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Informationen zur Podcastfolge Nr. 105 über besseres Essverhalten mit Dr. Yael AdlerInformationen zur Podcastfolge Nr. 105 über besseres Essverhalten mit Dr. Yael Adler

Authentisch & gesund im Job: Mit Jobcrafting zu mehr Energie und Zufriedenheit

Arbeit prägt unseren Alltag — und unsere Gesundheit. Wer dauerhaft mit einer Rolle ringt, die nicht zur eigenen Persönlichkeit passt, zahlt das irgendwann mit Stress, Schlafproblemen oder körperlichen Beschwerden. Karriereberaterin und Jobcrafting-Expertin Ragnhild Struss zeigt: Zufriedenheit im Job ist kein Zufall, sondern gestaltbar. Mit kleinen, gezielten Interventionen lässt sich Arbeit so formen, dass sie zu den eigenen Stärken, Werten und Lebenszielen passt — und so Körper und Psyche nachhaltig entlastet werden.

Warum Berufszufriedenheit Gesundheit schützt

  • Chronischer innerer Widerstand im Job erhöht Stresshormone (Adrenalin, Cortisol), wirkt sich auf Blutdruck, Schlaf, Verdauung und muskuläre Anspannung aus.
  • Viele körperliche Beschwerden sind Signale: Schlafstörung, Kopfschmerz, Magen-Darm-Probleme können Hinweise auf fehlende Passung sein.
  • Jobzufriedenheit wirkt präventiv: bessere Resilienz, weniger Fehlzeiten, höhere Lebensqualität.

Was ist Jobcrafting — kurz erklärt

Jobcrafting = das aktive Gestalten des Jobs, den du bereits hast, um Passung zwischen Person und Arbeit zu erhöhen. Das heißt: Aufgaben, Beziehungen, Arbeitsweise und innere Erwartungen so anpassen, dass sie besser zu deinen Stärken, Werten und Lebenszielen passen.

Die 4 Ebenen des Jobcraftings

  1. Aufgaben — mehr Zeit für Tätigkeiten, die Energie geben; Delegieren oder Umstrukturieren von Energieabziehern.
  2. Beziehungen — Beziehungsgestaltung am Arbeitsplatz (z. B. klare Gesprächsregeln, Mentoring, Reverse-Mentoring).
  3. Work-Design / Rahmenbedingungen — Arbeitszeitmodell, Ort (Office/Remote), Meetingkultur, Rollenabgrenzung.
  4. Innere Einstellung — Erwartungen klären (Was erwarte ich vom Job? Welches „Soll“ habe ich?), Glaubenssätze prüfen, Selbstwert stärken.

Konkrete Tools & Übungen

1) Erwartungen klären (Basis)
Bevor du etwas veränderst: frag dich ehrlich — Was erwarte ich von meinem Job? Jobzufriedenheit = Realität − Erwartung. Wer seine Erwartungen kennt, kann gezielt Stellschrauben bedienen.

2) Energie-vs-Zeit-Matrix 

-Zeichne ein Kreuz: x-Achse = Zeitaufwand, y-Achse = Energie (gibt / zieht).

-Sortiere Aufgaben: Ziel = mehr Zeit auf Tätigkeiten, die Energie geben; weniger Zeit auf „High-Time / Low-Energy“-Aufgaben.
-> Sofortmaßnahme: delegieren, outsourcen, anders terminieren oder Prozess vereinfachen.

3) Micro-Conversations (Beziehungsgestaltung)
Wenn dich Verhalten eines Kollegen stört — spreche es konkret an. Beispielscript:
„Mir ist heute aufgefallen, dass du mich im Meeting dreimal unterbrochen hast. Das stört meinen Ablauf. Könntest du mich bitte beim nächsten Mal warten lassen, bis ich fertig bin?“
Klar, kurz, nicht beschuldigend — sehr wirksam.

4) Kleine Experimente statt großer Schritte
Statt radikal kündigen: 1–4 Wochen Micro-Experimente (z. B. andere Tageszeit für schwierige Aufgaben, 20% mehr Fokuszeit, Test-Delegation) und messen: Wie verändert sich dein Energielevel?

5) Beziehungskarte bauen
Notiere: Welche Arbeitsbeziehungen stärken mich? Welche schwächen mich? Entscheide: verbessern / abgrenzen / verlassen / neue Beziehungen aufbauen (z. B. Mentor*in, Peer-Buddy, Reverse-Mentor).

6) Selbstwert-Toolbox für schwierige Gespräche

-Kurzübung vor Gesprächen: 1 Minute Atmung, kurze Stärkung („Ich bin vorbereitet, das darf ich ansprechen“).

-Skripte vorbereiten, Rollenspiel mit Freund*in oder Coach.

Beispiele aus der Praxis:

-Die Lehrerin, die nach Unterricht in der Schule blieb und zuhause keine Korrekturen mehr machte → weniger Überlastung, bessere Abgrenzung. 

-Ein Berater, der statt dauerhaft vorm Kunden zu stehen, Teile in Marketing/Backoffice übernahm — Ergebnis: weniger Energiedrain, bessere Performance in Kernaufgaben.

Führungskräfte & Kultur — warum Leadership wichtig ist

Führungskräfte sollten Jobcrafting aktiv ermöglichen: als Vorbild, als Unterstützer für Entwicklung, und indem sie Raum für Experimente schaffen. Wenn Führung unreif oder unsouverän reagiert, blockiert das Veränderungen — echte Transformation braucht emotionale Reife und souveräne Kulturarbeit.

Work-Life-Balance vs. Authentizität

Work-Life-Balance bleibt nützlich, weil Grenzen psychische Sicherheit geben. Jobcrafting hilft, die Rolle der Arbeit im Leben zu klären: Wie viel Energie willst du investieren? Welche Rolle soll Arbeit für deine Lebensziele spielen? Authentizität heißt nicht, immer happy zu sein — sondern dass gelebtes Tun mit deiner Persönlichkeit übereinstimmt.

Take Aways

  • Kläre zuerst: Was erwarte ich vom Job?
  • Erstelle die Energie-vs-Zeit-Matrix und handle an 1–2 Punkten sofort.
  • Führe Micro-Conversations statt fortwährender Frustration.
  • Starte kleine Experimente (2–4 Wochen) statt radikaler Wechsel.
  • Arbeite an Selbstwert, Selbstvertrauen und Selbstfürsorge.
  • Führungskräfte: ermögliche und fördere Jobcrafting aktiv.
  • Denke langfristig: Authentizität ist ein Lebens-/Werdensprozess, kein Quick-Fix.

Rechtlicher Hinweis

Dieser Artikel dient der allgemeinen Information und ersetzt keine psychotherapeutische oder medizinische Beratung. Bei starken Belastungen, Burnout-Symptomen oder psychischen Erkrankungen sollte professionelle Hilfe hinzugezogen werden.

Mehr erfahren im healthwise Podcast von sunday natural

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Ragnhild Struss ist eine renommierte Karriereberaterin und Expertin für Persönlichkeitsentwicklung, deren Arbeit darauf ausgerichtet ist, Menschen zu einer authentischen und erfüllenden Berufsgestaltung zu befähigen. In ihrer Beratung kombiniert sie wissenschaftlich fundierte Persönlichkeitsanalysen mit individueller Laufbahnplanung, um Klientinnen und Klienten dabei zu unterstützen, ihre beruflichen Entscheidungen an ihren Werten, Stärken und inneren Motivationen auszurichten. Ein zentraler Bestandteil ihrer Arbeit ist das Konzept des Job Crafting: die bewusste, aktive Gestaltung des eigenen Arbeitsplatzes und der beruflichen Rolle, um mehr Sinn, Zufriedenheit und Passung zwischen Person und Tätigkeit zu schaffen. Struss verfolgt dabei den Ansatz, dass beruflicher Erfolg nicht primär durch äußere Faktoren wie Status oder Aufstieg entsteht, sondern durch innere Klarheit, Selbstreflexion und die Fähigkeit, Arbeit mit persönlicher Identität in Einklang zu bringen. Ihr Ziel ist es, Menschen zu ermutigen, Verantwortung für ihre berufliche Entwicklung zu übernehmen und Arbeitsumfelder zu schaffen, die individuelle Potenziale entfalten statt sie zu begrenzen.

Mehr über Ragnhild Struss' Arbeit: https://www.strussundclaussen.de/

026 Authentisch & Gesund im Job. Mit Ragnhild Struss


[Ragnhild Struss] (0:00 - 0:28)
Genau und das nennt man klassischerweise produktive Prokrastination und das ist einer der Abwehrmechanismen, ja, das kennt jeder, jetzt nimmt man sich dann vielleicht Freitagnachmittag vor, sich mal mit seiner beruflichen Situation auseinanderzusetzen, vielleicht macht man noch eine Jobplattform auf und guckt mal auf Stellenanzeigen und dann geht man irgendwie dazu über, die Wohnung zu putzen oder den Rasen zu mähen oder das Auto in die Waschanlage zu bringen oder was auch immer. Proaktive, produktive Prokrastination.


[Nils Behrens] (0:28 - 1:42)
Herzlich willkommen zu HEALTHWISE, dem Gesundheitspodcast präsentiert von Sunday Natural. Ich bin Nils Behrens und in diesem Podcast erkunden wir gemeinsam, was es bedeutet, gesund zu sein. Wir tauchen ein in Themen wie Medizin, Bewegung, Ernährung und emotionale Gesundheit.


Immer mit einem weisen Blick auf das, was uns wirklich guttut. 


Erfüllung und Zufriedenheit in der Arbeit sind entscheidend für unsere geistige und körperliche Gesundheit. Ein Job, der zu unseren Stärken und Werten passt, kann Stress reduzieren und das allgemeine Wohlbefinden steigern.


Jobcrafting ermöglicht es uns, unsere berufliche Tätigkeit aktiv so zu gestalten, dass sie uns motiviert und gesund hält. Ragnhild Struss ist Karriereberaterin und Autorin, die sich darauf spezialisiert hat, Menschen dabei zu helfen, ihre berufliche Zufriedenheit und Authentizität zu finden. Mit über 20 Jahren Erfahrung als Unternehmerin und Beraterin unterstützt sie Einzelpersonen und Organisationen dabei, das volle Potenzial ihrer Mitarbeiter zu entfalten und Arbeitsbedingungen zu schaffen, die sowohl den individuellen Bedürfnissen als auch den Unternehmenszielen gerecht werden.


Ihr neuestes Buch, „Wie Sie mit Jobcrafting Ihre Arbeit wieder lieben lernen“, bietet praktische Anleitungen, inspirierende Fallbeispiele, um die eigene Arbeit aktiv und erfüllend zu gestalten und deswegen sage ich herzlich willkommen, Ragnhild Struss.


[Ragnhild Struss] (1:42 - 1:45)
Vielen Dank für die Einladung, ich freue mich total, hier bei uns in den Räumen, wie schön.


[Nils Behrens] (1:46 - 1:54)
Ich bin ja zu euch eingeladen geworden, danke, dass du dir die Zeit nimmst. Und damit komme ich auch gleich zu meiner ersten Frage. Kannst du am Sonntag eigentlich die Arbeit gut hinter dir lassen?


[Ragnhild Struss] (1:55 - 2:17)
Meine Arbeit ist inhaltlich ja genau das, was ich liebe. Also es gibt nichts, was ich leidenschaftlicher betrachte, als Menschen zu analysieren, mir über Menschen und ihre Psyche Gedanken zu machen. Von daher kann ich das thematisch sonntags nicht hinter mir lassen.


Aber was ich definitiv als Unternehmerin mehr lernen müsste, wäre alle Admin- und Orga-Sachen dann auch mal wirklich im Office zu lassen. Daran arbeite ich gerade.


[Nils Behrens] (2:18 - 3:00)
Sehr gut. Ich habe ja eben schon in der Einleitung gesagt, wie wichtig das Thema Glücklich im Job mit der Gesundheit auch einhergeht. Und ich fand das ganz interessant.


Wir haben schon mal einen Podcast in einem anderen Kanal zusammen aufgenommen. Und ich muss da an dieser Stelle ganz ehrlich sagen, als das Thema an mich herangetragen wurde, dachte ich erstmal so, boah, das ist mir echt ein bisschen zu weit weg von einem Gesundheitsthema. Fakt war, das war die erfolgreichste Folge des Jahres, die am meisten gehört wurde.


Also man sieht einfach, dass die Notwendigkeit und der Bedarf sozusagen dafür doch viel, viel größer ist, insbesondere auch bei den Gesundheitsinteressierten. Und deswegen würde mich ja mal wirklich interessieren, siehst du das auch? Also hast du da eine Korrelation oder Kausalität mit dem Thema Gesundheit und glücklich im Job?


[Ragnhild Struss] (3:00 - 4:56)
Ich würde so weit gehen zu sagen, dass es zwischen dem joblichen Zufriedenheitserleben und dem psychischen und physischen Wohlbefinden nicht nur eine Korrelation, sondern tatsächlich auch eine Kausalität gibt. Zu mir kommen extrem viele Leute erst dann, wenn sie schon Beschwerden haben. Und dann kann man das sehr gut rückwirkend nachvollziehen, dass es vor allen Dingen eben die Nicht-Authentizität im Job ist, die zu psychischen, psychosomatischen und tatsächlich auch physischen Beschwerden führt.


Ich meine, man muss sich klarmachen, wenn man zum Beispiel sehr negative oder unangenehme Emotionen über Dauer erlebt, wenn man emotional erschöpft ist, wenn man sehr viel Stress hat, dann wirkt sich das ja nicht nur hormonell aus durch jetzt ganz banal Adrenalin und Cortisol, die ja auch zu Blutdruckerkrankungen, zu Übergewicht, zu Diabetes, zu Herz-Kreislauf-Problemen führen können. Dann wirkt sich das auch auf die muskuläre Konstitution aus. Wenn man immer im Stress ist, ist man natürlich irgendwie angespannt.


Die Atmung verändert sich. Alle möglichen Themen, die damit verbunden sind, dass man versucht, das innere Leiden im Job zu kompensieren, die wirken sich körperlich aus. Und zu gewissen Anteilen dürfen wir unserem Körper auch dankbar sein, denn er gibt uns ja auch gute Signale.


