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Informationen zur Podcastfolge Nr. 105 über besseres Essverhalten mit Dr. Yael AdlerInformationen zur Podcastfolge Nr. 105 über besseres Essverhalten mit Dr. Yael Adler

Genial ernährt – wie du deinen Körper smarter fütterst

Warum Ballaststoffe, intelligente Zucker und eine flexible Ernährung die echten Gamechanger sind

Ernährung ist mehr als Kalorien zählen – sie ist Werkzeug, Medizin und Genussmittel zugleich. In der aktuellen Healthwise-Podcastfolge spricht Nils Behrens mit der bekannten Ärztin, Bestsellerautorin und Ernährungsexpertin Dr. Yael Adler über alltagstaugliche Wege zu einem besseren Essverhalten. Mit klaren Worten, wissenschaftlich fundierten Tipps und einer großen Portion Realitätssinn räumt sie mit Ernährungsmythen auf und zeigt, wie man gesund isst – ohne dogmatisch zu werden.

Ballaststoffe: 5 Gramm mehr = 14 % weniger Sterblichkeit

Wer täglich 5 Gramm mehr Ballaststoffe isst, senkt laut Studien seine Gesamtsterblichkeit um 14 %. Das ist eine beeindruckende Zahl, die deutlich macht, wie essenziell Pflanzenfasern für unsere Gesundheit sind. Dr. Adler betont: Ziel sollten mindestens 30 Gramm pro Tag sein – oder sogar bis zu 100 Gramm, wie neue Studien nahelegen. Möglich wird das durch clevere Zutaten wie:

- Akazienfasern

- Flohsamenschalen

- Weizenkleie

- Hülsenfrüchte, Gemüse, Obst, Nüsse und Samen

- Kaffee, Kräuter und Gewürze zählen mit!

Frühstück oder Fasten? Flexibilität schlägt Dogma

Ob Frühstück gesund ist, hängt vom Biorhythmus ab. Chronobiologisch ist der Körper morgens besonders insulinbereit, was kohlenhydratreiche Mahlzeiten leichter verdaulich macht. Gleichzeitig empfiehlt Adler: "Wer abends viel gegessen hat, darf morgens gerne pausieren – Essen sollte sich an den Alltag anpassen, nicht umgekehrt."

Die Qualität entscheidet – nicht die Kalorien

Eier? Lange verteufelt, heute rehabilitiert. Fett? Jahrzehntelang verdammt, inzwischen als Geschmacksträger und Nährstoff-Booster rehabilitiert. Adler betont: Entscheidend ist nicht der Makronährstoff, sondern seine Qualität. Gute Fette aus Olivenöl, Nüssen oder Omega-3 sind wertvoller als kalorienarme, aber hochverarbeitete Produkte.

Intelligente Zucker statt Blutzucker-Achterbahn

Wer süßen möchte, sollte auf Galaktose, Tagatose oder Jakonwurzelpulver zurückgreifen. Diese natürlichen, sogenannten „intelligenten Zucker“ beeinflussen den Blutzuckerspiegel kaum, sind teils sogar präbiotisch und können die kognitive Leistung verbessern – besonders spannend bei beginnender Insulinresistenz des Gehirns.

Mehr erfahren im healthwise Podcast von sunday natural

Proteine: Mehr braucht mehr – besonders im Alter

Die Empfehlungen schwanken zwischen 0,8 und 2,0 g Protein pro Kilogramm Körpergewicht. Wer viel Sport treibt, altert oder sich pflanzenbasiert ernährt, sollte seinen Bedarf regelmäßig überprüfen – Aminosäuren wie Arginin oder Glycin spielen nicht nur für Muskelmasse, sondern auch für Haut, Haare und mentale Leistungsfähigkeit eine große Rolle.

Supplements: Für fast jeden sinnvoll – aber gezielt

Dr. Adler empfiehlt eine Basisversorgung mit:
- Vitamin D + K2

- Omega-3-Fettsäuren

- Magnesium

- Jod (z. B. über jodiertes Salz)

- Selen, Zink, ggf. Eisen bei Frauen

- Und: gezielte Aminosäuren oder B-Vitamine bei Bedarf

Die Voraussetzung: Mikronährstoffdiagnostik, um individuell zu supplementieren statt auf Verdacht.

Collagen, Kreatin, Matcha – sinnvoll oder Hype?

Collagen wirkt – wenn die Bioverfügbarkeit stimmt. In Kombination mit Protein erhöht es sogar dessen Wirksamkeit. Kreatin ist längst kein Bodybuilderstoff mehr, sondern ein anerkanntes Brainbooster-Supplement. Und Matcha? Chlorophyll, EGCG und sanfter Koffeinkick machen den japanischen Grüntee zum echten Health-Hack.

Die drei goldenen Ernährungsregeln von Dr. AdlerTipps für den Alltag

  1. Täglich ballaststoffreiche Lebensmittel wie Haferkleie oder Flohsamenschalen einbauen
  2. Mehrmals pro Woche fermentierte Produkte in den Speiseplan integrieren
  3. Regelmäßige Bewegung und Atemübungen als festen Bestandteil des Tagesablaufs etablieren

Fazit: Ein gesunder Darm ist der Schlüssel zu einem gesunden Leben

1. 30 verschiedene Pflanzen pro Woche

2. 30 Gramm Ballaststoffe pro Tag

3. Mindestens 12–14 Stunden Essenspause über Nacht

Kombiniert mit einem bewussten Umgang mit Zucker und einer Lebensmittelauswahl nach dem Motto „Je naturbelassener, desto besser“ entsteht eine Ernährung, die langfristig Energie, Lebensfreude und Gesundheit unterstützt – ohne den Genuss zu verlieren.

Fazit: Ernährung darf Spaß machen

Ernährung darf Spaß machen – und kann dennoch funktional sein. Dr. Yael Adler zeigt in dieser Healthwise-Episode eindrucksvoll, dass Gesundheitsprävention nicht in Verzicht, sondern in bewussten Entscheidungen liegt. Wissen ist der Schlüssel zur Selbstwirksamkeit – und die Grundlage für ein genussvolles, vitales Leben.

Sunday Natural Produkte, die zu einer gesunden Ernährung beitragen können

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Gesunde Ernährung leicht gemacht: Dr. Yael Adler räumt mit Ernährungsmythen auf
Die renommierte Medizinerin Dr. Yael Adler zeigt in ihrem neuen Werk, dass gesunde Ernährung keine Wissenschaft sein muss. Als Fachärztin für Dermatologie und Ernährungsmedizin plädiert sie für einen entspannten Umgang mit dem Thema Essen, bei dem Genuss und Gesundheit Hand in Hand gehen.Von Kohlenhydraten über Superfoods bis hin zu Nahrungsergänzungsmitteln - die Bestseller-Autorin liefert praxisnahe Antworten auf die drängendsten Ernährungsfragen unserer Zeit.

Mit ihrer Expertise aus der klinischen Forschung und ihrer langjährigen Praxiserfahrung in Berlin und Zürich räumt sie mit gängigen Ernährungsmythen auf und gibt alltagstaugliche Tipps für eine ausgewogene Ernährung.

Mehr erfahren auf Dr. Adlers Website

[Dr. Yael Adler] (0:00 - 0:13)
Und das Coole ist, es gibt noch eine interessante statistische wissenschaftliche Zahl. Ich weiß, du legst Wert auf Wissenschaft. Fünf Gramm Ballaststoffe mehr am Tag führen zu einer Reduzierung der Gesamtsterblichkeit um 14 Prozent.

Wow. Das ist echt ordentlich.

[Nils Behrens] (0:14 - 1:03)
Herzlich willkommen zu Healthwise, dem Gesundheitspodcast, präsentiert von Sunday Natural. Ich bin Nils Behrens und in diesem Podcast erkunden wir gemeinsam, was es bedeutet, gesund zu sein. Wir tauchen ein in Themen wie Medizin, Bewegung, Ernährung und emotionale Gesundheit.

Immer mit einem weisen Blick auf das, was uns wirklich gut tut. Ernährung ist längst mehr als nur Kalorien zählen. Sie ist zu einer Frage von Gesundheit, Genuss und Selbstwirksamkeit geworden.

Und gleichzeitig selten war der Dschungel an Tipps, Trends und Verboten größer. Dr. Yael Adler ist Fachärztin für Dermatologie und Ernährungsmedizin. Bekannt aus zahlreichen Medienformaten, Podcasts und Bestsellerlisten erklärt sie komplexe medizinische Themen so verständlich und unterhaltsam.

In ihrem neuen Buch Genial Ernährt geht sie der Frage nach, wie wir klüger essen, entspannter genießen und dadurch wirklich besser leben können. Und deswegen sage ich herzlich willkommen Dr. Yael Adler.

[Dr. Yael Adler] (1:03 - 1:05)
Hallo, vielen Dank für die Einladung, lieber Nils.

[Nils Behrens] (1:05 - 1:10)
Ach Yael, ich freue mich, dass du da bist. Wie sieht denn ein richtig guter Sonntag in Sache Ernährung für dich aus?

[Dr. Yael Adler] (1:10 - 1:29)
Ach, ein Sonntag fängt erst mal an mit gut schlafen morgens. Also ich würde dann am liebsten so gegen elf frühstücken. Manchmal habe ich Lust vorher noch zu joggen.

Auf jeden Fall ein spätes, ausgiebiges Frühstück. Und dann würde ich im Laufe des Tages wahrscheinlich noch eine zweite Mahlzeit zu mir nehmen, so am späten Nachmittag. So wäre mein optimaler Biorhythmus.

[Nils Behrens] (1:30 - 1:33)
Ist das häufig so, dass du nur zwei Mahlzeiten am Tag machst?

[Dr. Yael Adler] (1:33 - 1:54)
Einmal in der Woche auf jeden Fall, nehme ich immer sonntags. Oft ja. Also ich bin jetzt niemand, der sich an sehr starre Regeln hält.

Das empfehle ich auch nicht. Es darf auch situationsabhängig sein und es schadet dem Körper auch nicht. Es gibt Menschen, denen tut es gut, morgens gut zu frühstücken.

Andere hassen es und das ist auch in Ordnung. Und bei mir ist, wenn ich abends viel gegessen habe, dann esse ich im nächsten Morgen nichts. So es kann variieren.

[Nils Behrens] (1:54 - 2:27)
Ich finde es eine sehr gesunde Einstellung, weil bei mir ist zum Beispiel so, ich bin mein Leben lang mit Frühstück konditioniert worden und habe es dann irgendwann aufgehört, weil ich dann irgendwie der Meinung war, dass mit dem Intervallfasten das dann nicht mehr so gut wäre und so weiter. Und habe dann nach einem Gespräch mit Daniela Kirkowski irgendwie dann angefangen, wieder zu frühstücken. Tatsächlich auch Müsli und mache das mit sehr viel Protein, sodass tatsächlich durch die Menge an Protein kein Sugar Spike bei mir entsteht.

Also bei meiner Glukosemessung. Das muss ja nicht für alle so gelten. Und bin so happy wieder so.

Ich merke einfach, wie viel mehr Lebensgefühl mir oder wie glücklicher ich wieder bin, einfach den Tag mit Frühstück zu beginnen.

[Dr. Yael Adler] (2:27 - 3:09)
Es gibt chronobiologische Untersuchungen, die dir dann auch recht geben, weil man sieht, dass der Tag-Nacht-Rhythmus ja zu verschiedenen Tageszeiten verschiedene Hormone bereitstellt. Und das Insulin wird morgens besonders gut ausgeschüttet, selbst wenn du gar nicht isst, weil der Körper sagt eigentlich, du könntest jetzt schon was frühstücken. Energie wäre jetzt toll, weil ich gehe jetzt in den Tag jagen.

Und dafür brauchen wir ja Energie. Das heißt, der Körper ist einverstanden, wenn du morgens Kohlenhydrate isst. Aber wie du richtig sagst, man kann es natürlich sehr schön kombinieren mit Ballaststoffen, mit Proteinen, auch gerne mit Fett.

Und die Kohlenhydrate sollten ein bisschen komplexer sein. Also wir sind uns ja einig an dieser Stelle, dass wir so diesen schnell freisetzenden Zucker nicht so gerne wollen.

[Nils Behrens] (3:09 - 3:16)
Nein, nein, nein. Also das, wie ich groß geworden bin mit Kelloggs Frosties, würde ich sagen, wäre jetzt nicht die erste Wahl.

[Dr. Yael Adler] (3:16 - 3:54)
Und es geht ja noch weiter. Mittags gibt es auch noch ein bisschen Insulin auf Haus und abends aber nicht mehr. Das heißt, morgens wie ein Kaiser, mittags wie ein König und abends wie ein Bettelmann ist praktisch ernährungsphysiologisch ein guter Spruch.

Also wie immer die Volksweisheit oder Volksgesundheit, Klugheit, die spielt eine Rolle. Und wenn du Dinner Cancelling machst oder sehr frühes Abendessen zu dir nimmst oder vor allem ein Abendessen auch ohne Kohlenhydrate oder wenig, dann hast du nachts eine bessere Freisetzung des Wachstumshormons. Und ich sehe, du bist sportlich.

Das heißt, du hättest abends dann mehr Fettabbau oder nachts, am besten im Schlaf vor Mitternacht und mehr Muskelaufbau.

[Nils Behrens] (3:54 - 4:37)
Das wollen wir doch alle. Ich habe das generelle Gefühl, dass bei dem Thema Ernährung, ich sage immer diesen Satz, wenn man sehr viel über Nährung lernt, dann so I'm still confused, but on a higher level. Und es ist ja wirklich so, dass viele sich da auch ein bisschen mit überfordert fühlen, weil sich natürlich auch viel ändert.

Also mein Lieblingsbeispiel, was ich immer in dem Zusammenhang anbringe, ist Eier. Eier jahrelang komplett verpönt. Jetzt habe ich das Gefühl, dass meine ganze Instagram-Feed voll ist mit, dass alles Positives passiert, wenn drei Eier am Tag ist.

Ich habe das Gefühl, da schwingt die Tür auch mal schnell in beide Richtungen von auf keinen Fall mehr als drei Eier in die Woche und heute drei Eier am Tag. Also was rätst du deinen Leserinnen, Patienten, Followern eigentlich so als erste Orientierung?

