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Migräne im Griff: Meike Statkus über Ursachen, Trigger und ihren TEKE-Ansatz

Migräne ist mehr als nur Kopfschmerz – sie kann Energie rauben, das Leben einschränken und das Gefühl der Kontrolle über den eigenen Körper nehmen. Millionen Menschen in Europa sind betroffen, Frauen sogar deutlich häufiger als Männer. Doch es gibt Wege, die Beschwerden zu reduzieren. Die Heilpraktikerin für Psychotherapie und Neuro-Coach Meike Statkus, selbst ehemals chronische Migränepatientin, hat ein ganzheitliches Antischmerzkonzept entwickelt. Im Podcast Healthwise spricht sie mit Nils Behrens über ihre Reise, Auslöser (Trigger) und den TEKE-Ansatz – vier Säulen, die Betroffenen helfen können, mehr Lebensqualität zurückzugewinnen.

Ursachen vs. Auslöser: Migräne verstehen

Migräne ist eine neurologische Erkrankung – Betroffene werden mit einer besonderen Reizverarbeitung geboren. Auslöser („Trigger“) können aber sehr unterschiedlich sein: Wetter, Ernährung, Hormonschwankungen oder auch emotionale Faktoren wie Stress und Trauer. Ein wichtiger Schritt für Betroffene ist es daher, eigene Muster zu erkennen und so vorbeugen zu können.

Der TEKE-Ansatz von Meike Statkus

Um Migräne besser in den Griff zu bekommen, entwickelte Statkus das Konzept TEKE – ein Baukasten, den jeder individuell anpassen kann:

T – Trigger: Identifizieren und verstehen, welche Faktoren Attacken auslösen (z. B. bestimmte Nahrungsmittel, Stresssituationen oder emotionale Belastungen).

E – Energiehaushalt: Migräniker haben ein „Hochleistungsgehirn“, das mehr Reize verarbeitet – das kostet Energie. Reizmanagement, Pausen und stabile Tagesstrukturen sind entscheidend.

K – Körperarbeit: Moderate Bewegung, Physiotherapie und Balance-Übungen helfen, Verspannungen zu lösen und das Körpervertrauen wiederherzustellen.

E – Entspannung: Methoden wie Yin-Yoga, Meditation, EMDR oder die „Schmetterlingsumarmung“ können Stress abbauen und das Nervensystem beruhigen.

Praktische Take Aways für den Alltag

  • Pausen fest einplanen: Migräniker brauchen mehr Pufferzeiten, um Reize zu verarbeiten.
  • Reize managen: Auch positive Ereignisse wie Reisen können Überlastung sein – Bewusstsein hilft.
  • Individuelle Trigger erkennen: Tagebuch führen, Muster beobachten und kleine Experimente wagen.
  • Werkzeugkoffer anlegen: Verschiedene Entspannungstechniken ausprobieren und flexibel nutzen.
  • Mut behalten: Besserung braucht Zeit – kleine Schritte summieren sich.

Rechtlicher Hinweis

Die hier vorgestellten Ansätze stammen aus der persönlichen Erfahrung von Meike Statkus. Sie ersetzen keine ärztliche Beratung oder Therapie. Jeder gesundheitsbezogene Tipp sollte individuell geprüft werden.

Mehr erfahren im healthwise Podcast von sunday natural

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Meike Statkus ist Neuro-Coach® und Heilpraktikerin für Psychotherapie aus Köln. Nach eigenen Erfahrungen mit chronischer Migräne entwickelte sie das ganzheitliche Konzept T.E.K.E.®, das Betroffenen hilft, Trigger zu erkennen, den Energiehaushalt zu regulieren und Entspannung in den Alltag zu integrieren. In ihrem Buch „Migräne-frei: endlich Frieden im Kopf“ (2023) teilt sie Strategien, um Migräne ohne Medikamente zu lindern.

Mehr zu Meike Statkus: https://www.meikestatkus.de/1-1-coaching/

046 Endlich Migräne frei! Mit Meike Statkus


[Nils Behrens] (0:01 - 0:49)
Good Vibes Only und ein kleines Dankeschön von uns für euch. Wir feiern gerade eine echte Erfolgskurve und jede neue Folge knackt die neue Rekordmarke bei den Hörerzahlen. Und dafür möchte ich euch von Herzen danken.


Als kleines Zeichen unserer Wertschätzung gibt es jetzt etwas Besonderes für euch. 10% Rabatt auf alles im Shop bei sunday.de, exklusiv für unsere Healthwise Community. Einfach beim Checkout den Code HEALTHWISE10 eingeben, es groß geschrieben und direkt sparen.


Aber Achtung, nur für kurze Zeit gültig, also lieber jetzt als später klicken und eure Favoriten sichern. Bundles sind zwar ausgenommen, aber sonst steht alles in der ganzen Sunnywelt euch offen. Code HEALTHWISE10 eingeben, Rabatt genießen und gesünder leben.


Und jetzt die Spaß beim Shoppen und natürlich beim Zuhören der neuen Folge.


[Meike Statkus] (0:50 - 1:18)
Man muss aber, finde ich, aufpassen auch zwischen Ursache und Auslöser. Wir glauben ja, die Ursache sei, oh, dann habe ich meinen Bruder verloren, meine Mutter verloren und dann habe ich Migräne bekommen. Nee, Migräne ist eine neurologische Erkrankung.


Das heißt, wir sind damit geboren. Es ist wirklich, es hat was mit unserem Hirn zu tun. Aber die Auslöser, die sind psychologisch und oder sie können psychisch sein.


Aber das kann auch bei vielen anderen Krankheiten so sein.


[Nils Behrens] (1:19 - 2:20)
Herzlich willkommen zu HEALTHWISE, dem Gesundheits-Podcast präsentiert von Sunday Natural. Ich bin Nils Behrens und in diesem Podcast erkunden wir gemeinsam, was es bedeutet, gesund zu sein. Wir tauchen ein in Themen wie Medizin, Bewegung, Ernährung und emotionale Gesundheit.


Immer mit einem weisen Blick auf das, was uns wirklich gut tut. Migräne ist für viele Betroffene mehr als nur ein Kopfschmerz. Sie raubt Energie, Lebensfreude und manchmal auch das Gefühl der Kontrolle über den eigenen Körper.


Doch es gibt Wege, die Migräne in den Griff zu bekommen und ein schmerzfreies Leben zu führen, indem man die Auslöser besser versteht und aktiv vorbeugt. Maike Stattkus ist Migräne- und Neuro-Coach sowie Heilpraktikerin für Psychotherapie. Als ehemalige chronische Migräne-Patientin hat sie ein ganzheitliches Antischmerzkonzept entwickelt.


Das Betroffene hilft schmerzfrei zu leben oder sagen wir mal schmerzfreier ohne Medikamente. In ihrem Buch Migräne frei, endlich Frieden im Kopf, teilt sie ihre persönliche Geschichte und zeigt auf, wie man die Kontrolle über die Migräne zurückgewinnen kann. Und deswegen sage ich herzlich Willkommen Maike Stattkus.


[Meike Statkus] (2:21 - 2:24)
Hallo Nils, schön da zu sein. Danke für die Einladung.


[Nils Behrens] (2:24 - 2:37)
Ja, ich freue mich sehr, dass du da bist. Es ist ja ein Thema, unter dem leider sehr viele Menschen leiden. Insbesondere glaube ich auch tendenziell ein bisschen mehr Frauen.


Deswegen meine erste Frage, seit wie vielen Sonntagen hattest du denn keine Migräne mehr?


[Meike Statkus] (2:38 - 2:58)
Ich habe tatsächlich Gott sei Dank selten an Sonntagen Migräne gehabt. Es gibt tatsächlich Feiertags-Migräne, also Wochen-Migräne. Ich weiß es tatsächlich nicht.


Ich müsste wirklich nachschauen. Das war einer der Schlüsselmomente irgendwann, als ich wenig Migräne hatte, dass mich jemand das gefragt hat und ich es mir nicht mehr wusste und nicht mehr sagen konnte. Also ich weiß es nicht.


[Nils Behrens] (2:58 - 3:39)
Also ich glaube jeder, der das heute hier hört und der betroffen ist oder wie ich sozusagen passiv betroffen durch eine Migräne-Patientin sozusagen als Lebensgefährtin, weiß das zu würdigen, wenn man sich nicht mehr daran erinnern kann, wenn der letzte Migräne-Anfall war. Also von daher ist das eine ganz tolle Aussage, die Hoffnung macht. Und deswegen lass uns doch mit dieser Hoffnung dann tatsächlich in die Folge reinsteigen.


