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Informationen zur Podcastfolge Nr. 105 über besseres Essverhalten mit Dr. Yael AdlerInformationen zur Podcastfolge Nr. 105 über besseres Essverhalten mit Dr. Yael Adler

Orthopädie 3.0 – Wie regenerative Medizin, NAD⁺ und Peptide die Gelenkgesundheit neu denken

Orthopädie war lange Zeit vor allem eines: reparierend. Doch laut Prof. Dr. Philip Schöttle, einem der führenden Experten für regenerative Orthopädie in Europa, steht ein Paradigmenwechsel bevor. Er erklärt, warum die Zukunft der Orthopädie nicht mehr nur in Prothesen, Operationen und Schmerztherapie liegt – sondern in der Aktivierung der körpereigenen Regeneration.

„Ein perfektes Knie bringt nichts, wenn der Mensch dahinter nicht mitarbeitet“, sagt Schöttle. Seine Vision: Ein Zusammenspiel aus klassischer Schulmedizin, regenerativer Zelltherapie und Longevity-Medizin – für mehr Beweglichkeit, Energie und Lebensqualität bis ins hohe Alter.

Orthopädie 3.0: Vom Reparieren zum Regenerieren

In der traditionellen Orthopädie (1.0 & 2.0) standen Operationen, Prothesen und mechanische Eingriffe im Vordergrund. Doch Schöttle beschreibt, dass viele dieser Behandlungen an Grenzen stoßen, wenn sie den ganzen Menschen nicht miteinbeziehen.
„Ich kann noch so gut operieren – wenn das biologische System dahinter nicht funktioniert, heilt auch das beste Knie nicht.“

Orthopädie 3.0 bedeutet deshalb:

  • Die Ursachen von Entzündungen und Degeneration verstehen (z. B. durch Lebensstil, Stress, Ernährung, hormonelle Veränderungen).
  • Regenerative Mechanismen aktivieren, statt nur Symptome zu behandeln.
  • Den Körper als ein vernetztes System begreifen – Muskel, Stoffwechsel, Mitochondrien und Zellgesundheit inklusive.

Regenerative Medizin: Stammzellen als körpereigene Reparaturteams

Stammzellen sind die „Handwerker“ des Körpers – sie reparieren, erneuern und ersetzen geschädigtes Gewebe. In der Orthopädie 3.0 werden sie gezielt genutzt, um z. B. Knorpel, Sehnen oder Muskeln zu regenerieren.

Schöttle erklärt: „Wir haben überall Stammzellen. Sie sind unser Ersatzteillager – wenn wir sie aktivieren oder an den richtigen Ort bringen, beginnt echte Heilung.“

Anwendungsbeispiele:

  • Knorpelregeneration bei Arthrose
  • Heilungsunterstützung nach Kreuzband- oder Sehnenrissen
  • Chronische Rückenschmerzen mit muskulärer oder entzündlicher Ursache

Während solche Therapien in Deutschland noch strengen Regulierungen unterliegen, werden sie international bereits erfolgreich eingesetzt. Wichtig bleibt laut Schöttle: Eine exakte Diagnostik. Nur wer die Ursache kennt, kann gezielt regenerativ behandeln.

NAD⁺: Der Schlüssel zur zellulären Energie

Ein weiterer Pfeiler der Orthopädie 3.0 ist das Coenzym NAD⁺ (Nicotinamid-Adenin-Dinukleotid). Es ist an fast allen Stoffwechselprozessen beteiligt und spielt eine entscheidende Rolle für die Zellenergie, DNA-Reparatur und Mitochondrienfunktion.
Mit zunehmendem Alter sinken die NAD⁺-Spiegel – was zu weniger Energie, verlangsamten Regenerationsprozessen und erhöhter Zellalterung führen kann. 

Wie man NAD⁺ natürlich unterstützen kann:

  • Durch Bewegung und Schlafregeneration
  • Mit Vorstufen wie Nicotinamid-Ribosid (NR), das als Nahrungsergänzung zugelassen ist
  • In Kombination mit Q10 und Tryptophan, um Mitochondrienfunktion und körpereigene NAD⁺-Produktion zu fördern

Peptide: Kleine Boten mit großer Wirkung

Peptide sind kurze Aminosäureketten – kleine biologische Botenstoffe, die an vielen Prozessen im Körper beteiligt sind. Sie können Signale zur Regeneration, Entzündungsregulation und Zellkommunikation weitergeben.

In der regenerativen Medizin werden Peptide vor allem eingesetzt, um:

  • Zellreparatur zu fördern (z. B. bei Sehnen- oder Muskelverletzungen)
  • Entzündungsprozesse zu regulieren
  • Stoffwechsel- und Hormonfunktionen zu unterstützen

Während viele Peptide aktuell noch nicht in der EU zugelassen sind, erforscht Schöttle deren Potenzial in Ländern mit entsprechenden Regulierungen – etwa in Dubai

Longevity trifft Orthopädie: Ganzheitliche Prävention

Prof. Schöttle betont, dass Regeneration nicht nur im Labor beginnt, sondern im Alltag:

Seine Empfehlungen für gesunde Gelenke und langfristige Beweglichkeit:

  • Bewegung: Gelenke wollen benutzt werden – moderates Kraft- und Ausdauertraining hält sie aktiv.
  • Anti-Entzündliche Ernährung: Pflanzlich betont, reich an Omega-3-Fettsäuren und Antioxidantien.
  • Schlaf & Regeneration: 7–8 Stunden pro Nacht für natürliche Heilungsprozesse.
  • Stressmanagement: Nicht Stress vermeiden, sondern resilienter werden.
  • Gezielte Supplementierung: Unterstützung durch Mikronährstoffe für Zellenergie, Mitochondrien und Gelenke.

Take Aways  

  • Orthopädie 3.0 verbindet klassische Medizin mit regenerativer Zelltherapie und Longevity.
  • Stammzellen können die körpereigene Regeneration aktivieren.
  • NAD⁺ ist zentral für Zellenergie und gesunde Alterungsprozesse.
  • Peptide steuern Kommunikation und Reparatur zwischen Zellen.
  • Ganzheitliche Prävention durch Bewegung, Ernährung, Schlaf und Mikronährstoffe ist entscheidend.

Mehr erfahren im healthwise Podcast von sunday natural

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Prof. Dr. med. Philip Schöttle ist ein deutscher Orthopäde und Kniechirurg aus München, der sich durch einen modernen, regenerativen Ansatz in der Orthopädie einen Namen gemacht hat. Sein Fokus liegt nicht nur auf operativen Eingriffen, sondern zunehmend darauf, möglichst gelenkerhaltend zu wirken und natürliche Heilung oder Regeneration zu unterstützen.

Schöttle hat u.a. Techniken wie die MPFL-Rekonstruktion (zur Stabilisierung der Kniescheibe) und die Trochleaplastik entwickelt und etabliert, die bei Patella-Erkrankungen Anwendung finden. Ein weiteres wichtiges Element seines Ansatzes ist die Orthobiologie – also der Einsatz von zelltherapeutischen Methoden wie Stammzellen oder PRP (platelet-rich plasma), um geschädigtes Gewebe zu regenerieren und Operationen wenn möglich zu vermeiden. 

Darüber hinaus beschäftigt er sich mit dem Bereich Longevity und wie biochemische Strategien (z. B. mit NAD+) dazu beitragen können, die Zellgesundheit zu fördern und degenerativen Prozessen entgegenzuwirken. Sein Vorgehen ist patientenzentriert: Er legt großen Wert auf präzise Diagnostik, individuelle Therapiepläne und Nachbehandlung, kombiniert mit konservativen und biologischen Verfahren, um die Lebensqualität nachhaltig zu verbessern. 

Mehr zu Prof. Dr. Philip Schöttle: https://prof-schoettle.de/

122 Orthopädie 3.0 – Stammzellen, Peptide & NAD+. Mit Prof. Dr. Philip Schöttle

[Prof. Dr. Philipp Schöttle] (0:00 - 0:22)
Weil was nicht funktioniert und was auch Teile der schlechten Ergebnisse der Orthopädie, sagen wir mal 1 und 2.0 ausmacht, ich kann noch so eine tolle Knieprothese operieren. Wenn der Patient danach nicht mitarbeitet, sondern wenn er meint, er gibt sein Knie bei mir ab und kriegt danach wieder ein perfektes Knie raus, der Schuss geht nach hinten aus.

[Nils Behrens] (0:23 - 1:25)
Herzlich willkommen zu HEALTHWISE, dem Gesundheitspodcast präsentiert von Ich bin Nils Behrens und in diesem Podcast erkunden wir gemeinsam, was es bedeutet, gesund zu sein.

Wir tauchen rein in Themen wie Medizin, Bewegung, Ernährung und emotionale Gesundheit. Immer mit einem weisen Blick auf das, was uns wirklich gut tut. Orthopädie war lange Zeit vor allem eins, reparierend.

Doch was, wenn es gar nicht darum geht, Schäden erst zu beheben, sondern den Körper frühzeitig dabei zu unterstützen, sich selbst zu regenerieren und gesund zu erhalten. Prof. Dr. Philipp Schöttle ist einer der führenden Experten für regenerative Orthopädie in Europa und jemand, der nicht nur das Knie, sondern die ganzen Menschen sieht. Nach jahrzehntelanger Erfahrung als klassischer Orthopäde hat er sich mit NAD+ Longevity auf eine neue Art der Medizin spezialisiert, die weit über Spritzen und Skalpell hinausgeht.

In seiner Praxis kombiniert der neuste Wissenschaftler rund um Stammzellen NRD Plus und Longevity mit dem Ziel, Menschen nachhaltig, beweglich, schmerzfrei und gesund alt werden zu lassen. Und deswegen sage ich herzlich willkommen, Prof. Dr. Philipp Schöttle.

[Prof. Dr. Philipp Schöttle] (1:26 - 1:32)
Vielen Dank, Herr Behrens.

Lieber Nils, schön, dass das stattfindet. Ich freue mich sehr und danke für den Introdukt.

[Nils Behrens] (1:33 - 1:39)
Ja, ich freue mich auch, Philipp, dass das hier klappt.

Wir können vielleicht so viel sagen, wir haben es schon mal versucht, aber irgendwie hat dann die Aufnahme nicht so gut funktioniert.

[Prof. Dr. Philipp Schöttle] (1:39 - 1:45)
Insofern kann dieses Gespräch nur viel, viel besser werden. Und wir nehmen jetzt gerade an einem Montag auf.

 

[Nils Behrens] (1:45 - 1:50)
Deswegen weißt du vielleicht noch direkt, wie dein letzter Sonntag gut für Longevity war.

[Prof. Dr. Philipp Schöttle] (1:53 - 2:32)
Oh, mein letzter Sonntag war tatsächlich gut für Longevity, weil ich habe ihn mit der Family verbracht. Ich war extrem viel draußen, wir haben einen Städtetrip gemacht.

Und es war einfach dieser Austausch mit Kindern und wieder mal die Welt durch Kinderaugen sehen. Das ist schon... und mal weg und nur runter stressen, war extrem erholsam.

Hätte ich gar nicht gedacht, obwohl so ein Städtetrip wirklich mit viel Eindrücken zu tun hat. Hätte ich mir gedacht, da kommst du bestimmt zurück und bist paniert. Nein, gar nicht.