[Dr. Yael Adler] (4:38 - 6:15)
Erst mal ganz kurz zu dem Ei. Da hat man ja früher gedacht, das würde den Cholesterinwert erhöhen. Und jetzt weiß man, das Ei spielt eine mini-mini-Rolle, die Ernährung spielt sozusagen, also wenn du Cholesterin als Lebensmittel zu dir nimmst, echt eine geringe Rolle.

Sondern es ist vor allem die in deinem Körper selber stattfindende Cholesterin-Produktion. Und die geht hoch, wenn du Zucker isst oder weißes Mehl oder Fruktose, auch Stichwort Leberverfettung. Das kommt auch dadurch.

Das heißt, wir sollten eben Limonaden mit Zucker vermeiden, Softdrinks und auch Fruchtsäfte sind oft zu viel des Guten. Das ist gar nicht so gesund, wie oft viele denken. Gesüßte Joghurts oder eben auch einfach weißes Brot.

Das ist eher ein Problem für das Cholesterin und nicht das Ei. Dafür kann das Ei sehr viele Proteine, also Aminosäuren liefern. Und das brauchen wir ja.

Das Ei hat eine gute biologische Wertigkeit. Der Körper kann es also auch gut verwerten und nutzen. Ich rate den Leuten, dass sie vor allem Pflanzen betont essen sollen.

Und wenn jemand kein Brokkoli mag, dann eben kein Brokkoli. Es gibt so viele Alternativen. Und das American Gut Project hat auch über einige Jahre viele Mikrobiom-Studien oder Mikrobiom-Befunde erhoben von Leuten, also Kaki-Proben genommen, wo man sieht, wie sieht denn die Darmflora aus?

Und wenn Menschen es schaffen, 30 verschiedene Pflanzen pro Woche zu sich zu nehmen, dann haben sie die ideale Darmflora, also von außen und von innen schön. Und das kann eben jedes Gemüse sein, also von der Tomate über die Möhre, über den Kohl. Es muss nicht Brokkoli sein.

Jede Obstsorte, Pilze darfst du dazu zählen übrigens und Nüsse und Saaten und Hülsenfrüchte, aber auch jedes Kraut und jedes Gewürz. Und die gute Nachricht, auch Kaffee gehört dazu. Wir dürfen Pflanzenpunkte sammeln.

[Nils Behrens] (6:16 - 6:32)
Seitdem ich diese 30er-Regel kenne, finde ich es immer total schön, wenn man auf Reisen ist und dann ein Frühstücksbuffet da ist. Wenn man alleine beim Frühstücksbuffet dann wirklich sich mal da so umschaut, dann merkt man immer, dass man da wirklich wahrscheinlich schon auf 10 bis 15 verschiedene Pflanzenstoffe kommen kann.

[Dr. Yael Adler] (6:32 - 7:20)
Absolut easy. Und ich mache das zu Hause auch, also wenn ich frühstücke, ich mag gerne Magerquark und dann mache ich mir verschiedene Obstsorten rein, zum Beispiel Beeren, teilweise auch aus dem Tiefkühlschrank. Das darf sein, die sind auch in Ordnung.

Und Apfelstückchen, dann nehme ich vielleicht noch Pistazien, also die grünen und Walnüsse und Mandeln drüber. Und ich habe immer so einen Saatenmix. Da habe ich Weizenkeime drin, Chiasamen, Hanfsamen und Leinsamen.

Und das sind schon mal mehrere Pflanzenpunkte einfach so zum Frühstück nebenbei. Und dann weiß ich, ich bin schon gut in den Tag gestartet. Und gleichzeitig, es gibt noch eine andere wichtige 30, die ich eigentlich auch jedem Patienten empfehle.

30 Gramm Ballaststoffe am Tag. Auch die sind super. Wir haben ja Ballaststoffe in löslicher Form und in fasriger Form.

Beides ist gut. Die löslichen Ballaststoffe sind Düngemittel für die lieben Darmbakterien, die uns hoffentlich dann auch gesund halten. Und die fasrigen machen einen schönen Stuhl.

[Nils Behrens] (7:20 - 7:22)
Also als Dampframme. Und so ist was drin?

[Dr. Yael Adler] (7:22 - 8:05)
Also im Pflanzenkost hast du eben beides drin. Also die löslichen Ballaststoffe hast du vor allem zum Beispiel in den Akazienfasern. Die hast du aber auch in Flohsamenschalen.

Die hast du in Bitterensalaten, in Wurzelgemüse, in der Wassermelone, im Pfirsich, also an ganz vielen Stellen. In meinem Buch habe ich da auch eine lange Liste gemacht. Aber gerade die Akazienfasern sind sehr pur.

Und Menschen, die ihren Darm so richtig unterstützen wollen, die nehmen dann ein Esslöffel davon am Tag. Und dann hat man schon fünf Gramm Ballaststoffe. Allein durch einen Esslöffel Akazienfasern hat wenig Blähungen.

Und das Coole ist, es gibt noch eine interessante statistische wissenschaftliche Zahl. Ich weiß, du legst Wert auf Wissenschaft. Fünf Gramm Ballaststoffe mehr am Tag führen zu einer Reduzierung der Gesamtsterblichkeit um 14 Prozent.

Das ist echt ordentlich.

[Nils Behrens] (8:05 - 8:36)
Ich war jetzt gerade in einem Gespräch mit Henning Saathor. Das ist vor ein paar Wochen erschienen. Und der hat gesagt, dass die neuesten Studien sagen sogar, dass man 100 Gramm Ballaststoffe nehmen sollte.

Und ich muss ganz ehrlich sagen, ich finde die 30 schon echt challenging, muss man sagen. Also nur mal zur Orientierung. Brokkoli hast du gerade angesprochen.

Ich glaube, der Brokkoli hat 10 Prozent Ballaststoffe. Das heißt also, wenn man wirklich mal dann jetzt mal den Brokkoli nimmt, wenn ich da ein Kilo von esse, dann komme ich auf die 100 Gramm. Und ich esse nicht so häufig ein Kilo Brokkoli.

[Dr. Yael Adler] (8:37 - 9:42)
Ja, aber andererseits zum Beispiel in meinem Müsli morgens sind auch zwei Esslöffel Haferklei oder nochmal einen Esslöffel Hirse mit drin. Und da komme ich dann auch schon wieder auf nochmal fünf Gramm. Und es läppert sich über den Tag.

Man muss sich einfach mal damit beschäftigen. Und das meine ich eben mit klüger Essen. Wenn man Wissen hat und dafür sorgen wir ja oder sorgst du auch mit deinem Podcast, dann ist man viel motiviert.

Das macht viel mehr Spaß. Und es ist ja auch ein Akt der Selbstliebe, dass man sich etwas Gutes tut und sich nicht belastet mit diesem ganzen industriell hochverarbeiteten Essenskram, den man so kaufen kann. Also wenn du hinten drauf guckst und hast mehr als drei oder fünf Inhaltsstoffe, da musst du schon mal vorsichtig sein, insbesondere wenn du die nicht lesen kannst.

Also wenn du gar nicht weißt, was das eigentlich ist. Und wenn du auch das Produkt dann anguckst und nicht erkennen kannst, was drin ist. Und das ist ein Problem, dass wir eben sehr hochverarbeitete Lebensmittel zu uns nehmen, zu großen Teilen.

Das zerstört unser Appetitzentrum. Plötzlich werden wir süchtig nach sehr süß und nach sehr Fett, durchaus auch nach sehr salzig. Und wir essen einfach mal 500 Kalorien mehr am Tag, wenn wir viele hochverarbeitete Lebensmittel zu uns nehmen.

Also das ist nicht einfach so. Das sind oft kleine Dinge, die sehr kaloriendicht sind. Und dann wundert man sich, dass man übergewichtig wird.

[Nils Behrens] (9:42 - 9:51)
Es ist interessant, weil ich habe das Gefühl, du hast mir gerade meine nächste Frage beantwortet. Du schreibst nämlich in deinem Buch, wir essen zu viel, zu falsch und trotzdem fehlen uns Nährstoffe. Wahrscheinlich ist das genau der Grund, oder?

[Dr. Yael Adler] (9:51 - 10:55)
Man weiß einfach, wir haben trotz vollen Tellern oft zu wenig Mikronährstoffe in unserem Essen. Und das hat verschiedene Gründe, zum Beispiel, dass die Böden entleert sind. Selen fehlt ja dadurch zum Beispiel.

Oder auch, dass die Lebensmittel lange gereißt sind oder eben verarbeitet sind. Da ist Luft drangekommen, da ist Licht drangekommen, da ist vielleicht bei der Verarbeitung Wärme drangekommen. All das reduziert den Vitamingehalt.

Und oft sind die Lebensmittel auch frühzeitig geerntet oder mit Reifungsbeschleunigern versehen, mit Pestiziden. Und all das reduziert und verschlechtert den Mikronährstoffgehalt. Was erklärt, dass wir mehr essen müssen, um an dieselben Mengen Mikronährstoffe heranzukommen.

Und außerdem haben wir eine Darmflora, eines meiner Lieblingsthemen. Diese Darmflora, die Bakterien helfen uns bei der Verdauung, unseren Verdauungsenzymen und auch eben Mikronährstoffe aus dem Speisebrei herauszulösen und uns zuzuführen. Aber wenn die Darmflora auch nicht so doll ist, dann ist auch das wiederum reduziert.

Also selbst wenn ich was Gesundes esse, kommt vielleicht nicht so viel an. Und deswegen ist es so sinnvoll, immer im Kopf zu haben, Mikronährstoffe und darmflorafreundliche Ernährung zu sich zu nehmen.

[Nils Behrens] (10:55 - 11:03)
Ich komme mal ganz kurz noch zu den Makromährnährstoffen. Was würdest du sagen, sind die typischen Missverständnisse, wenn man so über Eiweißfett und Kohlenhydrate spricht, die du immer wieder hörst?

[Dr. Yael Adler] (11:04 - 13:42)
Eine ganze Zeit lang wurde gesagt, man sollte nicht so viel Fett essen. Und jetzt weiß man aber, bis zu 35 Prozent der Kalorienzufuhr sollte sehr gerne Fett sein, aber natürlich wiederum gesunde Fette. Also es geht wie immer um die Qualität, es geht um die Balance, es geht nie um die Perfektion.

Es darf auch mal ein böses Fett dabei sein, in Anführungsstrichen. Aber wenn wir uns mit Nüssen, mit Avocado und vor allem kaltgepressten extra-nativen Olivenöl versorgen, dann sind das gute Fette. Oder dann gibt es ja auch zum Beispiel die Omega-3-Fettsäuren, das sind ja Fettsäuren, die im Fischöl vorkommen oder im Algenöl vorkommen, die auch unser Körper zum Teil herstellen kann.

Wenn wir zum Beispiel Leinöl zu uns nehmen, wird das zu 5 Prozent in EPA und DHA umgewandelt. Das sind so diese starken, sehr wirksamen Omega-3-Fettsäuren, die unserem Gehirn helfen, weniger Demenz zu haben, die dem Herz-Kreislauf-System helfen, gesünder zu bleiben und die auch anti-entzündlich wirken. Und das sind alles gesunde Fette.

Und davon brauchen wir viel, bis zu 35 Prozent. Und das Beeindruckende ist ja auch, das Essen schmeckt ja viel besser, denn Fett ist ein Geschmacksträger. Und es hilft uns auch, die fettlöslichen Vitamine in den Körper zu leiten.

Es ist also befriedigender und es hält länger satt. Also das ist so der eine Mythos, den man wegräumen muss, dass man nicht so viel Fett essen soll. Und der andere Mythos ist eben dieses Thema Low Carb.

Ja, dass die Leute dann immer sagen, ich habe eine Freundin, die liebt Brot. Aber sie sagt immer, nee, kein Brot, weil dann nehme ich zu. Nur so kann sie ihre Figur halten, denkt sie.

Und seit sechs Jahren isst sie kein Brot mehr. Und ein anderer Freund, ganz schlank, ganz sportlich, der macht sich sein Brot selber. Der nimmt diese Keime, also die Körner und der malt sie und der setzt sie an und der lässt das sich fermentieren, eine lange Teigführung.

Und dann macht er da Flohsamenschalen rein und Akazienfaser und verschiedene Getreide. Und der isst sein Brot auch. Er isst es natürlich in Maßen, er isst jetzt nicht den ganzen Leib.

Aber dieses Brot schmeckt so gut. Und wir wissen ja auch, wenn man Brot genauso wie Kartoffeln oder auch Reis oder Nudeln einmal erkalten lässt über Nacht und am nächsten Tag isst oder in den Tiefkühlschrank steckt, dann entsteht auch die resistente Stärke. Und die steht ja gar nicht mehr so sehr zur Kaloriengewinnung zur Verfügung, sondern ist eher wiederum Futter für die lieben Darmbakterien.

Also ein einmal erkalteter Pellkartoffelsalat hat einerseits einen niedrigen glykämischen Index und zum anderen ist da viel resistente Stärke entstanden. Und die Bakterien freuen sich darüber. Man darf diese Produkte dann auch wieder erhitzen übrigens.

Das dreht sich dann nicht wieder zurück. Also ich will sagen, es gibt Kohlenhydrate, die sind durchaus gesund, lecker, machen Spaß, die darf man auch essen. Gerade die komplexen, die auch noch viele Ballaststoffe mitbringen.

Und das ist super. Auch natürlich Mineralien und Vitamine. Und auch vielleicht so ein gutes Brot kann eben auch Omega-3-Fettsäuren mitbringen.

[Nils Behrens] (13:42 - 13:44)
Ja und auch wieder Ballaststoffe natürlich.

[Dr. Yael Adler] (13:45 - 16:10)
Aber was eben wirklich nicht gut ist, und da bin ich auch Anhängerin von Low Carb, eben Süßigkeiten, die mit dem billigen Haushaltszucker gesüßt sind. Selbst Sirupe sind ein Problem. Auch Fruchtsäfte sind ein Problem.

Obstmusse, Quetschmusse, die man den Babys oder Kleinkindern gibt, sind ein Problem. Die ganzen Softdrinks und das weiße Mehl. Man sagt, vor 200 Jahren haben die Leute zwei Kilogramm Zucker pro Kopf pro Jahr gegessen und jetzt sind es schon 70 Kilogramm.

Das ist ziemlich viel. Das weiße Mehl kann man direkt dazu zählen, weil da kommt der Zucker, sieht man, wenn man ein Glukosemessgerät ansieht, kommt so raus wie bei Zucker. Also das ist einfach zu viel.

