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Informationen zur Podcastfolge Nr. 105 über besseres Essverhalten mit Dr. Yael AdlerInformationen zur Podcastfolge Nr. 105 über besseres Essverhalten mit Dr. Yael Adler

Ayurveda – Alte Weisheit für das moderne Leben Suyogi Gessner im Gespräch

Was bedeutet Ayurveda eigentlich?

„Ayur“ heißt Leben, „Veda“ bedeutet Wissen – Ayurveda ist also die Wissenschaft vom Leben.  

Die zentrale Idee: Jeder Mensch besitzt eine individuelle Konstitution (Dosha-Typ), die wie ein Fingerabdruck einzigartig ist. Gerät dieses innere Gleichgewicht aus der Balance, können Beschwerden entstehen – von Stress und Schlafproblemen bis hin zu chronischen Erkrankungen.

Die drei Doshas – Vata, Pitta, Kapha

  • Vata: Bewegung, Nervensystem, Kreativität.  
  • Pitta: Stoffwechsel, Verdauung, Energie.  
  • Kapha: Stabilität, Struktur, Ruhe.  

Jeder Mensch trägt alle drei Doshas in sich, jedoch in unterschiedlicher Ausprägung. Ayurveda unterstützt dabei, diese Kräfte wieder ins Gleichgewicht zu bringen.

Pulsdiagnose – das Herzstück der Ayurveda-Medizin

Eine traditionelle Methode, um Imbalancen zu erkennen, ist die Pulsdiagnose.  
Erfahrene Ayurveda-Ärzt:innen ertasten mit drei Fingern die feinen Schwingungen des Pulses, um Ungleichgewichte in Körper und Geist zu erkennen.  
In Europa setzen viele Expert:innen diese Technik mit Anamnese und Beobachtung ein, um individuelle Empfehlungen für Ernährung, Lebensstil und Kräuteranwendungen abzuleiten.

Ayurveda im Alltag: Routinen für Balance und Energie

Ayurveda ist keine „indische Diät“, sondern eine Sammlung universeller Prinzipien. Schon kleine Anpassungen können helfen:

1. Morgenroutine

  • Direkt nach dem Aufstehen: Ein Glas abgekochtes, heißes Wasser – fördert Hydratation und innere Balance.  
  • Optional: 1 TL Ghee und Kardamom für eine beruhigende Wirkung.  

2. Abendroutine

  • Schlaftrunk: Warme Mandelmilch mit Zimt, Kardamom, Muskatnuss und etwas Ashwagandha.  
  • Digital Detox: 30 Minuten vor dem Schlafengehen keine Bildschirme mehr.  
  • Dankbarkeitstagebuch oder Meditation zur mentalen Entlastung.  

3. Detox & Verjüngung

  • Sanfte Entgiftung durch ayurvedisches Fasten, Kräuter und Tees.  
  • Nach einer Reinigungskur empfiehlt Ayurveda ein Rasayana – eine Aufbauphase mit nährenden Rezepturen (z. B. Ghee, Ashwagandha, Mandelmus, Kurkuma).

Kräuter im Ayurveda

  • Ashwagandha: Unterstützt bei Stress und kann zu Entspannung oder Energie beitragen, je nach Einnahmezeitpunkt.  
  • Brahmi: Bekannt in der Pflanzenkunde für seine ausgleichenden Eigenschaften bei innerer Unruhe.  
  • Tulsi (Heiliges Basilikum): Wird traditionell als Tee genutzt, besonders bei Erkältungssymptomen.  


Traditionell werden diese Pflanzen in der ayurvedischen Praxis verwendet, um Körper und Geist zu unterstützen

Integration mit moderner Medizin

Suyogi Gessner betont: Ayurveda schließt Schulmedizin nicht aus, sondern ergänzt sie. Ob bei Wechseljahresbeschwerden, Autoimmunerkrankungen oder Stress – eine integrative Herangehensweise kann den größten Nutzen bringen.

Take Aways

  • Ayurveda bedeutet Wissenschaft vom Leben und verfolgt einen ganzheitlichen Ansatz.  
  • Jeder Mensch hat eine individuelle Konstitution (Dosha-Mischung).  
  • Pulsdiagnose ist eine zentrale Methode, um Ungleichgewichte zu erkennen.  
  • Kleine Routinen (Morgenwasser, Schlaftrunk, Meditation) können Balance fördern.  
  • Pflanzen wie Ashwagandha, Brahmi und Tulsi spielen eine wichtige Rolle in der Ayurveda-Praxis.  
  • Ayurveda versteht sich als Ergänzung – nicht als Ersatz – zur modernen Medizin.

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Suyogi Gessner ist Heilpraktikerin, Ayurveda-Expertin und spirituelle Mentorin, die seit mehr als zwanzig Jahren Menschen auf ihrem Weg zu ganzheitlicher Gesundheit begleitet. Ihren Zugang zur ayurvedischen Heilkunst fand sie durch eigene gesundheitliche Herausforderungen in jungen Jahren, die sie motivierten, tiefere und nachhaltigere Heilmethoden zu suchen. Ausgebildet wurde sie unter anderem von dem bekannten Siddha-Veda-Meister Dr. Pankaj Naram, wobei sie sich besonders auf die traditionelle Pulsdiagnose spezialisierte. In ihrer Praxis „Ashish Transformation“ verbindet sie klassische Ayurveda-Therapien wie Kräuteranwendungen, Ernährungs- und Lifestyleberatung mit spirituellen Impulsen, die auf Herzbewusstsein und inneres Wachstum abzielen. Ihr Ansatz versteht Gesundheit nicht nur als Abwesenheit von Krankheit, sondern als harmonisches Gleichgewicht von Körper, Geist und Seele. Für ihre Expertise erhielt sie den Nadi Vaidya Ratna Award, eine Auszeichnung, die ihre besondere Kompetenz in Pulslesen und ayurvedischer Heilkunst würdigt.

Mehr zu „Ashish Transformation“, der Praxis von Suyogi Gessner: https://www.ashish-transformation.de/

017 Ayurveda - Alte Weisheit für das moderne Leben. Mit Suyogi Gessner

[Suyogi Gessner] (0:37 - 1:05)
Weil Ayurveda war meiner Meinung nach definitiv die erste Longevity-Medizin, die es gab. Weil die haben damals schon gesagt, also ein Mensch, der sich auf körperlicher, geistiger, emotionaler und seelischer Ebene ausbalanciert und da versteht, was seine Konstitution braucht, kann ohne weiteres 120 Jahre alt werden. Und das ist ja jetzt, was wir auch in der Longevity-Medizin sehen.

[Nils Behrens] (1:05 - 2:12)
Herzlich willkommen zu HealthWise, dem Gesundheitspodcast, präsentiert von Sunday Natural. Ich bin Nils Behrens und in diesem Podcast erkunden wir gemeinsam, was es bedeutet, gesund zu sein. Wir tauchen ein in Themen wie Medizin, Bewegung, Ernährung und emotionale Gesundheit.

Immer mit einem weisen Blick auf das, was uns wirklich gut tut. Ayurveda hat eine jahrhundertealte Tradition im asiatischen Raum und bietet einen ganzheitlichen Ansatz zur Gesundheitsförderung. Doch wie relevant ist diese alte Wissenschaft in unserer heutigen Zeit und wie lässt sie sich in unsere westliche Welt integrieren?

Diese und viele weitere Fragen werde ich mit meiner heutigen Gästin besprechen. Suyogi Gessner ist eine erfahrene Ayurveda-Expertin und Gründerin der Ayurveda-Heilpraxis Ashish in Berlin. Sie hat umfassende Kenntnis in ayurvedischer Medizin und bietet ganzheitliche Behandlungsansätze an, die traditionelle Weisheiten mit modernen Erkenntnissen verbindet.

Frau Gessner legt besonders Wert auf individuelle Diagnostik und Therapie, um die Gesundheit und das Wohlbefinden ihrer Patienten nachhaltig zu fördern. Sie ist darauf spezialisiert, Menschen zu einem langen und gesunden Leben zu verhelfen und deswegen sage ich herzlich willkommen Suyogi Gessner.

[Suyogi Gessner] (2:12 - 2:14)
Vielen Dank. Hallo Nils.

[Nils Behrens] (2:15 - 2:18)
Liebes Suyogi, spielen Sonntage eigentlich in deiner Ayurveda-Welt eine Rolle?

[Suyogi Gessner] (2:19 - 3:08)
Die Sonntage sind für mich extrem wichtig. Das ist so mein Soulfood-Day. Da stehe ich morgens auf, meditiere, mache Sport und dann treffen wir uns mit Freunden und wir meditieren dann nochmal zusammen und besprechen auch interessante und wirklich diesmal keine politischen, sondern spirituelle Themen, die man sonst so nicht unter Freunden bespricht.

Dann essen wir zusammen und dann haben wir so einen Community-Tag, wo ich vor allen Dingen gerne so Inder, die jetzt ja ganz viele nach Deutschland kommen, junge Inder, die hier studieren, die sich hier niederlassen wollen, bei der Integration. Und dann haben wir so einen Gemeinschafts-Community-Tag und deswegen ist der Sonntag für mich so ein Ausgleich, so ein Soulfood-Day.