Wenn du anhaltend irgendwie Magen-Darm-Probleme hast, Kopfschmerzen, nervös bist, nicht mehr gut schlafen kannst, dann sind das ja alles Zeichen für dich, die dir sagen, hey, guck doch nochmal, du bist gerade nicht auf dem Pfad, der dich wirklich in deiner Mitte sein lässt. Und was wir heute auch wissen, ist auch, dass immunologisch es total wichtig ist, dass wir tagtäglich in unserer Mitte, in unserem Energiesystem agieren können. Von daher kann ich nicht deutlicher betonen, wie wichtig ein gutes jobliches Empfinden auf der emotionalen, mentalen, psychischen und auch spirituellen Ebene ist, um zu der eigenen Gesundheit und damit auch der Langlebigkeit natürlich beizutragen.


[Nils Behrens] (4:56 - 5:43)
Ich finde es ganz spannend, was du so sagst, weil wenn man dir so zuhört, dann sagt wahrscheinlich jeder von unseren HörerInnen, dass man sagt, ja, ist ja logisch. So, nichtsdestotrotz, wir gucken jetzt natürlich von so einer Außenperspektive, genauso wie wahrscheinlich der ein oder andere, der vielleicht auch nicht von einer unglücklichen Jobsituation betroffen ist oder es vielleicht gar nicht weiß, denkt so, naja, das würde man ja merken. Und jetzt würde mich wirklich interessieren, wahrscheinlich sind die meisten, die zu dir kommen, schon welche, die irgendwie wissen und spüren, dass sie ein Problem haben, wobei du hast ja auch sehr viele, sehr junge Leute, die erst in den Job einsteigen.


Nichtsdestotrotz, wie groß würdest du sagen, ist bei den Menschen dann immer dieser, ich nenne immer diesen Klirr-Moment, wie aus How I Met Your Mother, wo man auf einmal so eine Scheibe zerspringt, auf einmal sieht man klar. Also gibt es, würdest du sagen, in jedem deiner Gespräche so einen Klirr-Moment?


[Ragnhild Struss] (5:44 - 5:56)
Das glaube ich auf jeden Fall, nicht unbedingt nur auf diese physischen Faktoren der Gesundheit bezogen. Und du hast vollkommen recht, natürlich merkt man, wenn man Kopfschmerzen hat, wenn der Blutdruck steigt, wenn man irgendwie Sodbrennen kriegt.


[Nils Behrens] (5:56 - 6:02)
Blutdruck merkt man nicht, möchte ich an dieser Stelle nochmal sagen. Wir haben so viele Menschen, die nicht wissen, dass sie einen Bluthochdruck haben. Aber der Puls, der Puls.


[Ragnhild Struss] (6:02 - 6:56)
Genau, aber wenn irgendwann der Kopfschmerz an den Schläfen nicht mehr aufhört, dann würde man sich auch den Blutdruck mal angucken. Aber das merken die Leute.


Die Frage ist nur nach der Attribuierung, weil du glaubst ja nicht, wie viele Ausreden gefunden werden für physische Auffälligkeiten. Und dass das dann tatsächlich auch im inneren Bewusstsein mit dem Job in Verbindung gebracht wird, das ist eher selten. Und da helfen wir eben wirklich zu sagen, hey, mach irgendwie mal die Brillengläser sauber.


Das ist die eigentliche Ursache. Du buddelst jeden Tag neben der Mine. Du bist jeden Tag damit beschäftigt, Energie gegen etwas aufzubringen, was eigentlich Widerstand in dir auslöst.


Und das ist ja genau die Frage. Wie mobilisiere ich meine inneren Kräfte? Und die nutzen sich natürlich schneller ab, wenn ich etwas mache, was mir nicht liegt.


Oder wenn ich etwas nicht mache, was mir liegen würde. Das stresst auch auf Dauer.


[Nils Behrens] (6:56 - 7:17)
Ich finde es so lustig. Ich glaube, jeder, der dir hier zuhört, merkt schon, wie viel Passion eigentlich bei dir da so hinter ist. Und das merkt man, diese unglaubliche Leidenschaft.


Deswegen komme ich mal zu meiner ersten offiziellen eigentlich richtigen Frage. Was hat dich denn inspiriert dazu, dieses Buch zu schreiben, Jobcrafting? Ich finde allein die Begrifflichkeit auch schon sehr spannend.


Hast du die erfunden? 


[Ragnhild Struss] (7:17 - 8:55)
Nein, nein, nein. Die gibt es schon lange. Das wurde vor ungefähr 20 Jahren erfunden. Das Prinzip.


Damals wurden Mitarbeitende noch nicht mal akademischer Berufe, sondern Pflegepersonal in Krankenhäusern interviewt bezüglich ihrer Jobzufriedenheit. Und man konnte feststellen, dass die Menschen, die sagen, hey, ich bin irgendwie zufrieden mit meinem Job, die würden den so im Bedeutungszusammenhang beschreiben, dass sie sagen, ich wirke am Gesundheitssystem mit, während die unzufriedenen Leute eben gesagt haben, ja, ich muss hier den OP feudeln oder so. Von daher habe ich mir nicht ausgedacht.


Aber in meiner Beratung, in meinen Workshops ist es eben so, dass Menschen zu uns kommen, die entweder das Gefühl haben, wirklich unzufrieden zu sein im Job oder so das Gefühl haben, ich bin irgendwie stuck, ich hänge fest oder die das Gefühl von mangelnder Sinnhaftigkeit haben, das heißt innerlich spüren, dass da doch noch mehr gehen müsste. Also waren viele unserer Beratungen darauf ausgerichtet, berufliche Alternativen in den Fokus zu nehmen, aber auch den Job, den die Menschen haben, nochmal genau unter die Lupe zu nehmen, um den zu optimieren. Und das Spannende ist ja, dass wenn du den Job wechselst, du nicht unbedingt zufriedener wirst, wenn du das nicht ganz bewusst machst und das wirklich steuerst, denn du nimmst dich selbst ja überall mit hin.


Und ich hatte so viele KlientInnen, die dann irgendwie drei, vier, fünfmal den Job gewechselt haben und während der Probezeit war irgendwie noch Honeymoon und alles war irgendwie toll und der Neuanfang und Inspiration und so weiter. Und nachdem die Verliebtheitsphase mit dem neuen Job dann vorbei war, wurden die gleichen Probleme deutlich, die auch in zuvorigen Jobs, vorherigen Jobs da waren. Und daran merkt man eben, dass die Grundzufriedenheit durch eventuell unbewusst vorgenommene Jobwechsel nicht steigt.


[Nils Behrens] (8:55 - 9:34)
Es ist ganz lustig, das was du gerade erzählst, habe ich gerade in einer anderen Folge gehabt mit dem Thema Arthrose. Denkst du so, was ist jetzt mit dir los? Kommst du von dem was ich gerade erzählt habe auf das Thema Arthrose?


Aber genau das gleiche, da wird ganz häufig immer dann die Hüfte amputiert oder das Knie und dann kommt irgendwann Hüfte Nummer zwei oder Knie Nummer zwei oder sonst was an. Weil meistens ist ja so, dass die Entzündung, die im Körper ist, wird dann einfach nur das Symptom beseitigt. Das heißt, da wo die Entzündung am stärksten ist, wird sie dann beseitigt.


Aber die Entzündung wandert dann ja weiter, weil es gibt ja Gründe für die Entzündung. Und dann kommt irgendwann die zweite Hüfte, dann kommt das zweite Knie, dann kommt und so weiter. Und eigentlich ist es ja genau das gleiche.


[Ragnhild Struss] (9:34 - 11:05)
Und es ist auch gar nicht so weit hergeholt. Denn bevor Leute, um jetzt nochmal auf diese physischen Probleme zurückzukommen, wirklich was an den psychischen Ursachen ändern, nehmen sie eben erstmal, keine Ahnung, Betablocker oder irgendwas gegen Sodbrennen oder Ramipril gegen den Blutdruck oder so. Also ich kenne mich inzwischen mit Medikamenten richtig gut aus.


Weil gerade High Performer so auf das Funktionale ausgerichtet sind in ihrem Job, dass bevor sie sich mit der Ursache der Symptome beschäftigen, sie erstmal die Symptome an sich bekämpfen. Und ich nehme immer die Metapher, dass man natürlich ganz lange den Boden auffeudeln kann, dass das aber nichts bringen wird, solange der Wasserhahn noch tropft. Und genau deshalb mit Arthrose, genau das gleiche.


Wenn sozusagen nur das Ende der Kette bekämpft wird und nicht der Anfang mal angeschaut wird, dann bleibt man natürlich irgendwie in der gleichen Spirale. Und so hat sich das mit dem Buch ergeben, dass ich eben diese Beratungen dahingehend durchgeführt habe, dass ich Menschen dabei begleitet habe, die Ist-Situation genauer unter die Lupe zu nehmen und schon mal kleine Stellschrauben zu bedienen, um das Zufriedenheitsniveau im Job wenigstens kurzfristig anzuheben. Und darüber dann Vorträge gehalten und so weiter.


Und dann wurde ich eben von Verlagen angesprochen. Zuerst habe ich das abgelehnt, weil ich dachte, ich kann kein Buch schreiben, wie soll ich das denn jetzt noch machen? Und dann hat mich aber das Team überzeugt bei der dritten Anfrage eines Verlages und letztendlich ist es im GABAL Verlag erschienen, jetzt auch schon in der zweiten Auflage, habe ich dann zugesagt.


[Nils Behrens] (11:06 - 11:09)
Das heißt also, du musstest erst mal überzeugt werden davon, das auch zu machen.


[Ragnhild Struss] (11:09 - 12:19)
Voll! Und das ist auch total spannend, weil im Grunde genommen war es ja auch für mich eine Jobcrafting-Maßnahme. Also, ich habe ja meinen Job durch das Buch auch nochmal neu gestaltet. Und das war total interessant. Auch das in meiner Identität dann neu zu verankern. Zu sagen, ja, ich bin jetzt eben auch Autorin. Und das hatte ich vorher überhaupt gar nicht in meiner Wahrnehmung und dann musste ich doch wirklich lachen, dass ich dann durch einen Prozess gegangen bin, den ich eigentlich mit meinen Klienten tagtäglich durchführe. Aber für sich selbst ist man eben immer blind. Also deshalb ist es für jeden sinnvoll, dass auch von außen mal zu betrachten. Oder eben mit einer Anleitung. Und dafür habe ich dieses Buch geschrieben, weil ich der ganz festen Überzeugung bin, dass jobliche Zufriedenheit kein Privileg weniger sein darf, sondern dass jeder ein Recht auf den richtigen Platz hat. Und der richtige Platz bedeutet nicht, dass das jeden Tag Disco und Pommes und Happy-Go-Lucky ist.


Der richtige Platz bedeutet, dass du morgens sagst, ja, ich habe diese Entscheidung bewusst getroffen und ich treffe sie auch heute wieder bewusst. Dass du authentisch sein kannst. Authentisch heißt nicht, du bist immer happy und alles ist easy.


Authentisch heißt, du findest mit dem, was deine Lebensgestaltung betrifft, einen guten Umgang, nämlich einer, der dir entspricht und deshalb auch einer ist, für den du dich immer wieder entscheiden würdest. Und das macht gesund.


[Nils Behrens] (12:19 - 13:00)
Ja, das glaube ich sofort. Eine Frage trotzdem noch mal dazu, wo das Buch jetzt draußen ist. Ich kann jetzt für mich sagen, dass ich immer wieder, wenn ich Podcast-Folgen aufnehme, wo ich sage, Mensch, danach gehe ich manchmal so begeistert raus und sage, das wird ganz vielen Leuten helfen.


Und das macht mich total glücklich. So ein bisschen vielleicht dieses Purpose-getriebene, ich weiß es nicht, aber mich macht es persönlich richtig glücklich, wenn ich weiß, ich habe jetzt gerade eine Folge aufgenommen, die ganz vielen Leuten hilft. Und hast du auch das Gefühl, dass du mit deinem Buch, dadurch, dass es jetzt eben einer viel größeren Masse zugänglich ist als die, die jetzt alle extra zu euch nach Hamburg kommen und es ist ja natürlich auch ein bisschen Geld, was man dafür investieren muss, bei euch eine Beratung dann immer zu nehmen, hast du auch das Gefühl, dass du jetzt quasi mehr Menschen damit auf einmal helfen kannst?


[Ragnhild Struss] (13:01 - 15:16)
Das ist eine super interessante Frage, weil ich mir über die Masse der Menschen an sich nicht so große Gedanken mache. Für mich ist mein Purpose in Life, Menschen dabei zu unterstützen, sich selbst im Kern zu verstehen, sich wertzuschätzen und dann zu erkennen, wie sie sich selbst im Leben am besten Ausdruck verleihen können. Und das Lebensumfeld, was ich dafür sozusagen gesucht habe, ist das berufliche.


Und du hast vollkommen recht, das ist interessant, das regt gerade in mir so einen Gedankengang an. Du hast vollkommen recht, es wäre natürlich schön, wenn ich diese, die ich als meine Lebensaufgabe betrachte, so erledigen kann, dass möglichst viele Menschen davon profitieren. Und du hast auch noch einen ganz spannenden Punkt angesprochen, das würde super vielen Menschen helfen.


Gleichwohl gibt es auch einen inneren Widerstand, sich mit diesem Thema, ah ok, wie kann ich denn joblich zufriedener werden, auseinanderzusetzen, denn das ist mühsam. Und wir haben auf einer körperlichen Ebene, und da komme ich zu dem Gesundheitsaspekt zurück, eine viel größere Bereitschaft zu sagen, ach ja ok, wenn ich meine Muskelmasse erhöhen möchte, meine Fettmasse reduzieren möchte, wenn ich meine Fitness steigern möchte, meine Ausdauer, wie auch immer, dann ist das total innerlich verankert zu sagen, klar, da muss ich regelmäßig in die Fitte gehen, muss irgendwie Mealprep machen, muss mich damit inhaltlich auseinandersetzen und darf nichts tun, was sozusagen epigenetisch mich schlecht beeinflusst. Und für diese psychischen Faktoren gibt es ein ganz hohes Abwehrmoment, weil das dann irgendwie so, oh nee, ist dann kompliziert und keine Ahnung und ich weiß ja nicht, ob das nachher besser wird und so.