Und natürlich haben wir uns in den 200 Jahren evolutiv überhaupt nicht darauf eingestellt. Das heißt, diese Zuckerspitzen, die machen ja schon auch eine starke Insulinausschüttung aus der Bauchspeicheldrüse. Insulin will ja den Zucker uns helfen, in die Zellen zu räumen, damit wir Energie haben.

Aber irgendwann sagen die Zellen, du kommst hier nicht rein, weil das wird dann einfach zu viel des Guten. Und dann gibt es die Insulinresistenz und das ist die Vorstufe vom Diabetes. Und die Bauchspeicheldrüse ballert dann noch mehr Insulin, weil sie sagt, es muss jetzt schon, aber hier weg der Zucker.

Bei vielen passiert es dann auch so, dass der Zucker so radikal weggeräumt wird. Dann unterzuckern sie so ein bisschen und dann kriegen sie Kopfschmerzen, werden zittrig, werden übellaunig, wird ihnen schlecht und sie haben Heißhunger. Viele sind da ja so sehr sensibel und dann will man wieder essen.

Das ist also ein Grund. Und zum anderen, ich bin ja Hautärztin, da geht es auch um Beauty. Dieser Zucker, der verklebt ja Strukturen.

Wenn du zum Hausarzt gehst, der misst dann bei dir den HbA1c. Hb steht für Hämoglobin, das ist der rote Blutfarbstoff. Der transportiert Sauerstoff durch unseren Körper.

Und wenn dieser Hämoglobin-Wert verklebt ist oder das Hämoglobin verklebt ist mit Zucker, dann kann der nicht mehr den Sauerstoff transportieren. Dann steht der nicht zur Verfügung. Das ist schon mal nicht gut fürs Gewebe.

Und dann steigt der HbA1c und dann geht es auch irgendwann in Richtung Diabetes. Und das sollte jeder wirklich mal checken. Wie sieht es denn bei mir aus?

Bin ich da noch im sicheren Bereich oder muss ich schon ein bisschen gegensteuern? Wenn du genetisch jemand hast in deiner Familie, deine Mama oder dein Papa mit einer Insulinresistenz oder einem Diabetes-Typ 2, dann hast du die Wahrscheinlichkeit geerbt mit 50 Prozent, wenn beide betroffen sind mit 80 Prozent. Es lohnt sich also auch, wenn man das noch gar nicht hat, hier mit Wissen, mit Klugheit gegenzusteuern.

Und der Zucker verklebt eben nicht nur das Hämoglobin, sondern auch alle anderen Strukturen, Eiweißstrukturen in unserem Körper, Bindegewebe, unsere schöne Haut. Und das lässt uns schneller altern.

[Nils Behrens] (16:11 - 16:19)
Ja, ja, meine Oma hat das tatsächlich. Also eine Federlicherseits. Also von daher bleibt dann dann noch auf jeden Fall ein gewisses Risiko da.

[Dr. Yael Adler] (16:20 - 16:22)
Ja, ich meine, ich sehe dir an, du achtest sehr auf Ernährung.

[Nils Behrens] (16:22 - 16:26)
Du bist im Gesundheitsberuf reiztätig und du machst Sport.

[Dr. Yael Adler] (16:27 - 16:54)
Ja, das sind schon super Faktoren. Aber im Alter kann es natürlich dazukommen. Es muss aber nicht dazukommen.

Und ich finde es immer wichtig, Vorsorge bedeutet ja auch, die inneren Feinde zu kennen, die innere Veranlagung zu kennen. Und da muss man nicht heulen, sondern dann kann man sagen, okay, jeder hat irgendetwas im Leben, was ihn vielleicht krank machen könnte. Aber Gott sei Dank haben wir schon viele Möglichkeiten, dagegen anzuarbeiten.

Und eins meiner Lieblingsthemen ist in diesem Zusammenhang. Natürlich dürfen wir süßen, aber wir sollten eben nicht raffinierten Zucker nehmen, sondern wenn dann intelligenten Zucker.

[Nils Behrens] (16:55 - 17:28)
Absolut, absolut. Was würdest du sagen? Ich habe so ein Statement bei dir im Buch, dass die Qualität der Nährstoffe eigentlich wichtiger sind als die Kohlenhydrate.

Das ist eigentlich auch ein bisschen das Thema, worüber wir gerade reden. Das heißt also, wenn du jetzt zum Beispiel Ölen nimmst, sage ich mal sowas so, du hast das Omega 3 hier, das Leinöl zum Beispiel angesprochen oder ein Olivenöl. Das sind ja sehr kalorienreiche Lebensmittel.

So, wenn ich jetzt das mal gleich wie viel Schokolade ich dafür essen könnte, ist es ja trotzdem so, dass man sagt, okay, nehm mir das Glas Olivenöl statt die Schokolade.

[Dr. Yael Adler] (17:28 - 19:24)
Also es heißt nicht, dass du zwangsläufig immer zunimmst. Natürlich, wenn du jetzt abnehmen möchtest, dann musst du nicht einen halben Liter Olivenöl zu dir nehmen. Aber es gibt Leute, die essen wirklich reichlich Öl, gerade die mediterranen Länder, die essen das und das hat eben auch antientzündliche Effekte.

Das heißt nicht, dass du automatisch davon zunimmst. Das ist ja das Charmante. Sehr wohl nimmst du aber zu von den gesättigten Fetten, von den verarbeiteten Fleisch- und Wurstprodukten.

Natürlich nimmst du zu. Und wenn du abnehmen willst, musst du schon auf eine gewisse Kalorienbilanz kommen. Also im Überfluss kannst du natürlich nicht abnehmen.

Aber es ist nicht so, dass man im normalen, balancierten Leben Kalorien zählen müsste. Auf gar keinen Fall. Und vor allem Fett verlangsamt ja auch durchaus die Aufnahme von Zucker beispielsweise.

Also es gibt ja auch diesen sogenannten Glukosetrick, wo man sagt, okay, ich will meinen Zuckerspitzen so ein bisschen entgegenstinken. Und das mache ich so, indem ich zum Beispiel morgens ein Glas Wasser zu mir nehme mit einem bis zwei Esslöffel Apfelessig. Das hat günstige Effekte, durch die Essigsäure auf den Zuckerhaushalt Appetit zügeln und auch, dass der Zucker nicht so schnell freigesetzt wird.

Durch enzymatische Zersetzung, aber auch die Reihenfolge des Essens ist relevant. Wenn du also vor deinem Essen eine Gemüsesuppe oder ein Gemüsesalat isst, hast du wieder so ein Gemüsebett und viele Ballaststoffe. Dann kommt dein Fett und dann kommt dein Protein und vielleicht am Ende das Dessert.

Und dann muss sich der Zucker aus dem Dessert echt mühselig durch diese ganzen vorher eingenommenen Lebensmittel durchbohren und durchschwimmen. Und das dauert eine Weile. Dann hast du eben weniger Zuckerspitze.

Was ich aber gerade noch sagen wollte, ich habe ja ein kleines Wortspiel gemacht, das dir nicht aufgefallen ist. Aber ich wollte ja jetzt nicht so eine Spielverderberin sein. Man darf sehr wohl süßen.

Die intelligenten Zucker, das sind die, die gesund sind, die klug sind, die auch süß sind, die aber den meisten nicht so bekannt sind. Den meisten ist ja der Haushaltszucker bekannt und dann sagen sie, okay, dann nehme ich Honig. Ist aber im Grunde auch flüssiger Zucker und sind dann irgendwie frustriert, weil sie nicht wissen, womit sie richtig süßen können.

Aber es gibt ja Tagatose und Galactose zum Beispiel und das sind die sogenannten intelligenten Zucker.

[Nils Behrens] (19:24 - 19:29)
Ich habe normalerweise immer Tagatose-Schokolade hier auf dem Tisch. Ich weiß nicht, die hat irgendwann weggegessen.

[Dr. Yael Adler] (19:29 - 20:05)
Ja, und Tagatose und Galactose kommen beide in der Muttermilch vor und die gibt es jetzt eben, kann man sich in Pulverform kaufen, in Sirupform oder schon in den ersten Süßigkeiten. Und die sind intelligent deshalb, weil sie uns gut tun. Die haben einen niedrigeren glykämischen Index, also weniger Zuckerlast für unseren Körper.

Die Tagatose wirkt präbiotisch, das heißt, sie verbessert die Darmflora und hat ja auch eine Empfehlung von der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit. Die ist gut für den Zahnschutz und sie verringert die Zuckerlast der Mahlzeit, die man dazu einnimmt. Also wenn du es vorm Essen nehmen würdest, dann hättest du weniger Glukoseaufnahme in den Körper, was sehr faszinierend ist.

[Nils Behrens] (20:05 - 20:09)
Total. Also eigentlich macht dir ja alles, was beim Zucker negativ ist, positiv.

[Dr. Yael Adler] (20:09 - 21:48)
Ja, genau. Und dann gibt es ja noch die Galactose und das kann man auch in Kombinationen finden oder einfach gut kombinieren. Und damit kann man Desserts süßen und alles, was man so will.

Und die Galactose kommt auch in der Muttermilch vor. Man kennt die ja als Bestandteil des Milchzuckers. Man kann es aber vertragen als Laktoseempfindlicher, weil es ja quasi schon verdauter Milchzucker ist.

Und das geht ins Gehirn und gibt dem Gehirn Energie und zwar ohne Insulin. Weshalb Menschen, die eine Insulinresistenz im Gehirn haben, sprich Demenz, also Typ-3-Diabetes sagt man da auch, also eine Form der Alzheimer-Demenz. Diesen Menschen, wenn du denen Glucose gibst, da kommt irgendwie keine Energie in den Zellen mehr an.

Aber Galactose ja, weil es unabhängig von Insulin passiert. Das heißt, sie werden kognitiv plötzlich wieder wacher und aufgehälter. Und auch für die Gesunden ist das toll, weil es gibt den Nervenzellen Kraft.

Sie vernetzen sich besser miteinander. Sie kommunizieren besser miteinander. Sie bauen sich mehr auf.

Das heißt, es hat einen gehirnfördernden Effekt. Und die Galactose soll auch ziemlich viel Stoffwechselaufwand benötigen. Das heißt wahrscheinlich sogar auch einen guten Stoffwechsel-Effekt haben.

Also im Hinblick auf Gewichtskontrolle, dass man eher schlanker ist und nicht so viel Bauchfett entwickelt. Und interessant ist auch, dass die Schleimhäute für ihren Schleimaufbau Galactose brauchen. Das heißt, die Abwehrkraft der Schleimhäute wird ebenfalls unterstützt und hat auch einen glykämischen Index, der sehr niedrig ist.

Und damit kann man eben gesund süßen. Und das finde ich total schön. Das heißt, ich muss nicht jedem den Spaß an Süßigkeiten verderben.

Damit kann man auch, wenn man will, backen. Es gibt da auch verschiedene andere sogenannte intelligente Zucker. Galactose, Takatose und Mannose ist auch noch ein intelligenter Zucker.

Kennen viele Frauen gerade als Prophylaxe für Harnwegsinfekte.

[Nils Behrens] (21:49 - 21:51)
Oder auch während der Blasentzündung natürlich auch.

[Dr. Yael Adler] (21:51 - 22:30)
Ja, richtig. Genau, die Urologen diskutieren das. Also ja, viele nehmen das als Therapie, andere nehmen es als Prophylaxe.

Manche Urologen runzeln die Stirn und sagen, die Studienlage. Aber es funktioniert. Und das Interessante ist, dass auch die Krebsmedizin diese Zucker jetzt für sich entdeckt hat und schon erfolgreich getestet hat.

Im Zusammenhang mit Chemotherapien, Immuntherapien oder Bestrahlung. Dass einfach den Leuten bessere Therapieerfolge beschert worden sind. Und insgesamt sagt man, haben diese Zucker auch ein Krebshemmen, den Effekt, was ebenfalls eine gute Nachricht ist.

Und wenn die ganze Süßigkeitenindustrie diese intelligenten Zucker nutzen würde, dann hätte es bestimmt keine weltweite Diabetes-Pandemie mehr, so wie es jetzt leider schon der Fall ist.

[Nils Behrens] (22:30 - 23:06)
Ich kann dir wirklich nur sagen, wir haben es letztes Jahr für Instagram, hier für den Account, haben wir tatsächlich ein paar Backrezepte zur Weihnachtszeit mit Takatose-Galactose-Mischung gemacht. Und du merkst halt einfach echt, dass es was anderes auslöst, sag ich mal so. Du bist genauso befriedigt wie nach einem normalen Keks, sag ich mal so.

Aber man hat nicht diese, man fühlt sich nicht so schlecht danach. Und das ist jetzt glaube ich nicht nur kognitiv, sondern das ist ja tatsächlich so. Jeder kennt das ja, wenn man einfach zu viel Zucker gegessen hat, dass man dann auf einmal, ja, dann so reinschießt, aber dann irgendwie einen auch wieder fallen lässt.

[Dr. Yael Adler] (23:06 - 25:38)
Es gibt noch etwas Interessantes, was man nutzen kann. Die Aminosäure Glycin, die ist ja auch wichtig, um Kollagen aufzubauen und hat ebenfalls, jetzt wird sie gehypt in der Anti-Aging-Szene, als Gehirnschutz und fördert auch den Schlaf. Und das kann man auch in Kaffee rühren oder über seinen Joghurt streuen.

Ist auch leicht süßlich und ist ebenfalls eine gesunde Art zu süßen. Man darf aber natürlich auch zum Beispiel mit Yakorn-Wurzelpulver süßen. Da ist Inulin drin, das schmeckt süß und ist super für die Darmflora, auch eine milde Süße.

Und es gibt natürlich Gewürze, mit denen du arbeiten kannst, Zimt etwa, das schmeckt leicht süßlich. Oder Vanille oder auch gerne Kakao. Das hat auch alles milde, liebliche Aromen oder Süßholzwurzel.

Also es gibt eine ganze Menge. Was man auf keinen Fall häufig tun sollte, mal ist sicherlich zu verkraften, das ist eben, wie du sagst, Haushaltszucker, ist High-Count-Fructose-Sirup, also dieser Mais-Sirup, der in Amerika gerne als sehr billiges, sehr, sehr süßes Süßungsmittel benutzt wird, weshalb die Kinder auch eine Leberverfettung haben, bis hin zur Leberzirrhose. Und man sollte natürlich auf die intensiven Süßgeschmäcker der synthetischen Süßstoffe verzichten.

