

Detox – Entgiften wie Zähneputzen. Mit Dr. Patrick Asseuer
In unserer modernen Welt sind wir täglich einer Vielzahl an Umweltbelastungen ausgesetzt – von Luftschadstoffen über Rückstände in Lebensmitteln bis hin zu Mikroplastik. Auch wenn unser Körper über natürliche Entgiftungsmechanismen verfügt, können diese bei anhaltender Belastung schnell überfordert sein.
Dr. Patrick Asseuer, Facharzt für Innere Medizin und Experte für Umweltmedizin spricht über die Bedeutung von täglicher Entgiftung – nicht als kurzfristige Kur, sondern als kontinuierliche Routine, ähnlich dem Zähneputzen.
Was bedeutet Detox aus medizinischer Sicht?
Der Begriff Detox ist in der Medizin nicht klar definiert. Fachlich korrekt spricht man von Fremdstoffmetabolismus oder Biotransformation – also den körpereigenen Prozessen, mit denen Schadstoffe über Organe wie Leber, Niere, Darm, Haut oder Lunge wieder ausgeschieden werden.
Wichtig: Unser Körper entgiftet automatisch, doch Faktoren wie Genetik, Umweltbelastungen und Lebensstil können die Kapazität stark beeinflussen.
Warum tägliche Unterstützung so wichtig ist
Dr. Asseuer betont: Jeder Mensch hat ein individuelles „Entgiftungsfass“. Ist dieses Fass zu voll, treten Symptome wie Müdigkeit, stille Entzündungen oder hormonelle Dysbalancen auf. Industrialisierung und moderne Lebensweise haben die Belastung enorm gesteigert – unser Körper ist mit Toxinen konfrontiert, die es früher nicht gab.
Typische Belastungen im Alltag:
- Schadstoffe in der Luft (Feinstaub, Abgase, Mikroplastikpartikel)
- Pestizide und Insektizide in Lebensmitteln
- Weichmacher und Plastikbestandteile in Verpackungen
- Schwermetalle (z. B. Quecksilber aus Fischkonsum)
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Praktische Ansätze für den Alltag
1. Schadstoffzufuhr reduzieren
- Möglichst frische, unverarbeitete Lebensmittel bevorzugen.
- Weniger Fisch aus großen Raubfischen wie Thunfisch konsumieren (hohes Schwermetallrisiko).
- Glas statt Plastikflaschen nutzen.
2. Bindemittel einsetzen
Bindemittel verhindern, dass bereits mobilisierte Toxine wieder in den Kreislauf gelangen.
- Ballaststoffe (z. B. Haferkleie, Vollkornprodukte, Gemüse) unterstützen den natürlichen Abtransport.
- Chlorella-Algen können Schadstoffe im Darm binden und zusätzlich wertvolle Mikronährstoffe liefern.
- Heilerde oder Zeolith werden traditionell als natürliche Unterstützung genutzt.
3. Leber und Galle unterstützen
- Bitterstoffe (z. B. aus Kräutern, Bärlauch, Artischocke) regen die Gallenproduktion an.
- Schwefelhaltige Lebensmittel wie Zwiebeln, Knoblauch oder Bärlauch können den Stoffwechsel zusätzlich fördern.
4. Bewegung & Atmung
- Regelmäßige körperliche Aktivität aktiviert Lymphe und Durchblutung und unterstützt damit die Ausleitung.
- Atemübungen (z. B. 4 Sekunden einatmen, 6 Sekunden ausatmen) helfen, Stress abzubauen und den Parasympathikus zu aktivieren – wichtig für Regeneration und Entgiftung.
5. Entspannung & Nervensystem
Chronischer Stress blockiert Entgiftungsprozesse. Meditation, Yoga oder bewusste Pausen helfen, Körper und Psyche in Balance zu bringen.
Vorsicht bei Kuren und starker Ausleitung
- Fasten kann sinnvoll sein, sollte jedoch bewusst begleitet werden. Bei manchen Menschen kann die Mobilisierung von Schadstoffen zu Beschwerden führen.
- Schwangere und Stillende sollten keine starken Entgiftungskuren machen. Leichte Unterstützung wie Ballaststoffe oder Chlorella können hingegen hilfreich sein (ärztliche Rücksprache empfohlen).
Take Aways
- Entgiften sollte kontinuierlich wie Zähneputzen gedacht werden, nicht nur als Kur.
- Schadstoffe vermeiden, Bindemittel nutzen und Leber & Darm unterstützen.
- Bewegung, Wasser und Entspannung sind einfache, tägliche Schlüssel für bessere Entlastung.
- Individuelle Tests (z. B. Schwermetalldiagnostik) können sinnvoll sein, um Belastungen gezielt anzugehen.
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Dr. Patrick Asseuer ist Facharzt für Innere Medizin, Experte für Entgiftung und Umweltmedizin und Silent Inflammation. In seiner Arbeit vereint er ein tiefes naturwissenschaftliches Verständnis mit moderner, funktioneller Medizin, um seinen PatientInnen ganzheitlich und ursachenorientiert zu begleiten.
Mehr Informationen zur Arbeit von Dr. Assheuer findet man auch auf seiner Website https://dr-patrick-assheuer.de/
121 Detox – Entgiften wie Zähneputzen. Mit Dr. Patrick Asseuer
[Dr. Patrick Asseuer] (0:37 - 0:56)
Dann sage ich mir, naja, die Stoffwechselprozesse, die sind doch klar. Wenn die Zelle wenig Giftstoffe abkriegt, dann kann sie besser funktionieren. Also achte ich doch darauf, dass da nicht so viel Schadstoffe da sind und probiere die halt rauszukriegen.
Und deshalb bin ich dafür, lieber jeden Tag daran zu denken.
[Jason Raffington] (0:56 - 2:29)
Herzlich willkommen zu Healthwise, dem Gesundheitspodcast, präsentiert von Sunday Natural. Mein Name ist Jason Raffington und in diesem Podcast erkunden wir gemeinsam, was es bedeutet, gesund zu sein. Wir tauchen ein in Themen wie Medizin, Bewegung, Ernährung und emotionale Gesundheit.
Immer mit einem weisen Blick auf das, was uns wirklich gut tut. In unserer modernen Welt sind wir einer Vielzahl von Schadstoffen ausgesetzt, beispielsweise aus der Luft, unserer Nahrung, Alltagsprodukten und sogar unserem Trinkwasser. Viele dieser Substanzen sind unserem Körper fremd und obwohl unser Organismus über ausgeklügelte Entgiftungsmechanismen verfügt, kann die tägliche Belastung schnell seine natürlichen Kapazitäten überfordern.
Die Folgen sind chronische Müdigkeit, stille Entzündungen, hormonelle Disbalancen und langfristige Gesundheitsrisiken. Detox oder besser gesagt Entgiftung ist dabei kein kurzfristiger Trend oder reines Wellnessversprechen. Vielmehr geht es um die gezielte Unterstützung körpereigener Prozesse, das Erkennen von Belastungen, das gezielte Aktivieren von Ausleitungswegen und das Stärken zentraler Entgiftungsorgane wie Leber, Darm und Niere.
Ich freue mich sehr, dieses Thema heute mit Dr. Patrick Asseuer zu vertiefen. Dr. Asseuer ist Facharzt für Innere Medizin, Experte für Entgiftung und Umweltmedizin und Silent Inflammation. In seiner Arbeit vereint er ein tiefes naturwissenschaftliches Verständnis mit moderner, funktioneller Medizin, um seinen PatientInnen ganzheitlich und ursachenorientiert zu begleiten.
Immer mit dem Ziel, nicht nur Symptome zu lindern, sondern nachhaltig Gesundheit zu fördern. Herzlich Willkommen Patrick.
[Dr. Patrick Asseuer]
Ja, vielen Dank Jason.
[Jason Raffington]
Patrick, tust du sonntags auch was für deine Entgiftung?
[Dr. Patrick Asseuer] (2:29 - 2:40)
Na klar, entgiften ist für mich wie Zähneputzen und ich putze mir auch sonntags die Zähne, also denke ich auch an die Entgiftung. Und das, worüber wir gleich reden, mache ich auch sonntags.
[Jason Raffington] (2:40 - 3:09)
Sehr gut. Bevor wir einsteigen, fangen wir vielleicht erstmal mit der Definition des Wortes an. Wenn wir über Entgiftung oder Detox sprechen, denken ja viele Leute an verschiedene Sachen.
Für manche ist es vielleicht bestimmte Lebensmittel meiden oder mehr von bestimmten Lebensmitteln zuführen. Andere denken vielleicht an die Ausleitung von Schwermetallen, an Fasten, an Saftkuren, vielleicht Social Media Detox oder das Meiden von toxischen Menschen. Wie würdest du Detox definieren aus medizinischer oder physiologischer Sicht?
[Dr. Patrick Asseuer] (3:10 - 3:52)
Also die Medizin kennt das Wort Entgiftung nicht so richtig. Da wird von Fremdstoffmetabolismus gesprochen. Also alle Fremdstoffe, die wir aufnehmen oder in uns produziert werden, die müssen wieder metabolisiert, also verstoffwechselt werden.
Und das heißt offiziell Fremdstoffmetabolismus oder Biotransformation. Das sind die offiziellen Begriffe und da hat unser Körper natürlich angeborene Mechanismen. Entgiftungsstoffwechsel, Fremdstoffmetabolismus, Biotransformationsmetabolismus.
Und das ist offiziell der physiologische, also der körperliche Ausdruck, wie wir Schadstoffe wieder loswerden.
[Jason Raffington] (3:53 - 3:59)
Müssen wir denn aktiv was für unsere Entgiftung tun oder macht unser Körper das nicht eigentlich automatisch?
[Dr. Patrick Asseuer] (4:00 - 4:28)
Ja, das Gute ist natürlich, dass der Körper das automatisch macht. Wir haben verschiedene Entgiftungsorgane, also wir können über die Haut, können wir durch Schwitzen schon entgiften. Wir können über die Lunge, über Ausatmen entgiften.
Wir können über den Darm entgiften. Und unsere Hauptentgiftungsorgane, über die man meistens spricht, ist die Niere und die Leber. Und die Leber ist immer ganz doll im Fokus, weil man da ziemlich viel auch unterstützend tun kann.
[Jason Raffington] (4:28 - 4:44)
Vielleicht muss man auch mal abgrenzen, was wir jetzt gerade als Detox bezeichnen oder worüber wir sprechen, ist ja eher was Chronisches, eine chronische Intoxikation im Vergleich zu einer akuten Vergiftung, wo man dann vielleicht die Gift-Hotline anruft. Das ist dann ja auch nochmal was anderes, oder?
