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„So alt war ich noch nie“ – mit Stephanie Hielscher: Warum das Älterwerden neu gedacht werden sollte

Nils Behrens spricht mit Stephanie Hielscher über das Älterwerden, insbesondere über das Lebensalter ab 50: über gesellschaftliche Vorurteile, physische Veränderungen, innere Haltungen und neue Gestaltungsräume. Ihre zentrale Botschaft: Alter ist keine Abstieg, sondern eine Einladung, das Leben neu zu denken.

Die Folge HEALTHWISE auf spotify

Warum dieses Gespräch so relevant ist

1. Age-Shaming und die Unsichtbarmachung älterer Frauen  

Stephanie Hielscher beginnt ihr Buch mit dem Begriff Age-Shaming — einem Phänomen, bei dem Menschen (insbesondere Frauen) wegen ihres Alters diskriminiert, marginalisiert oder unsichtbar gemacht werden. Im Beruf, im öffentlichen Raum, im Medienbild – das Alter gilt oft als Makel.  
Sie bringt ein Beispiel aus der Gynäkologie: Eine Ärztin sagt zu ihr zu ihrem 40. Geburtstag sinngemäß: „Ab jetzt geht’s bergab.“ – ein Satz, der wie ein Abstellgleis wirkt und dazu beiträgt, dass Alter als Abwertung erlebt wird.  
Solche Narrationen werden internalisiert und beeinflussen, wie Menschen sich selbst wahrnehmen und wie sie sich erlauben, das Älterwerden zu gestalten.

2. Kontrollverlust und hormonelle Übergänge  

Ein zentrales Thema im Gespräch sind die Wechseljahre. Hormonelle Umstellungen können vielfältige Symptome mit sich bringen – von Hitzewallungen über Schlafprobleme bis zu emotionalen Schwankungen. Stephanie spricht davon, dass der Begriff „Kontrollverlust“ oft verwendet wird, wenn Frauen diese Phase erleben, insbesondere wenn mehrere Symptome gleichzeitig auftreten und nicht klar sind, wie sie einzuordnen sind.  
Sie erzählt auch von überraschenden Aspekten wie Kältewallungen, die weniger bekannt sind, und davon, dass allerlei körperliche Reaktionen auftreten können, die viele zunächst nicht mit den Wechseljahren verbinden.

3. Neue Perspektive: Gelassenheit, Selbstfürsorge und Gemeinschaft  

Was mich persönlich besonders beeindruckt hat: Stephanie berichtet davon, wie Frauen, die sich nicht mit dem Schicksal abfinden, sondern aktiv werden, eine stärkere, positive Lebenshaltung entwickeln. Viele erzählen, dass Gelassenheit wächst, Prioritäten sich verschieben und das Außen weniger wichtig wird als das Innen.


Ein Basisprinzip, das mehrfach betont wird: Selbstfürsorge ist kein Egoismus. Wenn wir uns vernachlässigen, leiden Körper, Geist und Beziehungen darunter.  
Außerdem spricht sie über Gemeinschaftsformen, etwa das Modell einer späteren Alten-WG, in der Menschen gemeinsam wohnen, einander stützen und ihre jeweiligen Stärken einbringen können.

 

Handlungsempfehlungen & praktische Tipps

1. Wissen als Schlüssel gegen Kontrollverlust  

  • Informieren Sie sich über die Wechseljahre: Symptome, Zeiträume, mögliche Formen der Unterstützung.  
  • Suchen Sie Ärzt*innen oder Expert*innen, die Gendermedizin ernst nehmen (z. B. Ärzt*innen, die sich auf Frauengesundheit oder Hormonmedizin spezialisiert haben).  
  • Seien Sie kritisch bei allgemeineren Aussagen – nicht jede Studie oder Quelle ist neutral.  


Beispiel: Studien weisen darauf hin, dass Krafttraining Knochendichte erhält – (Hinweis: auf Basis der Studienlage formuliert; nicht als Heilversprechen). 

2. Bewegung & Krafttraining  

Ein durchgehender Impuls: Krafttraining, Krafttraining, Krafttraining.  

Stephanie nennt explizit, dass das Erhalten von Muskelmasse zentral ist, um Funktionalität, Mobilität und Energie auch im Alter zu sichern.  

Tipp für den Alltag:  

  • Beginnen Sie mit kleinen Gewichten oder Körperübungen (z. B. Liegestütze, Kniebeugen)  
  • Setzen Sie sich realistische Frequenzen (z. B. 2–3× pro Woche)  
  • Steigern Sie sukzessive, nicht überfordern  

3. Routinen, Gelassenheit & Flexibilität  

  • Der Stress, sich an zu strikte Routinen zu halten, kann kontraproduktiv sein.  
  • Sehen Sie Gesundheit als Buffet: nehmen Sie das, was für Sie passt, lassen Sie den Rest.  
  • Kleine Hürden senken: z. B. eine Liegestütze pro Tag als Einstieg, um ins Tun zu kommen.  

4. Selbstfürsorge & Grenzen setzen  

  • Üben Sie, sich selbst nicht hinten anzustellen – Sie dürfen auch Prioritäten setzen.  
  • Teilen Sie Verantwortung, lassen Sie Perfektion los, delegieren Sie, wo möglich.  
  • Erkennen Sie, dass manche Dinge nicht steuerbar sind – radikale Akzeptanz ist eine Praxis.

5. Gemeinschaft & Verbund  

  • Pflegen Sie Freundschaften, Netzwerke, über Generationen hinweg.  
  • Denken Sie über Wohn-, Lebens- oder Unterstützungsmodelle nach, in denen Sie nicht isoliert sind (z. B. Mehrgenerationenwohnen, Co-Housing).  
  • Teilen Sie Ihre Themen, sprechen Sie aus – Sichtbarkeit kann verändern.

 

Take Aways  

  • Age-Shaming begegnet vielen Frauen — sichtbar werden und alterspositive Narrative stärken.  
  • In den Wechseljahren kann ein Gefühl des Kontrollverlusts aufkommen — Wissen und Unterstützung helfen, Souveränität zu gewinnen.  
  • Krafttraining ist essenziell, um Muskulatur und Funktion im Alter zu erhalten.  
  • Routinen sind gut, aber zu rigide Pläne können belastend sein — Flexibilität ist wichtig.  
  • Selbstfürsorge ist kein Egoismus — Ihre Energie ist eine Voraussetzung dafür, für andere da zu sein.  
  • Gemeinschaft, Verbund und Netzwerke sind starke Ressourcen für Lebensqualität ab 50.

Mehr erfahren im healthwise Podcast von sunday natural

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Stephanie Hielscher ist Journalistin und Autorin, die sich intensiv mit dem Leben und Selbstverständnis von Frauen ab 50 beschäftigt. In ihren Arbeiten betrachtet sie diese Lebensphase nicht als Rückschritt, sondern als Chance für Neubeginn, Selbstreflexion und persönliche Stärke. Sie möchte Frauen ermutigen, die Veränderungen von Körper und Geist anzunehmen und aktiv zu gestalten.

Ihr Ansatz betont, dass das Älterwerden eng mit körperlicher und mentaler Gesundheit verbunden ist. Bewegung, bewusste Ernährung, emotionale Ausgeglichenheit und ein starkes soziales Umfeld sind für sie entscheidende Faktoren, um vital und zufrieden zu bleiben. Gleichzeitig plädiert sie dafür, über Themen wie Wechseljahre, Hormonveränderungen oder gesellschaftliche Erwartungen offen zu sprechen und diese aus der Tabuzone zu holen.

Stephanie Hielscher steht für ein positives, realistisches Bild des Alterns – eines, das Selbstbestimmung, Lebensfreude und Akzeptanz in den Mittelpunkt stellt.

Instagram Account von Stephanie Hielscher: https://www.instagram.com/stephaniehielscher/

39 So alt war ich noch nie. Mit Stephanie Hielscher

[Stephanie Hielscher] (0:00 - 0:17)
Also ich habe mich ganz lange an letzte Stelle gestellt und mich dann auch einfach so gehen lassen. Und das mache ich nicht mehr. Das finde ich toll am Älterwerden, dass man das begreift und man ist aber auch körperlich so ein bisschen dazu gezwungen, jetzt mal aktiv zu werden.

[Nils Behrens] (0:17 - 1:30)
Herzlich willkommen zu HEALTHWISE, dem Gesundheitspodcast präsentiert von Sunday Natural. Ich bin Nils Behrens und in diesem Podcast erkunden wir gemeinsam, was es bedeutet, gesund zu sein. Wir tauchen ein in Themen wie Medizin, Bewegung, Ernährung und emotionale Gesundheit.

Immer mit einem weisen Blick auf das, was uns wirklich gut tut. Das älter werden ist ein Thema, das uns alle betrifft, aber über das viele viel zu selten sprechen. Vor allem, wenn es um die tiefgreifenden Veränderungen ab 50 geht.

Von gesellschaftlichen Erwartungen bis zur persönlichen Herausforderung wie den Wechseljahren und dem Finden neuer Ziele bringt diese Lebensphase besondere Fragen mit sich, die nach neuen Perspektiven und einem ehrlichen Austausch verlangen. Stefanie Hielscher ist Journalistin und Autorin mit ihrem Buch So alt war ich noch nie, ein grandioser Titel, die Herausforderungen und Chancen des Lebens ab 50 beleuchtet. Sie spricht über das Älterwerden und die oft tabuisierten Themen wie Wechseljahre, Selbstversorge und Neuanfänge und gibt dabei authentische Einblicke in die Geschichten inspirierender Frauen.

Mit ihrem Projekt 50 über 50 möchte sie Frauen ermutigen, das Bild von Alter neu zu definieren und sich mutig der kommenden Lebensdekade zu stellen. Deswegen sage ich herzlich willkommen, Stefanie Hielscher.

[Stephanie Hielscher] (1:31 - 1:34)
Vielen Dank, lieber Nils, was für eine schöne Einleitung. Danke.

[Nils Behrens] (1:35 - 1:38)
Liebe Stefanie, hast du letzten Sonntag auch mal über das Älterwerden nachgedacht?

[Stephanie Hielscher] (1:39 - 2:44)
Letzten Sonntag tatsächlich ganz aktuell. Wir waren am Wochenende viel mit Freunden zusammen und ich habe mit einem Freund gesprochen, der jetzt 51 ist und der hat mir so ein bisschen Einblicke gegeben. Ich spreche ja sonst im Grunde sehr, sehr viel mit Frauen über das Älterwerden und mit Männern nicht so viel.

Und ich fand es total interessant, weil er so ein bisschen beleuchtet hat, wie es ihm gerade geht, nämlich so, dass er denkt, okay, ich habe jetzt vielleicht noch 15 Jahre, in denen es mir richtig gut geht und wie fülle ich diese Zeit? Und die ist so ein bisschen durch Familie gefüllt und durch Pflichten und er sagte manchmal, vermisst er das so ein bisschen freier zu sein und fragt sich, ob er das dann sozusagen ab 65 auch noch kann. Und ich fand es ganz bezeichnend, weil ich es so analytisch fand, dieses Denken und ich habe das Gefühl, dass bei Frauen dieses Denken an diese Dekade eher so ein bisschen emotional gesteuert ist.

Und deswegen habe ich letzten Sonntag viel über das Älterwerden nachgedacht, ja.

[Nils Behrens] (2:44 - 3:05)
Damit hast du eigentlich ja schon die perfekte Brücke geschlagen zu dem, worüber wir reden wollen, nämlich dem Inhalt deines Buches und deines Podcasts, was ja letztendlich auch da ein bisschen hervorkommt. Ich sehe jetzt noch gerade, ich habe nämlich, das habe ich jetzt neu eingeführt, ich habe jetzt einmal hier einen Diffuser dabei und ich habe mich heute für den Duftprotekt entschieden, das heißt, wir werden jetzt gut geschützt und ich werde den jetzt mal anschalten. Mal gucken.

[Stephanie Hielscher] (3:06 - 3:06)
Das ist gut.

[Nils Behrens] (3:06 - 3:13)
Es soll uns eben halt vor den Viren schützen, die ja momentan jetzt überall rumgehen.

[Stephanie Hielscher] (3:13 - 3:14)
Das darf jetzt nicht passieren.

