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Mikronährstoffe clever einsetzen –Steffen Lühmann im Interview

Unsere moderne Ernährung ist vielfältig – und gleichzeitig arm an wichtigen Mikronährstoffen. In dieser Healthwise-Podcast-Episode spricht Heilpraktiker und Gründer von *The Healing Project*, Steffen Lühmann, über den gezielten Einsatz von Vitaminen, Mineralstoffen und Spurenelementen. Dabei erklärt er, wie wichtig eine ausgewogene Versorgung ist, welche Fehler bei der Supplementierung oft gemacht werden und welche Kombinationen besonders sinnvoll sind. 

Warum Mikronährstoffe so wichtig sind

Mikronährstoffe wie Vitamine und Mineralstoffe sind an zahlreichen Prozessen im Körper beteiligt. Sie tragen u.a. zur normalen Funktion des Immunsystems, zu einem gesunden Energiestoffwechsel und zur Erhaltung normaler Knochen und Muskeln bei.  
Einseitige Ernährung, industriell verarbeitete Lebensmittel und ausgelaugte Böden führen jedoch häufig zu einer verminderten Aufnahme. Genau hier setzt eine gezielte Supplementierung an.  

Typische Fehler bei der Supplementierung

1. Falsche Reihenfolge

Lühmann betont, dass manche Nährstoffe nicht gleichzeitig eingenommen werden sollten.  

  • Zink und Mangan konkurrieren um denselben Transportweg.  
  • Zink und Selen lassen sich zeitlich besser getrennt aufnehmen.  
  • Mineralien mit ölhaltigen Präparaten (z. B. Magnesium mit Omega-3) können schlecht resorbiert werden.  

2. Unterdosierung

Viele Multivitaminpräparate enthalten Mikronährstoffe nur in sehr geringer Dosierung („Fairy Dusting“). Für den Körper ist das oft nicht ausreichend, um einen bestehenden Mangel auszugleichen.  

3. Überdosierung und Ungleichgewicht

„Viel hilft viel“ ist nicht immer die richtige Strategie. Zu viel Zink kann z. B. Kupfer verdrängen. Entscheidend ist das Gleichgewicht.  

 

Magnesium – das Salz der inneren Ruhe

Magnesium ist eines der beliebtesten Supplements – und das aus gutem Grund.  

  • Es trägt zur normalen Muskelfunktion bei.  
  • Es unterstützt die normale Funktion des Nervensystems.  
  • Es spielt eine Rolle bei der Energieproduktion in den Mitochondrien. 

Je nach Bedarf kann die optimale Tageszufuhr stark variieren. Besonders bewährt haben sich organische Magnesiumverbindungen wie Citrat, Malat oder Bisglycinat.  

Vitamin B12, B6 und Folsäure – das Dreieck des Lebens

Eine ausreichende Versorgung mit den B-Vitaminen ist essenziell für:  

  • die normale Bildung roter Blutkörperchen  
  • die normale Funktion des Nervensystems  
  • die Verringerung von Müdigkeit und Erschöpfung  


Besonders wichtig: Vitamin B12 und Folsäure (B9) sind eng mit dem Homocystein-Stoffwechsel verbunden. Ein unausgeglichener Homocysteinwert kann das Risiko für Herz-Kreislauf-Beschwerden erhöhen.  

 

Darmgesundheit als Schlüssel

„Der Darm ist die Wurzel der Gesundheit“, betont Lühmann.  

  • Eine gesunde Darmflora unterstützt die Nährstoffaufnahme.  
  • Ballaststoffe, sekundäre Pflanzenstoffe und eine abwechslungsreiche Ernährung fördern die Darmgesundheit.  
  • Chlorella-Algen können als natürliches Bindemittel dienen und zur Unterstützung des Entgiftungsprozesses beitragen.

Praktische Tipps für den Alltag

  • Supplements lieber (in zwei Portionen) über den Tag verteilt einnehmen.  
  • Magnesium und Omega-3 nicht gleichzeitig einnehmen.  
  • Blutwerte wie HbA1c, Homocystein und Vitamin D regelmäßig prüfen lassen.  
  • Kurze Pausen bei der Supplementierung können sinnvoll sein, um den Körper flexibel zu halten.  

Take Aways  

  •  Mikronährstoffe sind unverzichtbar für Energie, Immunsystem und Wohlbefinden.  
  • Qualität, Dosierung und Kombination sind entscheidend.  
  • Magnesium, Zink, Selen, Vitamin D, Omega-3 und B-Vitamine gehören für viele Menschen zu den wichtigsten Basissupplements.  
  • Darmgesundheit ist die Grundlage für eine gute Nährstoffaufnahme.  
  • Blutwerte liefern Orientierung und helfen, die Versorgung individuell zu optimieren.  