Du schreibst in deinem Buch ja deine eigene Migräne-Reise. Und die klingt ja auf jeden Fall dann wirklich so, dass das jetzt nicht... Also es gibt ja auch einige Leute, die selten betroffen sind, aber du hattest es ja schon wirklich massiv.


Was war denn so der Schlüsselmoment, wo du merktest, jetzt muss ich was verändern?


[Meike Statkus] (3:41 - 5:01)
Also der Witz ist, der Schlüsselmoment, wo ich gemerkt habe, dass man was verändert, der kam wahnsinnig spät, so als es wirklich nicht mehr anders ging. Es ist glaube ich häufig so, wir müssen erstmal relativ weit leiden als Menschen, um dann irgendwann was zu machen. Ich glaube, ein Schlüsselmoment war, wo ich endlich was gefunden hatte, wo ich gedacht habe, ach, das funktioniert jetzt.


Und es war teuer. Das ist häufig so. Da werden irgendwelche Therapien angedreht, die kosten viel Geld.


Und ich wollte das dann machen, was mit den Zähnen. Das hat jetzt auch nicht wirklich wahnsinnig viel für die Migräne gebracht. Und dann sagte man mir, nee, nee, aber bringt das denn was?


Dann habe ich dann gesagt, weiß ich nicht. Aber ich muss das machen, sonst werde ich bekloppt. Ich werde wahnsinnig, wenn ich nicht was verändere.


Und dann sagte derjenige da, lass es lieber, lass es lieber. Und dann habe ich das erste Mal gesagt, nee, ich mache jetzt, ich tue jetzt, es ist mir egal, ich probiere jetzt Sachen aus. Ich kann nicht mehr.


Ich muss das jetzt machen, so kann ich nicht weiterleben. Und ich glaube, das war tatsächlich ein Schlüsselmoment für mich, weil ich gedacht habe, so. Und dieses Ängstliche, ich weiß nicht und ich bleibe lieber in diesem Ding drin, als was auszuprobieren, was vielleicht schief geht, das war einer für mich, wo ich einfach gedacht habe, so will ich nicht weiterleben und so kann ich das auch nicht.


Aber es ist natürlich blöd, wenn du nicht weißt, was machst du jetzt?


[Nils Behrens] (5:01 - 5:29)
Was hast du denn gemacht? Weil du sprichst ja in deinem Buch tatsächlich davon, dass du mehrere Attacken die Woche hattest. Und jetzt bist du eben halt tatsächlich so in einem Stadion, wo du sagst eben halt ganz wenige im Jahr.


Oder zumindest sagst du das im Buch noch so. Also es ist nicht komplett weg, aber es ist eben halt, sag ich mal so, in einem, so wie wir es ja eben auch hörten, komfortablen Zustand, dass du nicht mehr genau weißt, wann da der letzte Sonntagsmigräne mal war. Also von daher, was hat denn diesen Wandel bewirkt?


[Meike Statkus] (5:29 - 6:51)
Also der ging erst mal langsam. Also jeder, der da draußen ist, der kennt das. Langsam, langsam, langsam, mühselig, es nervt.


Ich hatte viel Glück teilweise auch. Ich habe irgendwie Menschen kennengelernt, mit denen ich zum Beispiel an anderen Sachen gearbeitet habe. Und ich habe einen Coach kennengelernt.


Fand ich total merkwürdig, hatte ich noch nie etwas mit zu tun gehabt. Dachte ich, wer ist das? Was soll das?


Und mit dem habe ich dann gearbeitet an, damals ging es los mit Fahrangst. Ich hatte mal einen Unfall auf der Autobahn. Und dann habe ich an solchen Sachen gearbeitet und plötzlich habe ich gemerkt, irgendwas macht das mit meiner Migräne.


Das konnte ich mir überhaupt nicht erklären, dass das irgendwie einen Zusammenhang hat. Sagen mir heute auch Leute, ach du Coach, das bringt ja nichts bei Migräne. Doch, aber auch von hinten, durchs Auge quasi.


Und da habe ich gemerkt, es funktioniert irgendwas. Und dann habe ich dann weitergearbeitet. Ich habe dann mehrere Ausbildungen gemacht.


Ich habe ganz viel zum Thema Entspannung gemacht. Ich habe was zum Thema Stressmanagement gemacht. Ich habe alles Mögliche ausprobiert.


Weil ich immer gemerkt habe, ich verstehe nicht warum, aber man kann über Regulation mit anderen Sachen irgendwie die Migräne auslösen und die Attacken verändern. Und es hat dann tatsächlich funktioniert auf Dauer und so weit, dass ich heute sage, es funktioniert so gut, dass man relativ attackenfrei leben kann.


[Nils Behrens] (6:52 - 7:07)
Toll, also wirklich toll. Das, was du beschreibst, ist ja glaube ich das, was sehr viele Migräne-Patienten und Patientinnen wirklich haben, dass sie schon echt viel ausprobiert haben. Medikamente, Diäten.


Warum glaubst du, dass viele trotzdem keine dauerhafte Lösung gefunden haben?


[Meike Statkus] (7:08 - 7:56)
Ich glaube, man sucht nach der Lösung. Das ist so dieses schwarz-weiß-Ding. Genau, wenn du den Fuß brichst, sagst du, okay, es gibt jetzt die Lösung.


Dann sagt der Arzt dir noch, okay, dann machen Sie Reha, fertig. Das gibt es bei Migräne nicht. Und man hofft aber natürlich, dass es das gibt.


Also konzentrierst du dich auf die Diät, denkst du, das ist es jetzt. Gibt es nicht, die Migräne-Diät für alle funktioniert nicht. Oder man sagt, dann ist es jetzt Yoga.


Und danach bist du jedes Mal total deprimiert und sagst, Mensch, hat nichts gebracht, hat auch nichts gebracht. Also dir fehlt total der Überblick. Das liegt daran, dass diese Krankheit so komplex ist.


Es kann sogar sein, dass jede Attacke bei mir unterschiedlich ausfällt. Wenn das bei deiner Frau und bei mir schon alles total unterschiedlich ist. Ich habe vielleicht Schwindel, deine Frau hat Übelkeit, der andere hat Lähmungserscheinungen.


[Nils Behrens] (7:56 - 7:58)
Der andere hat eine Aura, der andere nicht.


[Meike Statkus] (7:58 - 8:28)
Genau, es ist superkomplex, auch zu diagnostizieren. Wird auch häufig unterdiagnostiziert. Also ganz viele Leute wissen es gar nicht, dass sie das haben.


Dann habe ich auch noch 20 verschiedene Sachen, die eine Rolle spielen können bei mir. Also ich habe überhaupt keinen Überblick. Und das macht es total schwer, alleine irgendwie einen Weg zu finden.


Das ist typisch Migräne-Patient, dass man einfach denkt, ach, Achai-Mini, ich weiß nicht. Und dann hat man da mal einen Haken hinter. Dann sagt man, ach, Yoga hat nichts gebracht, Gott sei Dank.


[Nils Behrens] (8:30 - 8:49)
Meine Frau hat irgendwann eine richtige Wut auf Yoga bekommen. Nach dem Motto, ich will das so, diesen Sonnengruß, ich ertrage ihn nicht mehr und es bringt eh nichts. Also von daher, ja, ja, ich kenne das alles von zu Hause.


Du hast in deinem Buch ja dann ein Lösungsprogramm. Und das heißt Theke. Und damit ist nicht der Biertresen gemeint.


[Meike Statkus] (8:50 - 8:51)
Üblicherweise.


[Nils Behrens] (8:52 - 9:02)
Üblicherweise, Bier trinken, glaube ich, auch nicht unbedingt beneficial für die Migräne ist. Deswegen lass uns doch mal vielleicht einmal ganz kurz erstmal sagen, wofür denn diese vier Buchstaben stehen. Und dann gehen wir sie mal einzeln durch, okay?


[Meike Statkus] (9:02 - 10:08)
Ja, sehr gerne. Also Theke, sehr einprägsam, leider nichts mit Alkohol zu tun. T wie Trigger, da wird jetzt jeder zu Hause, der Migräne hat, sagen, ja, genau, also Auslösefaktoren.


E wie Energiehaushalt. Das ist was, was viele noch nicht so genau gehört haben. K wie Körperarbeit, klingt nach Arbeit.


Und E wie Entspannung. Auch das ist was, wo viele schon, du sagst, das ist gerade Yoga und so, haben schon viele irgendwie Kontakt gehabt. Für mich war wichtig, so ein Ding zu entwickeln, wo man wirklich sagt, das Teil ist komplex.


