

Clean Eating, Detox und Meal Prep: Svenja Ostwalds Erfolgsrezept für alltagstaugliche Gesundheit
In einer Welt voller Convenience-Food, kurzlebiger Ernährungstrends und Zeitmangel zeigt Svenja Ostwald, wie gesunde Ernährung genussvoll, machbar und inspirierend sein kann. Im Healthwise-Podcast mit Nils Behrens teilt die Health Coachin, Ernährungsberaterin und Autorin ihre Philosophie: Weniger Dogma, mehr Alltagstauglichkeit und ganz viel Freude am Essen.
Vom Laufsteg in die Lunchbox
Nach einer erfolgreichen Karriere in der Modewelt entdeckte Svenja Ostwald während eines New-York-Aufenthalts ihre Leidenschaft für Ernährung. Durch persönliche Erfahrungen, darunter Fehlgeburten und eine intensive Zeit als Mutter, machte sie eine Ausbildung zur Ernährungsberaterin und gründete ihren eigenen Detox-Ansatz: das Moai Detox-Programm. Dabei geht es um mehr als nur „Clean Eating“, es geht um Gemeinschaft, Eigenverantwortung und ein gutes Bauchgefühl.
Bücher von svenja ostwald




Was bedeutet Clean Eating wirklich?
„Eat the Rainbow“ ist einer von Svenjas Leitsätzen. Clean Eating bedeutet für sie:
- Frische, wenig verarbeitete Lebensmittel mit wenigen Zutaten
- Verzicht auf raffinierten Zucker, Gluten (für viele) und künstliche Zusatzstoffe
- Ein Ernährungskonzept, das individuell funktioniert – und Freude macht
Dabei stellt sie klar: Nudeln sind nicht verboten, sondern Teil einer ausgewogenen Balance. Entscheidend ist, wie oft und womit sie kombiniert werden.
Was sagt die Wissenschaft dazu?
Viele der Empfehlungen basieren auf moderner Forschung – z. B. zur positiven Wirkung von Naturaufenthalten auf den Cortisolspiegel oder zur Unterstützung des Immunsystems durch gezielte Atem- und Bewegungseinheiten. Gleichzeitig verzichtet das Buch auf übertriebene Heilsversprechen und bleibt in Sprache und Umsetzung angenehm bodenständig.
Mehr erfahren im healthwise Podcast von sunday natural
Detox neu gedacht – das Moai-Prinzip
Das 21-tägige Moai Detox-Programm basiert auf dem Vorbild der japanischen Blue Zones: Gemeinschaft, gesunde Routinen und pflanzenbasierte Ernährung. Unterstützt durch eine WhatsApp-Community mit über 1.000 Mitgliedern gelingt es vielen, sich langfristig gesünder zu ernähren – nicht aus Zwang, sondern aus Überzeugung. Ziele sind unter anderem:
- Koffein, Zucker und Gluten temporär eliminieren
- Energielevel steigern, Heißhunger reduzieren
- bewusste Ernährung etablieren
„Man wacht auf und fühlt sich wie nach einem Regentag, wenn die Sonne plötzlich durchkommt.“ – Svenja Ostwald
Meal Prep: Gesunde Ernährung mit System
Im Buch „Meal Prep with Me“ zeigt Svenja, wie gesunde Ernährung durch einfache Vorbereitung gelingt. Ihr Tipp: Sonntags vorbereiten, werktags entspannen. Von Overnight Oats über bunte Salate bis zur vorbereiteten Linsensuppe: Ein bisschen Planung spart Nerven und Butterbrote.
Ihre Top-Tipps fürs Meal Prep:
- Salat waschen und schleudern, der Salatkopf wird nicht mehr böse
- Karotten in Wasser lagern, knackig statt trocken
- Gefrorene Brokkoli, Mango & Spinat als Vorratshelden
- Immer zur Hand: Bohnen, Kichererbsen, Haferflocken, Essig & Öl
Was in den Einkaufskorb gehört
In ihren Büchern erklärt Svenja die Dirty Dozen und Clean 15 – eine Liste, welche Lebensmittel Bioqualität brauchen und bei welchen konventionelle Ware genügt. Besonders wichtig: Äpfel, Birnen, Kartoffeln und Grünkohl möglichst in Bio kaufen.
Der typische Svenja-Tag: Grün, bunt, energiereich
Morgens: Sellerie-Gurke-Apfel-Ingwer-Saft
Frühstück: Protein-Smoothie mit Spinat
Mittags: Bunter Salat, oft vorbereitet
Nachmittags: gesunde Snacks oder Schokoproteinshake
Abends: Gemüsegerichte oder Suppe mit der Familie
Essenspause: 12 Stunden (Intervallfasten light)
Fazit: Weniger Perfektion, mehr Gemüse
Svenja Ostwalds Ansatz überzeugt durch Authentizität: Weg vom Gesundheitsdogma, hin zur lebensnahen Inspiration. Gesunde Ernährung muss nicht perfekt sein – sie muss funktionieren. Für dich.
Take-Aways
- Clean Eating bedeutet: frisch, bunt, möglichst wenig verarbeitet – aber nicht dogmatisch
- Detox kann durch bewussten Verzicht auf Gluten, Zucker und Koffein überraschend energetisierend wirken
- Meal Prep ist Omas Einwecken in modern: Vorausdenken spart Zeit und Nerven
- Gemeinschaft motiviert – in Svenjas Fall in WhatsApp-Gruppen mit bis zu 1.000 Teilnehmenden
- Ein gesunder Darm beginnt mit Vielfalt auf dem Teller – am besten 30 verschiedene pflanzliche Zutaten pro Woche
Produktempfehlungen von sunday natural
Svenja Ostwald ist Health Coach, Yogalehrerin, Autorin und Gründerin von MOAI NYC. Nach einer erfolgreichen Karriere als Modedesignerin bei internationalen Marken entdeckte sie in New York ihre Leidenschaft für Yoga, Meditation und ganzheitliche Ernährung. Mit MOAI NYC inspiriert sie heute zu einem gesunden, alltagstauglichen Lebensstil, ohne Dogmen, dafür mit Freude, Balance und einer starken Community. Neben Detox-Programmen und Meal-Prep-Tipps hat sie mehrere Bücher veröffentlicht, darunter Feel. Good. With. Food. und Meal Prep with Me. Außerdem ist sie Mitgründerin der Clean-Zahnpasta-Marke Cleen.
[Svenja Ostwald] (0:50 - 1:10)
Du weißt, du hast eine stressige Woche vor dir, du kommst dann erstmal jeden Tag um 19 Uhr nach Hause. Dann koch doch am Sonntag einfach mal eine Suppe vor, dann hast du schon mal was dastehen. Und du wirst dich so freuen, wenn du aus dem Büro kommst und die Suppe steht da und du denkst dir so, oh Halleluja, weil jetzt hätte ich einfach nur ein Butterbrot gegessen.
Und jetzt habe ich so eine köstliche Linsensuppe mit Gemüse, das macht doch viel mehr Spaß.
[Nils Behrens] (1:10 - 2:18)
Herzlich willkommen zu Healthwise, dem Gesundheitspodcast präsentiert von Sunday Natural. Ich bin Nils Behrens und in diesem Podcast erkunden wir gemeinsam, was es bedeutet gesund zu sein. Wir tauchen ein in Themen wie Medizin, Bewegung, Ernährung und emotionale Gesundheit.
Immer mit einem weisen Blick auf das, was uns wirklich gut tut. In einer Welt voller Convenience Food, hektischer Zeitpläne und ständig neue Ernährungstrends sehnen sich viele nach Klarheit und einem Ansatz, der nicht nur gesund, sondern auch alltagstauglich ist. Clean Eating, Detox und Meal Prep bieten praktische Wege, um dem Körper etwas Gutes zu tun, ohne den Genuss aus den Augen zu verlieren.
Doch wie funktioniert das eigentlich im echten Leben wirklich? Svenja Ostwald ist eine ehemalige Modedesignerin, die sich nach einem erfolgreichen Karrierewechsel als Ernährungsberaterin, Health Coach und Autorin einen Namen gemacht hat. Mit ihrem Buch Feel Good with Food sowie ihrem beliebten Moai Detox-Programm inspiriert sie Menschen weltweit zu einem gesunden, genussvollen Lebensstil, der auf Clean Eating, Meal Prep und Körperbewusstsein basiert.
Sie lebt in New York, wo sie ihre Leidenschaft für gesunde Ernährung, kreative Rezepte und eine bewusste Lebensweise mit ihrer Community teilt. Und deswegen sage ich herzlich Willkommen Svenja Ostwald.
[Svenja Ostwald] (2:18 - 2:20)
Vielen, vielen Dank, dass ich hier sein darf. Ich freue mich sehr.
[Nils Behrens] (2:21 - 2:24)
Svenja, sind deine Sonntage genauso gesund wie jeder andere Wochentag?
[Svenja Ostwald] (2:24 - 2:51)
Wahrscheinlich nicht, aber das ist auch okay und das finde ich auch wichtig. Es geht ja vor allen Dingen darum, sich gut zu fühlen und in Balance zu leben. Und da geht es nicht darum, dogmatisch und streng auf Dinge zu verzichten, sondern ich habe für mich einen Weg gefunden, wie ich mich am besten fühle, wie ich am meisten Energie habe und so ernähre ich mich.
Und ob dann sonntags mal der Bagel dazwischen rutscht oder nicht, ist da nicht so schlimm und das gehört auch dazu. Aber das finde ich auch wichtig, dass man eben das Leben genießen kann und einfach einen Weg findet, für sich selber sich gut zu fühlen.
[Nils Behrens] (2:51 - 3:10)
So, und ich glaube, spätestens jetzt sind alle unsere HörerInnen dabei, dass sie sagen, okay, hier bin ich richtig, hier höre ich weiter zu, weil nicht dogmatisch ist, glaube ich, genau das, was wir alle auch jetzt hier hören wollen. Und deswegen lass uns doch aber mal ein Stück weiter vorne anfangen. Wie bist du denn von der Modewelt in den Ernährungsberater gekommen?
Also was hat dich dazu inspiriert, diesen Weg einzuschlagen?
[Svenja Ostwald] (3:10 - 5:07)
Genau, also ich habe jahrelang in der Mode gearbeitet und mein Mann hatte dann ein Jobangebot bekommen in New York und wir haben überlegt, was machen wir, wir waren noch nicht verheiratet, hatten keine Kinder. Und dann haben wir gesagt, okay, komm, das ist jetzt ein Abenteuer, das machen wir. Wir gehen jetzt für drei Jahre nach New York, wir sind rübergegangen, ich hatte keine Arbeitsgenehmigung, ich habe mich angefangen zu bewerben, war dann relativ schnell schwanger und hatte zwei Fehlgeburten in Deutschland gehabt und habe dann schnell festgestellt, dass es für mich keinen Sinn macht, Vollzeit in der Mode zu arbeiten und schwanger zu sein.
