Neuer Kunde? Starten Sie hier.
  1. Unsere Empfehlungen
  2. Bestellstatus
  3. Bestellung ändern
  4. Rücksendung, Reklamation
  5. Kontaktieren Sie uns

Einstellungen zur Barrierefreiheit

Hoher Kontrast
Zurück
Informationen zur Podcastfolge Nr. 105 über besseres Essverhalten mit Dr. Yael AdlerInformationen zur Podcastfolge Nr. 105 über besseres Essverhalten mit Dr. Yael Adler

 Kinderwunsch ganzheitlich verstehen: Fruchtbarkeit natürlich unterstützen

Ob in den 30ern oder später, der Wunsch nach einem Kind ist zutiefst menschlich. Doch wenn es nicht sofort klappt, steigen Stress und Unsicherheit. In dieser Folge des Healthwise-Podcasts von Sunday Natural sprechen Dr. Darja Wagner, Molekularbiologin mit Fokus auf weibliche Fruchtbarkeit, und Dr. Reinhard Hannen, Reproduktionsmediziner und Leiter eines Kinderwunschzentrums, gemeinsam mit Moderator Nils Behrens über das Thema Kinderwunsch und beleuchten es aus wissenschaftlicher und praktischer Perspektive.

 

Vom Mythos zur Realität: Wie fruchtbar sind wir wirklich?

Viele Paare unterschätzen den Einfluss von Alter, Ernährung und Lebensstil auf die Fruchtbarkeit. Dr. Hannen erklärt: „Ab dem 35. Lebensjahr nimmt die Fruchtbarkeit bei Frauen deutlich ab, nicht nur quantitativ, sondern auch qualitativ.“

Dr. Wagner ergänzt: „Mit 30 ist man biologisch gesehen oft schon in der zweiten Halbzeit, was die Fruchtbarkeit angeht. Aber das bedeutet nicht, dass es zu spät ist,  man muss nur gezielter handeln.“

 

Der Schlüssel liegt in der Eizellqualität

Anders als oft angenommen, ist die Qualität der Eizellen ein entscheidender Erfolgsfaktor, nicht nur bei natürlicher Empfängnis, sondern auch bei IVF. Diese Qualität kann durch gezielte Mikronährstoffversorgung, Lebensstiloptimierung und Stressmanagement beeinflusst werden.

Dr. Wagner rät:
 „Es dauert rund drei Monate, bis eine Eizelle zur Reifung kommt. In dieser Zeit kann man über Ernährung, Antioxidantien und gezielte Supplementierung sehr viel tun.“

 

"eizellen verbessern" von Dr. Darja Wagner

Mikronährstoffe: Unterstützung von innen

Ein zentraler Aspekt ist die gezielte Zufuhr von Mikronährstoffen. Beide Experten betonen die Bedeutung von:

Coenzym Q10 (Ubiquinol): Verbessert die Mitochondrienfunktion, essenziell für die Energieproduktion in Eizellen.

Myoinositol: Unterstützt den Zuckerstoffwechsel und die Eizellreifung, besonders relevant bei PCOS.

Omega-3-Fettsäuren: Entzündungshemmend, hormonregulierend und essenziell für die Zellmembranstruktur.

Folat statt Folsäure: Für eine optimale Methylierung und gesunde Schwangerschaftsentwicklung.


Dr. Hannen unterstreicht:
 „Gerade bei IVF-Vorbereitung sehen wir, dass Patientinnen mit guter Mikronährstoffversorgung bessere Chancen auf eine erfolgreiche Befruchtung haben.“

 

Mehr erfahren im healthwise Podcast von sunday natural

Der Faktor Zeit, individuell und realistisch einschätzen

Beide Expert:innen plädieren für einen aufgeklärten, proaktiven Umgang mit dem Kinderwunsch, besonders für Frauen ab Mitte 30. Dazu gehört auch das offene Gespräch mit Gynäkolog:innen oder Kinderwunschzentren, um individuelle Optionen rechtzeitig zu prüfen.

 

5 Take Aways für Paare mit Kinderwunsch

1. Eizellqualität ist entscheidend: Sie lässt sich über Ernährung und gezielte Supplemente positiv beeinflussen.

2. Mindestens 3 Monate Vorbereitungszeit einplanen, um die Eizellreifung zu unterstützen.

3. Fokus auf Coenzym Q10, Myoinositol, Omega-3 und aktives Folat, optimal abgestimmt.

4. Lebensstilfaktoren wie Stress, Schlaf und Umweltgifte gezielt angehen.

5. Informiert und selbstbestimmt handeln, auch bei IVF --> Wissen schafft Sicherheit.

 

Produktempfehlungen von sunday natural

  1. 29,90 €

    90 Kapseln

    208,07 € / 1kg

  2. 16,90 €

    240 Kapseln

    262,42 € / 1kg

  3. 14,90 €

    120 Kapseln

    124,90 € / 1kg

  4. 39,90 €

    120 Kapseln

    388,89 € / 1kg

  5. 16,90 €

    90 Kapseln

    710,08 € / 1kg

  6. 39,90 €

    120 Kapseln

    372,20 € / 1kg

  7. 34,90 €

    120 Kapseln

    336,22 € / 1kg

  8. 35,91 € 37,80 €

    1 St.

    35,91 € / 1pcs

Dr. Darja Wagner ist promovierte Zellbiologin und Expertin für Frauen, die ihren Kinderwunsch erfüllen möchten, insbesondere ab Mitte 30. Als Autorin des Bestsellers „Improving Egg Quality: Getting Pregnant Over 35“ unterstützt sie seit über zehn Jahren Frauen und Paare dabei, ihre Eizellqualität durch gezielte Mikronährstofftherapie, angepasste Ernährung und ganzheitliche Lebensstilberatung zu optimieren. Mit ihrer Mischung aus wissenschaftlicher Präzision und praxisnaher Erfahrung zeigt sie, wie individuell abgestimmte Strategien den Weg zum Wunschkind positiv beeinflussen können.

Dr. med. Reinhard Hannen ist Facharzt für Gynäkologie mit Spezialisierung auf gynäkologische Endokrinologie und reproduktive Medizin. Seit 1997 leitet er das CERES Kinderwunschzentrum in Berlin und hat in dieser Zeit unzählige Paare auf ihrem Weg zum eigenen Kind begleitet. Neben seiner Arbeit als Reproduktionsmediziner ist er ausgebildeter orthomolekularer Therapeut und kombiniert moderne Medizin mit gezielter Mikronährstoffversorgung. Sein Ansatz verbindet langjährige klinische Erfahrung mit einem tiefen Verständnis für die biologischen und hormonellen Grundlagen der Fruchtbarkeit.

[Dr. Darja Wagner] (0:51 - 1:13)
Das Alter der Frau ist mit Abstand der wichtigste Faktor, warum eine Frau schwanger werden kann oder eben nicht. Und das ist auch der einzige Faktor, auf den wir keinen Einfluss nehmen können. Und deshalb sage ich immer, es ist wichtig, rechtzeitig herauszufinden, wie die eigene biologische Uhr tickt.

[Nils Behrens] (1:14 - 2:43)
Herzlich Willkommen zu HEALTHWISE, dem Gesundheitspodcast präsentiert von Sunday Natural. Ich bin Nils Behrens und in diesem Podcast erkunden wir gemeinsam, was es bedeutet, gesund zu sein. Wir tauchen ein in Themen wie Medizin, Bewegung, Ernährung und emotionale Gesundheit.

Immer mit einem weisen Blick auf das, was uns wirklich gut tut. Das Thema Kinderwunsch betrifft viele Paare weltweit, wobei etwa jedes siebte Paar Schwierigkeiten hat, auf natürlichen Wegen schwanger zu werden. Laut aktuellen Statistiken sind in Deutschland rund 15 Prozent der Paare im reproduktionsfähigen Alter von unerwünschten Kinderwunsch betroffen.

Moderne Reproduktionsmedizin und gezielte Nahrungsergänzungsmittel bieten diesen Paaren zunehmend bessere Chancen, ihren Wunsch nach eigenen Kindern zu erfüllen. Dr. Darja Wagner ist eine Biologin und Expertin im Bereich Fruchtbarkeit und Frauenheilkunde. Sie hat sich intensiv mit der Verbesserung der Eizernqualität und den Möglichkeiten der natürlichen Empfängnis auseinandergesetzt.

Ihre Arbeit bietet fundierte Ratschläge und wissenschaftlich belegte Methoden für Frauen, die ihre Fruchtbarkeit steigern möchten. Dr. Reinhard Hannen ist ein renommierter Facharzt für Reproduktionsmedizin und Leiter des Seres Kinderwunschzentrums in Berlin. Mit jahrelanger Erfahrung und seinem tiefen Verständnis für emotionale und physische Herausforderungen von Paaren mit Kinderwunsch hat er zahlreiche Paaren auf ihrem Weg zur Erdglandschaft erfolgreich begleitet.

Zusammen mit Sunday Natural hat er ein spezielles Nahrungsergänzungsmittel entwickelt, also beide zusammen, das Paare bei ihrem Kinderwunsch unterstützen soll. Und deswegen sage ich herzlich willkommen Dr. Darja Wagner und Dr. Reinhard Hannen.

[Dr. Darja Wagner] (2:44 - 2:46)
Vielen Dank für die Einladung.

[Dr. Reinhard Hannen.] (2:46 - 2:47)
Schön, dass wir hier sein dürfen.

[Nils Behrens] (2:48 - 3:32)
Ja, es ist so schön euch da zu haben. Es ist so witzig, weil als es dann irgendwann die Aufgabe gab, einen Podcast für Sunday Natural zu machen, habe ich immer gesagt, mein absoluter Wunschgast, Gäste, Gästin, wie auch immer Nummer eins, seid ihr beide.

Weil ich habe immer gesagt, dieses Kinderwunschprodukt, das ist ein einerseits so tolles Produkt und andererseits ein so erklärungsbedürftiges Produkt. Wir wollen ja nicht nur über das Produkt heute reden, aber es ist insgesamt in Verbindung mit dem Thema Kinderwunsch einfach so viele Fragen, die sich glaube ich ganz viele Leute, die vielleicht denken, dass sie betroffen sein könnten und oder betroffen sind, vielleicht auch nicht trauen zu fragen oder nicht die richtigen Experten haben. Also insofern nochmal meine totale Freude und die, sage ich mal sowas schon, Vorschusslorbeeren an euch, dass ihr heute hier seid.

Also Dankeschön.

[Dr. Darja Wagner] (3:33 - 3:33)
Danke, danke auch.

[Nils Behrens] (3:33 - 3:41)
Ich habe ja immer eine erste Frage, die nicht ganz direkt was mit dem Thema zu tun hat, deswegen frage ich mich mal bei dir daher an. Wie sieht der perfekte Sonntagmorgen bei dir aus?

[Dr. Darja Wagner] (3:43 - 4:48)
Ein Sonntagmorgen, ja in heutiger Zeit finde ich tatsächlich sehr wichtig, dass man sich ein bisschen Ruhe und Entspannung gönnt. Am Sonntagmorgen, da fange ich gern an mit einem Frühstück für meine Kinder und deren Freunde, die gern bei uns übernachten. Wir sind gern in Grunewald zum Beispiel, machen Ausflüge, haben unsere Lieblingswanderwege im Sommer, baden wir gern.

Dazu muss ich noch kommen, bei mir kommt noch was Besonderes dazu. Sonntag ist für mich ein Tag für Telefonate mit meiner alten Heimat. Ich habe nämlich zu Deutschland noch eine zweite Heimat.

Ich wurde in Jugoslawien geboren und ich pflege immer noch enge Kontakte nach Bosnien, nach Serbien, nach Montenegro und Sonntag ist für mich eine Zeit, um mich mit alten Freunden wieder zu schließen. Ich muss sagen, das gibt mir auch viel Kraft und Ruhe für meine Arbeit in den restlichen sechs Tagen in Deutschland. So funktioniert das ungefähr.

[Nils Behrens] (4:48 - 5:16)
Ja toll, toll. Das ist ja wirklich sehr schön. Witzigerweise bin ich auch noch mit Jugoslawien groß geworden und war dann letztes Jahr das erste Mal überhaupt erst da.

Wunderschönes Land, gerade was du sagst mit Bosnien, Montenegro, Kroatien, alles sehr schön. Reinhard, bist du auch am Wochenende im Ausland unterwegs oder zumindest virtuell oder wie sieht dein perfekter Sonntag aus?

[Dr. Reinhard Hannen.] (5:16 - 5:35)
Also perfekter Sonntag sieht so aus, dass ich Zeit habe ein bisschen Sport zu machen. Siehst ja auch sehr sportlich aus. Ja das macht der Anzug, danke.

Und danach liebe ich es schon auch ewig mit meinen Kindern zum Trödelmarkt zu gehen. Das ist so mein Ritual.

[Nils Behrens] (5:35 - 5:36)
Kauft ihr auch immer was?

 

[Dr. Reinhard Hannen.] (5:37 - 5:37)
Leider ja.

[Nils Behrens] (5:38 - 5:41)
Okay, also ihr mantelliert den eigenen Trödelmarkt auch mal.

[Dr. Reinhard Hannen.] (5:41 - 6:15)
Ne, das ist aber so, dass ich, wenn du zu mir nach Hause kommst, ist alles clean. Also was ich nicht brauche, gebe ich immer weg und das verkaufen andere Leute. Ich habe nichts zu viel, aber sämtliche Werkzeuge dieser Welt habe ich.

Ob ich die benutze, ist die andere Sache. Da gibt es alles für sehr sehr günstige Preise. Meine Kinder sind immer mitgegangen und haben da verhandeln gelernt, haben mit Menschen reden gelernt, das war wunderbar.

Und diese Tradition habe ich jetzt, sind die Kinder erwachsen, alleine weitergeführt. Und nachmittags komme ich nach Hause und setze mich auf meine schöne Terrasse und lese gerne und viel Bücher. Und abends treffe ich mich dann mit den Kindern, die dann schon ihr eigenes Leben leben, aber sonst ist es so Papatag.

Das ist so mein idealer Sonntag.

[Nils Behrens] (6:15 - 6:17)
Toll. Und deine Kinder sind jetzt Einkäufer bei Zalando geworden?

[Dr. Reinhard Hannen.] (6:18 - 6:22)
Ne, meine Kinder sind alles Medizinstudenten, alle drei.

[Nils Behrens] (6:22 - 6:36)
Ah okay, das heißt Verhandlung.

Na gut, wollen wir nicht zu tief in den Einsteigen. Was sind denn die häufigsten Gründe, wollen wir mal jetzt mit dem Thema beginnen, warum Paare zu euch kommen oder um Unterstützung bitten, weil der Kinderwunsch scheinbar nicht erfüllt werden kann?

[Dr. Darja Wagner] (6:37 - 6:56)
Ja, zu mir kommen Frauen sehr oft zum Beispiel auf die Empfehlung einer Freundin oder weil sie zum Beispiel mein Buch gelesen haben. Ich habe schon vor beinahe zehn Jahren ein Buch geschrieben, es heißt Schwangerwerden über 35, also da geht es um die Verbesserung der Eizelqualität.

[Nils Behrens] (6:56 - 6:59)
Aber bitte, vor zehn Jahren war das noch ungewöhnlich, heute würde ich sagen fast normal.

[Dr. Darja Wagner] (6:59 - 8:19)
Absolut, ich war die Erste, deshalb sage ich das. Also zehn Jahre ist eine lange Zeit, aber deshalb betone ich das. Ich war tatsächlich die Erste, die in deutscher Sprache über die Möglichkeiten der Eizelverbesserung viel recherchiert und geschrieben hat, über Pimp my Ex gesprochen hat und das wird heute noch gern gelesen, gern geschätzt.

Also das Buch hatte schon mehrere Auflagen, also so werde ich gefunden oder zum Beispiel über meinen Kinderwunsch-Blog, der in Zwischenzeit auch weit über eine Million Aufrufe gesehen hat. Oder in letzter Zeit über meinen Online-Kurs Babyglück, was ich zusammen mit anderen Experten gemacht habe. Also das ist wirklich eine, denke ich, gute, nützliche Hilfe für Frauen und Paare, die sich auf eine Schwangerschaft vorbereiten.

Und so werde ich gefunden und ich muss sagen, ich habe dieses Glück, dass Frauen und Paare zu mir, wie Dr. Hannen manchmal sagt, so ein bisschen vorverliebt kommen. Also die haben schon einiges gehört, gesehen, wollen sich weiter unterhalten und dann kommen sie zu mir oft an einem Punkt, wo sie tatsächlich auch bereit sind, Selbstverantwortung zu übernehmen und etwas dafür zu tun, damit es besser klappt. Ob auf dem natürlichen Wege oder mit Hilfe der Medizin.

Und da bin ich dann froh und glücklich, oft tatsächlich auch helfen zu können, begleiten zu dürfen.

[Nils Behrens] (8:19 - 8:35)
Ich würde gerne an der Stelle nochmal einer nachfragen. Du hast den Satz damit bekommen, zu dir kommen in erster Linie Frauen. Das heißt, sind das dann meistens am Anfang immer nur Frauen oder behandelst du nur Frauen oder sind es eher die Frauen, die erstmal die Hilfe suchen und dann kommt später der Mann dazu?

[Dr. Darja Wagner] (8:35 - 9:07)
Ich spreche selbstverständlich gerne mit Frauen und Paaren. Ich sage immer, der Mann ist herzlich willkommen. Es ist nur, die Männer bleiben erstmal oft im Hintergrund.

Also gerade bei unerfülltem Kinderwunsch, es ist erstmal oft die Frau, die Initiative ergreift. Sie recherchiert, sie recherchiert im Google. Sie ist bereit, vieles zu unternehmen, auch den ersten Schritt zum Beispiel in die Klinik zu wagen und noch viel mehr zu tun, bevor der Mann mit dabei ist.

[Nils Behrens] (9:08 - 9:14)
Reinhard, ist es bei dir im Kinderwunschzentrum genauso? Kommen da auch erstmal nur die Frauen oder kommen da gleich die Paare?

[Dr. Reinhard Hannen.] (9:15 - 10:00)
Also wenn man es zulassen würde, würden nur die Frauen kommen. Denn die Männer sagen, dann schau mal, mach doch erstmal, guck doch mal, ich habe viel zu tun im Betrieb und so weiter. Also wir bestehen aber darauf, dass die Männer mitkommen, denn wenn die Frauen nur alleine kommen, scheitert es schon alleine daran, dass man ein Spermigramm bekommen soll.

Und ohne Spermigramm, also Samenanalyse, kann ich überhaupt nichts machen. Das heißt, ich verlange und ohne dessen kriege ich auch gar keinen Termin. Ohne Männer keinen Ersttermin.

Und das hat sich auch bewahrheitet, weil sonst kommen die Frauen und bitten und betteln und machen alles mögliche. Und nachher hat der Mann eine sehr schlechte Spermaqualität. Man macht hunderttausend Untersuchungen und Therapien, die völlig für die Katz sind.

Und da musste ich auch eine Lerngruppe machen und die habe ich jetzt mittlerweile gemacht und die Paare kommen immer gemeinsam.

[Nils Behrens] (10:02 - 10:20)
Lass uns doch mal über den Grund sprechen, da spreche ich euch beide jetzt wieder an. Warum ist denn so häufig der Kinderwunsch erstmal unerfüllt? Also was gibt es da so eine Art der häufigsten Gründe?

Sind es die Gründe, die, also vielleicht fangen wir einfach mal an, wo könnten die Gründe bei der Frau liegen? Weil dann werden wir ein bisschen Ordnung in das Gespräch hier kriegen.

[Dr. Darja Wagner] (10:21 - 11:07)
Ja, also das Alter der Frau ist mit Abstand der wichtigste Faktor, warum eine Frau schwanger werden kann oder eben nicht. Und das ist auch der einzige Faktor, auf den wir keinen Einfluss nehmen können. Und deshalb sage ich immer, es ist wichtig, rechtzeitig herauszufinden, wie die eigene biologische Uhr tickt.

Was bedeutet das? Also zum Beispiel, es gibt immer etwa fünf bis sieben Prozent der Frauen, sagt man, also je nach Population, je nach untersuchter Folgen, die sehr früh in die Menopause kommen. Und es ist einfach wichtig, so eine Information rechtzeitig im Leben zu haben, um besser planen zu können.

[Nils Behrens] (11:07 - 11:27)
Sehr früh ist tatsächlich, sehr früh, also ich habe eine Freundin, die war, da ist gerade mit 39 dann die Beziehung dann irgendwie gerade wieder in die Brüche gegangen. Da war noch kein Kind da und hat sich gedacht, zur Sicherheit geht es jetzt mal ein paar Eizellen einfrieren. Und dann hat der Arzt ihr gesagt, da sind keine mehr.