Und das wollen wir auch nicht verschweigen. Das ist komplex. Aber wir haben so eine Idee, wie wir uns vielleicht entlanghangeln können und sagen, okay, das habe ich schon alles gemacht.


Da brauche ich dies, da brauche ich das. Und meiner Erfahrung nach brauchst du diese kompletten vier Säulen und musst die selbst jeweils so für dich anpassen, dass es stimmt. Also wenn du nur in der einen immer gräbst und alles andere außen vor lässt, es ist schwierig.


Und du wirst die anderen auch brauchen, sonst wirst du nicht weiterkommen. Das ist meine Erfahrung dann.


[Nils Behrens] (10:08 - 11:04)
Ja, du, das ist ja ganz häufig so, dass, ich sage jetzt mal auch, wenn ich jetzt zum Beispiel nur die Analogie zu einer Beziehung nehme, wenn man ja irgendwann anfängt, über die nicht fertig ausgedrückte oder falsch ausgedrückte Zahnpastatur, die sprichwörtliche, dann irgendwie zu streiten, dann ist das ja meistens nur, weil man dann irgendwann macht, okay, jetzt drücke ich sie richtig aus, deswegen ist die Beziehung ja nicht gerettet, sondern es ist ja eigentlich nur ein Faktor oder sogar vielleicht auch nur ein Symptom dieser Streit darum.


Also von daher, und ich glaube auch tatsächlich, dass jeder, das siehst du ja sehr häufig im Netz, jeder, der diese eine Lösung verspricht, der kann eigentlich sofort als unseriös abgestempelt werden, weil es eben tatsächlich nicht nur diese eine Lösung gibt, sondern man muss es eben halt so komplex aufmachen. Und deswegen würde ich gerne mal tatsächlich in den ersten Punkt gleich reingehen, in der Buchstabe Trigger. Und was war denn für dich der größte Aha-Moment, als du deine Trigger-Auslöser entdeckt hast?


[Meike Statkus] (11:07 - 12:38)
Ich glaube, als ich gemerkt habe, dass meine Attacken auf Emotionen reagieren, also wirklich auf Gefühle von mir, bis dahin hatte ich das nicht auf dem Schirm. Und ich war mehrere Monate immer wieder in der Situation, wo ich zu einem Krankheitsfall fahren musste. Und ich hatte vorher oder nachher immer Migräne.


Und ich kam nicht, und das war so auffällig, dass es mir Gott sei Dank wirklich aufgefallen ist. Und ich dachte, das hat da was mit zu tun. Das gibt es ja gar nicht.


Und dann habe ich angefangen zu buddeln und habe überlegt. Da war ich schon relativ ausbildungsmäßig, relativ gut durchgecoacht und habe dann gedacht, okay, jetzt nimmst du mal dein ganzes Wissen und fragst dich, was ist die Gemeinsamkeit? Und dann kam ich irgendwann darauf, ich habe mich immer hilflos gefühlt.


Ich wusste immer nicht, was ich machen sollte, habe mich immer so ein bisschen von den Grenzen her, wo konnte ich mich nicht gut abgrenzen, Grenzen bedroht. Und das war immer das Ding. Und das war für mich wirklich so, es jubelte irgendwo in mir, Halleluja, das ist es.


Und das war es auch. Das ist das Ding, wo ich weiß, da kann ich die Uhr nachstellen, wenn ich mehrere Tage in der Situation bin, wo ich mich sehr hilflos fühle, nichts tue, da drin bleibe, dann kann ich die Uhr nachstellen und kriege Migräne. Und das war es.


Und für mich sind mittlerweile die emotionalen Faktoren, auch wenn ich sehe, mit wem ich arbeite, es gibt ganz viele Auslösefaktoren, Triggerfaktoren, Wetter, Hormone, Ernährung kann es auch sein, also Nahrungsmittel.


[Nils Behrens] (12:39 - 12:40)
Also du hast auch mehr als ein?


[Meike Statkus] (12:41 - 13:44)
Ich habe zehn. Also mittlerweile, ich kenne auch Leute, die haben noch viel mehr. Also das sind auch so Sachen wie Kontaktlinsen zum Beispiel.


Das sagt einem keiner. Das sind so Sachen, die man selbst sich über Jahre erarbeitet. Und Wetter, auch das habe ich.


Aber ich habe bemerkt, dass emotionale Faktoren wie so ein Kit sind. Wie so ein Kit und das ist dann so ein bisschen leider auch wie TNT, das ist Sprengstoff, der das Ganze dann erst recht explodieren lässt. Häufig diese Sachen alleine sind nicht so schlimm, wenn du dann aber noch emotionalen Stress draufkriegst.


Stress, da sind wir beim Thema. Dann explodiert ja das Ganze. Und das ist auch das, was ich häufig bei meinen Kunden sehe.


Aber die haben dann zum Beispiel nicht wie ich Überraschungen als Thema, sondern die haben dann zum Beispiel, als hatte ich letztens Trauer. Also immer, wenn jemand geht, kriege ich eine Migräneattacke. Oder Überraschungen, auch sehr häufig.


Ja, weil man denkt dann, oh Gott, ich kriege das eben gleich nicht hin. Ich kann es nicht leisten. Wumm, Migräneattacke.


Also das ist schon sehr spannend.


[Nils Behrens] (13:45 - 14:26)
Ja, gerade Trauer ist ein sehr interessantes Thema, weil ich kenne das von vielen Leuten, die jemanden verloren haben, der wichtig ist. Also wie Mutter, Vater, solche Situationen, dass dann häufig auch Situationen da sind, dass wenn andere Leute zum Beispiel in einer ähnlichen Situation sind, oder aber wenn man jetzt zum Schluss immer in dieses eine Krankenhaus musste, um dann eben halt den geliebten Menschen nochmal zu sehen, dass das eben halt, wenn man dann aus anderen Gründen wieder zu diesem Krankenhaus hinfährt oder nur vorbeifährt oder sowas, dass das eben halt auch Triggerpunkte sind. Also wenn du jetzt gerade sagst, Trauer kann ein Auslöser sein, also heißt es ja nicht, dass dann permanent Leute sterben, sondern dass dann eben halt diese eine Person gestorben ist, aber man immer wieder diese Triggerpunkte hat, daran erinnert zu werden.


[Meike Statkus] (14:27 - 15:04)
Genau, ja, genau so. Und ich hatte tatsächlich auch meine, dass wenn die Migräne wirklich chronisch wurde, war unter anderem auch ein Auslöser, dass mein Bruder gestorben ist, nach einer längeren Erkrankung. Und das potenzierte sich mit ganz vielen anderen Sachen so, dass ich einfach das Gefühl hatte, okay, das hat mein Körper nicht geschafft zu verarbeiten.


Und das waberte dann weiter. Sobald ich das dann verarbeitet hatte, ging es eindeutig bergauf, auch mit den Migräneattacken. Und das sind halt Sachen, wo ich heute dann mit Leuten zu arbeite, weil das kann man natürlich verändern.


Das sind die Sachen, die wir verändern können. Das Wetter leider nicht.


[Nils Behrens] (15:05 - 15:22)
Auf das Wetter werde ich, glaube ich, nochmal drauf eingehen. Aber ich möchte eben, dass du schon erwähnt hast, das Thema Stress. Du sprichst auch ja wirklich in deinem Buch darüber, dass das ein häufig unterschätzter Faktor ist.


Und warum glaubst du, dass der emotionale Stress eben tatsächlich so ein starker Faktortrigger für Migräne ist?


[Meike Statkus] (15:24 - 16:23)
Also ich glaube, es ist bei jeder Krankheit ein Faktor. Wir haben das noch nicht auf dem Schirm. Du hast es auch bei Hautkrankheiten, da gibt es einen psychologischen Aspekt, dass dann man so einen Rush kriegt.


Oder du hast es aber auch bei einem, wenn du eine Wunde hast, dann heilt die Wunde schlechter, wenn du viel Stress hast. Das ist durch Cortisol, das macht was in unserem Körper. Und das haben wir nur bei Migräne, weil Migräne hat es dann häufig so einen, das ist so psychisch, so einen Touch kriegt das, weil man Migräne nicht so richtig versteht, natürlich.


Und man muss aber, finde ich, aufpassen auch zwischen Ursache und Auslösung. Wir glauben ja, die Ursache sei, oh, dann habe ich meinen Bruder verloren, meine Mutter verloren, und dann habe ich Migräne bekommen. Nee, Migräne ist eine neurologische Erkrankung.


