irgendeinen Körper gelaufen.
[Prof. Dr. Sven Voelpel] (24:09 - 25:13)
Also ich habe tatsächlich ein Jahr in London gelebt und es war, das war jetzt 96 auf 97, was passiert ist. Ich habe direkt gelebt in Westminster, Marylebone Road, Regent's Park, sechsspurige Straße, also die Hauptverkehrsstraße in London und großen Turm oben und ich habe tatsächlich gemerkt im Spiegel, also mein Gesicht wurde eigentlich immer so grüner und farbiger, weil natürlich damals gab es ja noch Bleiautos. Das ist tatsächlich so, dass natürlich, und das ist das Nächste, gerade in Großstädten, die meisten leben in Großstädten.
Also da gibt es jetzt wieder viele Faktoren. Allein die Feinstaubbelastung, also 10.000 Menschen sterben verfrüht an Feinstaub. Also wenn man sich mal anguckt, statistisch gesehen, Asthma, Lungenprobleme, Atemprobleme sind halt konzentriert auf Städten und wir haben ja eine Landflucht.
Das heißt, es gibt immer mehr Leute, die leben in Städten und vor allem auch Super-Cities, deutschlandweit, aber auch vor allem dann weltweit auch gesehen, das ist auch stark zunehmend. Das heißt, wir haben größeren Feinstaub, ist noch gar nicht mehr so die Autoabgase, selbst bei Elektroautos, die dann kommen, ist es tatsächlich die Bremsen, Abrieb der Bremsen zum Beispiel. Das ist einfach der Feinstaub.
[Nils Behrens] (25:13 - 26:29)
Sven, ich muss hier einmal kurz unterbrechen. Ich glaube, wir müssen jetzt mal zurück zur Ernährung kommen, weil wir sind jetzt so ein bisschen über die Ketone und die Glucose und jetzt sind wir schon beim Feinstaub und ich glaube, für mich ist jetzt einmal ganz wichtig, dass wir, ich möchte über vieles von denen mit dir noch reden, ich möchte aber jetzt einmal ganz kurz, dass wir in erster Linie mal gucken, wie wir eben halt unseren HörerInnen auch das Buch erklären, was sie da erwartet, weil letztendlich finde ich, was du sagtest, mit der anti-entzündlichen Ernährung ist etwas, was ich wirklich wie ein roter Faden durch meine ganzen Gespräche hier durchzieht.
Das heißt also, ich habe das sowohl eben halt bei gesunden Gelenken als auch Arthrose, was ja letztendlich auch eine Art von gesunden Gelenken, aber man merkt immer wieder, dass man Dinge, die man dachte, die nicht gehen, wie zum Beispiel auch eine Arthrose wieder zu heilen und wieder Knorpel wieder aufzubauen, dass es möglich ist, aber nur, wenn man eben halt sich entsprechend mit der Ernährung und Stress und allem drum und dran auseinandersetzt. Deswegen würde ich einmal ganz gerne so ein bisschen anfassbarer werden. Und ich glaube, am anfassbarsten wäre es mal, wenn wir jetzt einfach mal vielleicht die Mahlzeiten so durchgehen.
Wenn man jetzt sagt, du hast schon gesagt, das Müsli ist es nicht zum Frühstück. Was wäre denn jetzt ein repräsentatives, gutes Müsli, Entschuldigung, ein gutes Frühstück, wo du sagen würdest, Mensch, damit macht man schon vieles richtig.
[Prof. Dr. Sven Voelpel] (26:29 - 27:10)
Also erst mal nur, warum ich jetzt ausgeholt war, um zu sagen, dass mit herkömmlicher Ernährung, wie es früher war, funktioniert es nicht mehr, weil halt die ganzen Faktoren, die genannt sind, eben zusätzliche Giftstoffe, Bodenqualität abgenommen. Und was noch dazu ist, vielleicht als letzten Punkt, ist halt sehr starker psychosozialer Stress. Wir hatten ja Corona, Leute verlieren ihre Arbeitsplätze.
Wir haben ökonomische Krise im Endeffekt. Das hat ja auch wieder, kann ich auch wieder Stunden erklären, aber es hat Gründe, warum wir eigentlich mit unserem normalen Job gar nicht mehr zurechtkommen. Wir haben Familien, die irgendwo verzogen sind, dass die Großeltern nicht bei den Kindern sind.
All die Sachen, die negativ auswirken, Stress auswirken. Und deswegen müssen wir uns immer gesünder ernähren. Und deswegen auch das Ernährungskonzept als Beispiel, dass man...
[Nils Behrens] (27:10 - 27:26)
Also nur als Ergänzung dann dazu, also weil natürlich der Darm im Stress nicht so viel von den Nährstoffen aufnehmen kann. Das heißt, wir haben nicht nur weniger Nährstoffe, die wir aufnehmen, also die wir reinstecken, weil sie in den Böden und im Gemüse nicht mehr drin sind, sondern der Darm tatsächlich auch gestresst oder das Verdauungssystem gestresst, nicht so viel verarbeitet.
[Prof. Dr. Sven Voelpel] (27:26 - 32:44)
Das ist das nächste Punkt. Also einerseits, wenn es gestresst ist, weniger verarbeitet. Das nächste kommt, wir haben ja Darmzotten.
Und die Darmzotten hat der Darm eine extrem große Oberfläche. Und wenn wir die Darmzotten sozusagen, weil meistens sind die verklebt. Also wir haben zum Beispiel 2,5 Kilogramm ungefähr, 2,38 Kilogramm Darmbakterien im Durchschnitt.
Und die sind aber bis zu 18,5 Kilogramm sind an Darmschlacken. Das muss man sich nicht übergeben. 18,5 Kilogramm wiegt manchmal ein Darm von Menschen, weil diese Zotten sozusagen verklebt sind.
Ja, dann tut sich das alles dazwischen. Das heißt, die Oberfläche wird so klein, dass gar nicht mehr aufgenommen wird. Das heißt, ich gehe immer davon aus, dass man den Darm halt reinigt mit vielen Ballaststoffen.
84 Prozent der Bevölkerung in der Dachregion isst nicht gut Ballaststoffe und hat deswegen gesundheitliche Schäden. Das heißt, wichtig ist eben sehr, sehr viele Ballaststoffe zu sich zu nehmen. Warum?
Weil durch die Ballaststoffe werden sozusagen die Zotten permanent eben abgeputzt und gereinigt. Und da gibt es dann spezielle Ballaststoffe, am besten in Vielfalt und besonders gute, die dort aufbereitet sind, um den Darm zu kämmen. So, das ist Nummer eins.
Das ist wie wenn man Zähne putzt. Ja, ich mache die weg. Und deswegen ist es halt sehr komplex, dass du nicht sagst, okay, ich nehme einfach irgendwas und dann funktioniert das.
Sondern es ist halt immer so ein durchdachtes Konzept, warum und wie man was macht. Und jetzt noch mal den Letzten, bevor ich dann konkret beantworte es. Deswegen ist alles verdichtet.
Also zum Beispiel, ich hatte ja Vitalstoffe gesagt, wie wichtig die sind. Eigentlich so sozusagen mein Jungbrunnen Nummer eins Faktor, aber auch microgreens. Ja, microgreens sind ja Sprossen, ob das Radieschen sind, ob das Rettich ist oder Kresse oder sonst irgendwas, sind ja sehr verdichtet an Enzymen, sehr verdichtet an Protein, sind auch eben nicht wie Samen, sind ja alle säurebildend.
Also wenn ich jetzt zum Beispiel Körner esse, dann sind die säurebildend. Wenn ich die aber gekeimt esse, werden wieder basisch. Das heißt, die sind basisch, die haben Enzyme, deswegen sind fermentierte Sachen auch besser.
Das heißt, diese Sachen, alle Prozesse anzugehen, kann ich meine Ernährung, supplementieren alles zusammen, die Ernährung insgesamt so verbessern, dass ich genau den Anforderungen der Welt heutzutage Rechnung trage. Das ist sozusagen das Hauptkonzept.
So und wenn ich jetzt sagen würde, die optimale Ernährung, das kommt jetzt auch darauf an am Frühstück, da gibt es auch verschiedene Konzepte, die Beste wäre wahrscheinlich für die meisten Menschen, sage ich jetzt mal, aber das kann man nicht pauschal, nichts zu essen, weil natürlich, desto weniger man isst und man kann sich ja mal Mick Jagger angucken.
Mick Jagger ist ja sehr, also ist ja extrem fit und was er von Anfang an gesagt hat, das Beste ist halt wirklich wenig zu essen. Er isst wenig, er macht drei Stunden am Tag Sport, tanzt, macht Yoga und so weiter. Aber er isst sehr, sehr, sehr gesund und sehr, sehr wenig.