Mehr erfahren im healthwise Podcast von sunday natural

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Steffen Lühmann ist ein Heilpraktiker, der sich auf ganzheitliche Ursachenmedizin spezialisiert hat. Nach einer Ausbildung in Physiotherapie und Erfahrungen in Psychiatrie und Zen-Meditation verbindet er schulmedizinisches Wissen mit naturheilkundlichen und spirituellen Ansätzen. In seinen Praxen in Kempten und Bad Zwischenahn unterstützt er Menschen dabei, die tieferen Ursachen von Beschwerden zu finden und ihre Selbstheilungskräfte zu aktivieren.

Website von "The Healing Project": https://healingproject.de/

118 Mikronährstoffe clever einsetzen. Mit Steffen Lühmann


[Steffen Lühmann] (0:00 - 0:08)
Magnesium ist klasse. Ja, ich will jetzt nicht sagen, dass Magnesium ein Wundermittel ist, weil es gibt keine Wundermittel, aber es ist schon ziemlich nah dran.


[Nils Behrens] (0:09 - 1:19)
Herzlich willkommen zu HEALTHWISE, dem Gesundheitspodcast, präsentiert von Sunday Natural. Ich bin Nils Behrens und in diesem Podcast erkunden wir gemeinsam, was es bedeutet, gesund zu sein. Wir tauchen ein in Themen wie Medizin, Bewegung, Ernährung und emotionale Gesundheit.


Immer mit einem weisen Blick auf das, was uns wirklich gut tut. Unsere Gesundheit hängt nicht nur von Bewegung und Ernährung ab. Auch Mikronährstoffe spielen eine entscheidende Rolle, wenn es darum geht, den Körper optimal zu versorgen und langfristig gesund zu bleiben.


Doch einfach nur wahllos Supplemente zu nehmen, kann mehr Schaden als nützen. Entscheidend ist, dass das richtige Zusammenspiel und die individuelle Anpassung stimmt. Steffen Lühmann ist Heilpraktiker und Gründer von The Healing Project.


Eine Gemeinschaft, die sich zur Aufgabe gemacht hat, die Ursachenmedizin für jedermann zugänglich zu machen und die Selbstheilungskräfte zu aktivieren. In seiner Praxis in Kempten und in Bad Zwischenahn hilft er Menschen, die wahren Ursachen ihrer Beschwerden zu erkennen und zu behandeln. Sein Ansatz kombiniert wissenschaftliche Erkenntnisse mit natürlichen Heilmethoden, um Körper, Geist und Lebensfreude in Einklang zu bringen.


Und deswegen sage ich herzlich willkommen, Steffen Lühmann. Hallo Nils, schön da zu sein. Lieber Steffen, wie viele Supplements hast du letzten Sonntag genommen?


[Steffen Lühmann] (1:20 - 1:27)
Letzten Sonntag habe ich tatsächlich keine Supplements genommen. Vielleicht eine Handvoll Chlorella. Das könnte sein.


[Nils Behrens] (1:28 - 1:38)
Okay, dann kommen wir gleich nochmal drauf. Was war für dich dein persönlicher Aha-Moment, als du gemerkt hast, wie viel Mikronährstoffe sozusagen in deiner täglichen Behandlung helfen können?


[Steffen Lühmann] (1:40 - 3:51)
Also der erste Schritt ist ja immer, dass man das selber an sich spürt. Und ich habe angefangen, Mikronährstoffe zu nehmen. Das war 2016, 2017.


Und damals kannte ich übrigens Sunday schon. Da hattet ihr nur Tee. Da habe ich immer euren großartigen Grüntee gekauft.


Und als ich angefangen habe, mit Mikronährstoffen und auch eine Ernährungsumstellung auf eine, sage ich mal, nährstoffreiche Basis zu bringen, habe ich relativ schnell 10 Kilo zugenommen an reiner Muskulatur, weil einfach so viel Energie verfügbar war. Und ich habe damals gearbeitet als Akupunkteur und Masseur hauptsächlich und ein bisschen Chiropraktik, Osteopathie. Und als ich gemerkt habe, was das für einen Impact hat und ich dann immer weiter in die Labormedizin reingegangen bin, habe ich so in der Praxis gesehen, dass die Ergebnisse einfach so viel besser geworden sind.