Das heißt, ein großes Shoutout an alle Hörenden, wenn du jetzt das Gefühl hast, ja klar, ok, müsste ich eigentlich machen, aber irgendwie xyz, dann nimm mal dein Inneres „ja aber“ total genau unter die Lupe. Und mach dir klar, es ist eine Abwehr, die eigentlich aus Lethargie oder aus Angst entsteht. Das sind übrigens meistens die Gründe, warum wir irgendwas nicht hinkriegen, entweder irgendwas mit Angst oder irgendwas mit Lethargie.


Von daher möchte ich an dieser Stelle nochmal ermutigen, sich dem Thema zu widmen und auch Zeit und Energie dafür zu investieren, weil der Hebel, der damit bedient wird, wirklich extrem groß ist und das ist meine Leidenschaft.


[Nils Behrens] (15:16 - 15:30)
Du sitzt hier vor so einer schönen Bücherwand und ich habe ihn noch nicht gesehen, aber ich würde mir vorstellen, dass Stephen Covey auch irgendwo hier ist. Der hat ja auch mal dieses Thema mit den verschiedenen Quadranten, immer so dieses Dringlich und Wichtig und Nichtwichtig.


[Ragnhild Struss] (15:30 - 15:31)
Eisenhower Matrix, genau.


[Nils Behrens] (15:31 - 15:45)
Etc., p.p.. Und im Grunde genommen ist es ja eigentlich das, was die meisten Leute immer, eigentlich ist das, wovon du jetzt gerade sprichst, ist ja etwas, was hochwichtig ist, aber gar keine Dringlichkeit, keine spürbare Dringlichkeit eigentlich so hat.


[Ragnhild Struss] (15:45 - 16:39)
Weil eben die Auswirkungen eines nicht authentisch gelebten Berufslebens nicht mit dem verknüpft werden, was die wirkliche Ursache ist. Genau, was wir gerade gesagt haben. Man denkt dann, ja, okay, ich habe ein bisschen salzig gegessen oder nee, irgendwie, ich habe auch irgendwie Stress mit der Familie oder oh Gott, ich muss auch den Kredit abbezahlen oder so.


Also es wird einfach falsch attribuiert, warum es einem nicht gut geht. Und außerdem sind wir natürlich innerlich auch evolutorisch darauf gepolt, Anstrengungen zu vermeiden, gute Gefühle zu erhöhen und irgendwie negative oder unangenehme Gefühle zu verringern. Und das kommt uns mühsam vor, weil es halt kein gelerntes Konzept ist.


Weil das sagen alle Leute, die zu uns kommen, ja, ich war irgendwie schon länger unzufrieden, aber eigentlich wusste ich auch gar nicht so ganz genau, wo ich eigentlich anfangen sollte. Und dieses oh, es ist irgendwie mühsam, also unbekannte Wasser oder ich kenne keinen, der das irgendwie richtig gut hingekriegt hat oder so, dann verlässt einen meistens der Mut.


[Nils Behrens] (16:39 - 16:50)
Ja, es ist im Grunde genommen eigentlich, dieser Song Unwritten ist jetzt ja gerade wieder aus irgendwelchen Gründen wieder so hoch in den Charts oder wird ja so viel gespielt und das ist dieses Blank Page Before You. Also es ist im Grunde genommen eigentlich diese weiße Seite. Und ich fand das so interessant.


[Ragnhild Struss] (16:51 - 17:12)
Veränderung macht auch Angst. Also weil Veränderung immer auch bedeutet, dass wir vielleicht alte Dinge loslassen müssen, ohne zu wissen, was das Neue ist.


Und wir sind darauf gepolt, dass das, was uns familiar vorkommt, also irgendwie bekannt ist, irgendwie angenehmer ist, obgleich es vielleicht negativere Konsequenzen hat. Es ist schwer, sich zu verändern.


[Nils Behrens] (17:12 - 17:38)
Es ist total schwer. Ich hatte mal eine größere Abteilung bei der TUI geleitet und da hatte ich ganz viele Leute, die sich immer gewünscht hatten, dass sie mehr Zeit hätten, um auch mal strategisch zu arbeiten. Und dann haben wir nicht in die Zeit eingeräumt, dann war wieder diese Blank Page.


Und dann merkst du, dann kommt da auch nicht viel, sondern dann so, ja, habe ich dann doch nicht geschafft, ich habe dann doch. Und dann haben sie sich die unwichtigen, nicht dringlichen Aufgaben dann gesucht, bevor sie dann eigentlich sich mal um die wichtigen, nicht dringlichen Aufgaben dann kümmern.


[Ragnhild Struss] (17:38 - 17:43)
Genau. Und das nennt man klassischerweise produktive Prokrastination. Und das ist einer der Abwehrmechanismen.


[Nils Behrens] (17:44 - 17:45)
Das ist ein schönes Wort.


[Ragnhild Struss] (17:45 - 18:05)
Das kennt jeder. Jetzt nimmt man sich dann vielleicht Freitagnachmittag vor, sich mal mit seiner beruflichen Situation auseinanderzusetzen. Vielleicht macht man noch eine Jobplattform auf und guckt mal auf Stellenanzeigen und dann geht man irgendwie dazu über, die Wohnung zu putzen oder den Rasen zu mähen oder das Auto in die Waschanlage zu bringen oder was auch immer.


Proaktive, produktive Prokrastination.


[Nils Behrens] (18:05 - 18:25)
Das ist ja, das kennt jeder noch früher, wenn man eigentlich für die Mathearbeit oder, keine Ahnung, Klausur in der Schulzeit lernen musste und auf einmal ging es, oh, ich muss mein Zimmer jetzt aber dringend aufräumen. Kommen wir mal zu deinem Buch zurück. Also, das Thema Jobcrafting.


Warum glaubst du, dass es heute nochmal relevanter ist, als es vielleicht vor 20 Jahren war, als du damit begonnen hast?


[Ragnhild Struss] (18:25 - 21:30)
Ich glaube, dass wir ja auch durch Covid ganz andere Möglichkeiten haben, Jobs zu gestalten, vor allen Dingen zum Beispiel auf der Ebene der Arbeitsweise. Also, es ist nicht mehr ganz normal, dass du einfach fünf Tage ins Büro gehst, sondern da ist ja irgendwie die Gedankenmaschine angeschmissen worden, Flexibilität wurde erhöht. Das heißt, du hast überhaupt mal mehr Gestaltungsspielraum.


Wie viel will ich eigentlich im Office arbeiten? Wie viel will ich remote arbeiten? Ist ein hybrides Arbeitsmodell für mich was?


Was sind irgendwie vielleicht Langzeitarbeitskonten oder so? Also, es wurde schon auf der vertraglichen Ebene ein bisschen flexibler. Das heißt, da ist schon mal in den Vordergrund getreten, vielleicht Dinge nicht immer so zu machen, wie sie schon immer waren.


Und mit zunehmender Technologisierung und auch jetzt AI, glaube ich, verändern sich sowieso die Anforderungen und alle rechte Gehirnhälfteaktivitäten, also alles, was mit Kreativität, Emotionalität, Kommunikation, Austausch, Beziehungspflege, auch Selbstverwirklichung zu tun hat, wird zunehmend wichtiger, weil das ja auch das Unterscheidungsmerkmal dann in der Arbeitswelt sein wird, wenn die redundanten oder repetitiven Aufgaben maschinell erledigt werden können. Zugleich sind wir in einer Phase, in der wir uns jetzt, nachdem Social Media so verbreitet ist, natürlich auch wieder fragen, hey, ist dieses außenorientierte Leben überhaupt das Richtige?


Ja, weil es gibt so viele Leute, die nach irgendwelchen äußeren Zielen streben und immer denken, wenn ich das und das habe, dann geht es mir gut. Aber letztendlich kommt jetzt die große Ernüchterung. Es gibt einen Psychologen, der sagt dann immer so schön, there is no there, there.


Also, ich dachte immer, ich muss irgendwo hin und dann bin ich happy. Und zunehmend mit dieser hohen Außenorientierung, mit dem wahnsinnigen Bedürfnis nach Applaus, nach gesehen werden, nach irgendwie Statussymbolen, nach irgendwelchen Positionen oder so, kommt die Ernüchterung von, hey, das, was ich mir selbst versprochen habe, wie ich mich dann fühlen würde, denn wir wollen ja keine Ziele erreichen, wir wollen Gefühle erleben, das tritt gar nicht ein. Das heißt, wir kommen mehr und mehr wieder zu einer Innenbetrachtung, die wir aber auch ein bisschen verlernt haben.


Und dann in der Beziehung zu sich selbst ein gestaltendes Moment einzubringen, also wirklich zu sagen, okay, wie geht es mir gut mit mir selbst? Wie geht es mir gut, wenn kein anderer dabei ist? Wie geht es mir gut, wenn ich nichts zu tun habe?


Kann ich mich aushalten, wenn ich nicht einer Funktion nachgehe? Das sind einfach auch gesellschaftskulturell im Moment wichtige Fragen. Das heißt, alles sozusagen begünstigende Faktoren für Jobcrafting, außerdem Employer Branding.


Also in The War of Talents und mit der sich verändernden demografischen Situation haben natürlich Unternehmen auch die ganz große Herausforderung, dass die nicht mehr sagen können, hier ist die Position, friss oder stirb, mach oder wir wollen dich nicht, sondern auch Unternehmen erkennen den Wert von Jobcrafting, weil natürlich dadurch Fehlzeiten reduziert werden, Resilienz gesteigert wird, Konzentrationsfähigkeit höher ist, also you name it, die Liste ist ewig lang. Das heißt, es gibt einfach auch einen Bedarf danach, dass Unternehmen sich so aufstellen, dass Menschen sich in ihrer persönlichen Entwicklung auch professionell abgeholt fühlen.


[Nils Behrens] (21:31 - 21:39)
Wenn wir uns jetzt im Fahrstuhl begegnen würden, dem klassischen Elevator-Pitch, wie würdest du mir in einer Fahrstuhlfahrt Jobcrafting erklären?


[Ragnhild Struss] (21:40 - 21:53)
Jobcrafting ist das aktive Einwirken auf den Job, den du derzeit hast, um über eine gesteigerte Job-Personen-Passung deine Arbeitszufriedenheit zu erhöhen. Das klingt ein bisschen technisch, deshalb würde ich hinterher schieben.


[Nils Behrens] (21:54 - 21:55)
Ich bin schon durch die Tür raus.


[Ragnhild Struss] (21:55 - 22:09)
Du bist schon. Scheiße, wo ist mein Stockwerk? Nee, würde ich dir sagen, stell dir mal vor, du kannst aus dem Job, den du hast, den Job machen, den du liebst.


Hättest du Interesse, ja oder nein?


[Nils Behrens] (22:09 - 22:10)
Wer sagt denn da nein?


[Ragnhild Struss] (22:12 - 22:14)
Okay, eben. Also deshalb Elevator-Pitch.


[Nils Behrens] (22:14 - 22:26)
Sehr gut, sehr gut. Und dann glaube ich, da jetzt alle unsere Zuhörenden dann auch ja gesagt haben, was würdest du denn jetzt sagen, was wäre sozusagen der erste Schritt, um mit dem Jobcrafting zu beginnen?


[Ragnhild Struss] (22:26 - 23:37)
Also erstmal muss man sich klarmachen, dass jobliche Unzufriedenheit vor allen Dingen dadurch entsteht, dass die Erwartungen, die du an den Job hast, nicht erfüllt werden. Und das ist deshalb total wichtig, weil wir ja heute so viel sprechen von Purpose-Driven oder Sinnfindung, Passion. Und nicht jeder Mensch ist innerlich charakterlich so aufgestellt, dass er jetzt wahnsinnig passionately arbeiten muss.


Sondern es gibt ja auch Menschen, die einfach ein Zufriedenheitsniveau erreichen wollen oder die die Anforderung an den Job haben, dass er in möglichst wenig Zeit maximal viel Kohle zahlt, damit man sich in der Freizeit dann um seine Hobbys kümmern kann zum Beispiel. Also es geht überhaupt gar nicht darum zu sagen, hey, pass auf, du musst eine bestimmte Art von Erleben in deinem Job haben, damit er der richtige ist, sondern du musst dich fragen, was erwartest du eigentlich von deinem Job. Denn die Zufriedenheit im Job ergibt sich aus dem Delta von Realität und Erwartung.


Also wenn du sagst, Realität minus Erwartung ist Jobzufriedenheit, dann kannst du dir ja überlegen, wenn die Erwartung größer ist als die Realität, dann gerätst du ins Minus. Richtig schön ist natürlich, wenn die Realität noch geiler ist als das, was du erwartest, aber gut wäre eben das auszubalancieren, zumindest über Zeit. Das heißt ja auch nicht, dass das jeden Tag so sein muss, sondern dass das über Zeit so gegeben ist.


[Nils Behrens] (23:37 - 23:45)
Und darf ich jetzt kurz mal fragen, wenn du so eine Frage stellst, ich weiß, dass wahrscheinlich in eurem Verfahren das nicht so platt gefragt wird, aber trotz allem, kann das jeder beantworten?


[Ragnhild Struss] (23:45 - 24:15)
Nee, eben nicht. Und deshalb sage ich ja, damit musst du anfangen, weil wenn du nicht weißt, was du erwartest, dann kannst du hinten raus auch überhaupt gar nicht steuern, welche Stellschrauben du zu bedienen hast, um deine Zufriedenheit zu erhöhen. Ich finde manchmal auch die einfachen Fragen oder die, wie du sagst, platten Fragen total sinnvoll, weil die auch aufrütteln.


Ich meine, du gehst ja auch nicht zum Zahnarzt und sagst, schneid mal irgendwas auf, ist mir auch egal, ich habe irgendwo Zahnschmerzen, sondern du willst ja dann, dass deine Zahnärztin.


[Nils Behrens] (24:15 - 24:19)
Ich mache das beim Taxifahren, ich steige immer rein und sage, fahren Sie schon mal los, ich werde überall gebraucht.


[Ragnhild Struss] (24:21 - 26:12)
Und der Taxifahrer, kein Problem, ihr Ziel heute ist Paris. Du gehst ja auch zu deiner Zahnärztin und sagst, ich möchte also so ein genaues Röntgenbild, dass du keinen Millimikrometer, Nanometer irgendwo daneben bohrst. Und so ist das mit der Jobunzufriedenheit auch.