Dadurch, dass immer nur Laufen war, keine Termine, man sich hat gehen lassen, war echt gut.

[Nils Behrens] (2:32 - 2:34)
Klingt super. In welcher Stadt wart ihr denn?

 

[Prof. Dr. Philipp Schöttle] (2:35 - 2:46)
Wir waren in Paris. Ich habe ganz lange oder Teile meiner Ausbildung in Paris gemacht. Also nicht als Student, sondern wirklich als Assistenzarzt war ich dort an der Universitätsklinik tätig.

 

[Nils Behrens] (2:46 - 3:24)
Nice, klingt sehr gut, klingt sehr gut. Ich finde Paris super, wenn die Franzosen nicht mehr... Nein, ich habe tatsächlich immer das Problem...

Das ist sehr gut. Ich habe wirklich das Problem, dass selbst wenn ich mir mal Mühe gebe, Französisch zu reden und ich kann es wirklich so gut wie gar nicht, dass die dann aber auch erst so massiv ignorieren. Deswegen lass uns lieber über Orthopädie reden.

Wir haben nämlich heute ein Thema. Dieses Thema nennen wir Orthopädie 3.0 oder genau genommen hast du mir eigentlich diesen Titel mit vorgegeben. Und deswegen darf ich dich ja fragen, was meinst du eigentlich damit?

 

[Prof. Dr. Philipp Schöttle] (3:27 - 6:08)
Ja, Orthopädie 3.0, damit meine ich eigentlich die Entwicklung der Orthopädie, wie sie in meinen Augen heutzutage sein soll. Auch so ein bisschen in Anlehnung an Peter Etias' Madison 3.0. Was haben wir gemacht? Wenn du die Orthopädie anschaust und auch teilweise noch so, wie ich sie gelernt habe, dann kannst du davon ausgehen, dass es so alle 20 bis 25 Jahre gibt es Meilensteinveränderungen.

In der Medizin war es die Entdeckung der Antibiotika und dann der Impfstoffe. Und wenn du auf die Orthopädie schaust, dann wurde halt anfangs geschient oder amputiert. Das ist jetzt sehr lange her.

Dann kam irgendwann die Möglichkeit, Brüche mit Platten zu verschrauben. Das war so relativ frühzeitig schon. Dann gab es irgendwann in den 50er, 60er Jahren fing es dann an, dass man Gelenke mit künstlichen Gelenk ersetzen, also Prothesen ersetzen konnte.

Dann wieder 20, 25 Jahre später fingen wir an mit kamerageführten Operationen vormals große Eingriffe deutlich kleiner und weniger invasiv zu machen. Dann kam als nächstes irgendwann die Orthobiologie. Das heißt, man fing an, sei es anfangs durch Magnetfelder.

Da war auch viel, aber berechtigt, jetzt nicht falsch verstehen, Try and Error im Sinne von Versuch dabei, sondern das waren Dinge, die wirklich funktioniert haben, wenn man sie mit der richtigen Indikation hatte. Plasma und jetzt sind wir eigentlich an dem Punkt, wo ich sage, was kommt jetzt und jetzt kommt eigentlich die körpereigene Regeneration. Was jetzt hier in sich beim Orthopädie 3.0 zusammengreift, ist die Verwendung von körpereigenen Stammzellen in Kombination mit, wenn ein mechanischer Schaden vorliegt, dann Eingriffen, immer noch die klassische Orthopädie, Unfallchirurgie, und aber eben auch, da bist ja du der Meister, nennen wir es jetzt mal Healthspan-Erweiterung. Es bringt nichts, wenn ich einen Punkt im System versorge, also ein Knie wieder gerade stelle, wieder stabil mache, das Gesamtsystem aber so im Eimer ist, dass das Knie danach auch nicht wirklich in der Art und Weise heilen wird. Und deswegen eben den Körper als Gesamtes, die Stammzellen als maximal powervolles Eigenheilungsmöglichkeit und eben die klassische Schulmedizin, um offensichtliche mechanische Probleme zu lösen. Dieses Dreibein.

 

[Nils Behrens] (6:09 - 6:17)
Wow, du hast mir damit gleich Frage 1 und 2 sozusagen gleichzeitig beantwortet, 3 auch noch und die Frage 4 indirekt.

[Prof. Dr. Philipp Schöttle] (6:17 - 6:20)
Ne, ich bin wieder viel zu schnell gewesen.

[Nils Behrens] (6:20 - 6:46)
Nein, nein, alles gut, du weißt ja nicht, was ich dich fragen will, aber ich finde einen Punkt, den du jetzt so angesprochen hast, den ich mir aufgeschrieben hatte, was eigentlich in der klassischen Orthopädie bisher zu kurz kam, den hast du sehr gut beantwortet auf jeden Fall.

Trotzdem möchte ich diese eine Frage, die du halb beantwortet hast, was inwieweit sich dein Blick auf den menschlichen Körper verändert hat, seitdem du quasi mit diesem Orthopädie 3.0-Blickwinkel draufschaust.

[Prof. Dr. Philipp Schöttle] (6:47 - 7:45)
Hm, ich kann das jetzt nach, boah, wann habe ich damit angefangen? Also ich kann das nach 4 Jahren jetzt tatsächlich auch wieder historisch erzählen.

Einmal, wie hat sich mein Blickwinkel geändert? Zweitens, wie hat sich der Blickwinkel meiner Patienten geändert? Und drittens, auch sehr interessant, wie ändert sich oder hat sich nicht geändert oder konfrontativ gehen meine Kolleginnen und Kollegen damit um?

Das ist nämlich auch ganz spannend. Und das System damit. Also, Punkt 1, das war sicherlich bei mir auch, an den eigenen Haaren aus dem Sumpf zu ziehen.

Ich hatte eine relativ langfristige Geschichte, selber orthopädisch, die ich nicht in den Griff bekommen habe, bis ich mich selber in den Griff bekommen habe. Das kannst du immer sagen, das war so N gleich 1, anecdotal result, aber ich habe zumindest gesehen, dass es funktioniert bei mir, aber individualisiert. Das sind wir bei deinem Steckenpferd.

 

[Nils Behrens] (7:45 - 7:48)
Magst du teilen, worum es da ging oder ist das zu komplex?

[Prof. Dr. Philipp Schöttle] (7:50 - 8:30)
Nein, ich teile es ja auch in meinem Buch, in meinen 83 Hacks über die Longevity, die ja auch viel orthopädisch angelehnt ist. Ich hatte mich durch und durch Corona, also durch die wirtschaftliche Situation in Corona und auch weil ich selber eine recht zackige Corona-Infektion trotz Impfung hatte, bin ich in einen Burnout gerutscht.

Dann hatte ich eine relativ hartnäckige Sehnenentzündung, die mich dann auch noch vom Sport abgehalten hat. Dann habe ich es eben mit den üblichen Sachen versucht, der Stoßwelle und ich habe Zeug injiziert und ich habe das alles gemacht. Wobei man fairerweise sagen muss, die Stoßwelle ist, würde ich jetzt auch noch nicht mal sagen, dass das üblich ist.

 

[Nils Behrens] (8:31 - 8:35)
Also ich würde sagen, wenn du jetzt in München mal in 10 Orthopädie-Praxen gehst, würde ich sagen...

[Prof. Dr. Philipp Schöttle] (8:35 - 8:37)
Dann hast du in 11 die Stoßwelle.

[Nils Behrens] (8:37 - 8:38)
Ja, genau.

 

[Prof. Dr. Philipp Schöttle] (8:38 - 11:08)
Nein, das ist so. Also das mag vor ein paar Jahren noch anders gewesen sein. Also auf jeden Fall auch Schulmedizin und dies und jas und Bestrahlung, alles.

Und selber rutschte ich parallel dazu im Healthspend-Sektor immer tiefer in der Spirale runter, weil mich mein, ob man es jetzt Erschöpfungssyndrom, Burnout, Energielosigkeit nennt, wie du es willst. Und erst als ich komplementär gearbeitet habe, nämlich da eine klare Entgiftung, klar raus mit den freien Radikalen. Ich habe dann angefangen, auch zu der Zeit maximal mit NAD+, aber erst zu arbeiten, nachdem ich Detox hatte.

Dann auf einmal war der Erfolg durch die konservative Therapie an der Achilliessehne erfolgreich. Also so viel dazu. Also das war so ein bisschen das.

Dann habe ich auch den alten sportmedizinischen Geschichten herausgefunden. Dann habe ich mich mit vielen gemeinsamen Bekannten unterhalten, die alle nicht aus der Orthopädie kamen. Und wenn, dann waren es Sportmediziner, die Schulter zuckten und meinten, ja klar, wenn du aber aus der Welt der Orthopädie kommst, wo es immer nur darum geht, du operierst, du richtest, du stehst im Saal, da hörst du das nicht.

Dass es gibt auch kein Interesse, weder von den Kliniken, noch von den Krankenkassen, noch von irgendjemandem, dass du diesen Deckel zu dieser Seite, die Tür sollst du besser gar nicht aufmachen. Wenn ich gleich rüberkomme, die nächste. Und dann wurde ich von vielen bepflichtet, und dann fängst du natürlich an zu lesen.

Dann fängst du dich an, mit Leuten wie mit dir auszutauschen. Und die bestätigen dich. Und dann liest du auch mal andere Literatur als die, die du bisher gelesen hast.

Ich wollte nicht sagen, das war ein Brainwasher. Dann fing ich an, aus dem eigenen Erfolg, auf Patienten, die genügend Compliance, so nennen wir das bei Patienten, die sagen, sie arbeiten mit, weil es liegt ihnen dran, weil was nicht funktioniert, und was auch Teile der schlechten Ergebnisse der Orthopädie, sagen wir mal 1 und 2.0 ausmacht, ich kann noch so eine tolle Knieprothese operieren. Wenn der Patient danach nicht mitarbeitet, sondern wenn er meint, er gibt sein Knie bei mir ab und kriegt danach wieder ein perfektes Knie raus.

Der Schuss geht nach hinten raus. Da eben auch dann so die Kombi.

[Nils Behrens] (11:08 - 11:40)
Gleich mal ganz kurz darauf einzugehen, weil wir hatten es tatsächlich schon mal in einer anderen Podcast-Folge im Zusammenhang mit Arthrose, dass ja genau der Grund häufig, dass was, weiß ich nicht, im Falle von Arthrose, von Entzündungen im Körper sozusagen, die ja häufig dann auch mit dazu führen, dass das dann ja etwas ist, was, wenn nur das Knie rausgenommen ist, dass ja das, was die Entzündung ausgelöst hat, also sprich der ungesunde Lebensstil, Stress, was immer eben halt damit verbunden ist, Ernährung, dass das ja weiterhin bleibt und damit dann ja auch das nächste Knie oder die Hüfte einfach befallen wird.

Also ich finde, das ist ja mal so...

[Prof. Dr. Philipp Schöttle] (11:40 - 11:50)
Oder noch schlimmer, dass das gar nicht gut wird. Du stehst vor Röntgenbildern und sagst, besser kann die nicht sitzen.

Und trotzdem gibt es nichts.

[Nils Behrens] (11:51 - 12:21)
Ja, und das ist eben halt genau dieses, genau was du sagst. Also einfach diese Grunddenke des Quick-Fixes, aber nichts grundsätzlich ändern zu wollen.