Das heißt, wir haben Patienten gehabt, die haben damals einen 30-jährigen Blutdruck verloren. 30 Jahre Blutdrucksenker, plötzlich nichts mehr nötig. Ich habe damals eine Patientin gehabt, als wir das ganze Programm mit Mikronährstoffen angefangen haben und eben auch labortechnisch richtig geguckt haben, ganz genau, was fehlt und wie viel braucht es, ist sie rausgekommen aus einer Migräne, die sie 35 Jahre hatte.


Als Privatpatientin, in alle Röhren geschoben worden, durch alle Untersuchungen gelaufen, niemand konnte helfen. Die Frau hat vier- bis fünfmal die Woche Opiate einnehmen müssen und konnte quasi morgens nur die Vorhänge zuziehen. Lebensqualität war nicht da.


Das ging über 35 Jahre, seit ihrer Pubertät. Dann durch die Behandlung mit den Mikronährstoffen sind wir an den Punkt gekommen, wo sie jetzt noch dreimal Ibuprofen im Jahr nimmt. Keinerlei Opiate mehr.


[Nils Behrens] (3:52 - 4:21)
Wahnsinn. Ja, sehr beeindruckend. Deine Spezialisierung ist ja die sogenannte Ursachenmedizin.


Das ist ja etwas, was man sehr häufig, in Zusammenhang mit der Pharmaindustrie, auch so reinbringt, dass man immer sagt, eigentlich ist es ja so, dass die Medikamente sehr häufig eher bei den Symptomen helfen als bei der Ursache. Warum würdest du jetzt sagen, ist bei der Ursachenmedizin, dass die Mikronährstoffe so eine große Rolle spielen?


[Steffen Lühmann] (4:22 - 4:40)
Ja, Nils, das hat einfach damit zu tun, wo wir herkommen, sozusagen evolutionär, und wo wir jetzt sind aktuell. Es gab mal so einen schönen Spruch, wenn du heutzutage durch einen normalen Supermarkt gehst, dann kommen 70 bis 80 % der Produkte von demselben Maisfeld in den USA.


[Nils Behrens] (4:40 - 4:40)
Wirklich?


[Steffen Lühmann] (4:41 - 6:46)
Das ist nur ein Bild, gell? Aber das kam aus einer Doku. Da fängt man so an zu überlegen.


Also die ganzen Soßen, die ganzen Fertigprodukte usw. haben ganz viel entweder Getreide oder Mais oder irgendeine Form von Kohlenhydraten drin. Und ich habe Patienten, die kommen zu mir, die essen morgens Brot, mittags Nudeln und abends Pizza.


D.h. 80 bis 90 % von dem, was sie zu sich nehmen, ist das, was wir eigentlich leere Kohlenhydrate nennen. Wenn ich einen Korn habe, z.B. einen Hafer oder einen Weizen oder so, dann habe ich ja eine Schale und einen Kern. Und in der Schale haben wir Proteine, Fettsäuren, Ballaststoffe usw.


Das ist alles super. Aber sobald wir anfangen, diese Schale zu entfernen und nur noch den Kern, der eigentlich reiner Zucker ist, zu nehmen, was wir Weißmehl nennen, und dann ständig Produkte zu essen, die darauf basieren, habe ich sehr viel Energie in Form von Brennmaterial, was man Insulin hochbringt, was man Fett am Bauch macht und an den Beinen. Aber ich habe eine totale Verarmung von Mikronährstoffen, die wichtig sind.


Es gibt eine Untersuchung von Biologen und Historikern. Die haben geschaut, was ein Mensch eigentlich gegessen hat vor 40.000, 50.000 Jahren, unsere Vorfahren. Im heutigen Bereich von Israel haben sie geschaut und Studien gemacht und haben die These aufgestellt, dass der durchschnittliche Homo sapiens damals etwa 700 verschiedene Lebensmittel am Tag gegessen hat.


Das heißt, Wurzeln ausgraben, Käfer essen, Rinden abschaben, junge Blätter essen, Stängel, Dolden, Tiere jagen. Eine ganze Vielfalt von Nährstoffen, die so im Kontext von Natur einfach verfügbar sind. Und heutzutage, wenn du vergleichst, du hast dann nur noch Weißmehl und Zucker, da fehlt einfach super viel.


[Nils Behrens] (6:46 - 6:49)
Das sind 698 weniger.


[Steffen Lühmann] (6:50 - 7:54)
Genau. Und ganz wichtig ist das Thema Landwirtschaft. Also gibt es auch die Untersuchungen.