Das heißt, wir sind damit geboren. Es hat was mit unserem Hirn zu tun. Aber die Auslöser, die können psychisch sein, aber das kann auch bei vielen anderen Krankheiten so sein.


[Nils Behrens] (16:23 - 16:31)
Also du bist einfach mit Lichtschalter geboren, sage ich mal so was. Also die Personen, die Sie an- und ausschalten, sind unterschiedliche?


[Meike Statkus] (16:32 - 16:33)
Ja, so vielleicht.


[Nils Behrens] (16:34 - 16:59)
Okay. Ja, ich fand das ganz interessant. In deinem Buch sprichst du ja von EMDR. Also wir kommen uns von der Theke, wir sind zwar noch in der Theke, aber trotzdem kommen wir mal auf die nächste Abkürzung. EMDR ist eine Therapieform, die eben häufig in der Traumabewältigung genutzt wird. Und die spielt eben eine sehr große Rolle in deinem Ansatz. Magst du vielleicht hier an dieser Stelle einmal teilen, wie sie funktioniert bei der Behandlung von Migräne?


[Meike Statkus] (17:00 - 17:27)
Also ich arbeite tatsächlich da gerne mit. Sonst weiß ich nicht. Aber mir hat es selbst geholfen.


Und ich habe mich selbst da jahrelang coachen lassen. Nicht therapieren, coachen. Und ich fand es großartig.


Ich habe dann gedacht, okay, dann packe ich das jetzt bei mir rein, weil das ist das, was mir was bringt. Also es ist eine sehr griffige Abkürzung. Eye Movement Desensitization and Reprocessing.


Also was man sich gut merken kann.


[Nils Behrens] (17:27 - 17:31)
Ab jetzt haben wir uns das alle gemerkt. Das werden wir jetzt für immer im Kopf haben.


[Meike Statkus] (17:31 - 18:39)
Habe ich auch schon häufig nicht über die Lippen gebracht. Also es geht darum, dass du mit dieser Methode, du kannst dir vorstellen, du connectest die beiden Hirnhälften miteinander und hilfst deinem Hirn so, Dinge leichter zu verarbeiten. Und auf Dauer auch dann neue Lösungen zu finden.


Lösungen, die dir entsprechen. Nicht die ich dir als Code sage, Nils, das ist deine Lösung. Sondern wir arbeiten mit dem, was eh da ist, verarbeiten das.


Und dann sind plötzlich möglich neue Lösungen. So ein bisschen, als wenn du mit dem Auto auf der Autobahn liegen bleibst. Wenn du dir auch gerade vorstellst, was du so an Sachen vielleicht im Rucksack hast, wie wenn wir bei dem Trauerthema bleiben.


Dann bleibt dieses Auto auf der Autobahn in deinem Kopf liegen und du musst drumherum fahren. Jedes Mal, bei allem, was du machst. Das zieht Energie, das zieht Kraft, weil dieses Auto auf der Autobahn liegt.


Wenn du jetzt aber mit EMDR schaffst, das Auto zur Seite zu fahren, sei es nur auf dem Seitenstreifen, das Auto steht immer noch da. Aber du kannst plötzlich weiterfahren. Und dann ist da wieder Raum für Neues.


Und das funktioniert sehr gut.


[Nils Behrens] (18:39 - 19:16)
Ja, ich kann das sehr gut verstehen. Ich finde dein Beispiel auch sehr gut. Weil gerade, also mir ist das mal passiert, da war ich, glaube ich, gerade 18.


Und da bin ich in Hamburg im Elbtunnel liegen geblieben. Und alle, die schon mal durch den Elbtunnel gefahren sind, wissen, der hat gar keinen Seitenstreifen. Das heißt also tatsächlich, es muss jeder um dich herum fahren.


Es ist zum Glück zweispurig. Aber nichtsdestotrotz siehst du eben halt, was das bedeutet. Und wenn die meisten deutschen Autofahrer das Reißverschlussverfahren auch immer noch nicht verstanden haben, wird es auch tatsächlich.


Also der Stress, wirklich im Elbtunnel liegen zu bleiben, das ist der komplette Horror. Also von daher bin ich da sehr bei dem Stress.


[Meike Statkus] (19:17 - 19:20)
Und du siehst das Ende nicht im Elbtunnel. Das ist auch erschlimm.


[Nils Behrens] (19:21 - 19:33)
Ja, also lass uns den Elbtunnel ganz schnell verlassen, bevor jetzt hier bei mir noch ein Trigger ausgelöst wird. Und lass uns doch mal mit uns einen Hörer in eine vielleicht einfache Übung teilen, die Sie direkt mal anwenden könnten.


[Meike Statkus] (19:34 - 20:25)
Ja, sehr gerne. Also es ist häufig immer so ein bisschen, oh EMDR, darf man denn das selbst machen? Was löse ich denn da aus?


Normalerweise löst du da gar nichts aus. Wenn du joggst, machst du auch rechts-links Impulse. Und wenn du dann an was Blödes denkst, dann ist das theoretisch auch EMDR. Also man macht das auch im Alltag unbewusst. Aber natürlich, wenn man ja zu Hause denkt, oh Gott, oh Gott, und ich habe ein psychisches Thema vielleicht, dann lassen Sie das jetzt, wenn Sie sich da unsicher sind. So, grundsätzlich kann ich nur sagen, kenne ich sehr viele Menschen, die damit großartig in einer Stresssituation arbeiten. Und man hat eine Übung, wurde als ein Hurricane erfunden, weil die Dame, die dort vor Ort war, hat gesagt, das schaffe ich ja gar nicht, jetzt alle so schnell zu stabilisieren, weil hier so viele Opfer sind.


Und dann hat die diese Übung erfunden. Man sieht mich jetzt natürlich nicht, aber du siehst mich schon.


[Nils Behrens] (20:26 - 20:47)
Wir haben auch bei Spotify zum Beispiel ein Video oder bei YouTube. Aber insofern für alle, die jetzt eigentlich eine visuelle Unterstützung brauchen sollten, weil ein dieser beiden Kanäle, Spotify, haben nicht vielleicht alle, aber YouTube kann man ja auch kostenlos sich anschauen. Aber trotzdem versuchen wir mal für die, die jetzt auf Apple Podcasts oder anderen Plattformen sind, das Visuelle zu beschreiben.


[Meike Statkus] (20:48 - 20:55)
Wir nehmen einfach unsere Hände und kreuzen sie vor der Brust, sodass unsere Hände auf den Schultern landen.


[Nils Behrens] (20:55 - 20:56)
Ich glaube, das kann man sich vorstellen.


[Meike Statkus] (20:57 - 22:03)
Nils, du machst mit, genau. Und dann tappst du einfach jeweils auf deinen Schultern. Im Endeffekt nennt man das den Butterfly, die Schmetterlingsumarmung.


Das bringt man auch Leuten bei mit Panikstörungen etc., um sich zu stabilisieren. Das heißt, wenn du jetzt nicht gerade eine Panikstörung hast, das kann dir also auch als jemand, der keine psychische Erkrankung hat, im Alltag wunderbar weiterhelfen. Wenn du gestresst bist, machst du das.


Je gestresster du bist, umso schneller machst du es. Wenn sie jetzt zum Beispiel eine Migräneattacke kriegen und häufig ist dann, sie kriegen Angst, ganz normal, leider, ist das zum Beispiel was, was man machen kann. Und dann einfach mal schauen, reinfühlen, okay, wo ist denn die Angst?


Vielleicht können sie die im Körper spüren. Dann ist zum Beispiel, wird die Brust eng? Da einfach mal bleiben.


Kann man 5 Minuten machen, kann man 10 machen. Alles gut. Und meistens ist es so, dass dann die Angst, die ist vielleicht nicht ganz weg, aber wir kommen auf einen Zustand, wo es nicht mehr so stresst.


Und da wollen wir hin, weil wir wissen, Stresshormone triggern die Migräne noch weiter an. Und das wollen wir nicht.


[Nils Behrens] (22:04 - 22:26)
Grundsätzlich ist ja Klopfen bei Panikattacken immer sehr gut. Den Butterfly kannte ich jetzt an dieser Stelle noch nicht. Aber insofern glaube ich sofort, dass der gut funktioniert.


Ich fühle mich, nur durch das kurze Mitmachen, jetzt noch entspannter mit dir. Und würde deswegen jetzt auf die nächste E der Theke rübergehen. Nämlich das E für Energiehaushalt.


Was bedeutet das konkret für Migräne-Patientinnen? Und warum ist es so entscheidend?


