

Fit & Vital ab 40: Monica Meier-Ivancans Ernährungstipps für Frauen – was wirklich hilft
Ob Kapseln, Pulver, Tropfen oder Gummis – Nahrungsergänzungsmittel gibt es heute in den unterschiedlichsten Darreichungsformen. Jede Form bringt ihre eigenen Vor- und Nachteile mit sich: von Dosiergenauigkeit über Geschmack bis hin zu praktischen Aspekten wie Transport und Lagerung. Nils Behrens und Jason Raffington sprechen darüber, wie sich die einzelnen Formen unterscheiden und worauf es bei der Auswahl ankommt.
Kapseln – praktisch, genau dosierbar und vielseitig
Kapseln zählen zu den beliebtesten Darreichungsformen.
Vorteile:
- Leicht zu dosieren: Jede Kapsel enthält eine festgelegte Menge.
- Geschmacksneutral: Ideal bei Wirkstoffen mit intensivem Eigengeschmack (z. B. L-Carnitin).
- Schutz: Wirkstoffe sind vor Sauerstoff, Licht und Feuchtigkeit geschützt.
- Diskret und einfach unterwegs einzunehmen.
Nachteile:
- Manche Menschen haben Schwierigkeiten beim Schlucken.
- Begrenztes Füllvolumen – hohe Dosierungen erfordern mehrere Kapseln.
- Bei sensibler Verdauung können sich Kapseln manchmal nicht vollständig auflösen.
Praxis-Tipp:
Für Vielreisende sind Kapseln meist die erste Wahl, da Pulver oder Flüssigkeiten im Handgepäck oft problematisch sind.
Pulver – flexibel und ideal für höhere Dosierungen
Pulver sind besonders bei Sportlern und Menschen mit höherem Bedarf beliebt.
Vorteile:
- Flexible Dosierung, auch in Kombination mehrerer Wirkstoffe.
- Ideal, um größere Mengen (z. B. Kreatin, Taurin) einzunehmen.
- Über den Tag verteilt konsumierbar, ohne zusätzliche Kapseln zu schlucken.
Nachteile:
- Geschmack oft intensiv oder ungewohnt.
- Unterwegs weniger praktisch, insbesondere auf Reisen.
- Pulver können Feuchtigkeit ziehen oder sich schlecht auflösen.
Praxis-Tipp:
Pulver in Wasser oder Smoothies einrühren. Bei geschmacklich intensiven Präparaten helfen Beeren oder Zitronensaft, den Geschmack zu überdecken.
Liposomale Präparate – für höhere Bioverfügbarkeit
Liposomale Produkte verpacken den Wirkstoff in kleine Fettkügelchen (Liposome).
Vorteile:
- Hohe Bioverfügbarkeit durch direkten Transport in die Zelle.
- Schutz vor Abbau durch Enzyme im Verdauungstrakt.
- Praktisch in flüssiger Form einzunehmen.
Nachteile:
- Oft höherer Preis.
- Manche Produkte sind geschmacklich gewöhnungsbedürftig.
- Nicht für alle Wirkstoffe geeignet.
Praxis-Tipp:
Liposomale Präparate eignen sich besonders für Menschen mit sensibler Verdauung oder wenn eine schnelle Aufnahme wichtig ist.
Gummies – Supplements mit Spaßfaktor
Nahrungsergänzung in Gummiform erfreut sich wachsender Beliebtheit.
Vorteile:
- Leckere Einnahme, besonders für Kinder oder Menschen mit Schluckbeschwerden.
- Praktisch für unterwegs.
- Fördert die Regelmäßigkeit, da sie wie ein Snack wirken.
Nachteile:
- Oft geringere Wirkstoffmengen als Kapseln oder Pulver.
- Zusatzstoffe (Süßungsmittel, Aromen) können enthalten sein.
- Gefahr des „Naschens“ – man isst leicht zu viele.
Praxis-Tipp:
Ideal als Ergänzung im Alltag, aber keine alleinige Basisversorgung.
Bioverfügbarkeit & Dosierung – das Wesentliche im Blick
- Einnahmezeitpunkt: Für die meisten Supplements zweitrangig – wichtiger ist die tägliche Kontinuität.
- Fett- vs. wasserlöslich: Fettlösliche Vitamine (A, D, E, K) besser mit einer Mahlzeit einnehmen.
- Wirkverstärker: Kombinationen wie Vitamin C + Eisen oder Vitamin D + Magnesium erhöhen die Wirksamkeit.
- Dosierung: Individuelle Bedarfe variieren stark. Bluttests helfen, die passende Menge zu bestimmen.
- Überdosierung vermeiden: Besonders bei fettlöslichen Vitaminen Vorsicht walten lassen.
Take Aways
- Kapseln: präzise, praktisch, aber begrenztes Volumen.
- Pulver: flexibel, ideal für Sport & höhere Dosierungen, weniger praktisch unterwegs.
- Liposomale Präparate: sehr hohe Bioverfügbarkeit, aber preisintensiver.
- Gummies: leicht einzunehmen, besonders für Kinder und unterwegs, aber nur als Ergänzung.
- Kontinuität schlägt Timing – regelmäßige Einnahme ist entscheidender als die Tageszeit.
- Individuelle Dosierung ist wichtig – Bluttests schaffen Klarheit.
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Jason Raffington ist Health & Nutrition Coach und Senior Product Specialist bei Sunday Natural.
014 Kapseln, Pulver oder Gummis -Vor- und Nachteile der Darreichungsformen. Mit Jason Raffington
[Jason Raffington] (0:37 - 1:21)
Unsere Lebensmittel, wenn wir uns ganz normal ernähren, haben wir ja auch eine Kombination von Nährstoffen. Wenn ich jetzt Haferflocken esse, da ist Eisen drin, die esse ich mit Milch, da ist Calcium drin, da habe ich ein paar Nüsse drin, da ist Zink und Magnesium drin. Da sage ich ja auch nicht, iss jetzt erst die Haferflocken, zwei Stunden später nimmst du die Milch und zwei Stunden später nimmst du die Nüsse dazu, sondern ich esse das alles in einer Schüssel auf einmal.
Und der Körper kann die Nährstoffe trotzdem aufnehmen, weil es eben physiologische Dosen sind, es sind keine Hochdosen wie unser All-in-One. Da kommt auch die Frage häufig, wir haben da ja verschiedene Mineralstoffe drin, hemmen die sich nicht gegenseitig? Das ist die Antwort auf die Frage.
Also das sind Dosen, die sind nicht so hoch, da ist die Gefahr, dass die sich alle gegenseitig hemmen, gering.
[Nils Behrens] (1:22 - 2:34)
Herzlich willkommen zu Healthwise, dem Gesundheitspodcast präsentiert von Sunday Natural. Ich bin Nils Behrens und in diesem Podcast erkunden wir gemeinsam, was es bedeutet, gesund zu sein. Wir tauchen ein in Themen wie Medizin, Bewegung, Ernährung und emotionale Gesundheit. Immer mit einem weisen Blick auf das, was uns wirklich gut tut.
Die Darreichungsform und der Zeitpunkt der Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln spielt eine entscheidende Rolle für ihre Wirksamkeit und Verträglichkeit. Ob Kapseln, Tabletten, Pulver oder flüssige Formen, jeder hat spezifische Vor- und Nachteile, die den Aufnahmeprozess im Körper beeinflussen. Der optimale Einnahmezeitpunkt kann zudem variieren.
Diese und viele andere Fragen beantwortet mir mein heutiger Gast. Jason Raffington ist ein ausgewählter Health & Nutrition Coach. Darüber hinaus ist er unser Health, Education & Senior Product Specialist bei Sunday Natural.
Auf unserem Instagram-Account erklärt er uns regelmäßig, was wir schon immer über Supplements wissen wollten. Und das tut er auch heute. Und deswegen sage ich herzlich willkommen, Jason Raffington.
[Jason Raffington]
Hallo Nils, danke für die Vorstellung und ich freue mich auf das Gespräch.
[Nils Behrens]
Ja Jason, es ist tatsächlich so, die erste Frage ist ja immer die Sonntagsfrage. Und meine Frage dieses Mal ist, nimmst du an Sonntagen auch andere Supplements, als du in der Woche nimmst?
[Jason Raffington] (2:36 - 3:32)
Eigentlich nicht. Ich würde sagen, es kommt vielleicht darauf an, welche Art von Sport ich mache. Gehe ich zum Beispiel morgens direkt ins Gym, nehme ich in der Regel vorher Citrullin.
Oder trinke vielleicht einen Bulletproof Coffee mit ein bisschen Proteinpulver. Für die, die nicht wissen, was ein Bulletproof Coffee ist, das ist ein Kaffee, den mache ich in meiner French Press. Dann kommt ein bisschen MCT-Öl, ein bisschen Butter und ich mache noch ein bisschen Kakao rein.
Und dann wird das alles gemixt. Und ja, das gibt einfach richtig gut Energie. Der Kaffee boostet natürlich auch nochmal ein bisschen.
Aber wenn ich nicht ins Gym gehe, sondern vielleicht zum Bikram-Yoga, wie letzten Sonntag, das ist also Hot-Yoga bei 35 bis 40 Grad, ich bin mir nicht ganz sicher, dann nehme ich vorher Elektrolyte, weil man natürlich viel Wasser verliert beim Hot-Yoga. Und wenn ich zu Hause trainiere, dann nehme ich eigentlich vor dem Aufstehen nichts Besonderes ein, sondern erst nach dem Frühstück. Aber sonst nehme ich im Grunde eigentlich die gleichen Sachen, weil mein Körper braucht auch am Sonntag, was er auch an den anderen Tagen braucht.
[Nils Behrens] (3:33 - 4:01)
Ausgezeichnet. Vielen Dank für die ausführliche Antwort. Dann sprechen wir doch mal darüber, was wir eigentlich brauchen.
Wir wollen heute, haben wir das Thema Darreichungsformen. Das heißt also, es gibt ja Supplements in verschiedensten Formen. Ich bin ganz ursprünglich mal groß geworden mit so Multivitamin-Brause-Tabletten, die nehme ich zugegebenermaßen jetzt nicht mehr so häufig.
Aber auch die, glaube ich, sind mit in unserer Liste drin. Das heißt also, steigen wir doch mal ein und gehen noch mal darauf ein, was für Darreichungsformen es grundsätzlich im Bereich der Nahrungsergänzungsmittel gibt.
[Jason Raffington] (4:03 - 5:00)
Inzwischen gibt es wirklich eine riesige Palette. Also angefangen von Kapseln, die kennt wahrscheinlich jeder, Pulver, flüssige Produkte, dazu gehören dann liposomale Präparate, Tropfen, Öle, Sprays. Inzwischen gibt es auch sehr viele Gummis oder Functional Snacks.
Zum Beispiel Proteinriegel oder Proteinpudding. Also eigentlich, wenn man in den Supermarkt geht, da sieht man häufig irgendwelche Sachen und da steht ganz groß Protein drauf und das soll natürlich irgendwie suggerieren, dass es dann gesünder ist. Dann gibt es Badezusätze, wie zum Beispiel Magnesiumflakes.