Ihr werdet es wissen, dass seit den 20er, 30er Jahren, wo man so misst, wie viel Magnesium hat eigentlich ein Brokkoli oder wie viel Eisen hat eigentlich eine Tomate oder so, dass man sieht, diese Dinge gehen immer weiter runter. Da haben wir auch bei uns im Healing Project verschiedene Vorträge dazu schon gehalten, wo das eben sehr klar dargestellt ist, wie das immer weniger wird. Und manche Lebensmittel, laut einiger Quellen, gehen also bis zu 90% ins Minus mittlerweile, was z.B. Magnesium angeht. Das hängt an frühreifen Ernten, das hängt an langen Transportwegen, das hängt an massivem Einsatz von Glyphosat und anderen Pestiziden. Und die Pflanzen bekommen nicht mehr die Zeit, die sie eigentlich bräuchten. D.h. Mikronährstoffmangel ist nicht mehr was Besonderes, das ist die breite Regel geworden. Und es gibt Dinge, ohne die wird es schwierig heutzutage, wirklich gesund zu bleiben, weil wir da nicht drauf schauen und die kennen.


[Nils Behrens] (7:55 - 8:26)
Ja, diese Statistiken kenne ich auch. Und ich finde es immer so interessant, weil ich sehr häufig dann immer die Ansage bekomme, ja, ich nehme keine Supplements, weil ich ernähre mich ja gesund. Und du sagst es eben halt gerade der Brokkoli, wenn man mal vergleicht, wie sich da die Mineralstoffe und die Vitamine eben halt über Jahre eben halt nach unten entwickelt haben, dann kann es sein, dass da noch immer genauso viel Brokkoli ist wie früher, aber es ist eben halt nicht mehr so viel drin.


Das ist natürlich das, was natürlich eine große Rolle spielt. Wenn du in deiner Praxis Menschen berätst, was sind die häufigsten Fehler, die du bei der Einnahme von Nährstoffen beobachtest?


[Steffen Lühmann] (8:28 - 9:00)
Es gibt schon eine gewisse Reihenfolge, die wichtig sein kann. Da können wir auch gerne nochmal ein bisschen tiefer einsteigen später. D.h. es kann sein, dass die falschen Dinge zur falschen Zeit genommen werden. Es gibt einfach eine bestimmte Reihenfolge, in der ein Körper entgiftet. Und wenn wir zu früh mit Zellentgiftung anfangen und beispielsweise noch entzündliche Prozesse im Darm haben, dann kann das total nach hinten losgehen. Da gibt es einige Nährstoffe, die man deswegen am Anfang nicht unbedingt einnehmen sollte.


[Nils Behrens] (9:00 - 9:03)
Am Anfang heißt nicht am Anfang des Tages, sondern am Anfang der Therapie.


[Steffen Lühmann] (9:03 - 9:10)
Ganz genau. Also wenn man sieht, man hat ein gesundheitliches Thema oder die Energie ist weg oder meine Resilienz ist nicht da.


[Nils Behrens] (9:11 - 9:11)
Mitochondrien.


[Steffen Lühmann] (9:12 - 10:35)
Genau. Dann denkst du an Mitochondrien. Dann denkst du an Sauerstoffversorgung, Hämoglobin.


Kommt genug Brennstoff in meinem Gehirn an? Funktionieren meine Enzyme gut? Kann mein Serotonin gebildet werden?


Habe ich genug Rezeptoren im Gehirn? Also all diese Dinge spielen eine Rolle. Und wenn ich anfange, mir einen Menschen anzuschauen, dann sollte ich nicht sofort mit Zellentgiftung loslegen.


Oder blindlings Eisen auffüllen. Auch das kann manchmal zu früh sein, wo erst mal andere Dinge angeschaut werden sollten. Das heißt, das ist ein Fehler.


Über den können wir gerne noch mal ein bisschen näher sprechen. Ein anderer Fehler ist Unterdosierung. Zum Beispiel bei euren Produkten ist es so, dass sie sehr, sehr gut dosiert sind.


Und deswegen verfolge ich den Aufbau eurer Palette ja schon von Anfang an. Und habe immer gesehen, dass es eine gute Dosierung ist, die sich nicht auch nur an der Deutschen Gesellschaft für Ernährung orientiert. Weil in allen Ehren, was sie machen.


Aber das ist häufig so, dass du dann einfach so mit dem minimalsten Maß irgendwie abgespeist wirst. Und wenn wir Performance haben wollen, wenn wir Kraft haben wollen, gut funktionieren wollen und Lebensfreude auch haben wollen, dann brauchen wir ganz andere Mikronährstoffversorgung.