[Dr. Patrick Asseuer] (4:45 - 5:29)
Genau, also in der Medizin gibt es ja die Toxikologie und den Giftnotruf, wenn man sich irgendwas genommen hat und sofort Symptome hat. Also das sind schon Giftstoffe, die unsere Zellen oder unsere Mitochondrien sofort blockieren können und zu lebensbedrohlichen Notfällen führen kann. Ja, selbstverständlich, das gibt es natürlich.
Und da nutzt die normale Medizin dann zum Beispiel Kohle. Wenn man dann ins Krankenhaus kommt, dann wird eine Magenspülung mit Kohle gemacht, weil man weiß, dass Kohle wirklich alles abbindet. Und das ist zwar sehr selten, aber das wird schon gemacht und oft wird es dann geschafft.
Aber richtige Vergiftungen, da können die Leute natürlich dran sterben.
[Jason Raffington] (5:30 - 5:42)
Und wenn wir jetzt eher über diese chronischen Vergiftungen sprechen, was sind denn so Schadstoffe, die uns alltäglich belasten? Also beispielsweise aus der Luft, aus unserer Nahrung, was sind so diese typischen Toxiken?
[Dr. Patrick Asseuer] (5:42 - 8:02)
Vielleicht noch einen Schritt zurück. Chronisch heißt natürlich, dass die Entgiftungskapazität, die wir haben, überschritten ist. Und das ist ganz unterschiedlich und individuell.
Der eine hat eine große Entgiftungskapazität und der andere hat eine kleine Entgiftungskapazität. Also manche sagen auch, das Fass läuft über. Und wenn wir eine kleine Entgiftungskapazität haben, also ein kleines Fass, und das kann sich schneller füllen und wenn das überläuft, dann kriegen wir Symptome.
Und die mit einem großen Fass können halt mehr abhaben. Und das ist genetisch bedingt. Also wir haben verschiedene Entgiftungsenzyme, da kommen wir wahrscheinlich noch drauf, Phase 1, Phase 2 Enzyme und die sind genetisch definiert.
Und dann kann man Glück haben, dass man eine gute Entgiftungsgenetik hat, also eine große Kapazität und ein großes Fass oder eben nicht. Wie ein Schiff, das muss immer Wasser rauspumpen, weil immer irgendwie durch irgendwelche Ritzen was reinkommt. Und wenn man immer mehr rausschafft als reinkommt, dann hält man sich über Wasser.
Und so ist es eigentlich auch mit den ganzen Fremdstoffen, mit den ganzen Giftstoffen, die sich halt über die Jahre, über das ganze Leben ansammeln können. Und unser Körper, unser System ist Jahrtausende alt. Also gut, menschheitsgeschichtlich kenne ich mich nicht so aus, aber die Industrialisierung, die begann ja erst vor 100, 150 Jahren, wo massiv Umweltschadstoffe und Toxine dazugekommen sind, die der Mensch früher nicht hatte, unsere Vorfahren.
Die brauchten gar nicht so viel Entgiftungskapazität, weil es gar nicht so viel Giftstoffe gab. Und das ist halt ein Riesenproblem geworden. Und auf die einzelnen Stoffe kommen wir wahrscheinlich noch, die ja unglaublich zugenommen haben.
Wenn man in der Stadt lebt, hat man riesige Probleme mit Sachen. Die Leute, die auf dem Land leben, haben, sage ich mal, mit Insektiziden und Pestiziden zu tun. In der Nahrung, in der Luft ist so viel Schadstoffe drin, die eigentlich alle nicht in uns Menschen oder Lebewesen reingehören.
Und die müssen halt wieder raus. Und deshalb ist diese Kapazität halt schneller überschritten als früher. Und das ist meiner Meinung nach eines der Hauptprobleme.
Und deshalb sind wir alle chronisch belastet und intoxiziert sozusagen.
[Jason Raffington] (8:02 - 8:30)
Ja, wenn ich an so Toxine denke, dann denke ich als erstes an Plastik, zum Beispiel Plastikflaschen oder Kosmetikprodukte. Natürlich auch in so einer Stadt wie Berlin einfach die Luft, die nicht so sauber ist. Ich merke das dann, wenn ich dann doch mal rausfahre, auf dem Land bin, dass die Luft einfach viel frischer ist und man sich halt auch irgendwie gesünder fühlt automatisch.
Das kennst du wahrscheinlich auch. Was passiert denn konkret, wenn wir so chronisch belastet sind? Inwiefern schadet das denn unserem Körper?
[Dr. Patrick Asseuer] (8:32 - 11:12)
Also erst mal muss man gucken, wo kommen denn die Schadstoffe rein. Wenn sie an die Haut kommen und die Haut ein Problem hat, dann haben wir da Reaktionen. Dann über die Lunge kann es reinkommen.
Also die Haut ist etwa so ein bis zwei Quadratmeter Oberfläche. Die Lunge hat schon 80 Quadratmeter Oberfläche. Und der ganze Feinstaub, den du angesprochen hast, der so in der Luft ist, oder auch der Mikroplastik von den Reifen in der Stadt, die abgerubbelt werden, das Cadmium, was im Benzin drin ist, früher war Blei drin, jetzt ist Cadmium drin, der ganze Feinstaub, der kommt dann halt rein und kann dann halt die Lunge belasten sozusagen.
Und an den Grenzflächen ist immer unser Immunsystem. Am Darm, der ist 400 Quadratmeter groß, deshalb ist der Darm so wichtig. Und auch da lauert unser Immunsystem.
Und wenn Schadstoffe da reinkommen, sollten sie erst mal natürlich gefiltert werden. Also der Darm, den kann man sich wie so ein Kaffeefilter vorstellen. Also einerseits hat er die Aufgabe natürlich was durchzulassen, andererseits muss er auch was zurückhalten.
Und wenn der Kaffeefilter gestört ist, dann im Darm, dann hat man zum Beispiel so ein Leaky Gut-Syndrom. Leaky heißt durchlässig und die Darmzellen sind so ein bisschen auseinander durch die Schädigung und dann können halt Schadstoffe schon mal tiefer ins System kommen und dann aufgenommen werden. Das ist eine Sache, dass wir dadurch, auch in der Lunge kann das Gleiche passieren, mehr Schadstoffe reinkriegen, weil unsere Barriere kaputt ist.
Die Darmbarriere kann durch Antibiotika zum Beispiel kaputt gemacht worden sein. Und dann ist das zweite große Problem das Immunsystem. Weil das Immunsystem lauert natürlich immer an den Grenzflächen und sagt, Achtung, Achtung, wenn was reinkommt, dann feuern wir da.
Und wenn dann Schadstoffe tiefer reinkommen, dann gibt es eine Immunreaktion. Und diese Immunreaktion, die machen dann die stillen Entzündungen, die Silent Inflammation und können auch unsere Mitochondrien im Endeffekt dann schwächen. Und dann haben wir halt Müdigkeit, Erschöpfung, was du gesagt hast, auch immer mehr Unverträglichkeiten, weil das Immunsystem überreagiert.
Das Immunsystem muss ja einerseits tolerieren. Also es ist ja gut, dass wir nicht gegen alles allergisch sind und theoretisch Gluten essen können und durch den Birkenwald und Gräserwiese laufen können. Aber wir kennen ja viele Leute, die das eben nicht können, weil das Immunsystem überaktiv ist.
Und ein überaktives Immunsystem entsteht oft durch eine Stille, durch eine Silent Inflammation, die wiederum getriggert wird durch die Umweltschadstoffe.
[Jason Raffington] (11:13 - 11:39)
Das heißt, diese Schadstoffe können sehr schnell ein systemisches Problem sein. Einerseits durch den Leaky Gut, weil der Darm natürlich Einfluss auf alle Systeme im Körper hat sozusagen. Und dann können eben diese verschiedensten Symptome entstehen.
Genau. Okay. Gibt es einen bestimmten Ort, wo sich die Toxine dann auch ansammeln?
Also wenn sie dann irgendwie in den Blutkreislauf kommen, beispielsweise durch den Leaky Gut. Gibt es da Stellen im Körper, wo die dann besonders sich akkumulieren?
[Dr. Patrick Asseuer] (11:40 - 13:12)
Ja, der Körper will natürlich erstmal, wenn es im Blut ist, es so schnell wie möglich loswerden. Und dann sollte es optimalerweise in der Leber oder in der Niere dann entgiftet werden. Wenn das nicht gut funktioniert, weil entweder zu große Menge da ist oder unsere Entgiftungskapazität, also Genetik nicht so gut ist, dann will der Körper es irgendwo ablagern.
Und das ist wie Giftmülldeponie. Es ist Bindegewebe und es ist Fettgewebe. Und im Fettgewebe sind vor allem die fettlöslichen Sachen, das sind diese ganzen Mikroplastik-Sachen.
Und im Fettgewebe sind dann sogenannte hormonelle Disruptoren. Also die haben aufs Hormonsystem Einfluss, weil unser Fettgewebe ist so eine Hormonfabrik praktisch. Viele Leute haben ja auch Probleme mit dem Abnehmen.
Es kann auch sein, dass die Kapazität überlastet ist und der Körper lagert es dann ins Bindegewebe oder ins Fettgewebe. Und deshalb ist Abnehmen manchmal so schwierig, weil der Körper sagt, nee, ich will das da nicht rauskriegen, das ist da safe. Bloß nicht in die Zellen ins Gehirn, wo es gefährlich ist.
Und deshalb zum Abnehmen und als Abnehmkur würde ich immer Entgiftungsmaßnahmen empfehlen, damit man die Schadstoffe, die man da mobilisiert, gleich abfängt und rauskriegt. Und dann kommt man meistens auch einen Schritt weiter, dass man merkt, ach, bis hierhin ging es und wenn ich jetzt zusätzlich entgifte, dann kann ich auch abnehmen. Wenn das ein Ziel ist der Leute sozusagen.
[Jason Raffington] (13:12 - 13:22)
Ja, ich habe auch schon gehört, dass wenn Leute sehr schnell Gewicht verlieren, dass dann eben sehr schnell diese Schadstoffe frei werden und man dann während dem Abnehmen diese Entgiftungssymptome dann auch haben kann.
[Dr. Patrick Asseuer] (13:23 - 14:10)
Ja, völlig richtig. Sport und Bewegung macht es natürlich auch. Deshalb ist ja Sport so wichtig für die Entgiftung, wenn wir ständig unsere Durchblutung haben, unsere Muskeln, unser Bindegewebe, unsere Lymphe praktisch trainieren. Deshalb ist das natürlich eine gute Entgiftungsmöglichkeit.