Da bin ich persönlich ein großer Fan von, nach dem Sport, nach dem Muskelkater. Oder wenn man Muskelkater hat, dann ist so ein Magnesiumbad wirklich sehr entspannend. Dann gibt es Infusionen, verschiedene Tabletten, Plutschtabletten, Brausetabletten, Salben und Pflaster.
Es gibt wirklich sehr viel. Vielleicht gibt es auch was, was ich jetzt noch nicht genannt habe. All diese Darreichungsformen haben natürlich ihre eigenen Vor- und Nachteile.
Das hast du ja anfangs im Intro auch schon erwähnt.
[Nils Behrens] (5:00 - 5:10)
Wunderbar.
Ich glaube, es ist jetzt keine Überraschung, dass wir hier im Rahmen von Sunday Natural Podcast einmal mit den Kapseln beginnen. Lass uns doch mal darüber reden, warum sind die Kapseln eigentlich tatsächlich auch so beliebt?
[Jason Raffington] (5:12 - 6:58)
Ich habe das Gefühl, Kapseln sind wahrscheinlich die gängigste Form von Supplements oder wie sie halt eingenommen werden. Die haben natürlich einige Vorteile. Zum einen sind sie im Vergleich zu vielen Tabletten, die vielleicht so eine bisschen rauere Oberfläche haben, in der Regel glatt und dafür ein bisschen einfacher zu schlucken.
Es kommt natürlich auf die Person an. Es gibt einige Personen, die haben Probleme damit, Kapseln zu schlucken, vor allem auch ältere Menschen. Und es kommt auf die Größe der Kapseln an.
Die variieren natürlich auch. Kleine Kapseln sind in der Regel einfacher als große Kapseln. Und ein weiterer Vorteil ist, dass sie auch ein bisschen geschmacksneutraler sind als beispielsweise Pulver.
Weil viele Nahrungsergänzungsmittel haben halt einen natürlichen Eigengeschmack. Und wenn man jetzt in Pulver einnimmt, dann schmeckt man das natürlich stärker, als wenn es in der Kapsel verpackt ist. Ich denke da jetzt zum Beispiel an einige Aminosäuren.
Es gibt schwefelhaltige Aminosäuren, und die haben halt einen charakteristischen, etwas schwefligen Eigengeschmack. Und da sind dann Kapseln vielleicht ein bisschen angenehmer. Oder L-Carnitin beispielsweise.
Das hat einen typischen aminartigen, also ein bisschen fischigen Eigengeschmack. Und da ist es dann nicht so lecker, wenn man das Pulver einnimmt, sondern man nimmt dann eben Kapseln, und das macht das ein bisschen angenehmer. Zudem werden auch die Wirkstoffe natürlich durch die Kapseln ein bisschen geschützt, zum Beispiel vor Feuchtigkeit oder vor Sauerstoff oder vor Licht.
Und die Kapseln sorgen dann auch dafür, dass das Produkt wahrscheinlich ein bisschen länger haltbar ist, weil es eben nicht in Kontakt mit Feuchtigkeit oder zu viel Sauerstoff kommt. Man kann auch sagen, dass die Kapseln natürlich bei der Dosierung helfen. Man hat dann einfach eine genaue Menge, eine genaue Dosierung in dieser Kapsel.
Und wenn man ein Pulver nimmt beispielsweise, dann muss man es eben mit einem Dosierlöffel oder Teelöffel oder Esslöffel nochmal separat dosieren. Und das ist für manche dann auch nochmal extra Aufwand, den man vielleicht auch nicht betreiben möchte.
[Nils Behrens] (6:59 - 7:28)
Ich finde, ehrlich gesagt, dieser Punkt der Dosierung ist einer meiner Hauptgründe. Ich habe eine Zeit lang auch immer unser Vitamin D als Tropfen genommen. Ich meine, da kommen wir gleich noch drauf.
Aber ich hatte immer so dieses Gefühl, dass so ein Tropfen ist ja nicht ein Tropfen. Verstehst du, was ich meine? Also, dass ich immer so dachte, okay, ich soll mir einen Tropfen am Tag irgendwie draufgeben.
Und A, kam mir das immer wahnsinnig wenig vor im Vergleich zur Kapsel. Aber darüber hinaus habe ich auch immer dieses Gefühl gehabt, war der Tropfen heute jetzt genauso groß wie der Tropfen gestern? Also, ich finde dieses richtige Dosierungsthema tatsächlich schon echt einen wichtigen Aspekt.
[Jason Raffington] (7:29 - 9:23)
Ja, das stimmt. Also, klar, die Tropfengrößen können minimal variieren. Ich denke, letztendlich macht das keinen großen Unterschied.
Es ist nicht schlimm, wenn man dann jetzt mal bei Vitamin D zum Beispiel 500 oder 1000 Einheiten mehr an einem Tag nimmt und dann am nächsten Tag dafür vielleicht ein bisschen weniger. Also, ich glaube, das gleicht sich dann auch wieder aus. Das ist dann nicht so schlimm.
Aber Feedback, was wir von Kunden auch manchmal bekommen haben, ist, dass, wenn wir Empfehlungen mit einem Esslöffel oder einem Teelöffel geben, dann schreiben sie uns und sagen so, ja, ich habe drei verschiedene große Esslöffel zu Hause oder drei verschiedene große Teelöffel. Welcher ist denn jetzt der richtige? Da würde ich mir aber auch nicht so viele Gedanken machen, denn wie gesagt, wenn es jetzt ein bisschen mehr, ein bisschen weniger ist, ist das in der Regel bei diesen Produkten wie zum Beispiel bei Proteinpulver nicht schlimm.
Also, da würde ich mir keine Gedanken machen. Gezielte Freisetzung ist natürlich auch nochmal ein Punkt. Also, es gibt zum Beispiel Kapseln, die sich erst im Magen oder im Darm auflösen sollen.
Beispielsweise Probiotika, die haben dann magensaftresistente Kapseln. Also, die werden dann später freigesetzt. Das ist natürlich auch wichtig, damit der Wirkstoff einerseits dahin kommt, wo er hin soll und dann eben dort auch seine Wirkung entfalten kann.
Und man kann natürlich einen Haufen verschiedener Wirkstoffe in Kapseln verpacken. Das sind ja nicht nur Pulver, aber man kann auch ölige Substanzen oder Flüssigkeiten in Kapseln packen. Und dann würde ich auch sagen, es ist ein bisschen bequemer und ein bisschen diskreter, wenn ich jetzt zum Beispiel an unsere Omega-3-Tropfen denke.
Wenn ich jetzt angenommen im Büro sitze oder irgendwo unterwegs bin und meine Omega-3 einnehmen will, da ist eine Empfehlung bei einem Produkt 42 Tropfen. Und dann will ich jetzt nicht gerade irgendwie in einem vollen Büro sitzen und mir 42 Tropfen auf die Zunge tropfen lassen, sondern ich nehme lieber schnell eine Kapsel ein. Das macht es ein bisschen angenehmer, es geht ein bisschen schneller, es ist bequemer.
Und wir hatten eben im Vorgespräch auch das Thema, wo du erzählt hattest, dass du auf Reisen auch nicht so gerne Pulver mitnimmst und dass Kapseln eben ein bisschen angenehmer sind. Da kannst du einfach schnell einwerfen, die lassen sich leichter transportieren.
[Nils Behrens] (9:24 - 10:03)
Ich muss dazu eine kurze Geschichte erzählen. Ich habe mir zeitlang wirklich regelmäßig NMN zu mir genommen. Ich habe es bewusst immer in der Pulverform genommen.
Ich war sehr viel auf Reisen und dann ist mir dann am Flughafen dann tatsächlich die Situation passiert, dass meine Tasche rausgezogen wurde und dann ausgerechnet ist dieses diese Sagee mit dem NMN-Pulver leider explodiert oder beziehungsweise hat sich geöffnet und es sah wirklich aus, als hätte ich eine riesige Kokain- Explosion in meiner Aktentasche. Und das ist ganz ehrlich gesagt etwas, was man gerade auf Reisen und gerade am Flughafen nicht haben möchte. Also von daher Shoutout an die Kapseln.
Sie sind auf jeden Fall zum Reisen besser zu empfehlen als weißes Pulver.
[Jason Raffington] (10:04 - 10:45)
Sehe ich genauso. Und natürlich auch bei flüssigen Präparaten, wenn man auf Reisen ist, kann es auch schwierig sein, wenn man seine Supplements im Handgepäck mitnehmen will. Wenn man dann eben ein größeres Fläschchen hat, was mehr als, ich glaube, 100 Milliliter sind immer die Begrenzung, dann darf man es vielleicht auch gar nicht mitnehmen.
Aber wenn man dann eben Kapseln hat, die dann vielleicht auch mit Flüssigkeit gefüllt sind, das ist dann wahrscheinlich ein geringeres Problem. Also ja, da gibt es auf jeden Fall einige Vorteile. Ein letzter, der mir noch einfällt, ist, dass bei Kapseln häufig auch weniger Zusatzstoffe drin sind als bei Tabletten.
Also bei Tabletten braucht man dann wahrscheinlich eher Bindemittel oder andere Zusatzstoffe. Und Leute, die eben Wert auf Reinheit legen oder auf wenig Zusatzstoffe, für die sind Kapseln dann natürlich eine gute Wahl.
[Nils Behrens] (10:46 - 11:28)
Weil du es gerade nochmal so ansprichst, diese Tabletten oder vielleicht, ich nenne sie mal eher so eine Dragee-Form, ich weiß das noch, ich habe früher immer so Magnesium in so einer Dragee-Form dann genommen. Ich meine, A, da muss doch irgendwas dran sein, damit das eben halt so drageig wird und B, frage ich mich auch so, ich meine, bei dieser Kapsel, das hat ja jeder wahrscheinlich schon mal erlebt, dass man die auch sehr leicht aufmachen kann und das kann ich mir ja gut vorstellen, da löst sich dann, wir haben ja auch schon mal hier eine Schulung zum Thema Kapselmaterial gemacht, aber grundsätzlich ist ja die Kapsel sehr schnell aufgelöst und dann ist klar, dass dann eben halt das Pulver, dieses Magnesiumpulver, in dem Fall zum Beispiel, sich sehr schnell dann eben halt auch im Darm ausbreiten kann und dann, glaube ich, auch sehr gut verstoffwechselt werden kann. Das stelle ich mir tatsächlich vor, dass das bei so einem Dragee auch eher schwierig ist, oder?