[Nils Behrens] (10:35 - 12:03)
Das finde ich ganz interessant, dass du das so empfindest. Weil ich empfinde das nicht so. Also ich empfinde das natürlich so, dass unsere Produkte gut sind.


Aber man hat ja natürlich immer wieder Empfehlungen, die draufstehen. Und man denkt dann immer, das sind die Empfehlungen, hinter denen wir stehen. Aber wir dürfen halt zum Teil, also ich nehme das Beispiel Vitamin D.


Die offizielle Empfehlung sind eben halt 800 Industrieeinheiten am Tag. Unser geringstes Produkt oder unsere geringste Dosierung, die wir haben, sind 1000. Das heißt also, wenn man das mal so sieht, dann sind wir ja dann eigentlich rein rechnerisch, haben wir da schon 25% zu viel drin.


Und dass die grundsätzliche inoffizielle Empfehlung natürlich dann von uns das nicht ist, können wir natürlich nicht draufschreiben. Also das ist natürlich schon ein bisschen tricky. Genauso wie jetzt das Thema, ich habe jetzt hier eine Omega-3-Kapsel zum Beispiel mitgebracht.


Bei den Omega-3-Kapseln ist es ja so, da steht jetzt drauf, eine Kapsel am Tag. Gönne ich mir jetzt einfach mal Lilly, die jetzt hier gerade die Tonaufnahme macht. Schöne Grüße an Lilly an dieser Stelle.


Die ist ungefähr wahrscheinlich halb so, also die ist nicht ganz halb so groß, aber mit Sicherheit halb so schwer wie ich. Das heißt also für uns beide, wir kaufen dieses Produkt und beides Mal steht drauf, eine Kapsel am Tag. Alleine rein volumentechnisch unterscheiden sich Lilly und ich schon so signifikant.


Das heißt, diese Lösung kann ja gar nicht für alle richtig sein. Und ich finde, das ist wirklich ein Problem, dass viele Leute sagen, wieso, ihr schreibt doch drauf, nehmt nur eine. Aber wir dürfen nichts anderes draufschreiben.


[Steffen Lühmann] (12:04 - 13:17)
Das ist natürlich ein politisches Debakel, in dem wir uns da bewegen, auch rechtlicher Natur und so weiter. Deswegen ist es bei mir natürlich in der Praxis so, ich empfehle etwas, was ich für sinnvoll halte und dann kann ich die Verantwortung übernehmen. Das könnt ihr als Firma natürlich nicht mit den ganzen Konsequenzen, weil ihr das ja auch nicht im Blick haben könnt, was sich Leute dann einschmeißen.


Man kann ja auch zu viel nehmen. Ich würde jetzt zum Beispiel, wenn ich zu viel Zink nehmen würde, dann würde ich mir mein Eisen verdrängen und meinen Kupfer verdrängen und meinen Mangan verdrängen. Deswegen ist es nicht immer nur viel hilft viel, sondern es muss in Balance sein.


Und mit so einer niedrigen Dosierung hier oder niedrigen Angabe seid ihr einfach auf der sicheren Seite. Auf der anderen Seite habt ihr zum Beispiel ein B-Komplex, der B-Komplex Forte, der ist klasse. Da sind die vielfachen tausend Prozent von dem, was die DGE empfiehlt pro Kapsel drin.


Da kann man ganz gut mit arbeiten und da kann man auch Mängel auffüllen, weil es geht ja nicht immer nur um Erhaltungsdosis. Wenn ich wirklich einen schweren Mangel habe von Mangan, dann brauche ich das Fünf- oder Sechsfache von dem, was eine normale Tagesdosierung wäre.


[Nils Behrens] (13:18 - 13:56)
Ja, ich weiß genau, was du meinst. Aber lass uns nur mal die Themen vielleicht nacheinander durchgehen, wie du sie jetzt gerade angesprochen hast, diese Probleme durchgehen. Das Problem, was du gerade sagtest, ist ja die Reihenfolge.


Das heißt also, nimm jetzt mal nicht unbedingt die Reihenfolge in der Therapie, weil ich glaube, da kommen wir schon in einen Bereich, wo wir wenig Aussagen treffen können, die für die meisten gelten. Wenn ich aber jetzt mal die Reihenfolge am Tag beachte, würdest du sagen, dass da jetzt welche von den Standardprodukten, die du empfehlen würdest, auch in einer bestimmten Reihenfolge über den Tag verteilt genommen werden müssen?


[Steffen Lühmann] (13:57 - 15:10)
Jein, jein. Ganz wichtig, wenn man Supplements nimmt, das kann sozusagen zur Religion werden. Und dann zehn Minuten später und zehn Minuten vorher und dann muss ich das aber getrennt von dem.