Also 39 fand ich da schon wirklich wahnsinnig früh, ehrlich gesagt. Ist das früh, dass es das gibt?

[Dr. Darja Wagner] (11:29 - 11:54)
Meinst du spät 39? Also mit 39 braucht man an Eizellen einfrieren nicht mehr zu denken. Also schon mit 20, 25 ist es ratsam, diese biologische Uhr zu testen oder einen einfachen Fertilitätscheck zu machen.

Dazu kann Dr. Hannen viel mehr sagen. Das ist eine einfache Information, einfach ein Zyklusmonitoring zu machen. Darüber können wir uns nachher mehr unterhalten und dann weiß man ungefähr, wo man steht.

[Nils Behrens] (11:54 - 12:14)
Also man kann jetzt mal für alle Frauen, die eher betroffen sind, wie man jetzt eindeutig hört von der biologischen Uhr, würdet ihr raten, wenn die ganz starken Kinderwunsch haben, aber vielleicht noch nicht den Partner dazu, dass man durchaus mal mit Mitte 20 einen Test macht?

[Dr. Reinhard Hannen.] (12:15 - 13:19)
Also es ist so, dass die Frauen ihre eigene Fertilität nicht richtig einschätzen können. Das liegt auch an den Medien, die 42, 43 Celebrities aus Amerika mit Zwillingen zeigen, die meistens aber dann Einzelspinne sind. Das zeigen die aber nirgendwo.

Das heißt, die Frauen haben kein vernünftiges Maß mehr, was Alterung bedeutet. Und solange die noch einen Anti-Müller-Hormonwert haben, der über 0, irgendwas liegt, das heißt sie noch genug haben, damit eine Periode entsteht, haben die den Eindruck, alles ist in Ordnung. Die Periode ist aber nicht mehr alle 28 Tage, sondern alle 24 Tage, also deutlich verkürzt.

Und das ist schon ein Zeichen eines geschwächten Eierstocks. Da dem das aber keiner beibringt, weder in der Schule noch der Frauenarzt, die Frauenärztin da aus meiner Sicht entsprechend massiv einschreitet, macht man ein Studium, macht man eine Ausbildung, lernt den Partner kennen, den Nächsten kennen, macht eine Weltreise, macht einen Hausbau, was auch immer und dann ist man 35, 36, 37 und dann ist es häufig sehr, sehr spät. Das heißt, mein Durchschnittsalter in der Praxis ist von 28, als ich angefangen habe, auf mittlerweile fast 39 angestiegen.

[Nils Behrens] (13:19 - 13:32)
Wahnsinn. Und ist es dann so, dass, was man ja häufig dann auch immer das Gefühl zumindest hat, dass es, sagen wir jetzt mal, weniger Probleme gibt, wenn es dann mit 39 das vierte Kind ist, als wenn es das erste Kind ist, oder ist das ein Trugschluss?

[Dr. Reinhard Hannen.] (13:34 - 14:07)
Also das ist definitiv wahr. Man hat aber ehrlich gesagt dazu wissenschaftlich noch nicht so viel herausgefunden. Meine Großmutter hatte neun Kinder, die andere Großmutter hat auch neun Kinder und das letzte Kind ist mit 48 gekommen.

Viele, vor allen Dingen türkisch junge Frauen, die kommen mit 42 und sagen, ja meine Mutter oder meine Großmutter hat auch mit 48 noch das letzte Kind. Aber wenn man früh angefangen hat und viele Kinder bekommen hat, ist der Körper sozusagen, man kann es nur so sagen, im Training. Aber man kann es jetzt nicht, ich habe nicht die Wissenschaft dazu, weil das wäre heute fast unmöglich, das herauszufinden.

Aber es ist tatsächlich so, die Frauen können länger dann schwanger werden.

[Nils Behrens] (14:07 - 14:28)
Aber es ist ja interessant, ich sage glaube ich in fast jedem zweiten Podcast immer, if you don't use it, you lose it. Also von daher ist es tatsächlich, also es geht ja mit ganz vielen im gesundheitlichen Kontext so, das heißt also, wenn man used to Schwangerschaft wäre, ist, dass man das dann eben halt dann erhalten kann, länger erhalten kann scheinbar, als wenn man dann erst mit 42 auf die Idee kommt, dass man das erste Kind haben möchte.

[Dr. Reinhard Hannen.] (14:28 - 15:42)
Also die Idee von den Frauen, die dann sagen, ja meine Großmutter mit 42, die fühlen sich ja noch jung und knusprig und alles toll, die hatten mit 48 noch, also ich habe noch sechs Jahre Zeit. Also die Wahrnehmung ist eine komplett andere, als die eigentlich sein müsste. Und die Menschen müssen aufgeklärt werden, habt eure Kinder zwischen 20 bis 25, kann sich keiner erlauben, macht gerne, ist man im Studium.

Zwischen 25 und 30 auch gerne. Wann man darüber nachdenkt, ist man mit 30. Und wann es dann ernst wird, ist man mit 35.

Und da keiner diese innere Uhr wirklich sieht, und sieht, dass dieser Anti-Müller-Hormonwert von 4 auf 2 auf 1 auf 0, irgendwas geht, und dass die Eisequalität damit immer schlechter wird. Ich sehe das jeden Tag. Und ich habe diese tolle Nachricht, oder diese schlimme Nachricht, muss ich nett verpackend rüberbringen.

Das ist total traumatisierend, auch für mich und für die Paare und für den Partner. Und dann kommen die Einzelnen, die man dann unter Umständen entnimmt, im Reagenzlass sich anguckt, die sehen nicht mehr so toll aus. Das immer auch für mich auszuhalten und den Paaren das zu vermitteln, ist kein einfaches Brot.

Also dieser Beruf ist sehr, sehr anstrengend und auch sehr schön. Ich habe auch häufig Erfolge, aber ich habe auch teilweise Situationen, wo ich da nicht helfen kann. Und da kommt da ja wieder ein Spiel, da bin ich ja sehr, sehr, sehr dankbar.

Weil ich bin ja auch Molekulartherapeut, kenne mich also aus mit Mikronährstoffen. Aber sie hat es auf den Punkt gebracht, weil sie ein Programm entwickelt hat, wie die Eizellqualität wirklich verbessert werden kann.

[Nils Behrens] (15:42 - 16:11)
Und das darf man nicht unterschätzen. Bevor wir auf dein Programm kommen, würde ich jetzt noch einmal ganz kurz noch die Frage nach dem Test nachfragen. Weil letztendlich geht es ja nachher dann auch immer alles um das Thema Geld.

Und gerade mit Mitte 20 ist man ja in der Regel dann meistens so, dass man dann irgendwie auch Geld gerne für andere Dinge ausgibt. Wie aufwendig ist denn so ein Test, wenn ich jetzt tatsächlich meine biologische Fertilitätsuhr mit Mitte 20 mal testen möchte? Reden wir da über 10, 100, 1000?

Wie viel Euro reden wir da?

[Dr. Darja Wagner] (16:12 - 17:00)
Ja, also das ist sehr einfach. Fertilitätscheck ist eine einfache Sache. Und schwierig ist nur, anzufangen, darüber zu reden.

Und deshalb sage ich immer, die Frauen sollten selbst Initiative ergreifen und zum Beispiel bei der jährlichen Untersuchung beim Frauenarzt dieses Thema erwähnen und nicht gefragt zu werden, nach ihrem Kinderwunsch prinzipiell gefragt zu werden. Weil dafür gibt es oft einfach keine Zeit. Das heißt einfach selbst das Thema ansprechen, eventuell selbst auch die Kosten übernehmen, weil das ist keine Kassenleistung.

Und dennoch ist es eine extrem wichtige Information. Hast du eine Ahnung, was das ist? Ja, unter 100 Euro.

Also weniger als einen Gang zu H&M, auch viel weniger. Und es ist eine wahnsinnig wertvolle Information.

[Nils Behrens] (17:01 - 17:03)
Und das Monatsbudget für Starbucks.

[Dr. Darja Wagner] (17:03 - 18:16)
Es ist ein Nichts. Man muss es einfach wissen und danach fragen. Und man macht es am besten am Zyklusanfang, also am Zyklus Tag 2 bis 5.

Warum? Weil das ist hormonell gesprochen eine ruhige Lage. Also der letzte Zyklus ist vorbei und zum neuen Einsprung ist noch eine Weile hin.

Also das ist eine schöne, ruhige Lage. Und da guckt man am besten, wie die Situation ist. Und man kann sich alle Hormone selbstverständlich anschauen.

Aber es reicht schon einmal das FSH und AMH messen zu lassen. Also FSH ist ein sogenanntes Follikel-stimulierendes Hormon. Kommt aus dem Kopf.

Und ganz grob gesprochen, also das sagt wie laut der Kopf quasi nach unten schreien muss, damit die Einsprünge ausgelöst werden. Das heißt ein FSH von 6 bis 8 ist eine gute Eizellreserve. Über 8 Richtung 10 ist schon im hongen Bereich.

Und zum Beispiel über 12 ist schon schwierig, ob auf natürlichem Wege oder mit Stimulation Einsprünge oder gute Eizellen anzuregen. Und da ist noch das AMH, Anti-Müller-Hormon. Also dieses Hormon wird in den Ovarien produziert.

[Nils Behrens] (18:16 - 18:18)
Anti-Müller, also wirklich wie Müller?

[Dr. Darja Wagner] (18:18 - 19:14)
So heisst es, ja. Also wenn Mediziner etwas benennen, dann sind es oft komplizierte und keine schönen Namen. Aber es ist einfach so wichtig.

Es ist trotzdem FSH, AMH. Und eben Anti-Müller-Hormon wird von den Satellitenzellen, von den Eizellen produziert. Theoretisch bedeutet das, je mehr Satelliten, desto mehr Eizellen.

Aber auch da muss man aufpassen. Also wenn ein AMH zu hoch für das Alter ist, dann kann es eventuell andere hormonelle Störungen bedeuten. Das wissen Experten sehr gut.

Auf jeden Fall ist es einfach wichtig zu wissen, falls mein AMH nicht zu meinem Alter entspricht, was bedeutet das für mich und für mein Leben? Bedeutet das, dass ich in den nächsten drei bis fünf Jahren Kinder bekommen muss? Weil wenn ja, dann muss ich vielleicht meine Partnerschaften, meine Reisenkarriere und so weiter anders planen.

[Nils Behrens] (19:15 - 20:00)
Spannend. Bevor ich dich zum dritten Mal unterbrochen habe, haben wir gerade über das Programm gesprochen. Du hast gesagt, dass es sehr viele Frauen gibt, die zu dir kommen.

Ich möchte an dieser Stelle noch mal hinweisen, dass wir irgendwann auch auf die Probleme kommen, die die Männer verursachen. Aber wir haben nun mal mit den Frauen gestartet, weil sie der zeitkritischere Punkt bei dem Ganzen sind. Und wir auch die meisten unserer Zuhörer weiblich sind.

Von daher gehe ich davon aus, dass das der interessantere Teil ist. Also, was kann man tun, wenn man, sage ich jetzt mal ... Du hast gesagt, es gibt so einen Bereich, wo es sagt, es ist so okay.

Und dann fängt es langsam an, so ein bisschen in den orange-roten Bereich zu gehen. Also, was kann man tun, um vielleicht das zu verbessern?

[Dr. Darja Wagner] (20:00 - 22:01)
Die Qualität der Einzelnen zu verbessern. Also, man kann sehr viel tun. Und ich möchte erst mal sagen, ich bin sicherlich nicht jemand, der irgendwelche Programme schreibt oder etwas besser als die anderen weiß.

Ich bin eine Wissenschaftlerin, eine Forscherin. Ich war jahrelang in der Stammzellforschung tätig. Und seit meiner eigenen Kindheit fokussiere ich mich nur noch auf die Eizellen und Samenzellen.

Weil das sind die Stammzellen sozusagen, die zusammen kombiniert ein neues Leben erwecken können. Das heißt, ich habe dazu einfach sehr viel recherchiert. Ich habe sehr viel Erfahrung.

Und ich lese einfach Studien. Ich schaue, was andere Leute, was andere Experten dazu sagen. Und dann habe ich darüber ein Buch geschrieben.

Damit beschäftigt man sich jahrelang und kommt einfach sehr viel zusammen. Man redet mit Experten. Also arbeitet selbst, schaut in den Kliniken, wie was gemacht wird und so weiter.

Und jetzt vor zwei Jahren ist zum Beispiel ein Online-Kurs entstanden, wo einfach alles erklärt wird, was man tun kann. Und um den Monaten vor einer geplanten Schwangerschaft die Qualität der Eizellen und Samenzellen zu verbessern beziehungsweise einfach den Körper auf die Schwangerschaft vorzubereiten. Das heißt, heutzutage wissen wir ganz genau, also die Forschungsdaten sind da ganz eindeutig.

Und ich spreche hier zum Beispiel von Lancet, also von wichtigsten biomedizinischen Fachzeitschriften. Also alle sagen jetzt, die drei oder sogar drei bis fünf Monate vor der Befruchtung sind entscheidend wichtig für die Qualität der Gameten. Vor allem für die Qualität der Eizellen, aber auch für die Qualität der Spermien.

Und nur auf das Alter können wir leider keinen Einfluss nehmen, aber auf alles andere schon. Das heißt, auf die Ernährung. Es ist super wichtig, was man isst.

Ich sage immer, Babys entstehen aus dem, was Mütter gegessen haben. Punkt.

[Nils Behrens] (22:01 - 22:04)
Und was ist das zum Beispiel, was sehr babyfreundlich ist?

[Dr. Darja Wagner] (22:05 - 24:03)
Ja, also man kann jetzt sagen, generell entzündungshemmende Lebensmittel sind sehr gut. Intermittentes Fasten. Vor allem eine schadstofffreie Ernährung.

Man kann darüber einen ganzen Kongress jetzt halten. Ja, aber vielleicht jetzt ganz kurz sage ich, empfohlen wird in den letzten Jahren vor allem die mediterrane Diät. Also mediterrane Diät kennt man aus über 250 Studien.

Ist sehr gesundheitfordernd. Auch bei anderen, also in der Prävention von Herz-Kreislauf-Erkrankungen usw. Man kennt diese Ernährung sehr gut.

Und in den letzten, also beinahe zehn Jahren, haben wir festgestellt, dass es auch in Sachen Fruchtbarkeit extrem hilft. Und es reicht zum Beispiel, dass Paare sich sechs Monate konsequent an die mediterrane Ernährung halten. Das heißt, wenig prozessiert, relativ wenige Kohlenhydrate, viel Fisch, viel Olivenöl, sogar ein bisschen Rotwein usw.

Und dann werden sie besser schwanger und bleiben sogar besser schwanger. Und wir verstehen noch nicht genau, also es wird vermutet als Mechanismus, vielleicht liegt es an mehr B6, mehr Fungsäure, mehr Resveratrol. Aber wahrscheinlich ist es eine Kombination.

Alle diese Faktoren, die zu diesem Zauber der mediterranen Diät führen. Und da ist noch viel mehr. Also Dr. Hannen ist da richtig ein Experte. Und ich muss sagen, seine Praxis ist etwas ganz Besonderes deutschlandweit. Weil oft wird im Praxisalltag keine Zeit gefunden, um individuell auf den Lifestyle und solche Fragen einzugehen. Dafür ist oft keine Zeit.

Aber in der Praxis zählt es schon. Also da stellt man schon Fragen. Also wie es nicht nur um Ernährung aussieht, sondern alles Schadstoffe, Kosmetik, Gewicht und noch vieles, was zum Lifestyle gehört.

[Nils Behrens] (24:04 - 24:37)
Total spannend. Das heißt aber, du hast jetzt gerade das Thema Ernährung angesprochen. Ich habe von ganz vielen Frauen gehört, dass wenn sie immer zu viel zum Beispiel Fasten, Intermittentes Fasten, zu wenig Kohlenhydrate nehmen, dass dann ganz häufig auch der Zyklus ausbleibt.

Das heißt also, dass der Körper in so eine Art Notsituation dann geht. Und in einer Notsituation kriegt man halt einfach keine Kinder. Das ist ja das Gleiche.

Wir kommen ja gleich noch auf das emotionale Thema. Aber das heißt also, automatisch weniger essen, ist nicht immer gut für besser schwanger werden. Reinhard, möchtest du was sagen?

[Dr. Reinhard Hannen.] (24:37 - 26:34)
Also wie sagt man so schön, alles mit Maß. Also der Körper ist ja extrem clever.

Und wenn ich zum Beispiel, ich habe eine Sportlerin da, die rennt am Tag 30 Kilometer. Also ich komme die Woche vielleicht auf 30 Kilometer joggen, aber nicht am Tag. Die hat keine Periode.

So, warum kann die keine Periode haben? Weil der Körper am absoluten Limit ist. Die hat dieses Runner High und die macht ihr eigenes Dope sozusagen.

Ist damit ja auch glücklich. Aber die kann nicht schwanger werden. Das heißt, man muss immer gucken, wenn man viel sich bewegt, dann kann man auch 10 Teller Nudeln essen.

Das ist gar kein Problem, weil man die verstoffwechselt. Aber der normale Durchschnittsbürger, der mit dem Aufzug hohen runter fährt, der mit dem Auto zur Arbeit fährt, der nicht mit dem Fahrrad fährt, der sollte ein bisschen zurückhaltend sein mit Kohlenhydraten und einfach zu verstoffwechselnden Nahrungsmitteln. Bestes Beispiel, prozessiertes Essen.

Alles heute ist ja Fast Food, schnell und so weiter. Das ist das größte Gift und wir haben ein Riesenproblem. Auch die falschen Fette.

Wir haben Sonnenblumenöl, wir haben Rapsöl, wir haben andere Fette, zum Beispiel Margarine. Das weiß man gar nicht. Aber das heißt, es ist immer so gesund.

Es ist gar nicht gesund. Also die alte Ernährung, die man hatte mit Butter und Schmalz, ist 10 Mal gesünder. Da muss man aber erst mal drauf kommen.

Und ja, wenn man ab und zu mal fastet, wie die Dahlia meinte, also in der Woche ein, zwei Tage mal wenig oder nichts isst oder dieses intermittierende Fasten, das man also 16, 8 macht, kann ich nur zu raten, weil dann der Körper in die eigene Bildung kommt, in die Reparatursituation reinkommt. Aber mit Maß. Wenn ich eine sehr, sehr schlanke Frau habe, die auch noch möglichst viel Sport macht, dann soll die alles machen, aber nicht fasten.

Was ich noch zum Thema Ernährung sagen will, was mir in letzter Zeit sehr, sehr doll auffällt, ist, dass wir mittlerweile nur noch religiöse Ernährer haben. Wir haben ganz, ganz viele Leute, die vegetarisch oder Veganer sind. Das heißt so schön, woran erkennt man einen Veganer?

Das ist der, der es dir sagt. Das hört sich jetzt ein bisschen schlimm an und wahrscheinlich gibt es jetzt auch Prügel im Podcast.

[Nils Behrens] (26:35 - 26:38)
Ich möchte an dieser Stelle ganz herzlich Alexander von Reling grüßen.

[Dr. Reinhard Hannen.] (26:39 - 29:21)
Also Spaß beiseite. Nein, es ist einfach so, wir machen einen kleinen Test, den ich sehr empfehle. Liebe Leute, macht einen Ferritinwert mal bei euch.

Ferrum, Eisen, lateinisch, Ferrum, Ferritinwert. Und es gibt den Hämoglobinwert, der ist bei jedem gut, bei vollen Frauen über 12. Aber der Ferritinwert ist sozusagen der Eisenspeicherwert.

Das ist das, was ich im Kühlschrank habe. Ich habe heute noch gegessen, Kühlschrank ist leer, was interessiert mich morgen? Morgen habe ich nichts mehr.

Ferritin ist der Eisenspeicherwert. Wer nährschlecht ist, kann es nicht funktionieren. Die Leute sind ohne Energie, können nicht schlafen, sind total müde, haben keinen Bock auf Sex, haben Haarausfall.

Die haben eine Million Krankheiten dadurch. Und wenn man alleine das Ferritin, der Normalwert ist totaler Irrsinn, 10 bis 300. 10 bis 300, ein irrsinniger Wert.

Das ist eine gute Range. Aber ich sage mal, der ideale Wert, da gibt es einen Dr. Wormer, der hat ein schönes Buch darüber geschrieben, Eisen, das Lebenselement, der sagt, er soll 100, 150, also die Hälfte von 300, soll er sein. Und die Leute kriegen dann von mir eine Eiseninfusion und sie sind wie neu.