Und ich glaube, das ist so der mitentscheidendste Punkt, der nicht nur für die Orthopädie gilt, aber für die Orthopädie natürlich insofern sehr frappierend ist, weil man natürlich da den massivsten, sag ich mal so was, mechanischen Eingriff macht und man denkt, jetzt müsste doch eigentlich alles gut sein. Und es ist es nicht, ne?

[Prof. Dr. Philipp Schöttle] (12:21 - 13:11)
Ne, eben nicht.

Und das ist auch ganz spannend. Warum laufen Patienten berechtigterweise zu irgendwelchen Ärzten, die den und den Sportler in der und der Zeit zurückgebracht haben? In der Annahme, dann wird es bei Ihnen genauso sein.

Ja, warum ist denn so ein Sportler nach sechs Monaten wieder fit, wo du nach neun und ich nach zwölf vielleicht wieder fit bin? Ja, sicherlich nicht, weil er vorher untrainiert war. Und nur Cola und Weiß der Geier was getrunken hat und danach genauso weitergemacht.

Aber das wird immer außer Acht gelassen. Ja, der hat den Sportler operiert und deswegen ist das... Es gehören immer zwei dazu.

It's always two for a match.

[Nils Behrens] (13:11 - 13:33)
Ja, definitiv. Trotzdem, ich glaube, ich habe dich jetzt hier an einer Stelle kurz unterbrochen.

Du hattest ja eigentlich gerade zu diesem Weg erzählt, wie es sozusagen bei dir ging, wie das deinen Blickwinkel verändert hat. Und du wolltest es gerade jetzt sagen, wie es dann auch bei den Patienten sich der Blickwinkel verändert hat. Ich glaube, das war jetzt der letzte Punkt, den du jetzt gerade noch machen wolltest.

 

[Prof. Dr. Philipp Schöttle] (13:34 - 14:26)
Dafür gibt es noch einen Podcast, weil dir gehen Dinge durch den Kopf und du weißt, was deine Hörer interessiert. Das weiß ich nicht. Ja, und dann hat man eben gesehen, es gibt Patienten, die nehmen das an und das wird dann auch sehr...

Ja, der Erfolg, die freuen sich. Weißt du, wenn du sagst, in der Longevity-Medizin ist es wie bei allem anderen auch. Es ist messen, machen, messen.

Der Erfolg wird nicht irgendwie... Die kann ich nicht bebildern, sondern das ist das, was Werte sagen, was der Patient fühlt. Und die haben dann eben auch gesehen, teilweise, dass sie um OPs rumgekommen sind.

Wo ich gesagt habe, ja, ist in Ordnung, ich verstehe, dass sie keine OP haben wollen. Aber ohne ihr Zutun wird es nicht gehen. Und es gibt auch welche, die sagen, nö, das ist mir zu viel, das will ich nicht tun.

Dann sage ich, ja gut, dann wird es eine OP. Dann ist das so.

[Nils Behrens] (14:27 - 15:03)
Jetzt lassen wir es mal ganz kurz auf...

Du hast gerade gesagt, ich weiß, was unsere HörerInnen wollen. Der durchschnittliche... Eigentlich sind es überwiegend Frauen, aber sagen wir es mal einfach so, die durchschnittlichen HörerInnen des Podcasts sind Mitte 40.

Jetzt nehmen wir mal an, wir haben jemanden, der ist 45, Mann oder Frau. Das Knie meldet sich schon mal. Aber ansonsten kann man schon sagen, die Person ist halbwegs sportlich, nicht völlig unsportlich, lebt einigermaßen gesund.

Aber wie gesagt, das Knie meldet sich hier und da mal wieder. Aus der Sicht der Orthopädie 3.0, was würdest du an dieser Stelle jetzt raten?

[Prof. Dr. Philipp Schöttle] (15:06 - 18:42)
Also vor jeder Therapie, egal welcher, steht immer eine vernünftige Diagnostik.

Die kommt teilweise zu kurz. Wer mir auf Instagram manchmal folgt, da lasse ich am Freitag gerne mal so die Knaller der Woche raus. Also die Diagnostik steht am Anfang.

Du musst immer gucken, woher kommt das Problem. Und das ist bei der Orthopädie, sage ich entweder, es ist mechanisch oder es ist biologisch. Wenn du ein O-Bein hast, hast du ein O-Bein.

Da kannst du tun und machen, was du willst. Da überlastest du die Innenseite von deinem Knie bei jedem Schritt. Das ist ein given fact.

Da kannst du jetzt mit Nahrungsergänzungsmitteln wenig gegen tun. Also du musst an die Ursache ran. Das heißt, diagnostiziere, wo sitzt die Ursache.

Umso biologischer die Ursache, desto nicht invasiver, also weniger operativ kannst du lösen. Ich kann nichts machen, wenn du aufgrund von einem Bruch ein völlig schräg stehendes Gelenk hast. Oder dir ist bei einem Fußball, Ski, Tennis das Kreuzband gerissen.

Oder du hast angeborene instabile Kniescheibe. Da kann ich jetzt mit irgendwie Ändern des Lebensstils nur bedingt erfolgreich sein. Da greift Säule-Orthopädie operativ.

Jetzt haben wir aber, wenn du sagst, ich habe eine 45-jährige Patientin, gerade Beine, normales Gewicht, normal sportiv und hat jetzt Probleme. Gut, dann muss ich mir eben überlegen und jetzt geht die Individualität los. Was ist jetzt bei einer Patientin möglich?

Da ändert sich die Hormonsituation. Durch die Hormonsituation wird man empfindlicher für Entzündungen. Man hat mehrfreie Radikale.

Ich muss mir die Familiensituation angucken. Wie sind da Kinder? Weil Kinder sind was Traumhaftes, aber Nils, dir erzähle ich nichts und keinem unserer Zuhörerinnen und Zuhörer auch nicht.

Die sind schon manchmal stressig. Ich kriege ja immer den Vogel, ja, sie müssen Stress vermeiden. Wenn ich sowas höre, dann kriege ich schon Stress.

Da kriege ich Puls. Was soll ich jetzt machen? Soll ich das Kind rausschmeißen?

Das ist immer meine Standardantwort. Haben sie Kinder? Ja.

Stellen sie die vor die Tür, wenn sie zu viel Stress haben, damit sie weniger haben? Nein, sie müssen stressresilienter werden. Du musst das angucken und fragen, woher kommt jetzt bei der Person der Entzündungstrigger.

Aber da gehören eben auch so unangenehme Dinge dazu, wie ist das Gewicht, wie ist der Stoffwechsel. Ist jemand im Zuckerstoffwechsel oder im Fettstoffwechsel? Habe ich eine schadstoffärmere oder eine schadstoffreiche Energiegewinnung?

Die freien Radikale triggern mir wieder den Knorpelschaden. Und dann kann man da ansetzen. Und jetzt kommen wir zu 3.0, also zum Thema Regeneration, Stammzelle. Wenn wirklich schon biologisch was zugrunde gegangen ist, Knorpel abgenutzt, Sehnen chronisch entzündet, ausgedünnt, Muskelverletzungen, dann kann man nach Lösung der Ursache eben die Regeneration heute mit ganz anderen Methoden angehen. Und da kommen wir dann zum Thema Stammzellen, Plasma.

[Nils Behrens] (18:43 - 18:44)
Peptide.

 

[Prof. Dr. Philipp Schöttle] (18:44 - 18:48)
Wow. Oh, dürfen wir das hier sagen?

[Nils Behrens] (18:48 - 18:50)
Du darfst ja alles sagen.

 

[Prof. Dr. Philipp Schöttle] (18:52 - 19:09)
Pass auf, ich habe ja glücklicherweise auch eine Zulassung in Dubai. Ich ziehe jetzt mal kurz meinen Kittel aus Dubai an, weil da behandeln wir mit unfassbaren Erfolgen, weil sie legal dort sind, mit Peptiden. Also hier steht jetzt gerade OrthoCure.

 

[Nils Behrens] (19:09 - 19:40)
Philipp, tu mir mal einen Gefallen. Ich habe jetzt soweit den Punkt verstanden und ich möchte gleich auf das ganze Thema der Hacks in dem Sinne mit Stammzellen und so was eingehen. Ich möchte aber, bevor wir jetzt darauf eingehen, wenn jetzt jemand einfach sagt, er möchte dafür sorgen, vielleicht hat er einfach noch gar nichts, noch gar keine Beschwerden, aber er möchte auch, dass es die nächsten 30 Jahre so bleibt.

Was würdest du jetzt einfach mal als Tipp, als Handlungsempfehlung für unsere HörerInnen rausgeben, wie man sicherstellen kann, dass man auch seine Gelenke 30 Jahre lang jetzt auch noch weiterhin gut benutzen kann?

[Prof. Dr. Philipp Schöttle] (19:45 - 21:55)
Also wenn sie nicht wehtun, dann nichts verändern. Nein, es gibt ganz viele Leute, da funktioniert es wunderbar, und dann hören sie in irgendeinem Lauftreff oder in einem Podcast oder kriegen von ihrem, egal wem, hast du schon mal überlegt, du solltest Einlagen verwenden.

Du, das ist mir völlig egal, wie krumm und scheps die Füße sind. Wenn es keine Probleme gibt, warum soll ich dann jetzt anfangen? Also das ist mal die erste Sache.

Don't change a running system. Also das klingt absurd. Das Zweite ist, jedem muss bewusst sein, dass eben ab einem gewissen Alter die Entzündung, also das Inflammaging zunimmt, und da gilt es eben gegenzusteuern.

Da sind wir jetzt in der Longevity oder in der Gesunderhaltungsmedizin. Ob das jetzt ist, dass ich sage, ich nehme Q10, um meine Mitochondrien hochzuhalten, nehme regelmäßig Magnesium, ich gucke, dass ich in dunkleren Jahreszeiten mit Vitamin D unterstütze. Ich bin mir bewusst darüber, was ich tue, wenn ich das oder jenes esse und trinke.

Das ist doch schon mal das Erste. Und Leute, wirklich aktiv bleiben. Und, so wie ich es beim Zahnarzt mache, inzwischen, weil da habe ich schon teuer bezahlt, also nicht in Form von Geld, sondern in Form von Schmerzen und unnötigen Ärger, wenn sich ein Gelenk meldet.

Schmerz ist nicht irgendwie oder so ein Blödsinn. Das ist ein Signal, und dem ist Aufmerksamkeit zu schenken. Und dann lässt man sich untersuchen.

Aber präventiv, die typischen Gesunderhaltungsgeschichten. Es ist auch kein Problem, irgendwann zu sagen, ich bin jetzt 40, 45, jetzt brauche ich einfach was, um meinen Knorpel zu schützen. Weil der ist nicht immer da.

Der nutzt sich automatisch über Jahre und Aktivität ab. Und wie immar? Die Abwärtsspirale geht auf Ammar ganz schnell.

 

[Nils Behrens] (21:55 - 22:27)
Ja, ich weiß genau, was du meinst. Mein Sonntag, also sprich gestern, sah so aus, dass ich mir spontan überlegt hatte, ich wollte meine Eltern besuchen und bin dann einfach mal zu Fuß gegangen. Und das sind ungefähr 30 Kilometer.

Und einfach nur gegangen. Und nichtsdestotrotz muss ich einfach sagen, dass ich am Ende des Tages schon gemerkt habe, dass du, wenn du einfach mal so, ich halte mich jetzt eigentlich für gut trainiert und sportlich, aber das 30 Kilometer Spazierengehen dann doch irgendwie eine Spur hinterlässt. Und das hätte ich jetzt so im Grunde spontan gedacht.