[Nils Behrens] (3:08 - 3:15)
Du sprichst ja was ganz Interessantes an, weil wir haben im Vorgespräch gerade festgestellt, oder ich habe festgestellt, du wusstest es ja schon, dass du wirklich Suyogi heißt.

[Suyogi Gessner] (3:15 - 3:15)
Ja.

[Nils Behrens] (3:16 - 3:28)
Weil es gibt ja sehr viele Menschen, die jetzt sozusagen in diesem Bereich Industrie unterwegs sind, eben halt sich stark mit Heilpraktiken, Yoga oder Ayurveda beschäftigen und sich dann eben halt solche Namen selbst geben. Aber deinen hast du dir nicht selbst gegeben.

[Suyogi Gessner] (3:29 - 3:30)
Nee, den habe ich mir nicht selbst gegeben.

[Nils Behrens] (3:31 - 3:39)
Also bist du sozusagen eine gebürtige Suyogi. Und glaubst du, dass das deinen Zugang zu dem ganzen Thema beeinflusst hat?

[Suyogi Gessner] (3:39 - 5:08)
Ich glaube, dass ich schon von Kindheit an natürlich sehr Indien zugewandt war und es immer mein großer Traum war, einfach die indische Kultur zu verstehen. Und Ayurveda hat ja in Indien einen ganz festen Bestandteil. Das ist ja dort auch, da studiert man Ayurveda an der Universität.

Das heißt, da geht zuerst alle, die Medizin studieren, sind in einem Grundlehrgang und dann später teilt sich das in die Schulmedizin und Ayurveda-Medizin. Und das hat immer noch einen ganz, ganz wesentlichen Bestandteil in Indien. Wenn du da in eine Klinik gehst zum Beispiel, die haben ja kein, sage ich mal, Versorgungssystem wie wir mit den Krankenkassen.

Und da geht es natürlich dann auch oft um Geld. Und viele Menschen kommen dann in ayurvedische Kliniken. Solche Patienten würdest du in Deutschland ja gar nicht sehen, weil die in erster Linie dann natürlich zur Schulmedizin gehen.

Und da kann man eben sehr schön sehen, was kann Ayurveda? Vor allen Dingen bei den chronischen Erkrankungen sind die halt unglaublich stark. Und da kannst du dann eben auch sehen, wo die einzelnen Stärken der Systeme sind.

Und da sind die viel mehr so nebeneinander gleichberechtigt und werden nicht so ausgegrenzt, weil Ayurveda ja bei uns immer noch nicht so wahnsinnig bekannt ist.

[Nils Behrens] (5:08 - 5:11)
Was heißt das eigentlich wörtlich übersetzt?

[Suyogi Gessner] (5:11 - 6:14)
Ayur heißt das Leben und Veda ist die Wissenschaft. Also die Wissenschaft eigentlich vom langen Leben, weil Ayurveda war meiner Meinung nach definitiv die erste Longevity-Medizin, die es gab. Weil die haben damals schon gesagt, also ein Mensch, der sich auf körperlicher, geistlicher, emotionaler und seelischer Ebene ausbalanciert und da versteht, was seine Konstitution braucht, kann ohne weiteres 120 Jahre alt werden.

Und das ist ja jetzt, was wir auch in der Longevity-Medizin sehen. Da gibt es ja mittlerweile viele Hinweise, dass das ohne Problem möglich ist. Und das fand ich auch immer sehr faszinierend zu sehen, viele von den neuen wissenschaftlichen Erkenntnissen, wenn man sich ein bisschen mit Ayurveda-Wissenschaft auskennt, die hatten die schon vor Jahrtausenden von Jahren auf dem Schirm.

Sie haben sie vielleicht anders benannt, aber das hat eine unglaubliche Relevanz.

[Nils Behrens] (6:15 - 6:43)
Damit gibst du mir eigentlich direkt die Vorlage zu meiner nächsten Frage, weil ich frage mich ja natürlich schon, inwieweit die ganze Medizin auf die wirklich heutige Zeit anwendbar ist und vor allem auch auf unsere Region. Weil letztendlich weiß man ja auch, dass sowohl genetisch als auch von der jahrelangen Tradition im asiatischen Raum es eben halt Unterschiede gibt. Und von daher frage ich mich natürlich, wie wir jetzt hier in Berlin sitzen, inwieweit das dann eben halt für uns passt, sowohl auf unser Leben als auch auf unsere Genetik.

[Suyogi Gessner] (6:44 - 7:10)
Also ich denke, Ayurveda ist eigentlich eine sehr, sehr universelle Wissenschaft. Die hat herausgefunden, bestimmte Prinzipien, Lebensprinzipien, wie die Natur funktioniert, wie der Mensch funktioniert. Und die sind eigentlich unabhängig jetzt, ob das Ganze aus Indien kommt, weil sie sind genauso gut in unserer Welt integrierbar, weil da geht es um, wie gesagt, universelle Prinzipien.

[Nils Behrens] (7:10 - 7:14)
Was sind denn das für Prinzipien? Also was muss ich denn da wissen?

[Suyogi Gessner] (7:14 - 10:02)
Die universelle Prinzip ist, die haben ja früher angefangen einfach, das war eine Beobachtungswissenschaft. Die haben also über einen langen Zeitraum, haben die einfach beobachtet, ja, wie funktioniert Natur? Was machen zum Beispiel Tiere, wenn sie krank sind?

Fasten die oder essen die bestimmte Sachen? Das ist ja auch total interessant und da gibt es ganz viele Hinweise darauf, dass du natürlich, wenn wir jetzt zum Beispiel, wenn die Natur zu trocken ist, dann haben wir Probleme. Wenn zu viel Wasser da ist, haben wir auch Probleme.

Und die Natur und der Mensch strebt ganz natürlicherweise immer in eine Homöostase, in einen Ausgleich, in eine Balance. Und die haben diese ganzen Naturprinzipien, haben die als Doshas. Doshas sind sogenannte Bioenergien, die unser gesamtes System steuern.

Die also nicht nur unseren Körper steuern, unsere Organsysteme, sondern auch unsere Emotionen und unseren Geist steuern. Und das beide bedingt sich alles gegenseitig. Und die haben die halt, weil das ja so ein Wahnsinnswissen ist, haben die versucht, das in diese Bioenergien zusammenzufassen, die jeder Mensch hat.

Aber jeder Mensch hat eine bestimmte individuelle Konstitution. Das ist wie unser Fingerprint. Jeder hat einen ganz individuellen Fingerprint.

Und der bleibt eigentlich gleich, der verändert sich nicht. Und unsere Konstitution, mit der wir geboren werden, ist meistens so eine Mischkonstitution. Und die wäre unsere Ausgangsbasis.

Wenn wir uns da in der Balance befinden, dann geht es uns auf allen Ebenen gut. Dann sind wir glücklich und gesund, um das mal so einfach zu sagen. Und dann wirkt alles auf uns ein, also unser Alter, die Jahreszeiten, ob die Welt in Frieden lebt oder nicht in Frieden, ob ich mir Sorgen mache oder nicht, welche Ernährung ich habe, welchen Lifestyle ich habe, ob ich mich bewege oder Sport mache, was ich genau esse, ob ich so eine Routine habe oder nicht.

Und all das wirkt auf uns, ob es mir emotional gut geht, ob ich gute Beziehungen habe, ob ich mich einsam fühle. Das ist sozusagen ein großer Bereich. Und der hat auf unsere innere Konstitution, auf unsere innere Balance eine Wirkung.

Und die geht eben nach oben oder nach unten. Und die Aufgabe ist es, das nennt man dann im Ayurveda, dann bekomme ich eine Vikruti, also etwas, was aus der Balance geraten ist. Und das macht Symptome, Krankheitszeichen, Stress, Ängste oder schwerere Erkrankungen.

[Nils Behrens] (10:02 - 10:11)
Das heißt, ich fange jetzt am Anfang erst mal damit an, diesen Fingerabdruck, wie du ihn nanntest, festzustellen. Da sagtest du, das steht fest.

[Suyogi Gessner] (10:12 - 10:13)
Das steht fest.

[Nils Behrens] (10:13 - 10:15)
Das bleibt noch. Sind das diese Pitas?

[Suyogi Gessner] (10:15 - 12:34)
Das ist Vata, Pita, Kapha. Das sind die drei Doshas. Und früher ist man zum Beispiel sehr, wenn es irgendwie ging, das machen auch immer noch ganz viele, dass sie zum Beispiel schon Neugeborene zu einem ayurvedischen Arzt bringen, der meist durch eine Pulsdiagnose oder durch eine Anamnese feststellt, was ist denn deine Konstitution.

Wenn man die Pulsdiagnose beherrscht, kann man das auch sehr gut feststellen. Und in der Pulsdiagnose kann man vor allen Dingen sehen, was ist denn jetzt bei diesem Menschen, der vor mir sitzt, nicht in seiner Balance. Und dann kann ich eben durch, es gibt so Prinzipien und, sag ich mal, Heilsäulen im Ayurveda, die eine ganz wichtige ist Ernährung und Lifestyle, dass ich gucke, okay, hat der vielleicht in seiner Tagesroutine, läuft da irgendwas falsch, ist in seiner Ernährung irgendetwas, was ein Ungleichgewicht herbeiführt, bewegt er sich oder nicht.