Da ist ja ganz lange gesagt worden, auch von meinen Kollegen, das wird so durchgeleitet, das schmeckt süß, aber es hat ja keine Kalorien, schau mal, da geht auch gar nicht Glucose rauf und schau mal, Insulin steckt auch nicht an, das ist egal. Jetzt haben aber Forscher festgestellt, dass nicht während der Mahlzeit, aber eine Mahlzeit später plötzlich ein gestörter Zuckerhaushalt stattfindet in Richtung Diabetes. Das heißt, die Glucosetoleranz wird doch in Richtung Diabetes verändert, weil natürlich unsere lieben Darmbakterien diese künstlichen Süßstoffe ja auch irgendwie verarbeiten, verdauen, fermentieren möchten.

Und die sind das ja nicht gewohnt aus der Steinzeit und da kommen eben negative Resultate raus. Und es wundert ja auch nicht, es gibt ja auch große Kohortenstudien, wo man sieht, sehr übergewichtige Menschen, die sehr viel gesüßte Limonaden mit den künstlichen Süßstoffen trinken, die werden überhaupt nicht dünner davon, im Gegenteil. Und die haben auch genauso alle Zivilisationskrankheiten von Diabetes Typ 2 über Herz-Kreislauf-Erkrankungen und auch Krebserkrankungen, die damit assoziiert sind.

Und da wird dann immer gesagt, naja, das ist ja keine Begründung, das ist nur eine zufällige Beobachtung, das hängt halt nicht unbedingt kausal zusammen, sondern es ist eine Koinzidenz. Mag ja sein, dass die Leute eh dick sind und deswegen diese Risiken, diese Krankheitsrisiken haben, aber sie werden auf jeden Fall nicht dünner. Und jetzt zeigen die aktuellen Studien, dass es vielleicht doch eine Begründung gibt.

Und es gibt auch einen Forscher hier aus Berlin, den Dr. Witkowski, der hat gezeigt, dass zum Beispiel der Birkenzucker, den jetzt an der Stelle alle anführen, dass der womöglich auch Blutplättchen verkleben kann, selbst bei gesunden Menschen.

[Nils Behrens] (25:38 - 25:38)
Oh, wow.

[Dr. Yael Adler] (25:38 - 25:53)
Ja, also bei jungen Männern hat er das auch festgestellt, auch im Labor hat er das festgestellt. Und da würde man auch sagen, okay, wenn das mal in der Zahnpaste oder im Kaugummi drin ist, bitteschön. Aber dass man denkt, das ist jetzt eine gesunde Süße, die nach Birkenzucker klingt, weil Birke ist ja ein Baum und dasselbe...

[Nils Behrens] (25:53 - 25:56)
Kokoszucker wird ja auch immer gerne genannt, Kokosblütenzucker.

[Dr. Yael Adler] (25:56 - 26:28)
Stimmt, genau. Stevia ist ganz süß, 300 Mal so süß wie Haushaltszucker, aber das ist auch nicht gut, auch wenn ein grünes Blatt auf der Packung ist. Ursprünglich das Blatt, Stevia-Blatt, ist sicherlich ein gesundes Kraut oder ein gesundes Naturprodukt.

Das darf man in der EU nur für Tee nutzen, ist sonst nicht erlaubt, wird nicht importiert. Und zu glauben, dass jetzt Stevia-Süße sehr, sehr gesund sei, das ist falsch, denn das ist auch chemisch in ganz vielen Schritten extrahiert. Und dieses Steviolglucosid ist auch ein E, so und so.

Also das ist auch keine gesunde Alternative.

[Nils Behrens] (26:29 - 26:34)
Ich mag, irgendwie hat Stevia für mich so einen leichten Nachgeschmack, aber das ist ja auch immer doch mal so was Persönliches.

[Dr. Yael Adler] (26:34 - 26:41)
Ist jetzt auch mittlerweile schon weniger, weil da auch chemisch so daran gearbeitet wurde, dass der metallische Nachgeschmack auch weg ist. Aber das ist eben auch gar kein guter Rat.

[Nils Behrens] (26:42 - 27:04)
Gut, ich möchte dann, wenn wir jetzt schon über Fette und Kohlenhydrate, Zucker sprechen, möchte ich auch noch mal gerne über Proteine reden, weil mir hat das sehr gut in deinem Buch gefallen, wie anschaulich du eben halt über die Wirkung von Proteinen und Aminosäuren eigentlich so sprichst. Magst du da vielleicht mal ein bisschen was verteilen und vor allem auch dann schauen, was unsere Hörerinnen dafür aus dem Alltag auch ableiten können?

[Dr. Yael Adler] (27:04 - 28:05)
Also es ist ja ganz oft die Frage, wie viel Protein soll ich denn eigentlich essen? Und die Empfehlungen variieren sehr stark. Ich würde sagen, und so ist sozusagen, wenn man alle Studien zusammen nimmt, 10 bis 20 Prozent der Kalorienzufuhr durch Protein ist eine gute Sache.

Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung sagt so, 0,8 Gramm pro Kilogramm Körpergewicht finden die ganz gut. Andere sagen, um Gottes Willen, es müssen zwei Gramm pro Kilogramm Körpergewicht sein, insbesondere, wenn du sportlich aktiv bist. Irgendwo dazwischen kann man sich sicherlich finden.

0,8 ist wirklich der untere Rand und das kann auch schnell mal zu wenig sein, gerade, wenn man Stress hat, wenn man im Wachstum ist, wenn man altert und dem vorbeugen will, wenn man sportlich aktiv ist. Und vor allem, wenn man weniger Protein zu sich nimmt, dann kann es auch schnell mal passieren, dass nicht alle Aminosäuren, die wir brauchen, zusammenkommen. Und ich will das von mir erzählen.

Ich bin ja auch ein guter alter Hypochonder und ich gucke bei mir öfter auch mal im Blut, wie sieht es denn da so aus? Und ich als Ernährungsmedizinerin weiß, ja, pflanzliche Proteine sind super und ich esse überwiegend vegetarisch, also sehr gerne auch Hüttenkäse und Magerquark und auch Eier und auch mal Fisch.

[Nils Behrens] (28:05 - 28:05)
Ja.

[Dr. Yael Adler] (28:06 - 30:26)
Aber ich esse nicht so gern Fleisch und ich esse halt nicht so viel tierische Produkte und dachte, ich schaffe das alles mit Hülsenfrüchten, mit Pseudogetreide, mit Nüssen, Satenpilzen, mit Tofu, ich liebe Tofu. Und dann habe ich mal in meinem Blut geguckt und habe gesehen, ja, so ein bisschen fehlen mir schon Aminosäuren, die jetzt für meinen Muskelaufbau ganz gut wären. Ja.

Und ich mache viel Sport und ich bin halt in der kritischen Phase, wo der Abbau jetzt so voranschreiten könnte. Und da habe ich gesehen, okay, ich muss noch vielleicht ein Ei mehr essen in der Woche oder vielleicht auch mal, das ist jetzt doof für die Veganer, ein Stück Fleisch, auch wenn ich es wirklich nicht so gerne mag, weil offensichtlich mein Körper individuell mehr Aminosäuren braucht, als ich so im Alltag geschafft habe, durch die reine Pflanzenkost zu mir zu nehmen. Also hier sehr gerne, wenn man unsicher ist, auch mal messen.

Und ja, es müssen oft mehr Eiweiße sein. Es dürfen überwiegend bitte pflanzliche Eiweiße sein, aber tierische sind per se nicht verboten. Ein Stück Fleisch für die Fleischliebenden ist in Ordnung, solange es eine gute Qualität hat und nicht zu oft erfolgt.

Es gibt hier auch Zahlen, da sagt man, ein Mann darf 600 Gramm pro Woche essen, eine Frau 300 Gramm pro Woche, also ein kleineres und ein Riesensteak oder zwei Steaks für den Mann, ohne dass es jetzt gesundheitsschädlich wäre, insbesondere dann, wenn der Teller voller Gemüse ist. Je kleiner das Fleisch ist, desto mehr Gemüse passt ja auch drauf. Was aber wiederum schlecht ist, ist das hochverarbeitete Fleisch, also Wurstwaren und Schinken und Salami und all dieses, weil da sind eben gesättigte Fette drin, tierische Fette, die bringen gleich die entzündungsfördernde Arachidonsäure mit.

Davon wollen wir nicht so viel haben. Das ist das Gegenteil der Omega-3-Fettsäure, die ist antientzündlich und Arachidonsäure ist entzündlich. Und wir brauchen eine Balance, aber die wäre in der Steinzeit so 1 zu 1 vielleicht gewesen.

In Japan ist es 1 zu 4 und hier, wenn ich bei den Patienten gucke, ist es 1 zu 10, 1 zu 20. Und eben ganz, ganz viel von der entzündungsfördernden. Und das wollen wir gerne angleichen.

In der Wurst sind außerdem Nitrosamine enthalten durch das Pökeln. Das ist auf jeden Fall als krebserregende Substanz definiert, auch von der WHO. Außerdem ist viel Salz drin und durchaus eben Geschmacksverstärker.

Und das ist sehr hochverarbeitet und das ist eben keine Qualität mehr. Und dieses Salz in diesen großen Mengen, ich erinnere an Herrn Lauterbach, der sagt ja irgendwie, es ist gar kein Salz, das ist schon ein bisschen over. Man sagt eigentlich so ein Teelöffel Salz am Tag, 5, 6 Gramm ist okay.

[Nils Behrens] (30:27 - 30:29)
Das ist nicht okay, es ist ja wohl scheinbar auch gut für die Gesellschaft.

[Dr. Yael Adler] (30:30 - 30:46)
Ja, für alles, also für die Kommunikation. Wir brauchen das ja auch, Nerven, Muskeln, das funktioniert alles auch mit Salz. Es ist natürlich im Essen natürlicherweise auch Salz enthalten, aber man muss sich eben klar machen, es geht nicht nur um das, was ich drüber streue, sondern es ist im Brot, es ist im Käse, es ist in Lebensmitteln versteckt.

[Nils Behrens] (30:46 - 30:51)
Sehr viel insbesondere im Brot, das ist ja immer das industrielle Brot.

[Dr. Yael Adler] (30:51 - 31:56)
Hochverarbeitete Lebensmittel zu uns nehmen dann noch mehr und das Resultat, wenn wir zu viel Salz zu uns nehmen, zerstören wir uns womöglich die gute Darmflora, wir steigern das Risiko für Osteoporose und wir steigern den Blutdruck über alle Maßen. Und das ist natürlich nicht so gut. Also wie immer eine Frage der Balance.

Das Thema Eiweiß ist sehr wichtig und man weiß, dass man im Alter durchaus etwas mehr tierisches Eiweiß essen kann und sollte, der Gerontologe Walter D. Longo hat das gesagt, ab 65 ist die Bioverfügbarkeit einfach besser von tierischem Eiweiß und der Muskelabbau geht da so rasant vonstatten, dass da man etwas mehr tierisches Eiweiß wieder aufnehmen sollte. Davor sollte es überwiegend Pflanzliches sein, weil sonst wäre das genauso riskant, als würde man rauchen, sozusagen vom Risiko, wenn man sehr viel tierisches Eiweiß immer zu sich nehmen würde.

Aber Kollagen und andere Eiweißstrukturen sind zusammengebaut aus Aminosäuren. Was ich sagen will, ist, zum einen haben wir große Eiweißstrukturen und zum anderen haben wir aber auch die einzelnen Aminosäuren, die auch eine einzelne Funktion und Bedeutung haben. Das heißt, es ist ein Zusammenspiel und ein Einzelspiel gleichermaßen, was die Proteine für uns leisten.

[Nils Behrens] (31:56 - 32:00)
Was würdest du sagen, wie erkenne ich denn, ob mein Körper zu wenig essentielle Nährstoffe bekommt?

[Dr. Yael Adler] (32:01 - 33:44)
Viele Menschen merken das erst mal so gar nicht. Also es gibt nicht das eine Symptom. Aber ich sehe es als Dermatologin sehr oft, dass zum Beispiel Patienten eine Hauterkrankung haben oder ein Unwohlsein in der Verdauung, im Immunsystem, im Schlaf und nicht so wissen oder einfach schlapp sind, woher kommt denn das?

Und dann gucken wir schon im Blut und sehen ganz oft, ach, es liegt nicht daran, dass der jetzt vermeintlich trockene Haut hat oder eine Neurodermitisveranlagung, nee, dem fehlt Zink. Oder wie, ich hatte neulich einen Patienten, ich erzähle. Ein Mann in deinem Alter, rundum normal ernährt, keine Vorerkrankungen, hatte so einen roten Eczemflatschen auf dem Arm.

Ich so, ja, Cortisoncreme, so wie wir Hautärzte halt sind. Ist aber nicht weggegangen. Ich so, hm.

Dann haben wir eine kleine Biopsie entnommen und der Pathologe, ja, eczemartige Entzündung. Ich so, okay, jetzt gucken wir mal im Blut. Bestimmt ist das ein Zinkmangel, weil ganz viele der Patienten kommen über Jahre mit Cortisoncremes und Cortisoncremes und am Ende ist es nur für 5,81 Euro ein Zinkwert, den man hätte mal bestimmen können.

Dann hätte man gesehen, hm, man gibt Zink und nach drei Wochen ist er abgehalten. Der Mann hatte aber keinen Zinkmangel. Er hatte einen Biotinmangel, das ist ein B-Vitamin.

Und das ist relativ selten, weil das ist echt in vielen pflanzlichen und tierischen Produkten enthalten. Und er war ja gesund und hat alles gegessen. Dann habe ich dem Biotin-Tabletten gegeben und nach drei Wochen war die Haut abgeheilt.

Supersache. Der kam jetzt vor kurzem wieder in die Praxis und sagte, also er muss jetzt mal fragen, hat er da irgendwas am Rücken? Ich soll mal die Haut angucken.

Er glaubt, er hat eine Allergie. Oder irgendwie so, der Neurologe ist ganz besorgt. Er hat nämlich das Gefühl, ihm würden lauter kleine Haare in der Haut stecken und ihn pieken.

Es war nicht zu sehen. Und der Neurologe hat schon an Multiple Sklerose, an Borreliose, an große Diagnostik gedacht. Man weiß ja nie.

Und ich so, hm, sie hat noch damals schon so einen Mangel. Vielleicht haben sie jetzt einen Vitamin B12- oder Vitamin B6-Mangel. Das ist ja wichtig für die Nervengesundheit.

So der Klassiker.