[Jason Raffington] (11:29 - 12:17)
Das kann ich mir auch gut vorstellen, also es kommt natürlich auf die Tablette an, wie sie hergestellt wird, was da für Inhaltsstoffe drin sind, aber tendenziell lösen sich, denke ich, auch die Kapseln aus Zellulose, wie wir sie anbieten, dann relativ schnell auf, aber es kommt auch immer auf die Verdauungsleistung des Individuums an, also ich hatte tatsächlich auch mal ein Feedback von einer Kundin, die gesagt hat, dass sie eine Kapsel von uns eingenommen hat und die kam dann unverdaut auf der anderen Seite wieder raus und das war nicht mal eine magensaftresistente Kapsel, also das zeigt das, also ich nehme an, dass da einfach ein Fehler in der, oder eine mangelnde Verdauungsleistung die Ursache war, das passiert nicht häufig, aber scheinbar kann es passieren, aber ich denke, dass Kapseln da wahrscheinlich trotzdem nochmal leichter verdaulich sind als Tabletten, aber dann für diese Person wären dann vielleicht Tropfen eben besser geeignet.
[Nils Behrens] (12:17 - 12:28)
Vielleicht hat sie die Kapsel mit Bittersalz runtergespürt, man weiß es nicht. Wir wollen ja nicht nur über Vorteile jetzt hier reden, sondern wir sind ja hier ganz transparent und ein Aufklärungspodcast, von daher wollen wir auch mal über die Nachteile in dem Zusammenhang reden.
[Jason Raffington] (12:29 - 14:42)
Ja, natürlich gibt es auch Nachteile bei Kapseln, also es kommt immer darauf an, wie sie hergestellt werden, zum Beispiel kann ich mir gut vorstellen, dass bei einigen Anbietern Tabletten tendenziell günstiger sind, weil die eben günstiger in der Produktion sind. Dann wie auch schon erwähnt, Kapseln können für manche Personen auch schwer zu schlucken sein. Es gibt Leute, die kriegen sie nicht runter und ja, das ist von Person zu Person unterschiedlich und natürlich auch von der Kapselgröße abhängig, deshalb sind Kapseln nicht für jeden geeignet und was auch ein wichtiger Punkt ist, ist, dass Kapseln eben eine begrenzte Inhaltsmenge haben oder eine begrenzte Kapazität für Wirkstoffe und für größere Dosen von bestimmten Nährstoffen oder für komplexere Formulierungen müssen dann möglicherweise mehrere Kapseln eingenommen werden und das macht die Einnahme dann vielleicht auch ein bisschen unpraktisch oder ein bisschen unangenehm und wir hatten auch schon das Feedback von Kunden, dass sie zu viele Kapseln einnehmen müssen und dass sie sich wünschen, bestimmte Produkte dann eben auch in Pulverform bei uns kaufen zu können und andere haben sich auch schon beschwert und angemerkt, dass zum Beispiel in unserem All-in-One, also wir haben drei verschiedene All-in-One Präparate, das sind Multinährstoff Präparate mit verschiedenen Vitaminen, Mineralstoffen, Spurenelementen, Aminosäuren, dass in diesen All-in-Ones auch noch ein paar Inhaltsstoffe fehlen, obwohl es All-in-One heißt und dann wundern sie sich, ja es heißt All-in-One, aber es ist nicht wirklich alles drin, also da würde ich jetzt zuerst mal sagen, es gibt so viele Nährstoffe, man kann kein Produkt herstellen, was wirklich alles hat, also das ist schwierig und das ist unpraktisch und in unserem All-in-One, da fehlen beispielsweise Calcium und Kalium und das sind ja schon eigentlich eher so gängige Nährstoffe, wo man auch denkt, okay, das sollte doch eigentlich im All-in-One drin sein, aber der Grund ist der, dass Calcium beispielsweise hat ein Tagesmindestbedarf von 1000 Milligramm, also ein Gramm sollte man pro Tag mindestens zuführen und bei Kalium sind es 4 Gramm und wenn wir jetzt in diesem All-in-One beide Nährstoffe noch zuführen würden und in relevanten Mengen zuführen würden, dann würden die Kapseln riesengroß werden oder wir müssten extrem viele Kapseln einnehmen und das ist dann eben halt auch ein Nachteil von Kapseln, dass man eben eine begrenzte Menge an Wirkstoffen zuführen kann.
[Nils Behrens] (14:43 - 15:36)
Das fand ich ganz interessant, vielleicht auch mal eine kleine Anekdote dazu, bevor ich hier bei Sunday sozusagen eingetreten bin, hatte ich damals auch mal eine Zeit lang mal dieses All-in-One, ich finde grundsätzlich ein All-in-One zwischendurch immer mal zu nehmen gar nicht so schlecht, weil man dadurch natürlich auch viele Sachen auffüllt, die man sonst vielleicht mit Monopräparaten nicht so auffüllt, zumindest ist das bei mir so und da war ich ganz happy, als es dann das All-in-One-in-One one Capsule-a-Day rauskam und da dachte ich mega, dass die das jetzt hinbekommen haben, dass man nur eine Kapsel am Tag schlucken muss. Das, was ich ehrlich gesagt jetzt erst gelernt habe, seitdem ich hier bin, ist, dass da natürlich trotzdem wirklich viel weniger drin ist, das heißt also ich glaube, wir haben in dem All-in-One-in-One one Capsule-a-Day sind glaube ich 20 Mikronährstoffe drin, 20 verschiedene und in dem Premium All-in-One sind meines Wissens 60 drin, also das ist natürlich schon ein signifikanter Unterschied, also die Bandbreite ist einfach dann auch eine ganz andere.
[Jason Raffington] (15:37 - 16:34)
Genau, das stimmt. Ich glaube es sind 30 im All-in-One-in-One, aber müssen wir nochmal nachschauen. Aber das ist halt auch, weil wir für verschiedene Produktkategorien, also vielleicht sind es jetzt die All-in-Ones oder B-Vitamine oder Vitamin C, da bieten wir in jeder Kategorie verschiedene Produkte an, eben für verschiedene Bedarfssituationen.
Manche Leute wollen ein bisschen weniger supplementieren, die haben einen geringeren Bedarf oder denken, sie brauchen nicht so viel, weil sie schon viel über die Nahrung oder über andere Produkte einnehmen und für die ist dann vielleicht das One-a-Day geeignet, weil das nicht so hoch dosiert ist. Andere Leute denken vielleicht, sie haben einen höheren Bedarf und für diejenigen ist dann eben das All-in-One-Premium geeignet. Und das gleiche bei B-Vitaminen, da haben wir verschiedene B-Komplexe, ich glaube sieben Stück und die liegen alle in verschiedenen Dosierungen vor.
Und da muss man dann eben schauen, was jetzt für das Individuum die richtige Menge ist. Da versuchen wir einfach verschiedenen Bedarfssituationen gerecht zu werden, dass halt jeder wirklich das findet, was er oder sie braucht.
[Nils Behrens] (16:35 - 16:43)
Du hast jetzt auf deiner Nachteilliste tatsächlich auch den Wort langsame Freisetzung. Meines Wissens war das eben auch auf der Vorteilsliste. Was denn nun?
[Jason Raffington] (16:43 - 17:08)
Genau, also es kann sowohl ein Vorteil als auch ein Nachteil sein. Ich habe ja eben schon die Anekdote erzählt, dass für manche Leute eben die Verdauung dann doch nicht stark genug funktioniert oder gut genug funktioniert. Und dann können eben Kapseln auch ein Nachteil sein, wenn man dann eben die Kapseln nicht verdauen kann, die sie nicht auflösen und der Wirkstoff dann nicht freigesetzt wird.
Und für diese Personen könnte dann eben ein Pulver oder ein Präparat in Tropfenform vorteilhafter sein.
[Nils Behrens] (17:09 - 17:15)
Damit gibst du mir ja direkt die Vorlage für die nächste Dareichungsform, nämlich das Pulver. Welche Vor- und Nachteile haben wir denn da?
[Jason Raffington] (17:16 - 18:37)
Ja, ein bisschen habe ich es ja auch schon angeschnitten teilweise. Also es gibt Situationen, in denen Pulver ganz sinnvoll sind. Beispielsweise, wenn man eben keine Kapseln oder Tabletten schlucken kann oder will.
Aber auch, wenn man eben einen Wirkstoff zum Beispiel über den Tag verteilt einnehmen möchte. Ein Beispiel wäre hier Vitamin C oder auch Magnesium, weil man bei beiden nicht zu viel auf einmal einnehmen sollte, weil man dann Durchfall bekommen kann. Und da empfiehlt es sich, die Portionen, die Tagesdosis über den Tag zu verteilen.
Vor allem, wenn es eben höhere Dosen sind. Und persönlich nehme ich auch einige Präparate in Pulverform über den Tag verteilt ein. Und ich mache das in der Regel so, dass ich mir ein Glas in der Küche mit verschiedenen Pulvern anrühre morgens.
Aktuell nehme ich Glutamin, Citrullin und Creatin beispielsweise. Und immer wenn ich in die Küche gehe, dann trinke ich einfach einen Schluck. Und die Art der Einnahme führt dann eben zu einer konstanteren Zufuhr und belastet den Verdauungstag nicht so stark.
Und es erinnert mich auch immer daran zu trinken, weil ich immer dieses Glas in der Küche stehen sehe. Und generell ist man mit diesen Pulvern auch ein bisschen flexibler in der Dosierung. Vor allem ist es ideal für Leute, die viel Sport machen.
Die können jetzt einfach in ihre Shakes oder Sportgetränke mischen. Aber auch für Leute, die einen erhöhten Bedarf haben. Das habe ich ja vorhin auch schon angedeutet.
Leute, die einen Mangel haben und viele Kapseln einnehmen müssen. Das ist halt unangenehm. Und da kann man dann einfach mit Pulvern sich ein Getränk mischen.
Und das macht es viel, viel einfacher.
[Nils Behrens] (18:37 - 19:35)
Ich mache das ehrlich gesagt genauso. Ich habe ja netterweise auch bei unserem letzten Inside Sunday auch von Steffi so eine Glasflasche bekommen. Und für alle anderen, die ja auch dabei waren, haben die ja auch bekommen.
Diese Sunday-Glasflasche. Und die fülle ich mir morgens immer mit Wasser. Und da tue ich dann immer meinen Kreatin-Pulver rein.
Ich nehme immer drei bis fünf Gramm Kreatin. Alleine das wären ja in Kapseln, wären das ja auch schon vier bis sechs. Und dann habe ich zusätzlich eben halt auch noch das Thema Taurin, was für alle, die diesem Podcast folgen, eins meiner neuen Lieblingsthemen sind.
Und auch davon, wenn ich drei Gramm Taurin nochmal zunehmen würde, wären es ja auch nochmal sechs Kapseln. Das muss man sich immer einfach überlegen. Das sind dann eben halt nochmal zehn bis zwölf Kapseln, die ich weniger nehme, die ich jetzt einfach in meiner Sunday-Flasche so drin habe und über den Tag, genauso wie du. Also ich mache es auch. Ich halte davon mehr, es nicht auf einen Schluck dann diesen halben Liter auszutrinken, sondern es dann lieber über den Tag zu verteilen und dafür ist eben halt so eine Pulverform ausgezeichnet.
[Jason Raffington] (19:35 - 19:46)
Genau, das kann man eben sehr gut machen. Aber da kommt es natürlich auch darauf an, was du für einen Nährstoff einnehmen möchtest. Wie gesagt, der Geschmack kann natürlich da auch ein bisschen problematisch sein, je nachdem was man eben einnimmt.