Da dachte ich so, hä, warum? Also ich war dann doch...

[Prof. Dr. Philipp Schöttle] (22:27 - 22:35)
Das ist jetzt schon eine Strecke.

Also Nils, das schaffen nicht viele. Vielleicht in deiner Community, aber in meiner...

[Nils Behrens] (22:35 - 23:15)
Ja, also auf jeden Fall, ich habe es gemerkt.

Ich habe es auch heute Morgen gemerkt, dass meine Gelenke tatsächlich etwas... Ich würde mal sagen, ein bisschen... Der herabschraubende Hund hat heute Morgen etwas länger herabschrauben müssen, bevor die Gelenke wieder fit waren.

Aber dann lass es doch mal an dieser Stelle mal rübergehen auf das, was du jetzt schon mehrfach angesprochen hast. Ich möchte mal als erstes das Thema Stammzellen ansprechen. Du arbeitest ja schon relativ lange damit.

Wenn ich es noch richtig erinnere, dann eine Zeit lang auch mal in der Karibik. Dann eben halt, wie du sagst, auch eben hattest du auch eine Zulassung in Dubai. Aber es sind ja auch gewisse Dinge jetzt auch schon in Deutschland erlaubt.

Das heißt also, vielleicht erzähl doch erst mal, was passiert eigentlich im Körper, wenn du mit Stammzellen arbeitest?

[Prof. Dr. Philipp Schöttle] (23:17 - 23:27)
Also dazu muss man erst mal wissen, wir haben Stammzellen überall. Und die Stammzellen sind eigentlich unser Maintenance-Team oder unser Ersatzteil.

 

[Nils Behrens] (23:27 - 23:29)
Die Facility-Manager.

[Prof. Dr. Philipp Schöttle] (23:30 - 24:32)
Der Facility-Manager, sehr schön. Das ist unser Ersatzteillager.

Also zum Beispiel, eine Hautzelle geht alle paar Wochen zugrunde, weil dann tut die nicht mehr. Und irgendwann ist das auch mit der Zellteilung vorbei. Und dann brauchen wir neue.

Und dann werden die Stammzellen, die in der Haut liegen, aktiviert, um neue Hautzellen zu bilden. So sind wir gebaut. Hast du keine Stammzellen mehr, dann wird es dann langsam schwierig.

Das ist genau mit dem NAD+. Wenn das aus ist, dann ist es vorbei. Entwicklungsgenetisch historisch gesehen ist es so, wir haben am Anfang die befruchtete Eizelle.

Das ist die omnipotente Stammzelle. Die kann alles. Das sehen wir ja an uns beiden, was dabei rauskommt.

Und wenn wir uns in der Welt umschauen, das ist faszinierend. Das ist beeindruckend. Das entsteht aus einer einzigen Zelle.

Das ist ungefähr so, wie wenn man sich das All vorstellen möchte mit zig Milliarden Jahren und noch nicht mal eine Ahnung hat, wo irgendwelche Sterne sind. Genauso faszinierend finde ich das.

[Nils Behrens] (24:32 - 25:12)
Ich finde das im Grunde genommen, für mich ist es fast so ein bisschen, weil du sagtest schon, das sind die Handwerker.

Und wenn du dir überlegst, wenn du an Handwerker denkst, dann denkt jeder wahrscheinlich erstmal an irgendeine spezielle Kategorie von Handwerker. Der eine denkt an Bauarbeiter, der andere denkt an Klempner, der andere an Elektriker, der andere an Tischler. Aber es sind ja alles die überordnete Kategorie Handwerker.

Nichtsdestotrotz würde man sagen, dass der Tischler nicht zwingend auch ein guter Elektriker ist. Und das, was du jetzt gerade beschreibst, ist ja eigentlich jemand, der das alles kann. Der in allem richtig, richtig gut ist.

Und ich finde, das ist ja eigentlich die Faszination. Dass du sagst, der kann Tischlern, der kann Elektrikern, der kann Klempnern, der kann Mauern, der kann das alles.

[Prof. Dr. Philipp Schöttle] (25:14 - 25:41)
Ja, es ist tatsächlich so.

Aber das ist diese erste Omnipotente. Aber ich erkläre das auch meinen Patienten manchmal so. Ja, kommen wir dazu später.

Jetzt bilden sich im Embryo diese drei Keimblätter. Aus einem werden die, ich mache es jetzt sehr rudimentär, werden die also hier an alle Genetiker, die das jetzt hören, bitte mich hier nicht blamen und bashen. Mir ist das durchaus bewusst.

 

[Nils Behrens] (25:42 - 25:46)
Wir versuchen es einfach. Da bin ich ja eigentlich Experte drin. Normalerweise ist das mein Job.

Aber bitte übernehme ihn gerne.

[Prof. Dr. Philipp Schöttle] (25:48 - 25:53)
Nein, nein, nein. Oh Gott, jetzt habe ich...

 

[Nils Behrens] (25:53 - 25:55)
Nein, deswegen werde ich gebasht und nicht du.

[Prof. Dr. Philipp Schöttle] (25:58 - 28:21)
Also, dann haben wir die drei Keimblätter. Und aus dem einen wird das Blutsystem.

Aus dem anderen das Nervensystem. Und aus dem dritten Organe und Gewebe. Und das heißt, jetzt habe ich schon mal so drei Gruppen von Stammzellen.

Das Nervensystem ist eine Mischung. Und jetzt rede ich schon von pluripotenten Stammzellen. Weil jetzt ist es so, die einen machen mehrheitlich das eine.

Und weniger das andere. Und jetzt kommen wir zu der Zeit, das ist auch nicht ganz unwichtig für die Therapie zu der wir gleich kommen werden, zu der Zeit nach Geburt. Ab da nennen sich jegliche Form von Stammzellen adult.

Das heißt aber nicht, dass sie jetzt 45 Jahre alt sind. Sondern sie sind ab da in ihrer Art und Fähigkeit beendet. Also vorgegeben.

Und jetzt unterscheidet man zwei Gruppen. Nämlich einmal die blutbildenden Stammzellen. Hämatopoethische.

Und die gewebebildenden Stammzellen. Die blutbildenden findest du im Knochenmark. Und manchmal in der Blutbahn.

Und so noch vorhanden im Nabelschnurblut. Die gewebebildenden und regenerierenden, die findest du, die Messenchymalen, die findest du im Rest. Mainly Organe.

Und da bietet sich natürlich, wenn man jetzt an Therapien denkt, vor allem das Fett an. Und jetzt hast du vorgesagt, ja der ist dann Klempner und und und. Ja.

Und das ist egal. Nur weil du jetzt gesagt hast, per se bist du mal Elektriker. Wenn du aber den Elektriker in der Grundstufe nimmst und sagst, du pass mal auf, dein halbes Jahr Grundausbildung ist vorbei.

Aber jetzt stecke ich dich da drüben in die Gruppe der Maler. Dann wird es ein perfekter Maler. Respektive, wenn ich von mir selber eine adulte Stammzelle aus dem Fett nehme, sie da raus extrahiere und sie zum Beispiel in der Haut gebe.

Dann lernt die in dem Moment, sich zur Haut zu differenzieren. Weil die Ausgangszelle ist einfach eine gewebebildende Stammzelle, die von ihrer Umgebung getriggert wird.

[Nils Behrens] (28:22 - 28:32)
Ja, so weit klar. Sie ist gewebebildend, sie ist gewebebildend. Aber jetzt die Frage, kann ich die blutbildende Stammzelle zu gewebebildenden machen?

[Prof. Dr. Philipp Schöttle] (28:35 - 29:06)
Die haben auch teilweise gewebebildenden Maßnahmen. Also es wird ja immer wieder gefragt, was nimmst du jetzt, wenn du Knorpel zurück regenerieren möchtest, was ja bei mir so ein Schlagthema ist.

Ich nehme ganz sicherlich keinen Knochenmark, weil aus dem Knochenmark habe ich blutbildende Stammzellen und ein paar auch prozentual gewebebildende. Die bringen mir aber leider nicht so viel. Deswegen musst du immer überlegen, was will ich nachbilden?

Und in diesen Vorratskeller gehst du.

[Nils Behrens] (29:10 - 29:21)
Das heißt also, die Stammzellen nutzt du speziell, um im Grunde genommen eigentlich eine Art Reparaturauftrag gar nicht mal nur auszulösen, sondern ihn auch ausführen zu lassen. Richtig?

 

[Prof. Dr. Philipp Schöttle] (29:23 - 29:45)
Richtig. Die Stammzellen haben zwei verschiedene Kapazitäten. Einmal, man hätte es nicht besser beschreiben können, Auftrag geben und ausführen.

Der wird eigentlich vom Gewebe gegeben. Aber die Stammzellen schaffen mal vor allem die Möglichkeit, dass eine Eigenregeneration stattfindet, ähnlich wie Plasma.

[Nils Behrens] (29:47 - 30:24)
Entschuldigung, wenn ich da kurz einhake.

Ich habe mich lange mit dem Professor Augustinus Bader, der ja mehr durch seine Hautcreme als durch seine Stammzellenforschung bekannt ist, aber eigentlich ist er ja ein Stammzellenforscher. Und der hat ja mir das immer so erklärt, dass eben ganz häufig diese Reparaturaufträge eben auch nicht da ankommen, wo sie sind. Das heißt also manchmal ist eben halt da die Kommunikation unterbrochen und deswegen der Heilungsprozess teilweise kommt dadurch dann auch nicht so richtig in Gang.

Und das kann ich mir eben halt vorstellen, dass wenn man schon die Bauarbeiter direkt auf die Baustelle stellt, dass sie dann natürlich auch den Auftrag stärker wahrnehmen.

[Prof. Dr. Philipp Schöttle] (30:26 - 31:11)
Klar, ich meine, du redest jetzt hier gerade eigentlich von dem äußeren Ring des Hallmarks of Aging, nämlich fehlende interzelluläre Kommunikation. Die Aufträge werden gar nicht mehr erteilt, weil das System komplett erschöpft ist und Erschöpfung der vor Ort befindlichen Stammzellen.

Das ist ja, wenn du dir die Hallmarks of Aging anschaust, ist das ja der äußere Ring. Und jetzt verstehst du, warum ich sage, dass das eigentlich alles in der Orthopädie miteinander verknüpft ist. Da habe ich wieder meinen Dreieck.

Ich habe die Longevity Medizin mit dem Wissen, was ist der äußere Ring des Alterns. Ich habe die Orthopädie, um eventuell den Auslöser zu beseitigen und ich habe die Stammzellen, um das dann wieder rückwärts zu regenerieren.

[Nils Behrens] (31:13 - 31:29)
Sehr gut, sehr gut.

Das heißt, in welchen konkreten Fällen nutzt du denn jetzt? Du hattest schon einen angesprochen, zum Beispiel bei dem Thema Regeneration eines Knorpels. Das wäre jetzt sozusagen einer der Anwendungsbeispiele.

Hast du noch vielleicht das eine oder andere weitere Beispiel, wo man sagt, okay?

[Prof. Dr. Philipp Schöttle] (31:30 - 31:30)
Ja, ja.

[Nils Behrens] (31:31 - 31:31)
Ja?