[Nils Behrens] (3:14 - 3:23)
Und deswegen, ich hoffe, dass es hier insgesamt sehr virenfrei ist, aber ich hoffe, dass wir damit dann, falls wir vielleicht auf dem Weg hierher schon aufgenommen haben, dass wir jetzt gut geschützt sind.

[Stephanie Hielscher] (3:23 - 3:24)
Danke.

[Nils Behrens] (3:24 - 3:29)
Gut. Also, was hat dich dazu gebracht, dieses Buch zu schreiben? Gibt es einen bestimmten Auslöser dafür?

[Stephanie Hielscher] (3:30 - 3:33)
Der Auslöser war, dass der Verlag mich angeschrieben hat, tatsächlich.

[Nils Behrens] (3:34 - 3:35)
Das ist ein sehr guter Auslöser.

[Stephanie Hielscher] (3:35 - 5:26)
Das war wirklich ein ganz toller Auslöser, denn ich habe mir ja diesen Podcast ausgedacht, 50 über 50, um da vielleicht nochmal kurz ein bisschen zu erklären. Ich fand, es gibt so viele Listen, die 20 unter 20, die 30 unter 30, aber ich fand, dass diese Lebensphase über 50 so wenig beleuchtet ist, dass ich dachte, okay, jetzt muss irgendwie mal eine Bühne her für die Frauen, die zwischen 50 und 60 sind. Natürlich auch aus absolut egoistischem persönlichen Interesse, denn mein nächster runder Geburtstag ist die 50.

Ich habe noch ein bisschen Zeit, aber ich dachte, okay, ich will mich irgendwie vorbereiten. Ich möchte gerne ein Bild von dem haben, was auf mich zukommt. Parallel zum Podcast-Konzept habe ich ein Buchkonzept geschrieben und habe das aber ganz schnell in die Schublade gelegt, weil ich gemerkt habe, wow, das ist viel Arbeit.

Jetzt mache ich erstmal den Podcast, weil das ist nämlich auch ganz viel Arbeit. Dann kam der Podcast raus und meine tolle Verlegerin Julia Suchorsky vom Ruhrwald Verlag hat sich gemeldet und hat gesagt, wie sieht es aus, magst du ein Buch schreiben? Da konnte ich sagen, ja, sollte es ungefähr so werden?

Und sie meinte, ja. Und jetzt ist es halt da. Genau.

Und ich habe in diesem Buch im Grunde ein paar Frauen versammelt, die auch in dem Podcast sind und habe geguckt, was sind so die wichtigsten Themen in dieser Lebenszeit. Und genau, habe die Interviews transkribiert und ein bisschen eingedampft so auf die Essenz. Und es gibt immer zu den Interviews so eine persönliche Einleitung, also was ist mein Bezug auch zu dem Thema, wie stehe ich dazu, was sind meine Erfahrungen damit?

Und am Ende, wenn man sich ein bisschen tiefer mit dem Thema beschäftigen will, gibt es so einen mini-mini kleinen Sachbuchteil, Sachbuch ist echt fast übertrieben ehrlich gesagt, aber es gibt so einen Ausblick für diejenigen, die so tiefer einsteigen wollen. So ist das im Grunde aufgebaut und ja, jetzt ist es da.

[Nils Behrens] (5:26 - 6:21)
Jetzt ist es da. Ich durfte es ja schon vorab lesen, das hat mir auch viel Freude gemacht und ich muss dir wirklich sagen, ich meine, der Löwenanteil deines Buches sind natürlich die Interviews, aber mir hat diese Vorworte, die ja auch teilweise sehr unterschiedlich lang, sehr persönlich zum Teil von dir sind, zu jedem Interview wirklich großen Spaß gemacht. Ich finde, das ist ein großer Mehrwert an dem Buch, muss man wirklich sagen, weil es irgendwie, es dir nochmal hilft, dich ein bisschen in dieses kommende Interviewgespräch dann auch ein bisschen mit reinzufühlen und es ist ja auch nur ein Auszug davon, muss man sagen.

Du hast dich ja natürlich dann immer bei den jeweiligen Personen auch auf das konzentriert, was dann auch ein Stück weit dann der Fokus des Ganzen ist, aber wir kommen ja gleich nochmal wahrscheinlich darauf zu sprechen. Ich finde es ganz interessant, dein Vorwort, du beschreibst ein prägendes Erlebnis bei der Gynäkologin. Möchtest du vielleicht mal kurz mit unseren Hörerinnen teilen, wie das deine Sicht aufs Älterwerden verändert hat?

[Stephanie Hielscher] (6:22 - 6:47)
Ja, also als ich 40 wurde, war ich zur jährlichen Kontrolluntersuchung bei meiner Gynäkologin. Ich war damals seit fünf Jahren Mutter und genau, irgendwie in den Jahren nach der Geburt unseres Sohnes hat sie immer schon gesagt, also wenn ihr jetzt nochmal ein zweites wollt, dann mach aber mal hin und jetzt und die Zeit läuft ab und zu. Und zum 40.

Geburtstag hat sie mir dann gesagt, Frau Hielscher, ab jetzt geht's bergab.

[Nils Behrens] (6:47 - 6:48)
Wie nett.

[Stephanie Hielscher] (6:50 - 9:24)
Ja, vorher war sie irgendwie netter. Also ich hatte dann so das Gefühl, dass ich auf einmal wie so ein bisschen auf so einen Abstellgleis gestellt werde und ich hatte aber vorher immer so ein ganz gutes Verhältnis zu ihr, weil sie eine sehr liebevolle Ärztin ist, die mich ganz toll begleitet hat durch die Schwangerschaft und die Geburt und die Zeit danach und vorher war ich auch schon bei ihr. Und es war alles ganz toll und dann fühlte ich mich wie so ein bisschen abgeschrieben, aber ich habe das noch nicht so richtig persönlich genommen, weil ich, ich weiß nicht, weil ich die einfach richtig gerne mochte oder auch noch mag und ja, ich habe das dann irgendwie so sacken lassen, aber dadurch, dass sie das so ausgesprochen hat, war das schon irgendwo in mir und das ist dann immer öfter hochgekommen und das war erstmal einfach so da und hat mich begleitet und ich glaube gar nicht so viel geändert in meinem Blick auf das Älterwerden, außer dass es vielleicht so eine Mini-Rebellion in mir gab, dass ich dachte, nee, also für mich gilt das ehrlich gesagt nicht, also ich finde, ich finde, das Leben wird eigentlich immer schöner, je älter man wird, also ich habe natürlich das Glück, gesund zu sein und mir geht es gut, ich habe eine Familie, ich bin ein glücklicher Mensch und ich habe eher das Gefühl, dass ich immer weiter heranreife und nicht unbedingt auf der Spitze bin und jetzt sehe, wie es da so bergab geht. Und dann war es aber so, ich hatte vorher so ein anderes Format, ein Podcast-Format und bin dadurch auf das Thema Wechseljahre gestoßen und habe vorher eigentlich noch nie so richtig, was darüber gehört, natürlich war mir der Begriff geläufig, aber was das eigentlich genau heißt, war mir nicht klar und dann habe ich halt recherchiert und mit Menschen gesprochen dazu und habe dann erstmal gemerkt, wie tabuisiert das Thema ist, klar, ich wusste irgendwie gar nichts darüber, obwohl ich eigentlich eine aufgeklärte Frau bin und ja, irgendwie hat sich so eine Fassungslosigkeit in mir breitgemacht und dann kam der Satz meiner Frauenärztin noch so dazu und dann habe ich schweren Herzens das Podcast-Projekt, das ich vorher gemacht habe, losgelassen, weil ich wirklich so eine Verantwortung gespürt habe, diese kleine Reichweite, die ich habe, so zu nutzen, dass auch andere Frauen davon erfahren, dass diese Lebensphase auf uns zukommt, was in dieser Lebensphase passieren kann und wie man sich vielleicht ein bisschen darauf vorbereiten kann.

[Nils Behrens] (9:25 - 10:44)
Ich finde es total spannend und ich kann das ganz gut nachvollziehen, was du so beschreibst. Ich erinnere mich noch so, das ist 20 Jahre her, da war ich noch in der Werbeagentur und habe dann auf dem Weg zum Dreh nach Teneriffa und dann war das außerhalb der Saison und dann waren natürlich sehr viele Menschen im Rentenalter, also schon noch mal deutlich älter, aber waren dann da in den Flugzeugen und da saß dann ein Herr neben mir, den ich am Anfang einfach wahrgenommen habe, dass ich jetzt ein Rentner bin und dann irgendwie, weiß ich auch nicht, schaute ich dann irgendwie, warum auch immer, einmal nach rechts und dann stellte ich auf einmal fest, dass der eigentlich wahnsinnig coole Klamotten anhat, also nicht cool im Sinne von aufgesetzt cool, sondern einfach, wo ich wirklich sagte, so Mensch, da merkt man so irgendwie, dass das irgendwie gute, hochwertige Labels waren und dann alles und so und man merkt dann auf einmal, dass wie unsichtbar solche Menschen sind. Normalerweise, wenn der jetzt, sage ich mal, 30 Jahre jünger gewesen wäre, wäre mir wahrscheinlich aufgefallen, dass der auch wirklich gut gekleidet war.

So fiel es mir erst auf den zweiten Blick auf. Also man hat durch das Thema Alter, verliert man auch an Sichtbarkeit in einer Art und Weise und das ist ja das, was du auch ein bisschen beschreibst in deinem Buch, dass es eigentlich zu wenig Role Models für Frauen über 50 gibt, weil sie einfach zum Teil zu wenig stattfinden.

[Stephanie Hielscher] (10:44 - 11:54)
Absolut und ich muss sagen, ich hatte, bevor ich mich mit dem Thema beschäftigt habe, weder eine negative, noch eine positive Vorstellung. Eigentlich war das Alter für mich eher so eine Black Box, weil ich dachte, das findet halt irgendwie statt, aber ich sehe das ja nicht. Und durch die Beschäftigung und durch die vielen Gespräche, die ich geführt habe bis jetzt, habe ich jetzt ein total positives Bild.

Es gibt auch negative Seiten. Ich finde das ganz wichtig, dass man jetzt nicht sagt, so, boah, es wird alles immer nur besser und freut euch aufs Älterwerden. Ich meine, es ist natürlich de facto, dass die Zeit abläuft und man hat auch Abschiede, die man leider machen muss von geliebten Menschen und vielleicht kriegt man die eine oder andere Diagnose, mit der man umgehen muss und fühlt sich vielleicht auch nicht mehr so fit.

Das sind alles Dinge, die passieren und ich finde, das darf man nicht negieren. Aber alle Frauen, die ich getroffen habe, die auch mit Problemen konfrontiert waren, haben sich quasi an dem Punkt getroffen, dass sie das nicht so hingenommen haben und dass sie in die Aktion gegangen sind und das kann man und denen geht es allen gut.

[Nils Behrens] (11:55 - 12:53)
Was würdest du denn sagen, wenn wir jetzt tatsächlich sagen, uns fehlen Vorbilder? Hat sich das nach all diesen Gesprächen für dich verändert? Und wenn ja, ist es immer schwierig, einzelne Personen rauszuheben, das weiß ich.

Aber trotz allem, vielleicht hast du den, also ich kann ja mal den ersten Stein werfen, sage ich mal so was. Ich fand zum Beispiel so ein Gespräch mit der Susanne Kaufmann sehr inspirierend, die ja nun eigentlich für Schönheitsprodukte, also für Kosmetik steht, sage ich mal so was und die trotz allem einen sehr gesunden Zugang dazu hat und sagt eben halt, es ist schon okay, dass man irgendwann auch sieht, dass man älter wird, dass man es nicht quasi krampfhaft versuchen muss zu verbergen und das fand ich zum Beispiel eine sehr schöne Inspiration, dass insbesondere so eine Frau, wo man ja sagen würde, okay, die ist letztendlich die Repräsentantin ihrer Marke und von daher müsste sie ja eigentlich für ewige Jugend stehen und trotz allem sagt sie, nein, ist schon okay, dass man auch sieht, dass man reifer ist.