In Amerika gibt es keine Elternzeit, keinen Mutterschutz, da arbeitest du nach sechs Wochen wieder. Und das hat sich nicht richtig angefühlt, also habe ich gesagt, okay, ich mache jetzt einfach eine Karrierepause und kümmere mich dann jetzt erstmal um die Familie, um die Kinder, so richtig oldschool ein bisschen. Und es hat sich aber gut angefühlt, weil ich wollte es auch, ich wollte mich auch darum um die Kinder dann kümmern und habe dann die Zeit genutzt, habe eine Yoga-Lehrer-Ausbildung gemacht, habe mich weitergebildet als Ernährungsberaterin, habe viele Coachings noch gemacht und irgendwann dachte ich, eigentlich fühlt sich das richtig, richtig gut und eigentlich will ich gar nicht in die Mode zurück, weil ich habe so ein bisschen meine Berufung gefunden. Ich liebe einfach, gesund zu ernähren. Ich liebe es aber auch, andere zu inspirieren, sich gesund zu ernähren, das Ganze eben ohne Zeigefinger.
Ich finde es immer sehr wichtig, dass eben keine Ernährungspolizei anklopft und sagt, du darfst aber jetzt nicht diesen Bagel essen. Und so bin ich da gelandet und dann war die Pandemie und irgendwie dachte ich dann, wir haben uns irgendwie alle so mies gefühlt, keiner hatte mehr Geduld gehabt, dann habe ich zu meinem Mann gesagt, ich glaube, ich würde es gerne ein bisschen anderen mitnehmen und habe zu ihm gesagt, was mache ich denn? Er sagt, ja, mach doch Instagram.
Ich sage, ich starte doch nicht 2020 mit Instagram, das macht doch keinen Sinn, das ist doch viel zu spät, das gibt es doch nicht seit Jahren. Und er sagte, nee, Quatsch, mach das jetzt. Und so habe ich dann wirklich im August 2020 mit meinem Instagram-Kanal angefangen und einfach Menschen mitnehmen wollen, sich gesund zu ernähren.
Besonders gerade Mütter haben sich, glaube ich, extrem aus den Augen verloren in der Pandemie und da war ich, glaube ich, zur richtigen Zeit am richtigen Ort, weil einfach so viele gesagt haben, ich fühle mich mies, ich habe zugenommen in der Pandemie, ich will einfach wieder mich besser fühlen.
[Nils Behrens] (5:07 - 5:14)
Spannend, spannend. Ja, also ich glaube, Pandemie haben wir alle irgendwelche neuen Rezepte ausprobiert. Ich möchte hier an dieser Stelle nochmal Anne Schöle und ihr Bananenbrot
[Svenja Ostwald] (5:14 - 5:15)
Das Bananenbrot, ja.
[Nils Behrens] (5:16 - 6:16)
Also von daher, das kann ich mich auch nicht von frei machen, dass ich das dann das ein oder andere Mal gebacken habe. Ich habe es eigentlich echt so, ich weiß gar nicht, wie viele Bananenbrote ich in dieser Zeit gebacken habe. Aber über deinen Account bin ich da leider nicht gestolpert.
Obwohl wir, wie wir festgestellt haben, sehr, sehr viele gemeinsame Bekannte dann irgendwie tatsächlich haben und von daher mag es dann vielleicht genau der richtige Zeitpunkt gewesen sein. Das Thema New York hast du angesprochen. Ich finde ja, jedes Mal, wenn ich in Kalifornien bin, insbesondere in L.A., dann denke ich jedes Mal wieder, wow, was die da wirklich immer wieder für tolle, neue, gesunde Konzepte dann einfach wirklich so haben. Da muss ich sagen, das ist mir nicht ganz so omnipräsent in New York aufgefallen. Nichtsdestotrotz, du hast den Bagel angesprochen, also das ist so das, was ich mehr mit New York verbinde und vor allem auch diese Hotdog-Stände und Snapples und keine Ahnung was. Also viel, würde ich sagen, was eher in die Kategorie nicht so healthy dann eigentlich eher so geht.
Aber wahrscheinlich ist das ein Trugbild, sondern es ist wahrscheinlich gesünder als es ist. Oder, ich weiß es nicht, wie viel Inspiration kommt aus der Stadt?
[Svenja Ostwald] (6:18 - 7:09)
Definitiv viel Inspiration. Also New York, ich sage immer, New York ist nicht Amerika. Restamerika ist natürlich irgendwie relativ ungesund.
Thema künstliche Farbstoffe, es wurde ja gerade endlich ein Farbstoff endlich verboten, der in Europa schon seit Jahren verboten ist. Da ist noch in allen möglichen Getränken und Süßkram drin. Das wissen sogar meine Kinder mittlerweile, dass es absolutes No-Go ist.
Und New York ist da, glaube ich, genau wie L.A., ein bisschen weiter vorne. Ich meine, in Whole Foods gehst du rein, kriegst eine riesen Auswahl an gesunden Lebensmitteln. Und New York ist vielseitig, ist kunterbunt, und New York ist in der Tat sehr gesund.
Die Leute sind sehr, sehr sportlich, sehr aktiv. Und man darf irgendwie nicht vergessen, New York hat auch eine riesen Restaurantkultur. Und was ich sehr faszinierend finde, es gibt jetzt seit Jahren, das war nach der Pandemie, ist jetzt ein Drei-Sterne-Restaurant vegan gegangen.
[Nils Behrens] (7:09 - 7:09)
Madison.
[Svenja Ostwald] (7:09 - 7:30)
Ja, genau. Und das fand ich einfach so eine tolle Bewegung, zu sagen, nee, das ist nicht mehr zeitgemäß, wir sind jetzt vegan. Und das ist einfach, glaube ich, auch weltweit das einzige Drei-Sterne-Restaurant, was vegan ist.
Und das ist eben New York. Und das ist, glaube ich, echt so ein Zeichen dafür, dass New York da definitiv weit vorne ist und Amerika noch nachziehen muss. Ja, okay, gut.
[Nils Behrens] (7:31 - 7:56)
Wobei, ich muss auch wirklich sagen, ich habe jahrelang gar keinen Kaffee getrunken. Ich weiß ja, Koffein ist ja sowieso auf deiner No-Go-Liste von dem ganzen Detox-Programm. Und habe immer Matcha sehr geliebt.
Und das Problem war wirklich, dass es zu dem Zeitpunkt in Deutschland so gut wie noch keine Matcha-Läden gab, während es in New York wirklich ja schon ganz, ganz viele, ganz tolle Matcha-Läden gab. Also wirklich so als Matcha-El Dorado, muss man wirklich so sagen.
[Svenja Ostwald] (7:57 - 8:10)
Ich selber bin gar nicht so ein großer Matcha-Fan. Das liegt aber einfach daran, ich habe nie Kaffee getrunken und deswegen vertrage ich einfach Koffein auch gar nicht. Und wenn ich einen grünen Tee trinke, dann kriege ich schon Herzrasen.
Und bei Matcha noch mehr.
[Nils Behrens] (8:10 - 8:19)
Insofern bin ich einfach eher komplett frei. Was bedeutet denn gesunde Ernährung für dich persönlich? Also gibt es eine Philosophie, die du in irgendeiner Weise durchziehst?
[Svenja Ostwald] (8:20 - 8:43)
Ja, ich würde sagen, also wie gesagt, für mich ist sehr, sehr wichtig, nichts Dogmatisches, kein Zeigefinger. Für mich ist glaube ich so, das, was ich durchziehe, ist so eat the rainbow. Einfach wirklich so bunt wie möglich zu essen, so viel Gemüse wie möglich.
Wenn ich einen Teller zusammenstelle oder auch die Lunchbox für meine Mädels und dann ist irgendwie alles so in braun-beige Tönen, dann stimmt was nicht. Also es ist immer farbenfroh, bunte Gemüsesorten-Varianz.
[Nils Behrens] (8:43 - 8:45)
Wenn man uns beiden hier sieht, wir sind auch total farbenfroh.
[Svenja Ostwald] (8:50 - 9:21)
Und dann definitiv habe ich für mich selber herausgefunden, dass ich mich besser fühle, wenn ich möglichst pflanzenbasiert mich ernähre. Ich fühle mich besser, wenn ich glutenfrei esse. Das heißt jetzt aber nicht, dass auch mal da ein Bagel dazwischen kommt, aber einfach, für mich geht es bei Ernährung darum, herauszufinden, wie ich mich am besten fühle, weil Ernährung ist dieser profane Spruch, du bist, was du isst, aber Ernährung ist einfach Information für den Körper und die Information, die in meinem Körper gegeben wird, fühlt sich eben am besten an, wenn die glutenfrei ist und pflanzenbasiert, aber eben bloß nicht dogmatisch.
[Nils Behrens] (9:23 - 9:56)
Ich muss trotzdem jetzt hier mal ganz kurz, bevor wir auf dein Buch weitergehen, die Bagel-Frage stellen, weil ich finde es so lustig, als ich das erste Mal in meinem Leben in New York war, das war irgendwann in den 90ern, da war gerade dieser Bagel-Hype meiner Meinung nach gerade ganz frisch da in New York und da waren dann wirklich diese kilometerlangen Stangen an den angesagten Bagel-Läden und das Witzige ist, jetzt haben wir in Hamburg tatsächlich so eine New York Bagel-Kette dann aufgemacht und da ist das jetzt auch wieder so, dass da so Schlangen sind und ich hatte mich gefragt, ist da jetzt irgendwie was wiedergekommen?
Matcht sich das mit New York oder ist es jetzt eigentlich erst in Hamburg angekommen? Ich weiß es nicht.
[Svenja Ostwald] (9:56 - 10:19)
Ich weiß es auch nicht genau. Bei uns ist es eher so, das Wochenende ist mehr Zeit und dann gehen wir so Bagels holen. Es gibt sogar mittlerweile auch richtig gute glutenfreie Bagels.
Ich glaube, es ist aber auch die Art, wie Bagels gemacht werden, dass das eventuell jetzt auch erst so richtig rüberschwappt, weil das ja wirklich ein Prozess ist. Die sind ja dann im Wasserbad und im Ofen und ich weiß es aber nicht, aber definitiv verbinde ich das auch total. Bagels sind einfach so New York.
[Nils Behrens] (10:20 - 10:29)
Voll. Ja, total. Ich glaube, der große Unterschied ist wahrscheinlich auch, dass die Deutschen am Anfang vielleicht das gar nicht verstanden haben.
Für die war das ein billiges Brötchen und dachten, warum soll ich so viel Geld dafür ausgeben?
[Svenja Ostwald] (10:29 - 10:31)
Genau, das ist ein Brötchen mit einem Loch und das ist es eben nicht.
[Nils Behrens] (10:32 - 10:42)
Gut, dann kommen wir doch mal zurück zum Clean Eating. Ich finde, der Begriff Clean Eating ist ja fast wirklich so eine Art Lifestyle Statement. Was bedeutet Clean Eating für dich und wie unterscheidet es von anderen Ernährungstrends?
[Svenja Ostwald] (10:43 - 11:55)
Ich glaube, ganz wichtig ist, dass ja, Clean Eating ist vielleicht gerade so ein Lifestyle und Trend, aber für mich hat das eigentlich nichts mit Trend zu tun, sondern es ist eher so eine bewusste Entscheidung. Für mich bedeutet Clean Eating möglichst viel selbst zu machen, also eben keine hochverarbeiteten Lebensmittel zu verwenden, wirklich eher lieber weniger Zutaten als mehr. Für mich ist Clean Eating auch mal so Transparenz, das heißt, ich weiß, wo es herkommt, ich weiß, was drin ist.