[Nils Behrens] (19:48 - 19:50)
Taurin und Kreatin, völlig geschmacksneutral.
[Jason Raffington] (19:50 - 20:37)
Genau, das ist super. Kreatin finde ich auch echt praktisch, weil das schmeckt halt einfach nach nichts. Das Glutamin hat einen leichten Eigengeschmack, aber manchmal mache ich mir einfach auch noch einen Schuss Apfelessig rein und dann schmeckt man es sowieso nicht mehr.
Und wenn jemand mal ein Produkt hat, was einen starken Eigengeschmack hat, dann kann man natürlich auch den guten alten Nase-zu-Halte-Trick machen. Dann schmeckst du einfach nichts und dann schluckt man es schnell runter, dann trinkt man vielleicht was nach und das ist dann auch unproblematisch. Und ich finde, das ist besser als, dass man dann irgendwie auch ein Produkt setzt, was dann irgendwelche Geschmacksstoffe drin hat.
Weil so Süßstoffe, das braucht man eigentlich auch nicht. Und diesen natürlichen Geschmack maskieren, ja, da ist jeder wahrscheinlich so ein bisschen anders, aber ich verzichte lieber auf die Süßstoffe und habe dann halt mal kurz einen bisschen bitteren Geschmack, als dass ich dann jetzt einen Haufen Zusatzstoffe in meinem Pulver habe.
[Nils Behrens] (20:37 - 20:48)
Ja, oder je nachdem, was man nimmt. Also ich finde gerade bei Protein-Shakes, also wir haben ja glücklicherweise hier einen Mixer im Haus, da mache ich mir lieber ein paar Tiefkühlbeeren noch mit rein und dann kommt der Geschmack daher.
[Jason Raffington] (20:48 - 20:57)
Genau, das sehe ich genauso. Also ich finde, mit den Pulvern, da kann man auch sehr flexibel sein, das macht es einfacher und das ist dann halt eben auch nochmal ein Vorteil zu den Kapseln.
[Nils Behrens] (20:58 - 21:00)
Gut, dann kommen wir doch mal zu den Nachteilen.
[Jason Raffington] (21:01 - 21:34)
Ja, teilweise habe ich es auch schon angedeutet, der Geschmack, manchmal sind es Zusatzstoffe wie Süßstoffe und hatten wir ja eben auch schon. Es ist ein bisschen unpraktischer unterwegs, wenn man dann auf Reisen ist und dann auf einmal einen Haufen weißes Pulver in seiner Reisetasche hat. Das kommt nicht so gut, vor allem am Flughafen.
Aber sonst, ja, das ist natürlich auch sehr individuell. Manche Leute verreisen auch gerne mit Pulvern. Ich finde es persönlich ein bisschen unpraktisch, weil es dann eben auch wirklich in der Tasche aufgehen kann und mit den Kapseln hast du dann eben einfach einen schnelleren und einfacheren Zugang dazu.
[Nils Behrens] (21:36 - 21:54)
Sehr gut, ich würde dann einfach mal zur nächsten Darreichungsform gehen und ich habe lange gebraucht, um überhaupt dieses Wort stolperfrei auszusprechen, die liposomalen Darreichungsformen. Vielleicht magst du einmal vorab erzählen, was ist denn eigentlich eine liposomale Darreichungsform?
[Jason Raffington] (21:55 - 22:54)
Ja, das ist spannend. Bei liposomalen Formulierungen geht es im Grunde darum, den Wirkstoff, nehmen wir jetzt mal zum Beispiel Vitamin C, also nicht nur in den Körper oder das Blut, sondern direkt in die Zelle zu befördern. Und bei diesen liposomalen Produkten handelt es sich, oder bei diesen Liposomen handelt es sich, vereinfacht gesagt, um sehr kleine Bläschen oder Fettkügelchen und die bestehen aus einer Doppellipidschicht, ähnlich wie bei unseren Zellmembranen.
Und in diese Bläschen eingeschlossen befindet sich dann der Wirkstoff, zum Beispiel Vitamin C. Und liposomale Nahrungsergänzungsmittel haben einige Vorteile, zum Beispiel, dass sie eben die normalen Aufnahmemechanismen über aktive Transporter, die eben auch Kofaktoren und Energie benötigen, umgehen können. Und zwar, weil die Liposomen direkt in den Blutkreislauf gelangen und dann mit der Zellwand oder der Zielzelle verschmelzen können.
Und dann geben sie den Wirkstoff in das Innere ab. Und diese Liposomen sind auch, die schützen den Wirkstoff auch.
[Nils Behrens] (22:54 - 23:23)
Entschuldige, ich habe es ehrlich gesagt, ich muss jetzt hier nochmal nachfragen. Vielleicht haben es alle anderen schon verstanden, ich habe es noch nicht ganz verstanden. Das heißt also, der Wirkstoff ist in dieser Doppelfettzelle dann eingeschlossen oder in diesen Doppelbläschen sozusagen.
Dann trinke ich den ja üblicherweise. Aber wann dockt der genau wo an? Das heißt also, normalerweise geht ja alles erstmal in den Magen, dann geht es in den Dünndarm, dann geht es in den Dickdarm.
An welcher Stelle ist denn jetzt sozusagen, dass diese Andock-Situation entsteht?
[Jason Raffington] (23:24 - 24:26)
Genau, also man kann die Liposomen oder das Getränk, das ist ja in flüssiger Form in der Regel, kann man schon im Mund für ein paar Sekunden im Mund lassen. Das kann dann auch schon teilweise über die Mundschleimhaut aufgenommen werden. Aber man schluckt es dann in der Regel und dann geht es in den Verdauungstrakt in den Dünndarm und wird dann über die Darmschleimhaut direkt aufgenommen.
Und zwar nicht über die gewöhnlichen Transporter, wie das jetzt bei Vitamin C beispielsweise in der Regel funktioniert, sondern es geht dann über die Darmschleimhaut in den Blutkreislauf und von dort kann es dann eben leichter in die Zellen überall im Körper gelangen. Das heißt, es erhöht dann dementsprechend wahrscheinlich die Bioverfügbarkeit? Genau, weil normalerweise im Rahmen der Verdauung oder des Verdauungsprozesses verlieren wir dann manchmal eben auch ein bisschen von dem Wirkstoff oder es wird nicht alles aufgenommen oder Transporter sind überlastet.
Wenn wir jetzt zum Beispiel zu viel Vitamin C auf einmal einnehmen oder generell zu viele Nährstoffe, die den gleichen Aufnahmemechanismus haben, dann haben wir eine geringere Aufnahme von diesem Wirkstoff. Und mit den Liposomen oder mit den liposomalen Produkten haben wir eben einen anderen Aufnahmemechanismus und deshalb ist die Bioverfügbarkeit höher.
[Nils Behrens] (24:27 - 24:38)
Würdest du denn sagen, also ich glaube jeder, der dann das Wort Fett hört, wird dann erstmal einen kleinen Augenblick nervös. Hat das theoretisch, also hat das Kalorien? Also wahrscheinlich schon, oder?
[Jason Raffington] (24:39 - 24:51)
Puh, das ist eine gute Frage. Das ist was, worüber ich mir jetzt ehrlich gesagt noch nie Gedanken gemacht habe.
[Nils Behrens]
Weil zu wenig ist, meinst du?
[Jason Raffington]
Ich glaube es ist einfach, ich glaube nicht, dass das jetzt eine relevante Menge an Kalorien hat.
[Nils Behrens] (24:51 - 25:19)
Ja, ich denke immer so ein bisschen an mein Intervallfasten, ob ich mein Intervallfasten damit unterbreche, aber wahrscheinlich ja nicht, oder?
[Jason Raffington]
Das ist immer die Frage, bricht irgendetwas mein Fasten? Würde ich jetzt nicht denken.
[Nils Behrens]
Wie gesagt, das Fett, weil man sagt ja auch immer, dass angeblich der Bulletproof Coffee auch das Intervallfasten nicht unterbricht, was ich ja interessant finde aufgrund der Kaloriendichte, aber wahrscheinlich wird Fett da besser verarbeitet. Nehmen wir einfach mal an Pro-Liposomal.
[Jason Raffington] (25:19 - 26:34)
Ja, also ich glaube es kommt auch immer darauf an, wie man das Fasten definiert, weil manche Leute sagen, du brichst dein Fasten, sobald du irgendetwas außer Wasser zu dir nimmst, sogar Tee. Andere sagen, solange es dein Insulinspiegel nicht erhöht, also solange es dein Blutzucker nicht erhöht und dadurch dein Insulin nicht ansteigt, ist es unproblematisch und ich denke deshalb ist der Bulletproof Coffee auch für viele in Ordnung. Also ja, aber wenn du sagst, sobald du Kalorien zu dir führst, brichst du dein Fasten, dann sind die Präparate wahrscheinlich nicht geeignet, weil wahrscheinlich ist da eine sehr geringe Menge an Kalorien enthalten, aber wie du schon sagst, viele Leute machen vielleicht große Augen, wenn sie Fett hören, nur nochmal sagen, Fett ist ja natürlich nicht schlecht.
Wir brauchen Fett und vor allem hier in diesen Liposomen, da ist ein großer Teil tatsächlich auch Phosphatidylcholine, was auch ein sehr wichtiger Wirkstoff ist und zum Beispiel unsere Zellmembranen bestehen zum Großteil aus Phosphatidylcholine und gleichzeitig ist das auch ein wichtiger Vorläufer für einen wichtigen Neurotransmitter und zwar das Acetylcholine und der spielt eine Rolle in der Übertragung von Nervenimpulsen beispielsweise, also wenn wir unsere Muskeln kontrahieren oder bewegen wollen und ich würde sagen, diese liposomalen Präparate, die haben einfach einen Haufen Vorteile, vor allem natürlich die Bioverfügbarkeit, aber wegen dem Fettgehalt, da würde ich mir jetzt keine Sorgen machen.
[Nils Behrens] (26:35 - 26:55)
Du hast ja auf deiner Liste hier auch nochmal den Punkt Schutz der Wirkstoffe, das fand ich ganz interessant, ehrlich gesagt, weil natürlich denkt man jetzt erstmal so, dass eine Kapsel so einen Wirkstoff doch auch viel besser schützen würde, aber diese Doppelfettmembran oder diese Doppelmembran scheint da auch sehr effizient zu sein.
[Jason Raffington] (26:55 - 27:32)
Genau, also die Liposomen schützen dann eben auch den Wirkstoff vor Abbau oder Zersetzung, zum Beispiel durch Enzyme und deshalb kommt der Wirkstoff dann eben auch im Darm an und wird dann aufgenommen, also da braucht man natürlich eine gute Stabilität der Liposomen, man kann, denke ich, auch nicht alles in Liposomen verpacken, es kommt dann auch immer darauf an, was der Wirkstoff drin ist und was der für eine Größe hat, also ich denke, zu große Moleküle kann man jetzt nicht in Liposomen verpacken, das wäre dann instabil, zum Beispiel Aminosäuren oder Peptide oder ganze Proteine, ich glaube, das geht dann nicht, also da muss man dann auch gucken, welchen Wirkstoff man jetzt letztendlich verpacken will.