Doch bevor du dich deiner Jobcraftingaktivität widmest, solltest du erstens wissen, was will ich eigentlich vom Job, damit du im zweiten Schritt die Abweichung von Ist und Soll bestimmen kannst und damit du im dritten Schritt auch genau verstehst, wo die Unzufriedenheit begründet liegt. Denn, und das ist auch so spannend, wenn es um jobliche Unzufriedenheit geht, sind Menschen superschnell dabei zu sagen, ich muss was an meinen Aufgaben ändern. Aber ganz oft liegt es gar nicht an den Aufgaben.


Wenn du jetzt allerdings denkst, als zuhörende Person, klar, bei mir ist es aber die Aufgabe, da bin ich mir schon mal sicher, dann kannst du mit einer einfachen Übung starten. Du malst dir ein Kreuz auf ein Blatt Papier. Auf der x-Achse schreibst du auf, wie viel Energie dir die Tätigkeiten geben oder nehmen.


Also inwiefern dein Energiesystem positiv mobilisiert ist oder inwiefern du denkst, oh Schock, schwere Not, hier muss ich wirklich arg gegen einen Widerstand ankämpfen. Und auf der y-Achse notierst du, wie viel Zeit du für diese Aufgaben investierst. Und dann kannst du dir überlegen, dass es natürlich sinnvoll wäre, die Aufgaben am meisten Zeit einnehmen zu lassen, die du gleichzeitig gerne machst, beziehungsweise die dir Energie geben.


Und richtig shitte sind die Aufgaben, die dir Energie ziehen wie nix und die gleichzeitig aber wahnsinnig viel Zeit in Anspruch nehmen. Und das ist dann zum Beispiel schon so ein Anfang, mit dem du sehr leicht sortieren kannst, wie du deine Aufgaben in Zukunft eventuell auch anders betrachten könntest, was davon du delegieren kannst, wie du vielleicht aber auch deine Arbeitsweise verändern kannst oder wie du sie am Tag zu einer anderen Tageszeit erledigen kannst oder so.


[Nils Behrens] (26:13 - 26:42)
Aber glaubst du nicht, was heißt glaubst du, du hast ja zigtausende Fälle, aber ich würde jetzt so denken, da sind wir wieder bei diesen Sachen, die ja doch auch schwierig sind. Und da kommen doch wahrscheinlich ganz viele, die dann sagen, ja aber mein Chef ist so gemein zu mir oder der ist so doof oder der versteht nicht, wie toll ich eigentlich wirklich bin oder keine Ahnung was. Also da wird doch ganz schnell dann das Thema weggeschoben und hin zu, aber das ist mein Problem.


Ich finde meinen Job toll, ich finde die Aufgabe toll, aber mein Chef ist so doof.


[Ragnhild Struss] (26:42 - 28:55)
Genau, das ist eine super spannende Coaching-Voraussetzung, weil erstens ist das schon mal ein interessantes Beziehungsbild, dass man davon ausgeht, dass wenn die Beziehung nicht gut läuft, der andere einfach nur anders sein müsste, damit es einem besser geht. Eine Falle, in die wir häufig tappen. Und ich würde sagen, dass es natürlich auch Fälle gibt, in denen das zutreffend ist, nämlich wenn man mit psychiatrisch oder psychisch gestörten Menschen in einer toxischen Beziehung ist.


Dann auf jeden Fall kann es sehr gut sein, dass es einfach am anderen liegt. Dann ist aber immer noch die Frage, warum bleibst du? Also was hier in dem Zusammenhang wichtig ist, ist erstens sich zu fragen, wie sieht für mich eine gute Beziehungsgestaltung überhaupt aus.


Zweitens komme ich meinen eigenen Ansprüchen an eine gute Beziehungsgestaltung nah oder eigentlich nicht, weil ich jedes Mal so eine Fresse ziehe, wenn ich diese Chefin oder den Chef sehe. Und drittens, wie ist eigentlich es um meine Eigenverantwortung bestellt? Also wie ohnmächtig lasse ich mich eigentlich machen?


Und da könnte man zum Beispiel eine kleine Veränderung in der inhaltlichen, inneren Betrachtung vornehmen, indem man nicht sagt, meine Chefin ist shitte, sondern indem man sagt, ich lasse zu, dass meine shitte Chefin die Laune vergeigt von mir. Also statt zu sagen, du bist schuld, die Eigenverantwortung zurückzunehmen, um überhaupt dem inneren System die Möglichkeit zu geben, in die Gestaltung zu gehen. Klassisches Beispiel, man hat irgendwie ein Meeting und wird irgendwie dreimal unterbrochen, während man eigentlich was Wichtiges sagen möchte.


So, dann geht man raus mit so einer Krawatte, auf 190 und wenn man jetzt von Abwehrmechanismen spricht, dann leidet man vielleicht unter Verschiebung und dann kriegt es irgendwie das nächste Teammitglied ab, einfach damit die Energie irgendwie abgebaut wird. Stattdessen dann nicht zu sagen, ja, was für ein Arsch, dass der mich dauernd unterbricht, sondern stattdessen zu sagen, ich lasse zu, dass ich gegen meinen Willen unterbrochen werde. Um dann überhaupt mal innerlich wieder kreativ zu werden und sich zu fragen, was kann ich denn machen, damit ich mich in dieser Beziehung wohler fühle?


Und sei es nur, dass du nach dem Meeting zu der Person gehst und sagst, du hast mich heute dreimal unterbrochen und das ist für mich nicht in Ordnung.


[Nils Behrens] (28:56 - 29:38)
Ich hatte lustigerweise auch mal so eine ähnliche Situation, wo, lustigerweise auch bei der TUI, das war wahrscheinlich ein Lehrbild für viele verschiedene Management-Situationen, aber da war es genau das, wo ich dann wirklich das Gefühl hatte, so ein Mensch, der hat mich jetzt für eine Sache vorgeführt, die eigentlich anders war, sage ich mal, das ist nur zu seinem Vorteil. Und da habe ich ihn danach dann wirklich zur Aussprache gebeten und wir sind danach wirklich die, ich sage jetzt mal übertrieben gesagt, die besten Freunde, weil der hat vor allem mal dann so einen Respekt vor mir dann bekommen und dadurch hat sich wirklich vieles in unserer Geschäftsbeziehung verändert. Also er war auch wirklich, als ich gegangen bin, hat er wirklich so ganz nette Worte auch nochmal so gefunden, wie sehr er es genossen hat, auch mit mir zusammenarbeiten.


[Ragnhild Struss] (29:38 - 32:53)
Du sprichst was extrem Wichtiges an. Ich höre so oft, mein Kollege ist doof, meine Chefin ist anstrengend, meine Mitarbeitenden sind faul, wie auch immer. Also Beschwerde genau, was du gerade angesprochen hast, über das ungute Verhalten eines anderen, was die eigene Performance, die eigene Zufriedenheit bremst oder negativ beeinflusst.


Und dann, wenn ich frage, ja, hast du die Person denn schon mal darauf angesprochen? Ja, nee, das muss sie ja selbst wissen, also das kann ich doch jetzt nicht so, ne? Und da mal ehrlich mit sich selbst zu sein, wie ehrlich sind wir eigentlich?


Welche Hindernisse haben wir in der Ehrlichkeit, in der Kommunikation? Also schäme ich mich, habe ich das nicht gelernt, möchte ich keinen Trouble machen, bin ich vielleicht einfach nicht mutig genug? Wie sehr kann ich denn zu mir stehen?


Stell dir vor, du gehst aus einem Meeting und irgendwie Moni aus dem Nebenzimmer quatscht dich an die Wand. Dann würdest du ja zu ihr meistens auch nicht sagen, weißt du was, ich möchte diese Unterhaltung mit dir nicht führen, vielleicht ein bisschen netter, sondern du würdest dich eine Weile vollquatschen lassen, im Durchschnitt siebeneinhalb Minuten hat man herausgefunden, in Gesprächen zu bleiben, auf die du keine Lust hast. Aber da jetzt mal wirklich das ehrliche Gespräch zu führen, ehrlich zu sagen, weißt du was, ich unterstelle dir keine böse Absicht, für mich ist es aber so, dass mein Tagesablauf dadurch durcheinander kommt und auch meine Gedanken, die ich aus dem Meeting mitnehmen möchte, unterbrochen werden.


Könntest du das bitte in Zukunft unterlassen, mich nach dem Meeting anzusprechen? Das kostet Mut, aber es ist total wirksam. Die Beziehungsgestaltung im Arbeitskontext ist ein maßgeblicher Einflussfaktor für unsere berufliche Zufriedenheit und da kannst du dir ja mal überlegen, welche Beziehungen habe ich im Arbeitskontext, die ich gut finde, die ich ausbauen möchte.


Welche Beziehungen habe ich, die schlecht sind und möchte ich die verbessern oder möchte ich sie verlassen, auch das ist ja eine Option. Und dann ist auch die Frage wichtig, welche Beziehungen habe ich beruflich denn noch nicht, die ich aber gerne hätte, entweder weil ich persönlich davon profitieren würde oder weil das meiner Karriereentwicklung dienen würde. Also es ist sozusagen immer die Frage, gibt es die Beziehung, ist sie gut oder schlecht, wie gehe ich damit um oder gibt es sie noch nicht und möchte ich sie vielleicht aufbauen.


Und da ist auch die Frage total spannend, welche Rolle möchte ich eigentlich in Beziehungen einnehmen, damit ich im Arbeiten happy bin. Vielleicht möchtest du ja mal eine Mentorschaft übernehmen oder umgekehrt, du würdest gerne mal Mentee sein von einer sehr viel jüngeren Arbeitskraft, das nennt man Reverse Mentoring. Also welche Kommunikationsbeziehungen kannst du aufbauen und auf welche Art und Weise, da ist die nächste Frage, mit welchen Kommunikationsmitteln, willst du es digital oder mündlich machen, also in Präsenz machen, dann ist auch die Frage, möchtest du es formell oder informell gestalten.


Also diese ganzen Parameter, die es zur Beziehungsgestaltung gibt, die sind so vielfältig und ich halte es für total sinnvoll, sich zumindest mal die Option zu geben, die anzugucken und nicht das einfach abzucanceln mit zu sagen, ja die andere Person ist aber doof und deshalb kann ich jetzt nicht mehr in die Gestaltung gehen. Damit gibst du den anderen Macht und nimmst sie dir.


[Nils Behrens] (32:54 - 33:22)
Ein Teil der Themen, die du jetzt gerade angesprochen hast, also ich mache an allen Haken dran, don't get me wrong, aber ich würde sagen, ein Teil insbesondere in die Konfrontation zu gehen oder Sachen bewusst anzusprechen, bedarf schon ein gewisses Selbstbewusstsein. Das ist ja nicht allen Menschen so gut gegeben, wie man es dann vielleicht auch gerne hätte, also im Inneren schon, im Äußeren dann manchmal nicht. Hast du da auch Tipps oder Tricks, wo du sagen würdest, wie man da mal reingehen könnte, wie man das stärken könnte?


[Ragnhild Struss] (33:22 - 33:34)
Was ich bei dem Thema Selbstwert, würde ich das eher nennen, total spannend finde ist, dass wir ja nicht konstant über alle Lebensbereiche denselben Selbstwert haben und auch nicht in Bezug auf jede Person denselben Selbstwert haben.


[Nils Behrens] (33:34 - 33:37)
Mein Selbstwert beim Golfspielen ist mal extrem niedrig zum Beispiel.


[Ragnhild Struss] (33:38 - 34:27)
Noch, noch. So und das ist ein gutes Beispiel, weil Selbstwert sich so zusammensetzt und deshalb finde ich dieses Wort Selbstbewusstsein auch total gut. Selbstwert setzt sich so zusammen, dass du auf der einen Seite ein Selbstbewusstsein hast, also dir deiner selbstbewusst bist und deshalb ist es im Jobcraftingprozess auch total wichtig, in der Innenschau eine Persönlichkeitsanalyse vorzunehmen.


Also dich überhaupt mal zu fragen, wer bin ich denn eigentlich und was kann ich damit beruflich gut machen? Also Selbstbewusstsein heißt, ich kenne mich, ich hebe das, wonach ich im Autopiloten unbewusst agiere, mal in mein Bewusstsein, sodass ich das greifen kann. Das ist eine Sache.


Die zweite Sache ist Selbstvertrauen, also wie stark spüre ich Verlass auf meine eigenen Fähigkeiten und ich würde mal denken, dass das vielleicht ein Thema ist beim Golfspielen, dass du dich da noch nicht so gut fühlst, wie du gerne wärst.


[Nils Behrens] (34:27 - 34:31)
Es sind tatsächlich diese Sachen, dass ich mein Leben lang eigentlich der Meinung bin, ich habe kein Ballgefühl.


[Ragnhild Struss] (34:32 - 36:48)
Ah, Glaubenssätze, spannend. Glaubenssätze. Super spannend, kommen wir auch gleich drauf.


Auf jeden Fall Selbstbewusstsein, eben die Fähigkeit, sich selbst beschreiben zu können und irgendwie eine Ahnung davon zu haben, was das eigentliche Ich hier eigentlich auszeichnet. Dann eben Selbstvertrauen, das würde sich nochmal unterscheiden in wie vertraue ich meinen Fähigkeiten, wenn ich mit mir alleine bin und habe ich noch Zugriff auf meine Kompetenzen, wenn ich mit anderen bin? Also wie selbst-sicher bin ich dann?


Und das dritte ist Selbstfürsorge, also wirklich eben die Akte der Selbstliebe, die sich damit beschäftigen, mir selbst etwas Gutes zu tun. Und dieses Thema des Selbstwertes in Bezug auf Beziehungen ist ein total wichtiges, weil nur wenn ich der Meinung bin, hey, ich bin eigentlich gut, so wie ich bin und ich kann Dinge und ich kann Dinge vielleicht auch nicht, aber auch damit bin ich auf dem Weg, mich zu versöhnen. Erst dann habe ich überhaupt die Möglichkeit, barrierefrei Kontakt zu dem anderen Menschen aufzunehmen, weil wenn ich mich selbst kenne, auch mit allen meinen Ungelöstheiten im Herzen, mit allen meinen Schattentalenten, erst dann habe ich auch ein Verständnis für das Andersauthentische und erst dann bin ich auch in der Lage zu verstehen, dass Dinge manchmal scheiße gemacht sind, aber nicht unbedingt schlecht gemeint sind, weil ich das in mir dann selbst erkenne.