 

[Prof. Dr. Philipp Schöttle] (31:32 - 32:41)
Ja, ja. Ziemlich viel. Also schnellere Heilung, also zum Beispiel nach Operationen, Leistungssportler mit Kreuzbändern oder überhaupt.

Also bei mir wird es, wenn ich mir meinen Kreuzband reißen würde und ich reiße es mir zum Beispiel direkt vom Knochen ab, sodass ich nicht eine Vollrekonstruktion brauche. Dann würde ich das da wieder hin fixieren und direkt mit Stammzellen besiedeln. Weil damit habe ich eine beschleunigte Heilung.

Dann Sehnen, Schultern, Sehnenrupturen, chronische Rückenschmerzen. Und dann kann man eigentlich auch schon und jetzt geht schon so ein bisschen der Drift über. Wir haben teilweise wirkliche Probleme mit postoperativen Vernarbungen.

Sichtbare und nicht sichtbare, die äußeren und die inneren. Da kann man massiv arbeiten. Und ja, was Narben löst, das wird natürlich dann auch gerne in der Ästhetik verwendet.

Das ist jetzt zwar nicht mein Steckenpferd. Ich mache das zwar auch, aber das Gen tut es auch sehr erfolgreich. Das macht aber bei mir nicht ich, sondern es macht ein Kollege.

 

[Nils Behrens] (32:41 - 33:23)
Aber ich finde es ganz spannend, was du sagst, weil die meisten hätten, also so inklusive mir, würde jetzt in diesem Fall erstmal daran denken, alles was kaputt ist, sollte dann in irgendeiner Form durch diese Art und Weise repariert werden können. Schneller repariert werden können oder effizienter oder wie auch immer. Auf jeden Fall würde ich jetzt sagen, wir sprechen die ganze Zeit von einer Art von Reparatur.

Das, was du jetzt aber gerade angesprochen hast, ist wahrscheinlich das, worunter die meisten Menschen leiden, wenn sie zum Orthopäden gehen, nämlich das chronische. Das heißt also zum Beispiel die chronischen Rückenschmerzen. Das heißt, wenn ich mir jetzt so vorstelle, jemand leidet unter chronischen Rückenschmerzen, würde ich jetzt mich fragen in meiner leidenhaften Art, wo genau ist die Baustelle?

 

[Prof. Dr. Philipp Schöttle] (33:26 - 34:02)
Naja, da sind wir wieder auf dem Punkt vorher. Das ist die Diagnose. Ich muss den Auslöser, ich muss eine Diagnose erzwingen.

Das ist auch das, wofür jetzt so ein bisschen in der Systemmedizin und politischen Medizin drin sind. Das wird oftmals, die Zeit reicht gar nicht dafür, die Mittel reichen nicht dafür und deswegen wird es oftmals, du musst den Auslöser der Problematik identifizieren. Nur dann kannst du erfolgreich sein.

Was du da nimmst aus deiner Toolbox, ist egal.

[Nils Behrens] (34:03 - 34:45)
Ich fand das mal ganz interessant. Du weißt ja, ich komme aus der Lanzerhof-Welt und da beschäftige ich mich sehr, sehr stark mit dem Thema Darm.

Und da haben wir dann, unter anderem habe ich in dieser Zeit gelernt, dass es durchaus sein kann, dass wenn eben der Darm dauerhaft zu einer Verkrampfung führt, das kann durch die falsche Ernährung können, schlechte Ernährung, zu schnelles Essen, you name it. Also auf jeden Fall, der Darm Probleme macht, kann es sein, dass der Darm durchaus eben halt bei dauerhaften, sage ich mal so, Problemen sich auch auf den Hüftbeuger auswirken kann und der Hüftbeuger wiederum auf den Rücken zieht und dadurch die Probleme entstehen. Das heißt genau genommen ist es ja dann eigentlich so, dass man erstmal seine Diät ändern sollte oder seine Probleme im Darm im Griff kriegen könnte, damit dann eben halt dieses Rückenproblem dann eben halt so weg ist.

Sind das so Fälle, die dir auch bekannt sind?

[Prof. Dr. Philipp Schöttle] (34:47 - 35:22)
Ja und die sind mir nur zu bekannt und da bringst du es auch wieder. Das ist für mich Orthopädie 3.0. Den kannst du dem Kollegen, kannst du den Rücken spritzen oder den Patienten, Patientinnen mit allem möglichen und es wird nicht aufhören, weil das Problem nicht aus dem Rücken kommt. Der Rücken ist zwar Symptomträger, aber du darfst nicht die Symptome behandeln. Die darfst du mit behandeln, aber du musst den Auslöser behandeln. Also schöner hättest du es gerade nicht beschreiben können.

Dieser Patientin, Patient hätte ich am Rücken machen und tun können.

[Nils Behrens] (35:22 - 35:56)
Dann lass uns mal einen ganz konkreten Fall nehmen. Jemand kommt zu dir, wir haben eine ganz klare Diagnostik.

Wir sehen, dass der Knorpel an einem Gelenk schon sehr stark abgetragen ist. Wir sehen, dass dadurch die Probleme entstehen. Jetzt wollen wir im Grunde genommen einen Teil der Regeneration über die Behandlung mit Stammzellen vornehmen.

Wie stelle ich mir das konkret vor? Du hast ja nicht einen Schrank voller Stammzellen. Ich vermute, es werden wahrscheinlich dann die eigenen sein.

Könntest du vielleicht mal so diesen Ablauf erzählen, was passiert da?

[Prof. Dr. Philipp Schöttle] (35:58 - 36:58)
Ja, also wir hier in den meisten Ländern der EU, wir können dann auch gleich noch mal zum Top Notch der Stammzelle kommen, was ich früher auf den Bahamas gemacht habe, warum ich da hingegangen war. Wie gesagt, nochmal Ursache ausschneiden.

Wir sagen jetzt mal, es ist alles wunderbar. Es ist einfach eine altersdegenerativ bedingte biologische Problematik. In dem ersten Schritt würde ich immer die einfachen Sachen erstmal anwenden, sei es eine Hyaluronsäure oder auch ein Plasma.

Warum? Wenn das nicht wirkt, dann brauche ich auch nicht mit Stammzellen um die Ecke zu kommen, weil dann habe ich nicht verstanden, woher das Problem kommt. Das sind so die kleinen Dinge.

Wenn die aber erfolgreich sind, und damit wäre übrigens deine Wirbelsäule auch rausgefallen, weil die hätte auch darauf nicht reagiert. Der hätte gesagt, okay, das kommt nicht aus dem Rücken. Da brauchen wir auch nicht mit Stammzellen kommen, das würde genauso wenig helfen.

Das ist mein erster Schritt. Ob ich den selber mache oder mir von jemand anderem, Kollegen, Kolleginnen gesagt würde, das hilft, wunderbar.

[Nils Behrens] (36:59 - 37:01)
Entschuldigung, Hyaluron oder was war das andere?

 

[Prof. Dr. Philipp Schöttle] (37:02 - 39:22)
Plasma. DRP, ATP, Platelet Rich Plasma ist aus dem eigenen Blut. Das sind aber noch keine differenzierbaren Zellen.

Da sind nur Wachstumsfaktoren drin, da sind blutbildende Faktoren drin und Entzündungshemmende. Die können nur eine Heilung ermöglichen, aber nicht proaktiv bewerkstelligen. Jetzt muss ich Fett abnehmen.

Das ist eine klare Rechtslage. Die einen wollen, dass du dafür in den Eingriffsraum gehst. Das zweite Land sagt, das kannst du bei dir in der Praxis machen.

Das dritte sagt, du musst dafür in den OP. Das brauchen wir hier nicht diskutieren. Da muss sich jeder nach dem richten, was die Vorgabe ist.

Per se muss Fett gewonnen werden. Das möglichst mit wenig Lokal-Anästhetikum, weil das Lokal-Anästhetikum, wenn es direkt ins Fett spritzt, die Stammzellen nicht gerade pfleglich behandeln. Jetzt geht es darum, dass ich aus dem Fett die Stromal Vascular Fraction, also SVF, extrahiere.

Da gibt es verschiedene Möglichkeiten. In der EU oder in den meisten Ländern sind rein physikalische Techniken erlaubt. Mit schleudern, mit waschen, mit zerschlagen, mit zentrifugieren, mit verschiedensten Möglichkeiten.

Das ist ein relativ komplexer und aufwändiger Prozess, bis du am Schluss zwar nach wie vor unter dem Mikroskop Fett hast, aber da alle Schmutzstoffe draußen hast, die Fibrinencluster draußen hast, und hast dann am Schluss eine Emulsion, die man dann gezielt dorthin bringt, wo sie hingehört. Ganz neu ist, was ich jetzt bei mir in Zürich mache, in der Schweiz ist das Banken, das heißt das Aufbewahren des Fettes, möglich. Das machen ganz viele von meinen Leistungssportlern, die sich im Trainings- oder Saisontrausen Fett abnehmen lassen, um es für den Fall einer Verletzung sofort verfügbar zu machen.

 

[Nils Behrens] (39:22 - 39:45)
Ja, das habe ich jetzt gerade erst gelernt. Ich glaube Harland, den kennst du auch, der macht viel in diesem Stammzellenbereich aus der USA. Aber egal, auf jeden Fall, der hat mir das auch erzählt, dass da das Thema Banking eben jetzt gerade ein Riesenthema ist, weil natürlich, wenn du das relativ frühzeitig, also wenn du jetzt eher in den 20ern deine Stammzellen rausnehmen lässt, das natürlich schon auch einen Vorteil hat, dass wenn du mal 50 bist, dass die dann auch noch ein bisschen fitter sind einfach.

 

[Prof. Dr. Philipp Schöttle] (39:47 - 40:31)
Naja, klar. Und du hast es auch noch zahlreicher, das darf man ja auch nicht vergessen. Und du, NFL und Premier League ist es seit Jahren gang und gäbe.

Also auf jeden Fall, so läuft das dann ab. Und ja, dann gilt natürlich auch hier eine Nachbehandlung. Ich erkläre es immer so, wenn du im Rasen säst, dann lässt du am nächsten Tag auch nicht deine Kids drauf Fußball trainieren und wunderst dich dann, dass nichts wächst.

Also eine gewisse Love, Tender and Care für die Gegend, in der du das applizierst, ist schon notwendig.

[Nils Behrens] (40:31 - 40:33)
Wie lange ist das so in etwa? Was würdest du sagen?

Oder kommt drauf an?

[Prof. Dr. Philipp Schöttle] (40:35 - 40:54)
Du, das kommt drauf an, aber über den Daumen gepeilt sechs Wochen. Wenn mir jetzt gefragt wird, ja, Knorpelschäden hinter der Kniescheibe oder oder, dann sage ich, naja, würde ich sechs Wochen lang jetzt keine tiefen Kniebeugen machen und vielleicht auch nicht unbedingt gerade die Tour de France radeln.

Normales Bewegen, normales, schönes, pflegende Gelenktherapie, ja.

[Nils Behrens] (40:54 - 41:02)
Ich glaube, du hast mir bei der letzten Aufnahme auch erzählt, dass da ein deiner Patienten, dem ging es einfach schon so gut wie dann mit deinem Gelenk, dass du ihn in deinem Tennisverein getroffen hast.

[Prof. Dr. Philipp Schöttle] (41:02 - 41:50)
War das nicht sowas?