Das ist für mich so die Lebensweise sozusagen, die ich mit Clean Eating verbinde. Kein raffinierter Zucker oder möglichst wenig raffinierter Zucker, aber dann eben auch ist, wie ja bei allem, funktioniert ja auch nicht das, was für mich funktioniert, funktioniert vielleicht auch nicht für dich und deswegen finde ich es immer sehr, sehr wichtig zu sagen, das ist super individuell und das muss jeder für sich selber wirklich am besten herausfinden. Was aber definitiv einfach so ein gemeinsamer Nenner ist, was ich immer gerne sage, ist, die Lebensmittel möglichst nah an der Quelle zu haben.
Also wenn ich mir vorstelle, dass wie der Zucker aussieht und wie er dann in der Packung im Laden ist, dann sind dazwischen einfach wahnsinnig viele Schritte und von der Dattel bis zur Dattel in meiner Hand ist halt gefühlt irgendwie ein Schritt dazwischen gewesen und deswegen ist so diese Idee, möglichst nichts zu essen, was so extrem verarbeitet wurde.
[Nils Behrens] (11:56 - 12:01)
Was würdest du sagen, sind so Mythen oder Missverständnisse rund um Clean Eating, die du immer wieder richtig stellen musst?
[Svenja Ostwald] (12:02 - 12:35)
Ein Mythos ist einfach definitiv, dass es immer dieses Thema ist, es muss so sein, weil das ist einfach nicht so. Es geht ja auch irgendwie darum, eine Balance zu finden, die für einen selber funktioniert und es gibt ja nichts Schlimmeres, als wenn ich jemandem empfehle, keinen Zucker mehr zu essen, der sich dann so gezwungen fühlt. Also ich glaube, the way to go ist quasi, den Weg zu finden und sich selber in sich rein zu horchen sozusagen.
Und ich glaube, der Mythos ist definitiv, es gibt einfach nicht eine Art zu essen für alle, sondern es ist einfach wahnsinnig individuell.
[Nils Behrens] (12:36 - 12:58)
Ich finde meine größte Herausforderung ist immer bei diesen nicht prozessierten Lebensmitteln, kommen wir zum Thema Nudeln. Ich esse schon gerne Nudeln, muss ich einfach wirklich grundsätzlich sagen und die wachsen ja nicht so im Garten, muss man ja sagen. Nein, das habe ich gehört, habe ich gehört.
Also ist das schon etwas, was du sagst, nein, ist eigentlich ein No-Go-Welt-Ultra-Processed-Food oder würdest du sagen, die Nudel geht schon?
[Svenja Ostwald] (12:59 - 13:29)
Ja, ich glaube, das ist definitiv ein gutes Beispiel für einen Mythos. Es geht nicht darum, zu verzichten und es spricht meiner Meinung nach, natürlich ist jetzt die Nudel nicht direkt so am Baum. Dennoch gehört Nudeln natürlich auch dazu, zum Lebensgefühl für ein leckeres Gericht.
Und das finde ich ein sehr gutes Beispiel dafür zu sagen, es geht nicht darum zu verzichten, sondern einfach nur das gesunde Maß zu finden. Und wenn du jetzt sagst, du isst jetzt jeden Abend irgendwie Pasta mit Tomatensauce, dann würde ich sagen, Nils, überleg dir doch mal, ob du noch ein bisschen Broccoli dazu isst oder isst du noch mal eine Portion Spinat.
[Nils Behrens] (13:30 - 13:30)
Tomatensauce immerhin.
[Svenja Ostwald] (13:30 - 13:42)
Genau. Und ich glaube, darum geht es einfach so ein bisschen, eine Balance zu finden und natürlich ist in sieben Tagen die Woche Nudeln keine Option, aber ich finde, an ein, zwei Tagen Nudeln zu essen, es spricht jetzt auch nichts dagegen.
[Nils Behrens] (13:42 - 14:02)
Ja, es ist wirklich interessant, weil bei meinen Eltern gab es zu Hause immer Kartoffeln sozusagen als Beilage und wenn es dann mal tatsächlich keine Kartoffeln gab, weil Nudeln und Reis, dann hat mein Vater schon gefragt, ob die Kartoffeln ausgegangen wären. So nach dem Motto. Also von daher bin ich jahrelang eigentlich damit groß geworden und hab es dann, als ich ausgezogen bin, jetzt gab es glaube ich jahrelang bei mir keine Kartoffeln.
[Svenja Ostwald] (14:02 - 14:04)
Du warst kartoffeltraumatisiert.
[Nils Behrens] (14:05 - 14:16)
Traumatisiert, das ist das richtige Wort. Und heute liebe ich es wieder über alles. Also es ist wirklich so und wenn ich jetzt so zwischen diesen drei Sättigungsbeilagen Nudeln, Kartoffeln und Reis auswählen müsste, würde ich immer die Kartoffel wählen.
Also ganz lustig.
[Svenja Ostwald] (14:17 - 14:45)
Es ist lustig, weil ich relativ selten Kartoffeln verwende und auch oft gefragt werde, warum machst du eigentlich nie was mit Kartoffeln und das ist bei mir zum Beispiel so, dass Kartoffeln sind für mich immer so viel Arbeit. Dieses Kartoffelkorn, das dauert irgendwie mal so lange und jetzt habe ich aber einen Weg gefunden, dass ich die zum Beispiel schon mal sonntags vorkoche und dann am nächsten Tag verwende und das ist jetzt für mich so ein Aha-Erlebnis gewesen, dass ich denke, so kann ich Kartoffeln essen. Ich habe keine Geduld, am Nachmittag um 18 Uhr Kartoffeln zu kochen, aber wenn ich sie vorgekocht habe, dann liebe ich sie auch sehr.
[Nils Behrens] (14:45 - 14:59)
Und dann sind sie ja noch mal gesünder, weil die Stärkesyndrome verändert hat. Also von daher, da kommen wir ja sozusagen deiner Ernährungsphilosophie sowieso noch viel näher. Du hast gesagt, dass gesunde Ernährung Spaß machen muss.
Wie schaffst du es, diesen Spaß auch an deine Klienten oder Leserinnen zu vermitteln?
[Svenja Ostwald] (15:00 - 16:10)
Ich glaube, dass es super, super wichtig ist, dass es Spaß machen soll und nochmal eben, dass es kein Zeigefinger, kein Verzicht ist, es soll bunt sein und ich hoffe, dass ich mit meinen Rezepten inspirieren kann und immer versuche neue kreative Ideen mit neuen kreativen Ideen um die Ecke zu kommen und ich glaube, da kommt natürlich wahrscheinlich auch mein modischer Hintergrund rein, dass es auch einfach Spaß machen soll, schön aussehen soll und sich gut anfühlen soll und ich hoffe, dass ich vermitteln kann, dass es wirklich auch unkompliziert sein kann, weil viele sagen so, ich will mich echt gesund ernähren, aber ich weiß gar nicht, wo ich anfangen soll.
Es ist kompliziert und es ist teuer und da sage ich so, nee, ist es echt gar nicht. Einfach fang an und dann wirst du sehen, dass es eben nicht der Fall ist und deswegen hoffe ich, dass ich das übermitteln kann, vermitteln kann, dass es eben leicht ist, Spaß machen kann und dass eben gesunde Ernährung das ist so, gesunde Ernährung, als Kind waren die Reformhäuser immer gestunken, das fand ich fürchterlich, dass es alles irgendwie so angestaubt war und echt so ein schlechtes Image hatte, dass ich, ich musste immer so an diesen Trump-Spruch denken, Making America Great Again, das ist so ein bisschen einfach gesundes Essen auch wieder ein bisschen sexy zu machen.
[Nils Behrens] (16:11 - 16:19)
Ich verstehe genau, was du meinst. Ich finde das Schlimmste ist in den Reformhäusern, ich weiß nicht, ob du das auch die Erfahrung in Amerika gemacht hast, aber in Deutschland sind es immer die langsamsten Kassierer.
[Svenja Ostwald] (16:19 - 16:37)
Das ist wirklich unfassbar, wie lange man brauchen kann, um drei Müslis abzurechnen und dann denkst du dir sofort, das liegt daran, dass sie nur Müsli isst und dann denke ich so, nein, damit müssen wir jetzt echt den Klischees aufarbeiten, weil Reformhaus und Bio kann auch echt richtig cool sein.
[Nils Behrens] (16:38 - 17:26)
Richtig cool ist auch dein Moai, glaube ich sprich jetzt aus, Moai Detox, ich finde es so lustig, ich habe hier diese beiden Bestseller von dir, oder der eine ist ja schon ein Bestseller, das zweite, glaube ich, ist On The Way To It, ist ja relativ frisch jetzt rausgekommen, mit deinen beiden Büchern auf jeden Fall vor mir liegen, und auf dem ersten steht schon ganz selbstbewusst drauf, mit 21 Moai Detox. Und das klingt so ein bisschen so, das erinnert mich so an einen Rainer Schaller, der seinen allerersten McFit aufgemacht hat und sagte so, der allererste McFit war in Erlangen und da hat er überall Plakate aufgestellt und gesagt, McFit jetzt endlich auch in Erlangen. Aber es war der erste, den es eigentlich in Wirklichkeit gab.
Also du bist da mit einer gewissen Selbstbewusstsein oder der Verlag reingegangen, mit dem 21 Tage Moai Detox, als ob das Common Sense wäre, dass man das wissen müsste, was das ist. Also deswegen fange ich erstmal vorne mit der Frage an, wofür steht Moai?
[Svenja Ostwald] (17:27 - 18:54)
Wie lustig, habe ich so gar nicht gesehen. Okay, von vorne. Moai steht für der Name kommt aus den Blue Zones.
Und das fand ich sehr faszinierend in meiner ganzen Ernährungsweiterbildung, dass es eben Zonen auf der Welt gibt, in denen die Menschen besonders alt werden. Und da gab es eben einen Wissenschaftler, der hat das wirklich jahrelang recherchiert und dann haben die immer blaue Pins auf die Weltkarte gemacht. Und irgendwann haben die gesehen, dass es sich so in manchen Stellen bündelt und eben die sogenannten Blue Zones entstehen.
Und eine von den Blue Zones ist eben in Japan und ist auch eine richtig tolle Doku bei Netflix, die so faszinierend ist. Und zwar ist in Japan haben die einfach festgestellt, natürlich in Japan werden die mit Sicherheit älter, weil die sich sehr gesund ernähren. Reis essen wahrscheinlich essen die definitiv weniger Brot und Burger.
Süßkartoffeln in lila sind. Aber eine Sache, die auch beim Älterwerden hilft, ist, dass sie nicht alleine sind und dass sie ein sogenannten Moai sind. Und Moai sind Communities, da werden die reingepackt.
Das sind so 8 bis 15 Menschen. Und dann werden die zusammen alt und dann geben die sich ein Gefühl von Zugehörigkeit, von Community. Die leihen sich vielleicht auch mal Geld, die spielen dann im Alter nochmal Schach zusammen.