Und am Ende des Tages kommt man so in Stress mit der Einnahme von Kapseln, dass es kontraproduktiv wird irgendwann. Das heißt, es ist besser, ich nehme morgens eine Handvoll Dinge, die gut sind, beispielsweise Zink, Magnesium, Selen. Und dann habe ich das aber durch.


Optimal wäre, Selen und Zink ein bisschen getrennt voneinander zu nehmen. Wichtig wäre auch, Mangan und Zink nicht zusammenzunehmen, weil die gehen über den gleichen Rezeptor rein, der Metallothienoinrezeptor. Und wenn du das zusammenmischst, dann wird beides nicht so gut aufgenommen.


Auch super wichtig, ölige Supplements. Wenn wir die zusammennehmen mit Mineralien wie Magnesium oder Zink, dann passiert in der Kombination, wenn viel Öl auf viel Mineralien trifft, entsteht Seife. Das heißt, du hast eine Verseifung.


Und wenn ich jetzt sage, ich spüle jetzt meine Zinkkapsel mit Omega-3 runter, dann wird ein größerer Teil von diesen Dingen einfach nicht mehr resorbierbar.


[Nils Behrens] (15:10 - 15:59)
Aber das ist ja wirklich sehr interessant. Auch da lerne ich jetzt gerade was dazu, weil bei mir ist es so, ich habe zwei von diesen typischen Pillen-Stacks. Da habe ich den einen, den ich mir immer sonntags zusammenstelle, wo ich dann sozusagen meine Tagesdosis an allen nehme, was ich morgens nehme.


Und die Omega-3-Kapseln passen halt nicht mehr mit rein. Und die Magnesium-Kapseln passen nicht mehr mit rein, weil ich halt zu viele davon nehme. Das heißt, ich habe einen zweiten Stack, der quasi nicht auf Wochenbasis ist, aber den ich immer auffülle, wo ich dann immer Omega-3 und Magnesium drin habe.


Und meistens ist es dann so, dass ich quasi die eine Einheit und die andere Einheit nicht alles zusammennehme. Das, was ich aber fast immer dadurch dann zusammennehme, ist Omega-3 mit Magnesium. Das heißt also gerade genau das, was du sagst, was ich nicht tun sollte.


[Steffen Lühmann] (15:59 - 16:21)
Ganz genau. Und Magnesium ist ja wichtig für den Aufbau von Mitochondrien unter anderem, auch für die innere Ruhe. Du wirkst ja sehr ruhig und scheinst gute Mitochondrien zu haben.


Du hast gute Muskulatur. Omega-3 ist wichtig für die Gehirnfunktion. Das scheint auch bei dir super zu funktionieren.


Aber wenn du das beides trennst, wirst du wahrscheinlich nochmal einen Boost nehmen. Da geht noch was. Sehr gut.


[Nils Behrens] (16:23 - 17:01)
Okay, habe ich verstanden. Dann kommen wir doch mal zu dem Punkt, den du als zweites Problem angesagt hast. Wir nennen es ja immer diese zu niedrige Dosierung, dieses Fairy-Dusting.


Das ist ja bei diesem grünen Drink aus den USA ein häufiger Vorwurf, den man immer hat, dass da drauf steht, bei diesen Multivitaminpräparaten steht ja häufig drauf, da wäre auch Resveratrol drauf oder Q10 drin oder keine Ahnung was. Aber das ist ja häufig in einer so niedrigen Dosierung, dass es dann wirklich nur wie Feenstaub ist. Homöopathisch sozusagen.


Ja genau, homeopathisch. Aber jetzt mal auf der anderen Seite. Was passiert, wenn man einfach drauf los supplementiert?


Gibt es Fälle, wo man sich auch mehr Schaden anregen kann als nützt?


[Steffen Lühmann] (17:02 - 21:58)
Absolut. Ich habe es ja gerade schon mal gesagt, wenn ich es jetzt zu gut meine und beispielsweise 200 Milligramm Zink einnehme am Tag, dann wird es auf die Dauer meinen Mangan crashen oder meinen Kupfer. Umgekehrt, umgekehrt.


Mache ich eine sehr hohe Kupfersupplementierung, kann es wieder meinen Zink verdrängen. Das wären erstmal so ganz logische Basics. Es gibt Supplements, da kann man kaum zu viel nehmen.


Omega-3 oder B12. Ein befreundeter Laborarzt, den ich kenne, der sagt immer, wenn du eine Ratte mit B12 umbringen möchtest, dann musst du sie darin ertränken. Das heißt, mit ganz vielen Supplements ist wirklich kein Thema.