[Nils Behrens] (33:45 - 33:45)
Ja.

[Dr. Yael Adler] (33:45 - 34:54)
Und was hat der natürlich? Der hat ja damals das Biotin genommen, da war alles gut. Und hat dann zwei Jahre nicht mehr dran gedacht.

Ach. Und jetzt hat er wieder einen Biotin-Mangel gehabt. Ich so, what?

Das gibt's ja gar nicht. Haben sie denn nicht? Nö, war doch alles gut.

Und dann hat er wieder Biotin bekommen. Dann schreibt er mir nach drei Tagen, Frau Doktor, das Pieken ist fast weg. Und dann ist es ganz weggegangen.

Dann hat es wieder aufgehört. Nach zwei Wochen war das Pieken wieder da. Und jetzt nimmt das mal langfristig, weil natürlich auch die Nerven sich regenerieren müssen.

Das ist nicht immer nur auffüllen, sondern Strukturen wieder sich heilen lassen. Und Ähnliches sehe ich zum Beispiel beim Thema Haarausfall. Da fehlt ganz oft ein Mikronährstoff oder mehrere.

Sehr häufig fehlt der Haut Vitamin D, Zink, Selen, Omega-3-Fettsäuren. Vielen Frauen fehlt Eisen. Manchmal fehlen andere B-Vitamine.

Und es lohnt sich dann doch mal, die Stecknadel im Heuhaufen zu finden. Oder beim Haarausfall ist es auch manchmal die Aminosäure Arginin, die die Durchblutung aller Gewebe verbessert und die Durchblutung der Haarwurzel. Und es ist so wie bei einer Schweizer Taschenuhr.

Alle Zahnräder surren und arbeiten ineinander. Wenn dann eins verrostet ist und eins fehlt, dann hängt es doch immer an der Stelle. Es muss also alles poliert und glänzend sein, damit der ganze Prozess läuft.

[Nils Behrens] (34:54 - 35:03)
Das ist ein sehr schönes Bild, finde ich. Ein sehr schönes Bild. Deswegen, du betonst ja immer, dass gesunde Ernährung bedeutet auch nicht Verzicht.

Was meinst du denn, wie finden wir dann wieder zum Genuss auch zurück?

[Dr. Yael Adler] (35:03 - 37:30)
Viele sagen ja, oh, da muss man sich immer so kasteilen. Dann kann ich mir auch mal einen Cheatday gönnen. Und im Grunde ist es ja, wenn man die Lebensmittel findet, die man mag, dann kann man die ja immer gerne essen.

Und da gibt es sicherlich auch Gesunde. Es muss ja nicht immer Fastfood und Schokoriegel sein und Sahnetorte, darf auch mal sein. Und man muss sich nichts verbieten.

Es ist aber so, wenn man sich anfängt, mit den Lebensmitteln zu beschäftigen, und da versuche ich ja auch, für zu werben, das macht ja auch Lust, wenn man sieht, was das für ein Gutes tut. Und wie krass, dass man das auch weiß und dass man das auch spüren kann. Wenn man anfängt, das mal zu versuchen, regelmäßig mehr Ballaststoffe und Pflanzen zu sich zu nehmen, wird man sehr schnell eine bessere Verdauung haben, wird besser schlafen, wird fitter und klarer im Geist, hat mehr Glücksgefühle.

Denn es gibt ja auch eine Darm-Hirn-Achse, die ist auch antidepressiv. Auch das Thema Reizdarm quält viele. Und sofort merkt der Körper, wuh, mir geht es besser.

Und so ein gutes Wohlgefühl motiviert ja dann wiederum, genau da dran zu bleiben. Und dann wird das eine Lust und eine Leidenschaft. Und irgendwann, glaube ich, macht es dann auch nicht mehr so einen Spaß, diese ungesunden Dinge zu essen.

Ich will von meinem Sohn erzählen, der fitnessbegeistert ist und in dem Rahmen sehr auf seine Ernährung achtete und plötzlich nicht mehr so wie das die Jugendlichen immer machen, Hirnriegel und da einen Muffin, hat dann gar keine Süßigkeiten mehr gegessen und hat nach sechs Wochen zum ersten Mal wieder einen süßen Riegel gegessen. Das war so süß, viel zu süß. Das heißt, die Lebensmittelindustrie spielt mit unserem Steinzeitzentrum hier oben, das uns Lust macht, immer dieses sehr Süße und sehr Fette zu essen.

Und in der Natur gibt es die Kombination sehr süß und sehr fett so in der Kombo ja eigentlich gar nicht. Und wenn du über die Fußgängerzone am Bahnhof und die Bäckereien da diese Straße bedampfen, oh, diese süßen, fetten Stückchen, die dann da zu kaufen sind, das willst du sofort haben, weil es hier oben klingelklingelsteinzeit. Kauf dir das, iss das, weil die Hungersnot kommt bestimmt.

Und das ist etwas, was Lebensmittelchemiker ja praktisch als Ziel haben bei vielen Lebensmittelherstellern, uns als Kunden bei der Stange zu halten, also diesen Suchteffekt zu bedienen. Und es macht uns süchtig und das ist nachgewiesen. Wir wollen das dann immer mehr.

Aber wenn wir das jetzt erkannt haben, können wir davon wieder wegkommen und genauso gut können wir uns wieder zurückumgewöhnen. Das heißt, die Sucht kann man sich wegumgewöhnen und plötzlich diese intensiven Geschmäcker nicht mehr gut finden. Es gibt nur eine Sache, die ich auch bei meinen Recherchen gefunden habe.

Leider haben wohl Fettzellen ein Gedächtnis.

[Nils Behrens] (37:30 - 37:30)
Ui.

[Dr. Yael Adler] (37:31 - 38:59)
Ja, und die erinnern sich bis zu zehn Jahren womöglich daran, dass sie mal dick waren. Das heißt, wenn wir abnehmen, neigt man ja doch gern zum Jojo-Effekt. Man muss also doch eher dranbleiben mit dieser vernünftigen Ernährung, weil die Fettzellen, wenn dann wieder Zucker und wieder Fett vorbeikommt, dann sagen sie hier und dann werden die wieder dick.

Wahrscheinlich ist das epigenetisch. Da gibt es jetzt so erste Untersuchungen, was ich sehr interessant finde. Und zum Thema Abnehmspritzen, die ja auch Menschen jetzt gerade sehr helfen, oft ihr Gewicht wieder zu erreichen.

Das ist eigentlich gar nicht so schlecht, weil viele sind total demotiviert. Die gehen nicht mehr zum Sport, weil die Knie wehtun und weil sie zu dick sind und es nichts hilft. Die sind wirklich in so einer Stoffwechsel-Sackgasse.

Man kann das machen und ärztlich betreut ist das auch, finde ich, nicht verwerflich. Aber wenn man nicht schafft, genug Protein zu essen, am besten verteilt auf drei Mahlzeiten am Tag, regelmäßig. Wenn man nicht schafft, genug Ballaststoffe zu essen, wenn man nicht schafft, genug Sport und Kraftsport voranzumachen, dann wird man wieder zunehmen.

Und das ist ja so in meiner Lebensphase, in deiner auch, aber die anderen denken ja, du bist noch viel jünger. Das ist ja so, dass unser Wachstumshormon eh altersbedingt ein bisschen absinkt. Das heißt, wir verlieren Muskelmasse.

Und dann essen wir genauso wie vorher, aber wir nehmen zu, weil wir weniger Muskeln als Brennöfen haben. Und dann kriegen wir mehr Fett und wir müssen jetzt aktiv dagegen antrainieren. Und dann kann man natürlich auch nach einer solchen Abnehmspritze sein Gewicht eher halten.

Aber wenn man das nicht beachtet, dann ist das ein Abnehmen und dann ein Zunehmen.

[Nils Behrens] (38:59 - 39:16)
Ja, ich habe mal gehört, dass der Muskelabbau ist ja bei jeder Diät eigentlich unausweichlich, muss man ja fast sagen so, aber ist wohl doppelt so schnell bei den Abnehmspritzen wohl so. Also der Muskelabbau ist doppelt so stark bei Abnehmspritzen wie bei den Nicht-Abnehmspritzen, habe ich mal nicht so gesehen.

[Dr. Yael Adler] (39:16 - 39:21)
Aber wenn die Leute keinen Sport machen, wenn sie nicht auf ihre Eiweißstruktur achten, weil sie einfach schnell abnehmen.

[Nils Behrens] (39:21 - 39:45)
Das ist nämlich, glaube ich, auch wirklich einer der großen Probleme. Ich hatte mal mit dem Matthias Riedl, auch hier von den Ernährungs-Docs, hatte ich auch mal ein Gespräch darüber, der mir dann auch sagte, na ja, das Problem ist tatsächlich, die Leute haben weniger Appetit. Das heißt, sie essen weniger und dadurch, wenn sie dann trotzdem bei der schlechten Ernährung bleiben, die sie ja mal irgendwann zu dick gemacht hat, dann führt es eben dazu, dass sie einfach dann noch weniger Nährstoffe, noch weniger Eiweißproteine, Ballaststoffe haben.

[Dr. Yael Adler] (39:45 - 40:29)
Sie kriegen davon, dass sie es nicht ohne Aufklärung und ärztliche Betreuung machen. Das ist eine ernährungsmedizinische Maßnahme. Aber es gibt eben auch Studien, die zeigen, ja, das Herz-Kreislauf-System kann profitieren.

Und das ist wiederum, wenn wir einen hohen Blutdruck haben, das ist die Geißel des Gehirns und da kommt Demenz. Man muss, sollte dagegen angehen. Außerdem profitiert die Schlafapnoe davon.

Also Menschen, die übergewichtig sind, kriegen nachts oft Atemaussetzer. Und dann haben sie nachts lauter solche Kortisol- und Stresshormon-Ausstöße. Und das führt dazu, dass sie erst recht nicht abnehmen können und dass ihr Herz-Kreislauf-System noch mehr belastet ist.

Und wenn sie dann weniger Masse haben und abnehmen, dann schlafen sie wieder besser, sie können besser abnehmen. Das heißt, auch dafür ist es gut. Und dann wiederum Leuten die Möglichkeit zu geben, sich gut zu bewegen.

[Nils Behrens] (40:30 - 40:32)
Und Schlafmangel macht ja auch Hungergefühl.

[Dr. Yael Adler] (40:32 - 41:24)
Absolut, richtig. Und auch gilt es jetzt als eine Anti-Aging-Möglichkeit. Also, weil eben auch Übergewicht Entzündung fördert und Zivilisationskrankheiten und Krebserkrankungen.

Das Ganze, es hängt alles miteinander zusammen. Deswegen, ja, es wäre immer besser, es so zu schaffen. Aber für manche ist das ein ganz guter Startpunkt.

Und eigentlich kann man ganz froh sein, dass die Pharmaindustrie in diesem Punkt etwas gefunden hat, was uns völlig, also sozusagen von der Lebensmittelindustrie wiederum gehirnverändernd irgendeine Möglichkeit gibt, vielleicht doch leichter wieder zu dem Ursprung zurückzukehren. So ist zumindest die Theorie dahinter. Also ich bin Ernährungsmedizinerin, bin auch Dermatologin.

Aber ich habe Patienten schon geholfen. Zum Beispiel, wenn die eine Schuppenflechter haben, sind die sehr entzündet, wenn sie übergewichtig sind. Und wenn man ihnen hilft, zum Beispiel auch mal eine Weile mit der Abnehmspritze, dann halten die Schuppenflechter ab.

Das ist schon toll. Das ist auch eine Entzündung in der Haut.

[Nils Behrens] (41:24 - 41:40)
Ich finde auch, es wird viel diskutiert, aber es sind eben auch viele positive Effekte. Einfach so, können damit verbunden sein, wenn man sie eben halt, genau wie du sagst, so einsetzt, dass man eben halt nicht nur sagt, okay, die Spritze wird schon richten, sondern dass man eben auch sein Lebensstil verändert.

[Dr. Yael Adler] (41:40 - 41:42)
Muss, ohne das bringt es gar nichts, ja genau.

[Nils Behrens] (41:43 - 42:15)
Ja, sage mal, wo wir gerade so bei so diesen ganzen Eingriffen, Untersuchungen etc. pp. sind.

Wie siehst du denn dieses Thema mal auf seine glykämische Last oder auf seine Insulinspitzen wirklich zu achten und sich damit zu beschäftigen? Also wirklich mal diese permanente Glucose Monitor zumindest für 14 Tage. Also ich glaube, wahrscheinlich sind wir uns da einig, dass permanent als nicht diabetiker zu machen, führt an eher eine Essstörung.

Aber mir würde es wahrscheinlich so gehen. Aber ich finde es einfach mal zu sehen, wo eigentlich was ausgelöst wird im Körper, ist schon etwas, was du empfehlen würdest, oder?

[Dr. Yael Adler] (42:15 - 46:05)
Oh, das ist super interessant. Ich selber habe das auch gemacht. Ich probiere ja auch die Dinge aus, über die ich schreibe.

Das ist auch im Anti-Aging und im sportmedizinischen Bereich durchaus ein Thema. Diese Glucosesensoren, da ist so ein kleiner Haarfaden, der im Gewebe hängt und das misst den Gewebezucker und der korreliert mit dem Blutzucker. Diabetiker, Typ 1 Diabetiker, das sind nicht die Zivilisationskrankheit, sondern das sind Autoimmunerkrankungen, die produzieren kein Insulin mehr.

Das heißt, bei denen ist es sehr sinnvoll, immer zu gucken, wie ist der Blutzucker und dementsprechend Insulin nachzuspritzen oder über eine Pumpe sogar zuführen zu lassen. Da gibt es so geschlossene Systeme. Und wenn man als Gesunder das auch ausprobieren will, lernt man sehr viel über seinen eigenen Stoffwechsel.

Ich habe ja vorhin schon über so ein paar Glucosetricks gesprochen und ich habe noch einen unterschlagen und den habe ich selber bei mir auch erlebt. Nach dem Essen sollst du ruhen oder 1.000 Schritte tun. Wenn du das tust, siehst du plötzlich, ah, der Blutzucker will sich gerade auf den Weg nach oben machen hier.

Du gehst plötzlich um den Block und zack, verschwindet der schöne Muskel. Und das ist total toll und motivierend zu sehen. Ah, es macht richtig Sinn, sich zu bewegen.