Alter, ja. Liebe Grüße an dich, lieber B. Du weißt genau, wer gemeint ist.

Dem habe ich an einem Mittwoch die Zellen gegeben. Das war, glaube ich, kurz vor den Herbstferien. Um ihn dann, aber ungelogen, neun Tage später beim Tennistraining zu sehen.

Ist jetzt nicht das, was ich empfehle, aber es ging ihm wohl so gut, dass er das schon wieder hat machen wollen. Vielleicht war auch ein bisschen, ein bisschen, keine Ahnung ist dabei. Wenn ich jetzt Mitlife Crisis sage, ist er böse.

 

[Nils Behrens] (41:50 - 41:55)
Welche Risiken und Nebenwirkungen müssen wir dann sozusagen an dieser Stelle aufklären?

[Prof. Dr. Philipp Schöttle] (41:57 - 42:42)
Risiken auf jeden Fall bei der Fettentnahme. Es kann immer zu Nachblutungen, zu Hämatomen, zu Entzündungen und im schlimmsten Fall zum Infekt kommen.

Das kann aber bei jeglicher Form, selbst wenn ich zum Botox spritzen, irgendwo hingehe, passieren. Also das ist einfach ein typisches Eingriffsrisiko. Ansonsten ist das komplett risikoarm.

Diese Frage, ja, das kann doch Krebs erzeugen. Das ist bei dieser Art der Stammzellen kompletter Humbug. Ja, weil wenn die von dir kommen und irgendwo in ein Gelenk oder so gegeben werden, dann kann da nichts passieren.

Wir können, wenn dies Zeit noch zulässt, sicherlich auch gleich über die systemischen Longevity verjüngenden Stammzellen reden. Aber hier bei denen null nada niente.

[Nils Behrens] (42:42 - 43:03)
Sag mal Philipp, dann habe ich das jetzt so verstanden mit dem ganzen Thema der Orthopädie 3.0. Jetzt hast du ja auf den Bahamas nochmal das Thema Stammzellen etwas anders bearbeitet. Da ging es ja generell um das Thema der regenerativen Behandlung, sage ich mal so. Magst du vielleicht unsere HörerInnen da auch nochmal ein bisschen mitnehmen, was da genau gemacht wird?

[Prof. Dr. Philipp Schöttle] (43:05 - 46:26)
Sehr gerne.

Also das Ganze hat angefangen Anfang der 2010er, 2010er. Und zwar tatsächlich damals im Vatikan, als ich geredet habe bei Life for Cure. Und da kam die Stammzellbehandlung für Seldom Diseases oder auch tatsächlich viel, viel, viel aus der Krebsforschung und Behandlung.

Und dann war die Intention, dass man eben, wenn man Stammzellen, Idealfall, die eigenen in die Blutbahn gibt, dass man nicht mehr lokal gebunden ist, sondern im ganzen System arbeiten kann. Das ist in den meisten Ländern der Welt aufgrund verschiedenster Gesetzeslesungen, Deutungen nicht möglich gewesen, weswegen wir damals auf die Bahamas gegangen sind. Weil die das Gesetz anders lesen und nicht, weil es da so besonders fancy und schick ist.

Also das war es alles anders, war auch wirklich mühsam, hatte noch ein Labor in Tokio und eins in Houston. Also ich habe teilweise wirklich nur noch so geguckt. Aber dort haben wir dann angefangen, das Wiedervett als Basis zu nehmen, aber jetzt die Stammzellen mit einem Enzym komplett lupenrein aus dem Fett auszufiltern.

Und dann hatte ich die danach steril, ganz klar und konnte sie in die Blutbahn geben. Und damit haben sich natürlich auf einmal Therapiemöglichkeiten ergeben für Indikationen, die waren beyond belief. Also das war Parkinson, das war Alzheimer, das waren Autoimmunerkrankungen, rare diseases, Lungenfibrosen.

Und da haben wir auch wirklich, die damals die Ergebnisse alle festgehalten haben, die auch strukturiert haben, zum Beispiel auch gesehen, dass Diabeteserkrankte danach weniger Insulin benötigt haben. Wir hatten Parkinson-Kranke, die ihr Hemd wieder vernünftig knüpfen konnten. Wir haben auch Navy Seals gehabt, also die ganzen Batterys, so diese Sechser Teams, die zu uns kamen mit posttraumatic brain injuries und Schlafstörungen und chronischen Depressionen, die wir wirklich erfolgreich behandeln konnten.

Also das war für mich damals der absolute Game Changer, wo ich gesagt habe, wow, was da alles regenerativ möglich ist. Leider kam dann Corona und dann kam noch ein Hurricane. Und dann war es bis dahin leider Geschichte.

Aber bis dahin und das sind systemische Stammzellen. Ich bin aktuell wieder dabei, da was aufzusetzen. Das ist regulatorisch.

Es ist technisch ist nicht das Problem. Es ist die Regulatorik, die mir da noch ein bisschen Headache macht. Aber das war bis zu Corona ein.

Also da bin ich dann tatsächlich, da habe ich mich gefragt, warum haben die mir das an der Uni nicht ein einziges Mal. Die Systemmedizin hat mir das nicht ein einziges Mal noch nicht mal erwähnt.

[Nils Behrens] (46:26 - 46:37)
Jetzt gibt es wahrscheinlich die einen oder anderen Hörenden, die dann denken, ach, das klingt ja super, das will ich auch haben.

So das heißt also, wenn ich das jetzt richtig verstehe, dann ist das im Augenblick in Deutschland noch immer nicht möglich. Richtig?

[Prof. Dr. Philipp Schöttle] (46:39 - 47:54)
Nein, ist es nicht.

Also man kann jetzt sagen, es gibt so drei Grundregeln. Das eine ist Autolog. Es muss von mir an nicht kommen.

Das zweite ist Homolog. Das heißt, das Gewebe darf nicht verändert werden. Oder sagen wir mal so, es muss dahin zurück, wo es herkommt.

Und das dritte ist juristendeutsch. Es darf nicht mehr als minimal manipuliert sein. Du siehst, ich habe dieses Wort ganz oft verwendet.

Also das heißt, das Fett muss danach als Fett noch zu identifizieren sein. Und es muss dahin zurückkommen, wo ich es hergenommen habe. Also es muss wieder ins Fett rein.

Die Argumentationskette, dass ich sage, wenn ich Fett absauge, will ich gar nicht ans Fett, sondern ich sauge Stammzellen ab. Das wollen die meisten Staaten so nicht lesen. Ich bin da jetzt bei einem Staat dran, bei dem das so gelesen wird.

Und das sollte vielleicht bis Ende des Jahres wieder möglich sein. Aber hier in Deutschland nicht und in der Schweiz auch nicht. Aber ich bin sehr guter Dinge.

2026, wir haben gerade Sommer 25, werde ich das wieder anbieten. Aber da war erst mal mit Corona und Hurricane Schluss. Leider.

 

[Nils Behrens] (47:55 - 48:04)
Und dann hattest du mir mal erzählt, bist du ja von diesem Punkt eigentlich zu dem Thema Energy Plus gekommen. Habe ich das soweit richtig?

[Prof. Dr. Philipp Schöttle] (48:05 - 49:04)
Das war eigentlich, das hast du völlig richtig.

Also das war meine Historie zur Orthopädie 3.0. Ich hatte Patienten, die bei mir nicht Schlange standen, aber die nach wie vor sagten, hey, wir wollen doch. Und ich sage, ja, aber wir können im Moment nirgendwo hinfliegen. Also wir nicht.

Ich weiß nicht, wie es bei euch war. Und dann habe ich mich auf die Suche gemacht. Und so kam dann auch die ganze Geschichte mit NAD und Longevity.

Wie kann ich eine Alternative finden? Und dann stieß ich eigentlich auf der Suche zum Ersatz für systemische Stammzellen auf NAD Plus. Weil egal, was ich gelesen habe, es hieß immer wieder, NAD Plus aktiviert Stammzellen.

NAD Plus kann DNA reparieren. NAD Plus kann Telemethik. Also wenn das das alles ist, dann muss ich mich da mal rein vertiefen.

Und daraus entstand dann auch, wie du richtig gesagt hast, erst mal NAD Longevity, was sich jetzt alles zusammen zu mir in die Orthohaus gezogen hat.

[Nils Behrens] (49:04 - 49:10)
Und jetzt erklär bitte doch einmal noch für unsere HörerInnen erst mal, was ist NAD Plus?

[Prof. Dr. Philipp Schöttle] (49:13 - 49:46)
NAD Plus wird genannt entweder Coenzymen 1 oder das Enzym der Jugend.

Aber nicht deswegen, weil es jung macht, sondern weil wir als junge Menschen deutlich mehr davon haben. Das NAD Plus ist in nahezu allen Stoffwechselaktivitäten mit involviert. Und das Wichtigste für uns ist Energiegewinnung.

ATP, aus dem alles funktioniert. Und dafür brauchst du NAD Plus. Zucker plus...

 

[Nils Behrens] (49:46 - 50:04)
Ja, ich erkläre das mal so grob einfach. Also die Metatronen sind ja eigentlich unsere Kraftwerke, wenn sie zählen. Das heißt, also da wird die Energie in Form von ATP produziert.

Und jedes Kraftwerk braucht ja irgendeine Art von Energie, irgendeine Art von Treibstoff. Und dieser Treibstoff ist NAD Plus. Kann man das so grob einfach so sagen?

 

[Prof. Dr. Philipp Schöttle] (50:04 - 52:43)
Völlig richtig. Das kannst du sagen. Es gibt dann auch noch die Energiegewinnung außerhalb der Metatronen.

Das ist die schadstoffreiche und die nicht so wirklich produktive. Die braucht mehr NAD Plus, um weniger ATP zu erzeugen. Aber du sagst es völlig richtig.

Also das ist das System, das ist der Invest, den du tätigen musst, um hinten was rauszubekommen. Und dabei wird in diesem Vorgang NAD Plus zu NADH reduziert. Das Ganze wäre jetzt schön, wenn aus jedem NADH wieder ein NAD Plus wird.

Das ist aber nicht der Fall. Und somit sinkt unser NAD Plus Spiegel nahezu täglich. Also sekündlich.

Ständig. Auch jetzt gerade wieder. Und das nächste ist, wenn man dann weiterliest, was machen die?

Und das ist glaube ich auch so ein bisschen die Historie von dem NMN. Da kann man jetzt verschiedene Meinungen dazu haben. Das NAD Plus hat auch noch andere Aufgaben.

Das NAD Plus aktiviert Telomerase. Das heißt, es stabilisiert die Telomere, die Schutzkappen unserer Chromosomen. Weswegen es dann natürlich sofort heißt, naja, dann kann man es ja in der Longevity-Therapie anwenden.

Weil es stabilisiert unser Genpool. Das nächste ist, es hat die Fähigkeit, zusammen mit PARPs, DNA zu reparieren. Wieder sowas, wo du sagst, naja, umso älter wir werden, desto anfälliger ist unsere DNA.

Also können wir sie reparieren. Also, nicht also, damit können wir sie reparieren. Das nächste ist, und das ist jetzt, wo David Sinclair damals mit NMN kam, weil David hat ja eigentlich seinen, und ich hoffe, dass er irgendwie dafür den Nobelpreis bekommen wird, die Sirtuine wirklich grundlegend erforscht und neu aufgestellt.