So nichts essen deswegen, weil Fast natürlich Autophagie Prozesse natürlich abbildet. Aber das wird ja auch nochmal komplexer, weil es gibt ja Leute, die vielleicht zu viel wegen, weil sie magersüchtig sind, zum Beispiel, denen würde ich es nicht raten. Dann gibt es auch einen Unterschied zwischen Männern und Frauen über Autophagie Prozesse, weil wenn man halt nichts isst, dann senkt sich der Stoffwechsel, weil es ja gut ist, um möglichst lange jung zu sein oder tatsächlich reverse aging zu betreiben.
Weil es gibt Alligatoren und Krokodile, die leben halb so lang, weil der Stoffwechsel die Hälfte runtergefahren ist. Jedes Mal, wenn ich esse, in jeder Mahlzeit geht der Stoffwechsel nach oben. Das heißt, ich habe Alterungsprozesse.
So und deswegen auch immer zu jeder Mahlzeit isst man zum Beispiel einfach Polyphenol haltiges Olivenöl dazu. Also aus der ersten Ernte meist mit hoher Qualität. Das heißt, ich kann dann die schädlichen, sagen wir mal, Stoffwechsel Prozesse, die stattfinden, werden dann abgepuffert durch das Polyphenol des Olivenöls als Beispiel.
Jetzt kann man sagen und das ist auch das Konzept, also was die erste Mahlzeit auf jeden Fall immer sein sollte, das ist bei mir persönlich, bei meinen Kindern, Familien, allen Freunden, ist immer erst mal Vitalstoffe. Das heißt, wenn ich erst mal Vitalstoffe aufnehme, ganz am Anfang, als erste Mahlzeit, dann habe ich eine 80 Prozent höhere Bioverfügbarkeit. Das heißt, das ist das, was tatsächlich in den Zellen ankommt.
Denn wenn ich vorher schon Stoffwechselprozesse habe, Sachen drin habe im Darm, die nicht ganz gereinigt sind, dann kommt natürlich, wie du schon sagst, viel weniger an. Und deswegen ist es immer erst mal, bevor ich starte, die erste Mahlzeit. Bei mir zum Beispiel ist es die erste, sind rein Vitalstoffe, wird eben Ballaststoffe mit enthalten, sodass ich keine Kalorien zu mir nehme.
Das heißt, ich bin weiter in der Ketose. Das heißt, ich bin in der Autophagie. Das heißt, Erneuerung von Zellen und da sprechen wir von Gehirnzellen, genauso wie Haarzellen, wie Hautzellen, wie alle möglichen Organe oder auch Muskeln.
Das heißt, ich habe in der Autophagie nur drei Prozent Muskelabbau, aber den Rest wird alles fett abgebaut. Und das ist ja das, was ich haben möchte. Und jetzt kann man halt entscheiden, die einen essen in der Früh und dann halt abends nicht mehr und die einen essen halt abends und in der Früh nicht.
Und das hängt so ein bisschen auch vom eigenen Tagesablauf ab. Bin ich geistiger Arbeiter? Bin ich körperlicher Arbeiter?
Frühaufsteher, Spätaufsteher und persönlichen sozialen Umfeld? Weil mir gilt es immer so, dass ich sage, okay, man soll die Sachen wissen und dann auf seine persönlichen Lebensumstände, so wie man selbst, sagen wir glücklich und gesund ist, auch gemeinsam gesund ist, weil es bringt ja nichts, wenn ein Familienmitglied das eine macht und das andere. Dann ist ja soziale Interaktion immer das Wichtigste.
[Nils Behrens] (32:46 - 32:48)
Absolut, absolut. Das heißt, was wäre deine Frühstückempfehlung?
[Prof. Dr. Sven Voelpel] (32:48 - 33:30)
Also meine Frühstück, meine persönliche ist einfach nur Vitalstoffe, dann erst mal abwarten. Ansonsten kann man alternativ, wenn man in der Ketose bleiben will, dann kann man tatsächlich etwas nehmen, was, wenn man zum Beispiel Tofu nehmen würde, dann wäre man weiter in der Ketose, je nachdem, wie viel Kohlenhydrate man dann zu sich nimmt.
Oder wenn jemand Fleisch isst zum Beispiel oder Eier isst, dann wäre das natürlich auch etwas, wo man dann zum Beispiel, also Tomaten mit Mozzarella als einfaches Beispiel, ja, ist zwar wieder, dann wieder entzündungsfördernd von dem Mozzarella, wäre aber wiederum durch die Tomaten, du bist in der Ketose und in der Ketose hast du halt nicht Kohlenhydrate, das heißt, dann bist du weiter in Autophagie-Prozessen.
[Nils Behrens] (33:31 - 33:33)
Wobei du ja schon auch einige Müslis in deinem Buch hast.
[Prof. Dr. Sven Voelpel] (33:33 - 35:06)
Genau, das wäre das andere, wenn man sagt, man nimmt Müsli, dann nimmt man eben in der Früh ein Müsli, weil dann hat man Kohlenhydrate, weil man kann in der Früh Kohlenhydrate nehmen, wenn man die gleich verbrennt und sollte sie halt abends nicht nehmen, weil man halt schlechter schläft, weil dann Entzündungsprozesse nach oben gefahren werden, der Schlaf, die Kraftqualität nimmt ab. Das heißt, in der Früh eher Kohlenhydrate, das heißt dann tatsächlich sowas wie Müsli. Aber nicht kurzkettige Müslis, also auch nicht Müsli, wo dann irgendwie so der Industrie-, 24 Prozent Zucker drin ist.
Richtig, genau, sondern das wäre halt beispielsweise, zum Beispiel, also was ich halt mache, statt Zucker, nehme ich halt Zimt oder richtig viel Gewürz. Also ich haue mir jeden Tag, zum Beispiel fast jeden Tag Lebkuchengewürz rein. Also es schmeckt einfach richtig lecker.
Das ist eine Mischung. Und ja, die zum Beispiel ins Müsli in Haferflocken, dann kann ich zum Beispiel Mandelmilch reinnehmen, da ist dann ja kein Zucker drin. Dann kann ich noch Chiasamen reinnehmen oder Leinsamen und oder Sesamsamen schmeckt alles richtig gut, haut sozusagen die glykämische Last eben nach unten und damit wird die Kohlenhydrate, die Ausgabe der Kohlenhydrate verzögert.
So wenn ich dann zum Beispiel selbst am Schreibtisch sitze, dann gehe ich selbst zum Beispiel auf ein Gehband, dann arbeite ich einfach ganz normal im Gehen und dann wird, sage ich mal, Glykose direkt verbrannt, die umgewandelt wird, langkettig nach oben. Das heißt, ich habe keinen so einen Zuckerpeak nach oben und damit halt nicht diese Entzündungsprozesse, die halt schädlich auf mein Gehirn sind, auf Muskeln, alle Organe und Zellen.
[Nils Behrens] (35:08 - 35:14)
Okay, das heißt also, du hast tatsächlich ein Gehband, das heißt du arbeitest im Gehen.
[Prof. Dr. Sven Voelpel] (35:14 - 38:49)
Richtig, genau und das ist auch total überraschend. Ich habe das vom Student, der im Vortrag drin war, das war so ein Freak, der auch sich total optimiert hat mit One Meal a Day und alles gemessen hat, Glykosespiegel und so weiter und da hat er tatsächlich gesagt, ja, er würde jetzt nach Harvard wollen, Master machen, ob er dann danach mit mir fünfzehn Minuten sprechen könnte. Und dann sage ich, kann er jetzt auch schon.
Und dann haben wir halt gesprochen und ich habe dann tatsächlich den Tipp von ihm. Er sagt, er würde eben studieren, dann immer seine Lernkarten haben. Ich habe das ausprobiert, natürlich sofort bestellt und von der ersten Sekunde, was mich wirklich richtig überrascht hat, von der ersten Sekunde konnte ich tippen, schreiben, also auch jeden, den ich bisher gesehen habe, konnte sofort, der mein Laufband ausprobiert, sofort alles machen.
Also ob telefonieren, WhatsApp schreiben, sogar trinken, geht alles ganz normal. Und dann ist man permanent im Gehen und allein das schon zu sagen, wenn ich jetzt zum Beispiel auf 5 km einstelle, die meisten sitzen halt acht Stunden in ihrer Tätigkeit, dann haben die halt schon jeden Tag eigentlich einen Marathon. Und ich habe das tatsächlich drei Tage getestet und ich habe jeden Tag ein Kilogramm verloren, leider Muskeln.
Das heißt, ich muss jetzt umstellen, dass ich nur immer so 45 Minuten ungefähr Gehband mache und danach halt wieder andere Tätigkeiten sitze, stehe, was auch immer oder halt davor und deswegen auch, wenn man halt Müsli oder Kohlenhydrate isst, nimmt man halt nicht ab oder Proteine, weil man halt ständig dann eben in der Verbrennung ist und dann ist es auch gut. Deswegen immer so ein bisschen ab, wie ist mein Tagesablauf, was mache ich? Und dann hat man genug, also mehr als genug Schritte zusammen, obwohl man eigentlich tatsächlich vorm Bildschirm sitzt und halt normal nicht sitzt, sondern halt in dem Falle geht.