[Meike Statkus] (22:27 - 22:43)
Ja, Energiehaushalt, ein Lieblingsthema von mir, weil das wirklich wahnsinnig viele nicht kennen. Und ich finde, das ist das, wo du am schnellsten wirklich schon mal was machen kannst. Und zwar, wenn wir uns vorstellen, unser Hirn ist ein bisschen anders als bei anderen Menschen.


[Nils Behrens] (22:43 - 22:47)
Ein Hochleistungshirn, wie ich gelernt habe. Migräniker haben ein Hochleistungshirn.


[Meike Statkus] (22:47 - 24:43)
Ja, mit Tücken, richtig. Also du hast eine Filterfunktionsstörung. Das heißt, du nimmst mehr Reize auf als andere Menschen.


Das ist ganz toll, kannst du dir vorstellen, weil du kriegst auch viel mehr mit und so. Also jeder Chef kann sich großartig freuen, oder wunderbar, er hat einen Migräniker im Team. Das kann ganz toll sein.


Aber das kostet natürlich wahnsinnig viel Energie, das alles zu verarbeiten. Wenn du so viele Reize aufnimmst, schwierig. Und da sind wir beim Thema Migräne.


Da kommen wir am Ende der Kette an. Nämlich, wenn du zu wenig Energie hast, dann rollt die Attacke los. Das heißt, wir müssen uns im Endeffekt ums Thema Reizmanagement und Energiemanagement kümmern.


Dann können wir die Attacke frühzeitig schon verhindern. Jeder, der da draußen eine Migräneattacke schon hatte, weiß, wenn es soweit ist, dann kannst du nicht mehr viel machen. Dann liegst du oder musst schnell was Medikamentöses einschmeißen und dann liegst du platt.


Wenn du ganz vorne anfängst. Und da sind wir beim Thema Reizmanagement. Wenn ich weiß, ich nehme viel mehr Reize auf, dann muss ich mir erst mal klar machen, was ist denn das alles überhaupt?


Ich habe regelmäßig Diskussionen mit Leuten, dass die sagen, ja, ja, aber das war ja super. Ich habe ja einen Überraschungsurlaub gehabt. War spitze.


Ja, ja, gut. Aber die Reise war ja sauanstrengend. Das ist ja super anstrengend.


Also auch positive Reize sind leider Reize. Und da kannst du großartig dran arbeiten. Ich mache ganz oft Zeitmanagement mit Leuten.


Du kannst mit Pausen total viel regulieren. Und da habe ich in meiner Methode, dass ich sage, okay, es gibt einen Energiehaushalt. Da spielt ganz vieles rein.


Da kann auch Essen rein spielen. Da spielen Pausen rein. Da spielen vielleicht Menschen, die mich sehr nerven rein, weil die mir viel Energie ziehen.


Also es kann ganz vieles sein.


[Nils Behrens] (24:44 - 25:48)
Also ich kann das sehr gut nachvollziehen. Ich habe mal irgendwann gedacht, ich mache meiner Frau ein Geschenk. Eine Freundin von mir hat mal vor Jahren so einen Cycling Class Room.


Dann so quasi sowas wie Soul Cycle sozusagen aus den USA. Das heißt in Eppendorf eben High Cycle. Das ist dann eben halt 42 Fahrräder in einem Raum, laute Musik, viele LED-Beleuchtung, Disco-Beleuchtung, sage ich jetzt einfach mal so.


Das ist natürlich für einen, kann, kann, möchte ich an dieser Stelle sagen, für einen Migreniker-Hirn kann das natürlich der totale Albtraum sein, ehrlich gesagt. Weil es ist natürlich mehr Reize in so kurzer Form sozusagen, weil du musst dich dann irgendwie auf dein Fahrrad konzentrieren, auf dein Umfeld, die Übungen richtig machen, dann dazu die laute Musik, dazu dann diese Lichtblitze und allem drum und dran, kann man sich, glaube ich, jeder vorstellen, dass das Spaß machen kann. Aber wenn man eben halt tatsächlich ein Hochleistungs-Gehirn hat, dann ist das wahrscheinlich nicht das Richtige, was man machen sollte.


Du hast ja aber auch ein Programm dazu. Das nennt sich Mini-Migräne Masterclass. Magst du dazu vielleicht mal ein bisschen was erzählen?


[Meike Statkus] (25:49 - 27:06)
Ja, das ist mein kleines kostenloses Programm zum Einstieg, weil ich genau das immer Leuten erstmal erzähle. Mit Energiehaushalt und Pausen. Fang doch da schon mal an.


Bevor die sich das Ganze große reinzimmern, sag ich immer, guck mal, das ist das, was schon mal geht. Und ich hab dann überlegt, ich mach jetzt drei Steps. Erstmal Migräne-Hirn verstehen, dann Energiehaushalt verstehen.


Da hab ich so eine kleine Energierad-Übung, wo man gucken kann, was krieg ich, was hau ich an Energie raus und was kommt wieder rein? Kann man praktisch total schnell mitmachen. Und dann Thema Pausen, weil das ist so, finde ich, das Thema, wo du direkt rangehen kannst.


Jeder zu Hause, auch ohne Coach und so, kann da was machen. Und da gibt es dann so eine kleine Checkliste. Okay, was kann ich schon alles, wo kann ich noch dran arbeiten?


Puffer, Riesenthema. Die meisten Leute probieren sich Pausen zu nehmen, aber haben nicht genug Puffer drin. Also als Beispiel, dann nimmst du nachher die Puffer, die du nicht hast, dann nimmst du stattdessen die Pause.


Das ist falsch, das funktioniert nicht. Und das fällt dir als Migräneker auf die Füße, weil du brauchst mehr Zeit als andere Menschen zum Verarbeiten. Das ist leider so, weil du mehr aufnimmst.


Und das kann man mit dieser kleinen Mini-Migräne-Masterclass erst mal sich sehr schön erarbeiten.


[Nils Behrens] (27:06 - 27:26)
Wir verlegen das mal in den Show Notes und dann kann das ja jeder mal kostenlos ausprobieren. Und wenn man dann merkt, dass man noch mehr braucht, dann sollte man sich ja sowieso das Buch kaufen oder das direkt konzentrieren. Viele Menschen suchen nach speziellen Diäten, die auch helfen können.


Welche Rolle spielt denn Ernährung in deinem Konzept? Und gibt es vielleicht auch Energieräuber im Essen?


[Meike Statkus] (27:28 - 29:27)
Ja, also Energie und Essen ist natürlich ein Thema. Und das ist leider das, was Migräneker als allererstes machen. Also nach Medikamenten, wenn die Medikamente nicht so gut anschlagen, fangen die Leute an, Diäten auszuprobieren.


Zuckerfrei, kohlenhydratereich, kohlenhydratearm, alles wird ausgetestet, habe ich auch alles ausprobiert. Und leider ist dann, wie kommt da wieder das Problem? Es ist genau wie immer, es ist super individuell.


Es sei denn, und da sind wir beim Thema Energieräuber, Energieräuber ist zum einen, kann es sein, dass du Nahrungsmittel als Trigger hast. Rotwein, Schokolade, typisch histaminhaltige Sachen. Das Gute ist, wenn du das hast, kriegst du es aber auch raus.


Und dann kannst du das normalerweise, wenn du darauf achtest, kannst du das aber auch dann relativ schnell irgendwann zuordnen. Ich habe das null. Und ich kenne viele Leute, die das nicht haben.


Die sind dann ganz verzweifelt, weil die sagen, aber der Käse macht doch nichts. Was, wo man mittlerweile jetzt eher ist, auch in der Forschung, dass man sagt, es geht eher um eine gesunde, ausgewogene Ernährung. Und dass man probiert, zum Beispiel sowas wie Blutzuckerspitzen und sowas zu vermeiden.


Jeder Migräneker, der schon lange Migräne ist, den ich kenne, der hat dann immer so ein kleines Leckerli-Beutel, wie für so einen Hund dabei, wo dann immer Sachen sind, die du dir reinschmeißen kannst, damit das möglichst stabil bleibt. Es gibt mittlerweile auch sogar Apps auf Rezept, wo du einfach mal ausprobieren kannst, wo dein Blutzuckerspiegel gemessen wird und wo du einfach mal gucken kannst, ist das überhaupt ein Thema bei mir? Wie beeinflusst mich das?


Und das hat natürlich, kannst du dir vorstellen, wenn du dementsprechend isst, dass du nicht genug Energie hast, natürlich ist das auch Teil des Energiehaushalts. Aber, und das ist mir wichtig zu sagen, nicht nur. Weil häufig glauben Leute, ja, Essen ist Energiehaushalt fertig.