Die sind wie neu. Die sagen, ich wusste gar nicht, dass man sich sucht. Man merkt ja gar nicht, wie schlecht man sich fühlt.

Und wenn die Eisensituation besser ist, dann ist die Schilddrüse besser, die Schilddrüse besser, ist die Fertilität besser. Die Eizellqualität ist besser. Wir waren gemeinsam, die Daria und ich, auf einem Kongress bei der Esche.

Da hat man Eizellen von Tieren radioaktiv markiert, indem man Vitamin D und Vitamin A und sonst was gesehen hat. Das konnte also in den Zellen das sehen, was da drin ist. Also gibt man mehr gute Ernährung, mehr Vitamin und so, dann kann man das in den Eizellen sehen.

Die sind tatsächlich besser. Und das ist fantastisch. Man kann also eine Menge machen mit Ernährung, mit vernünftiger Ernährung und vor allen Dingen von dieser religiösen Sache, ich darf kein Fleisch essen.

Ich sagte, Leute, tut mir leid. Ich glaube, ich bin der größte Bekehrer von Veganismus. Ich war ja selbst Vegetarier.

Und es ist deutlich mehr Energie, deutlich mehr Lebensfreude. Und dann kommt das Kind auch. Ich weiß nicht, ob ihr euch schon mal eine Plazenta, also einen Mutterkuchen angeguckt habt von einem Vegetariern.

Der ist ganz dünn und verkalkt. Und von einer Nicht-Vegetarierin, von einem Fleischfresser, die ja so verhasst sind. Weil Fleisch ist ja fies und böse.

Der ist saftig und blutig. Das heißt, das Kind ist einfach besser ernährt. Und ja, ich werde das jetzt wahrscheinlich nicht so gut finden oder ihr werdet das nicht so gut finden.

Aber bitte beschäftigt euch damit. Es gibt auch einen Typen, der heißt Udo Polmer. Der hat geschrieben, krank durch gesunde Ernährung oder don't go veggie.

Also das ist ein streitbarer Typ, aber ein cooler Typ. Einfach sich die Bücher mal reinziehen, damit man sich selbst einfach nochmal reflektiert. Mache ich das nur, weil mir andere das sagen?

Ist das eine Religion? Oder kann ich irgendwas dazu lernen? Denn wir sind Omnivoren, also ein Gebiss-für-alles-Esser.

Und man muss auch nicht übertreiben mit dem Fleisch. Aber sage ich mal, zwei, drei Mal in der Woche kann man das durchaus machen. Und kann ich nur zu raten.

Also die Leute haben einfach einen besseren Eisenwert und werden besser schwanger.

[Nils Behrens] (29:21 - 29:36)
Das, was ich immer sage, eigentlich auch in fast jeder Folge, ist immer die Dosis macht das Gift. Immer. Und ich bin sofort bei dir.

Daher zwei, ich möchte nur zwei Punkte nur ganz kurz nochmal dem Zusammenhang nachfragen. Das eine ist der Eisenwert. Ich finde, das ist ganz wichtig nochmal dazu zu sagen.

[Dr. Reinhard Hannen.] (29:37 - 29:37)
Ferritin heißt der.

[Nils Behrens] (29:38 - 29:48)
Ja, der Ferritinwert. Den kann man ja theoretisch auch im Serum oder im Vollblut messen. Wir müssen ihn aber eigentlich, um den richtigen Wert zu haben, müssen wir ihn im Vollblut messen, oder?

[Dr. Reinhard Hannen.] (29:48 - 30:03)
Das ist eine gute Frage. Weiß ich nicht. Aus meiner Sicht ist das nicht Vollblut, sondern wir machen den Wert bei uns aus dem Serum, aus meiner Sicht.

Es gibt einige Werte, zum Beispiel Magnesium. Das ist mit dem Vollblut besser als aus dem Serum. Obwohl, da kann man sich auch drüber streiten.

Also wir machen das aus dem Serum.

[Nils Behrens] (30:03 - 30:05)
Aber es ist ja gut zu wissen, weil es ist ja günstiger und schneller.

[Dr. Reinhard Hannen.] (30:05 - 31:50)
Aus meiner Sicht auch völlig ausreichend. Und es gibt ja Hemoglobin, Transferin, Ferritin. Es gibt ja eine Million Sachen.

Aber Ferritin wird selbst bei den Internisten, die eine Million, ich weiß nicht, ob du es schon mal in einer internistischen Seite gesehen hast, die haben 500 Parameter. Aber Ferritin wird nicht gemessen. Und das Buch von Dr. Udo Pollmer, Eisen, das Lebenselement, wirklich gut, kann man das lesen. Ferritin ist so der einfachste Parameter. Ferritin kann natürlich auch erhöht sein bei Entzündungen. Also man muss immer aufpassen, wenn die Frau entzündet ist oder krank ist, dann funktioniert sie nicht.

Aber die meisten sind ja gesund. Und der Ferritinspiegel ist bei den meisten Frauen über 10, aber bei 15. Das sind lebende, ich will es nicht sagen, das hört sich ja brutal an, lebende Leichnamen.

Die wissen gar nicht, wie gut sie sich fühlen. Wenn ein Mann so einen niedrigen Ferritinwert hätte, das heißt, man würde ihn von 4 Liter anderthalb abnehmen, dann würde er sich so fühlen wie die Frau. Aber die Frau merkt gar nicht, dass sie sich so schlecht und unenergetisch fühlt, weil sie ja langsam, aber sicher immer monatlich abblutet.

Die hat ja gar keinen hohen Wert. Und dieser Wert, den kriegen wir auch durch orale Zufuhr, z.B. liposomales Eisen. Gibt es bei Sundae, sehr gutes Reparat.

Schmeckt nicht, aber ist sehr gut. Dreimal am Tag einen Teelöffel. Schmeckt wirklich nicht.

Schmeckt leider nicht. Nee, schmeckt nicht. Aber das kriegt man oral kaum aufgebaut.

Denn die Männer bluten ja nicht, bei denen kriegt es aufgebaut. Ich habe auch vegetarische Männer und vegane Männer, die haben einen Eisenwert von 3 oder 4 oder 5 oder 10. Die haben ganz blasse Lippen, die sind so durchsichtig, die haben keine männliche Energie mehr.

Und diese Frauen, ich behandle am liebsten Kinderwohlspare, erst mal, wenn alles aufgebaut ist. Gewicht ist gut, Essen ist vernünftig. Dann haben die ausreichend Mikronährstoffe und der Eisenspiegel ist gut.

Und dann sieht die Sache schon ganz anders aus. Und ja, ich bin geschäftsschädigend. Viele kommen dann schwanger wieder und sagen, Dr. Hahn, vielen Dank, nichts verdient. Ist so, aber ich liebe das.

[Nils Behrens] (31:51 - 31:53)
Das fände ich sehr gut. Daher gehört das eben gerade noch einer.

[Dr. Darja Wagner] (31:54 - 32:26)
Wenn man es zum Thema Ernährung noch abschließend. Ja, also die Rolle der Ernährung beim Kinderwunsch kann man gar nicht überschätzen, so wichtig es ist, was Frauen und Männer in den Monaten vor der Schwangerschaft essen. Nun, manchmal ist wichtig, was man isst und manchmal ist eben wichtig, worauf man verzichtet.

Aber dazu gibt es zum Glück Regeln, die man gut einhalten kann. Und es gibt tatsächlich Body Mass Index, bei dem Frauen am besten schwanger werden und schwanger bleiben. Und das ist ein Body Mass Index von, sagen wir, zwischen 21 und 24.

[Nils Behrens] (32:26 - 32:27)
Ah, also quasi niedrig.

[Dr. Darja Wagner] (32:28 - 33:25)
Ja, also sagen wir unter 21 und vor allem unter 19. Ja, also da geht der Körper einfach auf die Sparflamme und vielleicht gar keine Lust hat, für zwei zu funktionieren. Und genau so ist es nach 25.

Also da gibt es sehr schöne Studien, wo viele, also multizentrische, wo viele Kinderwunschklinike ihre Daten gepullt haben und so. Man hat sich sehr viele Frauen angeschaut und man sieht, dass es wirklich nach einem Body Mass Index von 25 mit jedem BMI-Punkt ist 5% pro Jahr weniger Chance, um schwanger zu werden. Und andere Komplikationen kommen dazu auch.

Und nach einem BMI von über 32 wird es eigentlich ganz kritisch. Also allein schon durch Abnehmen haben Frauen sechs bis zehnmal höhere Chancen, spontan schwanger zu werden und eine Behandlung vielleicht gar nicht zu brauchen. Also ein BMI von 21 bis 24.

[Nils Behrens] (33:27 - 35:14)
Achtung, ich habe ein Geschenk für euch. Als Hellsweisen bekommt ihr ein kostenloses E-Book zum Thema Kinderwunsch. In diesem E-Book findet ihr eine ausführliche wissenschaftliche Erläuterung zum Thema sowie relevante Studien.

Besucht einfach sunday.de, geht auf den Bereich Wissen. Mit dem Code KINDPOD, alles groß geschrieben, Kind für Kinderwunsch und Pod für Podcast, könnt ihr das E-Book kostenlos herunterladen. Den Link findet ihr auch in den Shownotes.

Und jetzt zurück zur Folge. Was ich mal sehr interessant fand, ich hatte bei meinem vorherigen Arbeitgeber, haben wir ja auch so fast einen Kuren angeboten und da rief mich dann jemand an, den ich aus dem Studium kannte. Das war schon, ich würde mal sagen, gefühlte 20 Jahre kein Kontakt mehr.

Und der sagte dann so, ja Mensch, ich habe ja gesehen, du bist ja jetzt ja hier bei dieser Einrichtung. Und unser Kinderarzt hat gesagt, dass es vielleicht mal ganz gut wäre, wenn meine Frau mal da so eine Kur machen würde. Das basiert ja alles auf dieser Maya-Kur.

Und er hat die Erfahrung gemacht, dass das dann eigentlich ganz gut funktioniert. Aber die konnten nur in einer Woche und da waren wir ausgebucht. Da habe ich es dann irgendwie möglich gemacht, dass sie dann noch in diese Woche da rein konnten.

Und irgendwann bekam ich dann so nach vier Monaten, fünf Monaten bekam ich dann irgendwie eine Flasche Champagner geschickt mit einem Dankeschön, dass jetzt sozusagen das Kind unterwegs wäre. Und da komme ich nur drauf, das ist ja ganz interessant, weil man macht da ja eine Fastenkur. Nichtsdestotrotz ist es quasi, also ich hatte mit der Chefärztin mal darüber gesprochen, die sagt, sie hat sehr viele Babys sozusagen schon durch diese Therapie verursacht.

Ist das etwas, was ihr nachvollziehen könnt? Du hattest zwar Intermittierendes Fasten angesprochen, aber eigentlich ist es ja kontra, wenn man sagt, okay, da setzt man erstmal Leute auf, eine Woche lang auf sehr wenig Nahrung und trotzdem scheint es dann eher einen guten Einfluss zu haben.

[Dr. Reinhard Hannen.] (35:16 - 37:37)
Also wir sind im Endeffekt ja nicht für Essen gemacht, sondern für Hunger. Also wenn du mit meinem Neandertaler jetzt mal reden würdest, dann würde ich sagen, was hast du im Kühlschrank gesagt? Was ist im Kühlschrank?

Was hast du in der Tiefkühltruhe gesagt? Was ist in der Tiefkühltruhe? Also die haben durchaus mal, wenn die mal gegessen haben, haben sich den Ranzen vollgehauen und dann komatös unterm Baum gelegen.

Aber die haben auch mal einen Tag oder zwei oder drei oder vier oder fünf Tage nichts gegessen. Das heißt, wir sind besser auf Nahrungsmangel spezialisiert. Die dünne Maus lebt länger als die dicke Maus, als an Überfluss.

Das heißt aber nicht, dass man, wenn er im Kinderwunsch ist, jetzt einfach mal so fasten sollte. Also sollte man sich Begleitung holen, die fachkompetent ist. Aber was wirklich wichtig ist, ich habe zum Beispiel so gemacht, dass wenn Frauen deutliches Übergewicht, erkläre denen das.

Ich habe auch so eine Zusammenfassung dazu zum Thema Ernährung und Übergewicht mit Statistiken, weil ich ja nicht immer das erklären kann. Und dann habe ich ein paar Fans, weibliche Fans. Weibliche Fans, die mit 35 Kilo abgenommen und dann schwanger geworden sind auf dem romantischen Weg.

Herr Dr. Hannen, was kann ich denn für Sie tun, dass ich das wieder gut machen kann? Ich sage ganz einfach, darf ich Ihre Telefonnummer weitergeben. Wenn ein Patient mir das nicht glaubt, weil ich erzähle denen dann abnehmen und so weiter, dann denken die, ich bin irre, weil die leben ja schon seit 20 Jahren mit dem Übergewicht.

Und dann erzähle ich ihnen das, gebe die Nummer weiter und dann macht die die Arbeit. Und es klappt wunderbar. Und ich mache solche irren Sachen, wie 5 Kilo pro Monat abzunehmen.

5 Kilo pro Monat mit Nahrungsergänzungsmittel natürlich zusätzlich. Also das muss sein. Und ich habe nicht bei allen Erfolg, aber ich würde mal sagen, 80 Prozent der Leute, die ziehen mit.

Und wenn dann kommen die wieder 5 Kilo ziehen, 15 Kilo, 15 Kilo nach 3 Monaten wieder, 15 Kilo leichter, sagen sie, Dr. Hahn, ich werde wieder angeguckt, ich passe wieder meine Klamotten rein, ich komme die Treppe hoch. Ich bin ihnen so dankbar. Sie waren ein strenger Hund, aber ich bin ihnen super dankbar.

Und die Frau Müller, sage ich jetzt mal, die heißt anders, aber die Frau Müller, die haben sie mir ja empfohlen. Die ist ja ein Engel, also was die alles mit mir gemacht hat und mich tausendmal angerufen hat. Und ich bin ihnen so dankbar.

Und die sind einfach Babyfit. Also ich mache die Leute Babyfit. Das kommt nicht bei allen gut an.

Also wer bei Dr. Hahn mal in Google reinkommt, und guckt, da steht ein paar sehr, sehr gute Kommentare, ein paar, hier steht drauf, Dr. Hahn ist der allerletzte Eumel. Da muss ich mit leben. Aber wer viel feint, viel eher sozusagen.

Aber ich bin immer ehrlich. Reinhard heißt ja rein im Herzen, mein Vorname, also ehrlich. Und ich gebe ihnen das Beste, was ich aus über 30 Jahren Reproduktionsmedizin und 50.000 Patienten mittlerweile gelernt habe. Und dazu gehört ein Ernährungsprogramm, ein Gewichtsmodulation, nicht mal so, und entsprechende Mikronährstoffe. Und wenn das alles nicht hilft, gibt es auch noch Plan B und C.

[Nils Behrens] (37:37 - 38:04)
Und vor allem ja die richtigen Tests. Da hast du ja ein Thema auch angesprochen, das Thema Schilddrüse. Ich hatte hier in der Folge 3, hatte ich da den Johannes Richter auch hier, den kennt ihr ja glaube ich auch.

Und der erzählte, dass das Thema unerfüllter Kinderwunsch sehr häufig was mit der Schilddrüse zu tun hat. Ist es denn so, dass ihr das schon in euren Tests sehen könnt und dann daraufhin wisst, was ihr zu tun habt oder schickt ihr den dann tatsächlich ins Schilddrüsenzentrum? Nee, ich schicke niemanden irgendwo hin.

[Dr. Reinhard Hannen.] (38:04 - 40:19)
Ich habe also eine Fahrradsausbildung für Gynäkologie, eine reproduktionsmedizinische Ausbildung, eine psychotherapeutische Ausbildung, auch zur molekularmedizinischen Ausbildung und eine Laborfachkundenausbildung. Das heißt, ich war ein halbes Jahr im Labor, nichts Geld verdient damals und musste dann alle Tests selber machen, aber ich darf meine eigenen Laborwerte machen. Dazu gehört also T3, T4, also freies T3, T4 und TSH.

Das heißt, ich traue mir durchaus zu, die Schilddrüse mit einzustellen. Das heißt, die meisten Leute haben einen TSH-Wert von sagen wir mal 0,4 bis 4 und dann ist der T3- oder T4-Wert nicht in Ordnung und dann kriegen die, wenn die zum normalen Schilddrüsenarzt gehen, das, was der normale Schilddrüsenarzt gelernt hat, nämlich L-Tyroxin. L-Tyroxin macht die Werte schön.

Patient fühlt sich nicht besser, aber die Werte sind schön. Ich gehe anders hin. Ich habe ungefähr sieben Schilddrüsenbücher gelesen.

Ich bin so eine Leseratte, ja. Ich habe nichts anderes zu tun. Meine Kinder sind groß, also lese ich wie ein Teufel.

Wenn du nicht auf dem Trödelmarkt bist. Wenn ich nicht auf dem Trödelmarkt bin, ja genau. Erst Trödelmarkt, dann lesen.

Und dann erlaube ich mir, den Leuten auch Jod und Jodit zu geben. Und zwar Iodoral. Iodoral, 12,5 Milligramm.

Warum so viel? Jeder Internist kriegt ein Herzkaspar, wenn er das hört, weil die normale koreanische Patientin, die eine Kinderwunsch hat, kriegt Miso-Suppe, Algensuppe. Und zwar ein halbes Jahr vor der Schwangerschaft, in der Schwangerschaft, ein halbes Jahr mit dem Stillen und ein halbes Jahr nach dem Stillen.

Und die hat einen ausreichenden Jod und Jodit-Wert. Keiner weiß, Jodit ist das, was die Schilddrüse brauchen, Jod ist das, was z.B. die Brust braucht. Hast du einen ausreichend hohen Jod-Spiegel, hast du auch weniger Brustkrebs.

Kleiner Tipp noch, warum haben Frauen, die viel gestillt haben, wenig Brustkrebs? Weil das ganze Jod in die Brüste ins Kind geht. Eine kindliche Entwicklung.

Kretinismus ist ein Jodmangel im Kopf. Und wenn die ausreichend viel Brustjod haben und Kindermilchjod haben, dann kriegen die Frauen, die viel gestillt haben, keinen Brustkrebs. Die Wissenschaft ist immer noch ein Rätsel, woran es liegt, ist aber ganz normal.

Viel Jod, wenig Brustkrebs. Und das kann man machen. Also ich gebe relativ mutige Dosierungen.

Aber bevor ich was mache, lese ich mich 7, 8, 9, 10 Bücher. Ich bin nicht mutig, ich bin wirklich klar. Und dann mache ich das und die Patienten kriegen von mir so eine Liste, die ich abgearbeitet habe und auch mit der Darja zusammengearbeitet habe.

Und das läuft hervorragend. Die Leute sind energetisch gut aufgebaut, mikronährstoffmäßig gut aufgebaut. Und wenn das alles nicht klappt, dann gibt es auch noch Kinderwunschtherapien.

[Nils Behrens] (40:20 - 40:26)
Wir haben jetzt sehr viel über das Thema Ernährung gesprochen, Darja. Wie sieht es denn das Thema Bewegung aus? Spielt das eine Rolle?

[Dr. Darja Wagner] (40:27 - 42:43)
Selbstverständlich spielt Bewegung eine große Rolle. Wir bewegen uns heutzutage sehr wenig. Und überhaupt, wir führen heutzutage ein ganz anderes Leben als unsere Vorfahren.

Wir verbringen viel Zeit in geschlossenen Räumen. Das heißt wenig Vitamin D, essen viel Getreide, bewegen uns natürlich wenig. Das alles macht biochemisch gesehen Unterschiede im Körper.

Und oft wissen wir auch nicht, was diese Unterschiede sind. Aber in meiner Arbeit zum Beispiel, auch in den Präparaten, was wir miteinander entwickelt haben, geht es wirklich viel darum, dass man diese Naturdefizite ausgleicht, sozusagen. Aber zum Thema Bewegung.

Bewegung im Körper ist vor allem wichtig im Sinne einer guten Durchblutung. Weil was bringen alle gute Stoffe? Alle gute Vitalstoffe, die man einnimmt, wenn sie die Eizellen zum Beispiel nicht erreichen.

Dr. Hannen kann dazu viel mehr sagen. Aber zum Beispiel Eierstöcke sind gar nicht so feine Strukturen, die man sich oft vorstellt. Also je älter wir Frauen werden, desto kleiner, härter werden die Eierstöcke.

Und dann bringen die ganzen Vitamine nicht so viel, wenn die ganze Mikrozirkulation nicht ordentlich funktioniert und diese Stoffe wirklich bis in die Zellen hineinbringt. Das heißt, Sport, natürlich alles in Maßen. Also jetzt kein Halbmarathon in der Kinderwurstzeit laufen.