Und das fand ich so faszinierend, dass ich gedacht habe, genau das möchte ich eigentlich machen. Eben Thema gesunde Ernährung wieder cool machen, gesunde Ernährung wieder wünschenswert machen, dass ich Menschen verbinden möchte. Ich habe WhatsApp-Communities.
Mittlerweile sind es drei Stück. Da sind teilweise über 1000 meistens Frauen drin.
[Nils Behrens] (18:54 - 18:54)
Das geht?
[Svenja Ostwald] (18:55 - 18:55)
Ja.
[Nils Behrens] (18:55 - 18:56)
Ich dachte immer, da gibt es ein Limit irgendwann.
[Svenja Ostwald] (18:57 - 20:45)
Das Limit ist höher geworden, als ich angefangen habe. 2020 war das Limit, ich glaube es waren 250 und mittlerweile sind es 1000. Und das ist wahnsinnig faszinierend, wie die sich gegenseitig feiern und motivieren und einfach bestärken und auch Fragen stellen, wo kriege ich jetzt Reisenudeln oder wo kriege ich jetzt das oder kann ich jetzt das essen.
Und das ist genau das, was ich wollte, dass ich Menschen verbinden wollte, die ein Zugehörigkeitsgefühl haben. Dass du eben nicht die Einzige bist am Tisch, die kein Alkohol trinkt, die nicht glutenfrei isst, sondern dass du vielleicht an dem Abend die Einzige bist, aber weißt, dass in deiner WhatsApp-Gruppe 1000 andere sind, die dich gerade feiern, weil du dich gesund ernährst und dich bewusst dafür entschieden hast. Und das ist genau diese Moai-Idee.
Und dieses Detox-Programm, was so selbstbewusst als Sticker da steht, das war eigentlich der komplette Anfang, weil mich mein Mann und ich 2020 im Sommer bei der Pandemie, hab ich irgendwann zu ihm gesagt, wir müssen unsere Ernährung jetzt umstellen, es kotzt mich an, wir haben keine Energie mehr, keine Geduld mehr, wir haben wahrscheinlich hier und da einen Schluck Alkohol zu viel getrunken, wir machen jetzt ein Detox-Programm. Und dann haben wir in Amerika eins gemacht, was man dann bestellen konnte, da gab es dann diese Protein-Shakes und fand ich fürchterlich, hat mir nicht geschmeckt, war auch relativ teuer. Wir haben es dann durchgezogen und ich hab zu meinem Mann gesagt, statt irgendwie 400 Dollar pro Person zu zahlen, was ja absurd ist für Protein-Shakes, die nicht schmecken, das kann ich zugänglicher machen.
Ich mach Rezepte und ich verkaufe E-Books und Rezepte und so ist das auch entstanden, dass ich ein E-Book gemacht hab und das verkauft habe, zusammen mit dieser WhatsApp-Gruppe, in 21 Tagen die Ernährung umzustellen und es ist so, dass es in 21 Tagen wirklich Klick macht und auch wenn du dann nicht vielleicht für immer auf Zucker verzichtest, weißt du auf einmal, wie du dich fühlst und triffst andere Entscheidungen.
Und das ist eben dieses Detox-Programm in 21 Tage.
[Nils Behrens] (20:45 - 20:47)
21 Tage Moai Detox-Programm.
[Svenja Ostwald] (20:47 - 21:09)
Und so ist eigentlich auch das Buch entstanden, weil ich eben wirklich jahrelang dieses E-Book hatte und viele gesagt haben, können wir das endlich mal als Buch haben, weil das nervt mich, das als E-Book zu haben und das verstehe ich auch und dann ausdrucke. Und ich bin dann mit dem Konzept zu Verlagen hingegangen und hab gesagt, habt ihr Lust, das zu machen? Und mein jetziger Verlag hat dann gesagt, du stehst auf meiner To-Do-Liste, dich wollte ich anschreiben, wir machen das Buch zusammen.
[Nils Behrens] (21:09 - 21:10)
Wie toll.
[Svenja Ostwald] (21:10 - 21:11)
Ja, das war ich genial.
[Nils Behrens] (21:11 - 21:14)
Wie toll. Ja, es ist, manchmal passieren solche Dinge einfach so.
[Svenja Ostwald] (21:14 - 21:19)
Es sollte so sein. Ein anderer Verlag hat Nein gesagt, ich hoffe, sie bereuen es.
[Nils Behrens] (21:22 - 21:25)
So ein bisschen wie die ganze Verlage, die Harry Potter mal irgendwann abgelehnt hat.
[Svenja Ostwald] (21:25 - 21:27)
Ganz genau, Leute, das wär's gewesen.
[Nils Behrens] (21:27 - 21:41)
Ich würde sagen, es ist die gleiche Ebene, über die wir jetzt am Abend reden. Svenja, erzähl mir doch aber mal trotzdem, warum Detox aus deiner Sicht so wichtig ist und wie sich dein Ansatz von anderen Detox-Programmen unterscheidet. Außer, dass die Protein-Shakes auch nicht schmecken.
[Svenja Ostwald] (21:41 - 23:09)
Definitiv. Wir wissen ja von welcher Firma sie sind. Ich glaube, der Unterschied ist, die Idee ist eigentlich zu sagen, lass alles weg, was dir nicht gut tut.
21 Tage. Und es ist schmerzhaft, Koffein wegzulassen, Zucker wegzulassen, Gluten. Die ersten 3-4 Tage ist es sehr, sehr ungemütlich.
Koffeinerzug macht wahnsinnige Kopfschmerzen. Das geht dann auch in der WhatsApp-Gruppe. Kopfschmerz, ist das normal?
Bevor du jetzt Kaffee trinkst, bleib dran, es lohnt sich. Und einfach wirklich Dinge wegzulassen, die dir nicht gut tun. Die Liste ist relativ lang, aber die Liste von Dingen, die du essen kannst, ist genauso lang.
Und gucken, was passiert. Und das ist genau das, was ich immer so gerne vermitteln möchte. Lass Gluten weg und guck, was passiert.
Weil ich verspreche dir, du wachst am 4. Morgen auf und denkst dir, oh wow, ich bin auf einmal viel inspirierter. Es ist wie so Wolken, die sich öffnen nach einem Regentag und auf einmal geht die Sonne auf.
Und das ist okay, krass, irgendwas passiert da gerade. Und diese Erfahrung möchte ich einfach so, so gerne allen mitgeben, Dinge wegzulassen. Und du kannst danach auch wieder Gluten essen, aber du wirst es, und das verspreche ich dir, mit einem anderen Bewusstsein essen.
Du wirst bewusstere Entscheidungen treffen. Und deswegen auch feel good with food, weil ich möchte, dass du herausfindest, wie du dich führen kannst. Und wenn du beim Detox am Tag 7 aufwachst und denkst, wahnsinn, ich habe Energie, ich fühle mich ausgeschlafen und ich lasse nur ein paar Lebensmittel weg, dann verspreche ich dir, dass du einfach langfristig das hinterfragst, was du dann isst.
Und das ist genau die Idee dahinter.
[Nils Behrens] (23:10 - 23:29)
Toll, ja. Ich habe das mit Zucker tatsächlich mal. Ich habe das irgendwann mal so Zucker aus meinem Leben nahezu eliminiert.
Ich schaue nicht drauf, ob da irgendwo Zucker drin ist, aber ich esse nur Sweets. Und das macht schon einen riesen Unterschied. Also wirklich so.
Und gerade, wenn man dann auch mal so Tage hat, wo man rückfällig ist, dann merkt man auch immer, wie schlecht man sich dann auch tatsächlich fühlt.
[Svenja Ostwald] (23:29 - 23:30)
Ja, und ich kriege mittlerweile Kopfschmerzen.
[Nils Behrens] (23:30 - 23:33)
Ja, also ich fühle auch teilweise den Geschmack so unerträglich.
[Svenja Ostwald] (23:33 - 23:34)
Unerträglich, ja.
[Nils Behrens] (23:34 - 24:02)
Und ich weiß immer gar nicht, warum man dann wieder rückfällig ist. Wollen wir darauf nicht so tiefer eingehen. Aber ich weiß genau, was du meinst.
Ich finde, das Interessante ist nur in dem Zusammenhang, du hast ja auch einige Overnight Oats jetzt hier mit drin. Also, Hafer hat ja per se eigentlich kein Gluten. Hat ja nur quasi in einem Produktionsprozess kann es eben halt mit Gluten sozusagen dann in Kontakt kommen.
Und deswegen gilt es nicht als glutenfrei. Also von daher ist für dich dann sozusagen Hafer auf der guten Liste sozusagen.
[Svenja Ostwald] (24:02 - 24:55)
Ist ein großes Thema. Die Frage kommt sehr, sehr häufig. Aber es ist doch glutenfrei.
Ja und nein. Also ich finde Haferflocken super. Ich liebe Overnight Oats.
Ich würde es aber bei den 21 Tagen in der Tat eher weglassen. Das liegt aber auch daran, dass man so ein bisschen versuchen will, den Blutzuckerspiegel so neutral wie möglich zu behalten und Heißhungertacken zu vermeiden. Und bei mir persönlich ist es zum Beispiel so, wenn ich morgens Overnight Oats esse, habe ich in der Regel den restlichen Tag einfach mehr Hunger.
Und das ist eben echt ein Unterschied. Deswegen trinke ich morgens meistens einen Smoothie. Weil das macht was mit dir.
Und deswegen empfehle ich immer wirklich auch die Haferflocken wegzulassen. Das heißt nicht, dass sie böse sind. Zum Beispiel werden auch Tomaten weggelassen.
Ich liebe Tomaten. Aber auch da können Tomaten einen Einfluss auf deinen Schlag haben oder auf dein Wohlbefinden. Und darum geht es wirklich einfach komplett alles zu eliminieren, was einen Einfluss haben könnte.
[Nils Behrens] (24:56 - 25:20)
Ist ganz lustig. Ich hatte das auch immer mit den Overnight Oats. Ich mische das mittlerweile mit ganz viel Protein.
Genau. Und das ist bei mir, also ich habe das eben über den Glucosemonitor festgestellt, dass es da keinen Blutzuckerspike gibt. Und dadurch eben bin ich unfassbar lange satt.
Also wirklich diese Kombination aus Haferflocken, also vielen Kohlenhydraten, viel Protein führt bei mir wirklich dazu, dass ich eigentlich nach meinem Frühstück sozusagen alle anderen Mahlzeiten so ein bisschen optional werde.
[Svenja Ostwald] (25:20 - 25:22)
Ja. Machst du dann nur Proteinpulver rein?
[Nils Behrens] (25:22 - 25:22)
Ja.
[Svenja Ostwald] (25:23 - 25:47)
Das macht einen Unterschied. Definitiv. Aber an den Punkt kommen viele dann auch im Laufe des Programms sozusagen.
Aber einfach mal dieses Gefühl, ich müsste an die Snickers-Werbung denken, du bist nicht du selbst, wenn du Hunger hast. Weil die Heißhungerattacken sind ja extrem zuckerbeeinflusst. Und viele sind dann überrascht, wenn das auf einmal wegfällt.
Wenn du einfach dich wirklich bewusster ernährst und auch wirklich proteinhaltig und andere Entscheidungen triffst.