Nee, es ist aber ein wichtiges Puzzleteilchen. Weil wenn du natürlich falsch isst, fällt dir das auf der anderen Seite wieder auf die Füße, weil du es nicht ausgepegelt kriegst.


[Nils Behrens] (29:29 - 29:38)
Wollen wir mal zum nächsten K rübergehen, das K für Körperarbeit, für alle, die hier aufmerksam sind, zugehört haben. Was meinst du damit und welche Art von Bewegung empfiehlst du dann auch tatsächlich?


[Meike Statkus] (29:39 - 29:47)
Also Körperarbeit kann ganz vieles sein. Ich habe das hier extra Arbeit genannt, weil ich finde, es ist Arbeit. Weil ganz viele Leute sind beim Thema ja schon.


[Nils Behrens] (29:47 - 29:55)
Im Marketing arbeitest du nicht, merke ich schon. Also du verkaufst das jetzt hier nicht gerade, als ob man das jetzt irgendwie direkt Lust drauf bekommt. Aber gut, ich höre weiter zu.


[Meike Statkus] (29:55 - 32:08)
Nee, nee, ich verkaufe das so, wie es realistisch ist. Und ich finde das auch, mir ist es lieber, wenn man sagt, so ist es, als wenn man sagt, Body, Soul, sonst was. Das kannst du auch irgendwann nicht mehr hören.


Also ich finde, es ist Arbeit, ja. Und es hat auch ganz viel zu tun mit nicht nur Sport, der wichtig für uns ist, Ausdauersport zum Beispiel, weil du fragst, was ist eine gute Sache? Das ist Ausdauersport, ist präventiv wirksam, aber moderat.


Und da kommen wir relativ schnell wieder in dein Thema rein, weil wenn es zu stark ist, klaust du dir Energie, geht also nicht. Also musst du dich ständig runterregulieren und sagen, langsam, langsam, langsam rantrainieren oder kombinieren. Also mit entspannten Sportarten.


Das gibt es beim Thema Körperarbeit, aber du hast auch Physiotherapie dabei. Ganz viele Leute, die Migräne haben, haben Nackenthematiken und auch wirklich chronisch. Also es gibt Leute, die durch Migräne Nackenschmerzen dann bekommen.


Dann geht es hier so hinten so los. Aber man weiß mittlerweile auch, dass Migräneker, die Nackenschmerzen haben, wenn sie die Attacke haben, haben auch grundsätzlich einen höheren Muskeltonus hier. Also das heißt, wenn du Stress hast, bist du hier verspannt, haben Leute teilweise klinisch.


Also auch das gucken wir dahin, weil das zählt dazu. Das würde ich da einfach auch mit reinkommen. Das kann dich unterstützen im Alltag.


Und Körpervertrauen, das finde ich ein wahnsinnig wichtiges Thema, weil wenn du chronische Schmerzen hast oder häufig Migräne hast, dir geht das auf die Dauer baden. Du kannst da nichts gegen machen. Erstmal, weil du traust deinem Körper irgendwann nicht mehr.


Wird es jetzt eine Attacke, wird es keine. Was mache ich jetzt? Und du kommst in so einen komischen Kreislauf rein, wo du gar nicht sicher weißt.


Und ganz viele Leute sagen mir auch, ich kann meinem Körper nicht vertrauen. Der macht eh nie, was ich will. Also diese Verbindung stimmt irgendwann nicht mehr.


Das ist was, wo man großartig auch mit bestimmten Sachen arbeiten kann. Klar, wer auf Meditation und so steht, kennt das. Aber auch zum Beispiel, ich bin Fan von so Balance-Sachen, weil dich das großartig in Kontakt mit deinem Körper bringt.


Du kannst nicht Mathe-Aufgaben lösen und dabei Balance halten.


[Nils Behrens] (32:09 - 32:11)
Balance wäre ja sowas wie Yoga oder was wäre das zum Beispiel?


[Meike Statkus] (32:12 - 32:25)
Kann es sein. Ich habe zum Beispiel Zen-Move-Balance gemacht. Das ist auch sowas Meditatives, wo du aber auch viel Balance-Übungen machst.


Aber du kannst dich auch auf die Slackline stellen oder so. Also es geht darum, wenn du super gestresst bist, dich auf ein Bein zu stellen.


[Nils Behrens] (32:25 - 32:28)
Slackline kenne ich aus dem Robinson-Club. Das ist das Zwischenbuffet gewesen, oder?


[Meike Statkus] (32:30 - 32:31)
Das ist immer beim Thema Energiehaus.


[Nils Behrens] (32:33 - 32:34)
Nein, Slackline, Entschuldigung.


[Meike Statkus] (32:35 - 32:36)
Ich konnte es nicht liegen lassen.


[Nils Behrens] (32:37 - 32:40)
Das sind diese aufgespannten Seile, die man dann entsprechend macht.


[Meike Statkus] (32:41 - 33:14)
Ja, aber sowas. Du kannst, wenn du gestresst bist und dich auf ein Bein stellst. Entweder fällst du um oder du fängst an.


Und dann merkst du dann irgendwann, sich darauf zu konzentrieren, aufs Gleichgewicht. Und auf deinen Fuß und auf dein Bein, wie du stehst. Und du fängst an, das, was du da alles im Kopf gerade drum hast, dass du das runterfährst.


Also du kannst auch durch sowas schaffen, Balance im Körper herzustellen, indem du quasi in die Balance probierst zu gehen. Das ist sehr interessant. Und sowas kann großartig helfen, dass du überhaupt merkst, ach, mein Körper, wir sind ja ein Team.


[Nils Behrens] (33:14 - 33:15)
Wir sind eins. Wir sind eins.


[Meike Statkus] (33:15 - 33:19)
Klingt bescheuert, aber es ist wirklich bei guten Erkrankungen…


[Nils Behrens] (33:19 - 33:31)
Überhaupt nicht. Überhaupt nicht. Also ich glaube, man muss sich nur abends mal irgendwie im Feierabendverkehr in eine U-Bahn oder S-Bahn setzen in einer großen Stadt.


Dann siehst du einige Menschen, von denen du eindeutig siehst, dass sie die Beziehung zu ihrem Körper verloren haben.


[Meike Statkus] (33:33 - 33:34)
Ja, dann muss ich nur mal in Hamburg wieder kommen.


[Nils Behrens] (33:35 - 33:57)
Ich bin im Augenblick in Berlin. Da sieht man noch mehr von diesen verhaltensauffälligen Menschen. Aber egal.


Kommen wir doch zum letzten E. Du beschreibst in deinem Buch auch die Wichtigkeit von Entspannung. Welche Techniken haben dir denn persönlich am meisten geholfen?


Wir haben jetzt ja einmal schon, finde ich, diese Schmetterling-Klopf-Übung, die ja auch eine entspannende Wirkung hatte, gesehen. Aber vielleicht magst du an dieser Stelle nochmal was anderes teilen.


[Meike Statkus] (33:58 - 34:53)
Also ich bin ja so jemand mit so einem Werkzeugkoffer bewaffnet mittlerweile und finde das auch wichtig. Das kann ich jedem zu Hause empfehlen. Lernen, sowas geht, was ihnen Spaß macht.


Das ist super. Und ich bin weg von diesem, das muss jetzt Meditation sein. Mir hilft Meditation.


Ich bin Meditationslehrerin. Ich finde das super. Es hilft aber auch nicht in jeder Region und immer, immer und bei allen Varianten.


Und jeder, der das schon mal ausprobiert hat, weiß, wenn ich Migräne habe, zu meditieren ist die Königsdisziplin. Das ist schon hart dann. Also von daher, sowas kann alles toll sein.


Aber ich finde, es ist für jede Situation gibt es was Unterschiedliches, was mich entspannen kann auch. Und das kann sein Malen, das kann sein Töpfern oder sonst was. Es ist ja egal, was sie da finden.


Für mich persönlich ist zum Beispiel Yin-Yoga total der Durchbruch gewesen. Als ich das irgendwann gefunden habe, ist Yoga lastig. Du bist Nils.


Also es ist eine passive Yoga.


[Nils Behrens] (34:53 - 35:05)
Bei Sundae haben wir Kundalini-Yoga immer. Das ist auch nicht sonderlich aktiv, sondern auch hat eher was mit Atmung und sowas zu tun. Aber Yin-Yoga, glaube ich, kenne ich noch nicht.


[Meike Statkus] (35:06 - 36:46)
Genau, also Yin ist noch entspannender. Es geht darum, wir arbeiten faszial, dass du wirklich komplett passiv wirst. Weil wir wissen, dass die Faszien erst so nach 1,5 Minuten wirklich dann ganz nachgeben.