Dann, was ganz wichtig ist, ist im Ayurveda, das ist die ganze Detox-Sache. Also die größte, da sind die die totalen Experten im Ayurveda. Zum Beispiel die Panch-Karma, das ist also, Panch heißt fünf, Karma heißt die Handlung.

Das ist die intensivste Reinigungsübung, wo man alle drei Doshas wieder durch die fünf Handlungen in die Balance bringt. Die ist sehr intensiv, das macht man normalerweise als Kur, aber dann hat Ayurveda eben noch ganz viele, sag ich mal, kleinere Detox-Sachen, wo du ganz individuell auf die Leute eingehst. Das kannst du mit Ernährung, mit speziellem Ayurveda-Fasten machen, mit Kräutern machen, mit Nahrungsergänzungen kannst du da auch arbeiten.

Und dann haben sie ganz viel natürlich auch diesen ganzen Bereich Ernährung, der spielt natürlich auch eine große Rolle. Dann die Behandlungen, die sind ja bei uns meistens sehr bekannt. Also oft bringt man ja Ayurveda nur mit Stirnölguss oder Ölmassage in Verbindung und weiß oft in Deutschland noch gar nicht, dass dahinter eigentlich ein großes Medizinsystem auch steckt.

[Nils Behrens] (12:35 - 12:37)
Darf ich einmal ganz kurz weiter vorne nochmal anfangen?

[Suyogi Gessner] (12:37 - 12:37)
Ja, natürlich.

[Nils Behrens] (12:38 - 12:47)
Diese Pulsdiagnostik, wie kann ich mir das konkret vorstellen? Kannst du jetzt mal hier meine Hand halten, einmal kurz meinen Puls messen und dann weißt du, welches Doscher ich habe?

[Suyogi Gessner] (12:49 - 12:53)
Ich, wenn ich mich darauf jetzt einstelle und wenn ich ein bisschen...

[Nils Behrens] (12:53 - 12:54)
Wir müssen das jetzt nicht live machen, keine Angst.

[Suyogi Gessner] (12:55 - 12:56)
Nein, nein, natürlich, das kann ich, ja.

[Nils Behrens] (12:57 - 13:00)
Aber ist es wirklich das, also wirklich so wie der Arzt sozusagen, man das kennt?

[Suyogi Gessner] (13:01 - 13:07)
Also man hat die drei Finger, ja, und das ist der Vata-Finger, das ist der Pitta-Finger, das ist der Kapha-Finger.

[Nils Behrens] (13:07 - 13:13)
Man sieht das ja jetzt nur, wenn die Leute das Video anschauen, das heißt also der Zeigefinger ist der Vata-Finger.

[Suyogi Gessner] (13:14 - 13:14)
Ja, richtig.

[Nils Behrens] (13:14 - 13:16)
Der Mittelfinger ist der?

[Suyogi Gessner] (13:16 - 13:16)
Pitta-Finger.

[Nils Behrens] (13:17 - 13:17)
Pitta-Finger.

[Suyogi Gessner] (13:18 - 13:21)
Und der dritte Finger ist der Kapha-Finger.

[Nils Behrens] (13:21 - 13:22)
Der Kapha-Finger, okay.

[Suyogi Gessner] (13:22 - 14:49)
Und dann muss ich natürlich sehr viel Übung haben, als ich zum Beispiel die Pulsdiagnose gelernt habe. Mein Lehrer, der Dr. Pankaj Naram, das war ein international renommierter ayurvedischer Arzt, der war ein Meister in der Pulsdiagnose. Und ich muss ehrlich sagen, die ersten, also der hat am Tag 300 Patienten gesehen und du saßt immer dann neben ihm und warst vollkommen beeindruckt, wie schnell er in der Lage war zu sehen, was bei diesen Menschen in der Imbalance ist und welche Doshas zum Beispiel nicht okay sind.

Und da muss man aber lange üben, braucht also sehr, sehr viel Patienten. Ja, die ersten 10.000 habe ich nicht sehr viel gemerkt. Also ich hätte dir sagen können, okay, das schlägt jetzt so und so viele Sekunden in der Minute, wie man das in der Schulmedizin kennt, den Herzschlag.

Aber mehr hätte ich auch nicht sehen können. Und es war wirklich ein langer, langer Trainings- und Übungsweg, so schnell zu wissen, was da aus der Balance ist. Pulsdiagnose ist aber ganz, ganz wichtig.

Das ist ein ganz wesentlicher Bestandteil. Man kann natürlich auch über Anamnesen oder über Fragen, durch Beobachtung, was nehme ich jetzt an diesen Menschen wahr, kann man auch schon viel ablesen. Aber natürlich ist es traditionell so, wenn jemand die Pulsdiagnose beherrscht, dann ist es natürlich super.

[Nils Behrens] (14:50 - 15:09)
Das heißt aber, die Pulsdiagnose, da braucht man schon jemanden, der sehr erfahren ist. Das heißt also, wenn ich jetzt zu einer gerade frisch niedergelassenen Ayurveda-Expertin, Experte gehe, dann kann es durchaus sein, dass da eine Pulsdiagnose rauskommt, die ich gegebenenfalls nicht mit deiner decken würde?

[Suyogi Gessner] (15:09 - 16:36)
Ja, definitiv. Ich sehe das auch immer wieder. Zum Beispiel, das ist ja momentan ein Trend.

Viele Menschen möchten ja was für ihre Gesundheit tun. Die fragen mich zum Beispiel auch, ich würde gerne eine Kur machen. Ich würde mal gerne nach Indien oder Sri Lanka gehen.

Nun sind wir Deutschen natürlich von unserer Körperstruktur her ganz anders als beispielsweise ein Inder. Die sind sehr viel zarter, kleiner. Wir werden als Westler oftmals eben ganz anders eingeordnet von der Körperstruktur her.

Und wenn dann nicht wirklich jemand sehr erfahren ist, kann da schon auch was anderes rauskommen. Weil was man heutzutage sieht, ist einfach durch unseren Lifestyle, der ja sehr geprägt ist von Reizüberflutungen, von Stress. Also viele Patienten haben ja einfach ein Problem.

Daraus entwickeln sich Schlafstörungen und so weiter. Dass wir oft so ein Imbalance haben im Vata-Pitta oder Pitta-Vata. Kaffa bei uns zwar natürlich auch eine Rolle spielt, aber du musst erst oft Vata und Pitta beruhigen.

Und wenn jemand ein bisschen übergewichtig ist oder so, wird der dann oft schon als Kaffa-Konstitution eingesetzt. Da ist man aber eher ausgeglichen und ruhig und entspannt. Und wenn wir solche ausgeglichenen, ruhigen, entspannten Menschen mehr hätten, wäre unsere Gesellschaft auch anders.

[Nils Behrens] (16:37 - 17:18)
Ich würde ganz gerne mal, ich habe so ein bisschen das Gefühl, dass das jetzt schon sehr tief in dieser Fachterminologie ist. Wenn wir jetzt aber mal ganz praktisch wären. Wir sitzen jetzt hier nicht in einem Podcast-Studio, sondern ich komme zu dir.

Und ich habe mal, weil du es jetzt gerade angesprochen hast, nehme ich jetzt mal eins, was ja ganz viele Menschen haben, Schlafprobleme. Ich habe ganz konkret, sagen wir mal, sowohl Einschlaf- als auch Durchschlaf-Probleme, weil ich das Gefühl habe, dass ich irgendwie entweder nicht so richtig zur Ruhe komme oder aber eben halt mich meine Themen des Tages dann irgendwie nachts aufwachen lassen, weil ich dann mein Kopfkarussell sozusagen wieder losgehe. Dann machen wir was.

[Suyogi Gessner] (17:18 - 17:30)
So, dann machen wir was. Das Erste, was ich normalerweise mache, ist, ich mache eine Pulsdiagnose. Meistens sehe ich dann natürlich, dass da ein Vata-Ungleichgewicht ist.

[Nils Behrens] (17:30 - 18:03)
Entschuldigung, sorry, dass ich da mal einhake, weil ich habe mal, wahrscheinlich totaler Schwachsinn, aber ich habe mal so einen Online-Test gemacht und da hieß es dann, ich wäre eine Mischung aus Pita und Vata. So, da kam mir zum Beispiel gar kein Kafa drin vor. Und jetzt, weil du sagst, wenn mir jetzt das System sagt, wollen wir jetzt mal sagen, egal wie relevant das ist, nichtsdestotrotz, wenn mir das System sagt, ich bin Pita und Vata, ich habe keinen Kafa und du sagst jetzt gerade eben, fängst damit an, es wird wahrscheinlich so sein, dass mein Vata-Ungleichgewicht ist.

Aber vielleicht habe ich ja gar keinen Vata.

[Suyogi Gessner] (18:03 - 18:27)
Also, jeder Mensch hat alle drei Doshas. Ah, okay. Aber jeder hat sie in unterschiedlichen Zusammensetzungen.