Aber es gibt ausgewählte Dinge, wo wir schon aufpassen sollten und am besten ist es natürlich, man hat irgendeine Art von professioneller Hilfe, Beratung oder eben, wie wir das geöffnet haben, eine Community, wo man Fragen stellen kann, wo sich einfach Leute auskennen oder eine Firma wie ihr, wo man vielleicht auch Quellen hat, einen Podcast oder Informationen bekommen kann, wie gehe ich es richtig an. Ich möchte einmal gerne auf den Punkt zu sprechen kommen der Entgiftung, wenn das in Ordnung ist. Weil Entgiftung ist ein ganz, ganz riesiges Thema und ist auch was, was heutzutage eigentlich jeder kennen sollte.


Von den chronisch kranken Patienten, die in meine Praxis kommen, haben mindestens ein Drittel eine chronische Darmschleimhautentzündung. Wir nennen es auch ein Leaky Gut Syndrom oder Syndrom des löchrigen Darms. Das ist sozusagen die Darmschleimhaut, die eigentlich dicht sein sollte und Giftstoffe schön rausbringen sollte, hat wie ganz kleine Mikrorisse, so Mikroentzündungen, ist ganz leicht brüchig und dann passiert es, dass Toxine, Giftstoffe, die eigentlich rausgehen würden, durch diese kleinen Wunden direkten Zugang ins Blut haben und dann wieder zurückresorbiert werden.


Jetzt kannst du dir vorstellen, was passiert, wenn ich jetzt anfange zum Beispiel ein B-Komplex zu nehmen mit viel Vitamin B6. B6 sorgt dafür, dass meine Zellen ganz stark anfangen zu entgiften. Das heißt ganz viel Müll oder ich mache eine Fastenkur.


Auch dann kommen aus den Fettreservoren ganz viel Toxine, die kommen erstmal ins Blut, gehen in die Leber, von der Leber in den Darm, aber dann nicht raus, sondern wieder zurück ins Blut, wieder in die Leber, wieder in den Darm, wieder ins Blut. Ganz genau. Also eine Teufelsspirale nach unten.


Und wir sehen das einfach in ganz vielen Bereichen. Wir haben zum Beispiel Leute, die fasten wollen und total crashen. Leute, die dann sagen, hey cool, B-Komplex, aber mir geht es irgendwie schlechter.


Oder, was wir auch viel haben, spannenderweise ist bei Psychotherapien oder inneren Arbeiten im Bereich Trauma oder so, da gibt es Leute, die sagen, boah, ich habe hier schon wieder ein Thema gelöst und ich lag eine Woche flach, so ungefähr. Das hat mich so umgehauen. Das ist meistens ein Leaky Gut Syndrom.


Weil auch diese Entspannung, diese Auflösung von inneren Themen sorgt dafür, dass Gifte losgelassen werden, kommen ins Blut, Leber, Darm und dann wieder zurück. Und dann habe ich sozusagen diese hohe Giftzirkulation im Körper. Und wichtig ist dann, anzusetzen im Darm.


Und da kommt eins meiner Lieblings Supplements bei euch, ist die Chlorella. Das ist eine Mikroalge aus Japan. Oder ihr habt die auch in Deutschland hergestellt, in diesem Glasröhrensystem.


Da habe ich mal die Doku gesehen, ganz toll. Und die Chlorella hat eine Fähigkeit, Toxine sofort abzubinden in ihrem Chlorophyll-Molekül. Und dadurch diese Entgiftung wieder aktiv zu steigern.


Das heißt, es ist so eine Art sicherer Hafen, wenn man anfängt zu supplementieren und man weiß nicht richtig, hat man vielleicht so eine Darmfleischmordentzündung oder nicht. Da fängt man erst mal an mit Dingen, die wir als Bindemittel bezeichnen. Und das ist ganz vorneweg die Chlorella.


Wenn man die gut verträgt, ist das super. Aber die nehme ich über eine bestimmte Zeit oder auch als Dauersupplementierung? Genau, also du kannst die Chlorella zwischendurch pausieren.


Ich bin sowieso nicht ein Freund von, sage ich mal, mönchischer oder dogmatischer Einnahme. Gibt es auch viele, die sagen, ich nehme jeden Tag mein Magnesium, jeden Tag mein Zink und so weiter. Mit meinen Patienten Hand habe ich es so, Mensch, wenn die in Urlaub fahren, dann machen die mal eine Woche Pause oder zwei Wochen Pause und danach fangen sie wieder an.