[Nils Behrens] (25:48 - 26:09)
Das ist ganz interessant. Ich habe zwei Menschen, die ich besser kenne, die eine Zöliakie haben, also auch eine Glutenunverträglichkeit. Und die haben sie irgendwann später erst in ihrem Leben, also das wussten sie nicht von Anfang an, sondern irgendwie erst vor zehn Jahren oder so ist das dann festgestellt.
Und beide sind sehr, sehr schlank, muss man auch wirklich so sagen. Also die müssen ja Gluten weglassen. Aber trotz allem sieht man eben halt, dass es dann doch auch was mit dem Körper macht.
[Svenja Ostwald] (26:09 - 26:43)
Total. Meine Schwester hat auch seit Jahrzehnten Allergien. Das wurde bei ihr damals so mit 12, 13 festgestellt.
Reizdarm. Und es war verrückt, weil damals, die hat sich dann wirklich auch glutenfrei ernährt, nur noch Reis gegessen. Damals gab es überhaupt keine Option.
Die Ama hat sich wirklich jahrzehntelang erst mal nur von Reis ernährt. Und mittlerweile gibt es ja auch wirklich wahnsinnig gute Optionen. Vollkornreis-Nudeln, Linsenpasta.
Das Regal ist ja voll. Und das freut mich mal total. Und dann sage ich immer, es gibt so gute Optionen.
Eigentlich muss man dann gar nicht zu der normalen Pasta greifen. Weil gerade mit Pesto, Soße, keine Ahnung, am Ende schmeckt man es doch noch gar nicht mehr so.
[Nils Behrens] (26:43 - 27:01)
Das stimmt. Das ist ja mit vielen Dingen so. Also wo du ja auch das Thema pflanzliche Ernährung ansprichst.
Also ich glaube, die ein oder andere vegane Bolognese schaffen kaum jemand dann von einer echten Bolo zu unterscheiden. Aber gut. Wie schafft man es denn während des Detox-Programms motiviert zu bleiben?
Und vor allem, was macht man, wenn die Gelüste nach Süßen oder Herzhaftem dann wieder kommen?
[Svenja Ostwald] (27:01 - 28:21)
Also motiviert bleiben ist natürlich ganz klar. Die Gruppe hilft total. Und das kann ich auch nicht lügen.
Am Tag 10, 11, 12 kotzt du dich die Smoothies an und hast auch keinen Bock mehr. Und dann sitzt deine Familie da und isst die Brötchen am Morgen. Das ärgert natürlich.
Dafür gibt es die Gruppe. MOA eben. Gegenseitig motivieren, dranbleiben, sich auch immer wieder vor Augen führen.
Warum mache ich das hier? Und warum will ich das eigentlich? Warum möchte ich mich so fühlen?
Oder wie möchte ich mich fühlen? Ich sage das dann auch immer so. Ich will euer normales Essen gar nicht total madig machen.
Aber einfach überleg dir doch einfach nur, wie bist du jetzt heute Morgen aufgewacht und wie warst du normal auf? Wenn du abends eine riesen Pasta isst. Mein Vater hat uns in New York mal besucht.
Und dann wollte er unbedingt Steak essen gehen. So ein riesen Ding. Medium Raw.
Und am nächsten Morgen sage ich so, wie hast du geschlafen? Dann sagt er so, ja gar nicht. Mein Körper hat die ganze Nacht dieses Steak versucht zu verdauen.
Das Beispiel gebe ich mir total gerne. Dass ich sage, ja überleg dir einfach nur, wie du dich fühlst. Führe das vor Augen.
Warum machst du das alles? So ist es bei mir mittlerweile auch, dass ich einfach, wenn ich irgendwo sitze und ich habe doch gar keine Lust mehr drauf. Ich habe gar keine Lust auf irgendwelche ekelhaften, überzuckerten, amerikanischen Kuchen bei Geburtstagsfesten.
Und mir macht das aber dann auch nichts aus, das dann nicht zu essen. Also das ist echt so dein eigenes Warum sozusagen.
[Nils Behrens] (28:21 - 28:32)
Verstehe. Dann lass uns doch mal auf das eigentliche Thema deines neuen Buchs Meal Prep With Me kommen. Viele Menschen ist Meal Prep eine Herausforderung.
Was sind deine Top-Tipps, um den Einstieg leicht zu machen?
[Svenja Ostwald] (28:32 - 29:27)
Also bei Meal Prep ist immer ganz klar, ich muss immer so lachen, weil das ist ja, unsere Omas haben das glaube ich Einwecken genannt und haben einfach ein bisschen was vorbereitet und jetzt heißt es einfach so modern Meal Prep. Die Idee ist die gleiche. Einfach ein paar Gedanken zu machen, was möchte ich wann essen?
Und ich sage auch immer, wann möchtest du weniger Stress haben? Bei mir ist ganz klar, morgens von sieben bis acht ist totale Chaoszeit bei uns in der Familie. Und da möchte ich weniger Stress haben.
Und wenn dann eben schon Gemüse gewaschen ist, vielleicht geschnitten ist, Obst griffbereit ist, Frühstück bereit steht, dann erspart mir das einfach zehn Minuten Stress des Todes und es ist einfach schon griffbereit. Also wirklich bewusst, du weißt, du hast eine stressige Woche vor dir, du kommst dann erstmal jeden Tag um neunzehn Uhr nach Hause, dann koch doch am Sonntag einfach mal eine Suppe vor, dann hast du schon was dastehen. Und du wirst dich so freuen, wenn du aus dem Büro kommst und die Suppe steht da und du denkst dir so, oh Halleluja, weil jetzt hätte ich einfach nur ein Butterbrot gegessen.
Und jetzt habe ich so eine köstliche Linsensuppe mit Gemüse, das macht doch viel mehr Spaß.
[Nils Behrens] (29:28 - 29:34)
Das heißt also du, damit ich das richtig verstehe, du kochst die Suppe schon, obwohl du sie dann gar nicht isst?
[Svenja Ostwald] (29:34 - 30:33)
Genau, ja, absurde Vorstellung, aber ja. Ich nehme ja Sonntagnachmittag eine Stunde Zeit und versuche dann eben so viel wie möglich für die Woche vorzubereiten. Das ist jetzt nicht, nochmal, nicht dogmatisch Zeigefinger, sondern eher so, okay, was kann ich jetzt einfach mal machen, um mir mein Leben zu erleichtern und mich gesünder zu ernähren?
Und das ist dann, wirkt mit der Zeit mehr und mehr, weil man die Routine bekommt und dann ist es echt hier zack, zack, zack, griffbereit. Und dann bereite ich sonntags eben gerne mal ein paar Overnight Oats vor, dann bereite ich ein paar gesündere Süßigkeiten vor eben mit dunkler Schokolade. Ich bereite eine Suppe vor, ein paar Salate oder irgendwas einfach, es kann auch so klein sein wie Salat waschen, schleudern und eine Salatsauce vorbereiten.
Das kennt glaube ich auch jeder. Du bist aber früher dran denken, wenn man dann so einen Eisbergsalat oder so einen Rummer, also diese Salatköpfe kauft und dann sitzen die in deinem Kühlschrank und gucken dich jeden Tag an und du denkst so, oh, ey, keine Lust, den jetzt zu waschen. Das ist zu viel Arbeit.
Und irgendwann machst du den Kühlschrank auf und dann guckt dich dieser Salatkopf an und am vierten Tag ist er einfach...
[Nils Behrens] (30:33 - 30:35)
Ist er dann auch böse mit dir?
[Svenja Ostwald] (30:35 - 30:54)
Ist er böse mit dir, dann hat er keinen Bock mehr. Und deswegen nach dem Einkaufen kurz echt proback zusammenkneifen und Salat waschen, schleudern. Und dann hast du den Griff.
Das ist so genial. Dann hast du einen Salat in drei Minuten. Und er guckt dich nicht aggressiv an.
Für den Blumenkohl ist das besonders schlimm. Der guckt immer und wartet, bis er genommen wird.
[Nils Behrens] (30:55 - 31:10)
Ich muss mal ganz naiv fragen, weil du sagst, du bist froh, dass du kein Obst schneiden musst. Aber ich finde gerade so, ich kenne das immer so Klassiker, wenn man so Äpfel oder Karotten, jetzt mal auch mal eine Gemüseart zu nennen, dann vorbereitet hat. Die werden ja schon ein bisschen trocken, oder nicht?
[Svenja Ostwald] (31:10 - 32:09)
Ja und nein. Karotten zum Beispiel kann man wunderbar schälen. Und dann mache ich die immer in solche Glasbehälter mit Wasser rein.
Und dann bleiben die unglaublich frisch. Und das ist zum Thema Lunchboxen packen. Meine Mädels kriegen immer noch zwei, drei Karottenstückchen rein.
Und meine Freundin nennt es immer die Alibi-Karotte. Und dann sind die frisch. Und dann muss ich die nicht mehr schälen.
Und dann sind die wirklich in diesem Wasserbad, bleiben die frisch. Äpfel schneide ich in der Tat auch nicht vor. Wenn die dann braun werden, das macht ja auch keinen Spaß.
Aber Äpfel wasche ich. Und dann habe ich schon mal einen Arbeitsstück weniger. Was super funktioniert, ist eine Ananas oder eine Melone im Sommer.
Dann so eine Wassermelone, das ist glaube ich auch so, muss man sich überwinden, die zu schneiden. Kostet auch Zeit und Energie. Und wenn die aber dann vorgeschnitten ist, dann ist die zwei, drei Tage echt fantastisch frisch.
Und die Vitamine, die Frage kommt sehr häufig, die Vitamine bleiben auch vorhanden. Also man sagt, dass nach drei Tagen noch immer 80% der Vitamine vorhanden sind. Also sind es 20% weniger und immer noch 80% mehr als ein Butterbrot.
[Nils Behrens] (32:09 - 32:15)
Gibt es Grundzutaten, die deiner Meinung nach in keiner Küche fehlen sollte, wenn man in das Meal Prepping Game einsteigen sollte?
[Svenja Ostwald] (32:16 - 32:55)
Auf jeden Fall. Also zum einen brauchen wir natürlich Behälter. Das ist natürlich ganz klar.
Und das muss nicht fancy sein. Das kann auch das Essiggurkenglas sein. Das kann auch das Marmeladenglas sein.
Einfach mal gucken, was da ist. Aufbewahren. Also man muss sich da nicht jetzt komplett neu ausstatten.
Und Lebensmittelzutaten habe ich auch eine Liste im Buch drin. Aber generell gibt es einfach so Basics. Die sind bei mir immer da.
Haferflocken habe ich immer da. Ich habe natürlich immer Essigöl da. Ich habe immer Reis da.
Linsen, Quinoa. Einfach so ein paar Basics. Ich habe zum Beispiel auch immer im Gefrierschrank gefrorene Obst und Gemüse.
Zum Beispiel Brokkoli und Erbsen sind immer im Gefrierschrank bei mir. Genauso wie eine gefrorene Mango oder gefrorene Himbeeren.