Und was noch wirklich faszinierend, weil durch die Durchblutung des Gehirns habe ich viel mehr Energie. Selbst wenn ich zwölf Stunden gehe, 16 Stunden gehe, keine Ahnung, habe ich irgendwie 40.000 Schritte oder irgendwas zusammen und bin halt total fit. Ich bin kognitiv fit, ich bin fit, also das merke ich und sobald ich sitze, also wenn ich hier teilweise schon sehr, sehr viel Arbeit, irgendwelche Deadlines habe, wenn ich nur sitze, auf meine Füße gucke, werden die Füße irgendwie dick, wie bei Leuten, die bettlägerisch sind und du merkst halt den Unterschied wirklich drastisch phänomenal und zeigt sich auch in Studien wieder, eben wie gesagt, die Anzahl der Schritte und hier wieder auf die Ernährung zurückzukommen, es geht ja tatsächlich Glykose, glykosische Last zu reduzieren und dann halt auch in allen Nahrungsmitteln zu reduzieren und da auch nochmal, es ist ja so evolutionsbiologisch, wir mögen ja gerne süße Sachen, wir mögen fette Sachen, das schmeckt uns gut, weil wir dann Kalorien reinziehen und früher ist ja niemand an Kalorienmangel oder Vitalstoffmangel gestorben, sondern heutzutage sind die Leute, auch gerade im Altersheim, ich kriege so viel von Kollegen, von Medizinprofessoren, Anrufe, ja willst du nicht mal da forschen, willst du mal das machen und so weiter und die kommen von Altersheimen, die sind komplett unterversorgt, vitalstoffmäßig, die sind kalorienmäßig komplett überversorgt, also übergewichtig und wenn die OPs haben, wie zum Beispiel Gelenk-OPs, dann passiert folgendes, dann werden die wieder abgestoßen, weil die einfach Entzündungen haben und dann wurde ich kontaktiert, haben wir gesagt, ja kann man das nicht mal machen, will ich nicht Studien durchführen. Weil es ist tatsächlich so in der Schweiz und auch in Skandinavien werden die vorher und nachher mit Vitalstoffen behandelt und da gibt es diese Abstoß- und Gelenksprobleme nach OPs eben nicht so stark und da wurde ich von einem der renommiertesten Professoren und Krankenhäusern halt angerufen, ob ich das nicht machen will, dann sage ich, naja, ich weiß es jetzt schon, warum soll ich jetzt zehn Jahre eine Studie durchführen, da gibt es genügend Studien, ich bin lieber dabei und sage, die Zeit nutze ich halt, das an die Leute publik zu machen und dann lieber halt mal eben wieder das Kochbuch zu schreiben, anstatt jetzt weitere Forschung über was zu machen, was es schon gibt.
[Nils Behrens] (38:49 - 40:04)
Ganz interessant, weil du es gerade ansprichst mit dem Abbau auch oder dem Abstoßen, ich habe tatsächlich neulich auch einen Artikel für eine Sportzeitung geschrieben, wo es dann darum ging, dass man in der Verletzungspause es eben halt auch eine gute Idee sein kann, tatsächlich mit Omega-3, mit einer erhöhten Dosis Omega-3 gegen anzusteuern, damit der Muskelabbau nicht so massiv ist. Das fand ich ganz interessant in dem Zusammenhang. Also man sieht schon immer wieder, dass das schon ein wichtiger Faktor ist, die richtige Versorgung eben halt auch zu haben und ich war jetzt gerade wieder ein neues Blutbild bei mir gemacht, ich war echt überrascht, ich habe auch einen Omega-3-Mangel, obwohl ich dachte schon, ich würde genug supplementieren.
Also man merkt dann schon, das ist dann doch eine höhere Dosis, je nachdem, wie der Lebensstil ist, als man so denkt. Also gerade auch, wenn man eben viel Sport macht, viel Bewegung, viel alles. Wobei mich vielleicht können wir da, ich wollte jetzt eigentlich mal aufs Mittagessen eingehen, aber nur eine kleine Anekdote möchte ich an dieser Stelle nochmal hier mit reinbringen.
Ist es richtig, du machst eigentlich gar keinen Sport im Sinne, wie es jeder Normale sagen würde? So das heißt, du gehst nicht irgendwie mal eine Stunde ins Gym oder du gehst jetzt nicht eine Stunde Joggen oder sonst was, sondern ich glaube, das nennst du Zero-Fitness?
[Prof. Dr. Sven Voelpel] (40:04 - 44:05)
Genau, Zero-Fitness, Bonus-Fitness, Bonus-Fitness, je nachdem, wie das ist. Ein neues, nenne ich es Bonus-Fitness klingt ein bisschen besser, weil es ein bisschen positiver klingt und das eigentlich auch ausdrückt, was es wirklich ist. Also ich mache sozusagen, also ein normales Bonus-Fitness wäre, ich würde statt die Treppe normal zu gehen, würde ich sie rückwärts gehen, dann habe ich neue Synapse im Gehirn, die verknüpft werden oder wenn es halt nicht ganz so einfach sein soll, eine Intensität höher, dann gehe ich die auf allen Vieren, da kann ich runtergehen, kann ich hochgehen, ich kann auch rückwärts hochgehen als Krabbe oder als Bär. Das heißt, dann trainiert das eben die Arme.
Shaolin Mönche zum Beispiel laufen tatsächlich zum Beispiel bergrunter, die Joggen hoch, laufen dann bergrunter auf allen Vieren. Das trainiert genau dann Obermuskulatur und das hat wirklich Effekte, weil ich habe zum Beispiel, bin gemessen worden mit der Handkraft und zwar hatte ich einen Advisee bei mir von der Uni, der steht eben bei mir, den habe ich getroffen und der hat sich vorbereitet auf Bankdrück-Weltmeisterschaft und dann hat er, dann hat er mich gefragt, was er so machen kann, habe ich ihm einfach vier Sachen genommen, die er supplementieren oder als Nahrungsergänzung dazunehmen kann und dann zwei Wochen später, ich wusste nicht, er hat es jetzt genommen und der hatte Gewicht verloren, Kraft nach oben gegangen, alle seine Entzündungen wären weg.
Sechs Wochen später ist er Bankdrück-Weltmeister geworden und dann haben sie ein Interview gemacht, wiederum sechs Wochen später und haben getestet, Handkraftgerät, war das erste Mal, das ich ihn gehabt habe, kam bei uns ins Labor, die Moderatorin hatte 17,5 Kilogramm, er hatte 62 Kilogramm und ich hatte glaube ich 67,9 Kilogramm und das halt ohne, ich meine er ist Bankdrück-Weltmeister und ich mache das halt gut, ich Kinder in Kindergarten sprinten oder Treppe runterlaufen oder Sachen tragen, also ich würde dann zum Beispiel keinen Fahrstuhl nehmen, sondern ich nehme einfach die Sachen hoch und runter und insofern ist das sozusagen das, was ich dann als Bonus-Fitness beschreibe.
Ich kann auch zum Beispiel, wenn ich arbeite, habe ich gedacht, oh jetzt habe ich die Studien gehört, jedes Mal, wenn ich einen Sprint mache zum Beispiel, dann habe ich eine Hormonumstellung, das heißt, wo ich die Studien gehört habe und gelesen habe, ich sage super, ich liebe ja sozusagen Selbstexperimente, sofort umgesetzt, das heißt ich jetzt nach der Arbeit sprinte ich halt zur Straßenbahn oder zum Zug jeweils, zum Zug, das heißt durch diese kurzen Sprints gibt es halt immer einen Anstieg von Testosteron an bestimmten Wachstumshormonen, also Human Growth Hormons auch und dann kommt es tatsächlich zum Muskelwachstum und auch immer vorm Essen als Beispielsweise, dann nehme ich Kinder irgendwie am Rücken, wenn wir zum Essen gehen, ja dann Kinder am Rücken, trage die oder mache mit denen ein paar Kniebeugen vor der Straßenbahn, wenn wir warten oder ich setze mich zum Beispiel hin und gehe hin und sage, okay, ich stütze mich jetzt am Stuhl und sitze dann nicht mehr, dann kann ich auch zwei Stunden Fernsehen gucken, ja, wenn ich so sitze, dann ist es halt gleichzeitig sozusagen Minusfitness, kostet mich überhaupt keine Zeit, ja, aber ich habe dann natürlich viel, viel besser natürlich den Körper einfach nebenbei trainiert und das macht halt riesen Spaß, ja, also mit Kindern irgendwie Tierbewegungen zu machen, kommen die Nachbarn rein und dann machen wir, keine Ahnung, Frosch, Krabbe, Bär, Wurm, was auch immer es da alles gibt und das ist halt echt super, super spannend, es ist unterhaltsam und vor allem die nächste Bewegung ist so die beste Bewegung, ob ich sitze, ob ich laufe, stehe, es ist immer gut, eine Vielfalt an Bewegung zu haben, weil sich dann natürlich Faszien und Strukturen auch ändern und deswegen liebe ich halt Tanzen so sehr, da gibt es Inversionstanz, das gibt es so viele Sachen, ich habe zum Beispiel einen Holzboden zu Hause, ich tanze, rolle mich auf den Boden, warum? Weil natürlich einfach, wenn ich drücke, auf die Muskeln drücke, die meisten liegen im weichen Bett, was passiert dann?