Und wenn Leute jahrelang nichts gemacht haben und plötzlich anfangen, klar, weil sie es sich vornehmen, weil es gut sein soll, ist ja auch gut. Wenn Leute mehr Sport machen oder auch Lymphdrainage plötzlich gemacht wird, dann werden aus der Tiefe plötzlich Giftstoffe mobilisiert und dann fühlen die sich danach halt überhaupt nicht gut. Dann sagt man, ja, ich bin untrainiert, aber da kommen dann Toxine ins System und dann reagiert das Immunsystem und dann kann es auch zu Beschwerden kommen, die einfach durch eine Überflutung von Giftstoffen aus den Depots kommt.
[Jason Raffington] (14:11 - 14:46)
Das haben die meisten dann wahrscheinlich gar nicht auf dem Schirm. Also wenn sie jetzt abnehmen oder wenn sie mal zu Lymphdrainage oder sonst was gehen und dann auf einmal diese Symptome haben, da fragt man sich dann, was ist denn jetzt eigentlich los? Ja, Bewegung tut mir nicht gut, ich lasse es lieber.
Angenommen jemand hat so Symptome wie Müdigkeit oder ist häufig gestresst oder hat Verdauungsprobleme, das sind ja recht häufige Symptome, die viele Leute mit sich rumschleppen. Woher weiß man oder woher kann man wissen, ob es sich hier um eine Belastung mit Schadstoffen, mit Toxinen handelt oder ob es doch eine andere Ursache ist?
[Dr. Patrick Asseuer] (14:47 - 16:19)
Das ist ja eben das Schwierige, dass man das nicht sagen kann. Der Körper reagiert halt immer gleich und die Ursache ist schwierig. Also eine Müdigkeit und Erschöpfung, wenn unsere Mitochondren, also unsere Zellkraftwerke nicht genug Energie produzieren, dann kann es daran liegen, dass wir einfach zu wenig Mikronährstoffe haben, dass da gar nicht genug Futter da ist, dass ein Vitamin-D-Mangel da ist oder Zink- oder Selenemangel oder Q10 oder gewisse Aminosäuren gar nicht da sind, die der Körper braucht und die Folge ist Müdigkeit. Dann können die Mitochondrien aber auch durch Umweltschadstoffe gestresst sein.
Und dann, der Körper kann immer nur so reagieren, er kann mit Entzündung reagieren, er kann mit Oxidation, also mit Verbrennen reagieren, oxidativer Stress. Wenn der Körper das mit Sauerstoff probiert zu bekämpfen und dann entsteht oxidativer Stress, der dann auch wieder Probleme machen kann, das kann man nicht unterscheiden. Und Müdigkeit und Erschöpfung kann natürlich auch eine Nebennierenschwäche sein.
Die produzieren ja unser Kortisol, unsere Katecholamine, die wir brauchen. Und wenn wir aber im Burnout durch psychische Sachen sind, dann kann es auch sein. Also da hat der Körper reagiert immer gleich und die Ursache ist halt schwierig rauszukriegen.
Das ist dann die detektivische Arbeit. Und deshalb wird ja in der Medizin eben nicht daran gedacht und leider, leider sehr viel aufs Wetter, aufs Alter und auf die Psyche geschoben. Und das ist meiner Meinung nach noch ein bisschen kurz gedacht.
[Jason Raffington] (16:20 - 16:39)
Ja, da gibt es aber sicher auch einige Tests, die man machen kann. Vor allem in der funktionellen Medizin, da versucht man ja ursächlich herauszufinden, woran es liegt. Und da gibt es ja zum Beispiel für Schwermetallanalysen oder für Schwermetalle, um herauszufinden, ob man belastet ist, gibt es verschiedene Tests.
Und ich nehme an, für andere Schadstoffe auch. Ist das was, was du auch in deiner Arbeit dann nutzt, diese Analysen?
[Dr. Patrick Asseuer] (16:40 - 20:13)
Ja, das ist natürlich ganz wichtig, um das einzugrenzen. Also man kann die Funktion der Mitochondrien testen und gucken, ob die erstmal geschädigt sind und unterstützt werden müssen. Also einerseits kann man sie dann aufbauen, andererseits ist natürlich damit die Ursache noch nicht behoben.
Man kann natürlich viele Vitalstoffe und sowas einnehmen und dann geht es den Leuten erstmal besser. Aber wenn man die Ursache dahinter nicht angeguckt hat, ist das ein Problem. Ich gucke mir immer den Darm an, weil der Darm sollte dicht sein.
Der hat halt 400 Quadratmeter und Filterfunktion und Immunsystem sitzt da drunter. Deshalb sollte der dicht sein. Und da gibt es im Blut halt diesen Marker Zonulin zum Beispiel.
Man kann auch Stuhluntersuchungen machen, Mikrobiomdiagnostik. Da gibt es dann noch andere Marker, die erhöht sind. Das Alpha-1-Antitrupsin, auch das Zonulin natürlich.
Dann weiß man, ist da ein Problem. Man kann auch in der Mikrobiomdiagnostik sich die Entzündungsmarker und alles angucken. Also immer erstmal gucken, ist der Darm dicht.
Wenn er dicht ist, dann kann man weiter gucken. Und ja, Schwermetalle kann man sich natürlich auch angucken. Schwermetalle sind dankbar, die kann man im Labor noch anfassen und messen.
Aber Insektizide wird schon viel schwerer. Plastik, fluorierte Kohlenwasserstoffe, Mikroplastik, also Konservierungsstoffe. Es gibt so viele Schadstoffe.
Die kennt man theoretisch und die können sicherlich irgendwelche Unilabors auch messen. Aber ein normales Labor hat da überhaupt gar keine Möglichkeiten, das zu machen. Und das ist eine riesen Black Box sozusagen.
Und die Schwermetalle sind dann wahrscheinlich so die Spitze des Eisbergs. Obwohl die natürlich extrem wichtig sind. Und wenn man sich mit den Schwermetallen beschäftigt, dann entgiftet man auch viele andere Sachen, wenn man die eigene Entgiftung unterstützt.
Das Problem ist, dass oft nur Blut im Serum abgenommen wird. Also wenn man Blut abnimmt und es eine Weile stehen lässt, dann können sich die ganzen Zellen irgendwann absetzen. Die roten, die weißen und die Blutplättchen.
Und oben im Serum, im Überstand, da wird dann oft gemessen. Aber was ist denn, wenn es in den Zellen drin ist? Also der erste Fehler ist schon, dass es im Serum gemessen wird.
Man muss es im Vollblut, also auch in den Zellen messen. Dann weiß man aber noch lange nicht, was ist denn in der Leber, im Gehirn, im Bindegewebe, im Fettgewebe. Nur was im Blut ist, kann man natürlich auch im Blut messen.
Und die Schwermetalle, die man im Blut misst, sind meistens die Sachen, die man durch die Ernährung aufnimmt. Also ganz klassisch durch Fischkonsum, Sushi-Essen und so ist Arsen- und Quecksilber erhöht. Einmal in der Woche Fisch essen reicht schon und die Werte sind erhöht.
Ganz schlimm, wenn die Leute im Urlaub waren und viel Fisch gegessen haben. Horrent hohe Werte. Das ist wirklich erstaunlich.
Und leider, leider, leider sind die Fische halt so belastet. Also vor allem der Seefisch und die Fische, die in der Nahrungskette am höchsten sind. Also der Thunfisch, der frisst alle auf und verstoffwechselt alles außer die Schwermetalle.
Also die Raubfische sind ein Riesenproblem. Und gerade Sportler essen ja sehr, sehr gerne Thunfisch, weil es eine super Eiweißquelle ist, gut schmeckt, wenig fleischartig und damit halt ihre Low-Carb-Sporternährung machen. Und da gibt es ganz krass hohe Quecksilberwerte, die eventuell erst in Jahrzehnten neurologische Störungen, Alzheimer, Demenz, sonstiges macht.
Spüre ich ja nicht. Man merkt das nicht, weil der Körper sagt einem nicht, ich habe eine Belastung oder eine Vergiftung mit Schwermetallen.
[Jason Raffington] (20:13 - 20:38)
Ja, das mit dem Fisch ist auch etwas, was ich immer auf dem Schirm habe. Ich habe auch gefühlt seit Jahren keinen Thunfisch mehr gekauft. Ich fokussiere mich immer auf die kleinen Fische, weil wie du auch schon sagst, die großen Fische fressen die kleinen und fressen dann sozusagen deren Belastungen mit.
Also wenn ich mir was kaufe, sind es eigentlich immer Sardinen oder Anchovies und hin und wieder mal Lachs. Aber ich würde gerne mehr Fisch essen, aber traue mich das jetzt auch schon gar nicht mehr, weil ich eben weiß, dass es sehr problematisch ist.
[Dr. Patrick Asseuer] (20:39 - 21:12)
Und dadurch haben wir dann halt ein Problem mit den Omega-3-Fettsäuren, die wir eigentlich dazu führen sollten. Wir haben alle einen Omega-3-Fettsäuremangel und die brauchen wir halt wieder, weil sie entzündungshemmend sind. Und für das Gehirn, für die Nervenentwicklung natürlich ganz wichtig ist.
Das fängt ja schon bei den Kindern an. Wenn sie überhaupt was essen, sind es Fischstäbchen, da ist nicht genug drin. Und denen fehlen alle Omega-3-Fettsäuren.
Die werden alle in der Schule besser, vor allem in Mathe. Und auch ruhiger, weil die Omega-3-Fettsäuren auch gut fürs Nervensystem sind.
[Jason Raffington] (21:12 - 21:44)
Wenn jemand das jetzt hört und sagt, ich esse ja eigentlich schon noch recht viel Fisch, vielleicht bin ich ja jetzt belastet. Oder auch, weil ich in der Großstadt lebe oder weil ich viel aus Plastikflaschen trinke. An wen wendet man sich dann?
Würde man zum Hausarzt gehen oder wird der sagen, der Körper macht das schon? So wie wenn ich mal zu meinem Hausarzt gehe und eine Nährstoffanalyse machen will, dann sagt der, du musst doch nur gut essen. Also manchmal ist man beim Hausarzt leider nicht an der richtigen Adresse, wenn man Unterstützung möchte.
Jetzt frage ich mich, wie ist das mit Toxinen, mit Belastungen? Wer unterstützt einen da?
[Dr. Patrick Asseuer] (21:45 - 24:13)
Ja, das ist ein Riesenproblem. In der normalen Medizin ist das überhaupt nicht vorgesehen, das zu behandeln, daran zu denken. Oder auch überhaupt danach zu gucken.
Deshalb bilden wir auch Ärzte aus in diesen Sachen, um das auf dem Schirm zu haben und es an die Patienten weiterzugeben. Es fängt ja schon mit Nährstoffen an. Da heißt es ja, es zahlt die Kasse nicht, sozusagen.