[Stephanie Hielscher] (12:54 - 13:51)
Genau und ich finde, so gibt es aus allen Gesprächen was, was ich mitnehme. Ich habe immer noch kein Poster Girl sozusagen, dem ich nacheifere oder das mein einziges Vorbild ist, da hast du total recht und ich finde, man kann aus jedem Gespräch mit jedem Menschen irgendwas ziehen, was man sich als Vorbild nimmt und weiß ich nicht, um mal im Buch zu sprechen. Ich finde auch ein Gespräch mit Laila Pidaesh zum Beispiel, wo es um starke Depressionen geht und um eine Überforderung total inspirierend, weil sie den Mut hat, offen darüber zu sprechen.

Ich finde das sehr vorbildhaft und natürlich finde ich es aber auch toll, wenn ich sehe, wie Kim Fischer in ihre Kraft kommt und über die Bühne tanzt und endlich das macht, was sie gerne möchte. Und so gibt es bei jedem was und ich finde, Vorbilder müssen nicht nur positiv sein, sondern einfach nur offen und ehrlich.

[Nils Behrens] (13:53 - 14:37)
Total, total. Ja, also unsere gemeinsame Bekannte Ildiko von Kürthi ist ja für mich auch wirklich ein gutes Beispiel, die sich auf ihre Weise auch irgendwie selbst erfunden hat. Ich weiß noch genau, wie sie damals irgendwann sich bei Instagram wieder abgemeldet hat, weil sie wirklich merkt, dass diese schöne heile Welt auf Dauer sie eigentlich herunterzieht, weil sie gefühlt hat, dass alle irgendwie nur Sport machen, sich gesund ernähren und im Urlaub sind.

Und jetzt hat sie ja ihren eigenen Zugang, also hat sich dann irgendwann abgemeldet und hat sich angemeldet und hat jetzt ihren eigenen Zugang auch so dazu und hat jetzt quasi den Kanal für sich ja ein Stück weit jetzt mehr in so einer gewissen, ich sage jetzt mal Authentizität, dann irgendwie auch gespielt.

[Stephanie Hielscher] (14:38 - 15:11)
Ja, genau. Also die finde ich darin auch sehr vorbildhaft, weil sie einfach ihren komplett eigenen Weg geht, vorbei an Algorithmen und Idealen und wie man was zu tun hat. Sie macht es so, wie sie das zu tun hat und das ist natürlich wahnsinnig vorbildhaft.

Und sie geht ja auch noch weiter. Sie hat ja diesen Podcast Frauenstimmen, der auch total inspirierend ist, wo sie mit Frauen spricht und auch wirklich ans Eingemachte geht und ganz offen und ehrlich ist, finde ich ganz toll. Zum Glück konnte ich sie überreden, auch im Buch dabei zu sein.

[Nils Behrens] (15:12 - 15:20)
Ich muss mich ja outen, ich glaube, ich habe so ziemlich jedes Buch von ihr gelesen, außer dieses Sachbuch über ihren Hund, glaube ich. Da war ich raus, aber...

[Stephanie Hielscher] (15:20 - 15:26)
Hilde. Sieht ganz ähnlich aus wie Mein Hund Bringman. Okay.

Haben wir schon festgestellt.

[Nils Behrens] (15:26 - 15:57)
Okay, aber tatsächlich, das sind so Bücher, da kann ich wirklich beim Lesen laut lachen. Das passiert mir nicht bei so vielen Büchern, aber es scheint einfach mein Humor zu sein. Dann lass uns doch aber trotzdem noch mal zurückgehen in die Gespräche.

Hast du denn vielleicht das eine oder andere, was dich entweder überrascht oder beeindruckt hat, dann innerhalb dieser Gespräche, wo du wirklich sagst, Mensch, das war jetzt für mich wirklich so was. Diese Facette hätte ich entweder nicht erwartet oder aber wo ich sagen würde, Mensch, fand ich es wirklich eindrucksvoll, dass die das so offen geteilt hat.

[Stephanie Hielscher] (15:58 - 17:21)
Ja, also da muss ich dann nochmal die Leila Bidayash nennen, weil ich das wahnsinnig mutig finde, eben weil wir ja eigentlich in einer Welt leben, in der viele positive Sachen geteilt werden. Einfach auch mal zu sagen so, und mir geht es richtig schlecht und ich bin total überrollt worden und war ganz überfordert von der Zeit und ich bin auch noch nicht wieder auf dem Damm, sondern ich bin auf dem Weg und ich hoffe, dass das irgendwie alles wieder gut wird. Und ich weiß, es geht ihr jetzt besser und da freue ich mich total.

Und ich finde, an diesem Beispiel sieht man, wie wichtig das Wissen ist. Ich glaube, man sagt ja auch immer, Wissen ist Macht. Und ich finde, das stimmt zu einem gewissen Grad, weil was dazukommen muss, ist natürlich auch eine Handlungsfähigkeit.

Und ich finde, wenn man das Wissen hat, beispielsweise über die Wechselehre und dass eben eine Depression ein Symptom sein kann, dann ist das gut, das schon mal gehört zu haben, bevor man in einer tiefen Depression steckt, weil dann fehlt dir die Handlungsfähigkeit. Und ich glaube, wenn sie das vorher gewusst hätte, hätte sie früher reagieren können. Das ist das eigentlich, warum ich so darüber rede, über dieses Thema auch.

Also, dass man in seine Kraft kommen kann und dass man sich stärkt. Und überraschend finde ich aber trotzdem auch, du bist ja auch ein totaler Fan von Routinen und dem sehr gesunden Lifestyle, dass es manchmal trotzdem schiefgehen kann.

[Nils Behrens] (17:21 - 17:21)
Total.

[Stephanie Hielscher] (17:22 - 18:34)
Und ich finde es ganz wichtig, diesen Punkt zu berücksichtigen, dass man nicht über alles die Kontrolle hat. Das finde ich, naja, überraschend vielleicht nicht. Ich finde es irgendwie logisch und ich finde, man muss das so akzeptieren und hinnehmen, dass man eben nicht alles steuern kann und so ein bisschen für sich die Grenze auch finden, was möchte ich alles tun, um gesund alt zu werden und was lasse ich vielleicht auch laufen.

Weil ich auch finde, dass der Stress, den all diese Routinen und Pläne auslösen kann, der ist ja das Ungesündeste, was es gibt. Also Stress ist der Killer Nummer Eins. Und deswegen stehe ich diesem ganzen Trend auch so ein bisschen kritisch gegenüber, bin aber natürlich sehr froh, dass die Wissenschaft so viel forscht und dass es so viele Erkenntnisse gibt.

Aber ich finde, man muss es so ein bisschen als Buffet sehen und gucken, was nehme ich mir, was passt denn wirklich in mein Leben und was kann ich umsetzen.

[Nils Behrens] (18:34 - 20:07)
Ich habe mich mit Matthias Döpfner mal länger darüber unterhalten und er sagt einfach dann so, gesund ist das, was glücklich macht. Und ein Stück weit ist wirklich, es klingt so wie so ein Kalenderspruch, aber es ist trotzdem sehr viel Wahres da dran. Und ich glaube, wenn man jetzt einige von diesen, ich nenne sie immer so extrem Longevity-Anhängern sich anschaut, dann gibt es da einfach viele Faktoren, wo ich einfach sage, Mensch, letztendlich sollte das Leben doch immer noch zum Leben da sein.

Und ich finde, wenn die Einschränkungen dann zu groß werden, was bringt es mir dann, wenn ich dann jetzt noch 70 Jahre lebe, wenn es mir aber keinen Spaß mehr macht. Damit will ich jetzt nicht sozusagen zur Völlerei und zu den Exzessen aufrufen, sondern ich glaube einfach, dass da immer noch so das gesunde Maß dann einfach irgendwo eine wichtige Rolle spielt. Und ich habe zum Beispiel jetzt für mich, bin ich dann irgendwann vom Laufen hin zum Kraftsport gegangen, weil ich einfach weiß, dass es eben halt besser ist für die Langlebigkeit.

Und mittlerweile liebe ich es auch. Nichtsdestotrotz laufe ich auch immer noch gerne. Und das müsste ich gar nicht mehr, weil ich so viel Fahrrad fahre, dass eigentlich mein Kardioanteil dadurch schon abgedeckt wäre.

Aber das tue ich für mich. Das tue ich einfach, weil es mir und meinem Kopf gut tut, sage ich mal so. Mein Körper vielleicht auch im Zweifelsfall.

Aber so muss man so für sich seine Routinen auf der einen Seite finden, dass ich sage, okay, wenn du jetzt wirklich noch weiter laufen willst, dann ist das extra Zeit, die du für Sport aufwenden musst. Aber du musst halt mindestens so und so viel, ich sage jetzt zwei bis dreimal die Woche eben halt trotzdem ein Krafttraining machen und mache es gerne mittlerweile.

[Stephanie Hielscher] (20:07 - 20:15)
Aber ich finde es lustig, wie du das sagst, weil Joggen ist ja auch super gesund. Also es ist ja nicht so, dass du jetzt sagst, dafür rauche ich jetzt eine Packung Zigaretten oder so.

[Nils Behrens] (20:16 - 20:17)
Ja, du hast recht.

[Stephanie Hielscher] (20:17 - 20:45)
Aber das ist schön. Also ich finde es schön, dass du das für dich so etablieren kannst. Und gleichzeitig bin ich jetzt gerade in den Ferien in Paris und da habe ich so über die Straße gegangen und ich dachte so, ach, guck mal, die machen das auch gut.

Weißt du, die sitzen da draußen, dann trinken die ein Glas Wein und rauchen eine Zigarette. Und überall gibt es ganz leckeres Essen und Käse und so. Und die sehen aber auch total glücklich aus.

Und ich finde, man muss sich manchmal auch so ein bisschen gehen lassen.

[Nils Behrens] (20:45 - 20:46)
Finde ich auch.

[Stephanie Hielscher] (20:47 - 21:36)
Man kriegt aber auch die Quittung. Also ich habe im Urlaub echt auch, also ich rauche nicht, ich trinke nicht, schon ganz lange überhaupt gar nicht mehr. Und eigentlich ernähre ich mich gesund.

Aber im Urlaub habe ich zum Beispiel ganz viel Zuckersachen gegessen und ich vertrage das gar nicht. Also ich merke das eigentlich sofort körperlich, dass mir das total schlecht tut. Und ich habe auch keinen Sport gemacht im Urlaub.

Und es waren zwei Wochen. Also und da habe ich echt richtig auch die Quittung für gekriegt. Ich merke auch mit zunehmendem Alter, dass ich konsequenter sein muss und besser für mich sorgen muss.

Und trotzdem denke ich aber dann im Urlaub, wenn ich da irgendwie so in meinem Sonnenstuhl sitze, ja, und das muss jetzt irgendwie auch mal sein. Weil ich glaube, es ist auch gesund, mal loszulassen und mal in einen Donut reinzubeißen.

[Nils Behrens] (21:36 - 22:04)
Absolut. Würde ich hundertprozentig unterstreichen. Ich glaube einfach, dass der Peter Attier, das ist ja auch einer von diesen Longevity-Ärzten, der hat gesagt, dass für ihn alles, was man heute in die Longevity investiert, einen auch heute schon besser führen lässt.

Das heißt also, das sind alles Dinge, die man nicht sagt, okay, dafür gibt es mir dann mit 70 oder 80 besser, sondern bleiben wir beim Thema Krafttraining. Es geht dir, wenn du eine gewisse Muskulatur aufgebaut hast, auch ab sofort heute besser.

[Stephanie Hielscher] (22:04 - 22:04)
Absolut.

[Nils Behrens] (22:05 - 22:33)
Und das ist gut. In dem Augenblick, wenn es zum Stress wird, wenn du sagst, Gott, ich muss das jetzt wieder und du dich unter diese Zwänge setzt, so, dann geht es dir ja nicht sofort besser. Und dann, finde ich, ist es auch etwas, ich kann es mir immer wieder sagen, ist es letztendlich, ich bleibe beim Laufen, ist Longevity ein Marathon.

Und wenn du dir Routinen etablierst, von denen du weißt, dass du sie nicht die nächsten 20 Jahre, 30 Jahre, 40 Jahre durchhalten kannst und willst, dann sind es wahrscheinlich die falschen Routinen für dich.

[Stephanie Hielscher] (22:34 - 22:36)
Also ich bin ja noch im Prozess. Wie hast du das denn gemacht?