[Nils Behrens] (27:33 - 27:56)
Sehr gut, dann gehen wir doch mal weiter in die Kategorie der Nahrungsgummis, jetzt mal ernsthaft, also ich, so ganz ernst nehmen kann ich sie immer noch nicht, also für mich, ich bin, es gab mal ganz kurz Zeit von Haribo, gab es mal so ein Produkt, was auch so mit irgendwelchen Vitaminen aufgepeppt war, dann gibt es, glaube ich, auch von Nimm2 gibt es auch irgendwelche Vitamingummis und so, für mich bleibt das immer irgendwie Süßigkeiten.
Siehst du es auch so oder siehst du es anders?
[Jason Raffington] (27:57 - 28:28)
Also es ist eine gute Alternative zu herkömmlichen Produkten, aber ich würde trotzdem sagen, es ersetzt jetzt keine Kapseln und keine Pulver, weil letztendlich, es ist ein Snack, es ist irgendwie, es macht Spaß und hat natürlich dann auch ein paar Vorteile, es schmeckt gut, es ist einfach in der Einnahme und Leute haben dann auch irgendwie Lust drauf, man hält sich auch vielleicht eher an die Einnahmen, also man sieht es dann da stehen und denkt so, ah ja, das nehme ich jetzt, das schmeckt ja ganz lecker und ich tue mir gleichzeitig auch was Gutes und ich glaube, dafür ist es halt eigentlich ein ganz gutes Produkt.
[Nils Behrens] (28:28 - 28:55)
Dazu habe ich aber eine Erfahrung nochmal gemacht, wir haben ja die Ashwagandha-Gummis gar nicht, ich glaube, die sind auch relativ neu tatsächlich und die standen dann so auf meinem Schreibtisch und hatte ich dann so irgendwie gegen ich glaube 17 Uhr hatte ich dann irgendwie so das Gefühl, so Mensch, so ein kleiner Gummi wäre jetzt irgendwie gar nicht so schlecht und habe davon, ich glaube, vier Stück sind erlaubt, diese vier auch gegessen, holy, also wirklich, ich musste um halb neun, neun, da habe ich es nicht mehr ausgehalten, musste ganz dringend ins Bett gehen. Was scheint da drin zu sein, dass es dann doch funktioniert?
[Jason Raffington] (28:56 - 29:38)
Ja, also ich denke schon, dass die funktionieren können und ich meine, wir haben da sehr viele verschiedene, also nicht sehr viele, ich glaube fünf, sechs verschiedene und die haben da schon ihre Berechtigung, also man kann da auf jeden Fall seinen Nährstoffspiegel so ein bisschen pushen. Ich glaube, die Vitamin C-Gummis haben pro Gummi 40 Milligramm und wenn wir wissen, dass der Tagesmindestbedarf bei 80 Milligramm liegt, dann nimmt man zwei und dann hast du den Mindestbedarf gedeckt und viel mehr würde ich jetzt wahrscheinlich auf einmal auch nicht nehmen, weil wir wissen, Vitamin C, wenn man zu viel auf einmal einnimmt, kann eben auch zu Durchfall führen und da muss man sich dann eben auch ein bisschen zügeln, weil die schmecken dann natürlich lecker und man denkt, man tut sich was Gutes, aber man sollte dann natürlich trotzdem aufpassen und jetzt nicht auf einmal das halbe Glas auf einmal essen.
[Nils Behrens] (29:38 - 30:23)
Also mein Favorite, kann ich an dieser Stelle nochmal sagen, sind nicht die Vitamin C, sondern die Vitamin C plus Zink und da sehe ich es nämlich genauso wie du, weil man ja gelernt hat, dass man es über den Tag verteilt nimmt und da finde ich so, wenn man die auf dem Schreibtisch stehen hat und dann immer mal zwischendurch einen nimmt, dann hat man da wirklich eine ganz gute Grundversorgung. Also von daher, von meiner anfänglichen Skepsis merke ich gerade, Eisen nehme ich auch und ab und zu auch den Guarana, also ich nehme mehr von den Gummis, als mir gerade so bewusst wird. Also von daher sind die schon nicht so schlecht.
Aber gut, ich finde das, was du hier auf deiner Liste auch so drauf stehen hast, also ich finde insbesondere das Thema Kinder, ältere Menschen, Leute mit Schluckbeschwerden und insgesamt ist einfach in den Tagesablauf zu integrieren, ich glaube dafür sind sie auf jeden Fall eine gute Geschichte.
[Jason Raffington] (30:24 - 31:18)
Genau, es ist einfach noch eine gute Ergänzung und etwas, was man noch in seinem Repertoire haben kann. Es sollten dann vielleicht nicht nur die Gummis sein, aber zum Beispiel auf Reisen kann ich mir das gut vorstellen. Stell dir vor, du bist mit Kindern unterwegs und die quengeln und wollen irgendwie was Süßes und dann gibst du denen halt na gut, ein Gummi wird wahrscheinlich nicht ausreichen, dann wollen sie wahrscheinlich doch mehr, aber es ist trotzdem was, was dann eben auch für Kinder ganz angenehm ist.
Weil Kinder schlucken in der Regel nicht gerne Kapseln und die Pulver schmecken nicht. Also das hat auf jeden Fall seine Vorteile, aber wie alles hat es dann auch seine Nachteile. Also je nachdem, wo man die kauft, es gibt ja viele Gummis oder solche ähnlichen Produkte auf dem Markt, was auch jetzt Nimm2 erwähnt oder Haribo, ohne die jetzt irgendwie schlecht machen zu wollen, aber sowas hat natürlich dann auch häufig noch andere Inhaltsstoffe oder mehr Zucker und das muss man auch einfach im Hinterkopf behalten, dass da dann eben nicht nur dieser tolle Nährstoff Vitamin C oder Zink oder so drin ist, sondern eben auch andere Sachen, die man dann in Exzess halt eigentlich auch nicht einnehmen will.
[Nils Behrens] (31:20 - 31:32)
Okay, dann kommen wir von den Exzessen jetzt mal zu der Bioverfügbarkeit, weil das ist ja immer wieder ein Thema, was sehr viel diskutiert wird, so nach dem Motto, es kommt zu wenig in der Zelle an. Das heißt, wie können wir denn die Bioverfügbarkeit verbessern?
[Jason Raffington] (31:33 - 34:25)
Ja, da gibt es natürlich verschiedene Möglichkeiten und da würde ich zuerst mal sagen, klar, es gibt verschiedene Darreichungsformen, die vielleicht tendenziell ein bisschen bessere Bioverfügbarkeit haben als andere, zum Beispiel wie die eben erwähnten liposomalen Präparate, aber das heißt nicht, dass das jetzt unbedingt die besten sind. Man kann natürlich auch andere Produkte einnehmen, die auch eine gute Bioverfügbarkeit haben und für viele stellt sich dann auch immer die Frage, okay, wann nehme ich denn jetzt ein Produkt ein, um es bestmöglich aufnehmen zu können? Und da fragen wir dann immer, ja, welche Tageszeit ist denn jetzt optimal?
Und ich würde sagen, bei den meisten Nahrungsergänzungsmitteln ist die Tageszeit tatsächlich gar nicht so relevant und natürlich gibt es ein paar Ausnahmen, zum Beispiel, dass man jetzt Koffein, also koffeinhaltige Supplements werden zum Beispiel im Sport gerne verwendet. Die sollten natürlich nicht unbedingt abends eingenommen werden, weil das dich dann wach macht, deinen Schlaf stört und dann hast du eigentlich keinen Benefit davon. Und das gleiche gilt für andere anregende Nährstoffe, die jetzt den Energiestoffwechsel anregen.
Anderes Beispiel, Melatonin sollte jetzt vielleicht auch nicht unbedingt morgens oder mittags eingenommen werden, weil es dich dann eben auch müde machen kann. Aber abgesehen davon gibt es eigentlich wenige feste Regeln, würde ich sagen. Und man könnte zum Beispiel sagen, ja, Vitamin D nimmt man vielleicht eher tagsüber, weil das physiologischer ist, das ist typischer.
Der Körper produziert Vitamin D, wenn die Sonne scheint. Also würde ich jetzt meinen Vitamin D vielleicht nicht nachts einnehmen. Aber das heißt nicht, dass der Körper es nachts nicht auch verarbeiten kann.
Also das heißt nicht, dass es dann auf einmal nicht funktioniert. Man könnte auch sagen, dass man fettlösliche Nährstoffe gegebenenfalls eher um die Mittagszeit einnimmt, zum Mittagessen, weil da die Verdauungsleistung oder die Produktion von Magensäure und Pankreasenzym am höchsten ist. Und da könnte man sagen, ja, dann nehme ich vielleicht meine fettlöslichen Vitamine, Vitamin A, D, E, K, vielleicht noch Omega 3, vielleicht noch Q10, nehme ich um die Mittagszeit.
Aber das heißt nicht, dass wir es abends nicht auch verarbeiten können. Also der Körper ist schon intelligent und er sagt nicht, okay, jetzt ist 5 Uhr, jetzt kannst du all diese Supplements nicht mehr einnehmen, jetzt nehme ich die nicht mehr auf. So funktioniert das nicht.
Also es gibt so ein paar grobe Regeln zur Orientierung. Zum Beispiel sagt man auch, Zink wird abends besser vertragen. Aber sonst würde ich mir bezüglich der Einnahmezeit nicht zu viele Gedanken machen.
Es ist viel wichtiger, auf Kontinuität zu achten. Es ist viel wichtiger, ein Produkt längerfristig regelmäßig einzunehmen. Und ob ich das jetzt einmal morgens einnehme und einmal nachmittags und dann doch mal vorm Schlafen gehen, ist dabei nicht so wichtig.
Dann kann man natürlich auch gucken, okay, was ist fett- und was ist wasserlöslich. Wir haben eben die fettlöslichen schon aufgezählt. Wasserlösliche Nährstoffe sind zum Beispiel Vitamin C oder die B-Vitamine.
Die braucht man nicht zum Essen einnehmen. Wobei ich Vitamin C tendenziell auch zum Essen empfehlen würde, weil das ist ja eine Säure, die Ascorbin-Säure. Und vor allem bei empfindlichen Menschen kann das eben auch die Schleimhäute im Verdauungstrakt reizen.
Und da eignet sich dann eben auch die Einnahme zum Essen.
[Nils Behrens] (34:25 - 34:35)
Ich habe tatsächlich das Gefühl, dass hohe Zinkdosis, also das, was du schon sagst, wenn ich das morgens auf nüchternen Magen nehme, dass das mir auch nicht gut bekommt. Das habe ich jetzt mittlerweile auch so ein bisschen rausgefunden für mich.
[Jason Raffington] (34:36 - 35:15)
Ja, Zink auf nüchternen Magen, das ist schwierig. Ich habe das auch auf die harte Tour gelernt, als ich noch jung und naiv war, vor circa zwei Jahren. Da habe ich mal 50 Milligramm Zink auf einmal eingenommen.