Ich bin total verspannt, liege ich auf dem Holzboden oder auf dem Felsen, zum Beispiel gehe ich mit meinen Kindern einfach irgendwie am Fluss baden, dann lege ich mich auf einen Stein drauf, ziehe das T-Shirt aus, lege mich auf einen Stein drauf, dann habe ich sofort andere Kälte, andere Sonne, aber ich habe vor allem wie eine Akupressur, das heißt die Muskeln sind danach total entspannt und das kann man natürlich überall nehmen und das sind wieder so Sachen, die man halt einfach lernt, wenn man tief in die Forschung geht, in die Praxis geht und dann die Selbstexperimente ausprobiert, macht wiederum riesen Spaß.
[Nils Behrens] (44:05 - 44:29)
Ich habe wirklich das mit dem Sprinten übernommen, also ich habe sehr häufig so Situationen, dass wenn ich zum Beispiel einfach eine Straße überquere, auch wenn kein Auto weit und breit ist, dann sprinte ich immer über die Straße und das ist ganz interessant, jetzt mal losgelöst von dem kurzen Trainingseffekt, es ist sofort immer stimmungsaufhellend, bei mir zumindest, also ich habe das Gefühl, dass man in dem Augenblick, wenn man einmal mal kurz angesprintet ist, man sofort besser darauf ist.
[Prof. Dr. Sven Voelpel] (44:29 - 46:51)
Krass, das ist deswegen, also ich sage, das soll alles immer Spaß machen und das ist mir wichtig, halt einfach die Freude zu haben und vor allem, ich weiß, wenn man natürlich mit Leuten geht, jetzt aus Familie oder so, die sagen, oi, Kinder, Papa, du bist ja total peinlich oder hey, jetzt irgendwie geht überhaupt nicht. Mit Partner unterwegs, Mutter, egal, Familie, Freunden und ich sage, okay, ich mache das aber, wenn ich alleine bin, wie du sagst, bist du alleine auf der Straße, keiner ist da, machst du es auch und ich habe mir irgendwann abgewöhnt, okay, was die anderen Leute können denken über mich, was sie wollen, sondern ich mache das, für mich in dem Moment gut ist und der Effekt, der dann ist, ist, dass du halt einfach Leute hast, die das nachmachen und so wie du jetzt gesagt hast, du hast es adaptiert, ich habe, ich weiß nicht wie viele Freunde, Bekannte, Familie, die wirklich die ganzen Sachen einfach nachmachen und die haben mich kontaktiert, seit Jahren sagen, ja, sie machen einfach das nach, ja, nach und ich kriege so viele Nachrichten auf Social Media, wo die sagen, sie hätten die Sachen eingeführt, weiß ich, Jungbrunnen-Formel eingeführt und das hätte ihre ganze Familie transformiert, die hätten abgenommen, die Entzündungen sind weg, die Krankheiten sind weg, Beziehungsprobleme sind weg, weil ganz viele Sachen, ob das Depression ist oder andere Sachen, also wie du sagst, stimmungsaufhellend, das zeigt sich ja, wie gesagt, die härteste Antidepressiva-Mittel ist nicht so gut, wie die einfachste Form der Bewegung, wie zum Beispiel Gehen oder Laufen oder dem Yoga oder im Extremfall der aller, allerbeste Sport, signifikant, Metaanalyse mit 224 Studien, zeigt Tanzen.
Ja, bei Tanzen habe ich Bewegung, Koordination, soziale Interaktion, Hormonausschüttung durch Berührung und ich habe einen eigenen Stil entwickelt, wo ich dann alles integriere aus wissenschaftlicher Sicht und ich habe jetzt zum Beispiel Tanzpartnerin, die kommt und nach dem Tanzen, das musst du dir geben, die macht zum Beispiel extrem stark, das Training und nach einem Wettkampf und normalerweise ist ja Heartrate-Variability, die Herzfrequenz-Variabilität, die geht im Alter, wird immer höher und auch im Tagesverlauf immer höher und desto niedriger ist, desto weniger habe ich einen Herzinfarkt. So, dann kommt die extrem harten Wettkampf hinter sich wirklich richtig am Boden, wir tanzen, dann schickt sie mir danach einem Screenshot: Maximum 170 Herzfrequenz-Variabilität, nur weil wir tanzen, komplett wiederholt, obwohl es halt schon später Nachmittag oder Abend ist und das zeigt halt, wie effektiv solche Methoden sind, dass du dich einfach extrem schnell regenerierst. Wenn du das halt von Anfang an, vom Mindset, Ernährung, Bewegung, alles zusammen integrierst, dann hast du einfach ein sehr starkes Re-Aging und vor allem halt einen richtig großen Anstieg halt von Glück.
[Nils Behrens] (46:53 - 47:34)
Total, total. Also ich hatte in meinem alten Beruf, hatte ich immer eine Klimmzugstange und ich habe das immer gemerkt, dass wenn ich dann mal so einen Augenblick zu lange sitzen musste, ich meine, wir unterhalten uns jetzt ja hier auch schon, schon seit 44 Minuten und da muss ich ja leider im Sitzen machen, weil ein Laufband, was ich nicht habe, aber würde ja auch irgendwie zu viel Lärm noch mal dazu machen und dann habe ich das immer geliebt, danach dann einfach mal kurz aufzustehen und dann sich einmal erst mal dran zu hängen an so eine Stange, weil das zieht einen erst mal schön lang und dann aber wirklich ein paar Klimmzüge zu machen, weil das einfach so viele Muskeln im Körper aktiviert, dass du dann wirklich wieder eben ein deutliches Signal gibst, Hallo, ich brauche euch auch noch, auch wenn ich euch das eben die letzte Stunde nicht gezeigt habe, aber ich möchte, dass ihr weiterhin bei mir bleibt.
[Prof. Dr. Sven Voelpel] (47:34 - 49:23)
Von dem, was du sagst, es sind wieder so viele wertvolle Sachen drin, aber mir hängen zum Beispiel Stand der Klimmzugstange habe ich Ringe, olympischen Ringe haben das den Vorteil, hängen bei mir in der Küche. Kinder können sich da rumhängen, baumeln und so weiter. Da hast du gleichzeitig nicht so statisch wie eine Stange, sondern flexibel, das heißt die kleinen, die die die Gelenke hier zum Beispiel, die werden halt geschützt, diese Haltemuskulatur durch diese Instabilität werden die sozusagen geschützt, also hast du dann Gelenkschützen drin und das hast du in allen Gelenken.
So der Chiropraktiker ist ja der beste oder Schwerkraft ist der beste Chiropraktiker. Warum? Weil die Wirbel werden halt langgezogen, das heißt die Wirbel, wenn du zum Beispiel Marathon läufst, dann werden die Wirbel immer weiter gestaucht und du bist halt wirklich eineinhalb Zentimeter kleiner.
Auch wenn wir uns schlafen legen, abends sind wir auch kleiner als am Morgen, wenn wir aufstehen, weil wir gestreckt werden und das hast du natürlich durch die Wirbelsäule, wenn es langgezogen wäre, wären die Bandscheiben, sind ja wie so ein Schwamm, der puffert sich, wird ja zusammengedrückt und den ziehst du wieder lang, das heißt er kann dann die Bandscheiben, können alle sozusagen Mineralstoffe, die benötigt sind, tatsächlich aufnehmen und das hat den Effekt, gleichzeitig werden Muskeln natürlich gestreckt, langgezogen, also das ist einfach so eine Vielzahl von Effekten und man sagt ja oft so five minutes a day keep the shoulder doctor away, also dass die Schultern, das ist das komplexeste Gelenk, was es bei uns gibt und auch im ganzen Tierreich, das komplexeste Gelenk ist das Schultergelenk und da ist wieder ein Zusammenhang, je intelligenter ein Lebewesen ist, desto komplexer die Bewegung oder desto komplexer die Bewegung, desto intelligenter das Lebewesen.