Okay. Und die meisten sind eine Mischkonstitution. Das heißt, in, würde ich mal sagen, 98 Prozent der Fällen ist es aus zwei Doshas.

Du hast es jetzt…

[Nils Behrens] (18:27 - 18:28)
Laut Online-Test.

[Suyogi Gessner] (18:28 - 19:08)
Ich habe jetzt einen Online-Test gemacht. Ich glaube, der ist gar nicht so schlecht. Weil das hätte ich jetzt so, ohne eine Pulsdiagnose zu machen, hätte ich das auch gesagt.

Okay. Du bist ein Pita-Typ, du machst hier einen Podcast. Das sind sehr, sage ich mal, intellektuell wache Menschen, sehr neugierig, sehr offen, sehr dynamisch.

Neigen manchmal, wenn Pita zu hoch ist, neigen sie allerdings dann zu Ungeduld und manchmal eben auch zu so einem Aufbrausenden, naturell eher. Und die nehmen aber oft eben solche, sage ich mal, wie du jetzt sagst, wenn du Schlafprobleme als Beispiel hast.

[Nils Behrens] (19:09 - 19:12)
Habe ich nicht. Das ist ein Beispiel. Aber wir müssen ja mal konkret werden.

[Suyogi Gessner] (19:12 - 20:28)
Ja, ja. Wenn wir jetzt konkret werden, wenn jemand dann ein Schlafproblem hat, ist es, weil er nicht entspannen kann, weil er nicht runterkommt. Und da Schlaf zum Beispiel oder Unruhe, das ist wieder dem Vata zugeordnet.

Und da kannst du natürlich dann wunderbar ansetzen. Da kannst du dann gucken, okay, wie könnte ich ihm eine Abendroutine zum Beispiel empfehlen? Wie kann er lernen, mit seinen Gedanken umzugehen?

Weil auch von der wissenschaftlichen Seite weiß man ja mittlerweile, das Gehirn liebt zum Beispiel Routinen. Und je mehr Routinen du hast und je länger du sie machst, desto ausgleichender wirkt es auf unser vegetatives Nervensystem. Vata ist dem vegetativen Nervensystem zugeordnet.

Und da kannst du zum Beispiel unglaublich gut mit, im Ayurveda, da arbeitet man auch ganz viel mit Hausrezepten. Da könnte man jemanden zum Beispiel einen superguten Abendritual mit einem Schlaftrunk empfehlen oder einen Aschwagandha in sein Abendritual mit aufzunehmen. Weil das dann eben dein vegetatives Nervensystem beruhigt und dir hilft zu entspannen und mehr in die Tiefschlafphase zu kommen.

[Nils Behrens] (20:28 - 20:47)
Ist es denn so, dass die Ayurveda-Medizin, weil du jetzt gerade Aschwagandha ansprichst, wir haben jetzt gerade vorher noch einen Aschwagandha-Gummy genommen, wo ich erstmal dann dachte im ersten Blick, okay, hoffentlich beruhigt uns das nicht zu sehr. Und du sagtest eben halt aufgrund des Adaptogens, dass es uns im Grunde genommen eigentlich immer die Energie sozusagen unterstützt, die wir gerade brauchen.

[Suyogi Gessner] (20:47 - 21:13)
Ja, das ist das Tolle zum Beispiel an Aschwagandha, dass es eben, wenn ich das morgens nehme, dann gibt es mehr Energie. Da brauchen wir Energie, wir müssen unsere Arbeit leisten und so weiter. Aber abends muss das System entspannen.

Und da hilft eben dann zum Beispiel Aschwagandha, um runterzukommen, um das vegetative Nervensystem zu entlasten.

[Nils Behrens] (21:13 - 21:18)
Gibt es noch mehr von solchen pflanzlichen Stoffen, mit denen ihr da viel arbeitet?

[Suyogi Gessner] (21:18 - 21:37)
Also im Ayurveda ist es ja die sogenannte Dravyaguna, das ist die Pflanzenheilkunde. Die spielt eine ganz wesentliche Rolle, wenn man mit Ayurveda-Medizin arbeitet. Und da gibt es natürlich, also was bei uns im Westen jetzt gerade total bekannt ist, ist zum Beispiel Brahmi.

Ja, Brahmi ist ein ganz bekannt…

[Nils Behrens] (21:37 - 21:37)
Habe ich noch nie gehört.

[Suyogi Gessner] (21:38 - 21:38)
Nie?

[Nils Behrens] (21:38 - 21:38)
Brahmi.

[Suyogi Gessner] (21:39 - 21:39)
Brahmi, ja.

[Nils Behrens] (21:39 - 21:40)
Klingt aber lustig.

[Suyogi Gessner] (21:40 - 22:18)
Brahmi ist ein kleines Krauts, eine kleine Pflanze, die auch hier wächst, in Europa. Und die hat zum Beispiel auf der emotionalen Ebene, auf der Stressebene, total ausgleichende Wirkung. Und es wird eben zum Beispiel viel eingesetzt, eben auch weil es als Vata-reduzierend gilt.

Und weil es zum Beispiel, wenn jemand Ängste oder Depressionen hat, da gibt es unglaublich viele Zusammensetzungen von Kräutern, wo dann Brahmi eine ganz wesentliche Rolle spielt. Das hat sich hier in Deutschland auch mittlerweile sehr bekannt.

[Nils Behrens] (22:18 - 22:25)
Was ich das erste, die erste Pflanze, die ich immer kennengelernt habe, als Tee auch, fand ich ganz lustig. Das war, glaube ich, Tulsi.

[Suyogi Gessner] (22:25 - 22:26)
Ja, Tulsi, ja.

[Nils Behrens] (22:26 - 22:29)
Und das ist ja nichts anderes als eine Basilikum-Art eigentlich, oder?

[Suyogi Gessner] (22:29 - 23:08)
Ja, das ist das sogenannte heilige Tulsi. Die hat natürlich noch sehr viel intensivere Wirkungen als jetzt unser normales Basilikum. Das ist eine spezielle Form.

Die wird zum Beispiel sehr gerne für, wenn du beispielsweise jetzt erkältet bist oder Verschleimungen hast. Ja, und die Leute kommen zum Beispiel jetzt bei Corona, spielte die eine große Rolle, weil so viele Lungenproblematiken da waren. Da kannst du dann zum Beispiel wunderbare Heiltees auch zusammenstellen oder eben das als Einzelschorner oder in Kombination nehmen.

Also da kann man auch sehr, sehr viel dann damit arbeiten. Also Kräuter sind extrem wichtig.

[Nils Behrens] (23:09 - 23:15)
Was würde denn, bleiben wir bei dem Beispiel, ich habe Einschlaf- und Durchschlafprobleme, was würde denn jetzt in meinen Schlaftrunk reinkommen?

[Suyogi Gessner] (23:15 - 24:08)
Also wenn wir jetzt zum Beispiel so einen schönen Schlaftrunk machen, dann würde ich vorschlagen, dass man so eine halbe Stunde, bevor man ins Bett geht, dass man sich beispielsweise ein halbes Glas Mandelmilch nimmt. In die Mandelmilch gibt man Zimt rein, Kardamom, dann noch Ashwagandha-Pulver oder eben Gummys könnten sie auch nehmen. Dann etwas immer zur Beruhigung.

Es ist eben zum Beispiel im Ayurveda wird dann immer empfohlen, beispielsweise sowas wie Jackery. Das ist eine Zuckerart oder einen Rohrohrzucker ein bisschen reinzunehmen. Das gilt als Transportmittel, um die anderen Stoffe dahin zu gehen.

Eine kleine Prise Ingwer und Muskatnuss.

[Nils Behrens] (24:09 - 24:10)
Klingt aber alles super lecker.

[Suyogi Gessner] (24:10 - 24:35)
Das ist auch super lecker.

[Nils Behrens]
Warm oder kalt?

[Suyogi Gessner]
Das leicht erwärmen und dann einfach ein Abendritual machen.

Vielleicht runterfahren, keine Devices mehr hernehmen, also kein Blaulicht mehr zu sich nehmen. Sich dann hinzusetzen, vielleicht nochmal ein Dankbarkeitstagebuch oder eine kleine Meditation machen. Diesen Drink trinken und dann ins Bett gehen und runterfahren.

[Nils Behrens] (24:36 - 24:44)
Ich habe das eine Zeit lang gemacht. Ein Freund von mir, der hat so eine goldene Milch rausgebracht. Da ist aber noch ein bisschen was anderes drin.

[Suyogi Gessner] (24:44 - 24:54)
Genau, da ist noch Kurkuma mit drin, ein bisschen Ingwer mit drin. Den, den ich jetzt genannt habe, das wäre jetzt sozusagen wirklich speziell auf Schlafstörungen.

[Nils Behrens] (24:54 - 24:56)
Die goldene Milch ist so ein bisschen mehr Allrounder.