[Nils Behrens] (32:56 - 33:24)
Da muss man ja auch mal eine Lanze jetzt noch mal kurz für dieses gefrorene Obst und Gemüse mal brechen, weil es ganz häufig tatsächlich einen höheren Inhaltsstoffe, also höhere Mehrvitamine und Mineralstoffe hat, als das frische, in Anführungsstrichen, was man teilweise im Supermarkt hat. Weil die Kette sozusagen von Erntezeit bis zum Supermarkt und dann bis zu dem Kühlschrank, bis sie dann anfangen uns Vorwürfe zu machen im Kühlschrank, die ist natürlich viel, viel länger als der schockgefrorene Brokkoli, der frisch geerntet sozusagen dann ist.
[Svenja Ostwald] (33:24 - 33:46)
Absolut hier Team gefrorene Früchte und Obst, finde ich genial. Und ich frier es zum Beispiel auch selber gerne ein. Ich kaufe Babyspinat und schmeiß den dann in diese Tüten da rein und frier ihn auch selber dann ein.
Weil manche sagen dann immer so, da weiß ich jetzt gar nicht so richtig, was dann da drin ist. Kann man auch selber machen. Aber ich bin da wirklich, finde ich genial, gefrorener Brokkoli ist für mich wirklich die absolute Game Changer, die Erfindung.
[Nils Behrens] (33:46 - 34:07)
Und ich finde an der Stelle muss man auch noch mal sagen, Value for Money. Weil wenn du dir mal anschaust, wie viel Gewicht auch so ein normaler Brokkoli allein der Stiel hat, ich weiß nicht wie viel du mit dem Stiel machst, aber ich nicht ganz so viel. Und wenn man sich das dann wiederum anschaut, dann die Bio-Qualität ingefroren, hast du wirklich viel, viel mehr Brokkoli für weniger Geld.
Und auch noch frischer.
[Svenja Ostwald] (34:07 - 34:41)
Stimmt, total. Und was auch ein Game Changer ist, zum Beispiel kennt man ja, man hat dann, manchmal sind ja die Zwiebeln auf einmal so überdimensional groß und dann braucht man aber nur eine halbe. Dann schneide ich die aber komplett und frier die ein.
Und ich hab mir jetzt auch angewöhnt, gerade für Suppen im Winter braucht man ja immer so Karotten, Sellerie, die Zwiebel so als Starter sozusagen. Und das kann man auch wunderbar schnibbeln und einfrieren. Oder in Amerika gibt es das auch sogar schon so fertig gemischt im Gefrierschrank.
Und das ist genial, weil dann hast du schon diesen Suppenstarter da. Also deswegen ja, definitiv Gefrierschrank. Wirklich, kriegt nicht genug Aufmerksamkeit.
[Nils Behrens] (34:41 - 34:43)
Genau. Also, Gefrierschrank for the win.
[Svenja Ostwald] (34:44 - 34:58)
Ja, aber zu den Basics eben, genau. Eben so was wie Haferflockenessigöl. Ich hab zum Beispiel auch immer Bohnen, da ich bin ja auch ein großer Fan von weißen Bohnen, schwarzen Bohnen, Kidneybohnen, wie auch immer.
Und das sind echt so die Basics, die einfach immer in meiner Küche da sind.
[Nils Behrens] (34:58 - 35:00)
Sind die Bohnen dann getrocknet?
[Svenja Ostwald] (35:01 - 35:06)
Geht ja beides. Entweder getrocknet oder Dosenbohnen, je nachdem. Ja.
[Nils Behrens] (35:06 - 35:07)
Okay, beides.
[Svenja Ostwald] (35:08 - 35:10)
Kichererbsen? Kichererbsen liebe ich auch sehr.
[Nils Behrens] (35:12 - 35:14)
Aber da getrocknet oder im Glas?
[Svenja Ostwald] (35:14 - 35:24)
Ich liebe mal die im Glas. Die getrockneten haben dann wieder die Hürde, dass man die ja dann irgendwie so einlegen oder kochen muss. Das stoppt einen dann, glaube ich, deswegen gerne auch die im Glas.
[Nils Behrens] (35:24 - 35:28)
Also die sind, du sagst jetzt Kichererbsen aus dem Glas sind Svenja Oswald approved?
[Svenja Ostwald] (35:28 - 35:31)
Absolut, ja. Weil bevor du die gar nicht isst, dann nimmst du die natürlich.
[Nils Behrens] (35:33 - 35:33)
Okay.
[Svenja Ostwald] (35:33 - 35:36)
Bevor das Butterbrot kommt, definitiv die Kichererbsen im Glas.
[Nils Behrens] (35:37 - 35:53)
Okay, sehr gut. Ja, wie du schon sagst, es gibt eine ganze Liste da drin in deinem Buch und es gibt auch noch eine andere Liste, die ich ganz interessant fand, nämlich die Dirty Ten und Clean Twelve. Dirty Dozens, genau.
Aber Clean, Clean gibt es auch.
[Svenja Ostwald] (35:53 - 35:54)
Clean Fifteen.
[Nils Behrens] (35:54 - 36:07)
Genau, also es gibt auf jeden Fall eine Liste von Lebensmitteln, die überproportional häufig eine hohe Pestizidbelastung haben und es gibt eine Liste von welchen, die, wo man guten Gewissen sagen kann, die sind häufig eher rein.
[Svenja Ostwald] (36:07 - 36:18)
Der Begriff ist leider nicht von mir, ich finde den nämlich auch sehr gut, aber das ist wirklich eine Institution in Amerika, die jedes Jahr diese Liste erstellen. Gibt es glaube ich in Deutschland genauso, aber ich finde dieses Clean Fifteen irgendwie so genial.
[Nils Behrens] (36:19 - 36:21)
So genial, dass ich es mir auch direkt gut merken konnte.
[Svenja Ostwald] (36:22 - 36:45)
Aber die variiert ja auch jedes Jahr. Du kennst sie natürlich noch vom letzten Jahr. Jetzt ist ja gerade ein neues Jahr.
Und definitiv einfach wirklich Lebensmittel, die man lieber in Bioqualität kaufen sollte und Lebensmittel, die absolut auch in nicht Bio gekauft werden können, weil ja viele immer sagen, Bio ist so teuer und das verstehe ich natürlich auch. Aber es gibt eben auch wirklich Obst und Gemüsesorten, die kannst du ohne Probleme in nicht Bio kaufen.
[Nils Behrens] (36:46 - 36:57)
Also Platz 1 hier, ich weiß nicht, ob da eine Reihenfolge ist, aber leider auf der Erstpunkt ist gleich der Apfel und die Birne. Also etwas, was ich relativ häufig ehrlich gesagt immer mal so esse und nicht auf die Bioqualität achte.
[Svenja Ostwald] (36:58 - 37:16)
Ich glaube, da kann man aber auch in Deutschland wahrscheinlich noch ein bisschen unbesorgter sein, weil die Äpfel ja meistens regional sind. Aber wenn die natürlich dann irgendwie lange unterwegs waren, sind die häufiger gespritzt mit Pestiziden etc. Regional hat definitiv nur so eine eigene Kategorie.
[Nils Behrens] (37:16 - 37:28)
Ja, ich wohne ja in Hamburg und in Berlin. In Hamburg würde ich recht geben, mit dem Alten Land und allem, da kommen ja wirklich viele Äpfel dann aus der Ecke. Berlin kenne ich jetzt nicht so viel Apfelbaumlantage.
Insofern esse ich meine Äpfel glaube ich in Zukunft lieber wieder mehr.
[Svenja Ostwald] (37:28 - 37:30)
Die Berliner Äpfel in Bio.
[Nils Behrens] (37:30 - 37:59)
Ja, genau. Berliner Äpfel in Bio und die anderen aus dem Alten Land. Gut, einigen wir uns darauf.
Dann ist in der Gemüsekategorie, finde ich ja auch, schocking, weil ich finde, das ist so der Inbegriff vom Gesund. Grünkohl ist ja auch auf der Dirty-Liste hier. Und Kartoffeln, finde ich auch, denkt man gar nicht an.
Mir geht es persönlich so, dass ich immer denke, wo kommen denn da Pestizide drauf? Die sind ja am Boden, weißt du, so nach dem Motto. Also bei dem anderen versteht man ja, da kennt man ja diese Bilder, dass die so eingesprüht werden mit Pestiziden.
Aber denken wir so bei den Kartoffeln.
[Svenja Ostwald] (37:59 - 38:10)
Aber das fängt natürlich auch schon mit der Erde an. Also die Erde, in der die drin sind. Und das war natürlich auch früher mit Sicherheit war die Erde wahrscheinlich auch nochmal viel nährstoffreicher als sie heute ist, ehrlich gesagt.
[Nils Behrens] (38:11 - 38:23)
Gut, und bei den Clean, um mal was zu sagen, was ich gar nicht mit gerechnet hätte, weil ich dachte immer, dass das irgendwie sowas wäre, was, keine Ahnung, sehr dubiosen Bedingungen angebaut wird, sind Ananas. Ananas ist auf der Clean-List.
[Svenja Ostwald] (38:23 - 38:42)
Da muss man dazu sagen, da empfehle ich immer sehr, sehr gerne, wenn du Ananas schneidest, könnte man ja sagen, da kommen natürlich dann die von außen nach innen rein beim Schneiden. Also theoretisch könntest du zwischendrin das Messer kurz einmal sauber machen. Aber alles, was so eine harte Schale hat, ist eigentlich relativ okay, auch in Nicht-Bio-Qualität.
[Nils Behrens] (38:43 - 38:51)
Alright. Dann lass uns doch mal, vielleicht um es ein bisschen anschaulicher zu machen, weil es auch in deinen Büchern drin ist, ein typischer Tag auf deinem Teller. Wie sieht der aus?
[Svenja Ostwald] (38:52 - 40:56)
Ein typischer Tag auf meinem Teller ist in der Tat so, dass ich morgens immer mit einem grünen Saft starte und ich trinke einfach super gerne Sellerie, Gurke, Ingwer, Apfel, Zitrone und ich habe auch mal wirklich ein Jahr lang Anthony Williams-mäßig jeden Morgen Sellerie-Saft getrunken, also pur und habe dann irgendwann gesagt, es schmeckt mir nicht, ich quäle mich, warum mache ich das eigentlich? Trinke ich es doch lieber in Kombi mit anderem, dann schmeckt er mir so gut und ich trinke ihn so gerne.
Also das ist so ein bisschen mein Kaffee am Morgen, so mein Energy-Kickstarter. Dann trinke ich meistens, das ist dann so gegen sieben, während ich alles andere vorbereite, trinke ich den grünen Saft, dann trinke ich meistens so gegen neun, halb zehn einen Smoothie, das ist dann quasi mein Frühstück und da ist dann eben auch Proteinpulver drin, Obst, Gemüse, immer auch Gemüse, also meine Smoothies enthalten immer auch Gemüse, meistens Spinat. Dann esse ich meistens mittags so gegen 13 Uhr oder was, gerne einen vorbereiteten bunten Salat.