[Nils Behrens] (22:37 - 22:38)
Was genau?

[Stephanie Hielscher] (22:38 - 23:18)
Naja, dass du wirklich deine Routinen so ausgewählt hast, dass du sie wirklich etablieren konntest und diesen Marathon laufen kannst, weil ich finde das schwer. Also ich laufe manchmal los und dann mache ich drei Wochen, dreimal die Woche irgendwie Kraftsport und ja, irgendwie noch andere Dinge. Mir fällt gerade nichts ein.

Ich glaube, ich mache nur Kraftsport. Und genau, und dann manchmal verliere ich so den Faden. Also zum Beispiel jetzt, wo ich aus dem Urlaub wieder gekommen bin, ich war noch nicht wieder beim Sport.

Habe aber jetzt gerade auch super viel Stress. Genau, aber wie machst du das, dass du das dann einfach so durchhältst? Ich finde das wahnsinnig schwer.

[Nils Behrens] (23:18 - 23:58)
Ich glaube, es hat natürlich mit einer gewissen Routine zu tun, dass du irgendwann das auch magst und dich dran gewöhnst. Wenn man diesen Punkt, man muss es wahrscheinlich immer so sechs Wochen dann irgendwie durchziehen, um dann zu gucken, ob man da irgendwann hinkommt. Aber was bei mir zum Beispiel ist, was ich auch immer sehr vielen Leuten rate, ist nicht so die Lieblingsübung der Frauen.

Das weiß ich. Aber ich sage immer, mach eine Liegestütze am Tag. So, dann sagt man, eine Liegestütze bringt ja gar nichts.

Aber meistens ist man dann, wenn man erstmal diese Überwindung geschafft hat, sich auf den Boden zu legen und eine zu machen und man aber eigentlich auch fünf oder zehn schafft, dann ist meistens, wenn man dann schon da unten liegt, macht man dann auch die fünf oder zehn.

[Stephanie Hielscher] (23:58 - 23:58)
Ja, das stimmt.

[Nils Behrens] (23:59 - 26:00)
Das ist ein guter Teil. Aber wenn du einfach sagst, nein, die Pflicht, die ich heute habe, egal wie es mir geht, ist eine, dann ist die Hürde so niedrig, dass du über die erstmal rüber gehst, um sie dann auch weiter zu überschreiten. Und ich glaube, dass das kann man mit ganz vielen Sachen anwenden.

Ich habe mal ein Interview mit Claudia Schiffer vor wahrscheinlich 20 Jahren gelesen und das ist so für mich immer mein Hack. Wenn ich auf etwas gar keine Lust habe, dann sagt sie immer so, wenn du auf irgendwas gar keine Lust hast, mach es zehn Minuten. Und meistens ist es dann, wenn du dann zehn Minuten angefangen hast, dann machst du es auch zu Ende.

Und ich glaube einfach, die Hürden niedriger zu setzen und sich nicht zu sagen, wenn ich schon zum Beispiel fast immer, wenn ich ins Gym gehe, unter einer Stunde. Ich gehe dafür ein bisschen häufiger, aber ich gehe seltenst, also meistens bin ich immer nach einer Dreiviertelstunde durch. Und dadurch ist die Schwelle eigentlich auch so niedrig.

Und genauso gibt es auch mal Tage, wo ich dann irgendwie sage, du willst aber jetzt eigentlich noch laufen gehen, hast aber eigentlich nicht genug Zeit, dann laufe ich auch nur eine halbe Stunde. Also ich glaube, in dem Augenblick, wo man die Portionen ein bisschen kleiner macht und sagt, nee, mach das doch jetzt erstmal, dann ist es manchmal so, dass du es fühlst, dass du dir dann noch einen Nachschlag holst. Und das kannst du auf ganz viele Sachen übertragen, ehrlich gesagt.

Und ich glaube, dass das wahrscheinlich einer der Punkte ist. Ich bin zum Beispiel eine Sache, ich habe mein Leben lang gerne gefrühstückt. Und irgendwann wurden mir ja alle dahinter erzogen mit Alfasten und keine Kohlenhydrate und keine Ahnung was.

Und jetzt hatte ich hier vor ein paar Wochen das Gespräch mit der Daniela Kikowski, die dann wiederum sagte, nein, mach doch morgens, wenn dein Stoffwechsel sozusagen alles gut verarbeiten kann, fang doch an mit Kohlenhydraten. Ich übertrage es immer so ein bisschen, wenn du morgens schon den Kamin ordentlich anfeuerst, dann kannst du auch über den Tag ein bisschen Holzscheite reinwerfen. Aber wenn du morgens ihn schon nicht richtig anfeuerst und dann abends die große Holz rein wirfst, ist natürlich klar, dass das nicht verbrennt.

[Stephanie Hielscher] (26:01 - 26:02)
Super Bild.

[Nils Behrens] (26:02 - 26:44)
Finde ich auch. Und von daher bin ich so glücklich, danke Daniela, dass du das hörst an dieser Stelle nochmal, dass ich seitdem wieder zurück zu meiner Frühstücksroutine gekommen bin. Und das Interessante ist jetzt wiederum für mich, ich habe das immer gedacht, dass ich auf mein Abendessen gar nicht verzichten kann.

Aber seitdem ich jetzt wirklich so gut frühstücke, normal Mittag esse, brauche ich abends fast immer gar nichts mehr. Das heißt also, ich bin jetzt ganz häufig so, dass ich abends dann mir entweder, was weiß ich nicht, noch einen kurzen Protein-Shake trinke oder wirklich eine Kleinigkeit esse und damit fein bin. Und dadurch hat sich das jetzt wirklich in der Gesundheit einmal gedreht und das hat viele positive Auswirkungen auf den Schlaf und auf viele andere Sachen.

[Stephanie Hielscher] (26:44 - 26:45)
Also geht es dir gut damit?

[Nils Behrens] (26:46 - 26:49)
Mir geht es sehr gut damit. Und wir müssen jetzt aber wieder umdrehen, weil ich interview dich.

[Stephanie Hielscher] (26:49 - 26:53)
Sorry, ich verfalle manchmal in meine eigentliche Rolle.

[Nils Behrens] (26:54 - 27:10)
Genau. Ich möchte nämlich gerne mal zu dem Beginn des Buches reingehen. Du nimmst da gleich diesen Begriff Age-Shaming.

Das ist das, womit du da direkt startest. Deswegen würde mich einmal kurz interessieren, wie beschreibst du denn den Begriff Age-Shaming an sich?

[Stephanie Hielscher] (27:11 - 28:51)
Ja, also ich kann da vielleicht mal so eine persönliche Geschichte erzählen aus meinem familiären Umfeld, als ich merkte, dass ein Familienmitglied in dieses Alter kam, über das ich jetzt schreibe. Und sie war früher immer sehr gefällig und hat dann auf einmal angefangen, Nein zu sagen. Und ich fand das so ganz unmöglich, weil ich dachte so, hier läuft jetzt aber was schief.

Das lief doch vorher immer irgendwie anders. Warum ist das denn jetzt so? Und ich habe im Nachhinein irgendwie das Gefühl, dass das so eine relativ respektlose Haltung ist.

Und das finde ich, ist so ein ganz gutes Bild für dieses Age-Shaming, dass der Respekt so ein bisschen fehlt. Und das auf vielen Ebenen. Also bei Frauen natürlich wird irgendwie gesagt so, du bist jetzt nicht mehr fruchtbar, du bist nicht mehr wertvoll für die Gesellschaft, weil du nicht mehr reproduzierst.

Geh mal in die Ecke. Jetzt wirst du schwierig. Dann mach das mal mit dir alleine aus.

Wir wollen dich nicht mehr sehen. Im Arbeitsleben ist es total schwierig. Es gibt ganz viel weniger Angebote für ältere Menschen.

Also auch zum Beispiel Thema Sport. Ich meinte eine Freundin von mir, die ein bisschen älter ist als ich, so ich habe überhaupt keine Lust, irgendwie noch ins Yoga-Studio zu gehen, weil da sind die ganzen 20-Jährigen, die irgendwie voll auf Lifestyle fahren und sie hat keine Lust, sich irgendwie dazwischen zu stellen. Genau.

Im Job wird es schwierig. Du wirst aussortiert. Also guck mal in irgendwelche Werbeagenturen, PR-Agenturen, da sind die Frauen max 45.

Was ist denn dann mit denen? Also es wird eigentlich in ganz, ganz vielen Bereichen geschämt.

[Nils Behrens] (28:52 - 29:01)
Ja, das stimmt. Das stimmt. Also gerade, wenn ich mir meine ganzen alten Werbefreunde aus der Zeit damals so anschaue, da sind wenige von denen noch in der Agentur.

[Stephanie Hielscher] (29:02 - 29:04)
Ja, und wo sind die jetzt? Weißt du das?

[Nils Behrens] (29:04 - 29:48)
Sehr unterschiedlich. Sehr unterschiedlich. Ja.

Überwiegend irgendwie selbstständig gemacht oder teilweise auf Kundenseite rüber gewechselt oder weiß ich auch nicht. Also es ist, es gibt nicht die eine Lösung sozusagen so für die. Aber gerade für Menschen, die im kreativen Bereich sind, denen wird ja auch häufig dann auch die Kreativität so ein bisschen abgesprochen.

Und das finde ich ist so interessant, weil meine Erfahrung ist, dass Kreativität auch sehr viel mit Wissen zu tun hat. Das heißt also, umso mehr Synapsen sich da letztendlich dann auch verbinden kommen, desto kreativer sind Menschen häufig. Also ich habe das eher positiv erfahren, dass häufig gerade insbesondere Menschen mit sehr viel Lebenserfahrung auch sehr kreativ sind.

Und von daher ist es eigentlich schade, dass da so ein Vorurteil da ist.

[Stephanie Hielscher] (29:48 - 30:34)
Ja, total. Also ich habe das persönlich auch so ein bisschen erfahren. Ich habe ganz viel, ich habe früher ganz viel als TV-Redakteurin gearbeitet, sehr viel im Kinder-, Jugend-, popkulturellen Bereich.

Und habe so richtig gemerkt, okay, langsam wird die Luft so ein bisschen dünner. Ich habe irgendwie noch meine Aufträge, aber irgendwie hat sich immer der Gedanke eingeschlichen so, ja, machst du denn irgendwie mit 50 dann noch Fernsehen für Zehnjährige? Ist das noch adäquat?

Und bei mir war es so, in der Lebensphase kam dann Corona. Und dann sind alle Sets geschlossen worden und ich hatte sowieso keine Arbeit mehr und habe dann angefangen, mich auf meine eigenen Beine zu stellen, um unabhängig zu sein. Genau, aber das habe ich auch in früheren Jahren sozusagen erfahren.

[Nils Behrens] (30:35 - 30:53)
Ja, also es geht dir ganz vielen, vielen, auch insbesondere, du hast ja die Susanne Adfeld auch mit dabei. Das ist so witzig, weil dieses Format Sam, was ich sehr stark mit ihr verbinde, das war so ein, hat so einen Inbegriff von Zeitgeist damals so gehabt.

[Stephanie Hielscher] (30:53 - 30:54)
Ja.

[Nils Behrens] (30:54 - 31:14)
Und dass gerade so eine Frau, die den Zeitgeist so lange Zeit im Fernsehen repräsentiert hat, auf einmal nicht mehr dazugehört, ist für mich einfach etwas, was, also ich sage nicht, dass sie es nicht mehr dazugehört, sondern eben rein von der gesellschaftlichen Wahrnehmung nicht mehr dazugehört. Und das ist sowas, was mich total überrascht.

[Stephanie Hielscher] (31:15 - 31:33)
Genau und das hat mit Shaming zu tun und das hat auch mit Respekt zu tun. Also ich finde das nicht besonders respektvoll. Aber sie moderiert ja noch für den hessischen Rundfunk.

Also es ist nicht so, aber sie ist nicht mehr bei ProSieben. Und es gibt männliche Kollegen, die damals moderiert haben, die dann wieder zurückgeholt werden. Aber bei Frauen passiert das halt nicht so oft.

[Nils Behrens] (31:33 - 31:48)
Passiert das nicht so oft, ja in der Tat. Wollen wir dann dem Zusammenhang trotzdem nochmal das Thema Schönheit aufmachen? Ich fand das so wahnsinnig sympathisch in dem Gespräch.