[Suyogi Gessner] (24:56 - 25:12)
Die ist auch zum Runterkommen, die ist auch zum Beruhigen, aber nicht direkt. Sie hilft natürlich auch, wenn du dir das als ein Ritual am Abend machst, hat das durchaus natürlich eine tolle Wirkung. Alles, was du regelmäßig machst, ist super.

[Nils Behrens] (25:13 - 25:22)
Okay, das heißt also, erstmal halten wir fest, grundsätzlich Rituale sind gut. Das, was man einnimmt, sollte idealerweise nicht stimulieren, sondern eben halt eher beruhigend sein.

[Suyogi Gessner] (25:22 - 25:22)
Ja.

[Nils Behrens] (25:22 - 25:56)
So, und der Zeitpunkt, weil ich hatte dir im Vorgespräch kurz erzählt, ich hatte diese Aschwagandagummis mal, als ich sie das erste Mal probiert habe, habe ich sie im Büro gegessen gegen 17 Uhr. Und da musste ich aber um 21 Uhr ganz, ganz, ganz drin schlafen gehen. So, und das heißt also, ist denn dieser Zeitpunkt, weil das waren dann ja eben halt von 17.30 meinetwegen, und das Gefühl, ich möchte jetzt dringend schlafen, war dann eher 20.30. Ja. So, das heißt, da ist ja schon eine Zeit dazwischen. Also ist denn diese halbe Stunde, kommt mir fast ein bisschen kurz vor.

[Suyogi Gessner] (25:56 - 27:10)
Also du hast halt, normalerweise ist es ja so, du solltest ja, also was du jetzt zum Beispiel gesagt hast, du hast um 17 Uhr das genommen. Im Ayurveda spielen ja auch die Tageszeiten eine ganz wichtige Rolle. Wir haben zum Beispiel, das ist nur so zum Verständnis, das Verdauungsfeuer, das ist im Ayurveda das Stoffwechselfeuer, das alle dazu führt, dass du die Nahrung optimal verdauen und verstoffwechseln kannst.

Und das funktioniert wie die Sonne, das geht morgens auf, ist mittags am höchsten und geht dann langsam unter. Du hast so gegen 17.30 Uhr dann, hast du Ashwagandha genommen und da war dein Verdauungsfeuer schon ziemlich unten. Und dann ist dein System dann gesagt, okay, ich muss jetzt schlafen.

Ja. Und wenn du zum Beispiel jetzt so eine Abendroutine hast, dass du, sag ich mal, im Ayurveda wird zum Beispiel empfohlen, dass du zwischen 22.30 Uhr und 23.00 Uhr das Zeitliche des Abends segnen solltest. Und wenn du da so eine halbe Stunde bis eine Stunde einkalkulierst und dein System daran gewohnt ist, dann geht dieses Runterfahren sehr viel schneller.

[Nils Behrens] (27:10 - 27:13)
Ah, ich verstehe. Das heißt, es ist auch wieder ein Teil der Routine.

[Suyogi Gessner] (27:13 - 27:33)
Genau, es ist ein Teil der Routine. Also wenn ich sowas zum Beispiel, ich mache das auch, ja, und wenn ich einen sehr hektischen, stressigen Tag hatte, dann versuche ich abends immer dieses Abendritual. Und da mein System das schon kennt, ist es tatsächlich so, nach 20 Minuten bin ich wirklich dann reif für das Bett.

[Nils Behrens] (27:33 - 27:51)
Sehr gut, sehr gut. Gut, dann würde ich mal gerne das Thema Schlaf so ein bisschen jetzt, sag ich mal, so was verlassen und einmal mal so hinkommen zu, du sagst ja insgesamt, dass du die Lebensqualität deiner Patientin dann eben halt auch entsprechend verbessern kannst. Was sind denn noch so Punkte, weswegen viele Menschen zu dir in die Praxis kommen?

[Suyogi Gessner] (27:51 - 28:15)
Also bei mir in der Praxis ist es natürlich so, dass sehr viele Menschen zu mir kommen mit chronischen Erkrankungen, die tatsächlich, viele Autoimmunerkrankungen zum Beispiel, wo sie das Gefühl haben, die Schulmedizin kann ihnen nicht wirklich richtig helfen. Das sind dann schon sehr umfassende, komplexe Bereiche, wo du dich natürlich dann auch sehr gut auskennen musst.

[Nils Behrens] (28:16 - 28:18)
Und hast du da ein konkretes Beispiel, was häufig vorkommt?

[Suyogi Gessner] (28:18 - 28:39)
Ja, zum Beispiel, was sehr, sehr häufig vorkommt, ist zum Beispiel sind Autoimmunerkrankungen, ich habe einige MS-Erkrankungen, das kommt vielleicht auch daher, mein eigener Mann hat vor elf Jahren die Diagnose Progradiente MS bekommen. Das war natürlich ein sehr großes...

[Nils Behrens] (28:39 - 28:40)
Also Multiple Sklerose?

[Suyogi Gessner] (28:40 - 29:39)
Multiple Sklerose Progradiente heißt, das ist immer weiter fortschreitend, das ist keine Schubform. Da gab es also vor elf Jahren noch auch keine Medikamente dagegen. Das ist also, sage ich mal, eine verheerende Diagnose.

Also wenn du dann Patienten siehst, das trifft übrigens hauptsächlich Männer, diese Form der Multiple Sklerose, und da musst du die ganzen Heilsäulen des Ayurvedas anwenden. Und da musst du deine Ernährung umstellen, deinen Lifestyle umstellen, du brauchst Bewegung, du brauchst regelmäßige Entgiftungen oder Panchakamas, ganz, ganz wichtig, eventuell Behandlungen und natürlich Kräuter. Und in dem Fall, ich bin auch ein sehr großer Fan, eben Vitalstoffmedizin dann mit Ayurveda zu kombinieren, weil ich das eben gesehen habe, dass bei chronischen Erkrankungen das sehr, sehr wichtig ist.

[Nils Behrens] (29:40 - 29:53)
Okay, gut. Das heißt also, wir haben da einen wirklich sehr holistischen Ansatz sozusagen, den man dann eben halt in der Ayurveda dann machen kann. Und was hat das dann in dem konkreten Fall, wenn du darüber sprechen magst, bei deinem Mann dann mitgebracht?

[Suyogi Gessner] (29:53 - 30:10)
Ja, das ist natürlich, sage ich mal, er ist ein Vorzeigepatient. Ich hatte ihm damals gesagt, ja, also ich kann ihm natürlich helfen, obwohl ich das immer ein bisschen schwierig finde, wenn so aus der Familie jemand direkt dann von dir beraten wird.

[Nils Behrens] (30:10 - 30:14)
Meine Gesundheitsratschläge werden meiner Familie nie angenommen. Also von daher, ich weiß, wovon du redest.

[Suyogi Gessner] (30:14 - 30:49)
Ja, das ist ja auch schwierig. Aber er wollte dann gerne, dass ich ihn dabei unterstütze. Dann habe ich gesagt, ich kann aber dir nicht immer hinterherlaufen.

Du musst das selber wollen und musst bereit sein, das zu machen. Und er hat dann sein Leben dramatisch verändert und ist wirklich faszinierend aufgestellt. Der muss ja zum Beispiel jetzt ayurvedische Kräuter, Vitalstoffmedizin und so, Ernährung, Bewegung, der muss alles wirklich einsetzen und zwar ein Leben lang.

Er hatte damals schon sehr viele Symptome.

[Nils Behrens] (30:50 - 30:52)
Was war das so konkret?

[Suyogi Gessner] (30:52 - 31:53)
Konkret war das, also zum Beispiel Gleichgewichtsstörungen, dann war sein Augennerv schon betroffen. Er hatte so typische Symptome, wenn du den Kopf runter machst, dann hat es hier hinten alles gebitzelt. Wenn du ihn gesehen hast, hast du immer gedacht, er ist betrunken.

Und zum Beispiel sowas wie auf einem Bein stehen, wäre überhaupt nicht mehr möglich gewesen. Und er hatte dann starke Müdigkeit, auch Erschöpfungssymptome. Das war ein großes, großes Problem.

Und er wollte das selber. Ich will gesund werden, ich will verstehen, was mein Körper braucht, was mein Geist und meine Emotionen brauchen. Und seine Symptome haben sich, obwohl die Schulmedizin gesagt hat, das geht nicht, tatsächlich zu 80, 85 Prozent zurückgebildet.

Also wenn du ihn jetzt siehst, würdest du niemals denken, dass er MS hat.

[Nils Behrens] (31:53 - 31:56)
Toll, also wirklich faszinierend.

[Suyogi Gessner] (31:56 - 32:29)
Das ist absolut faszinierend. Aber das heißt, der Patient muss wirklich bereit sein. Wir haben ja oft so das Problem, da ist dann so ein Anfangsenthusiasmus und irgendwann werde ich dann müde und denke, ja, und das ist so ein Aufwand und ich kann dies und jenes nicht mehr machen.

Das ist halt dann, sage ich mal, Ayurveda wird dann zum Lifestyle. Das wird dann zu deiner Ausgleichssituation. Und wenn du ihn so beobachtest, ist wirklich faszinierend, das zu sehen.

Das inspiriert natürlich auch viele.