Man braucht natürlich für die Koordination, braucht natürlich mehr Gehirn, mehr Verknüpfungen und die werden natürlich auch genützt, das heißt, wenn ich jetzt viele verschiedene Bewegungen mache, auch Klimmzüge und so weiter, dann wird es genützt und deswegen im Alltag so viele verschiedene machen, wie du es gerade schon sagst.
[Nils Behrens] (49:24 - 49:53)
Lass doch mal auf das Thema Ernährung noch mal kurz zurückkommen, weil wir hatten jetzt schon mal das ideale Frühstück, wo würdest du denn jetzt ein ideales Mittagessen, wie würdest du das jetzt aufbauen? Also ich habe zum einen, da hattest du mal einmal ganz kurz drüber gesprochen, microgreens und du hast ja auch in deinem Buch, redest du sehr viel über Kräuter, über Grüns, über ich glaube, du hast einen besonderen Shoutout für die Brunnenkresse jetzt zum Beispiel. Das heißt, du tust über all dein Essen immer Brunnenkresse drüber?
[Prof. Dr. Sven Voelpel] (49:53 - 52:46)
Ja, also sagen wir mal so, was ich mache ist tatsächlich, ich habe eine Vielfalt von verschiedenen Sachen, denn es ist ja mal so, wenn ich jetzt, nehmen wir mal die ganz herkömmlichen Kräuter, die auch drin sind, also Küchenkräuter, wie Petersilie, wie Schnittlauch, wie Thymian, wie Basilikum, zum Beispiel habe ich ein Basilikum jetzt hier da zum Beispiel, ich sehe hier links ist zum Beispiel Basilikum und von dem zupfe ich halt immer ein paar Blätter ab, aber ich esse nicht die ganze Staude weg, sondern ich habe ungefähr 100 verschiedene Pflanzen und ich zupfe halt zwei, drei Blätter, warum?
Weil die haben natürliches Antibiotikum, es sind auch entzündungshemmend, es gehen teilweise von Thymian und anders gehen sogar bis zur Krankenhausresistente Keime kaputt, ja, also ich habe ganz, ganz viel, was sage ich mal, positive Effekte hat von Kräutern, jetzt hat natürlich jeder, jeder der Kräuter hat verschiedene positive Wirkstoffe, aber auch gleichzeitig und das ist wirklich das wichtige Giftstoffe, das heißt, jede Pflanze produziert, sagen wir mal sowas wie Alkaloide oder andere Pflanzen, Insektizide, um halt nicht aufgefressen zu werden. Wenn ein Schmetterling, eine Raupe oder irgendwas kommt, das sind ja meistens dann die Raupen oder was auch immer, Tiere, Insekten, das Blatt auffressen wollen, Schnecken, sonst irgendwas, dann können die nur eine begrenzte Anzahl essen, weil natürlich durch die Insektizide das Toxische für sie wirkt, dann würden sie sterben, also beißen die ein paar Mal ab, gehen zur nächsten Pflanze, beißen ein paar Mal ab und das Gleiche sollten wir auch tun, das heißt, versuchen, viele wirkungsvolle Pflanzen zu nehmen und die wachsen mit mir im Garten, die wachsen mit mir am Balkon, die wachsen mit mir im Zimmer, wie jetzt gerade hier das Basilikum zum Beispiel, egal wo die dann rumstehen und Sterblichkeitskraut wie Jiaogulan, alle ganz verschieden und das ist eben der Vorteil, ganz, ganz viele verschiedene, wie gesagt, zu nehmen, um sich nicht zu vergiften und verschiedene Wirkstoffe zu haben, aber all die Kräuter sind sehr basisch, das heißt, wenn ich jetzt zum Beispiel eine Petersilie esse, dann hat die einen pH-Wert von 14,3, das heißt, wenn ich jetzt irgendwas esse, wie zum Beispiel Hülsenfrüchte, dann sind die Hülsenfrüchte meistens ja säurebildend, jetzt mal, wenn man mal davon absieht, Fleisch zum Beispiel, Milchprodukte sind zum Beispiel extremst Käse und so weiter, sehr, sehr säurebildend für die Leute, die das essen, aber die dann mit Kräutern kompensieren sie halt einiges dieser. Das heißt, ich zupfe halt bei jedem Mal richtig viel Kräuter weg und Petersilie schmeckt jetzt zum Beispiel gut, aber jetzt hat man zum Beispiel Basilikum, schmeckt ja den meisten ja richtig, richtig gut und das in Kombination zu nehmen, wenn zum Beispiel viele mit, wie gesagt, mit Mozzarella oder sowas essen oder auch mit Hülsenfrüchten sehr viel Gewürze und Kräuter auch draufzunehmen und ich mache wirklich sehr, sehr viel Kräuter da drauf, weil es einfach so ist, dass die Proteinmenge ist gut und das nehme ich halt sehr viel Hülsenfrüchte und kompensiere sozusagen den Säure- oder Säurebildenden der Hülsenfrüchte mit dem Basischen der Kräuter. Die stehen halt auf der Entzündungspyramide sozusagen ganz unten in der Basis, was man auf jeden Fall essen kann und sollte.
[Nils Behrens] (52:47 - 53:16)
Aber das ist ja ein interessanter Punkt, weil ich esse zum Beispiel sehr, sehr gern Hummus, das heißt, das ist ja dann immer sehr viel Kichererbse und wenn jetzt die Kichererbse säurebildend ist, das heißt, was ich bis eben noch gar nicht wusste, das heißt also, das könnte ich dann neutralisieren, indem ich dann, ich benutze es meistens als Brotaufstrich anstelle von Butter oder Margarine oder sonst irgendwie was, das heißt also, wenn ich dann zusätzlich noch auf meinen Hummus dann ein bisschen Basilikum oder ein bisschen Kresse oder ein bisschen andere Kräuter drauf tue, könnte ich das ausgleichen.
[Prof. Dr. Sven Voelpel] (53:16 - 54:29)
Genau, richtig. Und du hast ja schon im Hummus normalerweise ist ja schon mit Hülsenfrüchten, deswegen ist es meistens intensiv schon gut gemacht, auch in der Historie, wie Menschen es gemacht haben, die haben es ja auch sehr viel mit Bewusstsein und Gefühl gemacht, ist zum Beispiel meistens Zitrone drin, ist es Knoblauch drin, beides ist tatsächlich basisch, also Zitrone ist zwar sauer, aber ich nehme Zitrone mal nüchtern in den Magen am Morgen, das wäre zum Beispiel auch das Erste, weil Zitrone hat einen pH-Wert genau der gleiche wie Magensaft, ich habe also Helobacter Bakterien gehen kaputt, 80 Prozent der Gastritis, also Magenschleimhautentzündung, passiert durch Helobacter Bakterien, die auch wiederum krebsauslösend sind oder Wahrscheinlichkeit von Krebs erhöhen, die habe ich, wenn ich jeden Tag Zitrone nehme, habe ich das wieder reduziert, weil die dann sozusagen gekillt werden oder nicht so große Wachstumswahrscheinlichkeit haben und dann bildet die Zitrone, aber die sauer ist, wandelt sich in basisch um und ist sozusagen basenwirkend im Körper und genauso auch in deinem Hummus ist sie basenbildend und genauso auch der Knoblauch wiederum hat dadurch viele arterienreinigende Dinge, Knoblauch senkt natürlich auch Blutdruck, also sehr viele Sachen und gleichzeitig eben ist er basisch.
[Nils Behrens] (54:30 - 54:31)
Und was ist jetzt mein ideales Mittagessen?
[Prof. Dr. Sven Voelpel] (54:32 - 55:55)
Ideales Mittagessen? Also ich sage mal, das einfachste Mittagessen, was ich mache, also es kommt darauf an, was ideal ist, was am zeitsparendsten ist, kostet nämlich gar keine Zeit, ich nehme einfach Kartoffeln, setze sie in den großen Topf auf mit Schale, ich nehme Hülsenfrüchte, wie zum Beispiel Kichererbsen, Bohnen, irgendwas, die über Nacht eingeweicht sind, stelle die einfach an, stelle den Wecker, 30 Minuten, dann bin ich ganz normal am Arbeiten, was auch immer ist, komme einfach wieder und habe komplett alles fertig gekocht, nehme dann zwei Riesenschüsseln von Gewürzen raus, die bei mir drin sind, stelle die auf den Tisch und dann essen wir.
Kostet überhaupt keine Zeit, das ist für mich ideal, weil es halt keine Zeit kostet, weil es aber gleichzeitig basisch ist durch die Kartoffeln und durch die Hülsenfrüchte mit Protein, also glykämische Last ist da relativ gut, ich gebe aber doch noch ein bisschen Kohlenhydrate durch die Kartoffeln, ich kann auch zum Beispiel Topinambur nehmen, ich habe jetzt, ich glaube 15 Topinambur-Knollen gerade eingepflanzt im Garten, die jetzt wachsen, soll wie ein Unkraut sein, was man nicht mehr rauskriegt, sage ich super, ich esse eh recht viel, und dann kann man die rauszupfen und recht gerne und kann dann eben sozusagen, das ist auch, das ist eine, also das ist Permakultur, das heißt, die sind nicht wie Kartoffeln, die dann im Winter sterben und wieder neu ausgesät werden, weil sie erfrieren, sondern Topinambur ist winterhart, das heißt die wuchern, überleben dann im Garten und dann kannst du die einfach rauszupfen und wieder essen.