Ich glaube, es war auch mit der Susanne Kaufmann, wo du meintest, weil du entdeckst Falten bei dir im Gesicht. Aber erst, wenn sie dann schon so tief sind, dass du das weißt, die müssen ja schon ganz lange da sein.

[Stephanie Hielscher] (31:48 - 31:49)
Ja, ja, genau.

[Nils Behrens] (31:49 - 31:57)
Das fand ich eine wahnsinnig schöne Aussage. Das heißt also, wie hast du persönlich gelernt, damit umzugehen?

[Stephanie Hielscher] (31:57 - 32:09)
Gar nicht. Also wie soll ich damit umgehen? Das ist ja halt einfach da.

Ich differenziere zwischen Falten und dem Angela Merkel-Style, dem ich mich so ein bisschen annähere.

[Nils Behrens] (32:10 - 32:12)
Okay, finde ich noch nicht, aber ja.

[Stephanie Hielscher] (32:12 - 32:13)
Ja, aber du weißt, was ich meine.

[Nils Behrens] (32:14 - 32:17)
Wenn ich jetzt nicht lache, dann zack. Heißt das Puppenspiele-Gesicht?

[Stephanie Hielscher] (32:17 - 33:06)
Ja, guck mal hier. Also, it's happening. Und das finde ich tatsächlich echt nicht schön.

Aber ich bin überhaupt nicht an einem Punkt, wo ich sagen würde, okay, ich lasse jetzt irgendwas machen oder so. Weil ich wünsche mir, dass ich gar nie auf die Idee komme, irgendwas machen zu lassen. Weil ich mag eigentlich ältere Gesichter total gerne.

Es ist natürlich eine andere Sache, wenn man dann selber dazu gehört und sich so im Spiegel sieht, muss ich schon auch ehrlich sagen. Aber Falten stören mich gar nicht. Also ich finde Falten eher schön.

Ich habe so, also auch so irgendwie so komische Abdrücke. Ich weiß gar nicht, ob das Falten sind, aber eher so Furchen. Ich habe komische Sachen auf einmal im Gesicht, die ich aber irgendwie mag.

[Nils Behrens] (33:07 - 33:10)
Nur das hängen findest du. Ich habe dir Kollagenhyaluron mitgebracht. Vielleicht hilft das.

[Stephanie Hielscher] (33:11 - 33:16)
Ja, also zu dem ganzen Thema Substituieren habe ich auch noch viele Fragen. Aber vielleicht kommst du da mal in meinen Podcast?

[Nils Behrens] (33:17 - 33:18)
Ich denke, es kommen noch nur Fragen, oder?

[Stephanie Hielscher] (33:19 - 33:30)
Ja, ich überlege, das zu öffnen, weil ich bin ja schon über die 50, über 50 hinweg und würde ganz gerne so ein bisschen offener werden. Wenn ich so weit bin, darf ich dir dann noch mal eine Einladung schicken?

[Nils Behrens] (33:30 - 33:32)
Du darfst mich jederzeit ansprechen. Jederzeit.

[Stephanie Hielscher] (33:32 - 34:13)
Das ist sehr gut. Ich habe nämlich auch viele Fragen an dich. Aber ja, also genau.

Also das mit dem Äußeren, finde ich, ich weiß nicht. Ich habe ja nie, also natürlich ist mir mein Äußeres in gewisser Weise wichtig, aber ich habe zum Beispiel meine Arbeit und mein ganzes Leben und so ist eher inhaltlich geprägt. Natürlich sehe ich mich aber trotzdem im Spiegel und wie ich mich verändere.

Und mir ist es schon wichtig, irgendwie gepflegt und ordentlich auszusehen. Aber ich kann mir nicht vorstellen, da beispielsweise nachhelfen zu lassen, um irgendwie jünger auszusehen. Das finde ich nicht so gut.

Ich war aber heute Morgen bei der Kosmetikerin. Also alles, was mit Pflege und so zu tun hat, natürlich schon.

[Nils Behrens] (34:13 - 35:19)
Natürlich schon, aber ich weiß genau, was du meinst. Und ich finde, ich habe mal auch, witzig sind so alte Interviews, die ich auch vor vielen, vielen Jahren, also ich würde sagen, das ist wahrscheinlich mindestens 25 Jahre her, wenn nicht noch mehr, habe ich mal ein Interview mit der Nena, mit der Sängerin gehört. Und da wurde sie gefragt, wie sie zu dem Thema so Schönheitsoperationen stehen würde.

Und das war eine der Aussagen, die ich nach wie vor wirklich sehr, sehr gut finde. Sie sagte, für sie ist der Körper wie ein Haus. Und sie meint, wenn man das Gefühl hat, dass man das Haus mal wieder renovieren müsste, um sich wohler drin zu fühlen, dann findet sie das okay.

Und das finde ich auch. Deswegen, ich möchte das in keiner Weise irgendwie verurteilen, sage ich mal so. Und ich habe tatsächlich einige, auch Männer mittlerweile, aber auch Frauen im Freundeskreis, die so zum Beispiel ihre Schlupflieder haben machen lassen, wo ich dann auch wirklich das fast gar nicht mehr als optischen Eingriff nur sehe, sondern die sehen auch einfach der Faktor wieder mehr und sehen einfach frischer, offener aus und so.

Und ich finde, wenn du dann irgendwann wirklich so eine Last auf deinen Augen hast und dann einfach mal wieder mehr für mehr Sicht sorgst, dann bitte.

[Stephanie Hielscher] (35:20 - 35:31)
Ja, ich wollte jetzt auch gar keinen falschen Eindruck erwecken. Ich habe jetzt nur für mich persönlich gesprochen. Ich finde, jeder kann natürlich sowieso machen, was er will.

Also das ist überhaupt gar keine Frage und null verwerflich.

[Nils Behrens] (35:31 - 36:11)
Ich finde halt einfach, mir geht es immer andersherum. Ich finde, wenn das Frauen insbesondere in schon sehr jungen Jahren machen, also gerade, was heißt junge Jahre, aber ich finde, wenn insbesondere Frauen schon so mit, ich sage mal, in ihren Dreißigern sehr viel mit Fillern arbeiten, dann, das weiß man jetzt ja mittlerweile, dass die sich nicht so ganz genau abbauen, wie man immer so will. Und irgendwann fangen die an so beulig auszusehen, so fillerbeulig.

Und das macht die dann teilweise so viel älter, als sie eigentlich in Wirklichkeit mit 30 aussehen würden. Und das ist so das, was ich finde, man immer auch ein bisschen mit im Kopf haben sollte. Aber nochmal, ich finde da den Nena Ausspruch, jeder soll sein Haus so renovieren, wie er sich drin wohlfühlt.

Ich finde das okay.

[Stephanie Hielscher] (36:12 - 36:15)
Ja, auf jeden Fall. Da bin ich bei dir und bei Nena.

[Nils Behrens] (36:15 - 36:43)
Und bei Nena. Shoutout an Nena. Du sprichst in deinem Buch auch über die Wechseljahre und über ihre oft unterschätzten Herausforderungen.

Das ist ja ein Thema, was ich hier im Podcast auch schon jetzt häufiger hatte. Ich muss ja auch lachen, als ich Susanne Liedtke drin gesehen hatte. Ich war vor drei Wochen, vier Wochen im Podcast mit Nobody Told Me.

Und wollen wir mal über dieses Thema, was du tatsächlich als, oder vielleicht die Frauen vielmehr in deinem Buch, als Kontrollverlust bezeichnen. Wollen wir darüber mal reden?

[Stephanie Hielscher] (36:44 - 36:44)
Gerne.

[Nils Behrens] (36:45 - 36:58)
Also empfindest du das auch? Ich meine, du bist jetzt, in deinem Alter bist du jetzt wahrscheinlich kurz davor. Aber siehst du das so?

Nach all den Gesprächen, die du geführst oder das, was du selbst in deinem Körper beobachtest, dass da ein Kontrollverlust stattfindet?

[Stephanie Hielscher] (36:59 - 37:36)
Kontrollverlust ist ein großes Wort. Und es gibt so, es gibt ja so eine Einteilung, nach der ein Drittel der Frauen keine Beschwerden in den Wechseljahren hat. Ein Drittel hat mittelschwere Symptome und ein Drittel wirklich starke.

Und ich glaube, wenn du wirklich starke Symptome hast und das auf verschiedenen Ebenen, weil das können ja die verschiedensten Dinge sein, von stark juckender Haut bis zu schwersten Depressionen. Wenn du da so multi betroffen bist, natürlich kommt das wahrscheinlich schon einem Kontrollverlust gleich. Vor allem, wenn du gar nicht weißt, womit du das in Verbindung zu bringen hast.

[Nils Behrens] (37:37 - 37:42)
Ich habe das durch das Interview mit der Paula Lammert gehört, dass es nicht nur Hitzewallungen, sondern auch Kältewallungen gibt.

[Stephanie Hielscher] (37:42 - 39:17)
Das war mir auch ganz neu. Ja, das habe ich auch erst von ihr gehört. Das wusste ich vorher auch nicht tatsächlich.

Ja, das war mir auch neu. Genau, das steht wohl auch in Sheila DeLis' Buch, habe ich nicht aufmerksam genug gelesen. Da muss ich meine Hausaufgaben nochmal machen.

Es gibt eben auch diese Kältewallungen und das hätte mich jetzt auch total überrascht, wenn mir das zum Beispiel passiert wäre. Oder meine Freundin Miriam Stein, die hat ein ganz wundervolles Buch geschrieben, das heißt Die gereizte Frau. Da geht es eher um die gesellschaftliche Komponente der Wechseljahre.

Und gerade hat sie ein neues Buch rausgebracht, Weise Frauen. Also quasi um dieses, wenn du einmal drüber bist, wie viel Weisheit da ist. Und da geht es im Grunde auch um Age Shaming und um Respekt.

Also hört bitte den älteren Frauen zu. Genau. Und die hatte nämlich auch so eine Kontrollverlustsituation, weil sie einfach so eine Sturzblutung hatte, die sie von sich nicht kannte und die solche Ausmaße hatte, dass sie dachte, hier sind jetzt irgendwelche Organe gerade rausgefallen.

Und sie wusste vorher einfach nicht, dass wenn man sehr lange nicht blutet und dann auf einmal wieder blutet, dass dann halt auch einfach Material mit rauskommt. Also die Gebärmutterschleimhaut, die baut sich dann auf einmal ab und dann kann es halt sein, dass da einfach ganz viel mit rauskommt. Und sie dachte, oh Gott, was ist mir hier gerade aus dem Körper gefallen?

Muss ich jetzt den Notarzt rufen? Ich weiß das. Wenn mir das passieren wüsste, dann wüsste ich das jetzt, einzuordnen.

Aber das war bei ihr mit Sicherheit auch so eine Art Kontrollverlust. Deswegen finde ich dieses Wissen so wahnsinnig wichtig, weil man damit diesen Kontrollverlust, glaube ich, ein bisschen aufhalten kann. Aber ja.

[Nils Behrens] (39:17 - 39:18)
Dass man es einordnen kann.

[Stephanie Hielscher] (39:18 - 39:32)
Genau, du kannst es einordnen. Aber es ist natürlich eine Phase, in der total viel passiert oder passieren kann. Und weiß ich nicht.

Also ich habe auch schon so meine ersten Symptome gehabt und fand das nicht schön.

[Nils Behrens] (39:33 - 39:51)
Du sprichst ja auch in deinem Buch darüber, dass du findest, dass die medizinische Unterstützung eben halt doch teilweise ausbleibt. Was glaubst du? Also ich finde es immer so interessant, wir wissen viel mehr über die Pubertät als über diese Phase.

Und hast du eine Theorie dazu, warum das so ist?

[Stephanie Hielscher] (39:51 - 40:39)
Die Frauen sind ja damals nicht so alt geworden. Da war kurz nach den Wechseljahren eh Schluss. Weißt du, wir werden ja jetzt viel älter.

Und dadurch, dass die Frau quasi ihre gesellschaftliche Rolle verliert, weil sie nicht mehr reproduziert ist, ist sie halt nicht mehr wichtig. Vor allem in einer patriarchalen Gesellschaft. Also das ist die ganz einfache Erklärung.