[Nils Behrens] (32:30 - 33:37)
Es machen ja sehr viele Menschen, auch so eine Ayurveda-Kur jetzt in Sri Lanka oder in Indien, einfach mal so, ich sage jetzt mal im Zweifelsfall aus, sie sagen zwar immer Prävention, letztendlich weiß ich aus meiner Erfahrung meines letzten Berufes, dass eigentlich die meisten Menschen haben ja trotzdem irgendetwas, was sie dahin geführt haben. Und sei es nur eben halt eine gewisse Stressbelastung oder eine gewisse Energielosigkeit oder vielleicht auch konkrete mentale Probleme. Das kann man sich ja sehr gut vorstellen, dass wenn man jetzt in so ein paar Wochen dann eben halt in so einer Ayurveda-Routine ist und allem, dass man da sehr runterkommt und dass das immer total toll ist für den Körper und allen Drum und Dran.

Dann frage ich mich aber natürlich, du bist jetzt hier in Berlin und wirst wahrscheinlich da jetzt eine reine ambulante Einrichtung haben. Das heißt also, da werden jetzt keine Menschen bei dir stationär einziehen und dann da wohnen und Panchakarma und keine Ahnung was alles so machen. 

So, wie stelle ich mir dann sozusagen diese Ayurveda-Medizin und dieses Ganze, ich meine den Zugriff auf deinen Mann hast du ja auch ein bisschen direkter als jetzt auf andere Patienten. Wie stelle ich mir dann jetzt so eine Zusammenarbeit mit dir vor? Nehmen wir jetzt mal einfach an, dass ich vielleicht aber auch einfach sage, Mensch, ich habe mentale Probleme.

[Suyogi Gessner] (33:37 - 35:00)
Ja, also das Wichtige ist halt, dass wir erstmal zusammen wirklich genau herausfinden. Ayurveda sagt ja, wenn du mentale Probleme hast, dann hast du irgendwo eine Blockade, ein Ungleichgewicht. Das heißt, das Wesentliche ist es erstmal rauszufinden, aus welchem Dosha das ist.

Du schaust dir genau seinen Lifestyle an, die Ernährung an. Du guckst auch, im Ayurveda geht es ja auch darum, zum Beispiel, dass man gesagt hat, die Gedankenhygiene spielt auch eine ganz wesentliche Rolle. So, wenn ich die ganze Zeit so negative Self-Talks habe, ja, und ich kriege sowieso nichts auf die Reihe und es ist alles zu viel, jeder ist doof, das macht ja auch was mit unseren Zellen.

Und viele sind sich gar nicht bewusst, welche große Bedeutung das gerade bei mentalen Ungleichgewichten einfach eine Rolle spielt. Und dann bist du so ein bisschen so ein Detektiv und musst auf die Suche gehen, was läuft da sozusagen nicht wirklich zu seinem oder ihrem Vorteil. Und da macht man dann im Prinzip einen Plan, dass man sich anguckt, okay, manche können sich nicht vorstellen, ihre Ernährung wesentlich zu verändern.

Das ist ja ein großes Thema. Im Ayurveda wird es natürlich auch nicht gerade als förderlich angesehen, wenn du die ganze Zeit Junk Food isst.

[Nils Behrens] (35:02 - 35:07)
Ist die ayurvedische Küche dann immer vegetarisch oder vegan?

[Suyogi Gessner] (35:07 - 37:52)
Nein, nicht unbedingt. Sie wird zwar oft vorzugsweise vegetarisch oder vielleicht vegan, teilweise ja, aber man sagt eben, auch da braucht man eine bestimmte Balance. Das hängt von deiner Verdauungskraft zusammen.

Wenn jemand jetzt zum Beispiel ein hohes Stoffwechselfeuer, ein hohes Verdauungsfeuer hat, der ist mehr in der Lage zum Beispiel Fleisch zu verdauen und zu verarbeiten als jemand, der das nicht hat. Der wird dann vielleicht eher Verdauungsprobleme bekommen. Verdauungsprobleme sind ja auch ein Riesenthema in der Praxis.

Völlegefühl, Verstopfung, all diese ganzen Blähungen, das spielt eine ganz große Rolle. Und wenn dann dieser Mensch kommt, dann versucht man mit ihm in so einen Prozess zu gehen. Und eben mehr Achtsamkeit, vielleicht Meditation mit einzubinden oder Dankbarkeitstagebücher, dass man ihnen wirklich die Zusammenhänge auch erklärt.

Weil viele Patienten sind sich gar nicht bewusst, was zum Beispiel eine falsche Tagesroutine, alles für Auswirkungen auf deine mentale Situation haben. Und diese ganzheitliche Bewusstmachung ist eben ein Prozess, das kann man auch nicht in der Panchakama. Ich sehe das ja ganz häufig, dass dann Menschen, die gehen nach Indien oder Sri Lanka, sind super drauf.

Dann kommen sie erstmal mit dem Jetlag zurück und dort hatten sie eine sehr ausgeglichene Ernährung und dann gehen sie sofort wieder in ihre alten Gewohnheiten zurück. Und eigentlich ist es so, dass man im Ayurveda sagt, wenn du eine Panchakama hattest, also wenn dein System sozusagen gereinigt und ausgeglichen ist, dann kannst du es hinterher, hast du eine bestimmte Zeit von sechs Wochen ungefähr, wo du ein sogenanntes Rasayana machen kannst. Rasayana ist Verjüngung, Wiederaufbau.

Was total spannend ist. Und damit musst du dann eben weise umgehen. Das heißt, wenn du nach einer Panchakama bist, bist du wie so ein kleines Baby.

Im Baby wird es jetzt auch nicht alles möglich. Dann bist du auch vorsichtig. Das heißt, du müsstest die eigentlich viel besser vorbereiten.

Zum Beispiel, was sind die richtigen Maßnahmen nach einer Kur? Was mache ich da? Und da kannst du zum Beispiel diese sechs bis zehn Wochen, sind es immer ungefähr, könntest du halt unglaublich toll nutzen, indem du denen so Verjüngungsmittel gibst.

Und das spielt im Ayurveda eine ganz große Rolle. Also wenn das Menschen richtig machen, können die tatsächlich nach einer Panchakama viele Jahre biologisches Altern sich verjüngen.

[Nils Behrens] (37:52 - 37:58)
Aber jetzt hast du natürlich die komplette Aufmerksamkeit von allen HörerInnen, die natürlich jetzt alle wissen, was sind die Verjüngungsmittel.

[Suyogi Gessner] (37:58 - 39:12)
Ja, es gibt zum Beispiel, wenn man jetzt, Ayurveda spielt ja auch ganz doll, sag ich mal, diese Hausmittel eine Rolle. Ja, was kann ich denn zum Beispiel selber machen? So, wir hatten ja heute schon mal das beliebte Ashwagandha.

So, wenn ich jetzt beispielsweise eine Detox-Kur oder eine Reinigungskur gemacht habe, dann kann das System wieder genährt und aufgebaut und verjüngt werden. Und wie man das zum Beispiel machen könnte, da könnte man sich dann ein Rasayana mit, das ist sehr gehaltvoll, ja, weil wenn du was aufbauen willst, dann musst du das gehaltvoll natürlich auch machen. Da könnte man dann eine bestimmte Kombination aus Ashwagandha, Ghee spielt, das ist gereinigte Butter, die spielt im Ayurveda eine große, das wird auch als das Gold von Indien bezeichnet, weil das im Ayurveda sehr viel eingesetzt wird.

Also du nimmst Ashwagandha, Ghee, dann nimmst du Mandelmus, Kurkuma, Ingwer, Kardamom und machst dir so ein Mus daraus, stellst es selber her und nimmst beispielsweise morgens und abends davon einen Esslöffel.

[Nils Behrens] (39:12 - 39:15)
Okay, ich dachte gerade so jetzt so einen Teller von diesem Mus zu essen.

[Suyogi Gessner] (39:15 - 39:19)
Nein, nein, um Gottes Willen. Nein, alles in Maßen.

[Nils Behrens] (39:20 - 39:20)
Okay, okay.

[Suyogi Gessner] (39:21 - 39:35)
Ja, und da gibt es ganz viele zahlreiche Möglichkeiten, oder dass man dann eben mit Kräuterkombinationen arbeitet, je nachdem, wo der Mensch eben sein Ungleichgewicht hat, um das wieder aufzubauen und zu verbessern.

[Nils Behrens] (39:36 - 39:51)
Aber dann halte ich jetzt mal fest, das heißt also, wann immer jemand zu dir kommt, sagen wir jetzt mal, wir sind noch in der Problemphase, dann würdest du jedes Mal eigentlich schauen, ob dieses Problem seine Ursache in einem Ungleichgewicht hat.

[Suyogi Gessner] (39:51 - 39:51)
Ja.

[Nils Behrens] (39:51 - 39:55)
So, und dann guckst du, wie du dieses Ungleichgewicht ausgleichen kannst.

[Suyogi Gessner] (39:55 - 40:14)
Also ich schaue zum Beispiel, wenn die Menschen kommen ja heutzutage oft auch mit Energiemangel, dann frage ich die beispielsweise auf einer Skala von 1 bis 10, wie schätzt du dein Energielevel ein? Ja, und jeder hat da natürlich seine persönliche Empfindung.