Ja gut, dann zahle ich selber. Dann wird es trotzdem weggediskutiert, weil viele Ärzte gar nicht wissen, macht das Labor das überhaupt? Und viele Labore können das gar nicht.
Es gibt natürlich tolle Speziallabore in Deutschland, die das alles machen. Dann muss man aber das ganz bewusst einfordern. Man muss sich eine Schwermetalldiagnostik im Vollblut anfordern.
Das ist ein Riesenproblem, weil man einfach keine Ansprechpartner dort hat. Viele Labore bieten deshalb schon an, dass man da selber hingehen kann. Es wird immer populärer, dass man sich auch Testkits bestellt und über den Finger einen Blutstropfen auf Filterpapier drauf macht.
Da gibt es jetzt schon ein paar Sachen und da wird unheimlich dran geforscht, um die Leute abzuholen. Durch die Medien, YouTube, Insta, Podcasts und so wird das zum Glück ja auch verbreitet. Dann stehen die Leute da und sagen, was mache ich denn?
Gehen zum Hausarzt und der winkt dann ab. Diese Lücke haben oft Heilpraktiker geschlossen, was natürlich sehr gut ist. Die kennen sich oft damit aus.
Es gibt natürlich welche, die sind tipptopp, die sind besser als Ärzte. Dann gibt es auch Heilpraktiker, die sich nicht damit auskennen. Aber so ist es bei Ärzten natürlich auch.
Aber da kann man ja bewusst nachfragen, ob man da eine Schwermetalldiagnostik zum Beispiel kriegt. Und man kann sich halt bei den guten Laboren auch selbstständig melden. Man muss es ja eh selber bezahlen.
Die Krankenkasse zahlt jetzt keinen Schwermetalltest sozusagen. Da kann man dann selbstständig zum Labor gehen oder sich dann halt online beraten bei Ärzten wie mir, die sich halt damit auskennen und dann sagen, okay, dann geht zu dem und dem Labor. Und das kann man auch deutschlandweit vermitteln heutzutage.
Labore werden deutschlandweit abgeholt. Ich komme aus Berlin hier nach Berlin zum Beispiel zum Labor gefahren. Das muss man ein bisschen organisieren.
Aber das ist alles möglich. Also der normale Hausarzt und auch die Fachärzte kennen sich leider da überhaupt nicht aus oder fast nicht.
[Jason Raffington] (24:13 - 25:01)
Ja, das ist echt schade. Häufig schreiben uns Kundinnen und sagen, ich würde gerne meinen Darm entgiften oder ich würde meine Leber entgiften. Welche Produkte kann ich da einnehmen?
Ich kann mir gut vorstellen, dass es hier auch sinnvoll ist, tatsächlich erst einmal Diagnostik durchzuführen. Dass man dann eigentlich weiß, wo das Problem liegt. Ob man sich jetzt wirklich nur auf ein Organ fokussieren sollte oder ob es doch eher ein systemisches Problem ist.
Und dann auch zu wissen, was man denn jetzt letztendlich einnehmen soll. Weil viele denken dann vielleicht an Sachen wie, ja, ich nehme jetzt einfach mal Chlorella als Bindemittel ein. Oder ich nehme jetzt Zeolith ein oder Probiotika für den Darm.
Aber damit ist es ja wahrscheinlich meistens nicht getan. Also würdest du schon empfehlen, dass man erst einmal Diagnostik macht, um zu schauen, was man braucht. Oder lohnt es sich trotzdem schon, gewisse Sachen einzunehmen?
[Dr. Patrick Asseuer] (25:02 - 29:25)
Ja, lohnt sich auf jeden Fall. Also man kann sich ja auch so um die Zahngesundheit kümmern, ohne zum Zahnarzt zu gehen sozusagen. Und trotzdem ist es gut, da ab und zu mal professionell hingucken zu lassen.
Und bei der Entgiftung kann man natürlich ein paar Sachen beachten, die man jeden Tag machen kann. Also klar, ob der Darm nicht gut funktioniert, das spürt man schwer. Wer natürlich Magen-Darm-Beschwerden hat, da schreit es natürlich danach, dass da ein Problem ist.
Und da sollte man vorher gucken. Aber viele haben ja mit dem Darm erst einmal keine Probleme. Und die können schon die Entgiftung unterstützen.
Also das Erste ist natürlich immer, Giftstoffe wegzulassen. Also zum Beispiel auf den Fischkonsum zu achten. Oder halt weniger aus Plastikflaschen.
Und generell natürlich, je weniger Fremdstoffe, konservierungsstoffe, Fertigprodukte, alles was die Industrie herstellt, da sind viele Sachen drin, die eigentlich nicht natürlich sind. Also je natürlicher, desto besser. Und je mehr man da weglässt, desto einfacher ist es.
Farbstoffe und, und, und, und, und. So und dann entgiftet ja der Körper über zwei, mehrere Phasen sozusagen. Also alles was im Blut gelandet ist und über die, vor allem über die Leber entgiftet wird, muss durch Enzymsysteme durch.
Also das sind Entgiftungsphasen. Es gibt eine Phase 1 und eine Phase 2. In der Phase 1, das sind die Zytochrom-Enzyme.
Das kann man sich alles angucken in der Genetik, wenn man möchte. Es ist spannend. Die aktivieren erstmal die Sachen, damit sie löslich gemacht werden.
Damit der Körper sie dann ausscheiden kann. Das Problem ist, dass er sie kurzfristig aktiviert. Und man nennt das auch umgangssprachlich die Giftungsphase.
Also die Sachen werden ein bisschen giftiger. Da entstehen reaktive Sauerstoffspezies, Radikale, also ROS, oxidativen Stress nennt man das. Die schädlich sein können über lange Zeit.
Die werden dann in der zweiten Phase an das ganze Glutationssystem gebunden, um dann ausgeschieden zu werden. So und das was ausgeschieden wird, wenn man jetzt bei der Leber als Hauptentgiftungsorgan bleibt, wird dann über die Gallenflüssigkeit irgendwann in den Dünndarm geleitet. Vom Dünndarm in den Dickdarm, vom Dickdarm raus sozusagen.
Der Körper spült praktisch mit der Gallenflüssigkeit die Giftstoffe aus. Und der Körper ist schlau und hat halt ein System entwickelt, zu sagen, ja gut, ich hole mir die Flüssigkeit zurück. Das ist der sogenannte entero-hepatische Kreislauf, dass die Gallenflüssigkeit immer wieder aufgenommen wird.
Und damit halt oft auch Toxine. Und deshalb ist der erste Schritt, wenn der Darm einigermaßen okay ist, die Sachen zu binden und auszuleiten. Und die Natur hat sich dafür die Ballaststoffe ausgedacht.
Ballaststoffe wusste man lange nicht, wozu gibt es denn Ballaststoffe, so ein Quatsch. Die isst man und die werden wieder ausgeschieden. Das hat überhaupt gar keinen Sinn.
Ballaststoffe haben sehr großen Sinn. Die können nämlich eben diese Toxine und Schwermetalle und Umweltschadstoffe binden und ausleiten, dass sie eben nicht wieder aufgenommen wird. Und außerdem braucht der Darm was zu machen.
Wenn da nichts drin ist im Darm, dann bewegt er sich nicht. Und dafür sind die Ballaststoffe halt auch wichtig. Und wir essen alle zu wenig Ballaststoffe.
Alles stimmt natürlich nicht. Ja, die sich mit Gesundheit beschäftigen, die schon. Also in Rohkost sind ganz viel Ballaststoffe drin.
In allen Vollkornprodukten sind mehr Ballaststoffe drin. Mein Lieblingsballaststoff ist zum Beispiel die Haferkleie. Wenn viele Müsli oder Haferflocken essen, einfach mal einen Teil Haferkleie nehmen.
Das ist ein riesen Ballaststoffanteil. Und da gibt es ganz, ganz viele Studien. Wenn wir um 10 bis 15 Prozent die Ballaststoffe anheben würden, dann hätten wir viel weniger Herz-Kreislauf-Erkrankungen.
Also ganz viele Erkrankungen in der Medizin werden deutlich reduziert, nur wenn man die Ballaststoffe erhöht. Da fragt sich die Medizin ja, wie hängt das zusammen? Ja, wir können es uns erklären, weil die Giftstoffe damit rauskommen.
Und diese schweren Erkrankungen, die fallen ja nicht vom Himmel. Das ist ja oft, dass es sich über Jahrzehnte anhäuft und dann ist eine Krankheit da.
[Jason Raffington] (29:25 - 29:40)
Hast du da einen Zielwert, wie viel Ballaststoffe man pro Tag ungefähr einnehmen sollte? Weil man kann ja auch hinten auf die Etiketten von Lebensmitteln schauen und so ein ungefähres Gefühl dafür bekommen, wie viel man denn so zu sich nimmt. Ich habe jetzt irgendwie die Zahl 30 Gramm im Kopf.
Ich weiß nicht, ob das ein guter Zielwert ist.
[Dr. Patrick Asseuer] (29:41 - 32:04)
So ganz genau kenne ich die Zahl nicht, aber so 30, 25? Ja, also klingt gut, da habe ich die Zahl nicht ganz genau. Auf jeden Fall sollten alle mehr Ballaststoffe essen.
So, und dann gibt es, kann man dieses Binden, wir nennen es Bindemittel, halt unterstützen mit Sachen, die man zuführt. Also der Klassiker ist zum Beispiel, also Kohle ist jetzt nicht der Klassiker, aber das, was alles bindet, was ich ja schon erzählt habe in der Toxikologie, bei akuten Vergiftungen wird Kohle gegeben. Wenn man mal das Gefühl hat, man ist irgendwie überlastet, vergiftet, dann kann man ein paar Tage Kohle nehmen.
Bei akuten Durchfallerkrankungen nimmt man es ja auch, aber langfristig ist Kohle doch zu doll, weil es auch Mineralstoffe und Vitamine abbindet. Aber kurzfristig ist es super. Dann gibt es Heilerde, viele kennen noch ein altes Hausmittel, Heilerde.
Ja, das ist irgendwie Sand. Und auch das bindet Schadstoffe. Der Mercedes unter der Heilerde, sage ich immer, ist Zeolith, das pulverisierte Vulkangestein, was auch nicht aufgenommen wird vom Körper und wie ein Schwamm, wie ein Sieb als Ionenaustauscher halt dient und auch Schwermetalle bindet.
Mein persönlicher Favorit ist Chlorella. Chlorella sind grüne, ja grün, klar, Algen, Süßwasseralgen. Es gibt ja die Seewasseralgen und die Süßwasseralgen.