Es wurde ja auch erst wahnsinnig spät angefangen, Medikamente an Frauen zu erforschen. Was mich total erstaunt hat, das habe ich neulich in einem anderen Gespräch gehört, ist, dass der Crashtest-Dummy bis letztes Jahr komplett männlichen Körpern nachempfunden war. Seit 2023 gibt es einen weiblichen Crashtest-Dummy und es gibt viel mehr Verkehrstote, die weiblich sind als männlich.

Aufgrund der Tatsache, dass es eben nur männliche Crashtest-Dummys gab.

[Nils Behrens] (40:40 - 40:40)
Wahnsinn.

[Stephanie Hielscher] (40:40 - 40:48)
So, das zeigt nochmal sehr, sehr deutlich, wie vernachlässigt das weibliche Geschlecht auf vielen Ebenen ist.

[Nils Behrens] (40:48 - 41:17)
Also das Thema Gendermedizin, das ist etwas, wo ich mich auch echt regelmäßig drüber aufregen kann. Ich weiß nicht, ob du es zufällig gehört hast. Ich hatte ja meine Podcast-Kollegin Jenny Kneble, die hatte ja ein Thema Herzgesundheit bei Frauen.

Da hat dann die Ärztin auch so Sachen geteilt, wie früher sozusagen auch Frauen die Verantwortung für die Herzinfarkte der Männer hatten und dass Frauen aber auch Herzinfarkte hatten, einfach gar keine Rolle gespielt hat. Das ist einfach so Hanebüchen wie nur irgendwas.

[Stephanie Hielscher] (41:18 - 41:35)
Ja, ja, absolut. Und die Symptome sind ja auch ganz anders. Da schreibe ich ja auch im Buch drüber.

Ich habe mit der Lisa Ortgies gesprochen, Moderatorin. Die hatte innerhalb eines Jahres zwei schwere Herzvorfälle. Erst ein Broken-Heart-Syndrom und dann tatsächlich einen Herzinfarkt.

Und sie konnte das auch nicht in Verbindung bringen, weil die Symptome so anders sind.

[Nils Behrens] (41:35 - 41:47)
Ganz wichtig, dieses Broken-Heart-Syndrom, das klingt ja immer so ein bisschen wie eingebildet, aber das ist es ja nicht. Ich habe darüber wirklich schon mehrere Podcast-Gespräche in meinem letzten Podcast auch geführt. Das ist ja etwas, was du wirklich auf CT nachweisen kannst.

[Stephanie Hielscher] (41:47 - 41:50)
Ja, na klar. Eben. Also es hat ganz starke Auswirkungen.

[Nils Behrens] (41:50 - 42:03)
Ja. Was mich aber ganz gut zur nächsten Frage bringt. Wir sind ja dann auch schnell mal bei diesem Thema Resilienz und Selbstfürsorge.

Hast du da vielleicht irgendwas aus den Gesprächen mitgenommen, was du auch auf dein eigenes Leben jetzt übertragen würdest?

[Stephanie Hielscher] (42:03 - 42:57)
Also ich habe mit der Annabelle Mandeng gesprochen, auch eine Moderatorin und Schauspielerin, die ganz, ganz viele schwierige Phasen in ihrem Leben durch hat, gerade auch körperlich. Also die hatte als Kind einen schweren Autounfall. Als Jugendliche nochmal ist irgendwie halb überfahren worden, hat so eine halbseitige Lähmung der Schulter.

Ihre Gebärmutter musste entfernt werden, bevor sie Mutter werden konnte. Ihr sind ganz, ganz viele Sachen passiert. Und die hat so eine Stärke und so eine Resilienz entwickelt, die ich wahnsinnig beeindruckend finde.

Und sie sagt, wenn du eine Krankheit überwinden möchtest, dann musst du was dafür tun. Und das finde ich ganz stark. Und ich sehe sie auch immer, wie sie bei uns wichtigen Kids joggt und wirklich viel, viel, viel Sport macht.

[Nils Behrens] (42:57 - 42:59)
Viel, viel Sport macht. Man sieht es ja auch auf Instagram.

[Stephanie Hielscher] (42:59 - 44:45)
Sie ist auch eine Kanone. Also so eine tolle, starke Frau. Und dann hat sie mir auch erzählt, meine Freundin sagt immer, ja, ach du, und dir fällt es ja alles so leicht.

Und sie sagt so, nein, warum soll mir das denn leichter fallen als dir? Und das muss ich sagen, lässt mich meinen inneren Schweine und auch echt oft überwinden. Weil ich denke, ja, aber die Annabelle, der fällt das gar nicht leichter.

Und ich muss das jetzt auch machen. Das ist zum Beispiel was, was ich gelernt habe. Und ich glaube, dass gerade natürlich auch so eine Resilienz sich aufbaut, einmal durch diese Entscheidung, das für sich zu tun.

Dann aber natürlich auch, wenn man es jetzt zum Beispiel auf Sport oder Ernährung bezieht, dadurch, dass man das macht, weil man damit einfach richtig gut für sich sorgt und auch für Zeiten vorsorgt, in denen es vielleicht nicht so gut ist. Was nicht heißt, dass man nicht trotzdem mal umgehauen werden kann. Aber es ist sehr, sehr wichtig, diese Resilienz aufzubauen und diese Routinen zu etablieren.

Deswegen hatte ich dich nochmal danach gefragt und merke mir natürlich, diese eine Liegestütze am Tag zu machen, aus der dann 100 werden. Aber genau, das finde ich wahnsinnig wichtig. Dranbleiben und so ein bisschen auch raus.

Also ich kenne das von mir, dass ich dann denke, ich habe doch schon so viel zu tun. Und jetzt habe ich heute schon dies und das. Und ich habe mich um den gekümmert und um den.

Und dem habe ich geholfen. Und das habe ich irgendwie beruflich gemacht. Und dann muss ich noch kochen.

Und ach, diese blöde Wäsche. Und ich bügel auch nicht gerne. Und ich muss trotzdem alles machen.

Ja, aber ich habe mich ganz lange an letzte Stelle gestellt und mich dann auch einfach so gehen lassen. Und das mache ich nicht mehr. Das finde ich toll, am Älterwerden, dass man das begreift.

Und man ist aber auch körperlich so ein bisschen dazu gezwungen, jetzt mal aktiv zu werden.

[Nils Behrens] (44:45 - 44:55)
Ja, und es ist keine, ich finde, Selbstfürsorger ist auch kein Egoismus, was man immer denken würde. Sondern es ist eher die Ansage im Flugzeug, setzen Sie sich erst die Sauerstoffmasse auf, bevor Sie den anderen helfen.

[Stephanie Hielscher] (44:56 - 44:56)
Ganz genau.

[Nils Behrens] (44:57 - 46:05)
Weil irgendwann kann man den anderen nicht mehr helfen, wenn man sich gar nicht selbst hilft. Genau. Und deswegen ist es ganz, ganz wichtig, genau das auch zu tun.

Und ich finde es so interessant, weil du, Annabelle, sagst, ich saß damals mal, ich habe dich vor vielen Jahren mal auf dem Ball hier, dem Rosenball, den es noch gab hier in Berlin. Da saß ich mal zwischen Annabelle und Tanja Bülter. Ich weiß gar nicht, ob du die auch kennst.

Die ist ja ein Jahr später dann auch an Brustkrebs erkrankt, was sie ja auch sehr öffentlich macht. Deswegen kann man jetzt auch darüber sprechen und so. Aber wirklich auch so, ich habe die beiden auch als Freundin damals so kennengelernt.

Ich saß genau zwischen denen und habe die als so tolle, starke Frauen dann einfach wirklich so erlebt. Und da siehst du dann aber trotzdem, das Schicksal meints nicht immer gut mit einem, sage ich mal so. Und trotzdem, ich glaube Tanja, ich glaube, ich treffe sie sogar diese Woche, aber so wie ich sie jetzt erlebt habe, hat sie trotzdem ihre Stärke da draus jetzt gezogen und versucht jetzt eben halt anderen da zu helfen.

Und deswegen ist das eigentlich toll, wenn solche Frauen, generell wenn Menschen solche Rückschläge nutzen, um dann vielleicht auch anderen dabei zu helfen, sie auch besser zu erarbeiten.

[Stephanie Hielscher] (46:05 - 46:13)
Absolut. Und das sehe ich in dieser Lebensphase eben auch. Die Tanja Bülter ist ja auch in dieser Lebensphase.

Ich muss sie auch mal unbedingt sprechen.

[Nils Behrens] (46:13 - 46:14)
Ich werds ihr sagen. Danke.

[Stephanie Hielscher] (46:17 - 46:25)
Genau, dass das auch so eine Phase ist im Leben, wo man so in die eigene Kraft kommt, dass man anderen Menschen viel besser helfen kann. So.

[Nils Behrens] (46:25 - 47:53)
Und ich finde auch da jetzt zum Thema eine Liegestütze, das ist ganz interessant. Ich habe eine App, in die ich eine Zeit lang mal reingeschaut habe. Das ist so eine Longevity-App, die heißt Humanity.

Und da gibt es eben halt diese vier Säulen der Langlebigkeit sozusagen. Und das dann in der einen Säule, ich glaube, es ist in der Mindset-Säule drin, dass man, man wird immer gefragt, ob man heute schon einen Freund geschrieben hat. Message a friend.

Und das ist etwas, was ich mir seit dieser App noch mal viel mehr angewöhnt habe. Nicht im Sinne von, oh, ich muss heute noch einen Freund schreiben, sondern dass ich viel häufiger Situationen habe, wo ich dann auf einmal an jemanden denken muss und ihm das, entweder in Form einer kurzen Sprachnachricht, eines Fotos oder sonst was, einfach kurz mache. Das heißt, ich bleibe dann irgendwie stehen, mache ein Foto von dem, was mir jetzt gerade diese Erinnerung ausgelöst hat und schicke es kurz und mache das so.

Und das ist so, also das ist so schön, das zu tun, weil meistens dadurch dann man irgendwie auch noch mehr in Verbindung bleibt. Und teilweise sind es ja auch Leute, die man vielleicht auch länger nicht mehr gesprochen hat. Und das tut mir und meiner persönlichen Resilienz immer wirklich sehr, sehr gut, weil ich immer das Gefühl habe, man ist umso resilienter, umso mehr Menschen, die man mag und liebt, einen umgeben.

Und deswegen halte ich das für einen wirklich guten Resilienz-Tipp.

[Stephanie Hielscher] (47:53 - 48:06)
Super, ja, das ist richtig schön. Ich glaube, diese Verbindung, die man eingeht, diese Schwingung und dass man, dass man halt was teilt, das macht einen einfach stärker, weil man sich nicht alleine fühlt.

[Nils Behrens] (48:08 - 48:13)
Hattest du ein Gespräch, was du sagen würdest, was für dich besonders herausfordernd war, vielleicht emotional?

[Stephanie Hielscher] (48:14 - 49:45)
Ja, emotional nicht, eher so technisch. Ich hatte ein Gespräch jetzt kürzlich mit der Anna Thalbach, die ganz toll ist und ganz eigen, eine großartige Frau. Und die kam aber und ich dachte so, warum hat sie eigentlich zugesagt, weil sie das Thema Alter so bescheuert fand und darüber zu reden.

Und sie war so, ja ist mir doch total egal, wie alt ich bin. Und ich dachte, okay, also es ist schön, dich jetzt mal kennenzulernen und dass du meiner Einladung gefolgt bist. Aber genau, da habe ich so gemerkt, okay, ich muss jetzt so wirklich bohren, weil im Grunde alles, was auf meinem Zettel steht, hat schon mit dem Thema Älterwerden zu tun.

Das ist halt einfach mein Thema, über das ich mit jedem, den ich einlade, sprechen möchte. Und wir sind dann so ein bisschen von Hölzchen auf Stöckchen und waren dann nachher einfach viel mehr bei gesellschaftlichen Themen. Und ich muss sagen, nach der anfänglichen Herausforderung, ich hatte das bei mehreren Gesprächen schon, aber das ist so das Letzte, was mir in Erinnerung geblieben ist, muss ich sagen, ich finde solche Gespräche immer richtig toll, weil sie zeigen, dass wir alle so unterschiedlich sind.