Das heißt, dieses Thema, ein Selbstbewusstsein aufzubauen, fördert auf jeden Fall die Beziehungsqualität zu anderen Menschen, weil sie weniger kämpferisch ist, auf der einen Seite und weil sie weniger Trigger auslöst. Denn wir werden im Arbeitskontext ja auch super häufig von irgendwelchen Leuten getriggert. Das heißt, die sprechen irgendwas in uns an, mit dem wir selbst vielleicht noch nicht ganz geklärt sind und dann werden wir wütend.


Und das ist ja eine Unverschämtheit, dass Horst Thorsten sich jetzt wieder hier als Erster gemeldet hat, um das Projekt zu übernehmen. Was denkt der eigentlich, wer er ist? Und dann würde man mit so einem Klienten sagen, hey, wenn diese Dominanz oder dieses Selbstwertgefühl des anderen, der sich einfach nonchalant dahinstellt und sagt, ich möchte das gerne machen, dich triggert, dann lass uns doch mal gucken, wie es um deine eigene innere Autorität bestellt ist, wie es um dein eigenes Selbstwertgefühl bestellt ist.


Warum hast du dich denn nicht gemeldet? Weil wenn du dich gar nicht melden wollen würdest, würde auch Horst Thorsten dich nicht aufregen.


[Nils Behrens] (36:49 - 37:12)
Total spannend. Ich glaube auch tatsächlich, auch da kommen wir wahrscheinlich zu einem Punkt, was vielleicht auch häufig der Unterschied zwischen Männern und Frauen sind, sage ich mal so. Während die Frauen, will ich jetzt einfach mal behaupten, häufig die höhere Kompetenz haben, sind die Männer dann von ihrer nicht vorhandenen Kompetenz so überzeugt, dass sie dann erstmal vorne preschen, um bei dem Beispiel zu bleiben und dann eigentlich den Job schlechter ausführen.


[Ragnhild Struss] (37:12 - 38:14)
Spannendes Thema. Man hat herausgefunden, dass es tatsächlich einen Unterschied zwischen Männern und Frauen gibt, auf welche Stellen sie sich bewerben. Also ein Mann, eine Frau, jetzt in diesem sozusagen Gesetz der großen Zahlen, in der Untersuchung, die Durchschnittsfrau, der Durchschnittsmann, lesen sich eine Stellenanzeige durch und wenn ungefähr 60 Prozent der Anforderungen erfüllt sind, sagt der Mann, ja klar, kein Problem, kann ich mich bewerben.


Die Frau hingegen hat dann das Gefühl, oh, da kann ich mich nicht bewerben, ich spreche ja gar nicht fließend Englisch oder ich habe ja gar nicht die Agile Coach Ausbildung, die hier irgendwie gefordert ist. Das Spannende, wenn es um Jobcrafting geht, ist allerdings, dass die Männer, die sich dann auf diese Stellen beworben haben, die vielleicht gar nicht so gut passen, nach hinten raus das größere Problem haben. Die haben zwar dann die Möglichkeit, schneller einen Job zu finden, weil sie sich einfach massetechnisch auf viel mehr Jobs bewerben und natürlich auch jedes Gespräch das Selbstwertgefühl steigert.


Das ist ja auch so ein positiv verstärkender Mechanismus, aber häufig ist es so, dass die schneller in den Jobs dann unzufrieden sind.


[Nils Behrens] (38:14 - 38:27)
Das ist ja wirklich sehr interessant. Wenn wir jetzt einmal trotzdem wieder zurückkommen zu dem Thema Selbstbewusstsein, Selbstwertgefühl, wie auch immer, würdest du sagen, dass das vielleicht eine der größten Herausforderungen im Jobcrafting ist?


[Ragnhild Struss] (38:28 - 39:55)
Um Jobcrafting gut betreiben zu können, ist ein Minimum an Selbstwert und das Gefühl, was ich damit verbinde, das ist dann das Selbstwertgefühl, wichtig. Weil wenn ich gar nichts von mir halte und mich für vollkommen nutzlos und irgendwie unbrauchbar ansehe, dann sollte ich nicht in den Jobcrafting-Prozess einsteigen, dann sollte ich mich therapeutisch oder im Coaching begleiten lassen, um überhaupt erstmal innerlich wieder zu Kräften zu kommen. Denn bei Jobcrafting geht es ja darum, dass du dir deinen Job und die Herangehensweise an deinen Job, deine Einstellung zum Job und die Beziehungen ganz genau anguckst, um dann Veränderungen vorzunehmen, die dir ein besseres Gefühl geben mit dem, was du dort tust in der Organisation, in der du arbeitest.


Wenn du aber ein ganz schlechtes Selbstwertgefühl hast, dann bist du ja gar nicht der Meinung, dass du überhaupt etwas kannst und auch nicht der Meinung, dass du damit etwas verändern und gestalten kannst. Also eng an das Selbstwertgefühl ist ja auch das Erleben von Selbstwirksamkeit oder die Erwartung von Selbstwirksamkeit geknüpft. Das hört sich jetzt also technisch an.


Das bedeutet einfach, dass ein Mensch, der eine hohe Selbstwirksamkeitserwartung hat, innerlich sagt, Mensch, eigentlich bin ich doch irgendwie in Ordnung, so wie ich bin und ich glaube, dass ich damit auch was Verändern, Erreichen, Gestalten kann, dass ich einen Mehrwert bringen kann, dass ich einen Einfluss ausüben kann auf mein Umfeld. Und das brauchst du ja, wenn du etwas verändern möchtest. Denn die Kraft, etwas zu verändern, ist maßgeblich davon abhängig, dass du auch glaubst, dass du was verändern kannst.


[Nils Behrens] (39:56 - 40:18)
Ja, was würdest du sagen, welche Rolle können die Führungskräfte dabei auch spielen? Weil heutzutage ist es ja wirklich so, der War for Talents ist ja riesig, Fluktuationen ist leider auch viel zu hoch und von daher ist es ja etwas, ein Prozess, den ja eigentlich idealerweise die Führung dann mit vorantreiben sollte, damit sie möglichst viele glückliche Mitarbeiter haben.


[Ragnhild Struss] (40:19 - 40:25)
Hundertprozentig. Erstmal ist es für jede Führungskraft auch selbst sinnvoll, im Sinne der Vorbildfunktion.


[Nils Behrens] (40:25 - 40:29)
Das ist ein bisschen wie im Flugzeug, erstmal selbst die Sauerstoffmaske aufsetzen, wo man anderen hilft.


[Ragnhild Struss] (40:29 - 44:00)
Aber so ist es ja auch mit emotionaler Reife, mit Regulationsfähigkeit. Also wenn du jetzt mal überlegst, welche Chefs oder Chefinnen, welche Vorgesetzten sind am ätzendsten? Das sind die, die entweder unreif sind oder unauthentisch.


Eigentlich haben wir nicht mit speziellen Charakteren ein Problem, sondern wir haben mit Unreife und Unauthentizität ein Problem. Und vor allen Dingen auch damit, dass die Menschen uns nicht sehen oder uns nicht unterstützen, aus unangenehmen Themen wie Neid oder Wut oder Enttäuschung oder selbstmangelndem Selbstwertgefühl. Heißt erstmal ist es für die Führungskraft selbst total sinnvoll, sich mit sich selbst zu beschäftigen und die äußeren Karriere-Schritte in Alignment zu bringen mit dem inneren Wachstum.


Denn das hat eine Anziehungskraft. Das bedeutet ja, dass jedes Teammitglied das Gefühl hat, Mensch, wenn die das für sich macht, die Führungskraft, dann darf ich das auch. Erstens.


Zweitens habe ich einen Ansprechpartner, der mir helfen kann, diesen Prozess voranzutreiben. Drittens wird damit natürlich automatisch auch für eine Kultur gesorgt, in der es möglich ist, sich nach den eigenen Stärken, Talenten, Werten, Interessen zu fragen. Das ist eine ermutigende Kultur, das ist ein transformativer Führungsstil, der zu dir sagt, so wie du bist, bist du okay und ich habe Lust, dich in deinem Wachstum zu unterstützen.


Der sich sicher darüber ist, dass es immer das Beste auch fürs Unternehmensziel ist, wenn Menschen in ihrem Potenzial arbeiten. Das heißt, diese Aufgabe, die Führungskräften hier zu Teil wird, die ist immens wichtig. Das bedeutet auch, apropos Thoughtful Leadership, dass man ein Auge auf seine Mitarbeitenden in Bezug auf die eigene Potenzialentwicklung und die Potenzialentwicklung der Mitarbeitenden hat.


Von daher, ja, super wichtig. Also ich kann nur jede Führungskraft dazu ermutigen. Und hier möchte ich aber auch ein bisschen Druck rausnehmen.


Es gibt dann sehr viele Widerstände. Ja, aber, dann picken sich ja alle nur noch die Rosinen raus, wer soll denn dann die Scheißarbeit machen und so. Das sind dann so Sätze, die ich höre, die natürlich emotional aufgeladen sind.


Es gibt immer jemanden, der eine Aufgabe gut und gerne ausfüllt oder der sie ausfüllt, weil sie ihren Erwartungen an den Job entspricht. Man muss die Leute nur finden. Außerdem ist jemand, der in 80 Prozent der Fälle das machen kann, indem er das Gefühl hat, boah, ich bin intrinsisch motiviert, ich stehe so richtig in meinem Saft, viel motivierter in den anderen 20 Prozent dann vielleicht auch mal was zu machen, worauf er nicht so großen Bock hat.


Also das ist, die Ängste von Führungskräften sind manchmal auch, dass sich in, wie so eine Mobile, wenn einer anfängt sich zu verändern, dann bewegen sich auch alle anderen Teilchen. Und wenn du als Führungskraft nicht innerlich geklärt bist mit deiner Position, wenn du nicht souverän bist, wenn du es nicht aushalten kannst mit deinem Selbstwert, dass vielleicht auch Mitarbeitende Dinge können, die du nicht kannst, dann wirst du versuchen, Jobcrafting-Maßnahmen zu verhindern, weil du nicht möchtest, dass sich bestehende Machtgefügee verändern. Das ist Käse, dann musst du bei dir selbst anfangen.


Wie sagt man so schön? A people hire A people, B people hire C people. Und dann hast du aber das Problem, dass nach hinten raus die Performance des Teams natürlich gar nicht so gut ist, als wenn du vielleicht das zunächst ein bisschen aufwendige und auch manchmal persönlich challenging unterfangen angehst, den Menschen zu helfen, ihren Job wirklich zu craften.


[Nils Behrens] (44:00 - 44:46)
Ich glaube tatsächlich, dass da ein ganz wichtiger Punkt dabei ist. Ich kenne das von mir selbst, dass wenn ich etwas wirklich jemandem Gutes tun möchte und er reagiert nicht so, wie ich es gerne möchte, dass man dann ja natürlich dann manchmal enttäuscht, bis richtig auch so eine persönliche Reaktanz dann auch wirklich hervorruft. Und das kann ich mir sehr gut vorstellen, weil wir haben ja schon am Anfang des Gesprächs darüber gesprochen, wie kompliziert diese weiße Seite ist, die vor einem liegt.


Und wenn man dann eben sagt, man ist jetzt selbst durch den Jobcrafting-Prozess gegangen, man ist hoch motiviert als Führungskraft, man will diese Motivation jetzt an die MitarbeiterInnen weitergeben und die reagieren nicht so drauf, weil das für sie, wie du gerade am Anfang auch sagtest, ja auch anstrengend ist, tatsächlich dann diese weiße Seite auszufüllen, dass das dann auch schnell dann umkippen kann und sagen kann, ach die sind eh alle doof, so nach dem Motto.


[Ragnhild Struss] (44:47 - 46:17)
Genau und auch hier ist die Frage nach der Eigenverantwortung ganz stark ausgeprägt, weil du musst als Führungskraft natürlich auch aushalten, dass jemand sagt, du weißt was, ich habe im Moment eine Lebensphase, ich will mich gar nicht groß entwickeln. Ich habe Lust, die standardisierten Aufgaben, die du mir gibst abzuarbeiten. Ich möchte etwas tun, worin ich gut bin, weil ich es schon 890.000 Mal gemacht habe. Bitte erwarte nicht von mir, dass ich irgendein Potenzial freisetze oder hier groß das Wachstum anstrebe. Das darf auch in Ordnung sein. Das musst du dann als Führungskraft eben auch hinkriegen, nicht zu sagen, aber es ist doch so toll und du musst doch unbedingt und so.


Lass die Leute in ihren Erwartungen. Allerdings halte sie verantwortlich dafür, dass das, was sie an Anspruch äußern oder an Erwartung haben, dass wenn das erfüllt wird, dass sie sich eben auch nicht beschweren dürfen. Also es geht in diesem Prozess eben nicht darum, dass auf einmal alle sagen, ah ja, okay, wir machen Jobcrafting, also jetzt musst du mir liefern, ja, es muss jeden Tag irgendwie Fun and Games sein und ich muss irgendwie bereichert werden, jeden Tag von dir unterstützt, wertgeschätzt, gepusht werden und so.


Das ist nicht der Sinn von Jobcrafting. Jobcrafting heißt, ich selbst übernehme Verantwortung für meine Zufriedenheit. Ich begegne mir in der Analyse dessen, ob meine berufliche Tätigkeit, die Art, wie ich sie ausführe, der Rahmen, in dem sie stattfindet, ob das meinen Ansprüchen entspricht, ja oder nein.


Und deshalb ist es eben nicht gut, wenn die Führungskraft quasi sich abarbeitet an Mitarbeitenden, die die Verantwortung für diesen Prozess nicht wahrnehmen.


[Nils Behrens] (46:18 - 46:26)
Ich schaue die ganze Zeit so ein bisschen an dir vorbei, auf das Buch von unseren gemeinsamen Bekannten Svante Almas und Michael Trautmann und Christoph Magnussen, On the Way to New Work. Und deswegen…


[Ragnhild Struss] (46:26 - 46:26)
Gutes Buch.


[Nils Behrens] (46:27 - 47:06)
Ja, sehr gutes Buch. Shoutout an das Buch. Und deswegen traue ich mich fast gar nicht, diese neue Frage oder die nächste Frage, die ich mir aufgeschrieben habe, zu stellen, weil ich weiß gar nicht, ob es die Begrifflichkeit heutzutage noch gibt.