Ich glaube, das war auch nüchtern. Und da war mir einfach extrem schlecht hinterher. Und das ist nicht untypisch.
Das heißt nicht, dass man abends nicht auch irgendwie negativ darauf reagieren kann. Tendenziell sagt man es mit besser vertragen. Aber sollte das auftreten, also Übelkeit nach Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln, sei es Zink, sei es Eisen, dann sollte man es einfach doch zu einer Mahlzeit einnehmen.
Das ist wichtiger, als dass man sich dann da durchquält und wochenlang einfach mit Übelkeit zu kämpfen hat.
[Nils Behrens] (35:15 - 35:24)
Ich nehme mittlerweile wirklich fast alles immer zur Mahlzeit, also unmittelbar in der Mahlzeit. Gibt es irgendwas, wo du sagen würdest, nee, das ist nüchtern wirklich viel, viel sinnvoller?
[Jason Raffington] (35:26 - 36:27)
Naja, es gibt immer mal so Empfehlungen. Also häufig wird auch empfohlen, die Mineralstoffe wie Eisen, Calcium, Zink, Magnesium nüchtern einzunehmen. Aber wie gesagt, es ist wichtiger, dass man es gut verträgt und längerfristig einnimmt.
Und es kann sein, wenn man Mineralstoffe zum Essen einnimmt, dass es da vielleicht zu Aufnahmehemmungen kommt. Vor allem, wenn man jetzt zum Beispiel diese Mineralstoffe in Kombination mit Kaffee oder grünem Tee einnimmt. Aber in der Regel ist dann die Aufnahme nicht gleich null.
Also viele Leute denken dann immer, der Wirkstoff verpufft dann und man nimmt absolut gar nichts auf und hat nichts davon. Aber das ist ja in der Regel nicht so. Also ja, vielleicht bilden dann die Mineralstoffe ein paar Komplexe mit den Oxalaten oder mit den Tanninen aus dem Tee oder aus dem Kaffee.
Aber trotzdem nimmt man natürlich immer noch ein bisschen auf. Und wenn es eben in deinen Tagesplan reinpasst, wenn du deine Supplements zum Beispiel nur zum Frühstück einnehmen kannst, weil du dann den ganzen Tag unterwegs bist und sie nicht mitschleppen willst, aber auch deinen Kaffee trinken willst, dann würde ich sagen, ja, dann nimm sie trotzdem zum Frühstück ein. Das ist besser als nicht, also sie nicht einzunehmen.
[Nils Behrens] (36:27 - 36:33)
Du sprichst ja auch davon, dass es gewisse Stoffe gibt, die die Aufnahme hemmen können. Was wäre das denn zum Beispiel?
[Jason Raffington] (36:34 - 38:26)
Ja, wie gesagt, also es könnten eben Sachen, also Polyphenole beispielsweise sein aus Kaffee oder aus Tee. Und man sagt ja häufig auch, dass sich die Mineralstoffe gegenseitig in der Aufnahme behindern. Also dass man jetzt Eisen, Calcium, Zink, Magnesium, Selen, dass man die alle nicht gleichzeitig einnehmen sollte.
Und das kommt daher, weil diese Mineralstoffe eben den gleichen Aufnahmemechanismus haben. Also die werden über den gleichen Transporter häufig aufgenommen. Und man denkt dann, wenn eben zu viele gleichzeitig eingenommen werden, dann ist dieser Transporter überlastet und die Aufnahme hemmt sich.
Und man nimmt die Nährstoffe nicht auf. Aber auch hier natürlich ist es da nicht gleich null. Die Aufnahme ist da nicht gleich null, sondern gegebenenfalls nimmt man dann von manchen Nährstoffen ein bisschen weniger auf.
Aber man muss auch ganz ehrlich sagen, in unseren Lebensmitteln, wenn wir uns ganz normal ernähren, haben wir ja auch eine Kombination von Nährstoffen. Wenn ich jetzt Haferflocken esse, da ist Eisen drin. Die esse ich mit Milch, da ist Calcium drin.
Da habe ich ein paar Nüsse drin, da ist Zink und Magnesium drin. Da sage ich ja auch nicht, iss jetzt erst die Haferflocken, zwei Stunden später nimmst du die Milch und zwei Stunden später nimmst du die Nüsse dazu, sondern ich esse das alles in einer Schüssel und auf einmal. Und der Körper kann die Nährstoffe trotzdem aufnehmen, weil es eben physiologische Dosen sind.
Es sind keine Hochdosen. Also wenn jetzt jemand einen sehr starken Eisenmangel hat oder einen sehr starken Zinkmangel, dann würde ich sagen, okay, nimm die beiden nicht gleichzeitig hochdosiert ein, weil dann ist vielleicht dieser Transporter überlastet. Dann lass vielleicht zwei Stunden Zeit dazwischen, vielleicht auch drei Stunden.
Weil Eisen und Zink hochdosiert gleichzeitig einzunehmen, ist sowieso nicht gut, weil dann wird dir extrem schlecht werden. Also das würde ich generell auch nicht empfehlen. Aber wenn man jetzt so ein Multi hat, wie unser All-in-One, da kommt auch die Frage häufig.
Wir haben da ja verschiedene Mineralstoffe drin. Hemmen die sich nicht gegenseitig? Das ist die Antwort auf die Frage.
Also das sind Dosen, die sind nicht so hoch. Da ist die Gefahr, dass die sich alle gegenseitig hemmen, gering. Und deshalb muss man sich da nicht so große Gedanken machen.
[Nils Behrens] (38:27 - 38:32)
Du sprichst ja auch von sogenannten Wirkverstärkern. Magst du mal kurz aufklären, was sind denn Wirkverstärker?
[Jason Raffington] (38:33 - 41:07)
Also da haben bestimmt viele von uns auch schon so ein paar von ein paar gehört. Zum Beispiel weiß man inzwischen, dass die Aufnahme von Kurkuma oder Kurkumin, was generell eine sehr schlechte Bioverfügbarkeit hat, zum Beispiel durch Piperin erhöht werden kann. Hier würde ich aber auch noch anmerken, dass viele Leute vor allem mit einer empfindlichen Verdauung Piperin auch nicht so gut vertragen.
Das kann auch die Schleimhäute ein bisschen reizen. Aber inzwischen gibt es sehr viele verschiedene Kurkuma-Präparate, die auf eine bestimmte Art und Weise hergestellt werden, um denen trotzdem eine sehr gute Bioverfügbarkeit zu geben, aber die kein Pipirin enthalten. Ein anderes Beispiel sind Eisen und Vitamin C.
Vitamin C erhöht die Aufnahme von Eisen. Dann werden Omega-3-Präparate häufig auch mit Vitamin E angeboten, weil das Vitamin E schützt dann auch das Omega-3 vor Oxidation und das sorgt dann eben dafür, dass mehr gutes Omega-3 übrig bleibt. Bei Vitamin D ist es zum Beispiel Magnesium.
Die meisten denken, man muss Vitamin D mit K2 einnehmen, weil das Vitamin D sonst nicht wirkt, aber das ist nicht so. Man kann Vitamin D auch ohne K2 einnehmen, aber die Sache ist die, dass Vitamin D die Aufnahme von Kalzium im Darm erhöht und das Vitamin K2 sorgt dann dafür, dass das Kalzium dorthin transportiert wird, wo es hingehört und sich nicht in den Arterien ablagert. Also das Vitamin D wirkt auch ohne K2, aber trotzdem sollte man auf eine ausreichende K2-Versorgung achten.
Magnesium hingegen, das brauchen wir, damit unser Vitamin D in die aktive Hormonform umgewandelt werden kann. Das heißt, wenn wir einen Magnesiummangel haben und hochdosiertes Vitamin D einnehmen, kann es auch sein, dass unser Vitamin D-Spiegel nicht ansteigt, weil wir eben das Vitamin D nicht umwandeln können. Also da empfiehlt es sich häufig dann, vor allem bei Hochdosen, Vitamin D mit Magnesium zu kombinieren.
Ein letztes Beispiel vielleicht noch Kollagen und Vitamin C. Das nimmt man auch gerne zusammen, weil der Körper für die Kollagensynthese eben auch Vitamin C braucht. Und vielleicht noch eine kleine Anmerkung zu Kollagen, weil ich das auch interessant finde, weil viele Leute denken, sie nehmen Kollagen ein, das nehmen wir dann auf und dann wird dieses Kollagenprotein direkt zum Beispiel in unsere Haare, in unsere Nägel, in unsere Zähne, in unsere Knochen eingebaut.
Kollagen ist ja ein Protein, ein Strukturprotein, aber so funktioniert das natürlich nicht. Wir nehmen das Kollagen auf und wie es eben in unserer Verdauung so ist, werden Proteine runtergebrochen in Aminosäuren und dann werden diese Aminosäuren aufgenommen über Transporter und die werden dann später erst wieder zusammengesetzt und unser Körper entscheidet, ob er daraus jetzt Kollagenstrukturen macht oder nicht. Und für diesen Aufbauprozess braucht er dann eben auch Vitamin C.
Also die Einnahme von Kollagen und Vitamin C ergänzt sich eben auch sehr gut.
[Nils Behrens] (41:08 - 41:18)
Deswegen hat das mit den Haaren auch bei uns beiden nicht so gut geklappt, würde ich sagen.
[Jason Raffington]
Genau, das habe ich leider auch erst vor kurzem gelernt.
[Nils Behrens]
Gut, dann gehen wir noch mal weiter auf das Thema Dosierung.
Wie dosiere ich das richtig?
[Jason Raffington] (41:20 - 42:45)
Ja, Dosierung ist auch immer ein spannendes Thema. Also hier würde ich tatsächlich als allererstes immer empfehlen, einfach mal die Nährstoffspiegel bestimmen zu lassen, weil das machen tatsächlich die wenigsten von uns. Aber nur so weiß man auch wirklich genau, was man denn eigentlich braucht.
Also man sagt gerne messen, machen, messen. Das heißt, wir messen zum Beispiel im Blut, wir schauen uns unsere Mineralstoffe an, wie viel haben wir im Blut oder wie viel haben wir in den Zellen und dann sehen wir, was müssen wir ergänzen, über welchen Zeitraum. Dann haben wir am besten einen qualifizierten Therapeuten oder eine Therapeutin zur Seite, die uns dann Dosierempfehlungen gibt, die für uns, ja, für unseren Bedarf angemessen sind.
Und dann nehmen wir das für ein paar Monate und dann messen wir noch mal. Zum Beispiel mache ich das gerne am Anfang des Jahres. Ich habe da verschiedene Nährstoffe bestimmen lassen.
Dann wusste ich, okay, da brauche ich ein bisschen mehr, da bin ich ganz gut versorgt. Und dann habe ich jetzt entsprechend supplementiert, circa ein halbes Jahr. Und ich habe gerade vor zwei Tagen noch mal Blut abnehmen lassen und da schaue ich jetzt, wie meine Spiegel jetzt gerade sind.