In den Süßwasseralgen ist zum Beispiel kein Jod drin, weil manche Jod nicht gut vertragen, obwohl fast alle Jod Mangel haben. Und Chlorella ist halt eine Alge, die in ihrer Zellmembran besonders viele Giftstoffe binden kann. Und zusätzlich ist das Chlorophyll noch drin, was ganz wichtig ist.
Dann ganz viele Aminosäuren, bei Vegetariern zum Beispiel ganz wichtig. Auch viele Mineralstoffe und B-Vitamine sind da drin. Also es ist auch so ein Superfood.
Und ich sage immer Chlorella als gepresstes Gemüse. Wenn die Leute fragen, wie viel soll ich denn da nehmen, dann sage ich ja, viel hilft viel, weil bei Gemüse frage ich auch nicht. Ja, noch ein Salatblatt mehr oder sowas.
Und da macht es dann auch die Dosis. Wenn dann manchmal nur drauf steht, so fünf Chlorella, ja, das ist eine ganz nette Nahrungsergänzung. Aber wenn man entgiften möchte und binden möchte, dann muss man dann schon 10 bis 20 von diesen kleinen Presslingen nehmen, damit man auch so ein bisschen Volumen hat.
[Jason Raffington] (32:05 - 32:19)
Also zum einen, na klar, die Dosis ist wichtig. Was wir häufig auch gefragt werden, ist der Einnahmezeitpunkt. Ist es da wichtig, wann man die Bindemittel einnimmt?
Vor dem Essen, nach dem Essen, abends, morgens oder ist es egal?
[Dr. Patrick Asseuer] (32:21 - 33:16)
Da gibt es auch einen riesen Streit sozusagen. Von der Organuhr entgiftet unsere Leber nachts zwischen 1 und 3 Uhr. Und viele, die Schlafstörung haben, da frage ich dann, wann wacht er denn auf? Und es ist häufig zwischen 1 und 3 Uhr nachts.
Und dann kann es sein, ah, vielleicht ist die Leber dann aktiv. Und ich nehme zum Beispiel immer eine Handvoll Chlorella vorm Schlafen gehen. Oder Zeolith oder irgendwas kann man nehmen.
Und wenn die Leute dann besser schlafen, dann weiß man, oh, man hat die Leber entlastet und das geht dann besser. Andere sagen, ja, man muss es eine halbe Stunde bis Stunde vorm Essen nehmen. Es gibt aber auch gute Gründe, es zum Essen zu nehmen.
Gerade, wenn man jetzt Fisch isst, wenn man sagt, ich bin jetzt im Urlaub oder ich esse gerne mal Fisch, dann ist es jetzt da drin. Was mache ich denn dann? Dann nimmt man einfach zum Essen direkt, man isst ja auch Gemüse dazu, dann nimmt man halt das gepresste Gemüse dazu.
Dann kann man gleich die Schadstoffe, die in der Mahlzeit sind, abfangen sozusagen.
[Jason Raffington] (33:17 - 33:20)
Macht Sinn. Also man kann eigentlich kaum was falsch machen, was den Zeitpunkt angeht.
[Dr. Patrick Asseuer] (33:21 - 33:42)
Ja, man kann so ein bisschen, ja, eigentlich nicht. Man kann nur ein bisschen mitdenken, wie es sinnvoll ist. Oder wenn man jetzt Entgiftungsmaßnahmen gibt, also irgendwelche Kräuter oder sowas, dann sollte man so eine halbe Stunde, Stunde danach halt die Bindemittel nehmen, damit die dann das Mobilisierte im Darm dann abfangen sozusagen.
[Jason Raffington] (33:42 - 33:50)
Okay, also der erste Schritt, wenn wir jetzt an Entgiftung denken, wäre erstmal Bindemittel einnehmen, damit man sich nicht wieder vergiftet.
[Dr. Patrick Asseuer] (33:51 - 33:51)
Genau.
[Jason Raffington] (33:51 - 34:02)
Du hast Phase 1 und Phase 2 angesprochen. Ich nehme an, da braucht der Körper auch einige Nährstoffe, damit die Enzyme richtig funktionieren können. Was braucht der Körper da, sagen wir mal jetzt in Phase 1?
Was ist da wichtig?
[Dr. Patrick Asseuer] (34:03 - 36:11)
Phase 1 sind zum Beispiel die ganzen B-Vitamine ganz wichtig. Und es gibt eine Stoffwechselstörung, die heißt HPU. Die ist relativ unbekannt bei den Ärzten, aber so in der Naturheilkunde und Community ist sie doch recht bekannt.
Und das wird über einen Urintest herausgefunden. Und da bildet der Körper das Hem vom Hemoglobin nicht richtig und scheidet es dann aus. Und das verbraucht unheimlich viel Zink, Mangan und vor allem aktives B6.
Und da bringt es dann nichts, normales B6 zu nehmen, sondern man muss aktives B6 nehmen, also Pyridoxal-5-Phosphat, P5P. Und das regt die Phase 1 ordentlich an. Aber auch andere B-Vitamine, so ein B-Komplex alleine kann auch schon die Entgiftung anregen und Methylgruppen können das auch.
Und wenn man da ganz viel nimmt, weil man denkt, viel hilft viel, dann kann es sein, dass man dann ein Problem hat, dass das Fass überläuft. Also wenn man die Phase 2, die danach kommt, wenn die noch ein Problem hat, dann hat man praktisch auf das volle Fass oder der Abfluss der Volles noch ein Eimer Wasser raufgekippt und dann läuft es über. Und das ist ganz häufig, dass die Leute B-Vitamine nicht gut vertragen.
Und das Erste, wenn die Leute kommen, ist, dass ich auch mal sage, lasst mal die B-Vitamine eine Weile weg. Die machen dann manchmal so ein bisschen Brainfog und Müdigkeit und das merkt man manchmal gar nicht so. Gerade wenn man es langsam steigert, dann läuft es immer weiter über und dann hat man irgendwelche Symptome, an die man sich so gewöhnt.
Also B-Vitamine sind super, aber zum richtigen Zeitpunkt eingesetzt. Dann sind wir nämlich erstmal bei der Phase 2 dann. Also der Darm ist der erste Schritt.
Die Bindemittel sind der zweite Schritt. Und dann kommt die Phase 2, weil wir entgiften von unten nach oben. Der Körper entgiftet über Phase 1, Phase 2 ausleiten.
Aber wenn wir das von oben unterstützen, wie es der Körper machen würde, dann läuft es fast über. Also müssen wir von unten den Abfluss freimachen.
[Jason Raffington] (36:11 - 36:20)
Du sagtest ja auch, in der Phase 1 wird alles erstmal giftiger. Und wenn es dann nicht weitergeht, dann vergiften wir uns ja noch viel mehr. Deshalb fangen wir von hinten an.
[Dr. Patrick Asseuer] (36:20 - 38:46)
Und jetzt haben wir unsere Bindemittel schon. Und die Phase 2, das ist unser Glutationensystem. Das haben vielleicht viele schon gehört.
Glutation ist das wichtigste Körperentgiftungsenzym, was wir haben. Oder System. Und ein starkes Antioxidant.
Und da gibt es bei 50% der Bevölkerung genetische Schwächen. Und die kann man dann halt unterstützen. Dann ist natürlich die Diskussion immer, sollte Glutation eingenommen werden?
Ja oder nein? Kommt es in den Zellen an oder nicht? Ja, Glutation hilft.
Wenn man jetzt aber eine Acetylierungsstörung hat, dann bringt einem das normale Glutation nicht. Dann braucht man Acetylglutation. Das gibt es ja auch als Kapseln.
Ich gebe sehr gerne die Bausteine. Also Glutation wird aus drei Aminosäuren gebildet. Aus Cystein, aus Glycin und aus Glutamin.
Glutamin ist schon mal super für den Darm. Wenn man ein Leaky Gut-Syndrom hat, ist Glutamin eh super. Glycin ist sehr gut, um Insektizide, Pestizide, Lösungsmittel und sowas mit auszuleiten.
Das ist auch gut. Und der Hauptknackpunkt ist meistens das Cystein. Und das Cystein können wir entweder zuführen, indem wir Taurin nehmen.
Taurin wird dann aufgeteilt in Cystein und Methionin. Also ist Taurin zum Beispiel eine gute Sache. Und die Leute, die eine Acetylierungsstörung haben, da empfehle ich dann lieber das N-Acetylcystein, das NAC.
Und das regt dann halt das Glutationssystem schön an. Und dann haben wir Platz für die Phase 1. Und dann gibt es noch den alternativen Weg über Schwefel.
Deshalb ist Schwefel auch so gut. MSM zum Beispiel kann man dann sehr, sehr gut nehmen. Und MSM ist auch anti-entzündlich.
Das ist richtig gut. Und so hat man dann diese Phase 2 schon mal ganz gut unterstützt. Und um den Gallefluss anzuregen, sind die Bitterstoffe sehr, sehr gut.
Also Bitter mögen viele nicht, aber Bitter ist halt super, um das alles anzuregen. Aber wenn man es anregt, braucht man natürlich auch unser Bindemittel. Und Bitterstoffe, auch Bärlauch zum Beispiel, ist ja bekannt, was entgiftet.
Und schwefelhaltige Nahrungsmittel wie Zwiebeln und Knoblauch, Bärlauch, das sind alles Sachen, die so für die Leberunterstützung gut sind. Und dann kann man sich an die Phase 1 ranmachen. Und das sind dann zum Beispiel die aktiven B-Vitamine und diese ganze Sache mit der Vitamin D.
[Jason Raffington] (38:47 - 39:23)
Also man braucht scheinbar schon wirklich viele Nährstoffe, damit die Entgiftung wirklich funktioniert. Das ist ja ein sehr komplexes System. Jetzt frage ich mich, wie funktioniert es dann, wenn man fastet oder wenn Leute sagen, ich mache jetzt eine Saftkur, die dann eben wahrscheinlich nicht all diese, vor allem Aminosäure, vor allem Protein fehlt dann ja.
Und viele weitere Nährstoffe fehlen dabei auch. Ballaststoffe fehlen, weil wenn du einen Saft trinkst, hast du ja nur noch die Flüssigkeit letztendlich übrig. Bedeutet das, dass diese Saftkuren oder Fasten tatsächlich gar nicht gut ist, wenn wir über Entgiftung sprechen oder haben die doch irgendwo auch ihren Platz?
[Dr. Patrick Asseuer] (39:23 - 43:04)
Ja, natürlich hat sie ihren Platz, weil in allen Kulturen wird gefastet. Ob es jetzt nun ein religiöses Fasten ist oder ja, was ist ja auch in unserer christlichen Kultur, gab es ja die Fastenzeit dann, aus welchen Gründen auch immer, war es in vielen Kulturen immer so eine Phase, wo man mal ein bisschen im Mangel ist. Und man weiß, dass wenn man im Mangel ist, lebt man länger.