Aber ich sage immer, Sport so machen, als würde man in der Steinzeit leben. Einfach joggen, ein bisschen auch sprinten, klettern, tanzen, am besten tanzen. Täglich schwitzen, warum auch immer.

Ich merke, es gibt viele Heilpraktikerinnen, die zum Beispiel Fertilitätsmassage anbieten. Das ist sicherlich auch eine sinnvolle Sache, die man auch selbst erlernen kann. Also es geht immer darum, einfach im Beckenboden Mikrozirkulation anzuregen, das Leben in die Eierstöcke zu bringen und dann Reifung von Eizellen anzuregen.

[Nils Behrens] (42:44 - 42:59)
In dieser ganzen Longevity-Szene ist ja auch gerade fürs gesunde Altern immer wieder da auch die Menge an Muskulatur, also die Kraft auch ein großer Faktor. Würdest du sagen, spielt das in diesem Bereich, oder ich frage an euch beide, auch schon eine Rolle?

[Dr. Reinhard Hannen.] (43:00 - 43:43)
Also das ist interessant. Longevity bedeutet ja Lunge, Herz und Oberschenkel. Das sagt man immer so schön.

Das sind ja die drei wichtigsten Organe, die Longevity. Also wie lange kriege ich keinen Knochenbruch, wie lange kriege ich keinen Osteoporose, Lunge, Herz und Oberschenkel. Also ich würde es nicht ganz so krass machen.

Also mir reicht es, wenn die Leute einigermaßen sich bewegen. Also wenn die meisten Leute zu uns kommen, es gibt so einen Begriff, der heißt Couch-Potato, glaube ich. Also Couch-Potato trifft es ganz gut.

Viele sind mäßig bis gar nicht sportlich und viele sind, was die Kosmetik angeht, ganz weit vorne. Ganz weit vorne. Also normale Fingernägel sehe ich fast gar nicht mehr.

Man darf nicht vergessen, das sind künstliche Klebstoffe drauf. Da, ja, du hast wunderschöne Fingernägel. Ja, danke, zeigst du mir das?

[Nils Behrens] (43:43 - 43:44)
Sehr schön.

[Dr. Reinhard Hannen.] (43:45 - 44:47)
Also künstliche Fingernägel. Man darf es nicht vergessen, das sind Schadstoffe, das sind Lippenstifte. Warum sind die Lippen rot?

Lippen rot, Ferritin hoch und dann fruchtbar. Rote Fingernägel fruchtbar, wenn es gut durchblutet ist. Man darf nicht vergessen, die Leute schmieren sich, die Frauen vor allen Dingen 1,5 Kilogramm Kosmetik auf den Körper.

Das heißt, die Schilddrüse leider darunter und so weiter. Also wir haben hier die ganze Zeit über Ernährung geredet und ein bisschen über Mikronährstoffe, aber die Kosmetik darf man nicht vergessen. Und das ist so ein bisschen das, wenn ich so ein bisschen die Spaß bremse, ich sage, es sind von Natur aus schön, Frau Müller, Sie brauchen das Ganze nicht.

Ich würde mich freuen, dass Sie, wenn auf Kosmetik, Naturkosmetik, habe ich auch eine Zusammenfassung, ich habe über alles eine Zusammenfassung, weil ich ja nicht über alles stundenlang reden kann. Und ich kann nur sagen, das ist extrem wichtig, den Körper eben nicht zu vergiften. Und wir wissen gar nicht, wir haben Lipgloss und Labello und hunderttausend andere Sachen und Creme für die Füße und für die Hände und Nagellack und Entferner.

Das Ganze sammelt sich, es ist nicht einmal. Wenn es sich ansammelt, ist es auf die Dauer extrem toxisch. Und wer leidet am meisten darunter?

Die Fertilität.

[Nils Behrens] (44:47 - 44:52)
Ach, das ist ja wirklich spannend. Also unter diesen ganzen Giftstoffen leidet die Fruchtbarkeit dann auch.

[Dr. Reinhard Hannen.] (44:52 - 46:58)
Du musst dir Folgendes vorstellen. Wenn der Körper auffüllt, der Körper füllt immer auf vom Wichtigen nach Unwichtig. Also angenommen, du läufst vom Löwen weg.

Dann sagt er, möchtest du gute Eizellen haben und Spermien oder möchtest du gute Muskulatur haben? Dann sagt er, gute Muskulatur wäre mir jetzt im Moment wichtig. Ja, möchtest du, wieder der Löwe, möchtest du jetzt zum Beispiel eine gute Hirnfunktion haben, damit du dich irgendwo verstecken kannst?

Lange Rede, kurzer Sinn. Zum Schluss kommt die Eizellenqualität. Das heißt, es ist auch wichtig, normalerweise, sie hat ja eben gesagt, drei bis fünf Monate aufbauen.

Wenn wir ganz ehrlich sind, müssen wir theoretisch noch länger aufbauen. Wir müssen eine Abnehmphase haben, müssen eine Aufbauphase haben. Und wenn das alles super ist, also Mikro- und Erschöpfung auch, aber dann kann man erstmal dahin gehen, weil der Körper hat Mängel ohne Ende.

Die Leute haben Kopfschmerzen, die haben Migräne, die haben Psoriasis, eine Neurodermitis. Jeder denkt, das sind unheilbare Erkrankungen. Nein, ist es nicht.

Das sind häufig Mangelerkrankungen. Hört sich ein bisschen fantastisch an, was ich sage, wenn jemand kommt mit einer Psoriasis, einer Schuppenflechte, dann sage ich dem, darf ich Ihre Schuppenflechte mitbehandeln? Dann denkt der, ich bin irre.

Der denkt, ich bin irre. Der war in der Charite, der war in 15 anderen Kliniken, der sagt, das geht doch gar nicht. Ich sage, habe ich natürlich auch wieder eine Zusammenfassung zu.

Dann gebe ich dem die und ich sage, die und diese Sachen sollten Sie meiden. Gluten meiden und Zucker meiden und gute Fette essen und dann die Mikro- und Erschöpfung sprechen, hoch dosieren, Omega-3 etc. Und dann sage ich, tun Sie mir nur einen Gefallen.

Erstens halten Sie sich daran, das was wir sagen, das ist wichtig und das Zweite ist, Sie machen jede Woche ein Foto. Und das Dritte ist, Sie kommen in drei Monaten vorbei und dann gehen wir das durch. Und die Leute sind einfach energetisch besser drauf, die Haut ist besser und dann werden die auch besser schwanger, weil die Haut ist ein Zeichen für Mangel und wenn du Psoriasis hast, Neurodermitis hast, Morbus Chroda, also eine Darmentzündung hast, wie willst du denn dann schwanger werden?

Geht auch aber in Mangel. Das heißt, mein irres Anliegen ist vielleicht, den Leuten erstmal zu helfen, zur Gesundheit zu kommen und dann mache ich mich selbst ad absurdum. Die brauchen mich dann häufig nicht, aber das ist auch meine Freude daran.

Und selbst wenn sie mich dann brauchen, werden sie halt besser schwanger und haben eine komplikationslose Schwangerschaft und verlieren dann nicht ihr Kind. Also ich habe schon viele Frauen gehört oder gesehen, die irgendwie schwanger wurden, aber dann ihr Kind verloren haben, weil der Körper immer noch im Mangel war und das ist für mich auch traurig.

[Nils Behrens] (46:59 - 47:35)
So, ich glaube, wir haben jetzt hier schon fast eine Stunde geredet. Ihr habt schon so oft mir die Vorlage über das Thema Mikronährstoffe gegeben und ich habe sie noch nicht einmal aufgenommen, aber ich dachte aber, wir machen so ein bisschen hier den Fahrplan durch. Nichtsdestotrotz, ich weiß schon, wie jetzt so alle Sunday Natural Mitarbeiter höre, jetzt im Augenblick schon die Faustballen und sagen, wann fragt Nils jetzt endlich mal die Frage.

Also wir sind ja immer noch bei den Frauen, wir kommen auch noch zu den Männern, aber was sind denn die wichtigen Mikronährstoffe, an denen es häufig liegt, warum gegebenenfalls ein Kinderwunsch nicht erfüllt ist beziehungsweise die dabei helfen können, um die Eizellenqualität zu verbessern?

[Dr. Darja Wagner] (47:35 - 50:43)
Also als Biologin betrachte ich das so. Erstmal habe ich mich jahrelang selbst gefragt, warum würden wir überhaupt irgendwelche Extrastoffe und Vitamine brauchen, um schwanger zu werden? Also unsere Ur-Ur-Ur-Ur-Großmutter kannten auch keine pränatalen Vitaminpräparate und keine Folsäure und kein Resveratrol und so weiter und sind trotzdem wunderbar schwanger geworden.

Warum würden wir jetzt irgendwelche Vitaminpräparate brauchen? Nun, da komme ich immer wieder auf meine evolutionsbiologische Sicht und dann muss man schon sagen, unser Lifestyle heute ist ganz anders als der unserer Vorfahren und in vielen Hinsichten wissen wir nicht, wie unsere Vorfahren gelebt haben. Also in der Steinzeit, all diese 5000 Generationen der Menschenwerdung, also sie haben keine Tagebücher hinterlassen, aber vieles wissen wir eben und das ist zum Beispiel, dass sie sich sehr viel bewegt haben, waren körperlich einfach stärker, viel Zeit draußen, Getreide hat keine Rolle in der Ernährung gespielt, also so Samen von Pflanzen, es wurde viel gesammelt, das heißt Beeren, grüne Blätter und so weiter, das hat eine Rolle gespielt und nicht diese leeren Kalorien, ultra prozessiertes, was wir essen. All das zusammengezählt, macht schon viele biochemische Unterschiede im Körper und deshalb war unsere Herangehensweise, wenn Vitamine dann im Sinne Naturdefizite ausgleichen, back to nature, also zum Beispiel Dr. Hannen und ich, wir haben uns zu diesem Thema auch noch vor Sunday oft und viel unterhalten und uns ist einfach aufgefallen, dass die meisten pränatalen Vitaminpräparate, die auf dem Markt erhältlich sind, sind schon älter und sie kommen oft aus einer Zeit, wo man nicht viel oder gar nichts wusste über die Reifung von Eizellen und Spermien. Die Welt hat sich verändert, die Forschung ist weitergekommen und wir haben uns einfach gewünscht, Vitaminpräparate zu entwickeln, die die Reifung von Ei- und Samenzellen gut unterstützen und eben helfen, diese Naturdefizite auszugleichen.

Das heisst, in vielen Aspekten sind unsere Vitaminpräparate ähnlich wie die, die man schon kaufen kann. Das heisst, es sind vor allem viele B-Vitamine drin, die ganze Gruppe, wirklich von B1, B2, B3, B6, B12 und so weiter, in biologisch verfügbarer Form, mit Methylfolat, so dass es auch für Frauen mit MTHFR, also mit dieser relativ häufig aufgetretenen Gen-Mutation, also diese Variabilität, dass sie es auch sehr gut verwerten können. Alles Mögliche, also Jod, Vitamin C und D und so weiter und so weiter, natürlich auch die ganzen mitochondrialen Nährstoffe.

Wir legen auch viel Wert...

[Nils Behrens] (50:43 - 50:47)
Mitochondriale Nährstoffe wären zum Beispiel Q10 oder was haben wir da?

[Dr. Darja Wagner] (50:47 - 51:13)
Auch Unresveratrol, ja ja, aus Longevity-Forschung und so. Und nicht nur, nicht nur, also wir legen auch viel Wert an traditionelles Wissen. Und deshalb wollten wir unbedingt, dass auch so Pflanzenextrakte wie von Frauenmanteln, wie von Shatavari, von Ashwagandha, auch ihren Weg in diese Präparate finden.

Und das ist uns, denke ich, hoffentlich gut gelungen.

[Nils Behrens] (51:13 - 51:18)
So gelungen, dass die Produkte eigentlich fast nie erhältlich sind, sondern immer ausverkauft.

[Dr. Darja Wagner] (51:18 - 51:28)
Immer ausverkauft, immer ausverkauft, das stimmt, das stimmt. Jetzt versuchen wir auch noch begleitende Thees dazu zu entwickeln, sodass wirklich diese ganze Serie schön abgehundert ist.

[Nils Behrens] (51:29 - 51:30)
Reinhard, hast du noch was zu ergänzen dazu?

[Dr. Reinhard Hannen.] (51:30 - 51:32)
Darja hat das perfekt gemacht.

[Nils Behrens] (51:32 - 52:42)
Okay, ausgezeichnet, ausgezeichnet. Ich möchte, bevor wir dann jetzt wirklich die Frauenwelt verlassen, nur noch einen letzten Punkt reinbringen, weil ich glaube, die Frage muss man bei beiden Seiten sprechen. Aber ich habe manchmal das Gefühl, dass vielleicht die Damenwelt dann nochmal stärker betroffen ist.

Das ist das Thema emotionale Gesundheit, das heißt also der Stress, der da ist. Ich habe das im direkten Freundeskreis, wo die zwar ein Kind bekommen haben, aber das zweite dann eben halt nicht mehr da war. Und wo dann auch die Frau unheimlich darunter gelitten hat, weil sie immer so sagte, so nach dem Motto, sie würde nicht funktionieren für das, wofür sie in Anführungsstrichen gemacht wäre.

Es war natürlich ein interessantes Selbstbild, was sie da in dem Zusammenhang hatte. Aber trotz allem fand ich das sehr interessant, weil ich enger mit dem Mann dazu befreundet bin, dass ihn das jetzt sozusagen nicht so getroffen hat, obwohl gar nicht so klar ist, an welcher Seite es lag, dass der Kinderwunsch jetzt sozusagen nicht erfüllt werden konnte. Deswegen, wie ist euer Zugang, du hast ja schon das Thema Psychologie auch in dem Zusammenhang einmal ganz kurz fallen lassen, Reinhard, wie ist euer Zugang, wie wichtig ist die psychologische Komponente, insbesondere bei den Damen, bevor wir dann zu den Männern gehen, für das Thema Kinderwunsch?

[Dr. Darja Wagner] (52:43 - 52:45)
Okay, dann soll ich als Frau anfangen.

[Nils Behrens] (52:45 - 52:46)
Wäre ideal.

[Dr. Darja Wagner] (52:47 - 54:34)
Ja, das ist eine große Frage, welche Rolle die Psyche beim Kinderwunsch spielt. Es gibt tatsächlich Leute, die sagen, ne, die Psyche kann keine große Rolle spielen, weil sonst könnten Frauen in extremen Stresssituationen, wie im Krieg zum Beispiel oder nach einer Vergewaltigung und so weiter, nicht schwanger werden. Das heißt, die Psyche kann nicht so groß sein.

Und es gibt viele Therapeuten, die sagen, doch, gerade unterbewusste Prozesse können bei vielen einfach blockieren, einfach weniger möglich machen, dass der Körper schwanger werden kann. Und ich denke, beide haben recht im Sinne, dass es gibt tatsächlich eine Gruppe von Frauen, die sind vielleicht nicht so viele, also meine Einschätzung ist fünf bis zehn Prozent, die in diesem Sinne extrem sensibel sind und wo Psyche tatsächlich eine große Rolle spielen kann. Aber dann geht es oft darum, dass sie in die Depression gehen oder zum Beispiel keine Lust nach Sex haben und so weiter.

Also das spielt natürlich auch mit. Jedenfalls merke ich immer wieder in meiner Beratung, weil bei mir, ich kann mir ganz anders Zeit nehmen in meiner Beratung als Ärzte zum Beispiel. Und ich gehe sehr viel auf diese Themen ein, also das ganze Emotionale, Partnerschaftliche und so weiter.

Also der Stress ist enorm, gerade bei Frauen. Frauen geben sich oft sehr viel Schuld. Frauen übernehmen einfach gern Schuld auf sich.

Warum auch immer. Auch wenn sie nicht die ganze Schuld haben.

[Nils Behrens] (54:35 - 54:40)
Und die Schuldfrage in dem Sinne ist sowieso ein schwieriges Thema.

[Dr. Darja Wagner] (54:40 - 56:54)
Ja, und gerade bei jahrelang unerfülltem Kinderwunsch, da werden wirklich auf alle roten Knöpfe im Körper und Psyche gedrückt bei der Frau. Und da entdeckt man viel Depressionen in unterschiedlichen Ausprägungen, aber nicht nur. Frauen verlieren oft zum Beispiel Vertrauen in den eigenen Körper.

Und dann als würden sie ihr Körper nicht mehr belohnen wollen. Oft sieht man Erstörungen, zum Beispiel bei unerfülltem Kinderwunsch. Und wirklich so überraschende Stimmungen.

Und deshalb sage ich immer, man sollte in dieser Phase wirklich versuchen, möglichst liebevoll mit sich selbst umzugehen. Das sollte man generell machen. Generell und vielleicht in dieser Phase ganz besonders.

Einfach nicht auf jede Einladung zum Beispiel im Freundeskreis zum nächsten Kindergeburtstag zu gehen. Einfach mal Nein sagen. Auch den Mut zu fassen, ganz andere neue Freundschaften zu schließen.

Also sich mehr mit Betroffenen auszutauschen. Ob offline oder online. Gleichgesinnte zu suchen, nach Unterstützung zu suchen.

Sich zu helfen, durch kreatives Schreiben, durch mehr Sport, durch schöne Wanderungen. Einfach nach Wegen suchen und das eigene Leid ernst zu nehmen. Weil es ist groß, es ist wirklich groß.

Manche Forscher sagen, der unerfüllte Kinderwunsch ist schon nach einem Jahr vergleichbar mit einigen schwersten chronischen Erkrankungen. Vergleichbar sogar mit dem Tod des Partners. Also es ist wirklich ein großes Leid.

Und wenn nichts hilft, dann kann man auch zum Therapeuten gehen, sich verhaltenstherapeutisch helfen lassen und so weiter.

[Nils Behrens] (56:56 - 57:16)
Rainer, du hast ja tatsächlich auch eine gewisse Ausbildung in dem Bereich. Hast du die Erfahrung jetzt in deiner Praxis da gemacht, dass tatsächlich einer der Gründe sozusagen in dieser psychologischen Belastung letztendlich lag? Und wo du dann auch Beispiele hast, wo man dann auch eine Lösung hätte finden können?

[Dr. Reinhard Hannen.] (57:17 - 59:24)
Also das Thema ist ja relativ komplex. Man nennt das dann Psychologie oder Psychotherapie, aber es äußert sich ja schon daran, wie die Paare reinkommen. Der Mann macht die Tür auf, die Frau setzt sich hin, schiebt den Stuhl hin, sie ist ihm zugeneigt, ich sage, alles klar, super Verhältnis.

Er guckt durch die Gegend, die Frau steht ganz vorne, sie hat Kinderwunsch, er eigentlich nicht. Und man kann sehr viel an der körperlichen Aktion sehen, wie die zueinander stehen. Und wenn ich dann frage, wie oft sind sie körperlich miteinander zusammen, was meinen Sie?

Ich sage, wie oft sie Sex haben, habe ich gefragt. Ja, zum Kinderwunsch in der Mitte des Zyklus, ich sage sonst nicht. Nee, wieso auch?

Ich sage, ach so, das soll ja auch mal Spaß machen, habe ich gehört. Also war früher jedenfalls so. Und ich sage, außerdem ist das ja wie mit Muskeln.

Wenn man den trainiert jede Woche dreimal, dann hat man schöne Bodybuilding. Sie können ja nicht von ihrem Mann erwarten, dass er an drei Tagen, wo der Eisprung ist, volle Leistung gibt und danach ist alles atrophiert. Ja, wie meinen Sie das?

Also wir kommen dann ins Gespräch, bin dann relativ easy. Was mir auch wichtig ist, dass diese Schuld, die immer so ein bisschen mitschwingt, er kommt mit einem schlechten Spermiogramm an. Dann guckt sie ihn schon so an nach dem Motto, schauen Sie mal, ich bin ja nur wegen dir hier.

Hätte ich einen anderen, wäre dem nicht so. Oder Männer sind da in der Beziehung so meistens etwas ruhiger. Die sitzen dann immer ruhig und gucken.

Die sind nicht so nagging, sage ich mal, was das angeht. Aber ich versuche immer, die Paare auf ein Niveau zu bringen. Ich sage, schauen Sie mal, Ihre Spermien sind nicht so gut, aber Ihr Anti-Müller-Modell ist auch nicht so richtig toll.

Das heißt, Sie sind ein tolles Paar. Zusammen sind Sie eine. Keiner kann dem anderen irgendwie was ins Zeug flicken.