Aber die funktionieren nur in der Anwesenheit und Präsenz von NAD Plus. Und so kannst du es weiterspielen. Mitochondrienqualität und Quantität ist abhängig von NAD Plus.

Unser Selbstreinigungssystem Autophagie wird gepusht von NAD Plus. Unsere kognitive Plastizität ist abhängig von unseren NAD Plus-Spiegeln. Und dann war das für mich eben vor 5, 6 Jahren so die ideale Version, als es darum ging, NAD Plus oder eine Alternative für meine Stammzellen zu suchen.

 

[Nils Behrens] (52:43 - 53:41)
Ja, ich möchte an dieser Stelle vielleicht eine kleine Ergänzung nochmal geben, wenn du mir die erlaubst, weil du hattest es an einer Stelle schon mal angemerkt, das Thema wieder Q10, also Q-Enzym Q10, ist ja an dieser Stelle auch nochmal ein relevanter Faktor, weil ganz viele Menschen durch Alter, Stress, ungesunden Lebensstil ja auch keine so gesunden Mitochondrien mehr haben. Und deswegen, wenn wir jetzt dabei dem Bildnis bleiben, mit den Kraftwerken, dann ist es ja häufig so, dass es dann in einen kaputten Motor nochmal mehr Öl oder mehr Benzin reinzugießen, erstmal nicht so viel Sinn macht, sondern dass im Idealfall natürlich die Maschine auch gut geölt ist und gut läuft. Und da kommt dann ja wiederum das Thema Q10 dazu.

Ich finde das insofern immer ganz wichtig, weil ich auch wieder aus meiner Arbeit aus der LanzerHof Welt kenne, dass ganz viele Leute immer sagen, ich brauche mehr NAD Plus, damit ich eben halt mehr Energie habe. Aber wenn der Motor nicht gut funktioniert, dann ist es nicht ideal. Würdest du mir dazu stimmen?

 

[Prof. Dr. Philipp Schöttle] (53:43 - 54:39)
Ich stimme dir da absolut zu. Also für mich ist NAD Plus der Kaffee auf dem Frühstücksbuffet, aber es ist nicht das Frühstücksbuffet alleine. Und das Nächste ist auch deine Philosophie, der ich komplett nachgehe und auch unterstreiche, ist dieses Detox, Repair, Regenerate.

Und du musst erst detoxen, bevor du anfängst aufzubauen. Also NAD Plus im Detox zu verwenden ist Quatsch. Q10, baue erst wieder auf, richtig um mit dem Motor zu reden, erst den Zylinderkopf wieder dicht machen, dann Raketentreibstoff reinfüllen.

NAD Plus ist Raketentreibstoff, aber wenn der Zylinderkopf nicht dicht ist, dann läufst du Gefahr, dass du in guter Absicht das Ding so richtig heiß laufen lässt. Auch so eine Gefahr, die ich bei den Dripbars sehe, die einfach so aufs Gerade wohl da mal drauf halten.

[Nils Behrens] (54:41 - 55:24)
Jetzt lass uns doch mal ganz kurz darauf eingehen, weil du hast jetzt auch schon kurz Sinclair und NMN angesprochen, ist ja in Europa nach wie vor nicht zugelassen offiziell, ist als Chemikalie klassifiziert, die nicht für den menschlichen Verzehr geeignet ist.

Jetzt gibt es hier aber einen Grund dafür, warum NMN überhaupt entwickelt wurde, weil, wenn ich das soweit richtig weiß, das einfache NAD Plus nicht so in die Mitochondrien reinkommt, weil es eben halt als Molekül zu groß ist. Und nichtsdestotrotz tut sich ja die EU wahnsinnig schwer damit, NMN in Deutschland bzw. in Europa zuzulassen.

Könntest du unseren HörerInnen vielleicht dazu kurz was erzählen?

[Prof. Dr. Philipp Schöttle] (55:26 - 57:31)
Na, sehr gerne sogar. Also erste Aussage ist völlig richtig.

NAD Plus kannst du, also du kannst NAD Plus nicht als Nahrungsergänzungsmittel nehmen, weil das Molekül zu groß ist, um überhaupt aufgenommen zu werden. Das heißt so diese einfache, ich nehme eine Tablette, gibt es nicht. Die nächste Aussage, NAD Plus gelangt nicht in die Zelle, stimmt so nicht ganz.

Es gibt so Türchen, die sich öffnen, PX43, da geht es schon rein. Jetzt war natürlich die Idee, ich suche etwas, was ich oral nehmen kann, weil das kann jeder zu Hause machen. Da kam dann das NMN her.

Das NMN ist chemisch gesehen die Vorstufe von NAD Plus. Jetzt ist aber folgende Überlegung da, weswegen auch in meinen, aber das ist meine persönliche Meinung, berechtigter Art und Weise NMN nach wie vor kein Nahrungsergänzungsmittel ist, sondern immer noch als Chemikalie geführt wird. Und zwar in vielen Ländern, nicht nur in der EU.

Es ist folgendermaßen, wenn das NMN nicht in NAD Plus umgesetzt wird, dann ist es durchaus möglich, dass es als reines Nikotinamid in der Bauchspeicheldrüse abgelagert wird. Das lassen wir jetzt mal sacken. Das zweite ist, es kann reduziert werden auf Vitamin B und lagert dann in der Leber ab.

Da sind nun beides keine Organe, in denen ich dringend, also ich, Philipp, dringenderweise Ablagerungen haben möchte. Ich weiß nicht, ob das die Gründe sind, dass es in der EU nur als Chemikalie zugelassen ist, oder weil es in der Natur einfach nicht vorkommt. Aber das sind für mich die zwei Gründe, warum ich NMN, und ich mache viel für meine Longevity, denke ich zumindest, NMN selber nicht nehme.

 

[Nils Behrens] (57:31 - 57:37)
Du aber hingegen dann, das wäre ja die Alternative, NAD Plus als Infusion wahrscheinlich dann nimmst.

[Prof. Dr. Philipp Schöttle] (57:39 - 58:18)
Wir kommen nachher sicherlich nochmal drauf. Es gibt auch zwei, drei Nahrungsergänzungsmittel, die für mich da ausschlaggebend sind.

Die machen auch Sinn und die sind auch natürlich vorkommend und die Vorstufen. Wenn ich es aber verwende, entweder nehme ich es als Infusion, dann habe ich es wirklich hochdosiert, oder ich nehme es als Self-Injection. Also so wie diese Peptid-Pens oder wie dieses Mojave und wie es nicht alles heißt, gibt es inzwischen das NAD Plus auch als Pen.

Und das verwende ich und gebe es auch meinen Patienten, die da sehr zufrieden sind.

[Nils Behrens] (58:18 - 58:31)
Als Nahrungsergänzungsmittel ist ja zugelassen in der EU, das haben wir bei Sunny Natural auch, Nikotinamid-Rebusid, das heißt also in der Abkürzung NR. Und das hat ja eine Zulassung.

Was ist deine Meinung dazu?

[Prof. Dr. Philipp Schöttle] (58:33 - 58:49)
Absolut. Das ist meine Meinung, dass es bei mir zu Hause auf dem Küchenbord steht, neben der anderen Sammlung.

Das gehört für mich zum täglichen Must-Beat. Vielleicht auch da kurz zur Aufklärung für unsere HörerInnen.

[Nils Behrens] (58:50 - 59:12)
Es ist ja so, dass Nikotinamid-Rebusid quasi die Vorstufe eigentlich, wenn ich es genau weiß, aber da bin ich jetzt auch so nicht ganz sattelfest, dass es eigentlich eine Vorstufe der Vorstufe ist.

Das heißt eigentlich ist der Prozess Nikotinamid-Rebusid, dann zu NMN, dann zu NAD Plus. Das heißt also eigentlich würde man auf den ersten Blick erstmal sagen, da fange ich einfach ein bisschen früher nur an.

[Prof. Dr. Philipp Schöttle] (59:13 - 59:36)
Ja, du fängst ein bisschen früher an.

Aber wenn das umgewandelt wird, ist es so, dass der Anteil dessen, was dann umgewandelt wird, auch tatsächlich dann wohl in höheren Maßen am Schluss zu NAD Plus synthetisiert wird. Und die Nebenwirkungen, wenn es eben nicht zu NMN wird, zu vernachlässigen sind.

[Nils Behrens] (59:36 - 59:52)
Weil es letztendlich eigentlich eine Art von einem B-Vitamin ist, was aber im Grunde genommen eigentlich wie andere B-Vitamine grundsätzlich nicht unbedingt gerne zu überdosieren ist, aber auch das Risiko der B-Vitamine im überschaubaren Rahmen ist.

 

[Prof. Dr. Philipp Schöttle] (59:54 - 1:00:18)
Absolut richtig. Und das andere Nahrungsergänzungsmittel, das ich aus vielerlei Hinsicht nehme, ist dahingehend auch Tryptophan. Weil Tryptophan ist die natürliche Vorstufe, wenn wir jetzt von einer De-Novo-Biosynthese des NAD Plus reden, ist Tryptophan das Ausgangsprodukt zur Herstellung, zur Produktion körpereigener Nahrungsprodukte.

 

[Nils Behrens] (1:00:18 - 1:00:37)
Genau. Und Tryptophan ist ja auch darüber hinaus, hat ja verschiedene andere positive Wirkungen auch nochmal auf dem Körper. Also Tryptophan für ein gechillteres Leben sozusagen ist es auf jeden Fall ein...

 

[Prof. Dr. Philipp Schöttle] (1:00:37 - 1:00:44)
Ja, das kommt jetzt gerade so ein bisschen rüber wie THC. Also Tryptophan macht dich ja nicht irgendwie gechillt oder träge, es macht dich einfach...

[Nils Behrens] (1:00:44 - 1:01:29)
Ja, ja, ja.

Resilienter. Ich würde sagen, es macht dich resilienter. Das meinte ich so ein bisschen mit...

Ja, aber ich glaube, wir meinen dasselbe, aber hast vollkommen recht. Danke für diese Klarstellung nochmal an dieser Stelle. Sehr gut, sehr gut.

Ich glaube, wir haben da jetzt hier eine ganz gute Aufklärung an dieser Stelle betrieben. Ich möchte ehrlich gesagt, damit wir so ein bisschen bei dem Thema Orthopädie 2.0 bleiben, würde ich gerne tatsächlich an dieser Stelle mal weitermachen, dass wir mal wirklich über das Thema Peptide, das heißt zieh mal deinen Kittel aus, wir gehen jetzt mal Richtung Dubai, weil tatsächlich ich das in der letzten Zeit immer wieder höre, welch...

[Prof. Dr. Philipp Schöttle] (1:01:29 - 1:01:38)
Jetzt steht es hier schon wieder, verflucht.

Ne, das klingt jetzt nicht auch noch aus, auch wenn es in Dubai wärmer ist. Ich muss nur das da hinten kurz ändern.

[Nils Behrens] (1:01:40 - 1:01:52)
Lass uns mal anfangen.

Was sind Peptide? Weil ich finde es lustig, du hattest vorhin auch schon Q10 angesprochen. Q10 habe ich das erst mal in meinem Leben durch eine Hautcreme Marke aus Hamburg in der blauen Dose kennengelernt sozusagen.

 

[Prof. Dr. Philipp Schöttle] (1:01:53 - 1:01:57)
Die hatten dann immer geworben, dass sie eben halt Q10 Produkte haben.