Also wenn man Mäuse weniger Kalorien und Energie gibt, dann leben die plötzlich 20 Prozent länger. Und also immer in Mangelzuständen repariert der Körper und räumt auf und lässt uns länger leben. Also die vollen Tische, die wir haben, lässt uns eben nicht länger leben.
Und es gibt eine ganz große Fastentradition. Und gerade Deutschland hat ja in der Naturheilkunde eigentlich die längste Tradition. Weltweit weiß ich jetzt nicht.
Aber es ist sehr, sehr bekannt, dass es so viele verschiedene Fastenkuren gibt. Es gibt ja auch Maya-Ärzte, die Maya-Kur. In Kurkliniken gibt es wirklich noch Ärzte, die sich da wirklich darauf spezialisiert haben.
Und es hat auf jeden Fall seine Berechtigung. Wenn es dann richtig begleitet wird, dann wird es oft mit Einläufen begleitet, dass die Giftstoffe rauskommen, um da Platz zu machen. Und viele machen das regelmäßig.
Und gerade ältere Leute, die immer noch super fit sind, da erlebe ich ganz häufig, dass die immer wieder auch fasten. Und dann erlebe ich aber auch Leute, die sagen, ich habe mal gefastet, das habe ich ja überhaupt nicht vertragen. Und dann kommt das, was du gesagt hast.
Da ist dann wahrscheinlich plötzlich diese Kapazität überlastet. Die sind schon so an der Grenze, dass diese Mobilisation von Giftstoffen ihnen dann halt Probleme macht. Und ob man dann dieses Fasten mit Bindemitteln kombinieren könnte, kann sein.
Das empfehle ich dann schon auch dazuzugeben. Saftfasten kommt immer darauf an, was für Säfte. Also Gemüsesäfte sind natürlich sehr gut, weil da viele Ballaststoffe drin sind.
Und Obstsäfte hat auch ein Problem mit Fruktose. Nicht jeder verträgt Fruktose. Und Fruktose kann dann auch die Entgiftung wieder blockieren sozusagen.
Also Fasten ist super. Wenn man gut drauf ist, kann man das machen. Und wenn man merkt, man verträgt es, wunderbar.
Aber es gibt immer mehr Störungen. Und ich sehe halt immer mehr, dass die Leute es dann nicht vertragen. Vermutlich vertragen es 70, 80 Prozent.
Aber man hat immer noch 20, 30 Prozent, die es dann nicht vertragen. Am besten ist es dann, einen Begleiter zu haben. Entweder Heilpraktiker sind natürlich dann super.
Oder Ärzte, die sich damit auskennen, naturheilkundlich. Das ist so die Empfehlung. Fasten an sich ist super.
Da kommt ja auch dieses Intervallfasten her zum Beispiel. Dass man sechs bis acht Stunden was isst und den Rest halt eben nicht isst. Und in dieser Zeit macht der Körper halt Reparaturmechanismen.
Wachstumshormone werden ausgeschüttet. Also da passiert unheimlich viel, was in der Longevity-Forschung jetzt auch viel getestet wird. Und dieses ständig was essen ist überhaupt nicht gut.
Sondern das ist schon ein guter Start. Oder mal einen Tag, früher hieß es Entlastungstage. Oder mal ein Reistag.
Einfach mal dem Körper entweder mehrere Stunden oder mal einen Tag nichts geben. Und dann einfach gucken, was bin ich denn für ein Typ? Komme ich damit hin?
Macht mein Blutzucker-Spiegel da überhaupt mit? Und sowas.
[Jason Raffington] (43:05 - 43:34)
Bei uns machen die wenigsten von uns einfach mal eine Mahlzeit auslassen. Oder vielleicht auch mal einen Tag nichts essen. Aber ich habe das Gefühl, das ist ein Trend, der langsam wiederkommt.
Das ist ja eigentlich nichts Neues, wie du auch schon gesagt hast. Das kennen wir aus allen Kulturen letztendlich. Das Fasten aber schien dann ein bisschen in Vergessenheit geraten zu sein.
Und jetzt habe ich das Gefühl, kommt das zumindest in den Gesundheitskreisen dann doch langsam wieder. Das ist schon mal eine gute Entwicklung. Wie ist es mit Pflanzenstoffen?
Also du hattest jetzt Bärlauch schon erwähnt. Aber es gibt auch noch andere Pflanzenstoffe, die bei der Entgiftung hilfreich sein können, oder?
[Dr. Patrick Asseuer] (43:34 - 46:12)
Genau, also ganz wichtig sind ja die Bitterstoffe, die die Entgiftung unterstützen. Und dann gibt es diese sekundären Pflanzenstoffe, die ganzen Polyphenole, Flavanoide und sowas, die ganz stark antioxidativ wirksam sind. Und über oxidativen Stress hatten wir ja schon kurz gesprochen.
In dieser Giftungsphase entsteht oxidativer Stress, der dann durch gewisse Enzyme abgebaut wird. Und da braucht man zum Beispiel Selen, Mangan und Eisen. Und wenn das zum Beispiel im Blut ist, kann man es messen.
Das sollte halt ausreichend sein. Und wenn es in der Ernährung nicht drin ist, dann kann man es dadurch zum Beispiel nicht abbauen. Und da hat die Natur halt diese ganzen sekundären Pflanzenstoffe, was ich erzählt hatte, nicht erfunden.
Aber die gibt es dann da halt. Und die kann man halt nehmen als Antioxidantien. Und das bekannteste Antioxidant ist ja Vitamin C aus Zitronen und sowas.
Aber das ist zwar das bekannteste, aber fast auch das schwächste. Und alle roten Beeren zum Beispiel, die haben ganz, ganz viele Antioxidantien in sich. Und so viel kann man gar nicht essen heutzutage.
Und da gibt es natürlich dann auch tolle Präparate, wo diese Extrakte dann einfach gepresst sind in einer Kapsel. OPC, Resveratrol, das sind alles ganz super Antioxidantien, die man braucht, wenn man oxidativen Stress hat. Oxidativer Stress ist ja durchaus sinnvoll.
Warum hat denn der Körper das gemacht? Damit kann er ja auch was verbrennen. Also wenn jetzt irgendwie Viren oder Schwermetalle da sind, dann sagt der Körper, hey, das verbrenne ich mal.
Und dann ist es gut, dass man das hat. Aber es darf halt nicht ein Dauerschaden sein. Oder Sport.
Wenn man Sport macht, dann produziert der Körper kurzfristig Sauerstoffspezies, oxidativen Stress. Aber das ist in dem Fall gut, weil es kurz mal anregt. Und dann, wenn das System okay ist, dann wird es sofort wieder abgebaut.
Also dieser Reiz ist es. Man kann im kalten Wasser ertrinken, aber Eisbaden, Kältetherapie, mal für ein paar Sekunden, paar Minuten rein, ist ein enormer Reiz für den Körper. Und das ist so das Spannende, dass es kurzfristig manche Sachen super anregend sind und gut sind und oxidativer Stress auch sinnvoll ist.
Aber wenn er dauerhaft da ist, eben nicht. Und deshalb bin ich nicht unbedingt ein Fan, ständig Antioxidantien zu nehmen, sondern das kurzfristig zu nehmen. Und wenn man Antioxidantien vor dem Sport nimmt, dann ist man nicht so leistungsfähig, wurde festgestellt.
Sollte man eher nach dem Sport nehmen, um das dann abzufangen.
[Jason Raffington] (46:13 - 46:38)
Ja, das behindert dann so ein bisschen den Impuls, den man eigentlich setzen will durch den Sport. Genau, ja, dieser Impuls. Welche Rolle spielt das Nervensystem in der Entgiftung?
Ich kann mir vorstellen, wenn der Körper die ganze Zeit im gestressten Zustand ist, fällt es dem vielleicht auch schwieriger, sich um die Giftstoffe zu kümmern und um die Reparatur zu kümmern. Kann man da irgendwie was machen? Also vielleicht irgendwelche Entspannungstechniken oder ist das sinnvoll?
[Dr. Patrick Asseuer] (46:38 - 52:21)
Ja, absolut. Das ist ganz wichtig. Wir haben ja unser vegetatives Nervensystem, unser autonomes Nervensystem.
Autonom heißt, wir denken da nicht drüber nach. Wir brauchen jetzt nicht nachdenken, schlägt unser Herz, arbeitet unser Darm und so weiter. Und willkürlich ist, ja, wir können sowas machen, aber vieles ist vegetativ, also unwillkürlich.
Und da hat der Körper, das vegetative Nervensystem, zwei große Parts. Einmal den Sympathikus und einmal den Parasympathikus. Der Sympathikus ist der Anteil vom vegetativen Nervensystem, der für Flucht und Kampf zuständig ist.
Also da wird immer dieses Beispiel vom Säbelzahntiger genannt. Da ist der Säbelzahntiger und wir müssen entweder dagegen kämpfen oder wegrennen. Wenn man nicht mehr wegrennen kann, muss man kämpfen oder umgekehrt.
Und dafür braucht der Körper alle Energie in den Muskeln. Er braucht Adrenalin, er braucht Stresshormone, er braucht Cortisol, weil jetzt brauchen wir die Muskeln. Entweder zum schnell wegrennen oder zum Kämpfen.
Und da ist es absolut sinnvoll, dass wir das haben. Dieser Stress wird dann in Bewegung abgebaut. Die Stresshormone werden durch Muskelbewegung dann wieder abgebaut.
Und danach sollte normalerweise Ruhe sein, rest and digest, also ausruhen und verdauen. Das ist dann der Parasympathikus. Man kommt zurück in die Höhle sozusagen und Entspannung.
Und dann ist auch da Zeit für Entgiftung, für Reproduktion, für Essen und so weiter. Wenn das ausgeglichen ist. In der modernen Welt heute haben wir aber ständig die Säbelzahntiger und ständig den Stress.
Ob es jetzt Schlafmangel ist, beruflicher Stress, Beziehungsstress, Lärmstress. So viel Stressoren, Kinder, Arbeitskollegen. Brauche ich nicht aufzählen, was es da alles gibt.
Und das ist so ein Dauerstress. Und der Körper kann vom vegetativen Nervensystem nicht anders reagieren als sagen, ist ja ähnlich wie Säbelzahntiger. Sympathikus hochfahren.
Und dann werden ständig Stresshormone, Cortisol und sowas produziert. Und wir kommen nicht mehr runter sozusagen. Plötzlich repariert der Körper nicht mehr.
Plötzlich verdauert er nicht mehr richtig. Plötzlich entgiftet er nicht mehr. Plötzlich klappt es mit dem Kinderwunsch nicht.