Und dadurch muss ich nicht blind supplementieren oder nehme auch nicht was ein, was ich eigentlich gar nicht brauche, weil zu viel wollen wir natürlich auch nicht. Und man kann sich, wenn man es nicht machen möchte, wenn man nicht messen möchte, muss man sich aber auch bewusst sein, dass die Angaben vom Hersteller, also jetzt eine Kapsel pro Tag oder drei Kapseln pro Tag, die entsprechen jetzt auch nicht unbedingt deinem individuellen Bedarf. Das passt nicht unbedingt für dich.
[Nils Behrens] (42:45 - 43:22)
Ich finde dazu nur mal ganz kurz dieser individuelle Bedarf, weil, ganz ehrlich gesagt, wir haben jetzt ja gerade hier unter den Zuhörern auch sehr viele Frauen. Und wenn man die alleine vom Volumen und Körpergröße sich anschaut, wenn man sich uns beide hier anschaut, mit Sicherheit irgendwie über, sagen wir jetzt mal, über 80 Kilo auf der Waage, dann wiegt das wahrscheinlich kaum jemand hier von den Damen, die jetzt gerade zuhören, dann muss man einfach sagen, trotzdem kaufen die alle das gleiche Omega-3- Präparat und überall steht drauf, eine Kapsel am Tag. Die Wahrscheinlichkeit, dass wir alle, wie wir da sind, alle nur eine Kapsel am Tag brauchen, die ist ja natürlich auch nicht sonderlich hoch.
[Jason Raffington] (43:23 - 45:21)
Ja, ganz genau. Also häufig muss man dann eben auch wirklich auf das Körpergewicht oder die Körpermasse schauen, vor allem auch bei Vitamin D. Jemand, der jetzt eben ein bisschen größer ist oder ein bisschen mehr Gewicht hat, braucht natürlich auch mehr von allen Nährstoffen letztendlich.
Ein größerer Körper braucht mehr, deshalb brauchen Kinder natürlich auch niedrigere Dosierungen als Erwachsene. Also man darf da nicht so verallgemeinern und sagen, jeder braucht jetzt so und so viel. Und auch diese offiziellen Zufuhrempfehlungen, die stehen natürlich auch immer auf den Supplements drauf.
Wenn man da mal drauf guckt, hinten auf das Label, dann findet man immer die Menge des Wirkstoffs, der zum Beispiel in einer Kapsel oder in einer Tagesportion enthalten ist und daneben steht dann immer %NRV und das heißt Nutritional Reference Value. Und diese Menge gibt an, wie viel Prozent des Tagesmindestbedarfs, also ist der Mindestbedarf, durch diese Tagesdosis abgedeckt werden. Wenn wir jetzt zum Beispiel Vitamin C noch mal als Beispiel nehmen, da sind 80 Milligramm 100% NRV, also 100% des Tagesmindestbedarfs.
Das bedeutet, 80 Milligramm Vitamin C decken den Mindestbedarf, das heißt, wir kriegen keinen Vitamin C-Mangel, das heißt, wir kriegen keinen Scoreboot. Bedeutet aber nicht, dass diese 80 Milligramm die Höchstdosis sind. Und es bedeutet nicht, dass diese 80 Milligramm die optimale Versorgung darstellen.
Und ich benutze mal gerne das Beispiel von einem Glas Wasser. Wir trinken ja auch nicht nur so viel Wasser, dass wir nicht gerade verdursten. Wir wollen so viel Wasser trinken, dass unser Körper funktioniert, dass wir mal Sport machen können, dass wir mal zum Bikram-Yoga gehen können, ohne sofort zusammenzubrechen.
Also ähnlich ist es eben auch bei Nährstoffen. Also wenn man mal mehr als 100% dieses Tagesmindestbedarfs einnimmt, ist es nicht gleich gefährlich, es ist nicht gleich eine Überdosierung. Aber natürlich sollte man jetzt auch nicht willkürlich einfach übertrieben hohe Mengen einnehmen.
Und da hilft es eben, wie gesagt, einmal zu messen und vielleicht mal mit einem Therapeuten oder einer Therapeutin zu sprechen.
[Nils Behrens] (45:22 - 45:25)
Übertrieben, was sagst du denn zu dem Thema Überdosierung?
[Jason Raffington] (45:27 - 47:12)
Überdosierungen sind möglich. Also man kann auch Nährstoffe überdosieren, das muss man auf jeden Fall sagen. Und bei Wasserlöslichen ist es schwieriger, weil der Körper kann die eher ausscheiden.
Aber selbst da, also man sagt, man hört häufig ja, wasserlösliche Nährstoffe kannst du nicht überdosieren, aber doch, da kannst du auch zu viel einnehmen. Zum Beispiel weiß man, dass man bei zu viel Vitamin B6 zum Beispiel neurologische Schäden davon tragen kann. Auch bei Vitamin B12, da gibt es ein paar Studien, in denen eine Assoziation zwischen hoher B12-Zufuhr und Lungenkrebs gezeigt wurde.
Also da würde ich auch vorsichtig sein und nicht einfach irgendwelche Präparate auswählen, weil sie gut klingen oder weil man denkt, viel hilft viel, sondern eher zu schauen, okay, was brauche ich denn selber? Und das haben wir leider auch häufig bei Kunden, die dann zum Beispiel ein B-Komplex bestellen und hinterher erst schauen, okay, was ist denn da eigentlich drin? Und dann sehen sie, ah, alle B-Vitamine sind weit über den 100% NRV und denken dann natürlich, okay, das ist extrem überdosiert.
Aber wie gesagt, wir bieten sieben verschiedene B-Komplexe an, das heißt für sehr viele verschiedene Bedarfssituationen. Und die höchstdosierten sind natürlich für Leute mit einem starken Mangel. Und die niedriger dosierten sind für Leute, die schon gut versorgt sind, aber vielleicht präventiv ein bisschen was einnehmen wollen.
Und das kann man sich vorstellen wie mit Medikamenten. Es gibt zum Beispiel Ibuprofen in der Dosierung 200, 400, 600, 800 Milligramm, glaube ich. Ich habe seit Jahren kein Ibuprofen mehr eingenommen, aber da gibt es verschiedene Dosierungen und überall heißt es, nimm eine Kapsel ein.
Also, da muss man dann natürlich auch auswählen, okay, welche Dosierung brauche ich denn jetzt gerade? Wie stark ist denn mein Schmerz? Und bei Supplements ist es dann, okay, wie stark ist denn mein Mangel?
Also, da sollte man wirklich auf sich selbst gucken und nicht nur, weil jemand anderes das einnimmt oder man es irgendwo gelesen oder gehört hat, sollte man nicht einfach blind was einnehmen.
[Nils Behrens] (47:12 - 47:18)
Und vor allem bei... Jemand anderes hat das gehört, Broscience, der mit den größten Muskeln hat recht.
[Jason Raffington] (47:19 - 48:35)
Genau, das ist immer gefährlich und nur, weil was bei jemand anderem funktioniert hat, heißt es nicht, dass es bei einem selbst funktioniert. Man muss immer auf sich selber schauen, auf den eigenen Kontext, die eigene Lebenssituation. Und was ich auch noch anmerken möchte, fettlösliche Vitamine, das ist natürlich auch nochmal ein bisschen anderes Thema.
Die können leichter überdosiert werden. Da muss man ein bisschen vorsichtiger sein als bei den wasserlöslichen. Also, vor allem da lieber nochmal nachschauen, was man eigentlich wirklich braucht.
[Nils Behrens]
Gut, dann kommen wir mal zur Lagerung.
[Jason Raffington]
Ja, zur Lagerung gibt es eigentlich gar nicht so viel zu sagen.
[Nils Behrens]
Wir haben auch nicht mehr so viel Zeit, insofern halte ich kurz.
[Jason Raffington]
Es steht eigentlich immer auf der Packung drauf. Man sollte mal schauen, was steht drauf, was sagt der Hersteller. Bei Pulver und Kapseln kann man glaube ich generell sagen, dass man die kühl und trocken lagern sollte.
Was bedeutet das? Unter 25 Grad, am besten in einem trockenen Wandschrank und jetzt nicht im Bad, wo die hohe Luftfeuchtigkeit das Produkt dann irgendwie angreifen kann. Persönlich habe ich es auch in der Küche alles stehen, in einem Schrank.
Mein Wasserkocher steht drunter, da kommt manchmal so ein bisschen Wasserdampf. Das ist vielleicht nicht optimal, aber bisher ist bei mir nichts schlecht geworden. Also, wenn man es im Schrank lagert, ist es, denke ich, in Ordnung.
Flüssige Präparate, tendenziell im Kühlschrank. Genau, das sind glaube ich grobe Richtlinien, aber man schaut einfach, was der Hersteller angibt.
[Nils Behrens] (48:36 - 48:46)
Ich packe tatsächlich meine Omega-3-Kapseln mittlerweile auch im Kühlschrank und finde es immer total cool, weil die fangen dann auch echt an, so eine richtige, also die fangen an von der Textur sich auch so zu verändern. Ich habe das Gefühl, das tut ihnen gut.
[Jason Raffington] (48:47 - 49:20)
Ja, das kann passieren. Das nennt sich Phasentrennung. Da separieren sich dann einfach Stoffe unterschiedlicher Dichte voneinander.
Das kann sein, dass es ein bisschen anders aussieht. Das macht das Produkt nicht automatisch schlecht. Was vielleicht auch noch wichtig ist anzumerken, selbst wenn man mal auf Reisen ist und dann ein Produkt, was im Kühlschrank sein sollte, dann vielleicht mal einen Tag oder zwei Tage in der Reisetasche hat, wird es auch nicht sofort schlecht.
Also da sollte man sich auch nicht zu viel Panik machen. Man sollte ein Produkt jetzt aber natürlich auch nicht in die pralle Sonne stellen oder draußen stehen lassen und nicht zuschrauben, weil wenn zu viel Sauerstoff drankommt, ist es in der Regel auch nicht gut.
[Nils Behrens] (49:21 - 49:41)
Wir kommen jetzt zu den Fragen aus der Community und davon habe ich das Gefühl, haben wir tatsächlich schon ein paar abgedeckt, aber gehen wir mal rein. Supplementierung, wann ist zu viel? Ich glaube, da haben wir drüber gesprochen.
Hier spricht sie nochmal genau, was sie als Veganerin oder Frau in der Menopause alles als Must-have hat oder was ist Nice-to-have? Sie will ja nicht je 10 TL Kapseln am Tag schlucken.
[Jason Raffington] (49:43 - 52:11)
Was sind die Must-haves und was ist ein Nice-to-have? Das ist eine gute Frage. Veganerin habe ich gerade rausgehört.
Bei vegan lebenden Menschen, da gibt es immer so ein paar Basics, auf die man achten sollte. Zum Beispiel Vitamin B12, Vitamin D, Jod, Omega 3, Zink, Selen, Eisen, Calcium, das ist eine ganze Menge, aber das sind so Sachen, die sollte man im Auge behalten, weil das sind häufig kritische Nährstoffe. Viele kennen die wahrscheinlich auch schon.