Oder was auch sehr interessant ist, der Einfluss von Stress. Ich bin ja auch Podcasterin, ich mache einen Gesundheitspodcast, ist das noch gesund, als Moderatorin und hatte mal einen Studiogast, der sehr fordernd war. Und ich war davor beim Veganer-Restaurant und habe einen Salat gegessen mit Kichererbsen und Kraut und Gurke.

Also es war jetzt nicht kohlenhydratlastig, aber die Salatsauce musste Zucker oder so etwas gehabt haben, vielleicht irgendein Sirup. Denn ich hatte einen Zuckeranstieg in meinem Glucosesensor gesehen und kaum kam ich aber in diesem Studio an, schoss der, weil diese Person uns alle so ein bisschen zu Weißblut gebracht hat, schoss der auf einen Diabeteswert von über 200. Und ist die ganze Stunde, weil ich war so gestresst, auf diesem über 200-Wert geblieben.

Und ich meine, so eine normale gesunde Zuckerspitze, 140, vielleicht mal 180, krass, aber eine Stunde über 200, das war schon pathologisch. Und da habe ich gesehen, okay, Stress ist wirklich ein Diabetesauslöser. Und man sollte doch ein bisschen mehr meditieren oder Sport machen, um dagegen anzugehen.

Und das habe ich noch nie so deutlich gesehen, weil ich bin ja auch jemand, der sich sehr gerne stresst, leider. Ich bin ja jemand, der irgendwie auch nicht zur Ruhe kommt. Und da habe ich genau gesehen, wie relevant das ist und dass ich mich doch darum kümmern muss.

Und vielleicht noch eine Geschichte zum, die gehört eigentlich nicht in den Gesundheitspodcast, aber ist halt so. Ich war auf dem Anti-Aging-Kongress am Gardasee mit lauter Medizinern. Und die haben gesehen, dass ich diesen Sensor da drin hatte.

Und ich habe dann mir bestellt, natürlich wie das so ist, Ärzte sitzen auf der Terrasse, gucken auf den Gardasee und bestellen ihr Essen. Und nicht wo Gemüse und Fisch, dachte ich, wo am Abend in Italien, muss jetzt nicht so schwer sein. Und neben mir saß so ein alter Guru der Anti-Aging-Medizin und sagt doch, oh Mädchen, jetzt bestell dir mal Pasta und nimm mal Brot und bestell dir mal einen Rotwein.

Und jetzt genießt du mal und dann guckst du mal, was der Blutzucker macht. Und interessanterweise ist der Blutzucker durch dieses kleine Nippen von Rotwein nicht angestiegen. Weil der Körper ist so beschäftigt mit dem Verdauen von diesem Alkohol, da bildet sich ja tatsächlich auch AZ-Aldehyde, das ist eigentlich eine giftige Substanz, das ist ja ein Zellgift eigentlich.

Aber dass er sich nicht um andere Sachen kümmern kann. Also auf jeden Fall ist so, dass der Alkohol den Blutzucker stabil hielt und auch danach nicht dysregulierte, weil ich keine Diabetikerin bin. Und es gibt ja so die Theorie dieses französischen Paradoxons, wo man gesehen hat, die Franzosen, die haben ja weniger Herzinfarkte als die anderen Europäer und schon erst recht als die Amerikaner.

Und man dachte so, hör, wieso ist denn das so? Die essen ja spät und die essen Croissants und Weißbrot und dann rauchen die noch und dann essen sie viele Gänge und machen Lamur, okay, das hält gesund. Aber vielleicht essen sie oder nehmen sie irgendwas zu sich, was irgendwie sie gesund hält.

Dann ist man natürlich sehr schnell auf den Rotwein gekommen. Und dann hat man gesehen, ja gut, da ist Resveratrol drin. Und Resveratrol hat bei Fliegen, Würmern und Häfen gezeigt, oh, Lebensverlängerung, super.

Hat man das hochgerechnet bei Menschen, okay, sieben Liter am Tag musst du trinken.

[Nils Behrens] (46:05 - 46:06)
Ich hätte zwölf gehört, aber ja.

[Dr. Yael Adler] (46:07 - 46:10)
Oh, das gibt verschiedene Stimmt. Je nachdem, wie man es ausrechnet und wie groß die Flasche ist.

[Nils Behrens] (46:10 - 46:11)
Wahrscheinlich.

[Dr. Yael Adler] (46:12 - 47:08)
Also so oder so zu viel, deine Leber lässt schön grüßen. Das kann es also nicht alleine sein. Natürlich sind ja noch Bitterstoffe drin und Traubenkernextrakt.

Also Rotwein ist schon von allen Alkoholikern wahrscheinlich der gesündeste. Und alle Langlebigen in den Blousons trinken ja auch Rotwein. In Maßen.

Aber es soll in Maßen sein. Bei Frauen nicht mehr als 125 Milliliter, bei Männern das Doppelte. Und auch nicht jeden Tag, am besten am Wochenende frei haben.

Oder noch seltener. Also das sind schon alte Zahlen. Also heute, die Anti-Aging-Community sagt, besser gar kein Alkohol trinken.

Aber das ist auch wieder lebensfremd. Viele mögen das aber eben in Maßen. Und dann vielleicht mal kleine Schlucke Rotwein zum Essen.

Achtung, nur Diabetiker, bei denen kann im Nachhinein der Blutzucker doch ganz schön durcheinander geraten. Aber was ich sagen will, man lernt sehr viel über sich, über seinen Stoffwechsel und über Lebensmittel. Und seit ich gesehen habe, dass ein großer Salat mit Artischocke und Ei- und Schafskäse meinen Blutzucker nicht ansteigen lässt, esse ich das sehr gerne mittags in der Praxis, weil ich dann keine Müdigkeit danach habe.

[Nils Behrens] (47:08 - 47:28)
Wow, spannend, sehr spannend. Wenn man jetzt so sagen würde, ich weiß, da gibt es ja wirklich viele, wahrscheinlich auch gerade unsere Hörer, die schon sehr durchoptimiert sind. Aber wenn du mal so einen durchschnittlichen Patienten bei dir hast, durchschnittlichen Deutschen, welche drei Dinge sollte jeder sofort in der eigenen Ernährung ändern, um langfristig gesünder zu leben?

[Dr. Yael Adler] (47:29 - 47:31)
Erstens, 30 Pflanzen pro Woche.

[Nils Behrens] (47:32 - 47:37)
30 Pflanzen pro Woche, check. Also Pflanzen, ich glaube auch, dass sogar Kräuter auch dazugezählt werden.

[Dr. Yael Adler] (47:37 - 48:25)
Ja, das hatte ich vorhin gesagt. Ja, auf jeden Fall, genau, Kräuter und auch Gewürze. Zweitens, 30 Gramm Ballaststoffe am Tag.

Drittens, nachts am besten nicht irgendwas snacken, sondern nachts wirklich der Darmflora und dem Körper Ruhe geben, in Ruhe zu fermentieren und von Wachstum auf Wartung zu schalten. Also wirklich diese Fastenphase in der Nacht zu schätzen. Man schläft besser.

Und Breakfast oder Fastenbrechen, wie man natürlich wieder im Volksmund zum Frühstück sagt oder in Englisch zum Frühstück sagt, das hat seine Bewandtnis, das ist gesund. Denn wenn wir nachts immer essen und auch spät essen, dann ist der Körper überlastet tatsächlich und das macht auch dick. Also wenn man Gewichtskontrolle machen will, sind Essenspausen wirklich eine gute Sache.

[Nils Behrens] (48:25 - 49:07)
Ja, finde ich sehr gute Tipps. Und ich finde es auch gerade dieses, weil du es nochmal sagst, diese Abendruhe dann auch nochmal so zu schätzen. Ich erinnere das noch wirklich schon aus meinem gefühlt früheren Leben, dass man dann wirklich völlig selbstverständlich mit dem Abendessen fertig war, sich danach auf die Sofa gesetzt hat, Fernsehen geguckt hat und sich ganz selbstverständlich noch einen Snack irgendwie dahingestellt hat.

Wo man denkt so, warum? Also wirklich so, man hat ja jetzt gerade eine Mahlzeit zu sich genommen und sollte ja eigentlich die Mahlzeit so zu sich genommen haben, dass man ein Sättigungsgefühl halbwegs hat. Und diese Snacks waren dann einfach irgendwann nur so ein Ritual geworden, weil es irgendwie quasi zum Fernsehen dazugehört.

[Dr. Yael Adler] (49:07 - 49:23)
Und Kaugeräusch ist auch ein wichtiger Punkt. Also gerade beim Fernsehen oder vom Handy essen, da merkt man nicht, wann man satt ist. Das Kaugeräusch macht Lust, das hilft bei der Verdauung und hilft bei Menschen im Altenheim, dass sie Appetit haben, aber hilft Menschen nicht im Altenheim, dass sie sich nicht überessen.

[Nils Behrens] (49:24 - 49:37)
Du beschreibst von großen Unsicherheiten, sag ich mal, was das ganze Thema der Versorgung von Mikronährstoffen eben auch so betrifft. Wann sind denn Supplements für dich sinnvoll?

[Dr. Yael Adler] (49:37 - 50:44)
Ich finde, Supplements sind für nahezu jeden sinnvoll, weil ich bei nahezu jedem sehe, dass Mängel im Blut sind. Und zwar vom Baby bis zum Greisen. Aber das heißt nicht, dass alle Supplements für alle nötig sind.

Wir wissen, dass ab dem Babyalter Vitamin D gegeben wird, 500 Einheiten beim Baby, das gestillt wird, in die Wange gesteckt, weil sonst die einen Vitamin-D-Mangel haben und weiche Knochen bekommen können. Und das gilt auch natürlich bei Frauen in der Menopause. Aber mittlerweile gilt das für jeden, dass wir eine gewisse Menge Vitamin D benötigen.

Selbst das Deutsche Krebsforschungszentrum empfiehlt das, denn man sieht 13 Prozent weniger Krebserkrankungen. Außerdem ist die Virusabwehr besser. Bei Covid hat man das gesehen.

Menschen, die einen guten Vitamin-D-Level im Blut hatten, hatten weniger schwere Verläufe. Und wir sehen das bei allen anderen Infektionserkrankungen auch. Außerdem hat es an ganz vielen Ecken und Enden in unserem Körper einen guten Effekt, wie zum Beispiel bei Hautgesundheit, bei Haargesundheit, bei Autoimmunerkrankungen ist es eben auch anti-entzündlich.

Also es ist ein ganz wichtiges Vitamin. Es ist eigentlich auch ein Hormon, denn unser Körper kann das selber produzieren in der Sonne. Aber das Problem ist, wenn wir zu viel in die Sonne gehen, dann haben wir wieder Hautalterung und Hautkrebsrisiko.

[Nils Behrens] (50:45 - 50:49)
Gerade als Dermatologin weißt du ja auch, dass wir eigentlich gar nicht in die Sonne ohne Sonnenschutz gehen sollten.

[Dr. Yael Adler] (50:49 - 50:53)
So ist es. Deswegen bin ich auch nicht sonnengebräunt. Die meisten sind das jetzt schon.

[Nils Behrens] (50:54 - 50:54)
Ja.

[Dr. Yael Adler] (50:56 - 51:55)
Das ist das. Außerdem, ich finde das ganz gut, wenn man das jetzt mit K2 kombiniert. Denn doch, es gibt immer mehr Daten, die zeigen, dass es besser ist für den Knochen.

Der wird einfach noch schöner verknöchert und auch Gefäße besser vor Verkalkung geschützt. Und wenn mich Patienten fragen, welches Supplement soll ich denn noch nehmen? Aber ich mag eigentlich nicht so viele Supplements.

Dann sage ich das Zweitwichtigste oder genauso. Dann sage ich immer, was auch genauso wichtig ist im Grunde wie Vitamin D, sind Omega-3-Fettsäuren. Weil die haben auch alle zu wenig.

Und das ist sehr faszinierend, wenn du in den Zellen guckst. Die haben in der Zellwand zu wenig von diesen Omega-3-Fettsäuren. Und du musst dir vorstellen, so ein Fisch ist ja so schön weich und flexibel.

Der ist ja auch aus Omega-3-Fettsäuren und Fischöl aufgebaut. Und wenn du das in deinen Zellen nicht drin hast, dann sind die Zellen steif. Während wenn du viel Omega-3 aufnimmst, dann werden auch deine Zellen weicher wie so ein Fisch.

Das heißt, dein Gefäßsystem wird weicher und ist nicht so hypertonisch. Also hoher Blutdruck ist nicht so eine Gefahr. Und auch die Zellen flutschen besser durch das Gefäß.

Und es ist eben auch für den Aufbau des Gehirns wichtig und für die Antientzündung.

[Nils Behrens] (51:55 - 52:30)
Ich will nur ganz kurz entschuldigen, weil ich das gerade gelernt hatte, auch durch eine Folge, die wir nur zum Thema Omega-3 gemacht haben. Finde ich ganz interessant, weil diese Zellmembran eben halt ein gutes Mischverhältnis auch eben halt haben sollte. Und wenn man sich dann wiederum überlegt, es gibt ja wirklich einige, ich sage jetzt mal, gerade von diesen amerikanischen Longevity-Ärzten, die sagen so, also eine Flasche Olivenöl sollte man eigentlich pro Woche so zu sich nehmen.

Die jetzt schon so wieder so einen Öl-Hype da auslösen. Und das ist ja zum Beispiel Omega-9, wenn ich es richtig weiß. Das heißt, man denkt immer, es ist gesund, deswegen muss es Omega-3 sein.

Stimmt aber nicht.

[Dr. Yael Adler] (52:30 - 52:34)
Es gibt noch andere Aspekte, warum ein Öl gesund sein kann. Da sind ja auch antientzündliche Stoffe drin.

[Nils Behrens] (52:34 - 53:04)
Worauf ich hinaus möchte ist natürlich, dass wenn du ein gutes Mischverhältnis haben möchtest in der Zellmembran, musst du natürlich immer gegenhalten. Das heißt also, wenn du irgendwann das eine Fett sehr, sehr viel zu dir nimmst, sei es eben halt durch das Olivenöl des Omega-9 oder eben halt durch die ja häufig etwas verarbeitete Nahrung des Omega-6, dann muss man natürlich irgendwie gucken, damit irgendwie das Mischverhältnis stimmt, dass irgendwie immer noch genügend Omega-3 da ist. Und deswegen fand ich das eigentlich so einen ganz wichtigen Punkt, dass man sich immer wieder bewusst macht, nein, ich brauche das nicht nur, weil es gut ist, sondern ich muss es eben halt auch als Gegengewicht zu den anderen Ölen haben.