Plötzlich geht die Libido nicht und so weiter. Weil einfach dieser Dauerstress im vegetativen Nervensystem da ist, den wir teilweise gar nicht merken, weil wir uns daran gewöhnt haben. Aber an den Symptomen kann man dann das schon sehen.
Und man kann es auch messen heutzutage. Über die Herzfrequenzvariabilitätsmessung, VNS-Analysen kann man dann machen. Und dann natürlich bewusst einschreiten.
Die wichtigste Kopplung ist die Atmung. Und in allen Entspannungsverfahren wird immer erstmal geatmet. Erstmal tief durchatmen.
Und die meisten haben ja schon das richtige Atmen verlernt. Also normalerweise atmen wir ein. Die Lunge soll sich ausdehnen.
Zweifel geht runter und der Bauch kommt raus. So ist eine richtige Atmung. Ich lasse die Leute dann die Hand auf den Bauch legen und sage, atmen Sie mal ein.
Und gerade Frauen machen dann so. Ziehen den Bauch ein. Ziehen den Bauch ein.
Sieht natürlich auch nett aus. Aber wenn ich jetzt in dem Zustand probieren würde, einzuatmen, dann hätte ich jetzt schon dürften rütteln sozusagen. Also wir haben durch diesen Stress auch das Atmen verlernt.
Und dass natürlich das Zwerchfell oft ein Problem ist und verspannt ist. Und man das über physikalische oder osteopathische Techniken lösen kann, ist natürlich ganz wichtig. Atmen ist immer wichtig.
Im Yoga, in der Meditation wird immer tief geatmet. Und darüber kann man den Herzschlag regulieren und damit auch das Nervensystem. Normalerweise atmet man so 10 bis 15 Mal pro Minute.
Und unter Stress aber teilweise 20, 30 Mal pro Minute. Das merken viele gar nicht. Manche merken es nur beim Reden.
Also wenn man Vorträge hält oder sowas, kenne ich es auch manchmal, dass ich dann so ein bisschen kurzatmig werde. Da muss man sich immer wieder auf die Atmung konzentrieren. Und man sieht es auch bei den Leuten, wie die sprechen, dass die manchmal so ein bisschen schnappen.
Und dann weiß man, okay, die sind im ständigen Stress und die müssen erstmal durchatmen. Gut ist zum Beispiel 4 Sekunden einatmen, 6 Sekunden ausatmen. Dann das Einatmenzyklus 10 Sekunden und dann hat man nur noch 6 Atemzüge pro Minute.
Und das fährt das vegetative Nervensystem deutlich runter. Und wer gut regulieren kann, für den reicht es dann auch schon. Das kann man natürlich messen.
Die Leute, die es nicht mehr schaffen, die haben natürlich ein größeres Problem. Aber extrem wichtig, vegetative Nervensystem. Immer auch an Ruhe und Erholung denken und sich ausruhen und Entspannungsverfahren machen.
Dann sind wir wieder bei der Genetik. Es gibt genetische Störungen im COMT und im MAO-Gen. Die können die Stresshormone nicht abbauen.
Kennen wir alle Leute, die fahren einmal richtig hoch und kommen nicht wieder runter. Die brauchen stundenlang, bis die wieder runterkommen. Und andere, die fahren mal kurz hoch und dann ist es auch wieder gut.
Da gibt es auch genetische Schwächen. Der Vorteil ist natürlich, man hat total die Power. Wenn man die Neurotransmitter, die Catecholamine, lange zur Verfügung hatte, dann kann man aber auch richtig Gas geben und ist richtig leistungsfähig.
Dann muss man aber aufpassen, dass man auch wieder runterkommt. Die Leute, die nicht runterkommen, Zigaretten, Alkohol, das ist natürlich dann, um runterzukommen, erst mal was zum Runterkommen. Das ist ja ganz leider Gang und Gebe bei vielen Leuten, die da nicht so ganz bewusst sind.
Die Leute, die sich natürlich schon sehr damit beschäftigen, die wissen, wie wichtig die Bewegung ist und die Entspannung und suchen dann bewusst auch Entspannungskurse und, und, und. Aber ein Großteil beruhigt sich dann mit anderen.
[Jason Raffington] (52:22 - 52:42)
Wenn wir gerade beim Thema Detox sind, dann sind Zigaretten und Alkohol natürlich nicht die beste Entscheidung. Was hältst du von anderen Methoden, die häufig im Rahmen der Entgiftung empfohlen werden, so wie Öl ziehen, Trockenbürsten, Saunieren? Einläufe hast du vorhin auch schon erwähnt.
Da kann man wahrscheinlich auch nochmal den Körper auf verschiedensten Weisen unterstützen, oder?
[Dr. Patrick Asseuer] (52:43 - 55:57)
Also, fangen wir von hinten nach vorne an. Die Einläufe sind gut. Man kommt ja nicht weit rein.
Der Dickdarm kommt man ein bisschen rein. Da kann man praktisch einen Reiz geben. Es gibt traditionell so Kaffeeeinläufe zum Beispiel.
Das sind ja Bitterstoffe, die die Leber anregen. Manchmal wird auch so ein bisschen Biofilm gelöst. Und das ist einfach so eine reflektorisch gute Sache.
Der Darm hat 400 Quadratmeter Fläche. Wie weit komme ich da rein? Ein paar Zentimeter.
Aber wie viel Zentimeter ist das als Fläche, kann ich nicht sagen. Es ist aber bekannt, dass so Einläufe auch entgiftend wirken. Dann über die Haut ein bis zwei Quadratmeter.
Ja, ist gut. Aber ganz viel kriegt man da halt nicht raus. Kommt immer darauf an, wer zum Beispiel ein bisschen Lymphprobleme hat.
Es gibt ja Leute, wo die Haut so, da merkt man, da ist nicht so gleich die Muskeln und so drunter, sondern naja, ist jetzt speckig Fett oder ist speckig Lymphe. Und wenn da ein Stau ist, dann ist natürlich Lymphdrainage, Bürsten und sowas gut. Und durch Sauna, durch das Schwitzen, kriegt man natürlich auch Sachen dann raus.
Und Öl ziehen ist eine sehr, sehr gute Sache, weil die Mundschleimhaut ist extrem gut durchblutet. Und wenn man dann Öl nimmt, also zum Beispiel einen Löffel Kokosöl und den dann durch jeden Zahn durchzieht, kann man ja nicht so richtig, aber es ist jetzt kein Gurgeln, sondern das heißt Öl ziehen. Man zieht so durch den Zahn durch und dadurch kommt die ganze Mundschleimhaut, die gut durchblutet ist, da werden dann die fettlöslichen Toxine gebunden.
Und die kann man dann, naja, ausspucken - natürlich nicht, runterschlucken. Und mit vielen ganzheitlichen Zahnärzten, mit denen ich Kontakt habe, die sagen, Leute, die Öl ziehen machen, haben oft das beste Zahnfleisch und eine super Zahngesundheit. Und in den Zahntaschen bilden sich ja sonst auch viele Entzündungen.
Also eine Silent Inflammation, die stille Entzündung, die zu vielen Problemen führen kann, ist ganz häufig halt auch im Mund. Das ist ein Problem. Und wenn dann noch verschiedene Metalle da sind, es gibt immer noch Amalgamenfüllung in den Mündern der Leute.
Also seit so 10, 20 Jahren, die jüngeren Leute haben es zum Glück nicht mehr. Da sind dann die Kunststoffe so ein bisschen das Problem. Bei den Älteren hat man schon wieder x verschiedene Metalle durch die Prothesen und, und, und.
Und die Metalle können dann wieder die Mundflora durcheinander bringen und zu Entzündungen führen. Und Öl ziehen ist dazu eine sehr, sehr gute Sache. Und dann gibt es natürlich viele wurzelkanalgefüllte Zähne.
Das ist eine Riesenkatastrophe, weil diese Leichen im Mund nicht wehtun, aber halt eine stille Entzündung machen können und Leichengifte abgeben können, was man im Blut messen kann. Und die sind an Krebs und an vielen Erkrankungen und entzündlichen Erkrankungen bekannt. Und wir beobachten, je kränker die Leute, desto schlechter die Zähne.
Und dann ist es natürlich ein Riesenproblem, so ein Gebiss dann beim ganzheitlichen Zahnarzt sanieren zu lassen. Weil es ist dann so teuer, dass es sich dann viele leider auch nicht mehr leisten können. Vorbeugen für gesunde Zähne, das Öl ziehen, super.
[Jason Raffington] (55:58 - 56:18)
Okay. Würdest du sagen, dass Detox, was ist, was man dauerhaft durchführt oder sind diese Detox-Kuren, von denen man ja auch häufig hört, ist das sinnvoll, dass man es vielleicht ein, zwei Wochen macht und dann eben die entsprechenden Supplements einnimmt, entsprechende Lebensstilveränderungen mit einbaut oder ist es was, was man eigentlich tatsächlich die ganze Zeit machen sollte?
[Dr. Patrick Asseuer] (56:19 - 58:24)
Ja, ich bin eigentlich der Meinung, so wie Zähneputzen, sollte man immer sein Gesundheitssystem, sein Entgiftungssystem ein bisschen unterstützen. Weil ich weiß ja nie, wann läuft dann mein Fass über. Oder zum Abgrund, habe ich noch einen Meter oder fehlt nur noch so ein Stückchen.
Und das spürt man halt nicht. Und dann heißt es, plötzlich hat er Krebs, plötzlich hat er das. Der war immer gesund, hat sich immer gesund ernährt oder was weiß ich.
Und dieses Plötzliche ist halt wirklich über Jahrzehnte aufgebaut und irgendwann kann der Körper nicht mehr und im schlimmsten Fall kommt dann halt wirklich eine ganz schlimme Erkrankung. Da sage ich mir, naja, die Stoffwechselprozesse, die sind doch klar. Wenn die Zelle wenig Giftstoffe abkriegt, dann kann sie besser funktionieren.
Also achte ich doch darauf, dass da nicht so viel Schadstoffe da sind und probiere die halt rauszukriegen. Und deshalb bin ich dafür, lieber jeden Tag da dran zu denken. Und ja, aber auch Detox-Kuren sind gut.
Also Leute, die gesund sind und mal was Gutes für sich tun wollen und sagen, ach jeden Tag irgendwas nehmen, vergesse ich immer. Dann mache ich mal lieber zwei Wochen oder weiß ich wie lange, dass dann so eine Kur geht, je nach Anbieter, mache ich das mal. Dann ist das völlig in Ordnung.
Man sollte halt optimalerweise sich da begleiten lassen. Ja, wer total gesund ist, der kriegt das alleine hin. Aber viele bekommen es dann doch nicht so gut und dann werden diese Kuren halt irgendwie übers Internet angeboten.