Am Nachmittag habe ich meistens dann irgendwie so gegen 16 Uhr natürlich so diese typischen, der kleine Hunger kommt und dann gibt es entweder noch irgendwelche selbstgemachten Riegel oder auch nicht selbstgemacht oder ich trinke auch total gerne einfach so einen Schokoprotein-Shake nochmal am Nachmittag und abends essen wir dann eben meistens alle zusammen, das ist was, was ich als Kind immer hatte, wir haben immer zusammen als Familie Abend gegessen und das finde ich auch total wichtig und schön und dann essen wir eben abends meistens zusammen und dann ist es oft so, dass natürlich essen meine Kinder nicht alles, was ich esse, die sind acht und sechs und finden das nur so mittel toll, aber das stört mich dann auch nicht, weil ich dann gerade dafür bereite ich dann gerne eine Suppe vor, dann esse ich abends eine Suppe und dann essen die vielleicht je nachdem was anderes, keine Ahnung, immer unterschiedlich, manchmal essen wir auch was zusammen oder es gibt irgendwie gemeinsame Nenner, manchmal, wenn ich zum Beispiel einen Curry mache, natürlich essen die das leider nicht, aber dann essen die eben Reis mit Gemüse oder so und so sieht dann ungefähr mein Tag aus und ich versuche wirklich jede Nacht bewusst zwölf Stunden Essenspause zu machen und es funktioniert aber auch sehr gut, als wir unsere neue Couch gekauft haben und klar war, dass wir auf dieser Couch nicht mehr essen wollen.
[Nils Behrens] (40:56 - 40:57)
Okay, sehr gut.
[Svenja Ostwald] (40:58 - 41:10)
Es ist quasi der Eigenschutz, aber in der Tat bin ich jetzt auch nicht so ein Chips-Esser oder so, insofern ist es dann wirklich nach dem Abendessen, ist dann eigentlich wirklich so von 19 abends bis 7 Uhr morgens dann wirklich auch eine bewusste Essenspause.
[Nils Behrens] (41:11 - 41:30)
Ja, Konditionierung spielt aber auch schon echt eine große Rolle, also deswegen einfach mal zu sagen, dass das jetzt der Order, neben mich mehr gegessen wird, das ist auf jeden Fall eine sehr gute Option, weil wenn man dann automatisch das Gefühl hat, wenn man auf der Couch ist und den Fernseher anmacht, dass dann irgendwie auch was sein muss, dass es da noch was zusätzlich zu essen gibt, hat schon viel mit Konditionierung zu tun.
[Svenja Ostwald] (41:31 - 41:39)
Und einfach Dinge auch nicht kaufen, also das sage ich ja mal ganz häufig, dann kauft doch einfach erstmal die Gummibärchen nicht, weil wenn es nicht da ist, dann wird es auch nicht gegessen.
[Nils Behrens] (41:40 - 41:43)
Was war für dich so der größte Aha-Moment auf deiner Gesundheitsreise?
[Svenja Ostwald] (41:44 - 42:38)
Der größte Aha-Moment war mit Sicherheit dieses Gefühl, das kennt man glaube ich so, dass man jahrelang immer mal wieder so Bauchschmerzen hatte, Bauchschmerzen hatte, aber nie so richtig zuordnen konnte, was das ist und ich habe das immer zu einer Freundin gesagt, ich habe so häufig Bauchschmerzen und als ich dann irgendwann wirklich festgestellt habe, ich glaube ich vertrage Gluten nicht so richtig gut, ich habe keine Zöliakie, aber es ist einfach so, ich glaube vielleicht ist auch Gluten in Amerika nochmal echt ein bisschen mehr mit Vorsicht zu genießen, aber so dieser Aha-Moment zu wissen, man muss nicht immer Bauchschmerzen haben, man muss nicht immer einen aufgeblähten Bauch haben, oder man muss nicht morgens aufwachen und müde sein, sondern es geht auch anders und die Ernährung hat einen wahnsinnigen Einfluss darauf, weil das ist irgendwie witzigerweise das Letzte, an das man denkt, man denkt immer so, ah ok, vielleicht früher ins Bett gehen etc., aber es ist Ernährung und es ist definitiv auch natürlich Alkohol, das hat einfach alles einen Einfluss auf dich.
[Nils Behrens] (42:39 - 43:09)
Ich fand es ganz interessant, der Brian Johnson hat jetzt gerade auch im Newsletter nochmal wieder rumgeschickt, wo er sagt, probiert doch mal aus, sukzessive eure Mahlzeiten weiter weg vom Schlaf zu bringen, also ich meine, er hat seine letzte Mahlzeit morgens, das ist jetzt vielleicht ein bisschen extrem, aber nichtsdestotrotz, also ich finde, das kann jeder nachvollziehen, alleine bei der Geschichte mit deinem Vater und dem Steak, und ich finde gerade so auch so diese Weihnachtszeit, gerade wenn man auch Fleisch isst, also gerade so Ente, das ist der Killer,
[Svenja Ostwald] (43:10 - 43:11)
letztendlich, also wirklich,
[Nils Behrens] (43:12 - 43:34)
schlimmer geht es mit Schlaf gar nicht, da war ich dann jetzt letztes Jahr, muss ich sagen, auf einer Veranstaltung eingeladen, da hat es dann alternativ auch eine vegane Ente gegeben, und ich kann dir sagen, die ist genauso schwer, um die zu verdauen, also sie ist total verrückt, also, weil sie einfach dem ganzen, von der ganzen Konsistenz und allem drumherum so dicht kam, dass man da gesagt hat, ok, viel besser verdaulich ist die dann irgendwie damit auch nicht, nur weil sie pflanzlich ist.
[Svenja Ostwald] (43:34 - 44:02)
Aber das ist auch so ein bisschen der Trugschluss, und das finde ich auch immer so sehr wichtig, dass vegan auch per se nicht gesund heißt, also gerade natürlich im Supermarkt liegen dann die veganen Gummibärchen, schön, dass sie dann vegan sind, aber das heißt nicht, dass sie gesund sind, und deswegen ist das echt ein guter Punkt, und ich versuche wirklich bewusst, eigentlich zwei bis drei Stunden im Normalfall, natürlich, wenn dann mal eine Veranstaltung ist, aber zwei bis drei Stunden vom Schlafen eigentlich nicht mehr zu essen, weil dann einfach auch der Schlaf definitiv viel besser ist.
[Nils Behrens] (44:02 - 44:12)
Definitiv, definitiv. Würdest du sagen, trotz deiner ganzen Gesundheitsreise und allem, gibt es noch Gerichte oder bestimmte Speisen, die für dich aber auch ein Stück Heimat bedeuten?
[Svenja Ostwald] (44:14 - 44:54)
Ja, definitiv. Also ich glaube natürlich, Heimat verbindet man ja immer mit diesem Gefühl. Meine Mutter hat früher immer Milchreis gemacht, oder auch eine Linsensuppe, und das verbindet man damit, und ich glaube, es ist aber auch so dieses Gefühl einer gemeinsamen Mahlzeit, was man irgendwie damit verbindet, und viele Dinge, also zum Beispiel Milchreis, mache ich mittlerweile eher mit Kokosmilch und schmeckt ehrlich gesagt auch genauso gut, und kann man dann so ein bisschen noch verändern, aber definitiv ist natürlich auch dieses Gefühl, deswegen finde ich auch beim Essen immer so wichtig, das hat ja auch mit Genuss und mit einem Gefühl zu tun, und deswegen soll man eben jetzt nicht sich komplett Dinge von Mund absparen, sondern eher für sich selber einen Weg finden.
[Nils Behrens] (44:56 - 45:18)
100 Prozent, 100 Prozent. Und ich finde ja auch, viele von den traditionellen Gerichten von damals, die sind ja auch viel gesünder, als man so denkt, und gerade auch ein Gericht, was ich total gehasst habe früher, auch so irgendwas mit Steckrüben oder auch Passinaken oder sowas, und das fand ich immer fürchterlich, heute liebe ich es dann mal wieder, wenn man es mal wieder macht, und gerade diese Vielfalt im Darm macht ja dann eben halt auch einen großen Unterschied, dann muss man ja auch so sagen.
[Svenja Ostwald] (45:18 - 45:53)
Total, ich glaube aber natürlich, dass auch in unserer Kindheit die Lebensmittel auch noch eine andere Qualität hatten, ich glaube, dass einfach auch wirklich sich natürlich viel verändert hat, über die Jahre und viel, das ist auch total traurig bei diesen Blue Zones, habe ich gerade vor kurzem auch gelesen, dass die Blue Zones, die die eben vor, ich glaube, so 20 Jahren entdeckt haben, mittlerweile leider auch nicht mehr so sind, weil halt dann in Costa Rica mittlerweile auch irgendwie Burger King ist und McDonald's und dann die Lebensdauer sich auch verkürzt hat, was aber wieder faszinierend ist, was das eben für einen Einfluss hat. Und ich glaube, unsere Omas haben natürlich, meine Oma hat immer was gekocht, das hieß Himmel und Erde, das war Kartoffelpüree.
[Nils Behrens] (45:53 - 45:54)
War das nicht Himmel und Hölle?
[Svenja Ostwald] (45:55 - 45:59)
Bei uns hieß es Himmel und Erde, es war Kartoffelpüree mit Apfelmus, sozusagen.
[Nils Behrens] (45:59 - 46:02)
Ja, ich bin mir jetzt auch unsicher, kann sein, dass es Himmel und Erde hieß.
[Svenja Ostwald] (46:03 - 46:20)
Und ich mag das als Kind wirklich nicht, ich mag es aber immer noch nicht, aber es ist irgendwie so lustig, es ist einfach so ein so ein Hausmannskost, sozusagen, ja wirklich, da war nichts drin mit Glutamat oder Geschmacksverstärker oder was auch immer, also faszinierend.
[Nils Behrens] (46:20 - 46:28)
Kartoffelbrei liebe ich auch immer noch sehr, von daher, welche Reaktion von LeserInnen unter TeilnehmerInnen deines weltbekannten Moai-TikTok-Programms?
[Svenja Ostwald] (46:30 - 46:35)
Ist jetzt echt gemein, ich habe das nie so gesehen, dass es so nach vorne preschend ist.
[Nils Behrens] (46:36 - 46:37)
Was hat dich denn besonders beeindruckt?
[Svenja Ostwald] (46:38 - 47:40)
Ich glaube, besonders beeindruckend ist für mich, und das ist natürlich der Unterschied zur Mode, da hat mir keiner gesagt, so boah, die Jeans, die du gemacht hast, die hat mein Leben verändert. Und das ist jetzt, ich bekomme wirklich manchmal Nachrichten von Frauen, deren Leben ich positiv beeinflusst habe. Und die gesagt haben, so endlich fühle ich mich wieder gut, endlich habe ich vielleicht irgendwie die fünf Kilo abgenommen, die immer an mir kleben, endlich.
Also es ist wirklich, wirklich wahnsinnig faszinierend. Mir schrieb irgendwann auch eine Frau, die mit ihrem Mann zusammen Detox gemacht hat, die gesagt hat, der schnarcht nicht mehr, du hast mein Leben verbessert. Das war meine absolute Lieblingssache.
Das ist ja der Wahnsinn. Oder auch viele, die sagen, sie haben keine Gelenkschmerzen mehr, sie haben keine Knieschmerzen mehr. Es ist einfach, also die Reihe ist sehr, sehr lang.