Und wir sollten jetzt gemeinsam daran arbeiten, dass wir es gemeinsam hinkriegen. Also, ich versuche eben nicht, einem Anti-Müller-Hormonwert, Herrschaft, Zeiten mit 0,1, wollen Sie noch Kinderwunsch haben? Ja, mei, gehen Sie woanders hin.

Ne, das sage ich nicht, sondern ich sage, ich versuche, die immer abzuholen, die zu unterstützen. Und diese kleinen Feinheiten sind aus meiner Sicht viel wichtiger als eine langfristige Psychotherapie. Was mit einem falschen Wort gesagt werden kann als Arzt oder auch untereinander, das liebevolle, respektvolle Umgang miteinander bei den Paaren ist häufig, sage ich mal, rudimentär.

[Nils Behrens] (59:24 - 59:47)
Ich finde, dieses ganze Wort Schuld in diesem Zusammenhang, muss ich jetzt auch nochmal sagen, klingt so ein bisschen so, als ob jemand mutwillig etwas falsch machen würde oder dass er das vorsätzlich, sage ich mal so, was da irgendwie etwas verhindert oder tut. Das ist ja in den hoffentlich wenigsten Fällen so. Deswegen, ich finde, diese überhaupt eine Art von Schuldzuweisung in diesem Zusammenhang auszusprechen, ja sowieso eigentlich der falsche Terminus.

[Dr. Reinhard Hannen.] (59:48 - 1:00:03)
Das ist sowieso klar, aber wir funktionieren ja nach Schubladen. Und wenn einer zu Hause, wenn du zwei Geschwister hattest und dann wurde was kaputt umgeschmissen, wer hat die Vase umgeschmissen? Klammer auf.

Wer ist Schuld? Also dieses Begriff Schuld meine ich jetzt gar nicht so im Sinne von Diskreditieren, sondern einfach nur...

[Nils Behrens] (1:00:03 - 1:00:04)
Wer ist der Grund?

[Dr. Reinhard Hannen.] (1:00:05 - 1:00:22)
Der Grund, der Verursacher, nenn es wie du willst. Es ist sicherlich ein anderes Wort, aber grundsätzlich ist es auch gut, ob es jetzt Schuld oder Verursacher ist, ihr beide seid Verursacher, nicht einer mehr, der andere weniger, ihr müsst zusammenhalten. Das ist mir immer wichtig und das kriege ich nicht immer hin, aber häufig kriege ich es hin, dass das Paar wieder sich als Paar erlebt.

[Nils Behrens] (1:00:22 - 1:01:30)
Ich fand das ganz interessant, das war damals zu der Zeit, als unsere Tochter so mehr oder minder in Planung war, da gab es sehr viele Paare schon, die dann genau auch diese Verhütung machten, über wann ist man denn überhaupt fruchtbar und dass man dann eigentlich gar keine Antibibipille, Kondome, blablabla gar nicht mehr benutzte, sondern da hat man dann eben halt so etwas gehabt, womit man dann eben mal sehen konnte, wann die Fruchtbarkeitstage sind. Das war damals noch verhältnismäßig neu und dann haben es genau, dann irgendwann hat man das dann umgedreht, dass man dann sagt, okay, das sind die Tage, wenn wir jetzt Kinder haben wollen, dann wirklich nur noch an den Tagen.

Und da haben tatsächlich damals schon sehr viele Kinderwunschexperten, vielleicht warst du es da damals schon, wer weiß es schon, aber haben dann wirklich in Interviews immer gesagt, dass das wirklich ja auch ein falscher Weg ist, dass man wirklich sagt, dieses jetzt mal auf diesen Tag musst du jetzt funktionieren, weil in diesen zwei, drei Tagen ist sozusagen das Fenster, wo es funktionieren könnte. Damals hat er eher gesagt, nee, also in dem Interview der Kinderwunschexperte, das Beste ist, wenn man einen Kinderwunsch hat, am besten jeden dritten Tag, gar nicht auf irgendwelche Eisprünge oder sonst was, dann die Wahrscheinlichkeit, dass Sie es dann treffen, ist durchaus gegeben und es nimmt den Druck raus.

[Dr. Reinhard Hannen.] (1:01:31 - 1:02:45)
Idealer hätte ich es nicht formulieren können. Ich hatte eben das Ding mit den Muskeln gebracht. Wenn ich das Gehirn nicht benutze, rostet das Gehirn ein.

Wenn ich die Muskeln nicht benutze, rosten die Muskeln ein. Und wenn ich keine Ejakulation regelmäßig habe, kann ich auch keine Spermien nachproduzieren. Der Körper macht nur das, was notwendig ist.

Und wenn die Frau und der Mann ein wunderbares Verhältnis haben, sich auch noch attraktiv sexuell finden und alle zwei bis drei Tage, sag ich mal, Sex haben, dann ist die Frau immer in der richtigen Position, schwanger zu werden. Und wenn es dann aber so heißt, ja nur dann und dann und der Mann muss eine Erektion kriegen, versucht mal eine Erektion kriegen zu müssen, versucht das mal. Also die Frau mag das vielleicht hinkriegen, aber ein Mann kriegt das nicht hin.

Also ich finde das extrem traumatisierend. Und wenn die sagen, ja, seit wann haben Sie einen Kinderwunsch? Ja, seit zwei Jahren.

Und ich sage, seit wann probieren Sie es? Ja, seit einem Jahr intensiv Sex immer zu Zyklus Mitte. Ich sage, und sonst?

Ja, also in Zyklus Mitte. Das heißt, also der Mann ist ein armer Kerl, der wird sich als Spermaspender identifizieren, der sich sozusagen, und sie sieht sich als schwanger werden wollen, aber die Intimität im Paar ist komplett verloren. Ich versuche das alles im Rahmen meiner Möglichkeit aufzufedern, abzufedern, auch in einer freundlichen Art ihn mitzugeben, soweit ich kann.

Aber der Kinderwunsch ist schon extrem, sage ich mal, für das Paar challenging und schwierig.

[Nils Behrens] (1:02:46 - 1:03:09)
Womit wir ja jetzt wirklich die Brücke zu den Männern geschlagen haben, weil wir hatten jetzt schon mal ganz klar über die Hormone, die Werte etc., die biologische Uhr von der Frau gesprochen. Wie sieht es denn bei dem Mann aus? Also was sind sozusagen die Gründe, Ursache, warum der Mann einer der Verursacher für den nicht erfüllten Kinderwunsch sein könnte?

[Dr. Reinhard Hannen.] (1:03:11 - 1:03:12)
Also, du guckst mich an.

[Nils Behrens] (1:03:12 - 1:03:16)
Ich gucke dich mal an. Weil wir haben neben der Frauenfrage von Daria beantworten lassen.

[Dr. Reinhard Hannen.] (1:03:16 - 1:06:40)
Die Männerfrage bin ich jetzt zuständig, alles klar. Also beim Mann gibt es ja verschiedene Sachen. Also kann der überhaupt Sex machen?

Das ist ja die erste Frage. Also kriegt der eine Erektion hin? Es gibt viele Ältere, die das nicht mehr hinbekommen.

Oder wie oft sind sie denn sexuell aktiv? Da guckt die Frau an. Ich würde ja schon gerne mehr, aber Erwin kann es nicht.

Dann weiß ich auch schon was. Also man muss auf verschiedene Arten herangehen. Wenn er es schaffen sollte, eine Samenprobe abzugeben, dann guckt man sich an, wie viele Spermien drin sind.

Also die Anzahl guckt man sich an, die Beweglichkeit und die Normalität. Das ist das, was die WHO, die WHO, uns vorschreibt. Interessant ist auch, wer sich ein bisschen auskennt, und die meisten Urologen, die lernen ihre Urologie und die lernen auch die spermiologischen Untersuchungen, aber die gucken sich nicht an, wie geschichtlich die Werte sich verändert haben.

Nitrit- und Nitratwerte im Grundwasser haben sich verändert. Weiß das einer? Nein.

Die Spermaqualitätsnormwerte haben sich verändert in den letzten 40 Jahren. Weiß das einer? Nein.

Das heißt, man muss immer gucken, was normal ist. Ferritinwert 10 bis 300, wir haben die Riesenspanne ja eben gesehen. Also wie viel Anzahl ist normal?

Was war vor 20 Jahren? Waren wir vor 20 Jahren anderer Menschen? Nein, andere Männer auch nicht.

Die Beweglichkeit, war die vor 20 Jahren anders als jetzt, die Normwerte? Ja, und warum? Guckt keiner?

Ich gucke mir das an, weil ich ja schon seit 27 Jahren niedergelassen bin und schon x neue Normwerte mitbekommen habe, wo ich sage, hallo, wie kann das funktionieren? Und dann guckt man sich nur an die Normalität. Wie viel von den Spermien sind normal?

Das heißt, haben die einen normalen Kopf, haben die einen normalen Hals, haben die einen normalen Schwanz, bewegen die sich vernünftig? Und all das Ganze kann man sich angucken, das ist ein normales Spermiogramm. Und wenn man dann sagt, ich möchte noch ein bisschen weiter gucken, kann man auch noch den Spermienkopf anstatt 400-fach, 6000-fach vergrößern.

Dann kann man sich reingucken, ob da kleine Löcher drin sind. Die heißen Vakoolen. Man weiß noch nicht, was in den Vakoolen drin sind.

Das sind kleine Ummantelungen. Man geht davon aus, dass da Schadstoffe drin sind. Man stellt nur fest, dass diese Spermien wesentlich schlechter Eizell befuchten können.

Und diese Vakoolen gibt es übrigens auch in den Eizellen. Die kann ich aber nicht verändern. Ich kann aber bei den Spermien nachher die besten Spermien rausfischen, die eben sowas nicht haben.

Die letzte Sache, die man bei den Spermien machen kann, ist HALO. Das ist praktisch eine Spermiogramm-Untersuchung, wo man auch 6600-fach vergrößert. Also ein Riesenspermienkopf, wo es sich im Mikroskop hat.

Und dann kann man sehen, ob da Chromosomenstörungen drin sind. Und das Schade ist, bei der WHO, Anzahl der Spermien, Beweglichkeit der Spermien, Normalität der Spermien. Normal ist, und jetzt halte ich fest, 4% normale Spermien.

Also, wir gehen zum Bauhaus und kaufen uns Schrauben und Muttern. Und 4% der Muttern passen auf die Schrauben. Wie viel Bock hast du dann, für deine Frau ein Regal zu bauen?

Null. Und wenn du bedenkst, dass über 4% der Spermien normal sind, sagt der Urologe, der ja nur diese Werte kann, der hat ja nicht die anderen wie ich im Kopf. Ich habe die übrigens immer danach aufgeschrieben.

Ja, ihr Spermiogramm ist im Normalbereich, ein bisschen runter von der Morphologie, aber sie sind bei 5% und bis hier ist es normal. Alles gut, tschüss. Der geht nach Hause und sagt, Lieselotte, ich bin es nicht, du musst es sein.

Und dann kommt er mit einem Spermiogramm an, von einem Urologen, sehr gut gemacht. Ich sage, sie haben 5% Normalform. Er sagt, das ist doch normal.

Ich sage, normal heißt aber nicht gut. Nur weil alle anderen auch schlecht ist, heißt es ja nicht gut. Wie der Wert für Vitamin D auch katastrophenschlecht ist, wenn alle Leute im Keller sitzen, Vitamin D-Spiegel machen und die draußen ist es natürlich auch normal schlecht.

[Nils Behrens] (1:06:40 - 1:06:44)
60% der Deutschen haben Vitamin D-Mangel. Das ist auch normal, weil Mehrheit zu Mehrheit ist normal.

[Dr. Reinhard Hannen.] (1:06:44 - 1:08:47)
Das heißt in anderen Worten, ein Mann, der wirklich ein Top-Spermiogramm hat, der ist, manchmal sage ich, darf ich sie ausstopfen? Hierhin stellen, so als nackt in der Vase stellen. Wie toll die sind.

Ich sage, warum? Weil sie haben ein einigermaßen vernünftiges Spermiogramm. Die Normalformen, also wie die Jungs aussehen, Kopf, Hals, Schwanz.

Nicht 2 Schwänze, 2 Köpfe oder so. Die gibt es, früher musste man 15%, also 85% durfte der Körper immer noch Mist produzieren. Jetzt ist es 4%.

Ich kann mich nur noch an Kopf fassen, dann wäre die WHO-Norm gemacht. Ich mache mich jetzt unbeliebt bei vielen Ärzten. Dann wäre die WHO-Norm gemacht.

Das verstehe ich einfach nicht. Das heißt, Anzahl ist meistens gut. Der Körper haut viele Spermien raus.

Das kann er produzieren. Beweglichkeit ist schon wieder schwierig. Die A-Beweglichkeit, die flotten Jungs, die an die Eizelle kommen und sagen, hier Eizelle, mach Platz.

Die werden gar nicht mehr gemessen. Die Schnellen interessieren nicht mehr. Früher hat man gesagt, du musst 25% schnelle Spermien haben.

Heute sagt man, die Gesamtbeweglichkeit tut es auch. Was ist die Gesamtbeweglichkeit? Die Schnellen, die Mittelschnellen und die Ortsständigen.

Das sind die an Ort und Stelle zappelnden, wie beim Autorennen, wo einer in die Boxengasse fährt. Der fährt vor, zurück, vor, zurück. Der kann weder tanken noch ausreifen.

Der wird das nicht gewinnen. Den würde man auch nicht mitzählen, den würde man wahrscheinlich rausschmeißen. Aber diese ortsständigen Spermien werden in der Gesamtbeweglichkeit mitgezählt.

D.h. du brauchst nur 42% Gesamtbewegliche Spermien. D.h. 60% Jungs können komplett tot sein. Ist ein normales Spermiogramm.

Ich kann mich manchmal nur an den Kopf fassen. Ich habe die Werte nicht gemacht. Ich erlaube mir immer, die anderen Werte der anderen Jahre daneben zu stellen.

Wo es vor 20, 30 Jahren gewesen ist. Die armen Menschen, die armen Männer heute, wir trinken aus Plastikflaschen, wir haben Weichmacher, wir haben Füt-Östrogene, wir haben künstliche Östrogene. Wir werden verweiblicht.

Ich sehe das an den Spermien. Wir haben diverse Bücher dazu gemeinsam gelesen. Es ist wirklich katastrophal.

[Nils Behrens] (1:08:47 - 1:09:22)
Ich habe ein ganzes Interview dazu gemacht, zu dem Thema Mikroplastik. Wo es genau darum geht, dass das Testosteron in die Aromatase geht und zur Östrogene gewandelt wird, dank des Mikroplastiks. Das ist einer der Punkte.

Vielleicht hier auch noch mal eine kurze Anekdote dazu. Wir essen ja tatsächlich eine Kreditkarte Plastik pro Woche. Nur mal, um das zu verdeutlichen, wie viel Mikroplastik wir eigentlich so ständig, also der Durchschnittsbehörde, ich hoffe, dass es bei mir ein bisschen niedriger ist, weil ich versuche, sehr viel Plastik zu meiden, aber eine Kreditkarte.

Wer würde freiwillig eine Kreditkarte essen? Wahrscheinlich niemand, aber wir tun es schon.

[Dr. Reinhard Hannen.] (1:09:25 - 1:10:53)
Mein Weg ist, die Patienten kommen mit offener Hand und sagen, gib mir eine Befruchtung, gib mir ein Kind, gib mir irgendwas. Ich sage, nein, geben Sie mir die Hand. Wir sind Partner.

Ich möchte gerne, dass Sie reduzieren im Gewicht. Ich möchte gerne, dass Sie Ihre Ernährung umstellen. Ich gebe ganz viele Aufgaben, die nicht jedem schmecken.

Dann gebe ich auch noch eine Zusammenfassung zum Thema Kosmetik. Das wollen die Frauen auch gar nicht hören. Die wollen ja schöne Fingernägel.

Wer sich paaren will, muss schön sein. Wenn ich die Fingernägelchen dann mal sehe, ich sage, bringen Sie demnächst mal eine Hand mit oder einen Finger ohne, dann sehe ich so Riffeln auf den Fingernägeln. Das heißt, die haben totale Unterernährung.

Die haben einen Eisenmangel. Leute, guckt jetzt mal auf eure Fingernägel. Dann seht ihr wahrscheinlich so Riffeln auf euren Fingernägeln.

Wenn ihr die Riffeln auf den Fingernägeln habt und darüber so mit dem Daumen, mit dem Nagel, dann merkt ihr, dass ihr einfach einen totalen Eisenmangel habt. Wenn ihr das habt, geht man ins Altenheim, nimmt so eine alte Frau. Guten Tag, Frau Müller.

Dann ist die ganz kalt. Dann hat die total riffelige Fingernägel. Wenn man der Frau ausreichend Eisen geben würde, ausreichend Mikroenergie, dann geht die durch die Decke da im Altenheim.

Das darf man nicht vergessen. Ich gucke mir die Leute immer an. Wie sehen die aus?

Wie sieht der Zahnstatus aus? Wie sieht das Gewicht aus? Ich gucke mir alles an.

Ich bin Allgemeinmediziner, Gynäkologe, aber so ungefähr. Ich gucke mir nicht nur an, Gebärmutter und Eierstücke usw., sondern ich gucke mir das ganze Paar an. Ich versuche, die auf eine Situation zu bringen, wo die möglichst selbstschwanger werden.

Wenn nicht, dann aber mit Kinderwunschtherapie eine sehr gute Chance haben. Das ist eine Menge Arbeit, aber es ist das, was ich gerne mache.

[Nils Behrens] (1:10:54 - 1:11:03)
Wir haben fast eine Stunde, sogar mehr als das, über die Frauen geredet. Was machen die Männer, die ein nicht ausreichendes Spermiochram haben?

[Dr. Reinhard Hannen.] (1:11:05 - 1:11:43)
Daher hat er ein wunderbares Buch geschrieben. Ich war vorher schon Orthomolokularmediziner, aber ich habe mich nie mit der Eizelle und Qualität, dann hatte ich auch Tipps, Eizell- und Spermaqualität verbessern. Eizell und Spermien sind beides Gameten, also Sachen, die Kinder erzeugen können, Zellen, die Kinder erzeugen können.

Und die funktionieren nicht so unterschiedlich. Wenn man zum Beispiel Fohlsäure einer Frau gibt, dann kann man auch Fohlsäure einem Mann geben. Wir haben auch ein Präparat dazu entwickelt, wo das entsprechend gewertet wird.

Auch hat sie da ja eben gesagt, es gibt dieses MTHFR-Gen. Das heißt, es gibt Leute, die haben ein Problem mit Fohlsäure zu benutzen. Fohlsäure kennt jeder, Vitamin B9.

Aber die brauchen eine Methylgruppe.

[Nils Behrens] (1:11:43 - 1:11:44)
Bist du da auch in Bier drin?

[Dr. Reinhard Hannen.] (1:11:44 - 1:13:05)
In Bier? Ja, wenn du zwölf Liter trinkst, hast du recht. Ich kenne den Witz.

Das ist klar. Das hat Sandy zum Beispiel, die hat ein Methylfolat. Das heißt, die Leute brauchen eine Anhängergruppe, Methylgruppe am Fohlsäurer, Methylfolat, dann können die das benutzen.

Und 40% der Patientinnen und Patienten haben das. Das heißt, wenn du einfach nur sagst, nehmen Sie Mikronährstoffe, Tschüssikowski, und dich nicht kümmerst, ich sage, bitte nehmen Sie die aus dem und dem und dem Grund. Dann siehst du auch unter Umständen eine Beweglichkeitsveränderung, Anzahlveränderung oder auch eine Normalitätsveränderung.

Und das ist nicht ganz einfach mit den Männern, weil die Frauen sind immer ganz wild und wollen alles hören und machen sehr viel. Und das Umsetzen der Männer ist häufig rudimentär. Also da beiße ich häufig auf Granit.

Es gibt einige, die sind sehr, sehr bemüht. Aber viele, ja, meine Frau hat mir das nicht hingesetzt. So, dann nehmen die nichts.

Ansonsten, wir haben ein Präparat entwickelt, wo alles drin ist. Also Männer wollen auch nicht zehn Präparate nehmen, sondern möglichst alles drin sitzt. Ich selber in meiner Praxis empfehle das Präparat nicht, nicht weil es schlecht ist, sondern weil ich mir erlaube, Einzelpräparate zu gehen, die eine höhere Dosierung haben.

Aber wenn jemand, der sagt, eine Pille reicht und davon dreimal am Tag, okay, ich will mir nicht zehn Stück reinziehen, dann ist das besser als nichts. Also dieses Präparat ist schon sehr, sehr gut. Aber Einzelpräparate wären aus meiner Sicht noch sinnvoller, weil dann der Körper besser aufgeführt wird.