[Nils Behrens] (55:55 - 56:04)
Und sag mal, bei deinem Essen gerade fehlt mir so ein bisschen, also ich würde wahrscheinlich einen Kräuterquark oder Olivenöl oder sonst was noch dazu machen, kommt das noch dazu?
[Prof. Dr. Sven Voelpel] (56:05 - 59:28)
Ja, zum Beispiel Leinöl, also Kartoffeln mit Leinöl und Quark kann man auch dazunehmen, schmeckt natürlich auch ganz gut, aber vor allem, und hier geht es darum, eben um Genuss und die schafft man halt einfach durch Kräuter. Ich sage mal ganz einfach, also mein Sohn hat zum Beispiel gesagt, ich habe nur Reis gekocht, und Kräuter rein und das fängt ja richtig an zu duften, warmer Reis hast du nur Kräuter drin, dann sagt er, boah, wie lecker, ich möchte, dass die ganze Welt voller Kräuterreis ist.
Das ist diese Vielfalt und die Geschmacksstoffe, die hast du kaum und deswegen, ich nehme auch alles frisch, also ich nehme ganz viele tatsächlich in den Mixer rein von draußen, ob das Kräuter sind, ich nehme auch sehr viele Blätter, da ist Schlingknöterich drin, da sind, ich sage mal, Blutkresse, Löwenzahn, Brombeer-, Erdbeerblätter, die die meisten essen und die pflanzen, Weinblätter, also alles, was im Garten so wächst, was halt nicht giftig ist. Man kann es auch in der Pflanzen App installieren, das nehme ich und entweder zupfe ich es ab, wasche in Salat oder zum Salat oder als Salat oder einfach zu dem dazu, das heißt auch mit Kindern zupfe ich immer relativ, stehe immer Schüsseln da, von allen möglichen Blättern, die sie dann so essen oder halt zum Beispiel Mixer mit Vitalstoffmischung haue ich die oft, oft rein und da kann man dann auch Apfel, Banane dazu tun, was auch zum Beispiel gut ist, um Ketose runter zu halten oder Zucker runter zu halten mit Ketose, ich nehme zum Beispiel Zitronenschalen oder Orangenschalen und die nehme ich mit in den Mixer rein, das heißt, wenn ich viel Grün drin habe, schmeckt es richtig fruchtig, weil sonst ist es ja sehr intensiv und dann schmeckt es halt fruchtig, denke ich esse ja ganz viel, was ich fruchte, weil es sehr intensiv ist vom Geschmack und deswegen nehme ich auch überall, sage ich mal, Zimt rein, ich nehme Lebkuchengewürz rein und dann gibt es fantastische Mischungen, die wir haben, wir haben BBQ-Gewürz, Grillsteak-Gewürz, also das Lustgewürz, es gibt ganz viele Gewürze, die einfach so fantastisch schmecken, italienische Kräutermischung, Kräuter der Provence, die haben alle Funktionen, das heißt, ich kann dann, wenn ich abends besser schlafen will, Melisse, Baldrian, Lavendel, in der Früh, wenn ich aufwache, eben eher sowas wie anregend, wie zum Beispiel, hier hinten habe ich jetzt einen Tee, den nehme ich jede Früh, nehme ich immer die Zitronenschalen, die ich auspresse, trinke, die kommt dann in den Tee rein, dann kommt frisch geschnittener Ingwer dazu und dann Bergtee, so immunstärkend. Das hat auch wieder eine Ursache, weil ich habe das in der Früh, das heißt, ich habe den Tee, das heißt, erst mal ist ja gut viel zu trinken, zu entgiften, anregend der Young-Energie, also die aktivierende Energie, dann ist Ingwer das Entzündungshemd, das schmerzstillend, das heißt, ich habe zum Beispiel gar keinen Hunger, wenn ich Ingwertee trinke, ich habe auch keinen Hunger, weil mein Bauch voll ist, wenn ich zwei Liter zum Beispiel Tee trinke, das heißt, dann ist das Intermittelfasten ganz leicht, ich bin in der ketogenischen Verbrennung, ich kann sehr, sehr konzentriert arbeiten. Dann habe ich gleichzeitig bei der Zitrone, im Vergleich zum Saft, sind in den Schalen, sind je nach Wirkstoffen, 20, 50 mal mehr Wirkstoffe, die zum Beispiel gegen bestimmte Krebsarten wieder vorbeugen oder wahrscheinlichkeitsreduzierend sind und gleichzeitig habe ich aber auch zum Beispiel den Bergtee, der ist immunstärkend und durch diese Kombination ist wieder eine kleine Routine, die ich einbaue, im Leben jeden Tag, die mein Leben als signifikant verbessern und der schmeckt halt so lecker, ich habe noch keinen getroffen, der nicht sagt, der sagt, boah, wie lecker ist der Tee.
[Nils Behrens] (59:29 - 1:00:05)
Super, super. Ich möchte noch mal einen Punkt aus der Jungbrunnen-Formel in diesem Zusammenhang mit rausnehmen, weil wir es eben gerade kurz mal angesprochen haben, auch das Thema Atmung und man hat ja die Möglichkeit, über die Atmung das Thema Stress sehr schnell zu regulieren, sage ich jetzt mal einfach so und jetzt kommen wir mal zu dem Punkt, dass man idealerweise nicht gestresst essen sollte. Hast du vielleicht einen kleinen Tipp für unsere HörerInnen, die dann sagen, okay, ich möchte jetzt schnell ungestresst, aber ich habe keine Zeit, essen?
Klingt so ein bisschen nach Widerspruch, aber ich glaube schon, dass es wahrscheinlich so einen kleinen Hack gibt, wie man das über die Atmung steuern könnte.
[Prof. Dr. Sven Voelpel] (1:00:05 - 1:02:00)
Ja, also gibt es jetzt mehrere Sachen. Als Tipp hätte ich nicht als erstes Atmung gesagt, aber Atmung ist auch ganz einfach. Atmung ist die 4-7-Atmung.
Der erste Hack ist, es ist immer wichtig, länger auszuatmen als einzuatmen. Warum? Weil es heißt ja zum Beispiel, ich ärgere mich, ich bin sauer.
Sauer heißt tatsächlich im wahrsten Worte des Sinnes, wie es halt sagt, macht der Sprache es immer, wenn man aufmerksam ist, sagt es direkt. Das heißt, mein Blut ist sauer. Wenn ich jetzt einatme und die meisten atmen, das ist verkürzt ein und atmen auch, also nur die Brustatmung oben und ganz kurz, Flachatmung, oder ich mache eine tiefe Bauchatmung.
Das heißt, ich atme meistens, egal ob das sogar Kinder, Familie, Fremde, wie immer, wenn ich neben den sitze atme, habe ich meistens zwei, drei, vier Mal so langsam wie die. Also ganz natürlich schon. Und zwar ist es so, dass es tatsächlich ist so, ich sage mal, dass kranke Menschen atmen so 25 Mal und häufiger, gesunde glaube ich so zwischen 10 und 18 Mal.
So Hochleistungssportler, die viel physisch arbeiten, sechs Atemzüge pro Minute etwa, je nach Sportart natürlich. Und Yogis teilweise zwei bis drei Atemzüge. Und wenn man jetzt immer die 4-7-Atmung, die ich propagiere, vier Sekunden ein, sieben Sekunden aus, damit zum Beispiel ein Pulsschlag von 60 hat, kann man Pulsschläge zählen, ein- und ausatmen.
Dann mache ich aber folgendes, ich mache das halt 8-7, experimentiere ich, wie ich Lust habe, wie es wirklich ganz leicht ist, 8-14, 12-21 und so weiter, kann man hochzählen, bis teilweise, wenn ich liege, einschlafe oder aufwache in der Früh, dann habe ich teilweise zwei Minuten pro Atemzug. Und bin aber total, also ganz entspannt, das ist wirklich ganz entspannt. Und das habe ich selbst im Experiment, weil ich die Forschung gehört habe.
Ich habe das im Yoga, Pranayama-Yoga, gibt es seit tausenden Jahren. Die moderne Forschung geht darauf ziemlich ein. Und auch GSG-8 zum Beispiel machen ja Hochleistung mit Atem anhalten, Atemmasken, um dann leistungsfähiger zu sein.
Und all das zu entwickeln...