[Nils Behrens] (40:15 - 40:15)
Zehn.

[Suyogi Gessner] (40:16 - 40:38)
Okay, bei dir zehn. Ich kriege eher gesagt, also wenn es dann so ganz dramatisch ist, ja, sehr viele Frauen, die sehr sensibel sind, die zum Beispiel Mutter sind, arbeiten, also Doppelbelastungen haben, die kommen dann und die sagen, also ich schleppe mich eigentlich nur noch so dahin, mein Energielevel ist empfundenermaßen zwischen zwei und drei.

[Nils Behrens] (40:39 - 40:39)
Okay.

[Suyogi Gessner] (40:39 - 41:15)
Ja, das hat man ganz, ganz häufig. So, wenn du sowas hörst, dass jemand sich jeden Tag wirklich nur zwingt oder pusht, weiterzugehen, das ist natürlich eine ganz große Lebensqualitätseinschränkung. Und diesem Menschen dann zu helfen, dass er auf dem Energielevel wieder zwischen sieben und acht, wenn das so eine sensible Frau ist, dann schaffen die das nicht, wie du, auf eine Zehn zu kommen.

Ja, das geht nicht. Aber sag ich mal, wenn du da sieben bis acht hast, dann ist das natürlich faszinierend, dann ist ihre Lebensqualität völlig anders.

[Nils Behrens] (41:16 - 41:18)
Prozentual gesehen eine fantastische Steigerung, auch auf jeden Fall.

[Suyogi Gessner] (41:18 - 41:47)
Und das habe ich ganz häufig in der Praxis, ja. Und ich mache sozusagen jedes Mal eine Pulsdiagnose und schreibe mir das erste Pulsbild auf. Und für mich ist dieses dann Ausgangspunkt, wie verbessert sich auf allen Ebenen dieser Mensch, also ganzheitlich betrachtet.

Und wo müssen wir im Laufe von so einem Heilprozess eigentlich noch tiefer eingehen? Was könnte man verbessern? Was ist angesagt?

Ja, das ist dann sehr individuell verschieden.

[Nils Behrens] (41:48 - 41:59)
Du hast uns ja am Anfang auch erzählt, dass in dem Ayurveda das schon immer so war, dass eigentlich longevitymäßig wir alle 120 werden können. Jetzt gibt es ja sehr viele von diesen, ich nenne sie immer Longevity-Enthusiasten.

[Suyogi Gessner] (42:00 - 42:00)
Ja.

[Nils Behrens] (42:01 - 42:23)
Und die wahrscheinlich sich jetzt schon sehr viel mit ganz vielen Dingen auseinandersetzen. Und da gibt es ja auch fast ein paar Parallelen zu den Heilsäulen. Ich sage mal so, die meisten, es gibt im Longevity-Bereich, sage ich mal, immer verschiedene Säulen, aber die meisten einigen sich zumindest auf vier.

Und das ist eben halt dieses Thema Sport und Bewegung, das ist das Thema Ernährung, das ist das Thema Mindset und Recovery.

[Suyogi Gessner] (42:23 - 42:24)
Ja.

[Nils Behrens] (42:24 - 42:42)
Und wenn da jetzt jemand schon so unterwegs ist und sagt, das habe ich eigentlich alles, aber jetzt gehe ich nochmal zu Suyogi. Und die hat gesagt, ich werde jetzt noch 120 und da gucke ich mal, was die noch rausholen kann. Gibt es so etwas?

Gibt es Menschen, die eigentlich sagen, bei mir ist alles super, aber jetzt hier, schau doch mal, was du mir noch leisten kannst.

[Suyogi Gessner] (42:42 - 43:18)
Also ich habe tatsächlich wirklich so einige aus der Biohacking-Szene zum Beispiel, die ja natürlich auch ganz viel schon wissen, die wirklich auch versuchen, ein super gesundes Leben zu führen. Für mich ist so eine Magie, die immer entsteht, die nehmen ja auch alle schon ganz viele Nahrungsergänzungen oder wissen ganz viel, aber wenn du die zum Beispiel, das ist jetzt meine persönliche Erfahrung, wenn man zum Beispiel die Magie der Kräuter zusammen mit Nahrungsergänzungen kombiniert, hast du nochmal eine andere Magie, die dadurch entsteht.

[Nils Behrens] (43:19 - 43:23)
Du meinst, die Magic Sauce kann nochmal so ein ganz kleines bisschen verbessert werden?

[Suyogi Gessner] (43:23 - 43:24)
Ja, definitiv.

[Nils Behrens] (43:24 - 44:10)
Okay, sehr gut, sehr gut. Aber es ist ja wirklich interessant, also ich persönlich, also ich finde wirklich, dass ich momentan einen extrem guten Energielevel habe, von daher meine ich das jetzt gar nicht so, wie ich es jetzt einmal so salopp reingeworfen habe, aber ich finde schon diese Faszination, mal rauszufinden, ob tatsächlich alles im Balance ist, weil manchmal ist es ja auch so, dass man das, was man als normal wahrnimmt, vielleicht auch steigerbar ist.

Das heißt also, ich hatte das tatsächlich mal, ich war bei meinem letzten Job beim Lanzerhof, war ich das erste Mal da und ich dachte immer, ich hatte eine 10 von 10 und dann bin ich danach abgereist und hatte einfach so viel mehr Energie und es ging mir so viel besser, also ich dachte wahrscheinlich, hatte ich nur eine 8 und habe sie mal 10 wahrgenommen. Und das ist natürlich auch spannend, dann mal festzustellen.

[Suyogi Gessner] (44:11 - 44:19)
Das ist auch total, zum Beispiel gerade viele Männer, die zu mir kommen, die haben ja an sich sehr, sehr viele Männer.

[Nils Behrens] (44:20 - 44:22)
Männer, die zu dir kommen, haben sehr, sehr viele Männer?

[Suyogi Gessner] (44:22 - 45:47)
Nein, die Männer, die zu mir kommen, sind sehr viele Männer von denen, die sind sehr, sag ich mal, das sind Manager oder das sind Leute, die sehr dynamisch und energetisch sind und die aber häufig, die würden sich ganz häufig auf eine 9 oder 10 eintragen. Wenn ich dann eine Pulsdiagnose mache und ihnen einige Dinge sage, würde ich da immer manchmal ein paar Punkte abziehen, wie du das jetzt eben gesagt hast, weil du gewöhnst dich an den Status Quo und letztendlich weißt du ja gar nicht, was nach oben hin noch möglich ist. Wenn ich zum Beispiel diese sensiblen Vata-Geschöpfe sehe, die ihr Leben lang zwischen einer 3 und 4 sind, die können sich das gar nicht vorstellen, wenn die schon mal auf eine 5 oder 6 kommen, dann sind die over the moon.

Und das sind natürlich total spannende Sachen und gerade ihr Männer habt einen Vorteil zu uns Frauen, weil wenn Männer reagieren, normalerweise zum Beispiel auf so Entgiftungsmethoden, wenn die das regelmäßig in ihrem Lifestyle zum Beispiel integrieren, wahnsinnig gut, sehr viel schneller als Frauen und wenn die so, sag ich mal, dieses Verständnis dafür haben und sich dann noch besser fühlen, bleiben die auch wahnsinnig lange bei der Sache, was ich total faszinierend finde.

[Nils Behrens] (45:48 - 45:52)
Inwiefern spielen denn die Wechseljahre, Menopause in Ayurveda auch eine Rolle?

[Suyogi Gessner] (45:53 - 46:33)
Das ist ein ganz, ganz großes Thema, das ist ja sowieso jetzt gerade in aller Munde und diese veränderten Lebensphasen, die werden im Ayurveda natürlich auch beschrieben und da kannst du natürlich auch, da musst du ausgleichen, da musst du versuchen Balance herzustellen. Wenn eine Frau sich nicht um ihre Wechseljahre, um ihre Hormone oder so kümmert, entstehen enorm viele Imbalancen und da gibt es auch ganz viele sowohl Kräuter als auch Behandlungen, als auch Möglichkeiten das halt zu unterstützen.

[Nils Behrens] (46:34 - 47:17)
Ich hätte ja immer die Sorge, dass wenn ich jetzt schon irgendwo in Behandlung bin und ich dann merke, es geht nicht so weiter, wie ich gerne möchte, aber es geht weiter, sagen wir jetzt mal so grundsätzlich. Und dann sagt jemand so Mensch, jetzt musst du mal unbedingt hier zu Suyogi gehen, die kann dir noch besser helfen. Und dann sagst du, komme ich dann bei dir an und sagst dann so, nee, jetzt hier, bleiben wir bei dem Thema Wechseljahre, diese ganzen bioidentischen Hormone, die lässt du jetzt alle mal weg und dafür gebe ich dir jetzt hier diese Kräutermischung.

Dann ist das ja sehr viel Commitment da so und daher kommt meine Frage so ein bisschen, muss das immer so sein oder kann es auch sein, dass du quasi in Abstimmung und in Einklang mit der modernen Medizin sozusagen deine Behandlung weiterführst?