Und dann siehst du auch eine Veränderung.

[Nils Behrens] (1:13:06 - 1:13:29)
Ich glaube, das würde bei Sanne auch niemand anders sehen. Dafür haben wir ja so viele Monoprodukte. Man muss nur eben halt die Monoprodukte unter einer vernünftigen Voraussetzung dann eben halt auch dosieren und machen.

Da ist es ja, ich hatte ja auch gesehen, in dem Männerpräparat ist zum Beispiel auch Makkal mit drin, was ja häufig auch mal so ein bisschen als eine Art natürlicher Testosteronbooster auch so ein bisschen mit bezeichnet wird. Kann nicht schaden, ne? Habe ich mich tatsächlich an der Stelle gefragt.

[Dr. Reinhard Hannen.] (1:13:30 - 1:13:31)
Du bist genau deshalb drin.

[Nils Behrens] (1:13:32 - 1:13:32)
Okay.

[Dr. Reinhard Hannen.] (1:13:32 - 1:13:38)
Du musst dir vorstellen, du nimmst das, hast du schon mal Arginin probiert? Ich frage dich jetzt als von Mann zu Mann mal Arginin.

[Nils Behrens] (1:13:38 - 1:13:38)
Nein.

[Dr. Reinhard Hannen.] (1:13:39 - 1:13:50)
Okay, also du bist wahrscheinlich jemand, der morgens schon noch mit einem Erektion aufwacht. Das heißt, du bist noch ein junger Kerl, alles wunderbar. Aber sollte das mal nachlassen in 100 Jahren, dann nimmst du mal Arginin, dann funktioniert das wieder.

Also Arginin ist das Viagra für den armen Mann.

[Nils Behrens] (1:13:51 - 1:13:51)
Okay.

[Dr. Reinhard Hannen.] (1:13:52 - 1:14:47)
Und Makkal funktioniert ähnlich.

Und wenn du mal bei den Männerprodukten, wir haben ja ein paar Männerprodukte zum Thema Libido und Testosteron. Da haben wir einige Arginin, Taurin, einige Aminosäuren. Die Aminosäuren darf man nicht unterschätzen.

Jetzt kommt es wieder, Dr. Hann und Fleisch. Was ist im Fleisch drin? Aminosäuren.

Taurin, Arginin und Citrullin und was weiß ich. Alle möglichen Aminosäuren, die in Pflanzen extrem schwer zu bekommen sind. So, das heißt, wenn wir einen ausreichenden Aminosäurenspiegel haben, dann funktioniert auch mit der Sexualität besser.

Dann bist du einfach mehr in deiner Kraft. Wenn du mehr Eisen hast, bist du mehr in deiner Kraft. Wenn du mehr in deiner Kraft bist, sind deine Spermien besser, ist dein Muskel besser, ist alles besser und dein Libido ist auch besser.

So einfach ist das. Wir haben uns mit Erik zusammen, der bei Sunday arbeitet, ein toller Typ. Erik, ich liebe dich.

Wir haben uns zusammengesetzt und die Sachen entwickelt. Und auch in den Produkten Libido förderndes Makka reingetan.

[Nils Behrens] (1:14:47 - 1:15:09)
Ausgezeichnet. Das heißt also, ich weiß, das ist natürlich sehr schwer zu sagen. Oder vielleicht kann man es so einfach sagen.

Ich weiß es gar nicht. Eigentlich mag ich das fast gar nicht so gerne aufmachen. Aber wenn ihr jetzt eine Schätzung abgeben würdet, wo ist häufiger die Ursache?

Liegt sie häufiger beim Mann oder bei der Frau, dass der Kinderwunsch nicht erfüllt ist? Oder wollen wir die Frage nicht beantworten? Ich weiß es nicht.

[Dr. Darja Wagner] (1:15:10 - 1:17:03)
Als Zellbiologin würde ich mich doch trauen und sagen, dass die Befruchtungen vielleicht doch eher an schlechter Eizergualität scheitern. Und dass sie mehr mit Eizergualität haben. Und die Gründe dafür sind relativ einfach zu verstehen.

Die Eizellen sind nämlich die größten Zellen im menschlichen Körper. Und die Samenzellen sind die kleinsten Zellen. Und die Natur hat es einfach so vorgesehen, dass eine Eizelle so wie ein Haus funktioniert.

Indem einfach alle möglichen Vorräte vorhanden sind. Wobei eine Samenzelle kann man sich vielleicht besser als ein Päckchen von Amazon geliefert, ein Brief fast vor die Tür geschoben. So kann man sich eine Samenzelle vorstellen.

So sind auch Größenverhältnisse. Das heißt, eine Samenzelle ist im Endeffekt ein Informationspäckchen. Okay, damit möchte ich nicht sagen, die Eizellen wären wichtiger.

Um Gottes willen. Eigentlich als Zellbiologin, wenn ich mich entscheiden musste, welche Zellen überhaupt am wundervollsten sind, ich würde vielleicht Hand ans Herz legen und sagen, es sind die Samenzellen. Weil man muss sich überlegen, es ist wirklich der Wahnsinn, was eine Samenzelle leistet.

Also eine Samenzelle, die kleinste im menschlichen Körper, bringt das Leben von einer Generation in die nächste. Also sozusagen von horizontal ins vertikal. Also wie ein Asteroid quasi im Universum.

Es ist einfach unmöglich, was eine Samenzelle leistet. Also die Eizelle mag wichtiger sein im Sinne der Materie und allem, was die Eizelle gibt für embryonale Entwicklung. Aber es ist die Samenzelle, die diese Programme startet.

[Dr. Reinhard Hannen.] (1:17:03 - 1:19:57)
Ich möchte nochmal kurz was sagen. Also jeder hat bestimmt schon mal im Kino oder im Fernsehen oder unter dem Mikroskop Spermien schwimmen sehen. Und die Jungs sind ja richtig flott.

Wie so kleine Kaulquappen. Die sind richtig lustig und schwimmen. Also wenn sie jedenfalls gut drauf sind.

Und die haben ungefähr 6-10 Mitochondrien. Mitochondrien sind die Kraftwerke der Zelle. So.

Was hat eine normale Zelle? 4.000 Mitochondrien. Eine Nervenzelle?

10.000 Mitochondrien. Und eine Eizelle, wenn die klein ist, 200 Mitochondrien. Oogonie.

Und drei Monate später 200.000 Mitochondrien. Jetzt stell dir mal vor, Berlin als Eizelle mit 200.000 Kraftwerken. Da platzt Berlin vor Energie.

Und so musst du dir eine Eizelle vorstellen. Eine Eizelle hat unbeschreibliche Energie. Und wenn wir diese drei Monate mitmachen, mit Magnesium, mit Vitamin D, mit Vitamin B, 1, 2, 3, 4, 9, 12, 6, alles was wir so haben.

Und die Eizelle steht in ihrer vollen Blüte. Dann ist die immer noch 39 die Frau, aber die geilste Eizelle, die eine 39 jährige Frau überhaupt haben kann. Die hat die größte Potenz, die sie überhaupt haben kann.

Und meine Patienten sind meistens nicht Kinderwunschpatienten, die zu mir zum Erstgespräch kommen, als noch völlig unbeleckte Kinderwunschpatienten, sondern Patienten, die schon 3, 4, 5, 6 Kinderwunschtherapiezyklen woanders hatten. Die darf ich dann betreuen. Ich sag, wann machen wir die nächste Kinderwunschbehandlung im Reagenzglas ICSI, Intrazytoplasmatische Spermienreaktion, wo die Spermien die Eizelle, ich sag, die machen wir jetzt gar nicht.

Ja, warum? Ich bin schon 39. Ich sag, warum?

Sie haben jetzt schon 4 oder 5 Mal das gleiche gemacht und Einstein hat ja gesagt, wenn du 5 Mal für die gleiche Wand läufst, solltest du vielleicht mal drum rumlaufen. Also nicht das gleiche nochmal machen. Und ich sag, wir sollten dies und jenes machen.

Da gibt es diverse Sachen, die wir machen. Es gibt auch noch ein NAD plus Infusionen, NMN-Nikotina mit Mononukleidit als Vitamin B3 abklümmeln, oral zu nehmen. Also wir können das aufbauen.

Und nein, ich kriege auch nicht alle Frauen schwanger. Es ist nicht so, dass ich jetzt heilig bin, aber wir machen das Beste daraus und haben sie die bestmöglichen Chancen, bei einer Kinderwunschtherapie schwanger zu kriegen. Also nochmal zu deiner Frage, was ist wichtiger Ei oder Samenzelle?

Beides ist wichtig, aber kleiner Tipp, wenn ein älterer Herr mit 60 mit einer 20-jährigen Frau käme und seine mickrigen Spermen in die Eizelle gegeben würden, wäre das eine Sache, die möglich wäre. Weil das kleine Paket von Amazon, wie sie eben so schön sagte, in die Eizelle, weil die Eizelle extrem wichtig ist und potent ist. Und eine 20-jährige Eizelle ist extrem potent und von den älteren reiferen Reproduktionsmitteln, nicht reiferen Frauen ab 35 ist eine Reproduktionsmittel nicht reifer.

Das kann man extrem viel machen, die hat ja ein Buch darüber geschrieben, Schwanger werden ab 35, Eizellequalität verbessern. Das darf man nicht unterschätzen und ich kann nur jedem raten, das Buch von ihr zu lesen, den Kurs von ihr zu besuchen. Ich bin der beste Fan von ihr.

Ich empfehle sie wirklich jeden Tag, weil die Leute dann ein anderes Verständnis für das haben, was ich mache. Also sie hilft mir bei meiner Arbeit und ich habe ein besseres Ergebnis zum Schluss.

[Nils Behrens] (1:19:57 - 1:20:22)
Wir waren ja eben gerade so ein bisschen bei so verschiedenen Bildern mit Amazon-Paketen und Häusern und allem drum und dran. Ich habe am Wochenende ein Golfturnier mit gespielt und wir waren dann der dritte Flight, der dann an den Tisch gehen durfte und sich Preise aussuchen konnte. Da muss man dann sagen, die Preise, die ich am liebsten gehabt hätte, waren schon weg.

Wenn ich jetzt mir das so vorstelle, dass sich dann jemand an den Eizellen, es ist ja nur eine bestimmte Anzahl, die eine Frau hat an Eizellen, gehen die Besten dann da auch zuerst weg?

[Dr. Darja Wagner] (1:20:23 - 1:24:26)
Nein. Ja, da hast du wirklich recht. Also Frauen werden mit allen ihren Eizellen geboren.

Es entstehen keine neuen. Es kommt nichts mehr dazu und das ist ein klarer Unterschied zu Spermiogenese, die ja etwa drei Monate lang dauert und bei einem Mann kommen im Laufe des Lebens immer neue Samenzellen dazu. Also das ist schon mal ein ganz klarer biologischer Unterschied und diese Eizellen werden produziert, wenn eine Frau selbst erst 16 bis 20 Wochen alt ist.

Das heißt, im Bauch ihrer Mutter liegt ein ganz kleines Fötus. Also da explodieren in Zahl diese Stammzellen, migrieren da, wo später Eierstöcke entstehen. Und an dieser Stelle, die sind sehr viele, also über sechs, sieben Millionen.

Und dann passiert etwas Unglaubliches. Schon von diesem Moment an fangen die Eizellen an zu sterben. Und niemand weiß, warum das so ist und warum die angebliche Mutternatur so verschwenderisch ausgerechnet mit Eizellen uns Frauen umgeht.

Aber es ist so. Also ein Mädchen wird geboren, kommt auf die Welt mit etwa eine Million oder ein bis zwei Millionen Eizellen und dann werden sie weiter, immer weniger, immer weniger. Also dieser Prozess nennt man Atresie und diese Atresie setzt sich immer fort.

Also die Follikeln sterben ab. Unabhängig davon, ob die Frau noch ein Mädchen ist oder nachher in die Pubertät kommt oder später vielleicht Pillen nimmt und so weiter. Das heißt, jede Frau erreicht ihr Ground Zero der Fertilität sozusagen.

Also die Pubertät mit etwa 400.000 Eizellen. Das ist schon mal ein deutlicher Unterschied zu dem, was in den Jahren davor war. Und dann viele denken, na gut, 400.000 Eizellen, das ist nicht wenig. Man will letztendlich ein, zwei, drei Kinder haben. Aber es ist so, dass bei jedem Zyklus, also in jedem Zyklus sterben etwa so plus, minus tausend Follikeln ab. Und diese Atresie, wie gesagt, setzt sich immer wieder fort.

Egal, ob eine Frau schwanger werden möchte oder nicht, ob sie mit Pillen verhütet, ob sie vielleicht schon schwanger ist und stillt und so weiter, immer werden weniger Eizellen. Das heißt, man kann sie nicht aufbewahren. Man kann nicht sagen, jetzt bin ich schwanger und stille ein Kind vier Jahre und deshalb kann ich noch bis 55 schwanger werden.

Und für jede Frau kommt irgendwann ein Moment, so oft so gegen 42 Jahre, wo sie keine biologische Kinder mehr bekommen kann. Und was viele Frauen übersehen und mir liegt zum Beispiel viel daran, dass Frauen eben das verstehen. Wir Menschen haben wirklich Schwierigkeiten in exponentiellen Größen zu denken.

Wir denken immer linear und deshalb denken wir, okay, mit 30 ist es ein bisschen schwieriger und dann mit 35 noch schwieriger und dann mit 40 also geht es noch. Aber ganz zum Schluss verschwinden Eizellen so, wie sie entstanden sind. Und das ist in dieser so ein bisschen explosionsartigen Weise.

Einfach sehr schnell, also so ein bisschen wie ein Wasserfall kann man sich das vorstellen. Das heißt innerhalb von einem Jahr, anderthalb, also da sieht man an einem H-Wert, also da sieht man, dass die Eizellen einfach dann verloren gehen. Und der Zyklus bleibt dann noch eine Weile bestehen.

Also es ist jetzt nicht so, dass eine Frau von heute auf morgen nicht mehr schwanger werden kann. Da spricht man von einer langen Zeit der Perimenopause. Man spricht von im Durchschnitt 10 bis 13 Jahren.

Also Zyklus besteht noch, die Eisprünge sind nicht mehr regelmäßig auch nicht mehr gut. Aber die Frauen müssen verstehen, dass vor dieser Zeit, das ist wirklich, dass in den letzten Minuten die biologische Uhr schlägt.

[Nils Behrens] (1:24:27 - 1:25:22)
Wir haben jetzt relativ viel über beide Seiten gesprochen und haben in erster Linie, sag ich mal so, Lifestyle-Intervention, würde ich jetzt mal so sagen, im weitesten Sinne. Das heißt, hier haben wir Ernährung gesprochen, wir haben über die Mikronährstoffe, die man ergänzen kann gesprochen, wir haben über das Thema Beweglichkeit, wir haben über das Thema Essen oder Nichtsessen gesprochen. Wir sind jetzt ja alles noch erstmal bei den, ja es sind ja alles in dem Sinne keine wirklich harten Interventionen oder ich sag jetzt mal Dinge, die man dann wirklich als Behandlung originär bezeichnen würde.

Ich bin mir jetzt nicht ganz sicher, wie groß das Fass ist, was wir jetzt noch aufmachen werden, weil wir sind schon deutlich über der Zeit. Aber nichtsdestotrotz finde ich auch irgendwie unvollständig, es nicht darüber zu reden. Von daher weiß ich nicht so genau, Reinhard, was macht man denn jetzt, sag ich mal so, wenn wir merken, dass der erste Teil nicht funktioniert hat, den du vorgeschlagen hast?

[Dr. Reinhard Hannen.] (1:25:22 - 1:28:21)
Also wir machen es mal relativ zügig. Bei der Frau wird geschaut, ob der Zyklus funktioniert. Das kann man mit Ultraschall machen, mit Blutabnahme machen und mit einer Anamnese machen, also wie oft bluten sie und wie lange und so weiter.

Also Ultraschall durch die Scheide, Blutabnahme regelmäßig, das machen wir ein paar Mal im Monat. Da hat man das Erste. Das Zweite ist, wenn die Frau relativ jung ist, kann man die Eileiter testen.

Also man kann ihnen die Gebärmutter, so ein kleines Röhrchen hier angeben, mit einer Flüssigkeit, dann spritzt man das durch, dann kann man beim Ultraschall sehen, ob die Eileiter, die am Eierstock hängen, den Gebärmutter sozusagen mit dem Eierstock verbinden, Eileiter, ob die durchgängig sind. Relativ einfach. Dann macht man ein Spermiogramm, hab ich ja gesagt, entweder mit Emsum und gucken, ob da kleine Vakuolen drin sind mit Giftpaketen und Halosperm oder auch nicht.

So, wenn man das alles soweit gemacht hat, dann kann man sagen, ja, ich bin jetzt, ich sag jetzt mal ein Beispiel, meine typische Patientin 38, 39, Antimyelohormonwert ist 4 optimal, der ist bei mir 0,4, dann hab ich keine Zeit mehr für ewig gezielten Geschlechtsverkehr, weil das ist dann irgendwann mal Schluss mit dem Antimyelohormonwert, dann 0,4 kommt, 0,3, 2, 1 und 0,0 ist 0. Und dann sag ich, ja, dann würde ich sagen, gucken wir uns das Spermium an, die Spermien von den Männern sind häufig nicht ideal, muss man einfach sagen. Das heißt, wir würden dann eine Stimulation machen mit Hormonen, die spritzen sich selber, wir machen Ultraschalle, Blutabnahmen und nehmen in Zyklus Mitte die Eizellen durch die Scheide mit einer kleinen Hohlnadel Ultraschall gesteuert ab, das nennt sich Follikelpunktion, die Eizellen werden im Mikroskop untersucht und geguckt, sind die reif, wie viele sind es, was kann man damit machen.

Und je nachdem, ob die Spermien gut sind, dann werden die da dran gelegt, an die Cumuluszellen, die umgebenden Zellen, die ernährenden Zellen, die Cumuluszellen. Die Spermien finden die total sexy, die brauchen die Cumuluszellen, um sich da rein zu wuseln. Wenn man eine Eizelle nackig macht, das heißt denudieren, denudieren, und die Spermien dran sind, dann sagen die Eizellen, die Spermien, ich hab gar keinen Bock da rein zu gehen, weil die haben einfach die Granulosa-Zellen nicht, die brauchen diese Cumuluszellen.

Also eine EVF bedeutet in vitro, in Glasbefuchtung, wo die Spermien selber reinkabbeln im Reagenzglas, und XI bedeutet intrazytoplasmatische Spermieninjektion, sprich Sperma hineingebender kleinen Hohlnadel in die Eizelle. Das wird häufig gemacht, weil die Frauen wenige Eizellen haben, und weil die Männer häufig schlechtere Spermien haben. Ich kann mir die Spermien auch damit besser aussuchen.

Dann guckt man im Reagenzglas, funktioniert das, befuchtet sich was, kann die 2, 3, 4, 5 Tage im Reagenzglas halten, bis zur Blastozyste, das sind sehr harte, also hardcore Embryonen, die können sich gut implantieren, Blastozyste, sie sehen aus wie eine Hohlzelle, darum heißt sie Zyste, Hohl und Blasto, weil da viele kleine Zellchen sind, und wenn man die dann durch die Gebärmutter, durch die Scheide in die Gebärmutter mit einem Embryotransfer gibt, dann hat man ungefähr eine Schwangerschaftschance von 50-60%, wenn man Blastozyste, also wenn die schon so alt sind, wenn es jüngere Embryonen sind, hat man eine Schwangerschaftschance von ungefähr 30%. Ungefähr, aber auch im Alter, je jünger die Frau, desto höher die Schwangerschaft.

[Nils Behrens] (1:28:22 - 1:28:38)
Entschuldigung, inwieder habe ich nicht gut zugehört, aber du hast eben gerade gesagt, die 50-60% Schwangerschaftschance pro Zyklus, wenn man den Embryo relativ lang im Reagenzglas lässt. Genau, und dann hast du was anderes gesagt, wenn die Leute jünger sind, dann sind es nur 30%.

[Dr. Reinhard Hannen.] (1:28:38 - 1:30:53)
Ne, das habe ich vielleicht ein bisschen zu schnell gesagt, also die Schwangerschaftschance, wenn man zum Beispiel ein Embryo nicht so lange kultivieren kann, also dann hat man eine niedrigere Chance, wenn man die länger kultivieren kann, man muss aber sagen, dass viele dabei auch absterben, das darf man nicht vergessen. Also die Amerikaner haben ein, wenn man sich mal das deutsche IVF-Register DIRR anguckt, das amerikanische Register für Kinderwunsche, haben die immer bessere Schwangerschaftschancen. Das liegt aber auch daran, dass die teilweise mehrere Zyklen Eizellen sammeln und bis zu 20 Eizellen gleichzeitig heranwachsen lassen zu Embryonen und dann die aller hardcore-mäßigen besten Embryonen nehmen, die dann überlebt haben, also von 20 zu 1 sozusagen und das macht man in Deutschland so nicht, darum sind die Schwangerschaftschancen in Deutschland weniger gut, das heißt aber nicht, dass wir schlechter sind, sondern wir haben eine andere Herangehensweise.