Nichtsdestotrotz, ich probiere es jetzt einfach mal, Work-Life-Balance. Das heißt also, wenn man zumindest regelmäßig Michael Trautmann hört, dann hat man das Gefühl, dass diesen Begriff ja gar nicht mehr en vogue ist sozusagen.


Nichtsdestotrotz, ich habe das Gefühl, dass genau diese Antwort, die du gerade gegeben hast, dass die Leute sagen, lass mich in Ruhe, ich bin mit meinen Routineaufgaben zufrieden, mir ist meine Work-Life-Balance wichtiger. Wie ist dein Blick darauf und kann Jobcrafting dabei helfen?


[Ragnhild Struss] (47:07 - 47:48)
Ich finde es immer total wichtig, sich nicht an irgendwelchen Begriffen aufzuhalten und aufzuregen, sondern sich zu fragen, was ist denn damit eigentlich gemeint. Also ich habe so viele Bücher gelesen, deren Sprache ich furchtbar fand, trotzdem war der Inhalt, der übermittelt werden sollte, super hilfreich. Was mit Work-Life-Balance ja eigentlich gemeint ist, sind zwei Dinge.


Erstens, du hast eine Vorstellung davon, welche Energie du in welche Lebensbereiche geben möchtest. Für manche Leute ist Work-Life-Balance zum Beispiel am Anfang ihrer Karriere oder in bestimmten Karrieregebieten auch 80 Prozent der wachen Tageszeit in Arbeit zu investieren und 20 Prozent zu schlafen so ungefähr. Was du…


[Nils Behrens] (47:48 - 47:55)
Was du ja eingangs fast gesagt hast, also nicht diese Prozentsätze, aber du hast ja gesagt, du liebst das, was du tust und deswegen tust du es auch gerne.


[Ragnhild Struss] (47:55 - 51:16)
Und deswegen habe ich natürlich auch total die Gefahr, ein bisschen süchtig zu werden nach dem, was ich mache. Vollkommen, wir haben alle unsere Lernfelder, also das ist ja total klar. Wenn Leute mit mir sprechen, denken sie immer, ich hätte irgendwie alles gemeistert und alles unter Kontrolle, was den Job angeht, aber das ist natürlich nicht so, weil wir entwickeln uns immer weiter und wir müssen die Umstände immer wieder dem inneren Wachstum anpassen und so ist das eben auch mit der Work-Life-Balance.


Das bedeutet ja nur, dass du die Bedeutung von Arbeit innerhalb deines Restlebens für dich geklärt hast und dass du diese Grenzen, die du dafür definierst, nicht überschreitest, entweder zeitlich oder inhaltlich oder persönlich. Von daher glaube ich, ist es nach wie vor ein guter Begriff, es gibt ja jetzt auch Work-Life-Integration, halte ich in manchen Punkten für gefährlich, weil Grenzen ja auch zum Schutz der Psyche dienen, aber was glaube ich damit vor allen Dingen gemeint ist, ist erstmal dieses, welche Bedeutung hat Arbeit in meinem Leben und zweitens, wie authentisch kann ich in beiden Bereichen, wobei Life ja noch unterteilt ist in ganz viele andere Bereiche, aber wie authentisch kann ich da agieren und ich glaube, um jetzt auf die Frage zurückzukommen, dass Job-Crafting dabei eine maßgeblich wichtige Rolle spielt, denn es gibt zum Beispiel total viele Leute, die zu uns kommen und sagen, ich muss was an meinem Job verändern, ich bin unzufrieden. Und bei einer Betrachtung der Lebensumstände wird dann sehr schnell deutlich, dass es gar nicht unbedingt der Job ist, der für die Unzufriedenheit verantwortlich ist, sondern dass es vielleicht private Themen sind, dass es vielleicht mangelnde Freizeitgestaltung ist, gerade in Covid hatten wir ganz viele von diesen Fällen, die im Grunde genommen innerlich verhungert sind, weil sie vielleicht maßgeblich extrovertierte Menschen sind, hohe Enthusiasmuswerte, Bedürfnis nach Interaktion und Aktivität und die sind natürlich irgendwie eingegangen wie eine Primel in der Zeit, in der sie dann irgendwie acht Stunden am Tag zu Hause remote vorm Rechner sitzen mussten. 


Also Job-Crafting wirkt maßgeblich auf deine Authentizität oder deine Work-Life-Balance ein, indem du eine ganz klare Vorstellung davon hast, wie du arbeiten willst, mit wem, an was, in welchem Zeitrahmen, auf welche Art und Weise und da diese Lebensbetrachtung am Anfang der Job-Crafting-Reise steht, hast du auch ein viel klareres Gefühl davon, wie eigentlich deine restlichen Lebensbereiche aufgestellt sein sollen. Und wenn du dir bewusst darüber bist, wie du gerne arbeitest, was du gerne machst, wie deine berufliche Identität ausgestaltet ist, dann kannst du ja auch viel besser Ja sagen zu Dingen, die wirklich zu dir passen und du kannst dich auch abgrenzen bei Themen, die einfach nicht deins sind, wo du weißt, hey, das würde mich von meinem authentischen Weg einfach abbringen.


Und deshalb definitiv positive Auswirkungen auf die Work-Life-Balance, wenn man sich richtig strukturiert mit dem Job-Crafting beschäftigt. Übrigens auch für einen Job-Wechsel gut, ehrlich gesagt. Man denkt ja immer, warum soll ich jetzt Job-Crafting machen?


Ich will doch einfach einen neuen Job. Naja, aber du musst ja auch wissen, was in deinem nächsten Job irgendwie besser oder anders sein soll. Und dafür ist nicht schlecht, mal zu gucken, was jetzt eigentlich gut läuft und was nicht so gut läuft.


Und bei beruflicher Unzufriedenheit oder dem Gefühl von, hey, da muss doch irgendwie noch mehr gehen, neigen wir auch manchmal dazu, einen zu negativen Fokus zu haben. Also auch dafür ist es dann gut, nochmal zu fragen, was läuft denn eigentlich auch richtig gut? Was macht mir denn heute schon Spaß?


[Nils Behrens] (51:16 - 52:16)
Ich glaube, dass ein positiver Einfluss nochmal dann auf die Seite des Works raufzukommen. Man sagt ja immer so, wenn du das machst, in dem du gut bist, dann wirst du auch erfolgreich sein. Ich halte das für eine gewisse Binse, weil ich glaube, dass wenn man jetzt bei dem Beispiel bleibt, dass man sich dann, also ich habe in meinem Leben ganz häufig Aufgaben angenommen, wo ich einfach das gemacht hatte aus, in Anführungsstrichen, Karrieregründen, wo ich aber sagte, wäre jetzt nicht das erste, worum ich mich gerissen habe.


Und nichtsdestotrotz war es dann gut, es irgendwann im Portfolio zu haben. Wenn wir uns jetzt mal, so wie ich Jobcrafting bisher verstanden habe, auf das konzentrieren, dass ich mich den Aufgaben überwiegend widme, die mir Freude machen, die mir Energie geben, dann kann es ja durchaus sein, dass ich dann gewisse Aufgaben, die mich herausfordern würden und dann vielleicht auf das nächste Level bringen, gegebenenfalls nicht annehme oder dafür nicht die Hand hebe. Würdest du also sagen, dass Jobcrafting ein Karrierekiller ist oder kann auch ein Karrierebooster sein oder beides?


Man kann es gar nicht so kategorisch sagen.


[Ragnhild Struss] (52:17 - 55:33)
Du sprichst so coole Themen an. I just love it. Also erstmal würde ich noch unterscheiden zwischen Dingen, die du kannst und Dingen, die du magst.


Und dann würde ich nochmal unterscheiden, magst du Dinge, die dir leicht fallen oder bist du vielleicht auch herausforderungsmotiviert? Weil dann würde es dem ja nicht im Weg stehen, dass du auch Karrierechancen nimmst, in denen ein bisschen Wachstum nötig ist. Die Frage ist ja, begibst du dich aus der Komfortzone über die leichte Angstzone in die Wachstumszone?


Und beruflich solltest du auf jeden Fall das machen, was du gut kannst und gleichzeitig gerne magst. Also wenn du es nur gut kannst und nicht magst, dann konkurrierst du mit Leuten, die leidenschaftlich sind und das ist strategisch einfach unklug. Wenn du es super gerne magst, aber nicht kannst, dann bist du nicht konkurrenzfähig, dann sollte das einfach ein Hobby bleiben.


Und dann ist ja auch noch die Frage, und da muss man ja auch ehrlich sein, ich halte das immer für wichtig, da irgendwie auch jetzt nicht zu stark zu romantisieren, du musst ja auch innerhalb deines eigenen Skillsets gucken. Also es ist ja auch eine relative Betrachtung. Und vielleicht bist du ganz okay in Mathe, aber wo drin du wirklich richtig gut bist, ist Geschichten zu erzählen.


Jetzt hast du vielleicht den Glaubenssatz, dass man mit Geschichten erzählen keine Kohle machen kann, also konzentrierst du dich irgendwie auf mathematische Themen. Dann wird es für dich, auch gerade wenn es um die Karriereentwicklung geht, natürlich viel schneller einen Grenznutzen geben, als für Leute, die exzellent da drin sind und auch noch richtig Bock drauf haben. Also Karriereentscheidungen sollten immer von innen nach außen getroffen werden.


Also wirklich immer zuerst die Frage, wo will ich mich hin entwickeln und wo ist es vor allen Dingen auch besonders wahrscheinlich, dass ich mich da mit einer einigermaßen steilen Entwicklungskurve auseinandersetzen kann. Das Zweite ist aber, und das hat weniger was mit Können und Mögen zu tun, sondern das Zweite ist, sich damit auseinanderzusetzen, wie man mit dem Discomfort umgeht, der sich aus der Wachstumszone ergibt. Also wie weit bin ich bereit, auch gegen meine inneren Widerstände mal anzuarbeiten.


Und Authentizität, das habe ich ja schon gesagt, bedeutet nicht, dass alles immer leicht ist, vielleicht muss ich noch meine Sprache lernen, vielleicht habe ich jetzt Bock, mich mit KI auseinanderzusetzen. Vielleicht muss ich irgendwie Mühen und Zeit und Geld und so aufbringen, um irgendwie in die Tiefe zu gehen, was Beziehungsbildung angeht. Ich habe total viele Executives im Coaching, die dann irgendwann Probleme haben auf der Kommunikationsebene.


Und das ist für die mühsam dann manchmal, also wenn es die Persönlichkeit auszeichnet, kein Bock, sich irgendwie mit Empathie als Trustbuilding-Maßnahme zu beschäftigen. Also wie stark bin ich bereit, auch gegen Widerstände anzuarbeiten, wenn es auf meinem authentischen Weg liegt. Und deshalb ganz wichtig bei Karriereentwicklung geht es darum, natürlich weiterhin in dem zu arbeiten, was dir liegt und was dir gefällt, aber das schließt ja Wachstum nicht aus.


Das heißt, wir machen dann immer so ein, nehmen eine Treppenstufe, die ist total mühsam und dann ist es erstmal ein Plateau, in dem ich da ankommen muss, weil ich meine Fähigkeiten, Fertigkeiten, inneren Begebenheiten, Einstellungen, mein Energiemanagement anpassen muss. Nichtsdestotrotz liegt es ja auf meinem authentischen Weg. Und das kann man sich wirklich so vorstellen wie ein Wanderweg, der ist auch nicht immer geil, aber wenn du oben ankommst, dann weißt du, hier wollte ich hin, das ist mein Ding, dazu sage ich voll ja.


[Nils Behrens] (55:33 - 56:10)
Du sprichst es ja, eigentlich zieht es sich ja fast wie ein roter Faden durch das ganze Gespräch, immer wieder dieses Thema Authentizität. Ich bin da ja so ein bisschen von den Philosophen geprägt, die dann teilweise ja auch sagen, dass nur weil wir das, unser Umfeld uns prägt, wir das als Wahrheit wahrnehmen. Und jetzt ist für mich die Frage, das wirst du wahrscheinlich in deinem Beratungsprozess hier sehr häufig feststellen, wie häufig erkennen die Leute eigentlich ihre eigene Authentizität?


Weil ich glaube, die sind doch teilweise so stark in ihrer Welt gefangen, dass sie das gar nicht mehr selbst finden können, oder?


[Ragnhild Struss] (56:10 - 1:00:07)
Und ich glaube, dass du vollkommen recht hast, das ist ein irre komplexes Thema und das ist auch keins, was man irgendwie mal zwei Tage behandelt und dann ist man hundertprozentig authentisch und das für immer. Ich glaube, dass das ein Selbstwerdungsprozess ist, der ein Leben lang anhält. Ich glaube, dass wir eigentlich ein Leben lang danach auf der Suche sind, unseren Kern zu entfalten und dem im Leben Ausdruck zu verleihen.


Also immer die Frage nicht irgendwie, was wollen andere von mir, was will die Position, was wollen irgendwie Vorgesetzte, sondern die Frage ist, was möchte sich durch mich in dieser Welt Ausdruck verleihen? Und das ist ein Entwicklungsweg, das ist nicht ein kurzfristiges Ziel, sondern das ist ein immer weiteres Werden. Denn unsere Persönlichkeit ist so komplex und ich habe auch noch nie zwei Menschen getroffen, die irgendwie gleich sind, dass wir erstens immer nur eine Ahnung von dem haben können, was uns auszeichnet und zweitens gibt es ja auch einen veränderbaren Teil der Persönlichkeit, also einen, der sich weiterentwickelt.


Authentizität, um das mal so als Konzept runterzubrechen, bedeutet für mich, dass das gelebte Leben mit deiner Persönlichkeit übereinstimmt. Und wenn du das jetzt wie zwei Kreise übereinanderlegst, dann ist die Überschneidung von gelebtem Leben und Persönlichkeit der authentische Bereich. Das, was du lebst, was dir nicht entspricht, ist Kompensation oder Kompromiss.