Und da wollen wir hin. Und das ist für viele, also mittlerweile viele Migräneker, kommen zu mir und sagen, ja, das habe ich auch letztens gefunden. Das war so toll.


Also offensichtlich ist das, gerade bei Migränikern, wird es als sehr angenehm empfunden, weil du natürlich nicht in diesem häufig ist Yoga für uns natürlich auch so ein Leistungsdruck. Und gerade als Migräniker, du hast das ja auch schon angesprochen bei deiner Frau, ich habe Yoga früher kennengelernt und habe Sonnengrüße. Ich bin nach Hause gegangen und habe eine Migräneattacke gekriegt, weil Sonnengrüße ist für mich bis heute schlimm, weil über Kopf ständig.


Und wenn du jemand bist, der darauf empfindsam reagiert, gerade weil du Schwindelmigräne häufiger hast, dann ist das totaler Sprengstoff, dann 30 Sonnengrüße hintereinander zu machen. Fand ich auch generell nicht so spannend. Und Yin-Yoga ist was, das ist so wahnsinnig erleichternd und relaxing, weil du kannst auch nichts falsch machen, du kannst deinen Weg finden, du kannst es an jede Körperform anpassen.


Unheimlich entspannt. Und wir müssen auch weg von diesem, es gibt da diese und die Übung, hin zu, was gibt es denn noch, was auch stressen kann. Und da bin ich immer dazu gekommen, okay, es ist auch für mich sowas wie Kommunikation dabei.


Kleidung ist dabei. Ich habe heute überlegt, ich ziehe mir jetzt aber nichts an, was so einengt. Auch das, da sagen Leute, ja, das ist ja eine Kleinigkeit.


Ja, es sind aber viele Kleinigkeiten, die sie im Endeffekt machen.


[Nils Behrens] (36:46 - 37:13)
Ich kann das total gut nachvollziehen. Ich habe das erste Mal jetzt in dieser Saison quasi einen, in Anführungsstrichen, dickeren Pullover. Ich habe so einen Cashmere-Pulli jetzt gerade an.


Und jetzt scheint hier auf einmal in Berlin so die Sonne. Wir haben 16 Grad und ich merke auch so, irgendwie fühle ich das noch nicht. Also mir ist nicht wirklich warm.


Ich habe nur irgendwie das Gefühl, ich möchte jetzt qua Wetter eigentlich eher, keine Ahnung, einen Sweatshirt anhaben oder ein Hemd tragen.


[Meike Statkus] (37:14 - 37:14)
Du möchtest dich umziehen jetzt.


[Nils Behrens] (37:15 - 37:17)
Ja, ich möchte mich umziehen am liebsten, in der Tat.


[Meike Statkus] (37:18 - 37:36)
Tu dir keinen Zwang an. Ja, aber sowas ist das. Das ist eher unterschwellig, dass man unterschwellig merkt.


Frauen kennen das, wenn man so ein Kleid anhat, das nicht so richtig sitzt und man zuppelt die ganze Zeit so an sich rum auf einer Feier oder so. Wo man einfach denkt, ach, das nervt und das nervt und das nimmt Energie wieder.


[Nils Behrens] (37:36 - 37:37)
Das ist wie ein Bad Hair Day.


[Meike Statkus] (37:39 - 37:46)
Ja gut, da kannst du halt, ja, da kannst du nicht so viel dran machen. Aber den Pulli oder das blöde Kleid, das kann ich mir anders aussuchen.


[Nils Behrens] (37:47 - 37:59)
Und du hast eine Methode in dem Buch auch beschrieben, das Zittern, Zittern als Entspannungstechnik. Und ich finde, das klingt erstmal sehr ungewöhnlich. Und kannst du vielleicht hier auch einfach noch einmal teilen, wie das denn funktioniert und warum das hilft?


[Meike Statkus] (38:00 - 40:03)
Ja, also Neurogenes Zittern ist das. Als ich das das erste Mal gesehen habe, man kann das, wenn sie das zu Hause googeln, dann kriegen sie so Videos, so ein bisschen zwischen Pilatus und Exorzismus, so eine Mischung. Das sieht abgefahren aus.


Das wurde vor allen Dingen bei traumatisierten Soldaten angewendet. Also es ist auch wirklich was, was hilft. Aber das sieht sehr merkwürdig aus.


Und ich dachte, uh, okay. Also man geht davon aus oder der Erfinder dieser Methode geht davon aus, dass wir, wir kennen das, dass wir, wenn besonders viel Stress ist oder wenn du zum Beispiel, wenn dir kalt ist, wir zittern. Ich hatte mal einen Unfall auf der Autobahn.


Bin ich ausgestiegen aus dem Auto und hab gezittert. Und hab mir das gar nicht erklären können. Warum zittere ich denn?


Ich hab mich nie in den Griff gekriegt. Also unser Körper macht das dann, setzt das ein, um Stress abzubauen und um da der Sache wieder herzuwerden. Ja, und genau, wenn du, wenn du, also es ist irgendwie nicht besonders cool assoziiert, Zittern, muss man mal sagen eigentlich.


Bei dieser Methode ist das so, dass wir sagen, okay, du kannst es durch bestimmte Techniken, durch bestimmte Körperübungen kannst du dich dazu bringen, dass du quasi wie extra zitterst. Und das soll dann diesen Stress, der Grundstress in deinem Körper, der vielleicht noch eine Anspannung, die noch da ist. Dadurch kriegst du das quasi dann gelöst.


Das ist die Idee dahinter. Aber man muss das so ein bisschen erstmal verstehen, wie das funktioniert. Das kann grundsätzlich jeder.


Und wir haben uns das natürlich grundsätzlich abtrainiert. Also zittern, du willst ja nicht zittern. Sieht nicht cool aus, wenn du auf einer Party bist.


Auf keinen Fall. Nicht so gut, auch für die anderen vielleicht. Aber eigentlich kann man immer nur sagen, wenn sie das haben, bitte um Gottes willen, wenn sie das Bedürfnis haben, irgendwie zu zittern oder Zähne klappern, kennt man.


Wenn ich, hab ich letztens entdeckt, dadurch, dass ich das so oft geübt habe, hab ich immer gemerkt, ich bin gestresst und da hab ich mit den Zähnen so ganz leicht geklappert. Und da dachte ich, ah, okay. Und hab's dann zugelassen und es war dann sehr entspannt.


Oder auch, man findet das im Internet auch unter T-R-I.


[Nils Behrens] (40:04 - 40:05)
T-R-I.


[Meike Statkus] (40:05 - 40:20)
Also können Sie mal nachschauen, sehr, sehr spannend. Und könnte auch für, gerade wenn Sie sagen, ich komm mit den anderen Sachen nicht so weiter. Ich hab Leute gehabt, die zu mir kamen, ich hab aber jetzt Joghurt, das bringt alles nix.


Und das ist dann häufig was, wo Leute sagen, ah, vielleicht ist das noch was für mich.


[Nils Behrens] (40:20 - 41:24)
Ja, ich kann mir das sehr gut vorstellen. Ich weiß nicht, ich hab das hier in diesem Podcast, die regelmäßigen Hörer werden jetzt sagen, aha, schon wieder redet er davon. Aber bei dem Andrew Huberman, der hat ja unter anderem diese Seufzeratmung.


Bei der Seufzeratmung ist es ja so, zweimal einatmen und dann langsam ausatmen. Und das ist ja etwas, was man sich auch von Kindern anschauen kann, die dann dieses, wenn die sich wahnsinnig aufregen, dass die so dieses Doppelteinatmen und dann Ausatmen haben, wenn die so wirklich kurz vorm Totalausrasten sind. Und man sieht, dass die intuitiv damit quasi ihr Nervensystem versuchen runterzufahren.


Und genauso, wie du es jetzt mit deinem Unfall auf der Autobahn beschreibst, quasi ja auch da dieses Zittern, dein sehr angespanntes Nervensystem eben halt auch der Körper nutzt, um es runterzufahren. Also von daher finde ich es ja sehr spannend, dass man sich eben halt genau diese Dinge, die der Mensch schon intuitiv macht, zunutze macht, um eben halt wirklich sein autonomes Nervensystem eben halt tatsächlich zu beeinflussen und ein bisschen die Autonomie wegzunehmen.


[Meike Statkus] (41:25 - 41:39)
Total. Mein Hund macht das übrigens auch. Kurz bevor die sich so richtig entspannt, macht die nämlich und dann weißt du, okay, jetzt fährst du runter.


Und das ist wirklich lustig. Das ist genau dieser Moment, wo du weißt, aha, jetzt irgendwie, jetzt ist sie bereit.