[Nils Behrens] (1:02:00 - 1:02:11)
Und entschuldige nur, dass ich da immer nachfrage, immer länger ausatmen, auch am Morgen, weil ich dachte immer, dass das Aktivieren andersrum wäre. Das heißt also, du bist tatsächlich so, dass du auch morgens länger ausatmest als einatmest.
[Prof. Dr. Sven Voelpel] (1:02:11 - 1:07:12)
Also ja, es ist ja so, ich will ja immer entspannt sein. Entspannt durchs Leben zu gehen ist immer viel einfacher. Und ich habe tatsächlich angefangen, die Studien zu, wo ich es das erste Mal gehört habe, ich liebe ja Selbstexperimente.
Das heißt, ich habe angefangen, die 4-7-Atmung zu machen beim Einschlafen. Beim ersten Mal war ja, boah, alles entspannt, sich Kiefer, der ganze Körper und super wunderbar eingeschlafen. Das habe ich halt mehrere Wochen, Monate gemacht und irgendwann habe ich mir gedacht, wenn ich aufgewacht bin, ja, jetzt wache ich gerade auf, bin ja wach, ja, probiere ich das mal.
Und da habe ich langsam geatmet, boah, so energiegeladen bin ich noch nie aufgewacht. Und der dritte Schritt war, wo ich, wir haben ja gerade schon vom Sprint gesprochen, von der Uni zum Zug. Da war ich gesprintet, habe gedacht, na gut, atme ich ja mal morgens und abends oder einfach mal so.
Jetzt atme ich mal ganz langsam, während ich eigentlich schnell sprinte und habe dann festgestellt, absolut krass, ich bin in einer vollen Präsenz, wenn ich ganz langsam atme. Ich atme viel tiefer und bin auch nicht mehr außer Atem, aber bin total präsent. Und das ist eigentlich der Trick nach dem Hack, den du gesagt hast.
Ja, langsam immer ausatmen, aber vor allem, wenn ich beim Essen bin, die meisten sind ja gestresst beim Essen. Warum? Weil wir nicht präsent sind.
Wir sind ja mit unseren Gedanken in der Zukunft, wir sind in der Vergangenheit, wo auch immer, aber sie sind nicht jetzt hier und da. Und der absolut einfachste Hack im Leben ist sowieso, immer kann jeder gleich jetzt nachmachen, wenn wir jetzt beobachten, unseren Gedanken beobachten, wenn wir unsere Gefühle beobachten und den Körper beobachten, dann können wir in dem Feld beobachten. In dem Moment, wo wir beobachten, sehen wir, okay, was denke ich denn?
Und dann kommt der erste Schritt. Der erste Schritt ist, aha, okay, ich denke ja gerade, wer ist das, der denkt? Und dann merke ich, ich bin ja gar nicht der, der denkt, also mein Gehirn, sondern ich bin Bewusstsein, was es wahrnimmt.
Wahrnimmt kommt von Wahrheit nehmen. Das heißt, in dem Moment, wo ich mich selbst beobachte, und das ist der größte Hack, den es überhaupt gibt, bin ich sofort in der Gegenwart, in der Präsenz. Dann kann ich das erreichen, was ich vielleicht 20 Jahre unter dem Ölbaum erreichen kann, wenn ich da meditiere.
Und wir wissen von allen Studien her, dass die Achtsamkeit, die Präsenz in hier und jetzt zu sein, da gibt es ja Spiegel Bestseller Nummer eins rauf und runter und Eckhart Tolle mit Präsenz des Augenblicks und was auch immer. Und das ist ganz, ganz, ganz einfach zu machen. Ich nehme mich selbst wahr, ich beobachte mich.
In dem Feld, wo ich mich beobachte, bin ich sofort in der Präsenz. Das heißt, ich nehme mein Essen wahr, ich esse und dann bin ich auch wirklich da und dann kann ich halt richtig genießen. Weil die meisten nehmen ja nicht mal wahr, was sie essen, sondern die schlingen sich halt irgendwas rein.
Ja, und dann brauche ich auch gar nicht mal langsam kauen, da brauche ich nicht mehr langsam atmen, weil in dem Moment, wo ich in der Wahrnehmung bin, nehme ich alles wahr, wie es richtig ist. Und wenn ich wahrnehme, dass es richtig ist, dann kann ich halt wirklich genießen. Das heißt, meine Geschmacksknospen und jeder, der das macht, wird sehen, ich genieße das Essen hunderttausend, hunderttausend Mal mehr, als wenn ich einfach irgendwie Gedanken gar nicht dabei bin.
Und das wirkt sich auf alles aus. Das wirkt sich auf die Qualität der Beziehung, ob ich jetzt alleine esse mit anderen, Partnern, ich bin wirklich präsent da. Und egal, ob ich jetzt esse, ob ich kommuniziere, ob ich tanze, sobald ich jetzt in der Wahrnehmung bin, gibt es keine Zukunft, Gegenwart, sondern nur das Hier und Jetzt.
Und in dem Hier und Jetzt kann ich alles steuern. Die einzige Art, wo ich handeln kann, ist jetzt. Und das ist das Nächste, was ja die meisten haben, ist ja, wir haben, also das Schlimmste für Altern ist ja gar nicht so, die guten Gewohnheiten nicht zu machen, sondern das Schlimmste ist eigentlich, wir haben alle selbst zerstörerische Verhaltensweisen.
Ja, das geht ja los beim Rauchen, das geht los beim übermäßig Alkohol trinken, das geht los bei Schlafmangel, Workaholic sein, was auch immer für Süchte es alles gibt. So und sobald wir in der Wahrnehmung sind, nehmen wir das ja wahr. Das heißt, egal, wenn ich irgendeine Sucht habe oder sonst irgendwas, dann nehme ich das wahr und dann mache ich nicht mehr unbewusst.
Jetzt zum Beispiel beim Rauchen, ist ja zum Atmen sehr nahe, dann ist es so, ich muss ja gar nicht zum Rauchen aufhören, ich muss ja nur bewusst, sagen wir mal, wahrnehmen, genießen die Zigarette. Was passiert dann? Dann werde ich schon mal 50% weniger rauchen, weil ich ja wahrnehme, was ist und normalerweise steckt man sich ja die Zigarette an, irgendwie unbewusst, während man was ganz was anderes macht.
So, dann hast du schon mal 50% weg und so ist es eigentlich mit allem Leben. Das heißt, wenn ich jetzt wahrnehme, wie etwas schmeckt, wenn ich wahrnehme, zum Beispiel wie Zucker ist, dann brauche ich kein Konzept. Die meisten Menschen haben intellektuell und das hat mir sehr schwergefallen, natürlich als Forscher, bist ja immer dabei zu kritisieren und immer zu verbessern.
Sobald du in die Wahrnehmung gehst, musst du einfach, du kannst einfach nur schmecken, wie zum Beispiel normales Essen schmeckt, also ganz frisches oder wie etwas schmeckt, Industrieessen. Dann schmecke ich die Geschmacksverstärker, dann schmecke ich den Zucker und als Beispiel, wenn ich jetzt, die meisten sagen ja, sie lieben Schokolade. Wenn du wirklich Schokolade richtig bewusst isst, dann wirst du wahrnehmen, dass eine Schokolade, wo alle denken, so eine süße, tolle Schokolade, die schmeckt komplett leer und hohl.
Was ich selbst mache, weil ich sage immer, wie kann es besser sein, wie kann es idealer sein? Ich nehme Rohkakao-Bohne und Rohkakao-Bohne sind, wenn du ins Schoko-Versum gehst, kommst du aus Hamburg, ich weiß nicht, kennst du das Schoko-Versum?
[Nils Behrens] (1:07:12 - 1:07:13)
Ja.
[Prof. Dr. Sven Voelpel] (1:07:13 - 1:09:07)
Schokoladenmuseum, genau. Dann siehst du ja, auf der einen Seite ist doch ganz billiges, also Zucker und gehärtete Fette und auf den anderen das teuerste und beste Qualität, ist ja Rohkakao-Bohne. Also wirklich Kakaobohnen, sage ich mal, Rohkakao-Bohne.
So, was ich mache, ich bestelle eine Rohkakao-Bohne, die ist übrigens viel, viel geringer, wenn du dir ein halbes Kilo bestellst, Rohkakao-Bohne, als wenn du irgendwo in der Kasse bist und noch so eine Kinderschokolade reinnimmst, wo dann die Leute alle, die Kinder quengeln. Die schmeckt viel besser. Warum?
Da sind die ganzen Geschmacksstoffe drin. Also wir haben ja, Schokolade ist eines der Sachen, die am meisten Geschmacksstoffe hat und wenn du die kombinierst mit egal welchen Früchten, Trockenfrüchten, Trockenapfel, eine Banane und dann am besten noch vielleicht ein bisschen Kakaopulver, Rohkakao-Pulver, Zimt oder Lebkuchengewürz drüber. Da kannst du dich reinlegen, das ist einfach ein Genuss, ein Traum.