Was ich immer gerne noch zusätzlich nenne, sind einige Aminosäuren, die eben nur in tierischen Produkten vorkommen. Dazu gehören Carnitin, dein geliebtes Taurin, was ich auch sehr gerne einnehme, Glycin, Methionin, die sollte man auch auf dem Schirm haben. Wir haben auch im Shop ein Produkt für Veganer, das ist so ein Vegan-Amino-Mix, da sind genau diese drin.
Das wäre zumindest eine Empfehlung, wenn man sich vegan ernährt. Zu den anderen Must-Haves, wenn man sich nicht sicher ist, was man braucht und nicht misst, da gibt es immer ein ganz gutes Framework, was ich gerne nenne. Das ist eine Pyramide.
Stellt euch einfach mal eine Pyramide vor, wie die Ernährungspyramide. Und ganz unten, die Basis der Pyramide, das sind die Nährstoffe, der Grundbedarf sind. Das sind die, die den größten Hebel haben.
Das können ein Multinährstoffpräparat sein, weil wir eben extrem viele Nährstoffe den ganzen Tag brauchen. Es könnte was sein wie Prä- und Probiotika, weil wir wissen, dass unsere Darmgesundheit extrem wichtig für unsere allgemeine Gesundheit ist. Unser Darm spielt eine wichtige Rolle für das Immunsystem, für unsere Hirnfunktion, für alles.
Das könnten Sachen sein wie Adaptogene, weil heutzutage viele Leute sehr gestresst sind. Das könnten so ein paar Basics sein. Dann gehen wir in die nächste Stufe der Pyramide über.
In dieser Stufe kann man ein bisschen auf sich selber schauen. Man kann gucken, wo ist man gerade? Was ist die Lebenssituation?
Was sind die gesundheitlichen Ziele? Bei dem Beispiel wäre es zum Beispiel auch die vegane Ernährung. Für Veganer braucht man bestimmte Produkte.
Jemand, der Sportler oder Sportlerin ist, braucht wahrscheinlich bestimmte Produkte, um den Sport zu machen. Proteine, Aminosäuren, Kreatin. Jemand, der schwanger ist, braucht wahrscheinlich bestimmte Produkte.
Hier sind es dann ein bisschen spezifischere Dinge, die auf das Individuum zugeschnitten sind. In der letzten Stufe der Pyramide, da sind dann die Produkte, die man vielleicht mal ausprobieren möchte. Die klingen gut, weil man hat den Sunday Newsletter gelesen und die Produkte klingen richtig cool.
Und man denkt boah, ich habe noch ein paar Euro übrig und ich probiere das jetzt mal aus. Aber diese Produkte ganz oben, die haben keine Priorität. Das sind einfach die Nice-to-Haves.
[Nils Behrens] (52:12 - 52:37)
Da bin ich ein ganz großes Opfer. Ich habe immer das Gefühl, man könnte mir mein Gehalt auch mittlerweile in Supplements auszahlen. So viel wie ich immer regelmäßig bestelle.
In diesem Zusammenhang stellt sich nochmal die Frage, welche von den Supplements dies Person scheint auch gerne in Shakes reinzutun, also die Kapseln aufzulösen und das Pulver dann in einen Shake zu tun. Darf man das bei allen oder muss man gewisse Supplements in Kapselform konsumieren?
[Jason Raffington] (52:38 - 52:59)
Im Grunde können die meisten Kapseln auch geöffnet werden. Ausnahmen sind dann wahrscheinlich eher die Präparate, die magensaftresistente Kapseln haben. Dazu gehören zum Beispiel Probiotika, weil die eben im Dünndarm erst ankommen sollen.
Die werden vielleicht von der Magensäure beschädigt. Aber im Grunde kann so gut wie alles auch geöffnet werden, also alle anderen Kapseln, wenn man mit dem Geschmack klarkommt.
[Nils Behrens] (52:59 - 53:10)
Ich würde mal sagen, man sollte auf jeden Fall drauf achten, ob der Kern flüssig ist. In meinem Deck ist mir mal so eine Asaxangin Kapsel kaputt gegangen und ich kann euch sagen, das ist ein Farbstoff, der nicht einfach wieder rausgeht.
[Jason Raffington] (53:10 - 53:16)
Das sollte man auf jeden Fall auch im Auge behalten. Manche flüssigen Sachen will man nicht öffnen.
[Nils Behrens] (53:18 - 53:36)
Welche ergänzen sich gut und welche sollte man nicht zusammennehmen? Welche Tagezeit ist relevant? Ich glaube, die Frage haben wir ausführlich beantwortet.
Deswegen gehe ich da mal rüber. Es ging um den Unterschied zwischen Magnesiumoxid und Magnesiumcitrat. Letztere ist wohl besser verträglich.
Daher die Frage, warum und wann man lieber Magnesiumoxid nehmen sollte.
[Jason Raffington] (53:37 - 54:28)
Bei Magnesium oder generell Mineralstoffe liegen immer gebunden vor. Sie sind immer mit einem Bindungspartner zu finden. Zum Beispiel Magnesiumcitrat ist an Citrat gebunden, dann gibt es Magnesiumglycinat, das ist an Glycin gebunden, Taurat ist an Taurin gebunden und so weiter.
All diese Bindungsformen sorgen dafür, dass das Magnesium unterschiedlich schnell aufgenommen wird, gut aufgenommen wird und an anderen Stellen im Körper wirkt. Magnesiumoxid wird in der Regel bei Verstopfung empfohlen, weil es die Darmbewegung anregt. Magnesiumcitrat tatsächlich auch.
Man hört auch, dass das gerne bei Verstopfung gegeben wird, aber das wird auch häufig von Sportlern verwendet, weil es die Muskelfunktion unterstützen kann. Es hat eine gute Verträglichkeit tendenziell, aber generell bei Magnesium muss man aufpassen, dass man nicht zu hohe Dosierungen auf einmal einnimmt, weil jede Form dann eigentlich auch abführend wirken kann. Also ich glaube, das beantwortet die Frage.
[Nils Behrens] (54:28 - 54:36)
Ich denke auch. Wie viel Zeit sollte zwischen der Einnahme von Eisen und Magnesium vergehen? Ich glaube, da haben wir auch schon ein bisschen drüber gesprochen.
Oder meinst du, willst du noch was ergänzen?
[Jason Raffington] (54:36 - 54:55)
Ne, nur vielleicht nochmal ganz kurz, um das zu wiederholen. Mineralstoffe, wenn man die hochdosiert einnimmt, dann lässt man vielleicht einen Sicherheitsabstand von zwei Stunden. Wenn es jetzt in einem Multi vorliegt, dann ist das in der Regel in physiologischen Dosen und dann braucht man sich da nicht so große Sorgen machen.
Und solange man es gut verträgt, Sachen in Kombination einzunehmen, ist es natürlich auch nochmal gut.
[Nils Behrens] (54:56 - 55:10)
Ich glaube, die zweite Frage, da haben wir auch schon mit der Kombinierbarkeit. Verändert die Einnahme von liposomalen Nahrungsergänzungsmitteln die Problematik, dass man gewisse Supplements nicht kombinieren sollte?
[Jason Raffington] (55:11 - 55:39)
Ja, also wenn man davon ausgeht, dass gewisse Nahrungsergänzungsmittel oder gewisse Nährstoffe den gleichen Aufnahmemechanismus haben und man sie deshalb nicht kombinieren sollte, dann weiß man, dass liposomale Produkte da eben unproblematisch sind, weil sie einen anderen Aufnahmemechanismus haben. Den habe ich am Anfang erklärt. Das heißt, die liposomalen Nährstoffe, die werden dann nicht versuchen, den gleichen Transporter zu nehmen.
Das heißt, da sollte es dann weniger zu Aufnahmehemmungen oder zu Problemen kommen.
[Nils Behrens] (55:40 - 55:46)
Okay. Wieso ist im veganen All-in-One kein Omega-3 enthalten, im klassischen All-in-One aber schon?
[Jason Raffington] (55:47 - 56:39)
Das ist eine Frage für unsere Produktentwicklung, aber ich würde sagen, also früher hatten wir im VeganLife All-in-One tatsächlich auch Omega-3. Jetzt ist es nicht mehr drin, obwohl es ja tatsächlich für Veganer ein kritischer Nährstoff ist. Also das ist eine sehr gute Frage.
Ich würde sagen, der Grund ist der, dass im All-in-One Premium ist es drin, aber nur mit 50 mg. Wir haben vorhin gelernt, dass die Kapselgröße ein begrenzender Faktor ist. Und vegan lebende Menschen haben einen höheren Bedarf an Omega-3 als nur 50 mg.
Das heißt, da würde ich sagen, man nimmt lieber ein separates Omega-3, um ausreichende Mengen zuzuführen. Wenn man jetzt diese 50 mg im Produkt drin hat, das ist in der Regel nicht genug. Es gibt einige Empfehlungen von bis zu 2 bis zu 3 g Omega-3 am Tag.
Ich sage nicht, dass das jeder nehmen sollte, aber man kann es schon recht hoch dosieren und vor allem Leute, die lange kein Omega-3 zu sich geführt haben, aufgrund der Ernährung, profitieren auf jeden Fall von mehr.
[Nils Behrens] (56:39 - 57:14)
Also ich kann an meiner Stelle sagen, ich habe eine ganze Zeit immer gedacht, ich nehme zwei von unseren Kapseln und dachte, damit wäre ich schon gut aufgestellt. Und mein Omega-3-Level ist immer noch zu niedrig. Auch da sieht man eben, wenn man viel Masse mitbringt, dann braucht man auch viel Omega-3.
Von daher ist der Bedarf auf jeden Fall schon deutlich höher. Damit kommen wir auch zum Ende. Ich bedanke mich erstmal herzlich für dieses tolle Gespräch, für die tolle Aufklärung, Jason.
Wir haben doch ein bisschen länger gedauert, als ich eigentlich erwartet hatte. Und meine letzte Frage an dich ist, hast du eigentlich ein persönliches Lieblingssupplement?
[Jason Raffington] (57:15 - 57:53)
Ja, schwierige Frage. Wir haben über 1500 Produkte im Shop und sich davon jetzt eins auszusuchen. Ich würde zwei nennen, wenn ich darf.
Also eins ist Magnesium-Taurat. Da bin ich jetzt auch ein bisschen sneaky, weil das sind auch schon zwei in eins, einmal Magnesium und einmal Taurin. Da bin ich ein großer Fan von.
Ich merke, dass ich dadurch viel besser einschlafen kann. Und interessanterweise kriege ich sehr wilde und lebhafte Träume von Magnesium-Taurat. Gott sei Dank sind es keine Albträume, also ist alles gut.
Und mein zweiter Favorit ist eigentlich kein Nahrungsergänzungsmittel, aber es ist Olivenöl. Wir haben richtig gutes Olivenöl im Shop und ich bin ein großer Fan von qualitativ hochwertigem Olivenöl. Ausgezeichnet.