Und ich mag das ja einfach. Weißt du, wenn ich nur mit Frauen sprechen würde, die sagen, ach toll und jetzt bin ich in meiner Kraft und jetzt habe ich endlich das gefunden, was ich machen möchte, wäre es ja auch ein bisschen langweilig.

[Nils Behrens] (49:46 - 50:09)
Ich verstehe, was du meinst. Trotzdem, wenn man so die Teil der Gespräche, also don't get me wrong, sie sind nicht langweilig, aber man sieht so ein paar Sachen, die ja doch viele sagen. Also gerade wenn es um die positiven Eigenschaften geht, würde ich sagen auf Platz Nummer eins, aber da kannst du mich korrigieren, weil du hast ja mehr Gespräche.

Ich habe sie nicht alle gehört und nicht alle gelesen, aber Platz Nummer eins würde ich ja ganz klar sagen, Gelassenheit.

[Stephanie Hielscher] (50:10 - 50:10)
Absolut.

[Nils Behrens] (50:10 - 50:11)
Oder?

[Stephanie Hielscher] (50:11 - 50:28)
Ja, aber es ist auch schön. Also es ist ja total gut. Und wenn du das so oft hörst und dir ein Bild davon machst, wie gelassen du sein wirst, wenn du ein bisschen älter bist.

Ja, so what? Also self-fulfilling prophecy könnte schlechter sein. Es scheint ja wirklich allen so zu gehen und ich merke es an mir selber auch.

[Nils Behrens] (50:29 - 51:15)
Ja, ich frage mich. Ich finde, man ist insgesamt, ich weiß gar nicht, so dieses Gelassenheit. Es sind einem andere Dinge wichtig.

Das ist so eigentlich so. Das finde ich, was ich immer so für mich persönlich merke. Ich habe zum Beispiel, während mir früher viel mehr materialistische Themen mir persönlich auch wichtig waren, ist es heute gar nicht mehr.

Also wenn ich mir überlege, früher habe ich glaube ich nie über mein Auto definiert, aber ich fand irgendwie ein schönes Auto schon wichtig. Heute freue ich mich viel mehr über mein Fahrrad. Okay, das ist auch ein schönes Fahrrad, aber trotz allem.

Verstehst du, was ich meine? Also es ist natürlich etwas anderes, ein schönes Fahrrad zu kaufen, als ein schönes Auto.

[Stephanie Hielscher] (51:16 - 51:17)
Ja, das stimmt.

[Nils Behrens] (51:18 - 51:39)
Also ich merke auch, dass so ein echtes Gefühl von, ich glaube, das war ich sowieso nie der Typ für Neid, aber ich würde jetzt so sagen, wenn sich andere Leute, bleiben wir beim Auto, ein schönes Auto kaufen, freue ich mich für die, aber es ist mir eigentlich auch egal.

[Stephanie Hielscher] (51:40 - 53:43)
Das kann ich total unterschreiben. Das ist bei mir tatsächlich mitgeliefert. Das habe ich noch nie irgendwie anders empfunden, muss ich sagen.

Es ist lustig, weil es gestern so eine Situation gab bei uns im Viertel, wo ich morgens Freunde getroffen habe an einem Café, wo wir uns morgens irgendwie alle immer so ein bisschen begegnen. Es ist auch ein netter Spot für Gemeinschaft, also Nachbarschaft. Viele beginnen ihren Tag so ein bisschen da.

Finde ich auch toll, habe ich mich heute noch, als ich dran vorbeigegangen bin, habe ich gedacht, so ein bisschen wie im Süden. So, irgendwie alle sind mal kurz draußen, egal ob es kalt ist oder nicht. Genau, und da ging es dann auch.

Und dann war da so ein Plakat von einem Projekt, das meinem sehr ähnelt. Und da meinte mein Freund so, hast du das gesehen? Das ist ja eine Unverschämtheit.

Und ich dachte mir so, nee, also ehrlich gesagt, kooperiere ich nächste Woche mit denen und ich finde es total toll, weil das Thema jetzt noch mehr Sichtbarkeit bekommt. Das ist doch voll schön. Und dann meinte er, oh, deinen Gleichmut möchte ich mal haben.

Ich kenne das nicht, mir ist das total fremd, muss aber natürlich auch sagen, ich mache das aus einer Position heraus. Ich habe jetzt natürlich meinen Podcast so weit aufgebaut, dass das auch alles ganz wunderbar funktioniert. Also mir nimmt ja niemand was weg, wenn er das Thema bespielt.

Ich freue mich eher, dass dann noch andere Zielgruppen vielleicht erreicht werden, weil mir natürlich das Allerwichtigste ist, dass das Thema unter die Leute kommt und nicht, hey, ich bin Stefanie Hielscher und ich habe einen Podcast, guck mal her. Also darum geht es mir einfach nicht. Genau, und trotzdem muss ich sagen, dass diese Gelassenheit und dieses mehr bei sich sein zunimmt.

Und was ich auch beobachte an mir, ist, dass es so ein bisschen von dem Außen mehr ins Innen geht. Also ich fühle mich viel mehr bei mir und muss sagen, dass mir so ein bisschen egaler ist, was die Leute vielleicht auch denken.

[Nils Behrens] (53:43 - 53:44)
Ja, total.

[Stephanie Hielscher] (53:44 - 54:05)
Ich war früher auch extrem schüchtern, extrem. Und jetzt ist mir das irgendwie alles egal. Und das fühlt sich sehr befreiend an, ehrlich gesagt, weil ich kann jetzt einfach, also mir wurscht, wenn es einer doof ist, dann findet es einer doof.

Ich finde ja auch nicht alles gut. Und das hat sich geändert. Also und das finde ich schön, deswegen mag ich das älter werden.

[Nils Behrens] (54:06 - 55:47)
Ich weiß genau, was du meinst. Ich finde auch, weil du gerade diesen Kaffeespot ansprichst. Wir haben, ich habe auch so eine Kaffee-Runde, wo wir uns dann, wenn ich in Hamburg bin, auf dem Isemarkt immer zweimal die Woche treffen.

Heute Dienstag ist eigentlich, war heute Morgen auch wieder Treffen, kriege ich auch mal ein Foto geschickt, wo die alle dann da sitzen. Da ist es zum Beispiel so, da ist der jüngste in der Runde, ist jetzt gerade 30 geworden. Das sind elf Leute.

Und der älteste ist 66. So, und das hat mich so ein bisschen an ein Gespräch mit Marie Bräumer auch erinnert, die ja erzählt, es war ihre besten Freundin. Ich glaube, die eine war Ende 70, die andere Anfang 80 und die anderen zwei sind jetzt um die 30.

Und ich hatte mal ein Interview mit dem bekannten Dermatologen Professor Steinkraus, der sagte, eines seiner wichtigsten Regeln für ein junges Aussehen, lustigerweise hat er es gesagt, wenn ich es noch richtig erinnere, ist have friends of all age groups. Und ich glaube tatsächlich, ich weiß nicht wirklich, ob es zwingend was fürs Aussehen ausmacht, aber ich bin mir ganz sicher, dass es was für die Einstellung und das Jung- und Aktuellbleiben ausmacht, dass man tatsächlich sich nicht nur, sage ich mal so was, ohne mir es zu unterstellen, so Kai Pflaum hat man ja immer das Gefühl, dass der nur mit Jüngeren rumläuft, aber es mag sein, dass es nicht so ist, sage ich mal so.

Möchte ich jetzt auch nicht sagen, aber sich nicht nur nach unten orientiert, sondern auch nach oben orientiert, weil genau da sind wir wieder bei der Weisheit von den Menschen, die dann vielleicht da auch schon, sage ich mal, etwas mehr Lebenserfahrung hat. Hast du das außer dem Marie-Bäumler-Gespräch auch so festgestellt in deinen Gesprächen?

[Stephanie Hielscher] (55:48 - 56:27)
Ne, da habe ich noch nicht so viel drüber gesprochen. Ich habe mir da eher so im Arbeitskontext Gedanken gemacht, warum so viele Leute irgendwie weggehen, weil ich das ja auch im Arbeitskontext total wichtig finde, dass junge Leute kommen und frische Ideen bringen und die älteren, erfahrenen Leute eben die Erfahrung mitbringen und sich das Ganze so vereint. Aber das, also in meinem Umfeld, ich überlege gerade mal, wie das bei mir ist.

All ages würde ich nicht sagen. Ich glaube eher mein Alter und jünger. Ich bin wahrscheinlich eher Kai Pflaume.

Aber ich arbeite dran, Dr. Steinkraus zu werden.

[Nils Behrens] (56:29 - 57:00)
Ausgezeichnet, das ist die Aussage des Tages. Ich bin vielleicht ein bisschen mehr Kai Pflaume. Oh Gott, wie schaffe ich jetzt den Übergang zu den nächsten Themen?

Ein Thema, was definitiv ein bisschen ernster ist, das Thema Abschied nehmen. Ich meine, letztendlich hat es etwas mit dem Alter zu tun, dass man, ja, umso länger man lebt, umso mehr Abschiede werden dann auch auf den Weg dahin kommen. Wie ist deine, sozusagen, Sicht darauf und was hast du vielleicht auch daraus Gespräche mitgenommen?

[Stephanie Hielscher] (57:01 - 59:09)
Ja, also ich dachte irgendwie bis zum Gespräch, was ich neulich hatte, mit Elisabeth Baulitz, Schauspielerin und Systemische Coach. Wir haben über das Älterwerden und über den Tod gesprochen und ich war irgendwie in so einer Laune, dass ich dachte, ach ey, Circle of Life, ist doch alles gut und so. Der Mann hat so seine Zeit gehabt und dann nimmt man halt Abschied und das passt irgendwie.

Und irgendwie, muss ich sagen, begreife ich, je älter ich werde, tatsächlich dieses System. Und je älter ich werde, desto weniger Schrecken hat eigentlich der Tod für mich, weil aber das Thema so ein bisschen präsenter wird und es überhaupt eine Auseinandersetzung gibt, wie es heute so ist mit Tabuthemen. Wenn man sich denen so ein bisschen nähert und ich bin da noch nicht besonders weit, aber wenn man sich ein bisschen nähert, hat man vielleicht so ein etwas anderes Gefühl dazu.

Und in dem Moment war ich irgendwie so total fein damit, dass natürlich alles Leben entsteht und dann auch wieder verblüht und vielleicht nochmal wiederkommt und dass es irgendwie diesen Kreislauf so gibt. Und dann sind wir aber auf Beziehungen gekommen und dann war ich auf einmal wieder völlig aus der Bahn geworfen, weil ich ja dann natürlich daran dachte, dass, oh Gott, das fasst mich dann natürlich an. Also wenn ich an andere Leute denke, die dann vielleicht nicht mehr da sind oder für die ich nicht mehr da bin, weil ich für die wichtig bin und die dann irgendwie schmerzliche Erfahrungen dadurch machen, ja, also da habe ich noch an mir zu arbeiten.

Da muss ich noch ein bisschen Resilienz aufbauen und ja, auch noch viel gleichmütiger werden. Also und wie man das so genau macht, weiß ich auch nicht genau. Also es gibt ja diesen schönen Begriff der radikalen Akzeptanz, der sich auf ungefähr alles anwenden lässt.

Ist halt einfach so, wie es ist. Aber das ist natürlich wahnsinnig schwer zu akzeptieren.

[Nils Behrens] (59:10 - 1:00:14)
Ich glaube das auch. Ich glaube das auch. Also ich habe jetzt so den, in Anführungsstrichen, bin noch in der komfortablen Situation, dass zumindest auch meine beiden Eltern noch da sind und toi, toi, toi auch gesundheitlich irgendwie gut dabei sind.

Ich habe darüber hinaus, aber schon die ein oder andere, also so wirklich eine meiner besten Freunde, der im Studium dann tatsächlich manisch-depressiv wurde und sich dann erhängt hat und das ist dann schon, also da war ich Mitte 20 und das ist schon hart, muss man wirklich so sagen. Und ja, es ist jetzt auch ein bisschen her und alles und so, aber da merkst du dann einfach auch, wie machtlos man dann auf einmal dann da auch so ist. Also dass du dann wirklich auch bei, und deswegen bin ich immer so ein bisschen allergisch, wenn so gerade solche mentalen Erkrankungen so bagatellisiert werden, sage ich mal so.