[Nils Behrens] (1:01:58 - 1:02:12)
Genau das gleiche ist eben halt das Thema Peptide. Wenn ich jetzt am Flughafen irgendwo bin, habe ich das Gefühl, dass jede zweite Hautcreme mittlerweile damit auch wirbt, dass sie irgendwie Peptide beinhaltet.

Aber deswegen klär uns doch einmal bitte ganz kurz auf, beziehungsweise unsere HörerInnen, was denn eigentlich Peptide sind.

[Prof. Dr. Philipp Schöttle] (1:02:15 - 1:02:32)
Wow, also Peptide sind im Endeffekt Aneinanderreihungen, aber kurzkettige Aneinanderreihungen von Aminosäuren. Aminosäuren ist eigentlich die Grundstruktur von sehr vielen, ich nenne es jetzt mal Produkten, die wir in unserem Körper haben.

 

[Nils Behrens] (1:02:32 - 1:02:34)
Letztendlich sind Proteine ja auch nichts anderes als Aminosäuren.

[Prof. Dr. Philipp Schöttle] (1:02:34 - 1:03:22)
Proteine sind nichts anderes als Aminosäurenketten. Die einen sind komplizierter, die anderen sind weniger kompliziert.

Und Peptide sind einfach nur kurzkettige Aneinanderreihungen und Proteine sind langkettige Aneinanderreihungen. Und da gibt es zwei Aminosäurenkombinationen, dann hast du einen Dipeptid, drei Aminosäurenkombinationen, Tripeptid und so kann man das dann weiterspielen. Und im Endeffekt sind die Peptide dann die Grundlagen zum Beispiel für Hormone.

Das bekannteste Peptid, bei dem keine S danach schreit, wenn man es verwendet, ist Insulin.

[Nils Behrens] (1:03:22 - 1:03:25)
Ah, ich hätte ja gedacht, du sagst jetzt Kollagen, aber ja.

[Prof. Dr. Philipp Schöttle] (1:03:27 - 1:03:48)
Ja gut, da hast du natürlich, da hast du vielleicht mehr Bezug immer wieder in die Beauty- und Ästhetik-Szene, weil eben Kollagen auch in der Longevity aus zwei Gründen eine berechtigt große Rolle spielt.

Ich jetzt nicht so sehr, ich sehe es halt eher im Rahmengewicht, ja guck dir die Semaglutide an.

[Nils Behrens] (1:03:54 - 1:04:06)
Semaglutide vielleicht zur Aufklärung, das ist das im Grunde genommen eigentlich die GLP-1-Rezeptoren-Argonisten oder andersherum, das ist im Grunde genommen eigentlich das, was man unter dem Namen Osempic und Ähnliches, diese Abnehmensspritzen dann eigentlich so findet.

[Prof. Dr. Philipp Schöttle] (1:04:07 - 1:05:02)
Genau, dann, deswegen, Peptide sind eigentlich, aber ich sehe schon, warum die Peptide in manchen Ländern so ungern gesehen werden.

Das ist genau das gleiche wie im NAD+, wenn du es nicht patentieren kannst, wird es für mich schwierig. Ja, da hat dann auch, stell dir mal vor, du umgehst da diese, die Big Pharma, da sind die nicht begeistert von. Also zudem sind Peptide Botenstoffe im Nervensystem, ganz bekannt Endorphine, dann haben Peptide eine extrem große Rolle im Immunsystem, sie sind antimikrobiell und sie sind, und da kommen wir dann in die Heilung rein, sie sind eben für die Signalübertragung innerhalb der Zellen, also für eine bessere inter-, zwischen den Zellen, interzelluläre Kommunikation.

 

[Nils Behrens] (1:05:04 - 1:05:14)
Und jetzt kommen wir doch mal zum Thema der Orthopädie 3.0 und Peptide, das heißt also, wie genau würdest du, wenn du jetzt in Dubai wärst, jetzt damit arbeiten?

[Prof. Dr. Philipp Schöttle] (1:05:17 - 1:05:52)
Also jetzt muss man sagen, es gibt schon, es gibt schon berechtigt, ja, Kritik oder Einschränkungen, weil natürlich viele, gerade auch in der Sportmedizin oder im Leistungssport, Peptide als leistungssteigernde Substanzen missbraucht werden. Und es ist natürlich immer eine Frage, kann man jetzt mit irgendwas sinnvoll umgehen oder nicht sinnvoll, und es ist wie bei vielem, die Dosis macht das Gift.

Und beim Insulin ist es ja auch so, da spritzt sich jemand das auch sehr, sehr, sehr gezielt und nicht einfach mal aufs Gratin.

[Nils Behrens] (1:05:52 - 1:06:02)
Naja, es gibt ja auch diverse Filme, wo die Leute immer einfach in den Infusionsbeutel einfach mal Insulin mit reinspritzen und die Leute dann sterben. Also von daher auch da sieht man ja immer wieder, dass die Dosis tatsächlich das Gift macht.

 

[Prof. Dr. Philipp Schöttle] (1:06:04 - 1:06:50)
Naja, und wir sind halt bei Peptiden dann nicht mehr irgendwie in der Naturheilkunde, wo du sagst, naja gut, wenn du es überdosierst, dann ist es halt für die Keramik, sondern da können Peptide schon nicht ganz ungefährlich sein. Also die Verantwortung ist da berechtigterweise und das ist eben bei mir in meiner Aktivität in Dubai, es ist halt so, da kann ich es direkt anwenden, da kommt der Patient zu mir, ist geschult und ich entscheide, wie viel er bekommt, um es dann zu Hause, wenn ich denke, okay Nils, du hast es wirklich verstanden, Nils, bitte nimm auf gar keinen Fall mehr, ich weiß, Nils macht das nicht, dann gehe ich auch so weit, dass ich sage, hier ist das Ding.

[Nils Behrens] (1:06:50 - 1:07:24)
Und davon gibst du dir jetzt alle drei Tage das, aber das Ding ist eine Spritze, ja sehr üblicherweise, also genau über diese Peptide, die wir jetzt gerade reden, ist das ja eine Spritze, so die meisten, sage ich mal, Spritzen, die irgendeine Wirkung im Körper haben sollen, sei es eben halt auch, dass wir eben halt Triptane ist ja etwas, was seit vielen Jahren zum Beispiel auch für Migränepatienten immer wieder genutzt wird.

Die machen das dann einfach ins Bauchfett rein, weil es da natürlich so die ungefährlichste Stelle ist. Bei den Peptiden, wo spritze ich die rein, auch da, wo das Problem ist oder auch einfach ins Bauchfett?

[Prof. Dr. Philipp Schöttle] (1:07:28 - 1:08:08)
Du, ich würde sagen, du spritzt die sowohl ins Fett, wenn es um die gesamte Regeneration geht, zum Beispiel Epamoralin, Tesamoralin, auch TB 500, aber wenn du jetzt auf zum Beispiel Thema Sehnenentzündung gehst, dann gehst du auch in die Region und gibst sie dort rein.

Gehst du dort subkutan dahin, wo ein Problem ist, also Schultersehnenentzündungen, Achillessehnenentzündung, ja, das wird schon auch lokal gegeben.

[Nils Behrens] (1:08:08 - 1:08:16)
Philipp, dann lass uns doch mal jetzt wirklich zum Schluss kommen. Was hast du selbst in deinem Leben verändert, seitdem du so tiefer in die regenerative Medizin eingetaucht bist?

 

[Prof. Dr. Philipp Schöttle] (1:08:19 - 1:09:51)
Ich persönlich habe auf jeden Fall meinen Lebensstil geändert. Ich glaube, das Wichtigste ist, dass ich ein Bewusstsein entwickelt habe, dass ich sehr gut, besser als früher verstehe, was ist gut, was geht in Richtung Longevity und was ist nicht gut. Das war ein Lernprozess, der inzwischen bei mir drin ist.

Ich habe meinem Schlaf eine größere, berechtigte Rolle eingeräumt. Ich dachte früher immer, sieben Stunden Schlaf ist eine Schwäche, ich brauche nur fünf. Inzwischen sehe ich das ganz anders.

Ich sage, es ist eine Schwäche, länger zu sitzen und zu sagen, nee, ich bleibe jetzt noch, nichts da. Ich habe Ernährung und Ertrinkung angepasst. Ich habe meinen Fleischkonsum nahezu genullt.

Das liegt aber auch an meiner Persönlichkeit, weil ich bin so ein All-or-Nothing-Typ. Ich kann jetzt nicht sagen, ich mache das jetzt nur noch einmal die Woche, dann bin ich ruckzuck wieder bei dreimal. Einfach wegen MTORS, Neu5G ist für mich Fleisch schwierig mit Longevity zu vereinbaren.

Ich schaue auf meinen Wasserhaushalt. Leider bin ich noch nicht so gut wie du, Nils. Ich sehe das ja immer wieder auf Instagram und denke, ich müsste es genauso machen mit Sport und Bewegung.

Da kann ich nur jedem empfehlen, lasst euch da von Nils mitnehmen und mitreiten und inspirieren.

[Nils Behrens] (1:09:51 - 1:09:52)
Vielen Dank.

[Prof. Dr. Philipp Schöttle] (1:09:52 - 1:10:28)
Ich habe keinen Bock mehr auf das schlechte Gewissen, wenn ich dich sehe.

Das sind die Key Facts und ich supplementiere. Das Wissen, das ich mir angeeignet, ausgetauscht und gelesen habe, ist mir einfach klar, mit 55 sind Dinge nicht mehr normal. Und die sind auch normal, dass die degenerieren.

Und deswegen habe ich auch so ein paar Tipps und Tricks in meiner Küche oder Hausapotheke.

[Nils Behrens] (1:10:29 - 1:10:49)
Ausgezeichnet, lieber Philipp. Ich bedanke mich für das Gespräch.

Für alle, die jetzt Lust bekommen haben, mehr über dich zu erfahren, können natürlich dann mal auf die Website von OrthoHealth gehen. Deine Praxis ist in München. Sie können mit Sicherheit, wenn sie einen Termin bekommen, versuchen, bei dir vorstellig zu werden.

Und ich sage wirklich nur herzlichen Dank für dieses sehr spannende Gespräch.

[Prof. Dr. Philipp Schöttle] (1:10:51 - 1:10:59)
Nils, ich bedanke mich für deine Zeit und dass du mich eingeladen hast, über diese visionäre Medizin mit dir zu reden.

[Nils Behrens] (1:11:03 - 1:11:06)
Was ist denn dein Lieblingssupplement, wenn du nur eins nehmen dürftest?

 

[Prof. Dr. Philipp Schöttle] (1:11:13 - 1:11:22)
Halt, halt, halt, ihr habt so eine geile Kommission. Das ist ein bisschen wie, lieber Philipp, du hast einen Wunsch frei. Okay, ich nehme drei.

 

[Nils Behrens] (1:11:27 - 1:11:33)
Die beste Longevity-Kombi, die ich kenne von Sunday Natural meiner Meinung nach, ist Beautiful Aging.

[Prof. Dr. Philipp Schöttle] (1:11:34 - 1:12:18)
Da ist eigentlich fast alles drin, was heutzutage gehypt wird im Longevity-Bereich. Okay, also meine Lieblingskombi aktuell ist noch Ego, weil ich da Q10 und Resveratrol drin habe.

 

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