Ich habe auch ein paar von diesen Feedback-Highlights mal gespeichert, weil es wirklich wunderschön ist, das zu lesen. Oder Frauen, die irgendwie einen Kinderwunsch hatten und bei denen es dann endlich geklappt hat. Und natürlich bin ich kein Wunderheiler, aber es ist einfach so, die Ernährung hat einen Einfluss auf so viele Bereiche.
[Nils Behrens] (47:41 - 47:58)
Ja, das ist toll. Das neuliche war wirklich eine absurde Situation. Ich war bei einem Check-up hier in Berlin, bei Jeers.
Das ist so ein Präventions- Check-up. Das geht den ganzen Tag um. Ich war in der Küche und auf einmal stand mir eine Frau gegenüber und sagte, du bist doch nichts mehr.
Du hast mein Leben verändert. Und es kann ja nicht sein, dass ich jetzt beim Präventions-Check-up bin und außerdem dich hier sehe.
[Svenja Ostwald] (47:59 - 48:06)
Und das ist immer ein Zeichen. Und das finde ich so schön, solche Begegnungen zu haben. Das macht es wirklich sehr, sehr besonders.
[Nils Behrens] (48:06 - 48:16)
Total. Ich freue mich auch immer total, wenn ich solche Begegnungen habe. Ehrlich gesagt kann ich immer mit diesem, in Anführungsstrichen, Star-Moment dann irgendwie so sehr schlecht umgehen.
[Svenja Ostwald] (48:17 - 48:23)
Ich auch gar nicht. Ich glaube, ich war dann immer genauso rot. Am Freitagabend waren wir essen.
Am Samstagabend. Und dann tippt mich irgendwann eine Frau an.
[Nils Behrens] (48:23 - 48:27)
Mit meiner lieben Freundin Stefanie. Herzliche Grüße an Steffi Dettmann.
[Svenja Ostwald] (48:27 - 48:43)
Die sagte dann so, sie hätte sich jetzt seit Stunden nicht getraut, aber ihre Familie hätte sie jetzt bestärkt, mich anzusprechen. Und das war so süß. Und sie war dann ganz rot.
Und ich glaube, ich bin genauso rot angelaufen. Weil ich dachte, mein Gott, ich sage doch Hallo. Ich freue mich doch auch.
Und die auch gesagt hat, ihr Mann und sie haben das Detox zusammen gemacht.
[Nils Behrens] (48:45 - 48:45)
Moai Detox.
[Svenja Ostwald] (48:46 - 48:48)
Das bekannte Moai Detox.
[Nils Behrens] (48:50 - 48:57)
Okay. Aber wenn du an deine Community denkst, was würdest du sagen ist die größte Herausforderung, die die Menschen auf dem Weg zum gesünderen Lebensstil haben?
[Svenja Ostwald] (48:58 - 50:06)
Ich glaube, die größte Herausforderung ist definitiv einfach mal anzufangen. Viele sagen immer, sie wollen, aber wissen nicht wo und wie. Und einfach mal machen.
Also ich glaube, das ist echt die größte Hürde ist einfach mal machen. Die zweitgrößte Hürde ist dann, dass sie denken, dass es kompliziert ist, dass es irgendwie teuer ist und deswegen sage ich immer so, mach es in kleinen Schritten und fang mit irgendwas an. Und ich habe auch vor Jahren angefangen, bewusst mehr Wasser zu trinken.
Ich habe angefangen, immer eine Wasserflasche mit mir rumzutragen, die ich leider beim Security Check in Amerika verloren habe am Donnerstag. Normalerweise habe ich immer eine Wasserflasche bei mir. Also einfach wirklich füge Dinge hinzu, statt sie wegzulassen.
Das ist glaube ich immer so. Das sage ich total gerne. Statt jetzt zu sagen, oh, dieser Januar, das macht mich immer wahnsinnig, dass alle im Januar unbedingt gesund leben wollen.
Der März ist auch noch da. Also wirklich füge bewusst zu jeder Mahlzeit Gemüse hinzu, statt aggressiv Dinge wegzulassen. Also echt einfach bewusst am Tag zu gucken und echt an die eigene Nase fassen.
Wie viel Gemüse habe ich gestern gegessen? War nicht so viel. Heute bewusst morgens einen Saft oder einen Smoothie mit Spinat, mittags als Beilage einen Salat oder so.
Wirklich Gemüse bewusst mehr essen.
[Nils Behrens] (50:06 - 50:27)
Ja, ganz super. Ich liebe ja diese Challenge, die hat auch der Professor Michaelsen hier auch nochmal wieder gesagt, für ein gutes Mikrobiom, möglichst 30 verschiedene Obst- und Gemüsesorten jede Woche zu essen. Und ich finde, wenn man sich das mal wirklich überlegt, ob man wirklich auf 30 kommt, dann ist das etwas, was nicht so einfach ist, weil man sich wirklich auch so ein bisschen bemühen muss.
[Svenja Ostwald] (50:27 - 50:27)
Total.
[Nils Behrens] (50:28 - 50:39)
Ich war ja eine Zeit lang wirklich viel Reisender, von daher auch sehr viel in Hotels. Alleine, wenn man ein gutes Frühstücksbuffet hat, da kann man schon easy, easy zwölf bis fünfzehn schon sich auf den Teller packen.
[Svenja Ostwald] (50:40 - 51:04)
Ja, aber es ist wirklich einfach so, wenn man es dann 30 die Woche, und mein Vater ist Mathematiker, 30 die Woche, 30 durch sieben sind fünf am Tag, dann ist es ja irgendwie echt machbar. Und die 30 klingt wahnsinnig viel, aber irgendwie fünf am Tag, das ist wirklich machbar und nicht so dramatisch. Und deswegen die Inspiration, einen Saft, einen Smoothie, da hat man doch irgendwie schon echt eine Handvoll drinnen auf einmal.
[Nils Behrens] (51:05 - 51:12)
Wenn du jetzt in die Zukunft schaust, was würdest du sagen, wie wird sich unser Blick auf die Ernährung in den nächsten zehn Jahren verändern?
[Svenja Ostwald] (51:13 - 51:54)
Sehr gute Frage. Ich glaube, dass natürlich das Bewusstsein wahrscheinlich weiter verschärft wird und ich hoffe, dass wir wieder ein bisschen mehr zurück zu dem kommen, was unsere Omas gekocht haben und gemacht haben. Und gerade in Amerika ist da jetzt auch echt ein riesen so eine Riesensache am Laufen, eben gerade bezüglich dieser ganzen künstlichen Farbstoffe und dass das alles jetzt nach und nach hoffentlich verboten wird.
Also ich hoffe, dass wir da eher wieder zu den guten alten Sachen zurückkommen. Ich glaube, gerade in Zeiten von AI und wo alles irgendwie künstlicher wird und ist glaube ich der Schritt zu dem, was diesem alten guten Hausmanns, die guten Sachen hoffentlich wieder ein Trend.
[Nils Behrens] (51:55 - 52:03)
Svenja, ich kann noch stundenlang mit dir reden, aber wir kommen zur letzten Frage. Wenn du drei einfache Tipps für ein gesünderes Leben nennen müsstest, welche wären das?
[Svenja Ostwald] (52:03 - 53:04)
Drei einfache Tipps für ein gesünderes Leben. Definitiv Balance statt Perfektion. Also wirklich weniger ist mehr.
Einfach für sich selber den Weg zu finden, und realistische Ziele zu haben. Also jetzt irgendwie zu sagen, ich werde mein ganzes Leben nie wieder Zucker essen, ist absolut unrealistisch und stresst dich total. Also deswegen weniger Perfektion, mehr Balance.
Dann einfach so natürlich wie möglich zuerst so nah an der Quelle. Denkt an eure Omas, eure Omas kannten viele Dinge nicht, die in Lebensmitteln heutzutage drin sind. Also wirklich zurück back to basic mehr oder weniger.
Und dann aber auch immer die Kombi aus Bewegung und Achtsamkeit. Ich bin heute Morgen, ich hab's dir gesagt, ich bin heute Morgen eine halbe Stunde hierher gelaufen, weil ich mich bewusst dafür entschieden habe, ein paar Schritte zu gehen und das hat auch wirklich mit Langlebigkeit so viel zu tun. Einfach so diese Schritte, diese Bewegung zu haben und viele sagen immer, sie wollen abnehmen und jetzt ernähre ich mich gesund, dann sage ich selber, machst du auch ein bisschen Sport dabei.
Ich glaube, die drei Sachen sind wirklich die Dinge, die ich für mich hoffentlich immer beibehalten werde.
[Nils Behrens] (53:06 - 54:00)
Svenja, ich sag vielen Dank für das Gespräch. Für alle, die mehr von Svenja Osswald erfahren möchten, den empfehle ich auf jeden Fall ihr auf Instagram zu folgen, weil man da wirklich regelmäßig gute Inspirationen bekommt und das einfach in einer Art und Weise, die weder den erhobenen Zeigefinger hat, noch einfach zu perfekt wirkt, dass man sagt, dass man sich gar nicht damit relaten kann. Also ich finde, du machst das wirklich sehr, sehr gut.
Deswegen Shoutout dafür. Und natürlich sind beide Bücher zu empfehlen. Also einmal Feel Good with Food ist der Klassiker, der Spiegel-Bestseller, wahrscheinlich wegen des Sickers da drauf.
Und das andere ist das Meal Prep with Me, das neue Buch jetzt hier von Moai New York with Love und das sind hundertsaisonale und vegane Rezepte und vor allem die Anleitung dazu, wie wir den Einstieg in unser Meal Prep Game einfach finden. Und da ist auch die legendäre Liste von den Dirty Dozen und dem Clean Fifteen drin. Und ja, deswegen sage ich vielen Dank Svenja.
[Svenja Ostwald] (54:01 - 54:06)
Ja, vielen Dank für die Einladung. Darauf erstmal ein Schluck Wasser. Cheers.
War sehr nett hier. Ich könnte auch noch Stunden weiter schwätzen.
[Nils Behrens] (54:06 - 54:14)
Cheers. Was ist denn eigentlich dein persönliches Lieblingssupplement? Also welcher Wirkstoff?
[Svenja Ostwald] (54:15 - 54:37)
Witzigerweise, ich hatte einen Bandscheibenvorfall, einen doppelten sogar, letztes Jahr gehabt. Und dann war ich bei so einem Chiropraktiker und der hat zu mir gesagt so, und du nimmst von jetzt an jeden Abend Magnesium. Und dann dachte ich so, okay krass, hab ich noch nie dran gedacht, aber stimmt.
Und das ist echt so das, was ich wirklich jeden Abend nehme. Also echt so religiös ist so Magnesium für mich so super wichtig.
[Nils Behrens] (54:37 - 54:38)
Eine bestimmte Form?
[Svenja Ostwald] (54:39 - 55:03)
Ich hab dieses Magnesium dieses 9er glaube ich. Ja genau. Und ich nehme auch Omega und Vitamin D und bin aber dann oft natürlich, wenn es morgen schnell geht, vergesse ich, Vitamin D versuche ich auch echt bewusst zu nehmen.
Aber Magnesium ist echt so, seitdem der das wirklich so eindringlich gesagt hat, dass ich gedacht habe, okay alles klar, wenn der das jetzt schon so sagt, dann ist doch was Wahres dran.