[Suyogi Gessner] (47:17 - 47:21)
Generell würde ich nie sagen, die sollen die bioidentischen Hormone.

[Nils Behrens] (47:22 - 47:23)
Ich habe nur ein Beispiel gebracht, aber ja.

[Suyogi Gessner] (47:23 - 48:44)
Also das würde ich nie sagen, weil ich denke für mich ist es wichtig, ich schaue mir natürlich an, was hat der Mensch gemacht? Wo ist er hingegangen? Wenn beispielsweise jetzt eine Frau zu mir kommt und ich sehe, sie hat eine volle Hormonimbalance, sie ist in der Prämenopause oder in der Menopause, meiner Meinung nach braucht eine moderne Frau definitiv heutzutage auch bioidentische Hormone, wenn sie sehr aktiv ist.

Und auch wenn sie mit der Schulmedizin kommt, es kommen ja auch einige, zum Beispiel Bluthochdruck spielt eine große Rolle, ja, und viele kommen ja zu mir und sagen, das wäre mein Ziel. Ich würde jetzt gerne von den Medikamenten runterkommen, ich würde es gerne natürlich machen, würde ich nie die Schulmedizin radikal absetzen, sondern mein Ziel wäre es, erstmal alles zu verbessern und dann eben langsam zu gucken, wie können wir das jetzt rausnehmen? Können wir es rausnehmen oder brauchen wir das noch?

Also das ist so, ich denke die ganzen Schulmedizin oder andere alternative Heilmethoden sind meine Erfahrung, dass man die alle immer hervorragend kombinieren kann. Und dass man jetzt auch nicht so absolut, okay, du musst jetzt nur noch Ayurveda machen und alles andere ist nicht gut, das ist nicht mein Ansatz. Also so würde ich nie mit den Patienten umgehen.

[Nils Behrens] (48:45 - 48:46)
Also immer die Integration.

[Suyogi Gessner] (48:47 - 48:49)
Genau, Integration ist immer das Wichtigste.

[Nils Behrens] (48:49 - 48:56)
Was würdest du sagen, sind so die häufigsten Missverständnisse, die die Leute zu Ayurveda haben? Also außer, dass sie glauben, dass wir alle nur einen Stirnkuss kriegen und dann wieder rausgehen.

[Suyogi Gessner] (48:57 - 49:13)
Ja, das ist natürlich genau, das ist seit Ayurveda, es wird ja heutzutage oft Stirnölguss und Ölmassage, das ist es. Die andere ist, ich muss jetzt mein ganzes Leben verändern und muss jetzt Indisch werden, das ist auch ein ganz großes Missverständnis, weil im Prinzip...

[Nils Behrens] (49:14 - 49:18)
Ich habe mir schon so einen kleinen indischen Namen jetzt ausgesucht, aber jetzt habe ich ja gelernt, den hast du ja nicht, naja okay.

[Suyogi Gessner] (49:21 - 50:26)
Also das ist ein großes Missverständnis, dann gibt es auch viele Unsicherheiten, weil da viele, sage ich mal, Artikel natürlich auch in der Zeitung waren, alle ayurvedischen Kräuter sind Schwermetall belastet, das ist ein Riesenthema. Oder wie kann ich das überhaupt alles integrieren? Also da sind natürlich auch Vorurteile, die existieren und wo man, denke ich, im Laufe der nächsten Jahre natürlich auch dran arbeiten muss, dass man einfach gute Standards hat, auch dass die Rückstandskontrolliert sind oder Pestizidkontrolliert sind und solche Sachen.

Dass du den Leuten das einfach näher bringst. Ayurveda heißt nicht Indien. Du kannst genauso gut mit unseren Sachen, also du kannst mit einer Freundin von mir, die ist auch Ayurveda-Expertin, die hat sich darauf spezialisiert, finde ich total lustig, den Deutschen beispielsweise zum Beispiel die deutsche Nahrung ayurvedisch gerecht aufzubereiten.

Und die will jetzt ein Kochbuch daraus schreiben.

[Nils Behrens] (50:26 - 50:28)
Schnitzel, Pommes in Ayurvedisch.

[Suyogi Gessner] (50:28 - 50:54)
Sowas Ähnliches. Aber in gesund. Dass es da eben viele Möglichkeiten gibt, das einfach modern aufzubereiten und auch, dass die Menschen das Gefühl haben, ja, das kenne ich schon.

Ich ändere vielleicht nur zum Beispiel, indem ich jetzt noch ein paar verdauungsfördernde Gewürze dazunehme. Und trotzdem schmeckt es mir und es ist mir bekannt. Also sowas, denke ich, ist auch total wichtig.

[Nils Behrens] (50:54 - 51:21)
Super. Ich glaube, wir haben jetzt wahrscheinlich dem einen oder anderen von unseren HörerInnen wirklich Lust gemacht auf das Thema. Vielleicht als Lösung und Heilung für gewisse Probleme.

Vielleicht aber auch einfach nur, weil sie sagen, sie möchten jetzt noch tiefer einsteigen. Jetzt haben wir ja die besondere Herausforderung, du sitzt in Berlin und nicht alle von unseren HörerInnen können jetzt irgendwie zu dir in die Praxis kommen. Wäre ja schön, aber wahrscheinlich hast du auch gar nicht so viel Kapazität.

Deswegen ist die Frage, was würdest du diesen Leuten, die jetzt sagen, ich möchte jetzt tiefer einsteigen, so als Tipp geben?

[Suyogi Gessner] (51:21 - 51:57)
Ich denke, was wichtig für sie ist, ist einfach mal zum Beispiel so etwas an seiner Tagesroutine zu verändern. Also ich stehe, ich habe das ganz häufig in der Praxis zum Beispiel, dass mir gesagt wird, das erste, was ich morgens zu mir nehme, ist eine Tasse Kaffee. So, jetzt könnte man dieses ein klein wenig verändern, indem ich zum Beispiel morgens ein heißes Glas Wasser zu mir nehme, abgekochtes Wasser.

Super wäre, wenn das ein paar Minuten, nicht nur im Wasserkocher, sondern ein paar Minuten sprudelnd kocht. Ja, dann hat es auch eine Detox-Wirkung.

[Nils Behrens] (51:57 - 51:58)
Ach, wirklich?

[Suyogi Gessner] (51:59 - 51:59)
Ja, wirklich.

[Nils Behrens] (51:59 - 52:01)
Das macht einen Unterschied, wenn es vorher mal gekocht hat.

[Suyogi Gessner] (52:01 - 53:26)
Ja, man sagt im Ayurveda, wenn du etwas zum Beispiel, wenn du Wasser zehn Minuten kochst, also sprudelnd kochst, nicht, oder du kannst ja auch den Wasserkocher aufmachen, dass das einfach weiter kocht. Wenn du das, je länger du das kochst, verändert sich die molekulare Struktur des Wassers. Und dadurch trinkt es mehr in die Gewebeschichten ein und in den interzellulären Raum.

Es befeuchtet also wieder. Wir wachen ja morgens auf und sind im Prinzip dehydriert. Und das wäre zum Beispiel eine ganz einfache Sache.

Und es gibt zum Beispiel für Leute, die jetzt sagen, okay, ich habe einen superstressigen Tag vor mir, ich weiß gar nicht, wie ich den überstehen soll. Dann könnten sie zum Beispiel einen Teelöffel Ghee in das heiße Wasser geben und ein bisschen Kardamom. Das hat ganz ausgleichende, beruhigende Wirkung.

Das vegetative Nervensystem kommt runter. Oder dass ich mich, bevor ich eben dann mir den Kaffee reinziehe, dass ich dann eben erst dieses Wasser trinke und vielleicht ein paar Atemübungen mache. Und schon hat man eine kleine ayurvedische Tagesroutine.

Und wenn es wirklich interessiert, dass er vielleicht mal so einen Online-Test macht, wo sind denn meine Doshas im Umgleich oder wer bin ich eigentlich und das verstehe. Und dann versuche mich mal ein bisschen damit zu beschäftigen.

[Nils Behrens] (53:26 - 53:39)
Ausgezeichnet. Und ansonsten, wie gesagt, immer nach Berlin kommen. Und man findet deine Praxis unter aschisch-transformation.de Und da gibt es ja auch noch ein paar weitere Informationen.

[Suyogi Gessner] (53:39 - 53:39)
Genau.

[Nils Behrens] (53:40 - 53:41)
Super. Ich sage vielen Dank für das Gespräch.

[Suyogi Gessner] (53:42 - 53:43)
Ja, vielen Dank. Hat super Spaß gemacht.

[Nils Behrens] (53:46 - 53:48)
Hast du eigentlich ein Lieblings-Supplement?

[Suyogi Gessner] (53:49 - 54:10)
Mein Lieblings-Supplement ist tatsächlich Magnesium. Magnesium, wenn du das jetzt mal aus der ayurvedischen Linse betrachten würdest, hat natürlich auch eine wunderbare Wirkung aufs vegetative Nervensystem. Es beruhigt und fährt runter.

Und deswegen finde ich geht nichts ohne Magnesium.

 

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