Da wirst du merken, dass deine Psyche immer irgendwelche Abwehrstrategien, Kompensationsstrategien aufbringt, um das auszugleichen, weil du eigentlich immer Kraft investierst in etwas, was nicht deins ist. Dann gibt es ja aber auch noch den Teil von der Persönlichkeit, die noch nicht gelebt wird. Das ist sozusagen Before Birth, das muss noch geboren werden, das darf noch entwickelt werden, denn es macht zum Beispiel auch total unglücklich, wenn du zum Beispiel der Meinung bist, wahnsinnig kreativ zu sein, aber in deinem Job nichts davon anwenden kannst.


Warum macht dich das unglücklich und einsam? Weil du nie gefühlt auf dem angesprochen wirst, was dich im Kern auszeichnet. Das heißt, dieser Teil bleibt irgendwie immer verborgen und im Schatten stehen und das bekümmert uns irgendwann, wenn eben dieses Selbst sich nicht Ausdruck verleihen darf.


Und deshalb bin ich ein großer Fan davon, sich mit dem Thema Authentizität auseinanderzusetzen und das ein bisschen technischer zu betrachten. Stell dir einen Weg vor. Wir waren ja gerade bei dem Wanderweg.


Es gibt in dieser Berglandschaft wahrscheinlich 390.000 verschiedene Wanderwege, aber nur einer ist der, auf dem du dich so richtig wohlfühlst. Das ist der Weg deines Lebens. Das ist die Entfaltung deines Selbst, die du vornehmen kannst.


Und wann immer du von diesem Weg irgendwie abkommst, meldet sich dein Selbst, meldet sich deine Psyche durch Krankheiten, durch Unfälle, durch Streit, durch Chaos, durch Übellaunigkeit, durch Gefühl von Enge, durch Gefühl von Sinnlosigkeit. Das sind alles Anzeichen deiner Psyche, deines Selbst, dass du dich gerade nicht mehr auf dem Weg befindest, der dir entspricht. Und Sinnhaftigkeit erleben wir im Leben immer dann, wenn wir das Gefühl haben, das, was in mir angelegt ist, darf ich leben.


Und deshalb finde ich das total sinnvoll, auch im joblichen Kontext, sich ganz ehrlich zu fragen, sage ich dazu innerlich ja im Sinne der Erweiterung meines Energiesystems oder sage ich eigentlich nein, weil ich ein Gefühl von Enge, ein Gefühl von kompensatorischer Anstrengung und ich muss das jetzt machen und eigentlich will ich gar nicht und so weiter. Und es gibt einen Unterschied zwischen den beiden. Ich mache auch in meinem Job Sachen, die anstrengend sind, die mühsam sind, so eine Transformationsphase oder irgendwie Schwierigkeiten, vielleicht mal mit Mitarbeitenden oder so.


Leben ist Wachstum, Arbeiten ist Wachstum. Das ist dann schwierig, ja. Ist es angenehm?


Nein. Wenn ich aber merke, es entspricht meinem Zweck, es entspricht dem, was ich möchte und kann und zu dem ich ja sage, dann bin ich trotzdem bereit, diese Anstrengungen in Kauf zu nehmen. Und das ist für mich Authentizität.


Und deshalb finde ich es wichtig, darüber zu sprechen. Sorry, kleiner Monolog.


[Nils Behrens] (1:00:07 - 1:00:48)
Nein, nein, nein. Ich fand es total gut. Ich fand es total gut.


Und auch da wieder merkt man wieder deine Passion bei der ganzen Geschichte. Wir haben ja heute unser Wiedersehen damit begonnen, dass wir einen lustigen Erfolgsfall hatten von jemandem, den ihr mal beraten habt, der das wirklich, als ob eine Wahrsagerin gesagt hat, wie das sein weiteres Leben verlaufen soll. Und er ist total glücklich mit dem, was es jetzt so ist.


Magst du vielleicht mal für unsere Zuhörenden einfach ein Beispiel geben aus deiner Arbeit, wo du sagst, das ist hier etwas, da habt ihr das gemacht und dann ist das rausgekommen und damit seid ihr sozusagen, also einen klassischen Erfolgscase, damit man es mal so richtig anfassbar machen kann.


[Ragnhild Struss] (1:00:48 - 1:01:54)
Es gibt super viele Erfolgscases. Die Frage ist immer, wie sozusagen dramatisch oder groß sind denn die Veränderungen. Ich merke nämlich, dass wenn wir über Jobcrafting reden, dass Leute dann immer das Bedürfnis haben, von Geschichten zu hören, die das Leben komplett umgekrempelt haben.


Und manchmal sind es aber, und deshalb möchte ich auch dazu ermutigen, sich damit zu beschäftigen, die ganz kleinen Dinge, die für eine große Veränderung sorgen. Und so gibt es zum Beispiel Menschen, die bei näherer Betrachtung feststellen mussten, dass sie einfach irrsinnig schlecht selbst organisiert sind und deshalb immer wieder in Stress kommen, immer wieder in Situationen kommen, in denen ihre mentalen Kapazitäten erschöpft sind oder in denen sie emotional erschöpft sind. Und wo es wirklich nur darum geht, du hattest vorhin von der Eisenhower-Matrix gesprochen, mit einfachen Selbstmanagement-Tools die Begebenheiten der Arbeit zu verändern.


Wir haben hier zum Beispiel auch gerade ein Beispiel gehabt von einem Klienten, der sich einen Stehtisch zugelegt hat und die Homeoffice-Zeiten erhöht hat. Wir haben die Geschichte von einem Menschen, der ein …


[Nils Behrens] (1:01:54 - 1:02:19)
… zum Stehtisch ein Laufband dazu gekauft. Also von daher kann ich jetzt, während ich arbeite, kann ich jetzt nicht nur stehen, sondern auch noch gehen.


Und ich habe das immer für total bescheuert gedacht, weil ich dachte, da kann sich ja kein Mensch konzentrieren. Pustekuchen, es ist tatsächlich so, dass wenn du so zweieinhalb km h gehst, du vergisst es nach ein, zwei Minuten und das ist ja fantastisch. Ich meine, du kannst da ja wirklich, wenn du zweieinhalb Kilometer die Stunde dann nebenbei gehst, die du sonst gesessen hättest.


Ich meine, wie cool ist das?


[Ragnhild Struss] (1:02:19 - 1:07:51)
Und kommen wir mal zurück auf die Verbindungen zwischen physischen Auffälligkeiten und dem inneren Wohlbefinden. Es ist total spannend im Jobkontext, wenn es uns irgendwie nicht gut geht und wir gelangweilt sind oder verärgert sind oder das Gefühl haben, festzuhängen, dann neigen wir zu ungesunden Lebensgestaltungsmaßnahmen. Das heißt, die Menschen gehen dann irgendwie donnerstags in die Firmencafeteria und ziehen sich da eine Currywurst rein.


Was natürlich, apropos Vicious Cycle, das verschlimmert das Problem, weil natürlich bist du danach umso unzufriedener, wenn du mit so einer Currywurst, also würde ich jetzt mal behaupten, dann irgendwelche kreativen Aufgaben, also ich selbst esse ja kein Fleisch, aber so, ist auch die Frage, wie viel Fleisch in einer Currywurst ist. Aber okay, also deshalb diese kleinen Stellschrauben, zum Beispiel haben wir eine Klientin, die ihren Dresscode verändert hat, die ist in einer sehr hohen Position und hatte immer das Gefühl, ihre Weiblichkeit irgendwie unterstreichen zu müssen durch zum Beispiel hohe Schuhe, Kostüme und so weiter. Hat sich aber in diesem Dresscode überhaupt nicht wohl gefühlt und das hört sich jetzt so banal an, aber da muss man erst mal drauf kommen, dass das die Ursache dafür ist, dass sie ständig ein Verunsicherungsgefühl in zum Beispiel Vorstandsmeetings hat.


So, also dann einfach zum Beispiel sich zu fragen, wie fühle ich mich eigentlich am wohlsten, rein körperlich heißt Luft, Bewegung, Ernährung, Schlaf, so und was kann ich da verändern, um ein Energielevel insgesamt schon mal zu steigern. Wir haben aber auch zum Beispiel den Professor, der eigentlich total genervt davon war, Vorlesungen in der traditionellen Art halten zu müssen und der mit seinen StudentInnen dann Exkursionen gestartet hat, die haben sich im Park getroffen während Corona und er hat versucht, interaktive Lehrmodelle aufzuziehen und das hat sich wahnsinnig verändert. Oder auch wirklich zum Beispiel eine Lehrerin, die total gestresst war, weil sie zu Hause die ganzen Korrekturen irgendwie nicht konzentriert durchführen konnte, die hat ihren Arbeitsalltag verändert, indem sie nach jedem Unterrichtstag noch eine Weile geblieben ist und eben nur in der Schule gearbeitet hat und die Arbeit nicht mehr mit nach Hause genommen hat.


Wir haben zum Beispiel Menschen, die Lust hatten, in einem Beratungsjob vielleicht noch Vertriebs- und Marketingaktivitäten mit zu übernehmen und auch umgekehrt Leute, die immer vorm Kunden stehen mussten und gar nicht gemerkt haben, wie ihnen das eigentlich energetisch den Stecker zieht, weil sie im Grunde genommen lieber im Hintergrund arbeiten. Wir haben Leute, die, wie du das auch gerade schon angesprochen hast, durch eine Veränderung der Beziehungsgestaltung, der Kommunikation, durch den Mut zu sagen, hey, ich möchte, wenn du mir Feedback gibst, erst eine E-Mail von dir bekommen, weil ich im Direktkontakt nicht gut reagieren kann, ich brauche Zeit, um mich vorzubereiten. Die Maßnahmen, die dann wirklich dramatisch im positiven Sinne die Beziehungsqualität verbessert haben.


Also es gibt wirklich unzählige Beispiele, die klein sind und das Zufriedenheitslevel aber maßgeblich verändert haben. Und das Wichtige ist immer, sich anzuschauen, auf welcher Ebene will ich eigentlich was verändern, weil, und da komme ich jetzt nochmal auf die Glaubenssätze zurück, die innere Einstellung zum Job, inklusive der Bedeutsamkeit, die du deinem Job gibst, hat so eine große Auswirkung darauf, wie viel inneres Ja, du zu deinem Job verspürst. Also wenn du Glaubenssätze hast wie, keine Ahnung, jeder ist seines Glückes Schmied, Erfolg und Glück ist mit den Tüchtigen, wer was erreichen will, muss dafür arbeiten und so, dann bist du natürlich ganz anders motiviert als jemand, der sich vielleicht über ein Negativbeispiel ernährt und irgendwie sagt, der Zweite ist der erste Verlierer, nur die Harten kommen in den Garten.


Das ist eine kämpferische Einstellung, genauso kämpferisch wirst du dann eben auch arbeiten. Oder wie jemand auf der dritten Ebene, der oder die von negativen Glaubenssätzen der Arbeit geprägt ist. Schnaps ist Schnaps, Arbeit ist Arbeit oder wie das heißt.


Es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen oder die, die da oben wollen eh immer nur, dass wir hier unten schuften und so. Also je nachdem, wie du auf deine Arbeit schaust, schaut sie auf dich zurück, sage ich immer. Und das hört sich ein bisschen esoterisch an, aber es ist wirklich so, das Resonanzprinzip, du hast das innere Bedürfnis Recht zu haben.


Das heißt, wenn du einen Glaubenssatz, eine Überzeugung, eine innere Einstellung zu etwas gefunden hast, wirst du mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit nur noch das wahrnehmen, was dich bestätigt. Und wenn du also in die Firma gehst und denkst, ey, im Grunde genommen diese neue Generation an Mitarbeitenden, die wollen doch alle nur Zeit schinden, faul sein und irgendwie hochstolpern, dann wirst du alles, was dir von jungen Mitarbeitenden entgegenkommt, genau vor diesem Hintergrund interpretieren und wirst dich immer wieder selbst bestätigt wissen. Wenn du mit einer Einstellungsveränderung da rangehst und sagst, ey, ich bewundere an den jungen Leuten, wie selbstfürsorglich sie sind und habe Lust, mit ihnen gemeinsam produktiv zu sein, dann wirst du ganz andere Aspekte an ihnen wahrnehmen und ganz anders in die gemeinsame Arbeitsgestaltung gehen.


Das gleiche mit Bedeutsamkeit. Also wie du vorhin gesagt hast, ich bin immer dann total belebt, wenn ich weiß, dass diese Folge viele Menschen hören und sie vielen Menschen helfen wird. Das ist Bedeutsamkeit.


Das ordnet deine Arbeit in einen übergeordneten Kontext ein. Und das kann ja jeder.


[Nils Behrens] (1:07:52 - 1:07:59)
Vielen Dank, das sind wirklich ganz tolle Beispiele. Wie ist denn deine Erfahrung, welche Auswirkungen hat denn Jobcrafting auf die mentale Gesundheit?


[Ragnhild Struss] (1:07:59 - 1:10:50)
Das ist eine super Frage, weil mentale Gesundheit ja gerade in akademischen Jobs total entscheidend ist. Da geht es um eine kognitive Klarheit oder einfach eine geistige Leistungsfähigkeit. Das heißt, wie gut kannst du dich konzentrieren, wie ist deine Gedächtnisleistung, wie klar kannst du denken, wie gut bist du in deiner Problemlösung, wie gut ist auch deine Resilienz, also dich sozusagen gehirntechnisch zu erholen.


Und gerade wenn es auch um Schnelligkeit geht oder um präzises Denken, um Brainstorming, um kreative Aufgaben, ist es ja maßgeblich wichtig, eine gute mentale Gesundheit zu haben, um einfach auch konkurrenzfähig zu sein in deinem Job. Und innerhalb des eigenen Energiemanagements, was ja auch eine Stellschraube von Jobcrafting ist, spielt mentale Gesundheit als einzelner Bereich eine super wichtige Rolle. Also wirklich sich auch mal zu fragen, okay, welche Einflussfaktoren hat denn mein Arbeitsalltag auf meine mentale Gesundheit?


Zum Beispiel, wie viel Multitasking muss ich machen? Wie schnell bin ich am Handy? Wie viel Bildschirmzeit habe ich?


Habe ich überhaupt Zeit, Deep Work zu betreiben? Es geht da ja vor allen Dingen auch um die Aufmerksamkeit, die ein Mensch hat und wir haben herausgefunden, dass mit zu viel Screen Time, wo immer wieder Nachrichten durch irgendwie Slack, Trello, E-Mail, irgendwelche Messenger-Services auftauchen, deine Aufmerksamkeitsspanne verringert wird. Du bist also quasi immer in so einem Alert-Zustand und erwartest irgendeinen Inspirationseindruck von außen, sei es jetzt gut oder schlecht.