[Dr. Yael Adler] (53:04 - 53:12)
Also übrigens, man sagt, dass da eben Olivenölstoffe drin sind, die sind so effektiv wie das Ibuprofen, also so gut antientzündlich. Interessant.

[Nils Behrens] (53:14 - 53:21)
Genau, wir waren jetzt gerade bei supplementieren. Wir haben jetzt gerade gesagt, Omega-3, wir hatten gesagt, das Vitamin D, idealerweise mit K2.

[Dr. Yael Adler] (53:22 - 53:46)
So, und dann, was natürlich in den Jodmangelgebieten wie in Deutschland wichtig ist, ist Jod. Und deswegen gibt es das Volkssupplement jodiertes Speisesalz. Und das würde ich auch wirklich jedem empfehlen, das ist so eine Basisversorgung.

Viele sagen, das reicht nicht mal. Viele könnten auch von Jod-Supplements profitieren. Ich selber nehme das auch, weil ich neige zum Beispiel sonst zu Struma oder Knoten, wie viele andere auch.

[Nils Behrens] (53:46 - 53:55)
Ja, ich supplementiere Jod auch. Das ist ja wirklich, ich glaube, das kleinste Supplement, was ich regelmäßig zu mir nehme. Das ist so ein Tick größer als eine stecknadelgroße Tablette.

[Dr. Yael Adler] (53:55 - 54:22)
Und gerade Jugendliche in der Pubertät, wo die echt performen müssen, das ist ja wichtig für die Schilddrüsenhormone, die brauchen Jod und Selen. Deswegen finde ich Selen auch sehr wichtig. Die Schilddrüse ist ja eine wichtige Steuerzentrale für unsere Körperfunktionen, auch für die Hautgesundheit.

Das heißt, ich gebe meinen Patienten immer Vitamin D mit K2 und Omega 3. Und ich motiviere sie auch sehr gerne zu Selen. Und für Haut- und Haar- und Nagelpatienten, auch Bindegewebepatienten, sage ich, und Knochen, Zink ist auch nicht so schlecht.

Wobei da sind viele ganz gut aufgestellt.

[Nils Behrens] (54:22 - 54:29)
Gerade für die Männer auch wegen der Hormone, ehrlich gesagt. Gerade, wir haben schon über Testosteronmangel gesprochen.

[Dr. Yael Adler] (54:30 - 57:26)
Stimmt, absolut. Und das ist in 300 Enzymreaktionen beteiligt. Also, die Leute sind am unteren normalen Rand.

Also, sie sind jetzt nicht ganz oben. Die sind meistens irgendwo Mitte unten. Und da kann man schon noch ein bisschen nachhelfen.

Und was sehr vielen auch hilft, ist Magnesium. Organisches Magnesium, besser verträglich und mit mehr verschiedenen Funktionen als das anorganische. Also, ich empfehle organisches Magnesium.

Sehr gerne auch verschiedene. Weil, wenn man das abends nimmt, dann scheint es doch, den Schlaf zu unterstützen, zu entspannen. Die Verdauung profitiert.

Viele können damit erst recht erst mal aufs Klo gehen. Ist gut fürs Herz, gegen Herzrhythmusstörungen. Und auch für die Mitochondrien und so Zellfabriken.

Auch für die Muskulatur. Sportler wissen das. Und auch, dass man keine Wadenkrämpfe kriegt.

Also, auch das kann man so blind nehmen, auch ohne Tests. Aber vieles andere, denke ich, wie Co-Enzym Q10, was manchen fehlt, was ein super Supplement sein kann. Oder eben Biotin oder andere B-Vitamine.

Hier würde ich es besser finden, zu messen. Und nicht unbedingt immer blind mit der Gießkanne da drauf zu hauen. Weil man weiß auch aus der Sportmedizin, dass man den Körper auch faul machen kann.

Also, wenn du im Training bist und du setzt einen Trainingsreiz, dann hast du Stress, Gewebestress. Und das ist aber in dem Fall gut, weil das natürlich eine Gegenreaktion, Muskelaufbau zum Beispiel, mehr Toleranz dann auslöst. Und der Körper reagiert auch mit Antioxidantienproduktion.

Wir können ja auch quasi Vitamine selber herstellen, also sogenannte Antioxidantien. Das sind nicht nur Vitamine. Und wenn wir jetzt aber dem Körper diese Arbeit abnehmen, dann bleibt so ein bisschen der Trainingseffekt auch aus.

Deswegen bin ich eher jemand für gezielte Supplementierung und für Frauen auch eben Eisen mit Vitamin C. Ein wichtiges Thema, sehr viele Frauen haben einen Eisenmangel. Du hast vorhin gefragt, ob man das merkt.

Viele merken es nur, dass sie eine Infektneigung haben, dass sie vielleicht sprödes Haar haben, brüchiges Haar im Haarausfall haben, brüchige Nägel, eingerissene Mundwinkel, müde sind, blass sind. Also es gibt so viele unspezifische Symptome, wo man nicht immer gleich sagen kann, das ist ein Eisenmangel. Aber ich gucke das regelmäßig nach im Blut, Schilddrüse und Speichereisen, aber auch Vitamin B12 und noch besser Holo-TC.

Das ist das aktive B12 und sehr gerne auch die B-Vitamine. Und man gönnt sich ja sonst nix, aber man kann ja doch mal, wenn man irgendwie noch ein bisschen Geld übrig hat und sich was für seine Gesundheit tun will, ist es einfach wissenschaftlicher gucken, was fehlt in mir persönlich. Es gibt Menschen, die sind eher risikobehaftet für Krebs, andere für Gefäßerkrankungen.

Ich habe Patienten, die sind dick, die haben weder einen hohen Blutzucker noch erhöhte Cholesterinwerte. Aber vielleicht haben sie Prostatakrebs oder so etwas. Also man muss ein bisschen individualisierter, finde ich, als Ärztin argumentieren.

Aber ich bin schon sehr begeistert, was viele Supplements erreichen. Beispiel auch noch mal Akne, ich habe sehr viele Akne-Patienten. Denen darf man erst mal sagen, bitte nicht so viel Kuhmilch und Zucker zu sich nehmen, weil das macht Akne, außerdem auch Fast Food.

Auch zu viel B12 kann Pickel fördern.

[Nils Behrens] (57:27 - 57:27)
Ach, ist das so?

[Dr. Yael Adler] (57:28 - 57:55)
Ja, also Kuhmilch, Zucker, weißes Mehl, Fast Food und B12. Und Marihuana sollten sie nicht so konsumieren, macht auch die Haut fettig. Aber gerade bei den Mädchen, die haben oft einen Eisenmangel.

Die menstruieren stark und leben halt damit so vor sich hin. Dann gibst du den Eisen mit Vitamin C und machst noch so andere Blutwerte und sagst dann, komm, sehen wir uns in vier Wochen, besprechen die Werte und dann müssen wir gucken, ob sie so ein innerliches Medikament gegen schwere Akne bekommen oder du. Und dann kommen die wieder und dann ist die Akne einfach nahezu abgeheilt.

[Nils Behrens] (57:55 - 57:55)
Ja.

[Dr. Yael Adler] (57:56 - 58:18)
Weil plötzlich wir den Eisenhaushalt eh schon aufgebaut haben. Das ist dann, die kommen ja dann mit so Werten oft. Also wenn wir Eisen auffüllen, dann geht die Akne zurück.

Wenn wir Omega auffüllen, das mache ich ja auch immer schon beim ersten Termin, dann geht die Akne zurück. Und wenn sie Milch und Zucker weglassen, geht die Akne auch zurück. Und dann braucht man ganz oft gar keine Medikamente mehr.

Oft braucht man sie schon noch. Also ich will jetzt nicht sagen, dass man alles mit Ernährung im Lebensstil schaffen kann, aber ganz viel.

[Nils Behrens] (58:18 - 58:45)
Ich war ganz überrascht. Wir hatten die Dame, mit der ich die Omega-3-Folge gemacht hatte, die hatte ganz schlimm Neurodermitis. Und bei der hat tatsächlich Omega-3 wirklich massiv geholfen gegen Neurodermitis.

Und ich kenne das noch wirklich so aus meiner Ausbildungszeit. Da hatte ich einen, das war der erste Mensch, den ich mit Neurodermitis kennengelernt hatte, der das so schlimm gehabt hat. Das war wirklich so, wirklich so.

Der sah aus eigentlich, ich meine, wir waren in der Ausbildung, er war im Teenageralter und er sah aus wie ein alter Mann, weil es einfach so trocken alles irgendwie so war.

[Dr. Yael Adler] (58:45 - 59:35)
Ich hatte gestern eine Patientin mit einer Neurodermitis, mit mittleres Alter, die ich kennengelernt habe, mit einer schweren Neurodermitis, mit vielen so Falten, weil die Haut so verdickt ist durch die Entzündung. Und bei der haben wir das auch alles gemacht. Sie geht außerdem noch in die Salzgrotte, das hilft ihr sehr gut.

Und sie darf keine harten Medikamente nehmen, weil sie noch eine andere Diagnose hat. Das heißt, ich konnte ihr nicht die klassischen Medikamente geben, die man so immer so gibt innerlich. Und ich habe, sie hat gesagt, sie würde so gerne in die Sonne gehen.

Aber kaum geht sie in die Sonne, brennt ihre Haut wie Feuer. Und bei gewissen Hauttypen ist ein bisschen Sonne gegen eine Hautentzündung gar nicht so schlecht. Man nutzt die Sonne ja auch als Therapeutikum.

Und dann habe ich ihr gesagt, haben Sie schon mal Möhrensaft probiert? Und jetzt trinkt sie jeden Tag ein Glas Möhrensaft mit einem Tröpfchen Öl. Das sind dann Beta-Carotin-Mengen, die sie zu sich nimmt.

Die lagern sich in der Haut ab. Und jetzt kann sie in die Sonne gehen. Es brennt gar nichts mehr.

Was Lebensmittel alles können.

[Nils Behrens] (59:36 - 59:41)
Das ist bei mir wirklich der größte Gamechanger, ist Asexantin, also auch ein Beta-Carotin.

[Dr. Yael Adler] (59:41 - 59:44)
Und es ist auch ein Carotinoid.

[Nils Behrens] (59:45 - 59:57)
Entschuldigung, ein Carotinoid, absolut richtig. Und das ist wirklich, ich neigte sonst auch selbst mit, mit SPF sehr schnell immer zum Thema Sonnenbrand. Und es ist so viel besser geworden, einfach wirklich so.

[Dr. Yael Adler] (59:57 - 1:01:19)
Ja, das empfehle ich meinen Patienten auch, wenn die Sonnenallergie haben oder eben sehr sonnenempfindlich sind, auch wenn sie schon Hautkrebsvorstufen oder Hautkrebs hatten. Ich nehme das auch. Ich sage immer Lachs und Flamingo, super Sache.

Auch ein Glas Möhrensaft. Da muss man übrigens beim Möhrensaft keine Angst haben, dass man sich irgendwie eine Vitamin-A-Überdosis zufügt. Das passiert nicht, denn der Körper steuert selber, wie viel Vitamin-A er aus diesem Pro-Vitamin-A-Beta-Carotin überhaupt herstellen will.

Bei Rauchern zum Beispiel, da darf man ja keine Vitamin-A-Kapseln oder Beta-Carotin-Kapseln geben, weil man denkt, womöglich wird das Lungenkrebsrisiko dadurch erhöht. Aber Möhrensaft ist eine safe Sache und da kann man nicht viel kaputt machen, im Gegenteil. Und gleichzeitig sollte man im Kopf haben, auch andere Pflanzen, Farbstoffe sind mindestens genauso wichtig.

Lycopin aus dem Tomatenmark, super, einen Esslöffel am Tag mit einem Tröpfchen Öl, auch Carotinoid, super Anti-Aging, krebshemmend. Außerdem Anthuziane aus den blauen Beeren, sehr gerne die tiefgekühlten Heidelbeeren oder Waldbeeren, die Blaubeeren nutzen, sind noch viel blauer als die gezüchteten, die wir so im Laden bekommen. Oder von der Roten Beete Betanin, diese Farbe ist sehr gut auch fürs Herz-Kreislauf-System.

Und dann natürlich das Chlorophyll und hier liebe ich quietschgrünen Bio-Matcha-Pulvertee aus Japan. Der wurde ja extra noch mal beschattet, damit er noch mal ordentlich Chlorophyll bildet. Man muss wirklich bei der Qualität darauf achten, dass der quietschgrün ist und nicht irgendwie Moos-Schlammgrün oder Tannengrün oder Braun-Grau.

[Nils Behrens] (1:01:19 - 1:01:25)
Der wird das ja auch manchmal mit der Zeit. Also wir lagern den eben halt tatsächlich hier immer im Kühlschrank. Und damit er eben halt...

[Dr. Yael Adler] (1:01:25 - 1:02:13)
Ich lagere meinen auch immer im Kühlschrank, dann bleibt er länger frisch, das empfiehlt man ja auch in Japan so. Und das ist halt super, weil du hast einerseits das Chlorophyll, was übrigens auch sehr gut ist für einen straffen Körper, zum Kollagen-Aufbau. Aber da ist auch Epigallocatechin-Galat drin, ein ganz wertvoller Pflanzenstoff.

Pflanzen haben halt einfach tolle Chemikalien, die uns auch gesund halten können. Und das ist auch super für den Stoffwechsel, es ist krebshemmend, es senkt das böse Cholesterin, es hilft bei der Appetitkontrolle, es ist anti-Falten, anti-Entzündung. Und zwei Tassen Matcha-Pulvertee, ich tue die immer, ich habe so einen Milchschäumer, wie früher die Milch geschäumt worden ist.

Jetzt ist da Wasser drin und ein Teelöffel quietschgrüner Matcha-Pulvertee. Draufdrücken, wird dann bei 80 Grad, so sollte es nicht heißer sein, aufgeschäumt. Dann mache ich einen Schuss Pflanzendrink rein, Soja zum Beispiel.

Und es ist so gesund.

[Nils Behrens] (1:02:13 - 1:02:19)
Perfekt, das ist auch mein Hack. Es ist wirklich mein Hack, immer diesen Milchaufschäumer als Matcha-Maker sozusagen zu machen.

[Dr. Yael Adler] (1:02:19 - 1:02:20)
Genau, nicht mit diesem Besen, das ist so...