Wir machen maximal 5 bis 6 Eizellen darf man herauslassen, die darf man um die Wette kultivieren und wenn dann welche über sind, kann man die immer noch einfrieren, im Notfall darf man das und dann kann man dann den einen Embryo, der sich wirklich sehr gut entwickelt hat, zur Blastocyste zurückgeben, das nennt sich dann Embryotransfer und wenn man das dann macht, hat man eine Schwangerschaftschance, die sehr sehr gut ist, zwischen 50 und 60 Prozent, aber auch wieder wichtig zu wissen, wie jung ist die Patientin, je jünger die Patientin, desto besser ist die Eizellqualität und hat die schon so und so viele Zyklen hinter sich, hat die irgendwelche Grunderkrankungen, hat die irgendwelche Mikronährstoffdefizite, dann versuche ich die Frauen ja auch immer, oder wir suchen die beide, aufzubauen und wenn das ist, dann haben die einfach eine viel bessere Schwangerschaftschance.

Man darf nicht vergessen, die Patienten sagen, ich hätte gerne etwas nur für meine Eizellen, so Mikronährstoffe, als ob Vitamin D nur die Eizelle geben würde. Ich sage mal, schauen Sie, Vitamin D geht erst in die Muskeln, dann ins Gehirn, dann in die Leber und ganz zum Schluss in die Eizelle, das heißt, sie müssen es lang genug nehmen, das finde ich immer schwer zu verstehen, weil die denken immer, ich hätte gerne nur etwas für den Fußnagel, also für die Eizelle und das ist ein sehr sehr mühsamer Weg, aber wenn die das einmal verstanden haben, dann mache ich immer so viel Werbung für ihren Kurs, für ihr Buch, damit die sich das einfach auch nicht nur in meiner Sprechstunde anhören, was ich so tolles mache oder meine Videos, die ich auf der Webseite habe, www.kinderwunschzentrum.de, da kann man sich das angucken, sondern auch ihre Bücher lesen, damit sie mitschwingen können, damit sie selber sehen, was sie selbst machen können, in die eigene Potenz geben und das ist extrem wichtig und wenn wir das machen, haben wir gute Erfolgschancen auch.

[Nils Behrens] (1:30:54 - 1:31:00)
Ist denn jetzt so dieses IVF, was du gerade geschrieben hast, ist das so das Häufigste, was man als Behandlung macht oder gibt es noch andere Themen?

[Dr. Reinhard Hannen.] (1:31:00 - 1:31:43)
Ja, es gibt auch noch, also es ist relativ beschränkt, also es gibt die Samenübertragung der Gebärmutter und das nennt sich Insemination und als ich angefangen habe bei meinem Durchschnittsalter 27, da habe ich über 2000 Inseminationen im Jahr gemacht, also ich konnte down in die OP-Rennen und Inseminationen machen sozusagen und heute sind das deutlich weniger geworden, weil die Patientin heute 39 ist, Was wird da genau gemacht?

Da wird der Samen vom Mann, der gewinnt den Samen, da wird der geschleudert, aufbereitet und dann wird das Beste vom Besten sozusagen in so eine Art Kanüle-Spritze aufgezogen mit einem Plastikkatheter genommen und diese Kanüle, diese Plastikkanüle, damit man nichts verletzt, in die Gebärmutter hinein, Insemination hineingegeben in die Gebärmutter. Intrauterine, also Gebärmutter hineingegeben.

[Nils Behrens] (1:31:43 - 1:31:49)
Okay, das ist aber dann ja eigentlich fast schon relativ dicht am natürlichen Prozess sozusagen, oder?

[Dr. Reinhard Hannen.] (1:31:49 - 1:31:56)
Ja, ich glaube, wenn ich das mal sage, das ist das Nächste daran, ja, macht natürlich viel weniger Spaß, aber ja.

[Nils Behrens] (1:31:56 - 1:31:57)
Ja, logisch, aber ich meine von der Sache her

[Dr. Reinhard Hannen.] (1:31:57 - 1:33:42)
Das ist auch so, das heißt auch nicht, dass ich das nicht anbiete, aber ich gucke mir immer die Leute an, wie gesagt, wenn ich jetzt 27 Jahre Durchschnitt habe oder, ich hatte früher nie eine 45-jährige Patientin, nie eine 43-Jährige, jetzt habe ich, wenn du auf Durchschnitt kommst von 39 heißt das, ich habe auch viele reifere, das heißt ich kann, beispielsweise ich habe Patienten aus Israel, ne, dann wird immer mit der Insemination angefangen und dann wird immer das Nächste das Neue, also richtig so das mache ich nicht, ich mache das so, wie es kommt. Und wenn die Frau zum Beispiel, ich habe jetzt eine 23-jährige Frau gehabt, die hatte einen Antimüller-Hormonwert, müsste die eigentlich haben von 4, also voll aufgeladen, voller Eierstock, die hatte einen Antimüller-Hormonwert von 0,5 mit 23, dann kann ich nicht bei ihr Inseminationen machen, oder eher würde ich das nicht verantworten, weil ich erkläre das dann, teilweise kommen die Eltern noch dazu oder welche andere Leute hören sich das alles an und dann sage ich, das kann man so machen, die Krankenkasse zahlt ja auch, er ist ab 25, ist auch ein kleines finanzielles Problem und dann muss man abwägen, was man machen kann oder nicht.

Ich habe Patienten mit Endometriose, ne, Gebärmutterschleimhaut heißt ja Endometrium, Gebärmutterschleimhaut und wenn die woanders sitzen, nenne ich das Endometriose und die sitzt sehr gerne im Eierstock und die verbreitet sich wie so ein Michelin-Männchen im Aufzug, macht immer alles kaputt und dann kommt der Chirurgen und sagt, ich mache ihnen das ganz, ich operiere das, ich operiere das, dann nimmt man immer im Gesunden weg. Und wenn man das 2-3 mal gemacht hat, dann habe ich eine Patientin gehabt, die kam mit einem Antimüller-Hormonwert von 0,1 mit 25. Nur mal zur Kontrolle, weil sie wieder Zysten hatte.

Ich sage, schauen Sie mal, die Zysten sind mir jetzt mal egal, wir kümmern uns jetzt um ihren Eierstock und Kinderwunsch. Ich habe aber gar keinen Kinderwunsch. Ich sage, doch, jetzt haben sie Kinderwunsch.

Dann ist der Mann mitgekommen, die Frau ist mitgekommen, die Eltern von beiden sind mitgekommen, die haben alle zusammengelegt, um diese Kinderwunsch-Therapie zu bezahlen. Und die ist dann Gott sei Dank auch beim ersten Mal schwanger geworden, weil die Eizelle, die da drin ist, ist ja erst 25 Jahre alt.

[Nils Behrens] (1:33:42 - 1:33:43)
Aber sie hatte doch gar keinen Kinderwunsch.

[Dr. Reinhard Hannen.] (1:33:44 - 1:33:45)
Ja, aber sie hatte dann Kinderwunsch.

[Nils Behrens] (1:33:45 - 1:33:45)
Aha.

[Dr. Reinhard Hannen.] (1:33:46 - 1:34:17)
Weil ich ihr das so gesagt habe, hat sie Kinderwunsch gehabt.

Du musst dir vorstellen, wenn dir jemand sagt, entweder erfüllen sie den jetzt auf dem letzten Drücker oder gar nicht, dann hast du vielleicht doch Kinderwunsch. Ich kann das ja nur so vermitteln. Wenn ich sage, schauen Sie mal, wir haben jetzt die Chance, vielleicht ein, zwei, drei Eizellen zu bekommen, mit einer relativ guten Qualität, die hatte zwei Eizellen, davon eine befruchte, die ist dann schwanger geworden.

Oder wir lassen, ich bin immer ehrlich, rein hart, rein in Herzens. Und wenn die dann sagen, nö, ist nicht, dann sage ich, okay, ich habe sie gut aufgeklärt, da habe ich auch meinen Frieden mit. Ich kann ja niemanden zu Kinderwunsch zwingen.

Aber es ist immer die Frage, wie ernsthaft dir jemand was erklärt.

[Nils Behrens] (1:34:19 - 1:34:39)
Das Thema Endometriose, glaube ich, können wir nochmal eine eigene Folge zu machen, weil das würde jetzt tatsächlich nochmal, ich hätte ganz viele Fragen nochmal dazu in dem Zusammenhang. Aber lass uns doch mal darüber sprechen, wenn wir jetzt, die Frage geht jetzt mal wieder ein bisschen an Daria, wenn wir tatsächlich von hormonellen Störungen bei Frauen auch wirklich reden, gibt es da auch etwas, was man da machen kann zur Behandlung?

[Dr. Darja Wagner] (1:34:40 - 1:36:52)
Ja, selbstverständlich. Erstmal muss jeder sich fragen, woher kommt meine hormonelle Störung? Ist sie genetisch bedingt?

Vieles kann durch die Umwelt kommen oder ist es einfach an Lifestyle gekoppelt und dann ist es gut im gewissen Sinne, weil man etwas dagegen machen kann. Was ich damit meine, also anfangs haben wir uns viel über Body Mass Index unterhalten und so weiter und ich möchte jetzt nicht, dass es rüberkommt, wir empfehlen abzunehmen, um Gottes willen. Wir empfehlen wirklich in diesem Body Mass Index von 21 bis 24 zu bleiben.

Und vor allem bei der Adiposität abzunehmen und das ist zum Beispiel ein Fall, wo man oft diese Hormonstörungen sieht. Ja, also Hormonstörung kommt nicht von alleine, also wenn sie nicht an Genetik gekoppelt ist, dann kommt sie schon von irgendwo und zum Beispiel gerade bei Adiposität, also Hormone sind oft oder fast alle sind fettlöslich. Das heißt im Fett verschwenden sie auf Nimmerwiedersehen und das führt einfach zu einem Imbalance.

Also die sind dann nicht mehr da, wo sie sein sollten, im Eierstock zum Beispiel, um die Reifung der Eizellen zu steuern und das ist nur eine der Möglichkeiten. Und gerade bei kleinen Hormonstörungen kann man sehr gut helfen, aber bei manchen kann man eben nicht helfen. Also da muss man sich einfach auskennen und gut unterscheiden.

Ich gebe jetzt nur ein Beispiel. Also man hat relativ oft leider in Beratung eine Situation, also das Frau sagt, ja bei mir ist alles in Ordnung, ich bin top fit. Meine Frauenärztin sagt, es ist nur ein Hormon, was bei mir ganz niedrig ist, also bei mir ist AMH bei 0,4.

Es ist manchmal wirklich so, dass nur dieser eine Wert sagt, das fruchtbare Zeitfenster sich gleich schließt. Das heißt, es kann auch vorbei sein. Manchmal kommen Frauen wirklich, wenn es schon spät ist.

Ja, das ist natürlich sehr bitter, aber kommt auch vor.

[Nils Behrens] (1:36:52 - 1:36:57)
Also Anti-Müller-Hormon heißt tatsächlich, das ist auch etwas, da können wir machen, was wir wollen, es wird nicht wieder besser.

[Dr. Darja Wagner] (1:36:57 - 1:36:58)
So ist das.

[Nils Behrens] (1:36:58 - 1:37:01)
Wenn du das rauskriegst, wie es geht, dann bist du reicher als Bill Gates. Okay.

[Dr. Reinhard Hannen.] (1:37:03 - 1:37:06)
Daher sagst du noch etwas zum PCO, das finde ich interessant.

[Dr. Darja Wagner] (1:37:07 - 1:37:09)
Kannst du auch gerne sagen, weil das gehört zum medizinischen Körper.

[Dr. Reinhard Hannen.] (1:37:10 - 1:37:13)
PCO bin ich sicher, dass du das auch sehr gut kannst. Ich gebe dir den Vortrag.

[Dr. Darja Wagner] (1:37:15 - 1:38:55)
PCO, ja gut. PCO gilt natürlich als eine häufige hormonelle Störung. Also rein theoretisch leidet jede siebte bis achte Frau an einer Form des PCO-Syndroms.

Das sind polycystische Ovarien. Das heißt, die Ovarien am Ultraschall sieht man ganz viele große Verlecken. Das heißt, die Eizellen haben nicht diese geregelte Haifung, also von Stammzellen bis zu Antralverlecken.

Das heißt, von diesem Mikrometer groß zu zwei, drei, vier Millimeter und dann eine harsche Selektion und dann, dass nur ein Verlecken zum Eisprung vorbereitet wird, sondern irgendwo oft in einer Übergangsphase so bei fünf bis sieben Millimeter bleiben beim PCO diese Antralverlecken stecken. Die kommen nicht weiter und dann oft sieht man das als ein gutes Zeichen und man sagt wow, es ist ein hoher AMH-Wert und hier sind viele Verlecken und alles wunderbar. Und dabei ist es höchstens wunderbar, wenn die Frau jung ist, weil bei jungen Frauen funktioniert alles viel besser.

Aber wenn die Frau älter ist, dann bedeutet solche Situation einfach Schwierigkeiten. Das ist ein Fall, wo zum Beispiel hohe AMH-Werte eine schlechte Eizellreserve sogar verfälschen, sozusagen. Vielleicht erzählst du zu den medizinischen Aspekten und ob es behandelt werden kann.

Es gibt wirklich sehr viele Phänotypen, viele Ausprägungen des PCO-Syndroms und nicht immer kann man helfen.

[Dr. Reinhard Hannen.] (1:38:55 - 1:42:29)
Die interessante Sache ist, ist es ein Nachteil oder ein Vorteil der Natur? Sichelzellenanämie kennt wahrscheinlich jeder. Es gibt Erythrozyten, die sind schön rund und dann gibt es welche, die sehen aus wie so eine Sichelzelle, so sichelförmlich wie so eine Sichel, die man beim Korn mitgeschnitten hat.

Die sind in Afrika deshalb gut, weil die werden von Malaria nicht betroffen und dementsprechend können die Leute überleben, zwar schlecht, aber die überleben zumindest. Und PCO, heißt Polycystis ova, also viele kleine Eiweiß im Eierstock, die haben was ganz Tolles, die müssen nichts essen und werden dicker. So, jetzt sagst du, was erzählt der da für ein Quatsch, ja?

Stell dir mal vor, du wärst im Neandertal und du hast eine Frau, die ist total dünn, die hat immer ihre Periode, alles super und dann hast du so eine etwas kräftige, die kriegt seltener ihre Periode, die kriegt auch ihre Kinder, aber die ist kräftiger, die kommt besser durch den Winter. Dann wirst du wahrscheinlich als Ober-Neandertaler mit so einem langen Short, die ist ja mit deinem Fell durch die Gegend, sagst du, Uga, Uga, ich will dir gerne die haben. Das heißt, was heute ein Nachteil ist, heute kannst du jeder Backshop und so weiter, Kohlenhydrate, haust dir die rein, war früher ein Vorteil.

PCO muss nicht unbedingt schlecht sein, die haben ein Insulinproblem, ein Insulinresistenzproblem, die haben eine Diabetesneigung, die haben Zucker, die nehmen zu schnell zu. Ist das negativ? Wenn du nichts hast und zunimmst, wie toll ist das denn?

Also das sind die Neandertal-Frauen, ich sage es immer den Frauen, ich meine, ihr Mann hat sie jetzt gewählt, aber wenn ich jetzt Neandertal wäre, würde ich sie wählen. Man kann es ja negativ darstellen oder positiv. Positiv bedeutet im Endeffekt, zu den damaligen Zeiten hatten die extreme Vorteile.

Die haben besser überlebt, die haben auch ihre Kinder bekommen, zwar nicht so oft geblutet, aber die haben das alles hingekriegt. In der heutigen Zeit kann man PCO dadurch erkennen, die Frauen bilden keine regelmäßigen Eibläschen. Wenn die keine regelmäßigen Eibläschen, also Follikel bilden, dann haben sie auch nicht regelmäßigen Eisprungen.

Wenn sie keinen regelmäßigen Eisprung haben, dann bluten sie irgendwann. Das heißt, die haben 60 Tageszyklus. Ja, Doktor, ich habe 60 Tageszyklus, ich schlafe immer mit meinen am 30.

Zyklus. Ich sage es schön, kann man sich aber auch sparen, weil sie haben keinen Eisprung. Ja, wie meinen Sie das?

Hat mir noch keiner erzählt. So, dann kommen diese ganzen lebensverändernden Maßnahmen, von der DARIA zum Beispiel, die Ernährungsberatung oder beispielsweise Reduzierung von Gewicht. Und siehe da, der Zyklus geht von 60 Tagen auf 30 Tage.

28 wäre ideal besser. Dann kriegen die noch Myoinositol. Myoinositol und Alpha-Liponsäure und andere Sachen.

Und dann wird dann plötzlich 28 Tage. Das heißt, die haben dann auch auf dem romantischen Wege eine deutlich bessere Chance, schwanger zu werden. Also das heißt, man kann eine Menge machen.

Leider kommen häufig die Patienten immer noch spät und trotzdem muss man dann was machen. Man darf aber nicht vergessen, PCO hat noch einen Nachteil. Die Eierstockhaut, die heißt Tunica albogenae.

Und die ist normalerweise, wenn ich einen Eierstock von einer Frau über 35, eine Bauchspiegelung mache, und da reinguckt sie das aus wie so ein Vesuv, alles kaputt, denkt sie, mein Gott, das will ich gar nicht haben. Und eine Frau mit einem PCO, die hat einen Eierstock, der glänzt, wie so eine 12-Jährige. Also eine harte Haut.

Und das Problem ist aber, diese Haut ist so hart, die Tunica albogenae Eierstockhaut ist so hart, dass die Eibläschen gar nicht mehr platzen können. Das heißt, selbst wenn die ein Eibläschen haben, kommt es physiologisch, das Eibläschen muss ja platzen, vom Eifimbriumtrichter, vom Trichter, das Eileiter ist aufgefangen, während das Ei funktioniert, das nicht. Dann kommt häufig als Ultima Ratio, als letzte Möglichkeit zu sagen, okay, Eier kriegen wir, aber die müssen wir durch eine kleine Nadel bei der Punktion, habe ich ja eben erklärt, diese transvaginale Punktion, durch die Scheide herausnehmen, mit der Nadel komme ich da einmal rein.

Also Eier kriege ich dann von der, aber es ist nicht so ganz einfach. Würde man das alles viel früher erkennen, würden die sich vernünftiger ernähren, würden die alles viel früher sehen, hätten wir aus meiner Sicht wesentlich weniger Probleme.

[Nils Behrens] (1:42:30 - 1:42:37)
Wenn jetzt aber die Therapie die einzige Möglichkeit ist, wie du sie gerade beschrieben hast, gibt es denn da auch Risiken und Nebenwirkungen dazu?

[Dr. Reinhard Hannen.] (1:42:38 - 1:46:09)
Also es gibt natürlich überall Risiken und Nebenwirkungen. Meines Erachtens das größte Risiko, das Paar muss zusammenstehen, die Frau ist in einer sehr vulnerablen Phase. Die sehen immer das medizinische Risiko, Schmerzen und so weiter, das ist auch da, aber das Paar, die Frau geht durch die Hölle, also führt die Partnerschaft durch die Hölle, die macht eine Menge und geht auch durch Hormonschwankungen, also es ist so wichtig, dass der Mann dazugehört oder sie unterstützt.

Wenn ich eine normale Stimulation mache, mit Hormonen, in die Bauchtecke, dann haben sie um die zwölf Eibläschen, von den zwölf kann man zehn rausnehmen, von zehn sind acht reif und das ist eine tolle Sache, dann haben die meistens keine Überstimulation, keine Krankenhaushalte, keine Schmerzen, gar nichts, alles super. Die kriegen eine leichte Vollnarkose mit Propofol und damit schlafen die bei der Punktion, der Embryotransfer ist ohne Schmerzen, es geht alles relativ easy. Wenn die aber ein jetzt kommt polycystisches Ovar haben, mit vielen kleinen Eibläschen im Eierstock, dann reagieren die und haben plötzlich meinen Rekord und da bin ich nicht stolz drauf, es ist 54 Eizellen.