Auf jeden Fall bist du immer ein bisschen auf der Hut. Das heißt, du bist immer ein bisschen in Anspannung und das wirkt sich natürlich negativ auf deine mentale Gesundheit aus. Das heißt, diese Frage danach, hey, was leiste ich eigentlich für mein Gehirn und für meine Gehirnkapazität, die ist im Jobcrafting eine total wichtige und es fällt gar nicht auf, wie viel schädliche Einflüsse eigentlich der Arbeitsalltag für unsere Köpfe beinhaltet.


Und da auch wirklich klarer zu werden und zu sagen, okay, ich beginne den Tag mit einer Konzentrationsübung oder ich nehme mir statt, das auf dem Rechner zu machen und schon alle E-Mails, die über Nacht gekommen sind, aufpoppen zu sehen, ich nehme mir einen Zettel und einen Stift, ich kehre zurück zu den Mono-Aufmerksamkeitsaufgaben, die mir aber auch erlauben, meine kleinen Synapsen da oben nochmal anders zu verknüpfen. Und da gibt es ja ganz viele Themen, die dabei auch eine Rolle spielen, auch wenn es zum Beispiel um Gesundheit geht, ist ja auch die Ernährung eine ganz wichtige Frage. Wie viel trinke ich?


Wie viel frische Luft habe ich? All das ist für mein Real Estate im Oberstübchen total wichtig, damit auch beim Arbeiten der Fahrstuhl wirklich noch bis in den höchsten Stock fahren kann, im übertragenen Sinne.


[Nils Behrens] (1:10:50 - 1:11:13)
Ja, ich weiß genau, was du meinst. Das ist ganz lustig. Ich habe einen Effekt, den ich jetzt erst bei mir neu entdeckt habe.


Ich nehme zugegebenermaßen mehr oder weniger mein Leben lang schon irgendwelche Supplements und ich habe jetzt das Thema Kreatin für mich neu entdeckt, weil es den Energietransport ins Gehirn sicherstellt, sozusagen. Das ist einer der Faktoren. Und ich habe, seitdem ich das nehme, keine kognitive Ermüdungserscheinung mehr.


[Ragnhild Struss] (1:11:14 - 1:11:14)
Wahnsinn.


[Nils Behrens] (1:11:14 - 1:11:33)
Ja, totaler Wahnsinn. Totaler Wahnsinn. Ich habe es ja schon so vielen Leuten empfohlen, denen geht es allen wirklich genauso.


Und das ist jetzt nicht zwingend eine mentale Gesundheit, aber es ist natürlich auch so ein Punkt, wo du einfach merkst, dass du einfach sagst, ich bin jetzt hier wirklich so gerade im Augenblick so braindead. Ich brauche jetzt hier mal eine Pause. Diesen Effekt kenne ich nicht mehr, witzigerweise.


[Ragnhild Struss] (1:11:33 - 1:12:06)
Und das ist so spannend, weil gerade genau für die Konzentrationsfähigkeit, für die Aufmerksamkeit, für die kognitive Leistungsfähigkeit ist ja auch die Frage nach Ernährung, wie ich gerade schon sagte, verknüpft dann damit, sich zu überlegen, welche Supplements kann ich vielleicht auch nehmen? Also wie kann ich auch sozusagen Brain Enhancing Methoden integrieren? Damit kenne ich mich jetzt persönlich nicht so gut aus.


[Nils Behrens] (1:12:06 - 1:12:21)
Für mich ist das ehrlich gesagt so ein neues Thema, weil es ist eigentlich so in der Bodybuilder-Szene eigentlich nur so ein Thema gewesen. Deswegen habe ich das immer für mich als vernachlässigbar, weil ich genügend andere Sachen schon immer habe gesehen. Und das ist so, manchmal sind es so Kleinigkeiten, die dann natürlich auch eine ganz andere Situation dann herausbringen.


[Ragnhild Struss] (1:12:21 - 1:12:36)
Aber das kennt ja auch jeder, wenn du irgendwie einen dicken Teller Pasta mittags isst, dann ist natürlich, und da geht es noch gar nicht mal irgendwie um schädliche Faktoren im Sinne der Umwelteinflüsse, sondern das ist einfach ein Blutzirkulationsthema und ein hormonelles Thema.


[Nils Behrens] (1:12:36 - 1:13:08)
Es ist natürlich jetzt das, was ich hier tue, also sowohl so ein Gespräch mit dir, was ich total inspirierend finde, nichtsdestotrotz muss ich natürlich schon irgendwie auch konzentriert dabei sein, dir zuzuhören. Und ich habe jetzt teilweise wirklich mal so, dass ich auch zwei Podcastaufnahmen an einem Tag habe. Das heißt, wenn man so zweimal diesen Energielevel so ins Gehirn so hochfährt, dann ist das natürlich schon auch etwas, was einen fordert.


Und es gibt ja viele Leute im Beruf, dass sie dann immer wieder solche Situationen haben. Deswegen, also auch eine körperliche, geistige Fitness, finde ich, da eben hat einen wirklich elementaren, wichtigen Punkt.


[Ragnhild Struss] (1:13:08 - 1:14:13)
Und was du gerade ansprichst, ist auch super spannend, denn jeder und jede betreibt intuitiv Jobcrafting. Und genau das hast du ja gerade gemacht. Du hast dir instinktiv, gar nicht wirklich bewusst, sondern instinktiv hast du die Information in dir kreiert, dass du für eine bestimmte Art von Aufgaben eine bestimmte Energie oder ein bestimmtes Niveau an Leistungsfähigkeit brauchst.


Und gemäß dieser Aufgaben hast du dir Gedanken gemacht, was dir dabei helfen könnte, dem gut nachzukommen. Und das machen wir alle instinktiv. Es ist ja nicht so, dass zwei Menschen, die dieselbe Stelle beginnen, sie auf die gleiche Art und Weise ausführen.


Also wenn du jetzt irgendwie ein maßgeblich introvertiert analytischer Charakter bist, der sehr problemfokussiert ist, vielleicht auch eine hohe Kritikorientierung hast, dann gehst du natürlich an eine Teamlead-Position mit Menschen ganz anders heran, als wenn du vielleicht jemand bist, der hochgradig enthusiastisch ist und irgendwie kooperativ und das Gefühl hat, erst im Sprechen seine eigenen Gedanken entwickeln zu können.


[Nils Behrens] (1:14:13 - 1:14:17)
So sagt ein Freund von mir immer, woher soll ich wissen, was ich denke, bevor ich höre, was ich sage.


[Ragnhild Struss] (1:14:17 - 1:15:15)
Ja genau. Und diese Menschen können den Job beide super ausführen, er wird nur anders gemacht. Und deshalb macht jeder Mensch, wenn er eine Stelle antritt oder eben wenn er sich in seinem beruflichen Kontext fragt, was vielleicht auch noch verbessert werden könnte, automatisch Jobcrafting, genauso wie du es auch gerade gemacht hast.


Und das ist ja total spannend, weil du hast die Aufgabe an sich nicht infrage gestellt, du machst das offensichtlich gerne, du hast dich dann gefragt, okay, wie übe ich diese Aufgabe am ehesten aus, sodass sie mir Freude macht. Und jetzt ist es ja auch so, das letzte Mal haben wir uns bei dir getroffen, diesmal bist du hierher gekommen, das könnte ja zum Beispiel auch eine Jobcrafting-Maßnahme sein, zu sagen, hey, ich bin ein Bewegungstyp, ich habe irgendwie Bock, so unterwegs zu sein, ich habe Bock, neue Firmen und Menschen kennenzulernen, also bleibe ich doch nicht da, wo ich immer bin, sondern geh mal raus. Und das finde ich eben so wichtig, sich zu fragen, wie bin ich gemacht?


Das heißt, wie sollte ich meinen Job am besten ausführen, damit er mir am meisten entspricht?


[Nils Behrens] (1:15:15 - 1:15:47)
Liebe Ragnhild, ich habe das Gefühl, wir könnten noch Stunden weiter reden, weil auch in deinem Buch, auch wenn es gar nicht so dick aussieht, noch so viel mehr drin ist. Nichtsdestotrotz, ich möchte so einen letzten Tipp von dir nochmal abholen und ich habe das Gefühl, wir haben ganz viele Tipps schon von dir bekommen, wie wir in das Thema Jobcrafting einsteigen können. Deswegen gehen wir doch mal mit dem einen Thema raus, was wir jetzt schon zweimal gestriffen haben.


Was würdest du sagen, wie schafft man es vielleicht, seine Glaubenssätze zu hinterfragen und vielleicht mal so neu zu programmieren?


[Ragnhild Struss] (1:15:47 - 1:16:28)
Super wichtiges Thema. Setz dich einmal hin und nimm ein paar Satzanfänge mit, die du spontan vervollständigst. Also zum Beispiel sagst du, wenn ich könnte, würde ich.


Arbeit ist. Vorgesetzte sind. Immer wenn die Arbeit auftaucht, dann.


Wäre ich noch mal 18, würde ich. Wenn ich kein Geld verdienen müsste, täte ich. Wenn ich wüsste, ich könnte in meinem Job nicht scheitern, dann möchte ich.


Angenommen Veränderungen im bestehenden Job wären möglich. Was würdest du dann tun?


[Nils Behrens] (1:16:28 - 1:16:36)
Wow, wow. Also wirklich, Ragnhild, ich bin gerade, ja, ich habe es ja glücklicherweise on tape, ich werde mir das alles mal runterschreiben.


[Ragnhild Struss] (1:16:36 - 1:18:44)
Es gibt noch ganz viele mehr von diesen Fragen. Das Wichtige ist, dass du deinem Unbewussten ermöglichst, über die Intuition Informationen auszuspucken, die für dich wertvoll sind, auf die du im Moment bewusst keinen Zugriff hast. Und Glaubenssätze sind Skripte aus der Kindheit.


Das muss man sich ganz klar machen. Das ist ganz früh entstanden, dass du dir ein Bild über dich, über deine Umwelt und über die Welt als solche gemacht hast. Und diese Skripte, was die Arbeit betrifft, die sind maßgeblich von zwei Dingen beeinflusst, nämlich von erstens Leistungserfahrung und von der Einstellung der Arbeit deiner Eltern, die auch damit verknüpft sind, was sie von dir erwartet haben oder was du denkst, was sie von dir erwartet haben im Leistungskontext.


Und deshalb stellen wir diese Skripte nie wieder in Frage, weil die ganz verborgen in unserer inneren Bibliothek irgendwo im Dunkeln stehen. Und deshalb eben so Brainstorming-Übungen zu machen und sich mal zu überlegen, hey, wenn ich ganz ehrlich bin, was denke ich eigentlich über Arbeiten, ja? Da wäre auch die Frage zum Beispiel interessant, stell dir vor, du gewinnst im Lotto.


Das heißt, alle möglichen finanziellen Verpflichtungen, die du im Moment als Begründung nimmst, warum du irgendeinen Job ausführst, auf den du keinen Bock hast, würden wegfallen. Was würdest du denn dann machen? Und da ist natürlich immer das erste, oh, da würde ich gar nichts mehr machen, Füße hochlegen am Strand, was auch immer.


Wenn du dann aber dir klarmachst, dass dir vielleicht dann irgendwann langweilig werden würde, womit würdest du dich beschäftigen? Wie würdest du deinem Selbst Ausdruck verleihen und das als Metapher zu nehmen, um es auf den Job zu übertragen? Also sich dann zu fragen, okay, und wie könnte man das übersetzen in den Job?


Das finde ich total spannend. Weil wenn du wirklich sagst, ja, ich liege am Strand, ich habe zwar einen Rechner dabei, weil ab und zu finde ich Netflix geil, aber irgendwie gehe ich surfen, dann könntest du dir überlegen, hey, was dein Unbewusstes dir sagt, ist die unausgesprochene Sehnsucht, mehr Freiheit haben zu wollen und vielleicht auch einfach weniger arbeiten zu wollen. Vielleicht aber auch mehr remote arbeiten zu wollen, vielleicht mehr Bewegung in deinen Job zu integrieren.


Also diese Übersetzungsleistung aus den verborgenen Glaubenssätzen, aus den verborgenen Wünschen und Sehnsüchten, spielt meines Erachtens eine ganz wichtige Rolle, wenn es um deine Jobgestaltung geht.


[Nils Behrens] (1:18:45 - 1:19:28)
Ich glaube, dass jeder, der hier zuhört, jetzt richtig Lust bekommen hat, hoffentlich zu einem auf dein Buch, also ich sage nochmal hier den Titel, das heißt „Wie Sie mit Jobcrafting Ihre Arbeit wieder lieben lernen“. Erschienen im GABAL Verlag und Autorin ist natürlich die Ragnhild Struss. Aber wir haben noch eine besondere Überraschung hier.


Es gibt nicht nur die Möglichkeit, dieses Buch zu gewinnen, sondern auch eine Coaching Session bei dir im Unternehmen zu gewinnen. Leider nicht bei dir persönlich, aber bei jemandem in deinem Team, die das ja alle nach deiner Vorgabe dann eben halt auch wahrscheinlich annähernd genauso gut machen und von daher alle weiteren Details dazu findet ihr in den Shownotes und ich möchte nur noch sagen, herzlichen Dank für das Gespräch.


[Ragnhild Struss] (1:19:28 - 1:19:31)
Vielen Dank dir, es hat mir große, große Freude gemacht.


[Nils Behrens] (1:19:32 - 1:19:44)
Mir auch, mir auch, kann ich wirklich sagen. Ich bin sehr inspiriert, gehe ich hier gerade raus. Hast du eigentlich ein Lieblingssupplement, also etwas, was du regelmäßig einnimmst?


[Ragnhild Struss] (1:19:44 - 1:20:03)
Ich ernähre mich seit sehr langer Zeit vegan und deshalb nehme ich auf jeden Fall Vitamin B12. Ich bin großer Vitamin D Fan, weil ich irgendwann mal gelesen habe, dass das gut für die Abwehr ist und ich bilde mir auch ein, dass es wirkt, denn ich bin wirklich nie krank und ich nehme von Sunday Natural Omega 3 Komplex.


[Nils Behrens] (1:20:04 - 1:20:28)
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