[Nils Behrens] (1:02:20 - 1:02:38)
Ja, ich habe tatsächlich in der Zeit, als ich noch regelmäßig so weiße Oberhemden getragen habe, habe ich es immer geschafft, mir mit diesem Besen, dann ist ja immer eine Borste, die quer hängt und dann spritzt dir einmal dann das Hemd voll. Das ist nicht gut, nicht gut. Ich habe es heute in weiße Hose an, ich habe es trotzdem geschafft, wieder mit Matcha drauf zu machen, aber ja, es ist...

[Dr. Yael Adler] (1:02:38 - 1:02:39)
Ich habe noch nichts gesehen.

[Nils Behrens] (1:02:39 - 1:02:47)
Nein, ich habe es auch versucht, beides Gegen rauszukriegen. Sagen wir mal, welche kleinen Routinen empfiehlst du denn, um dauerhaft genial ernährt zu bleiben, wie dein Buch heißt?

[Dr. Yael Adler] (1:02:49 - 1:03:42)
Erstmal sich entspannen, nicht jedem Trend hinterherlaufen. Ernährung ist keine Religion, selbst wenn es viele Extremisten gibt und sehr viele Leute, die das Wohl über die Menschheit bringen wollen, dabei auch oft sehr gerne verdienen wollen. Dinge zu essen, die einem Spaß machen und schmecken.

Man muss sich nie mit gesunden Lebensmitteln versorgen, die einem eklig sind. Es gibt so viel Vielfalt. Außerdem ein bisschen Lebensmittel mit Leidenschaft und anfassen, riechen, schmecken, also mit Sinnen sinnlich benutzen.

Zum Beispiel Microgreens mal züchten oder fermentieren oder Kartoffelschalen noch mal verwerten, nämlich Chips daraus im Backofen machen oder von Kichererbsen das Wasser nehmen und anstatt Eischnee aufschäumen oder den Kaffeesatz in den Keksteig mischen. Also sehen, was Lebensmittel alle können. Oder zum Beispiel auch von Möhren des Grünes kann man wie Petersilie benutzen, wenn es Biomöhren sind.

[Nils Behrens] (1:03:43 - 1:03:43)
Wirklich?

[Dr. Yael Adler] (1:03:44 - 1:04:24)
Oder auch von Roter Beete. Dass man einfach auch mal selber kocht wieder, vielleicht mit Freunden zusammen. Ein Grund, warum die Franzosen vielleicht auch weniger Herzinfarkte haben, ist, dass sie einfach auch gerne essen, genussvoll essen, entspannt essen, miteinander essen, also nicht alleine sind, dann nicht vereinsamen.

Und ja, auch Alkohol kann natürlich entspannen, aber man braucht jetzt nicht für die Herzgesundheit mit Alkohol anfangen, will ich nur sagen. Ich zum Beispiel, ich werde immer müde, wenn ich jetzt Alkohol trinke, ich trinke es sehr selten, aber ab und zu mal ein Gläschen. Ich liebe halt Ingwertee zum Beispiel oder Minzetee und dann mache ich mir mal Zitrone oder irgendwas rein, dass es so nach was schmeckt.

Also man muss auch nicht immer nur stilles Wasser trinken. Es dürfen auch verschiedene Geschmäcker im Wasser rumschwimmen.

[Nils Behrens] (1:04:25 - 1:05:50)
Finde ich total gut, finde ich total gut. Ich möchte auch an dieser Stelle von mir persönlich zum Beispiel sagen, ich finde, dass man manchmal Lebensmittel, von denen man dachte, man mag sie nicht, auch immer mal wieder eine neue Chance geben sollte. Also ich gebe dir mal mein Beispiel.

Mein Lieblingsbeispiel war der Blumenkohl. Blumenkohl fand ich, weil ich ihn so früher auf diesen großen Familienfesten, da gibt es den immer so mega durchgekocht, in dieser Gastronomie. Und dann fand ich ihn immer so ekelhaft, weil er hat ja so eine richtige, ich glaube, es ist tatsächlich eine Harnsäure, die er entwickelt, also zumindest riecht und schmeckt es so.

Und ich fand es fürchterlich. Ich konnte deswegen wirklich bis vor, ich würde sagen, bis vor sechs Jahren, sieben Jahren kein Blumenkohl essen. Und jetzt kam dann, ich war damals viel in London, kam dann so dieses Thema Blumenkohlsteaks auf, so dass man richtig vom Grill so ein richtiges Steak, was dann toll mariniert war und alles als Blumenkohl.

Und ich dachte am Anfang so, Gott, ich esse das niemals und fand es so gut. Und dann habe ich mich durch das Blumenkohlsteak dem Blumenkohl wieder angenähert und habe dann festgestellt, wenn er nicht so durchgekocht ist und nicht so viel, ja, also so, wenn er einfach gut zubereitet ist, finde ich es total super. Deswegen also meine Shout-out in diesem Zusammenhang, wenn man eben halt auf diese 30 Lebensmittel, also Pflanzenstoffe dann eben mal kommen möchte, ist auch wirklich noch mal wieder Pflanzen eine neue Chance zu geben, die man vielleicht irgendwann für sich, als man mag sie nicht, abgehakt hat.

Es kann durchaus sein, dass es manchmal einfach auch nur über eine zubereitete Farbe kommt.

[Dr. Yael Adler] (1:05:50 - 1:06:20)
Ich finde es auch wichtig, dass man offen bleibt und dass man ein bisschen nach der Wissenschaft auch schaut. Die bringt ja doch auch mal neue Erkenntnisse, auch wenn sie oft noch widersprüchlich sind und wenn Kollegen sogar einander angreifen. Auch das gibt es ja noch.

Aber ich habe selber ein Umdenken, das wollte ich gerne noch mal erzählen, zum Thema Kollagen im Laufe meiner Arztkarriere gehabt. Am Anfang dachte ich immer, na gut, das wird ja, wenn man so Kollagen zu sich nimmt, im Darm zerlegt und dann geht es halt in den Körper und du kannst ja nicht den Kollagen bestimmen. Jetzt geh mal in die Augenfalte, du hast keine.

Also geh mal in die Augenfalte und mach die glatt.

[Nils Behrens] (1:06:20 - 1:06:21)
Du hast auch keine, aber ja.

[Dr. Yael Adler] (1:06:24 - 1:06:43)
Und das ist völlig unnötig. Dann gab es aber Studien, die gezeigt haben, dass wenn du dich mit Kollagen versorgst, die Haare besser wachsen, die Nägel stabiler werden, der Knochen stärker wird und dass die Reibeisenhaut bei Patienten auch besser wird. Und tatsächlich, ja, ich benutze das in der Praxis.

Darf ich noch mal sagen? Ich sage es nochmal.

[Nils Behrens] (1:06:44 - 1:06:44)
Ja, bitte.

[Dr. Yael Adler] (1:06:45 - 1:07:18)
Und dann gab es irgendwann die Studien, die aber zeigten, krass, die Haare wachsen besser mit Kollagen. Die Hautdurchfeuchtung wird besser, Knitterfällchen werden dadurch eben etwas glatter. Und das kann auch dem Knochen guttun.

Das heißt, wenn wir Kollagen zu uns nehmen wollen, können wir natürlich Omas Knochenbrühe kochen, jeden Tag uns ein Glas abfüllen, also nicht gekochte Oma, sondern das Rezept von Oma, mit den Knochen, die zehn, zwölf Stunden ausgekocht sind. Da kommt Hyaluronsäure raus und Kollagen raus. Und dann muss man drüber frisch Petersilie streuen wegen des Vitamin Cs, weil Kollagen und Vitamin C brauchen sich.

[Nils Behrens] (1:07:18 - 1:07:18)
Ach, das wusste ich noch gar nicht.

[Dr. Yael Adler] (1:07:18 - 1:08:56)
Damit es aufgebaut wird im Körper gut. Und da hat man natürlich schon eine relativ okaye Bioverfügbarkeit, aber es gibt ja eben auch die Möglichkeit, das als Nahrungsergänzungsmittel zu nutzen. Hydrolysiertes Kollagen, das dann wirklich gut bioverfügbar ist, also klein gehäckselt und gut in den Körper aufgenommen werden kann.

Und wenn man den Körper dann doch reichlich mit Kollagen versorgt, mehr als er jetzt vielleicht auf den ersten Blick brauchen würde, dann muss er nicht mehr Triage machen. Das kennen wir ja so von Corona oder aus der Notfallmedizin oder Kriegsmediziner. Es werden erst mal die versorgt, die die besten Chancen haben, die am schwersten betroffen sind, aber die noch am besten Chancen haben bei der Rettung.

Und so schickt der Körper das Kollagen, was er dann aus diesen Aminosäurepartikeln selber wieder zusammenbaut, vielleicht in den Herzbeutel oder baut es eben im Gehirn oder irgendwo auf. Aber halt nicht in der ... Oder schickt es in die Gesäßfalte.

Aber wenn wir viel Bausteine für Kollagen haben, dann kann er natürlich aus den vollen schöpfen und dann kann er den ganzen Körper versorgen. Und ich sehe bei den Patienten, und das ist das Interessante, die haben das dann für den Haarausfall bekommen. Und es ist wie Baumaterial für die Haare und stabilisiert auch die Haare im Haarkanal.

Das baut so kleine Haltefäden auf, damit das Haar erst mal wieder robust drin sitzt. Aber die haben ja dann gesagt, Mensch, ich habe so Reibeisenhaut, die Haut hat so Rauigkeiten hier auf dem Oberarm. Das ist auch besser geworden.

Ja, weil die Haut durch Feuchtung plötzlich besser wird und dieses Raue, Hornige dann abgemildert wird. Und das finde ich interessant. Also man darf wissenschaftsoffen bleiben und ruhig auch mal experimentieren und vielleicht noch mal seine Sicht revidieren.

Also ich habe mich immer ein bisschen drüber lustig gemacht. Und mittlerweile nehme ich das selber und empfehle das selber vielen Patienten. Und die geben mir sehr gutes Feedback.

Also es ist nicht so schlecht alles.

[Nils Behrens] (1:08:56 - 1:09:39)
Absolut, absolut. Bei mir war es 100 Prozent genauso. Ich habe auch immer gedacht, woher soll denn das Kollagen wissen?

Das ist von da. Und nee, ich habe da wirklich null dran geglaubt und habe es tatsächlich am eigenen Körper dann irgendwie gemerkt. Und was mich jetzt noch mal zusätzlich motiviert hat, ist eine neue Studie, dass insbesondere wenn man Kollagen und Proteine miteinander mischt, dass dann die Proteinwirksamkeit um 30 Prozent stürzt.

So, das heißt also noch mal dann auch Shoutout an die wenigen Männer, die mir immer zuhören. Leider sind es nicht so viele, aber die dann auch noch. Also ich meine, die Frauen wollen genauso größere oder bessere Muskulatur haben.

Insofern interessiert das dann vielleicht auch alle. Das heißt wirklich, die Proteinwirksamkeit wird eben halt signifikant erhöht, wenn man sie eben halt mit Kollagen kombiniert. Und deswegen, ich finde, das alleine sollte auch schon ein Grund sein.

[Dr. Yael Adler] (1:09:39 - 1:10:14)
Und was auch so interessant ist zum Thema Supplements, Kreatin im Sportbereich. Wir haben vorhin, bevor wir hier miteinander gesprochen haben, ganz kurz darüber gesprochen, dass es eben nicht nur für dicke Muskeln ist, die schnell energetisch explodieren können und auch ansehnlicher aussehen, weil natürlich auch Wasser gezogen wird, sondern es ist auch für die Gehirngesundheit jetzt neue Dings entdeckt. Also nicht nur für die Freaks in der Fitnessindustrie, sondern auch für die menopausalen Frauen oder für Leute im Reha-Bereich.

Weil wir brauchen nicht nur Muskelenergie, wir brauchen sie auch an anderen Stellen. Und das ist total faszinierend. Auch da, finde ich, ist die Wissenschaft weitergekommen und da darf man wissenschaftsoffen bleiben und es einfach mal ausprobieren.

[Nils Behrens] (1:10:15 - 1:10:33)
Ich finde es total lustig, dass du das jetzt gerade ansprichst, weil für mich war Kreatin immer wirklich so voll in dieser Pumpe, also in dieser Bodybuilding-Szene. Und ich war gestern Abend bei deiner Kollegin Dr. Emi, die hat da eine Lounge-Party gehabt und waren eigentlich fast nur Frauen. Und da hat sie dann auch erzählt, was für ein großer Kreatin-Fan ich bin.

Und dann meinte sie, ach, also du als Mann nimmst das auch?

[Dr. Yael Adler] (1:10:34 - 1:10:34)
Oh ja.

[Nils Behrens] (1:10:34 - 1:10:38)
Und dann dachte ich so, okay, so weit ist es schon, dass Frauen das jetzt für sich gekappert haben.

[Dr. Yael Adler] (1:10:38 - 1:10:44)
Das einzige Problem ist, die Frauen sind erst mal schockiert, weil man nimmt oft ein Kilo zu, aber es ist nur Wasser, was dann in der Muskulatur sich dann sammelt.

[Nils Behrens] (1:10:44 - 1:11:14)
Und vor allem in der Muskulatur. Man sieht nicht schwammiger aus, sondern man sieht definierter damit aus. Also, ach Mensch, Jael, das ist, ich finde, gefühlt können wir noch ewig weiterreden.

Aber dafür gibt es eben halt auch dein Buch und deinen Podcast und die vielen anderen Möglichkeiten. Ich möchte auf jeden Fall dein geniales Buch Genialernährt an dieser Stelle noch mal besonders empfehlen. Es ist erschienen im Drömer Verlag und ich würde mal sagen, es ist wirklich eine Inspiration für jede Küche und jeder, der über Nahrung und eine gesunde Ernährung nachdenkt.

[Dr. Yael Adler] (1:11:14 - 1:11:18)
Ja, vielen Dank. Es hat mir total Spaß gemacht. Du kennst dich auch so gut aus.

War echt lecker.

[Nils Behrens] (1:11:19 - 1:11:25)
Dankeschön. Hast du eigentlich ein persönliches Lieblings-Supplement?

[Dr. Yael Adler] (1:11:27 - 1:11:37)
Na, ich esse Vitamin D jeden Tag, Magnesium jeden Tag, Jodsalz, Jod auch sehr regelmäßig, Selen und Omega 3.

[Nils Behrens] (1:11:38 - 1:12:02)
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