Oft über diese Multi-Level-Marketing, dass dann die Leute da irgendwie was verdienen daran. Was ja okay ist, man kann ja mit den Sachen was verdienen. Aber die haben selber keine Ahnung davon und sagen nur, ach das ist gut, nimm das mal.
Und wenn dann Probleme sind, dann sagen die, weiß ich auch nicht. Also die Begleitung fehlt, die Produkte an sich sind gut. Aber wenn dann Probleme auftreten, stehen die Leute manchmal oder oft dann da.
Und das kritisiere ich so ein bisschen. Dass so was eigentlich in ein bisschen therapeutische Hände gehört.
[Jason Raffington] (58:25 - 58:39)
Verständlich, wir haben das ja jetzt auch gerade von dir gehört, dass es halt teilweise problematisch sein kann, wenn man zum Beispiel den falschen Schritt zuerst macht. Wenn wir über Phase 1 anfangen und die Giftungsphase anregen, ohne dass der, ich sag mal, Abfluss frei ist und der Körper eigentlich mit diesen Giften umgehen kann.
[Dr. Patrick Asseuer] (58:40 - 59:57)
Und man macht jetzt ja nicht richtig was falsch. Also man braucht jetzt aus Angst das nicht machen. Sondern der Körper gibt einem ja Signale und auf die sollte man halt hören.
Und nicht sagen, weiter, weiter, weiter. Sondern sagen, fühlt sich komisch an, ich lasse es mal. Oder spreche mich dann halt ab.
In seltensten Fällen kann man da richtig Schaden anrichten. Wenn man jetzt ärztlich zum Beispiel stärker entgiftet mit der Gelatherapie. Wir spritzen halt Gelate in die Vene oder als Infusion.
Die binden halt Schwermetalle, leiten sie über die Niere aus und danach wird oft die Entgiftung angeregt. Und wenn es dann sich staut, dann haben wir teilweise schon wirklich ernste Nebenwirkungen erlebt. Und die Leute gesagt haben, seitdem komme ich nicht wieder richtig auf die Beine.
Also bei so richtig starken Sachen sollte man das bei jemandem machen, der sich auch mit diesen Entgiftungsphasen auskennt. Und zusätzlich vielleicht erstmal so ein körpereigenes Detox-Programm, wie ich es jetzt berichtet habe, aufzubauen. Und dann kann man auch an diese stärkeren Sachen reingehen.
Da kann man dann schon ein bisschen Schaden anrichten, aber so Sachen einnehmen, mal eine Kur ausprobieren. Der Körper zeigt einem schon, ob das passt oder nicht. Und dann halt einfach wieder aufhören und sich mit jemandem unterhalten.
[Jason Raffington] (59:57 - 1:00:21)
Gibt es trotzdem so Personengruppen, wo du sagen würdest, da sollte man ein bisschen vorsichtig sein beziehungsweise die sollten auf jeden Fall einen Therapeuten zur Hilfe holen. Weil ich erinnere mich, dass Kundinnen uns auch schon geschrieben haben und gesagt haben, sie sind schwanger und sie würden gerne jetzt trotzdem detoxen. Und ob es da passende Produkte gibt.
Und da würde ich jetzt denken, okay, wenn man schwanger ist, ist das wahrscheinlich ein bisschen riskant.
[Dr. Patrick Asseuer] (1:00:22 - 1:03:44)
Schwangerschaft ist natürlich ganz, ganz wichtig, da schon an eine Entgiftung zu denken, damit die Giftstoffe nicht aufs Baby übertragen werden. Das ist ein Riesenproblem. Man sollte jetzt keine starke Ausleitung machen.
Man sollte in der Schwangerschaft nicht die Amalgam-Füllung rausbohren und keine Gelatherapie machen. Aber den Darm fit halten und Chlorella nehmen ist großartig. Also Chlorella ist in der Schwangerschaft so viel wie möglich, um eben das Kind zu entlasten.
Wenn die Mutter über die Leber entgiftet, dann braucht es nicht über die Plazenta entgiften. Leider hat sich die Natur das so ein bisschen ausgedacht. Also Chlorella in der Schwangerschaft ist großartig.
Und Omega-3-Fettsäuren. Also unsere Fischöl-Babys, hat man immer das Gefühl, die sind deutlich intelligenter, weil einfach das Nervensystem aufgebaut wird. Und in der Stillzeit natürlich auch.
Man hat festgestellt, dass man durch hohe Chlorellagaben die Muttermilch DDT frei kriegt. Also DDT gibt es heute nicht mehr, aber früher gab es so Studien. Und die kann sogar bis so ein bisschen grünlich werden.
Dann hat man die richtige Dosis. Also das ist richtig, richtig gut, wenn man da in der Schwangerschaft dran denkt. Das Wichtigste in der Schwangerschaft ist aber, das Kind vor elektromagnetischen Feldern zu schützen.
Also gerade die Studien, die wir über Dr. Klingert kennen, der immer wieder erwähnt, dass vermutlich 80% von ADS und Autismus an der elektromagnetischen Belastung der Mutter in der Schwangerschaft liegt. Weil da schon epigenetische Veränderungen stattfinden. Das hat ja keiner auf dem Schirm.
Man hat dann Zeit und sitzt mit seinem Handy und Tablet möglichst noch auf dem Bauch da und kriegt die ganzen Sachen da rein. Angeblich in China werden die Bäuche geschützt. Und es gibt auch Abschirmstoffe, die man dann da rummachen kann.
Also in jeder Schwangeren empfehle ich, so einen Abschirmstoff draufzumachen. Kann man im Internet bestellen. Das sind meistens silbereingewebt.
Und das macht man dann rum. Und dann hat man da einen Schutz vor den elektromagnetischen Feldern. Weil die blockieren wieder unsere Entgiftung sozusagen.
Es gibt Plätze in der Welt, da sind fast keine elektromagnetischen Felder. Und wenn die Leute da hingehen, dann fangen die alleine an zu entgiften. Da gab es ein Projekt in Brasilien, wo die Leute ihre, oder Ärzte, ihre Kranken hingebracht haben.
Und nur durch diese elektromagnetisch freie Zone haben die entgiftet. Problem ist natürlich, da wird ein Sendemast aufgebaut und schwupp ist alles vorbei. Aber das ist bekannt.
Und umso wichtiger ist es, sich davor zu schützen. Wir können ja gar nicht mehr ohne. Ohne WLAN, ohne mobile Daten sind wir kaum noch lebensfähig, hat man das Gefühl.
Und trotzdem ist es extrem schädlich. So wie Röntgenstrahlen und radioaktive Strahlen, haben die Leute vorher auch einfach mitgearbeitet. Bis dann die Forschung gezeigt hat, überhaupt nicht.
Und jetzt werden Schutzmasten, Bleiwesten und alles Mögliche. Und die elektromagnetischen Felder durch Mobilfunk, Handy, Sendemast und so, haben halt auch dieses Potenzial. Und das haben wir leider alle nicht auf dem Schirm und wollen es natürlich auch alle ausblenden.
Aber alle Schwangeren, die hier zuhören, schützt euren Bauch und euer Baby. Nehmt Chlorella und Fischöl und die Babys werden gesund.
[Jason Raffington] (1:03:45 - 1:04:01)
Ja, das ist nochmal ein Riesenthema, diese EMFs, die ganze Strahlung überall. Da gibt es ja auch viele Berichte und Untersuchungen von Leuten, die so einen Sendemast auf dem Dach haben und dann krank sind und sich lange fragen, wieso werde ich krank? Und dann ziehen sie um und merken, jetzt geht es mir viel besser, weil ich nicht mehr diese Strahlung über mir habe.
[Dr. Patrick Asseuer] (1:04:03 - 1:04:55)
Die Studienlage ist da und auch erdrückend, aber es gibt halt Mobilfunkindustrie, genau wie die Pharmaindustrie. Da gibt es halt Interessen und Lobbyarbeit und die Politik muss sich beraten lassen. Und wenn sie von den falschen Beratern beraten wird, dann machen sie die falschen Entscheidungen.
Also so ein Gesundheitsminister, der ist ja kein Arzt. Da werden die Posten hin und her geschoben. Der braucht gute Berater und so weiter und so fort.
Und das ist halt ein Problem, dass das Wissen, was da ist, halt nicht transportiert wird. Durch die KI und durch medizinische Datenbanksysteme ist das alles vorhanden. Aber auch gerade wir Ärzte haben ja teilweise gar keine Zeit, uns das anzugucken und anzuhören.
Wenn man dann mal auf ein Thema aufmerksam wird, dann sagt man, ah, da guckt man mal und dann wundert man sich, was es da doch für wissenschaftliche Evidenz gibt.
[Jason Raffington] (1:04:55 - 1:05:07)
Ja, du hast jetzt auch schon einiges genannt, was wir für unsere Entgiftung tun können, worauf wir achten sollten. Vielleicht nochmal zum Abschluss, wenn du nur drei Dinge empfehlen könntest, auf die unsere ZuhörerInnen achten, was wäre das?
[Dr. Patrick Asseuer] (1:05:08 - 1:05:52)
Also Entgiften ist wie Zähneputzen. Man soll sich jeden Tag drum kümmern, egal was, was ich halt erzählt habe. Einfach immer das im Fokus zu haben.
Dann viel Wasser trinken, gefiltertes Wasser, um die Nieren durchzuspüren. Also ohne Farbstoffe, ohne Zucker und so weiter. Und als Dritten, bewegt euch.
Bewegung entgiftet und Bewegung auch auf allen Ebenen, so wie wir es anfangs gesagt haben. Stress wird dann abgebaut. Und loslassen, entgiften, hat ja auch was zu tun, also auf psychoemotionaler Ebene.
Und auch mal was loszulassen und zu entgiften, das sind so die drei Sachen, die ich dazu sagen würde.
[Jason Raffington] (1:05:53 - 1:06:02)
Sehr gut. Patrick, wo können unsere ZuhörerInnen mehr über dich erfahren, auch mit dir zusammenarbeiten, vielleicht noch mehr von dir lernen? Ich weiß, du hast ein Newsletter und auf Social Media bist du auch?
[Dr. Patrick Asseuer] (1:06:03 - 1:06:20)
Also auf Social Media bin ich Entgiftungs-Doc bei Insta. Da kann man zum Beispiel gucken. Dann habe ich eine Website, meinen Namen googeln und da gibt es ein Newsletter.
Ich halte auch immer wieder Vorträge über diese Themen, die man dann über den Newsletter zum Beispiel erfahren kann.
[Jason Raffington] (1:06:20 - 1:06:21)
Cool, vielen Dank Patrick.
[Dr. Patrick Asseuer] (1:06:22 - 1:06:22)
Gerne.