[Nils Behrens] (41:40 - 41:50)
Du sprichst in deinem Buch, um auf das nächste Thema zu gehen, auch von der Macht der Kommunikation. Warum ist es so wichtig, richtig zu kommunizieren, also insbesondere für Migräneker?


[Meike Statkus] (41:52 - 43:44)
Weil man fast nicht so stressen kann wie Kommunikation, finde ich zumindest. Also Kommunikation ist natürlich vieles und alles, aber Arbeit auf der Arbeit. Wenn du einen Kollegen hast, der dich nervt oder egal was der sagt, du gehst hoch.


Kommunikation ist ein Thema, hat natürlich was mit uns selbst zu tun, aber auch in Familien ist das wirklich, Kommunikation ist Sprengstoff oder kann es sein. Und man merkt natürlich, wenn man auch in so eine asymmetrische Kommunikation geht, aber er sagt ja nichts, er sagt ja nicht, was er braucht. Das sind so Themen, die irgendwann so unterschwellig, da sind wir wieder beim Thema, Energie nehmen.


Und wenn du das natürlich erstmal für dich selbst geklärt hast, was brauche ich in einer Migräneattacke, dann kann ich das natürlich auch mit meiner Familie kommunizieren, weil die Familie ist, die wollen helfen. Das ist normalerweise immer so, dass, du wirst das kennen als Ehemann von einer Migränekerin, man möchte irgendwas tun und weiß nicht was. Das geht allen so und gerade Kindern und so, das ist schwierig für Kinder, wenn dann Mama da liegt und man weiß nicht, was man machen soll.


Und auch für den Ehemann ist das oder die Ehefrau ist das schwierig zu ertragen, jemanden da leiden zu sehen. Wenn ich aber natürlich dann meinen Migräneker ständig frage, was brauchst du, was brauchst du und der weiß das selbst nicht, dann sind wir schnell in so einem Ding, das kann dann schnell unangenehm werden. Und man hat natürlich als Migräneker häufig auch in seinem Leben schon sehr, sehr häufig, ich nenne das immer, man hat dann immer so eine Ratschlagallergie, weil die Außenstehenden fühlen sich leider bei dieser Erkrankung sehr genötigt Tipps zu geben, auch wenn sie keine Ahnung haben.


Das ist leider so. Trink doch mal Wasser, mach doch mal Yoga, weil die das irgendwo gelesen haben und helfen wollen. Tatsächlich helfe ich mir aber selber dabei als Angehöriger und sonst keinem.


[Nils Behrens] (43:45 - 44:32)
Also das, was du eigentlich beschreibst, ist ja quasi nicht nur die Kommunikation extern, auch die Kommunikation mit sich selbst, also auch die eben angesprochene Beziehung zu seinem eigenen Körper, dass man die eben halt auch wirklich besser verstehen sollte und nichtsdestotrotz geht es ja auch darum, ich sag mal, wenn man sie dann verstanden hat, auch vielleicht auch mal Hilfe zuzulassen. Ich verstehe genau, was du meinst mit diesen tausenden Ratschlägen, das ist dann nicht der richtige Ansatz, das kennt man auch in anderen Situationen, wo man sagt, komm, lass mich jetzt einfach irgendwie sowas, da habe ich jetzt echt keine Lust, mich auf diesem Niveau zu unterhalten, sage ich mal sowas, weil man da natürlich schon viel weiter ist, gerade wie jemand, der es auch jahrelang hat. Aber was würdest du trotzdem sagen, warum tun sich so viele Leute damit auch schwer, Hilfe zuzulassen?


[Meike Statkus] (44:34 - 46:22)
Ich glaube, nicht nur Migräneker tun sich damit schwer, ich glaube, da tun sich viele Leute schwer und du musst ja auch fragen, ist es das, worum geht es da genau, geht es darum, dass ich mich nicht traue, Hilfe anzunehmen oder geht es, und das ist häufig eher das Problem, dass Leute diesen Schritt, diese Bitte zu äußern oder da wirklich hinzugehen, dass dieser Schritt so groß ist für jemanden, dass er den gar nicht leisten kann.


Und deshalb, da finde ich, muss man immer hingucken, worum es da eigentlich geht. Und was dahinter steckt. Habe ich Angst, irgendwie schwach zu wirken oder worum geht es da?


Machen wir es doch kleiner, sage ich eigentlich oft. Lass uns einfach einen kleinen Schritt machen, dann such dir erst mal was kostenlos, was kann schon passieren? Also aus diesem ich kann eh nichts machen oder es bringt auch alles nichts, das ist häufiger auch ein Glaubenssatz, egal was ich annehme, hilft eh nichts, wenn ich den habe, das ist das, womit wir als erstes arbeiten sollten.


Dass ich dann sage, okay, dann buch dir was kostenloses, was kann schon passieren? Es gibt ganz viele tolle Angebote. Oder ich hatte mal jemanden, der hatte Angst, zum Neurologen zu gehen.


Ich hatte das früher auch. Der hat dann gesagt, nee, das kann ich nicht machen, da kriege ich Ärger oder was weiß ich was. Der wollte diese Hilfe nicht haben, er hätte sie dringend gebraucht.


Wo ich dann gesagt habe, weißt du was, machen wir es doch mal anders. Derjenige gibt in nächster Zeit ein Seminar, melde dich da doch an, kannst du anonyme Fragen stellen. Dann hat derjenige anonyme Fragen gestellt und dieses Anonyme fand er super.


Da hatte er kein Problem, Hilfe anzunehmen. Also manchmal sind es so kleine Twists und danach war es kein Problem, mal zum Neurologen zu gehen, weil er dann diese Hürde einmal genommen hatte. Aber häufig ist das eben schwierig alleine und da sind wir wieder mal am Thema Hilfe annehmen.


Aber was weiß ich, kaufen Sie sich erstmal ein Buch oder sonst was, wenn Sie merken, Sie haben da ein Thema mit. Einfach mal klein, niedrigschwellig anzufangen.


[Nils Behrens] (46:23 - 46:42)
Oder die Mini-Migräne-Masterclass einfach an dieser Stelle runterladen. Wie gesagt, das haben wir nicht schon als gemacht. Ich komme zum Ende des Gesprächs.


Ich komme zum Ende des Gesprächs und meine letzte Frage ist, wenn du zurückblickst, was würdest du deinem Ich von damals sagen, das noch mitten in einer Migräneattacke steckt?


[Meike Statkus] (46:43 - 47:28)
Mut nicht verlieren, dranbleiben, den eigenen Weg finden und wirklich nicht den Mut verlieren. Bitte, bitte nicht. Weil das ist in einer Migräneattacke, wenn man so viele Migräneattacken hat, ist das echt schwierig.


Wie du schon sagtest, im Elbtunnel und man sieht dann kein Licht am Ende des Tunnels. Immer wieder sagen, es gibt das Licht, es kann besser werden und wirklich Netzwerken. Also wirklich, du brauchst nicht nur einen Experten an deiner Seite, du brauchst mehrere, kann ich dir sagen.


Also nur die Neurologen, das höre ich auch, ich kenne Leute, die drei Neurologen ausprobiert haben, bis es der richtige war und viele Leute, nicht nur eine Sache ausprobieren, wirklich probieren und ich weiß, das ist schwer, wenn man keine Kraft mehr hat, aber Mut haben und Hoffnung nicht verlieren. Es wird.


[Nils Behrens] (47:30 - 47:44)
Vielen Dank, ich finde es ein perfektes Schlusswort. Abschließend möchte ich eben noch mal ganz herzlich allen dieses Buch empfehlen. Es heißt Migräne frei, endlich Frieden im Kopf und ich hoffe, dass wir dem einen oder anderen jetzt mit den Ratschlägen von Michael auch helfen konnten.


[Meike Statkus] (47:45 - 47:49)
Ich hoffe sehr. Ich freue mich über jeden, der irgendwie auch nur einen Impuls mitgenommen hat.


[Nils Behrens] (47:53 - 47:55)
Hast du eigentlich ein Lieblingssupplement?


[Meike Statkus] (47:57 - 48:16)
Magnesium tatsächlich. Das ist das, was übrigens auch in Migränestudien wirklich validiert ist. Das kann man nehmen, ob das jetzt wirklich was bringt.


Ich sage mal, so kannst du nichts verkehrt machen. Ich nehme es wegen Restless Legs. Auch das hilfreich.


Also ja, Magnesium ist für mich auf jeden Fall, das ist ein Muss tatsächlich, leider.


[Nils Behrens] (48:17 - 48:42)
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