Also bessere Qualität wirst du nicht kriegen. Und so versuche ich es bei allem. Also selbst wenn ich in den Laden gehe, dann passiert doch folgendes, dann siehst du ja so eine Box, da sind dann Kohlrabiblätter drin.
Die sind für die Tiere, die holen die Leute für die Kaninchen. Ich nehme die zu Hause, wir essen die in der Familie mit Kindern. Warum?
Weil wenn ich in Fünf-Sterne-Lokal gehe mit Michelin-Stern, dann kocht ihr mir eine Kohlrabiblättersuppe. Da wird es als Abfall in irgendeinem Laden weggeschmissen. Ich nehme das halt einfach, hau das mit dem Mixer rein oder Salat oder wo auch immer ich das esse, weil in dem Kohlrabi selbst sind halt viel Glucose drin, aber wenig Inhaltsstoffe an Vitaminen und Enzymen, also die ganzen Mikronährstoffe.
Im Blättern hast du wieder ein zigfaches, 20, 30, 40, 50 mal mehr, je nach Gemüse. Das gleiche hast du bei Sellerie, das gleiche hast du bei Karotten. Die Leute essen halt die Wurzeln.
Ich sage, die Blätter sind viel besser und ziehe mir halt die Blätter rein und da brauche ich nicht zum Michelin-Fünf-Sterne-Koch, da kann ich zu Hause in den Supermarkt das kostenlos mitnehmen, in den Garten nehmen, Blätter rausrupfen und ein wahrer Genuss.
[Nils Behrens] (1:09:09 - 1:09:54)
Sven, wir haben jetzt sehr viele Anregungen von mir mitgenommen. Vielen, vielen Dank. Ich finde, die Wahrnehmung ist ein wunderbarer Abschluss des Ganzen und man muss ja wirklich sagen, jedem möchte ich an dieser Stelle, auch wenn der Titel, sage ich mal so, es verlockender ist, in sieben Wochen, sieben Jahre jünger zu werden, möchte ich an der Stelle doch mal sehr nahe legen, dass man sich erst mal mit der Jungbrunnen-Formel am Anfang auseinandersetzt, weil da bist du ja sehr viel holistischer, kompletter erst mal aufgestellt, bevor man dann in die Ernährung, dann im Detail einsteigt.
Und deswegen sage ich eben halt, kauf die Bücher von Sven, wie gesagt, einmal „Die Jungbrunnen-Formel“ oder eben halt, dass „7 Jahre jünger in sieben Wochen“. Und ja, ich sage herzlichen Dank für das Gespräch.
[Prof. Dr. Sven Voelpel] (1:09:55 - 1:09:58)
Ja, danke für dir. Hat Spaß gemacht.
[Nils Behrens] (1:10:01 - 1:10:05)
Hast du eigentlich ein Lieblingssupplement oder nimmst du gar keine, weil du so viele Kräuter nimmst?
[Prof. Dr. Sven Voelpel] (1:10:06 - 1:13:12)
Also Kräuter sind mit bei mir Supplements, aber das ist tatsächlich, ich supplementiere, wie alle Altersforscher, sehr, sehr viel. Also es gibt keinen Altersforscher, den ich kenne, der nicht wirklich extrem viel supplementiert. Was die häufigsten Anfrage is, ich kriege ja also wöchentlich, ich weiß nicht, wie viele Anfragen genau an diesen Themen.
Und die Leute kommen immer, und kommen immer wieder, sagen wir mal, neuesten Modetrend. Ja und Spermidin und Omega-3 und dies und das, was machen wir denn? Und ich sage immer, na gut, jetzt guck dir doch mal das Ganze ganzheitlich an.
Du brauchst ein ganzheitliches Konzept, weil die Bio-Verfügbarkeit ist ja nur deswegen so hoch, weil es in der Kombinatorik der Produkte ist. Ich sage mal ein Beispiel. Wenn du Kurkuma mit Pfeffer kombinierst, dann hast du ungefähr 20-fach höhere Bio-Verfügbarkeit durch das Peperin des Pfeffers.
So und deswegen ist es wichtig, dass du diese Komplexität der Produkte nimmst und dann auch wirklich eine Vielfalt. Also so habe ich sozusagen eine Grundversorgung, die ich nehme, die halt aus irgendwie über 70 tatsächlich Superfoods besteht. Und ich habe früher, war ich mal gefragt worden.
Es war tatsächlich so, da haben alle gesagt, ja, magst du nicht ein Business machen? Was nimmst du an Vitalstoffen und so weiter? Dann sage ich keine Zeit und habe quasi einfach ein komplexes Produkt jetzt, was ich nicht selbst herstelle, sondern gehabt, was ich täglich nehme.
Und das erfüllt schon mal alles, dass ich nicht mehr wie früher 100 Dosen offen habe und dann meine Familie schon mit Essen fertig bin, wenn ich erst die Hälfte der Dosen voll habe. Und deswegen ist diese Komplexität ganz gut. Und ich vergleiche es oft mit dem Gym.
Also wenn man sich so Leute im Gym anguckt, dann machen wir meistens so mehr Bankdrücken oder Liegestütze. Das heißt, dann ist die Schulter so nach vorne und ich selbst versuche immer wieder, die aufrecht zu halten, weil ich selbst 25 Jahre am Laptop halt gearbeitet habe und die Haltung raus. Und das ist genauso, wenn ich halt einseitig trainiere und das sind viele, also es ist häufig supplementiert, zum Beispiel Magnesium.
Wenn ich aber Magnesium alleine nehme, zum Beispiel, dann muss es immer mit Magnesium, Kalzium kombiniert sein im Verhältnis 2 zu 1, um optimal im Körper eingesetzt zu werden. Sonst ist es so, wie wenn ich halt nur, was ich den vor den Brust und nicht den Rücken trainiere, dann schade ich mir noch schneller, als wenn ich gar nicht trainieren würde. Und deswegen ist immer diese Ausgeglichenheit, diese Komplexität der Supplementierung ganz, ganz wichtig.
Und da hast du halt auch eine entscheidende Reduzierung immer in bestimmten, zum Beispiel Omega-3-Fettsäuren, wenn die unter, sagen wir mal 3 zu 1 ist, kann sich sehr schwer Krebs halten und gerade 1 zu 1 und deswegen ist halt immer viele Sachen wie Fischöl oder Algenöl oder sonstige Sachen ganz gut. Das ist das eine, aber das andere ist auch auf die Qualität zu achten, weil es gibt ganz viele, die halt supplementieren mit irgendwie sehr billigen Produkten, dann gehen die halt in den Supermarkt. Was machen die?
Du hast es ja vorher schon angesprochen, Lachs zu nehmen. Ja, dann kommt der Fisch aus irgendwelchen Kapseln, dann nehmen die Fischöl. Was haben sie da drin?
Da haben sie auch ganz viel Quecksilber drin. Also ist auch wichtig, dass man halt dann wirklich wiederum die nimmt, wo der Hersteller wirklich alles überprüft oder zum Beispiel nicht die großen Fische nimmt, sondern die kleinen Fische nimmt oder die Algen, die dann die Fische fressen, weil sie sind. Also es ist halt ein Thema, was, glaube ich, allein schon wieder eine ganze Podcast-Reihe ausmachen.
[Nils Behrens] (1:13:13 - 1:13:23)
Wir haben ein ganzes Buch dazu rausgegeben. Wir haben zu diesem Thema True Green Label ein ganzes Buch rausgegeben, weil wir damit auch in erster Linie aufklären wollen, was man eigentlich da alles machen kann. Also das ist ein riesiges Thema.
[Prof. Dr. Sven Voelpel] (1:13:24 - 1:14:13)
Leute können dich ja sicherlich kontaktieren, können mich kontaktieren, wie auch immer, wenn sie da weitere Fragen haben, weil das finde ich genau wichtig, diese komplizierte Aufklärung zu haben, weil ich glaube, dass man einfach durch Supplementierung, also hat man eine so drastische Wahrscheinlichkeit, wie ich es vorher schon gesagt habe, einfach ganz viele Krankheiten. Da gibt es ja ganz viele Studien, Langzeitstudien, die sagen, ob das Vitamin D ist, ob es Omega 3 ist, ob das Magnesium ist, ob das Vitamin C ist. Ganz, ganz viele wissenschaftliche Evidenzen, dass es halt bei fast allen Krankheiten einfach die Wahrscheinlichkeit schon sehr, sehr stark beeinflusst.
Und ich sage immer, manche Sachen sind gut, manche sind schon perfekt. Dann suche ich, okay, wie kann man es noch verbessern, bis man zur Ideallösung ist? Und soweit forsche ich immer nach und experimentiere nach, bis ich bei jedem meiner Sachen in Ideallösung bin.
Und deswegen wird es im Leben auch nicht langweilig.
[Nils Behrens] (1:14:15 - 1:14:40)
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