Ich bin nicht stolz drauf. Ich habe die ganz niedrig stimuliert, ich hatte die beim ersten Mal stimuliert mit einer Mittelgradien Dosierung von 150, da hat die furchtbar mit mir geschimpft, die Patientin meinte zu mir, das machen sie nicht nochmal mit mir, beim nächsten Mal nehmen sie nur 100, also eine Tiefer. Ich sage gut, aber ich sage Ihnen eins, die Rekrutierungsphase ist länger, das heißt wir können unter Umständen mehr kriegen, ja das lassen sie mal, meine Sorge, ich habe mich belesen, ich habe sie aufgemacht, dann hatte ich dann 54 Eizellen.

Also das andere Wort, manchmal ist es schwierig, aber normalerweise hat man 12 Eizellen, wenn man 54 Eizellen punktiert, hat man natürlich mehr Blutungsrisiko, mehr Infektionsrisiko, mehr Krankenhausaufenthaltsrisiko, mehr Überstimulationsrisiko, mit Wasser im Bauch, Wasser in der Lunge, äußerst selten haben wir das. Wenn sowas passiert, machen wir als eine der wenigen Praxen durch die Scheide, ohne Narkose, eine Punktion des Wassers im Bauch, das nennt sich Douglas-Punktion. Dann haben die Frauen nicht mehr so eine Flüssigkeit im Bauch, können besser atmen, dann geht es deutlich besser.

Das machen wir teilweise 2-3 Mal. Früher hat man die Leute ins Krankenhaus gesteckt, ich mache das jetzt seit 27 Jahren, ich traue mir ein bisschen was zu, die Leute zu führen, wir haben Krankenhausaufenthalte vielleicht alle 2 Jahre einmal. Aber ja, es wird immer eine tolle Aufklärung gemacht, es wird immer alles aufgeschrieben, es wird, wenn die Frauen dieses PCO haben, kriegen die noch eine Aufklärung über Heparinisierung, das heißt die brauchen dann eine Spritze mit diesem Blutverflüssiger, damit die einfach keine Thrombosen bekommen.

Die kriegen noch ein Medikament, das heißt Dostinex, das ist normalerweise dafür, dass man nicht stillt, also aufhört zu stillen, das ist aber ein Off-Label-Produkt, das hilft auch bei Überstimulation. Also wir haben wirklich ein paar Tricks drauf und ich sage mal, die körperliche Einschränkung, die körperliche Problematik ist eher sehr, sehr gut handelbar bei uns. Wir klären die Leute aber immer tippitoppi auf, keiner geht aufgeklärt da rein, wir haben eine eigene Punktionseinheit, eigene Narkose, Leute.

Aber ja, es kann auch schon mal sein, dass es ein schmerzhaftes Problem ist, aber wenn das ist, dann sage ich, kommen Sie am Samstag, kommen Sie vorbei, ich bin für Sie da. Also Tender Loving Care ist dann wichtig, damit man den Leuten die Angst nimmt. Und wir arbeiten nur mit bestimmten Krankenhäusern zusammen, denn wenn die Patienten in irgendein Krankenhaus gehen und der Arzt sieht zum ersten Mal so einen hoch aufgebauten Eierstock mit vielen Zysten, dann habe ich schon mal gesehen, dass die operiert worden sind, hat man den Eierstock rausgenommen, für lauter Not, der war nicht bewusst.

Aber wenn die Patienten in das Krankenhaus gehen und ich sage, bitte, die haben die meiste Erfahrung, auch wenn sie 30, 40 Kilometer fahren, man kann es gar nicht hoch genug schätzen, wenn ein Arzt da ist im Krankenhaus, der sich auskennt. Also man führt die Patienten, dann geht das ganz gut. Also selbst wenn extreme Probleme sind, führen wir die Patienten.

[Nils Behrens] (1:46:10 - 1:46:14)
Was würdet ihr sagen, sind die häufigsten Mythen und Missverständnisse rund um das Thema Kinderwunsch?

[Dr. Darja Wagner] (1:46:14 - 1:46:16)
Oh, die gibt es sicher viele.

[Dr. Reinhard Hannen.] (1:46:16 - 1:47:57)
Aus meiner Sicht, der Hauptmythos ist die unbegrenzte Furchtbarkeit. Unbegrenzte Furchtbarkeit nach dem Motto kümmert euch um nichts, macht was ihr wollt, sauft, raucht, habt 25 Partner, holt euch alle Geschlechtskrankheiten der Welt, genießt euer Leben, alles ist gut und heiratet dreimal und dann kriegt ihr mit 35 oder 40 Kinder. Sie hat eben gesagt, das fand ich ganz toll, die Prämenopause.

Wer will denn das hören als Frau? Prämenopause hört sich schon irgendwie so einer Krankheit an. Menopause ist ja schon schlimm genug.

Menopause, das heißt, wo die Monatsblutung pausiert, also dann ist alles vorbei. Aber die Prämenopause, hört, hört, fängt mit 35 oder so nach vorher an. Wer will das hören?

Da kommst du mit 35 zur Kindermutsprechung und sagen sie, herzlichen Glückwunsch, du bist in der Prämenopause, da bist du als Arzt ganz schlecht dran. Also sagt man das besser nicht. Das heißt, in anderen Worten, wo es mir darum gehen würde, ist, dass man, wenn eine 25-Jährige zu uns kommen würde zur Einzeleinfrierung, das wäre toll.

Die meisten kommen mit 37. Eigentlich zu spät, weil die Einzelqualität nicht besser als gar nichts, aber Einzel ist zu spät. Aber mit 25 hast du das ja gar nicht im Kopf.

Selbst wenn du einen Gynäkologenvater hast, ich habe zwei Töchter und erzähle denen, ja Papa, lass mich mal machen, wegen selben. Selbst wenn du dich erkundigst, hast du es nicht auf dem Schirm. Und mit 30 hast du es immer noch nicht auf dem Schirm.

Aber eigentlich 30 ist schon ziemlich knapp. Geht man mal nach Iran. Wenn du über 25 bist, bist du nicht mehr vermittelbar.

Mit 30 bist du eine alte Frau, auch in China. Das heißt, in vielen Kulturen der alten Welt ist es so, dass sich noch bewusst wird, was es heißt, Kinder zu kriegen und Kinder kriegen zu können. Die haben eine andere Einstellung.

Und der Mythos ist, wir sind ewig fruchtbar. Und das ist absolut falsch.

[Dr. Darja Wagner] (1:47:59 - 1:49:47)
Absolut. Über biologische Uhr haben Frauen generell nicht viel Ahnung. Und man merkt auch immer wieder, dass oft diese Irrglaube besteht, die Männer sollten nicht mituntersucht werden.

Also für den Mann, da ist wahrscheinlich alles in Ordnung. Es gibt Zeit. Es würde mal vor 10 Jahren ein Spermiogramm gemacht.

Oder er hat ein Kind aus früherer Beziehung. Das ist etwas, was nicht stimmt. Weil erstens, die Spermiogramme sind generell, ich sage immer wie Handyfotos.

Das sind so Momentaufnahmen. Das ist einfach eine Situation an einem Tag und schon bei dem gleichen Mann kann in drei Monaten eine ganz andere Situation sein. Also schon immer wieder nachchecken.

Es sei, das Spermiogramm ist wirklich eine Bombe. Es zählt zu einem Top von 5% Spermiogrammen. Also erstens das, auf individueller Ebene gibt es starke Variationen.

Und dann zweitens, immer bedenken, die Fruchtbarkeit ist bei Männern nicht mehr das, was sie vor 70 oder 100 Jahren oder vor 10.000 Jahren war. Und viele haben gesagt, bis vor wenigen Jahren. Ja, das kann man nicht so genau wissen.

Unsere Urgroßväter konnten eh keine Spermiogramme machen. Das sind jetzt alles Daten. Wir könnten das immer noch nicht deuten.

Aber jetzt inzwischen schon. Also es gibt wirklich sehr ernstzunehmende wissenschaftliche Studien aus 2019. Und die sind dann in 2022, 2023 bestätigt worden.

Also wirklich riesige klinische Studien, die ganz klar zeigen, dass männliche Fruchtbarkeit sich leider in einem also Sinkflug befindet.

[Nils Behrens] (1:49:48 - 1:49:53)
Und zwar mit einer Tendenz aber kategorisch, nicht wie oft als Alter bezogen, sondern wirklich kategorisch.

[Dr. Darja Wagner] (1:49:54 - 1:50:18)
Leider generell. Und das bezieht sich, hat Dr. Hannen vorhin gesagt, und das bezieht sich vor allem auf die Samenkonzentration. Also zum Beispiel, früher hieß es normal, zum Beispiel 150 Millionen pro Milliliter, sogar 200, 250 Millionen.

Und jetzt stehen sogar 15 Millionen unter der Grenze des Normalen.

[Dr. Reinhard Hannen.] (1:50:18 - 1:50:20)
Jetzt sind es gerade 17.

[Dr. Darja Wagner] (1:50:20 - 1:50:59)
17, okay. Und damit einfach ist es schwierig und kann sehr lange dauern, schwanger zu werden. Und es ist nun mal eine Tatsache, dass die WHO in den letzten 20 Jahren die Spermiogrammwerte sechs Mal nach unten angepasst hat.

Was bedeutet das? Fragezeichen. Ja, also es gibt Vorteile, weil das schafft auch eine Lage, dass nicht sehr viele Männer als medizinisch auffällig dastehen.

Aber andererseits wir müssen auch einfach den Fakten in die Augen schauen. Es ist eine andere Lage. Es ist nicht mehr selbstverständlich, dass zwei Liebende ohnehin ein Kind machen.

[Nils Behrens] (1:51:00 - 1:51:16)
Ich würde mal sagen, ich komme zu meiner letzten Frage, auch wenn ich das Gefühl habe, ich könnte noch Stunden mit euch weiterreden, weil ich noch eigentlich ganz viele Fragen hätte, aber ich halte mich jetzt doch mal zurück. Deswegen, was wäre für euch jetzt der letzte Rat oder die Botschaft an alle Paare, die gerade sich auf der Kinderwunschreise befinden?

[Dr. Darja Wagner] (1:51:17 - 1:53:58)
Ladies first auf jeden Fall. Ja, also ich merke in meiner Beratung, dass Paare, wenn sie endlich und oft nach 10 oder 20 Jahren Beziehung, wenn sie endlich mit Kinderwunsch loslegen, dass sie dann gern die ganze Sache übertechnologisieren. Und davon würde ich wirklich abraten.

So kleine Nachhilfe kann man sich holen. Also zum Beispiel im Unterschied zu Dr. Hannen bin ich nicht immer dafür, dass alles irgendwie super natürlich verlaufen muss und so zweimal, dreimal die Woche Sex und so weiter. Das gibt das moderne Leben nicht her.

Sehr viele junge Menschen führen Beziehungen, dass sie sich nicht so oft sehen und so weiter. Es ist einfach die Alltagsdynamik, die gibt es nicht her. Und deshalb ist es in Ordnung, zum Beispiel mit Revolutionsstreifen einfach mal genauer zu wissen.

Aha, morgen kommt der Eisprung. Und da würde ich eigentlich erstmal einen Punkt setzen. Warum?

Weil ganz einfache, billige Revolutionsstreifen sind eigentlich schon genug, um zu wissen, okay, morgen ist so Zeit für ein Date. Also das muss reichen. Sehr viele Frauen bedienen sich mit sehr teuren Geräten, Plastik, Sender, die sie sogar implantieren lassen.

Extrem viel elektromagnetische Strahlung. Man bekommt Daten, einmal ist mein Computer gestürzt. Also die Frau hat gefragt, ja, Frau Wagner, soll ich Zyklusdaten schicken?

Ich sage immer, ja, schicken Sie möglichst viele Daten. Ich bin Forschungsbiologin, ich liebe Daten. Und dann hat ein Frau so viel geschickt, also in real time, in real time wird bei ihr gemessen, auch bei ihrem Partner, Hormone, alles mögliche auch.

Und Schlaf und so Frequenz und so Frequenz und Herzrhythmus und alles mögliche. Und man denkt, mein Gott, sind das zwei Roboter, die sich dann irgendwie verkabeln, verbinden? Was soll man sich darunter vorstellen?

Also diesen Stress sollte man sich ersparen, weil die Kinder sind irgendwann da und die Beziehung muss und sollte auch weitergehen. Und man will sie nicht im Voraus zerstören. Also deshalb würde ich sagen, einfach ein bisschen mehr Vertrauen in sich selbst, in die Beziehung, an das Universum.

Die Frauen könnten sich tatsächlich häufiger fragen, zum Beispiel, habe ich mir den richtigen Partner ausgesucht? Ja, also zum Beispiel.

[Dr. Reinhard Hannen.] (1:53:58 - 1:53:59)
Schwieriges Thema zum Schluss.

[Dr. Darja Wagner] (1:54:00 - 1:54:50)
Ja, genau. Das wichtigste Thema vielleicht für eine Frau, aber wenn diese Frage, wenn sie mit Ja beantworten kann, alles andere einfach mal passieren lassen. Und dann kommt es schon von alleine und wenn es nicht von alleine kommt, dann ist wirklich eine gute Nachricht, dass heutzutage medizinisch extrem gut geholfen werden kann.

Also über 80 Prozent der Paare kommen, man sagt, innerhalb von sechs vollstimulierten Behandlungszyklen schon zu ihrem Wunschkind. Also das ist erstmal eine sehr gute Statistik. Also Medizin kann schon kleine und große Wunder bewirken.

Und ich muss als Biologin auch sagen, die Kinderwünsche in Deutschland ist viel besser als hier oben. Also wirklich viel besser. Und es gibt viele Gründe erstmal sehr lange entspannt zu bleiben.

[Nils Behrens] (1:54:50 - 1:54:56)
Reinhard, damit haben wir jetzt ja doch nochmal die Kurve bekommen gerade mit Daniel. Was würdest du jetzt noch als letzten Ratschlag geben?

[Dr. Reinhard Hannen.] (1:54:57 - 1:56:11)
Wenn man meint, man könnte sich an einen Banker verlassen, der sein Geld investiert und ihm alles gibt, dann ist man verlassen, weil man sich selbst kümmern muss. Wenn man meint, man kann einem Kinderwunschexperten alles geben oder der Gynäkologen. Der Gynäkologen ist man aus meiner Sicht auch ein bisschen aufgeschmissen, denn man kann Verantwortung nicht delegieren.

Das heißt, ich als Mann, ich als Frau, wenn ich dieses Thema habe, das war früher nicht das Thema. Man meinte, wenn man Sex gehabt hat, ist man schwanger geworden als man wollte. Und man ist ja ein bisschen, wenn man nur ein bisschen Fernsehen oder es ist ja überall in aller Munde, Kinderwunsch, IVF, also wenn man sich nur ein bisschen damit beschäftigt.

Das heißt, aus meiner Sicht wäre es für mich wichtig, dass die Paare mehr wüssten. Das heißt, einfach mal so einen Kurs, jetzt gebe ich mir den Ball zur Darja wieder, so einen Kurs bei der Darja buchen, kostet nicht viel Geld. Oder ein Buch dazu lesen.

Denn man kann nicht immer Verantwortung delegieren. Man muss die Verantwortung selbst sagen. Was kann ich dafür tun?

Ja, dann lese ich halt mal ein Buch. Und dann gucke ich mir mit meiner Frau, nicht abends Netflix, sondern den Kurs von der Darja an. Dann wird ich erst mal bewusst, oh, ich kann ja was tun.

Und dann fängt man bei sich selber an. Und ein bisschen die Einstellung ist heute so, ich gehe zum Experten. Ich halte die Hand auf, tue was rein, ich zahle auch dafür, aber ich gehe zum Experten.

Weg von diesem Experten hin zur Eigenverantwortung. Das ist mein Schlusswort.

[Nils Behrens] (1:56:14 - 1:56:40)
Ich werde das beides nochmal hier verlinken, sowohl die Website von Darja, wo man auch die Kurse findet, als auch die Website von Reinhardt, damit man dann auch da die Videos sich anschauen kann und möchte jetzt nochmal ganz herzlich sagen, es war das längste Interview, was ich jemals gemacht habe. Aber ich finde, es ist auch ein so wichtiges und sensibles Thema, dass es auch zu keinem Zeitpunkt angemessen war, jetzt hier irgendwie mal zu unterbrechen. Und deswegen sage ich vielen Dank für eure Zeit.

Vielen Dank, dass wir hier sein durften.

[Dr. Darja Wagner] (1:56:40 - 1:56:41)
Ja, danke.

[Nils Behrens] (1:56:45 - 1:56:48)
Habt ihr eigentlich ein persönliches Lieblingssupplement, auf das ihr nicht verzichten würdet?

[Dr. Darja Wagner] (1:56:50 - 1:58:03)
Aus dem Bauch heraus sage ich einfach Vitamin D. Also manchmal sage ich, es ist der Sonnenschein für die Eizellen. Ich habe vor vielen Jahren meine Doktorarbeit zum Thema Vitamin D geschrieben und ich durfte tatsächlich zu den ersten Gruppen in Deutschland gehören, die zu diesem Thema geforscht haben.

Und dann es war sehr schön zu erleben, wie dieses Thema in die breite Öffentlichkeit so nach und nach kommt. Und es ist heute keine Seltenheit mehr, einfach am Spielplatz zu hören, wie Mama sich darüber unterhalten, sogar mein Papa, ein Rentner, versteht was von Vitamin D und so weiter. Und es ist auch wichtig, Vitamin D hat das verdient, weil wir leben so oft und verbringen so viel Zeit in geschlossenen Räumen und so.

Und erstmal mit Vitamin D müssen wir dahin, wo unsere Vorfahren schon immer waren, beziehungsweise in diese Werte, wo unsere Knochen, wo Calciumaufnahme, wenn man so will, aus dünnem Darm am besten funktioniert. Und dann funktioniert alles andere auch besser, das ganze Hormonhaushalt, Qualität der Eizellen und Samenzellen und so weiter. Also Vitamin D wäre mein Pick.

[Dr. Reinhard Hannen.] (1:58:03 - 1:59:54)
Vitamin D ist auch mein absolutes Favorit. Ich habe eben erzählt, ich habe eine Psychotherapieausbildung. Drei Jahre zusätzlich Psychotherapie und ich habe dafür bei der Polizei gearbeitet, müssen das Geld verdienen müssen und so weiter.

Hat sich das gelohnt? Vielleicht schon, aber ich würde es heute nicht mehr machen. Gut.

Aber was sich gelohnt hat, sich mit Orthomolekularmedizin zu beschäftigen, denn mein damaliger Lehrer sagte, ich sage, mein Vater ist zum zweiten Mal depressiv. Er sagte, gib ihm 50.000 Einheiten Vitamin D. Ich so, oh, ich habe gedacht, ich fall tot um, denn viele Gesellschaften empfehlen 400 bis 1.000 Einheiten. So, da gibt es den Michael Hollick, das ist ein Amerikaner aus Boston, der sagt 1.000 Einheiten pro 10 Kilo. Also so ein alter Mann, mein Vater, ich sage jetzt mal 100 Kilo hat weniger geworden, kann man besser rechnen, sind 10.000 Einheiten. Ich habe dem Mann 50.000 Einheiten Vitamin D gegeben. Am Tag? Am Tag. Da sagt der Junge, was gibst du mir da?

Ich sage, ja, ich gebe dir 50.000. Ja, ist das gut für mich? Ich sage, ja, ist gut für dich. Und der war mit so einem Rollator, ging ja durch die Gegend, also eher schlecht als recht und war gefühlt 100 Jahre alt.

Und dann habe ich ihm das gegeben und nach 10 Tagen war das fast so, dass er auf Mutti wollte. Also das war wirklich, der konnte wieder gerade stehen, der hatte eine ganz andere Lebenseinstellung und der sagt mir, ich bin aus dem Rheinland, wie man hört, der sagt, mir ist plümerant, also mir ist schwindelig. Und ich sage, ja, warum ist der plümerant?

Ja, ich glaube, die Blutdrucktabletten vertrage ich nicht. Der hatte drei verschiedene Blutdrucktabletten, die seinen Blutdruck ohne Vitamin D versuchten, aber er hatte eigentlich nur Vitamin D Mangel. Danach hat er keinen Vitamin D Mangel mehr gehabt und keine Blutdrucktabletten.

Der Mann ist jetzt 94, der kriegt von mir so viele Sunday-Produkte, dass es an den Ohren rauskommt. Und der ist mit 94, kann da ja sagen, die hat den schon mal kennengelernt, ein wirklich fitter Typ. Der kann über 3000 Lieder auswendig, der kann alle möglichen Sachen, der ist wirklich ein mit 94 Bündel von Leben, auch durch Mikroinertöpfe.

Weitere interessante Inhalte:

Would you like to head to our store or stay in our German (English) store?

Loading...