Weil das einfach keine Bagatelle ist.

[Stephanie Hielscher] (1:00:14 - 1:00:16)
Nee, die sind leider oft tödlich, das stimmt.

[Nils Behrens] (1:00:16 - 1:01:44)
Ja und ich glaube einfach, dass in dem Augenblick auch, wenn man sowas mal erlebt hat und sich dann so sich überlegt, wer sind denn jetzt wirklich so die engsten Freunde, also wirklich die engsten, also ich habe einen relativ großen Freundeskreis, deswegen würde ich wahrscheinlich sagen, müsste ich sagen, meine engsten fünf Freunde, so sage ich mal so. Aber trotz allem, auch wenn das jetzt einige sagen, Mensch andere Leute haben nur einen guten Freund oder sowas, so würde jeder, der von heute auf morgen da rausgerissen werden würde, schon eine sehr schmerzhafte Lücke hinterlassen. Und ganz abgesehen davon, dass ich das eben halt in meinem Umfeld sehe, was das bedeutet, wenn eben halt auch die Eltern sterben, insbesondere wenn dann beide weg sind, was das einfach bedeutet, was man auch so an, ich sage jetzt mal, letztendlich Dinge, die man nicht mehr fragen kann, auch im Raum bleiben.

Ich glaube, das muss man sich immer mal bewusst werden. Da hat der Stefan Schäfer, ich weiß nicht, ob du zufällig sein Buch gelesen hast, noch 25 Sommer, sehr, sehr schönes Buch, wo er mich auch noch mal draufgebracht hat, also in dem Buch, das ist, wo er dann sagt, Mensch, was weißt du eigentlich von deinen Eltern? So, oder was würdest du gerne noch wissen?

Und da gibt es mit Sicherheit noch einige Fragen, die ungestellt sind und wo man aber jetzt irgendwie immer denkt, könnte man ja immer stellen. So, aber wenn man es nicht macht, verstehst du, was ich meine?

[Stephanie Hielscher] (1:01:45 - 1:02:08)
Ich glaube, das liegt auch ganz bestimmt daran, dass man sich dann dieser Endlichkeit noch viel bewusster wird und nicht nur sich selbst, sondern ja auch in dem Fall die Eltern damit konfrontiert, wenn man sagt, ich möchte dich gerne noch was fragen oder selbst, wenn du einfach nur die Frage formulierst, werden die ja begreifen, warum du das fragst.

[Nils Behrens] (1:02:08 - 1:02:12)
Das Gute ist, meine Mutter hört alle Podcasts, insofern wird sie jetzt die Frage auch an dieser Stelle gerne gehört haben.

[Stephanie Hielscher] (1:02:13 - 1:02:14)
Liebe Grüße.

[Nils Behrens] (1:02:14 - 1:02:23)
Ganz herzliche Grüße. Gibt es einen Rat, den du unseren HörerInnen und auch deinen LeserInnen auf den Weg geben möchtest, um gelassener mit dem Altern umzugehen?

[Stephanie Hielscher] (1:02:25 - 1:03:11)
Ja, also ich finde, dass man sich informieren sollte über alle möglichen Themen, die mit dem Älterwerden zu tun haben. Mir natürlich immer besonders ganz wichtig die Frauengesundheit. Und dann finde ich aber auch, dass man das wieder vergessen sollte und dann rausholen sollte, wenn man es irgendwie braucht.

Ich finde, man muss gut informiert sein und wissen, was auf einen zukommen kann und sich dann aber auch gewiss sein, dass es wahrscheinlich ganz anders kommt, weil das Leben halt so spielt, wie es eben spielt. Und ganz praktisch Sport machen, Kraftsport machen. Kraftsport, Kraftsport, Kraftsport.

[Nils Behrens] (1:03:12 - 1:03:15)
Nicht nur eine Liegestützung. Für alle Frauen, die das nicht wahrhaben wollen.

[Stephanie Hielscher] (1:03:15 - 1:03:24)
Ja, ja, es ist wirklich ganz wichtig. Also ich bin da jetzt auch eingestiegen und man merkt auch wirklich, zum Glück relativ schnell, einen Unterschied.

[Nils Behrens] (1:03:25 - 1:03:30)
Und man sieht nicht, dass was die meisten Frauen immer verargumentieren, dass sie dann auch einmal so bulky aussehen würden.

[Stephanie Hielscher] (1:03:31 - 1:04:28)
Das passiert nicht. Nee, das passiert wirklich nicht. Da darf man keine Angst haben.

Und dann würde ich tatsächlich auf die Ernährung achten und gucken, wo liegen meine Mängel und die ausgleichen tatsächlich. Genau. Und sich mit guten Freunden umgeben.

Da haben wir ja auch drüber gesprochen. Also soziale Netzwerke schaffen. Einsamkeit ist ganz schlimm.

Brauche ich glaube ich nicht aussprechen. Genau, also pflegt eure Freundschaften, bildet Netzwerke. Also ich zum Beispiel bin gerade dabei, Leute für meine Alten-WG zusammen zu sammeln, weil ich würde gerne nicht in ein Altenheim gehen, sondern mit Freunden später zusammen wohnen.

Auch gerne unterschiedliche Lebensphasen. Und ja, ich stelle mir vor, dass es in einer Gemeinschaft viel leichter ist und jeder kann seine Stärken mit einbringen und was für die Gemeinschaft tun.

[Nils Behrens] (1:04:29 - 1:04:54)
Ich glaube, das hat auch der Bürgermeister von Bremen gemacht, wenn ich das noch richtig in Erinnerung mache. Der hat dann tatsächlich so ein Haus, also es war dann quasi in Anführungszeichen eine Alten-WG, der hat dann so quasi ein Haus gehabt. Also es war nicht sein, sondern das haben die dann gemeinsam gekauft und verschiedene Wohnungen, wo dann eben halt ein Teil, dann eben halt wo die gewohnt haben, aber auch ein Teil dann sozusagen, die dann sich kümmern konnten mit Wohnen.

[Stephanie Hielscher] (1:04:54 - 1:05:40)
Super, ja, voll gut. Und mit einem großen Gemeinschaftsraum und vielen Gästezimmern, damit die ganzen Kinder immer zu Besuch kommen können. So stelle ich mir das vor.

Das fände ich schön. Und das ist zum Beispiel mein Bild so von der Zukunft und ich finde es ja wahnsinnig wichtig, sich ein Bild zu machen. Bei mir war nur so eine riesengroße Blackbox und seitdem ich mich mit dem Thema Älterwerden beschäftige, habe ich überhaupt eine Einstellung dieser Lebensphase gegenüber, weil die war vorher auch nicht negativ, sie war einfach nicht da.

Und sich dieses Bild zu machen, finde ich sehr, sehr wichtig. Ob das dann so kommt oder nicht, ist erstmal egal, aber du hast irgendwas, worauf du dich im besten Fall freuen kannst und das ist ganz wichtig. Die positive Lebenseinstellung verlängert ja nachweitlich das Leben um mehrere Jahre.

[Nils Behrens] (1:05:40 - 1:05:41)
Mehrere Jahre.

[Stephanie Hielscher] (1:05:41 - 1:05:42)
Sieben.

[Nils Behrens] (1:05:42 - 1:05:42)
Ja.

[Stephanie Hielscher] (1:05:43 - 1:05:45)
Ich weiß leider nicht, wie die Studie heißt, das weißt du vielleicht.

[Nils Behrens] (1:05:45 - 1:06:35)
Ja, es gibt eine ganz, also es gibt sehr viele Studien dazu, aber die mit bekannteste ist eine Nonnenstudie, interessanterweise. Da haben sie wirklich verschiedene Nonnen die Tagebücher ausgewertet und haben dann festgestellt, dass die Nonnen, die eben halt immer sehr positiv in ihre Tagebücher geschrieben haben, deutlich länger leben als die, die negativ geschrieben haben. Und das ist insofern ganz spannend, weil die tatsächlich in so einem Kloster waren und damit dann auch relativ weit von äußerlichen Einflüssen auch nochmal so und ähnlichen Lebensstil hatten und deswegen eben eine sehr hohe Vergleichbarkeit hatten.

Und deswegen ist das, ja aber es gibt verschiedene, es gibt verschiedene, aber man kann grundsätzlich sagen, dass positive Einstellung auf jeden Fall signifikant lebensverlängernde Maßnahme hat und von daher glaube ich, ist das ein wichtiger Punkt. Liebe Stefanie, es hat mir großen Spaß gemacht.

[Stephanie Hielscher] (1:06:35 - 1:06:36)
Mir auch, vielen Dank.

[Nils Behrens] (1:06:36 - 1:07:18)
Ich kann auch sagen, dass mir dein Podcast Spaß macht, der heißt neuer noch mal erwähnt 50 über 50 und darüber hinaus, wenn wir diese Folge veröffentlichen, dann ist gestern dein Buch rausgekommen. Nur nochmal, es heißt So alt war ich noch nie und ich habe es mir jetzt nicht nochmal vorgeholt, damit ich den Titel lese, sondern ich finde auch nochmal sehr schön, was zwischen den Zeilen steht. Stefanie Hielscher über das, was uns ab 50 erwartet.

So und ich glaube, wenn man das Buch gelesen hat, dann hat man einen positiven Blick auf die Zukunft, auf das, was uns erwartet und deswegen sage ich nochmal an dieser Stelle, herzlichen Dank für das Gespräch. Sag mal, nimmst du eigentlich Supplements regelmäßig, um alt zu werden?

[Stephanie Hielscher] (1:07:18 - 1:07:56)
Ja und ich bin aber so ein bisschen, ja wie soll ich sagen, also ich nehme im Moment nur Magnesium und Vitamin D, weil ich ganz ehrlich sagen muss, dass ich manchmal ein bisschen überfordert bin und ich bin viel mit verschiedenen Produkten in Kontakt, auch durch meinen Beruf und ich habe manchmal auch ein bisschen Angst überzudosieren. Deswegen bin ich gerade in so einer kleinen Detox-Phase, was das angeht und habe dazu aber ganz viele Fragen, deswegen würde ich dich ja gerne nochmal zu mir einladen.

[Nils Behrens] (1:07:56 - 1:08:31)
Also ich kann dir sagen, dass selbst der Gründer von Sun & Natural sagt, dass er, es sei denn, man hat entsprechende, sage ich mal, Indikationen dafür, aber wenn man die nicht hat, er empfiehlt eigentlich nichts dauerhaft zu nehmen, sondern immer mal wieder zu pausieren. Insofern ist das, was du machst, gut. Und es soll nicht heißen, dass die Pause dann für immer sein muss, ich bin ja ein Fan von messen, machen, messen.

Also einmal messen, wo man steht, dann eine Zeit lang das machen und dann wieder messen und dann aber auch durchaus mal wieder dem Körper die Chance zu geben, etwas anderes zu machen.

[Stephanie Hielscher] (1:08:31 - 1:09:19)
Etwas anderes zu machen, ja, das finde ich einen total guten Hinweis und das bestätigt mich eigentlich, weil ich finde, es gibt so einen Dschungel aus Informationen und manchmal fühlt man sich da drin so ein bisschen alleingelassen. Und mein Körpergefühl hat mir aber einfach gesagt, so, ich weiß, ich brauche Magnesium, da merke ich die direkten Auswirkungen, wenn ich das nicht nehme und ich weiß, ich brauche Vitamin D, weil da einfach ein extremer Mangel ist. So und die beiden nehme ich jetzt und dann warte ich mal ein bisschen ab und gucke, wie ich mich fühle oder ich messe, um zu sehen, wie ich mich fühle und dann geht's weiter.

Also genau, ich bin ein großer Freund, Nährstoffmängel auszugleichen. Natürlich, es macht wahnsinnig viel Sinn, aber manchmal fühle ich mich ein bisschen überfordert davon.

[Nils Behrens] (1:09:19 - 1:09:25)
Kann ich sehr gut verstehen. Ich würde trotzdem noch das eine oder andere mit auf die Liste setzen, aber das machen wir an anderer Stelle. Alles klar.

Dankeschön.

[Stephanie Hielscher] (1:09:25 - 1:09:26)
Danke dir.

 

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