Das heißt, Supplementierung ist was, was im Alltag passieren sollte und nicht auf Teufel komm raus, wenn ich jetzt irgendwie bei Freunden übernachte oder zum Abendessen eingeladen bin, dann noch meine Pillen mir davor einschmeißen muss. Weil dann erzeugt es wieder Stress.


[Nils Behrens] (21:59 - 22:39)
Das ist ganz interessant. Also auch selbst unser Gründer sagt, er ist der Meinung, dass man nichts dauerhaft einnehmen sollte. Also immer Pausen sozusagen einzunehmen.


Natürlich muss man mal gucken. Es gibt natürlich auch Supplemente, die therapeutisch eingesetzt werden in sehr hohen Dosen. Dann sollte man sich natürlich schon an das therapeutische Verfahren halten.


Aber wenn man eben halt grundsätzlich supplementiert, stimmt da eben halt grundsätzlich zu. Ich möchte mal so ein bisschen nochmal darauf hinaus, wenn wir jetzt erstmal dahin gehen wollen, dass man erstmal weiß, was man denn supplementieren sollte. Und da ist wahrscheinlich die sicherste Möglichkeit, ein Blutbild zu machen, oder?


Ja, das ist die sicherste Möglichkeit. Und da ist es nicht das große Blutbild, von dem man immer redet.


[Steffen Lühmann] (22:39 - 22:49)
Genau. Das große Blutbild, das beim Hausarzt gemacht wird, ist nur ein ganz kleiner Teil eigentlich von dem großen Blutbild, was ich als großes Blutbild bezeichne.


[Nils Behrens] (22:49 - 22:58)
Es ist so missverständlich. Aber es ist ja eigentlich nur, dass die Blutkörperchen größer aufgerastert werden. Also das, was den Unterschied zum kleinen Blutbild hat, aber nichts mit Allumfänglichkeit zu tun.


[Steffen Lühmann] (22:58 - 23:28)
Ganz genau. Wir nennen das eigentlich in der Medizin das Differentialblutbild. Und da sehen wir die drei Zelltypen im Blut.


Die Leukozyten, also die weißen Blutkörper, roten Blutkörper und die Thrombozyten, die Blutplättchen. Und wir sehen so, wie ist die Verteilung. Und im großen Blutbild sehen wir dann noch bei den weißen Blutkörpern die fünf Untergruppen.


Das ist eigentlich Seite eins von dem Blutbild, das ich mache. Und mein Blutbild hat vier bis acht Seiten. Genau.


[Nils Behrens] (23:28 - 23:42)
Gut, sehr gut. Dann lass uns doch mal ein bisschen eintauchen. Du hattest jetzt eben schon mal die Vitamine B6 und B12 in einem anderen Zusammenhang erwähnt.


Aber was macht das für dich gerade diese beiden Vitamine so besonders? Und worauf sollten wir achten?


[Steffen Lühmann] (23:44 - 28:30)
Ja, beide Vitamine. Also erstmal ist es ja so, ein Vitamin, das kommt ja wieder von Leben. Das heißt, sie sind lebenswichtig.


Sie sind essentielle Nährstoffe. Der Unterschied ist, der Körper kann sie nicht herstellen. Das heißt, wir müssen sie von außen zuführen.


Es gibt noch eine graue Zone, das unsere Darmflora bestimmte Vitamine produzieren kann. Das heißt, hätten wir eine supergesunde Darmflora und ohne Glyphosat und ohne zu viel Zucker, dann könnte das sogar selber eventuell produziert werden. Aber aktuell ist es so, wir brauchen diese Stoffe und die sind eben essentiell wichtig.


Was ist B12 zum Beispiel? Cobalamin hat zwei Hauptarten im Körper, wie es wirkt. Das eine ist Adenosylcobalamin, das andere ist Methylcobalamin.


Das Adenosylcobalamin ist wichtig für die Ummantelung von Nervensträngen. Das heißt, wenn Signale von A nach B gehen, da gibt es so kleine, das nennt sich so Myelinscheiden. Das ist wie eine Isolation bei einem Kupferkabel.


Wenn das fehlt, dann kann diese Isolierung schwach werden und das führt zu einer extremen Reizbarkeit. Geräuschempfindlichkeit, Schreckhaftigkeit, Unruhe. Das andere Formen, die ist Methylcobalamin, ist wichtig für die Zellteilung, DNA.


Wir brauchen also Zellteilung, immer wenn wir etwas Neues lernen, immer wenn wir Muskulatur aufbauen wollen, Darmschleimhaut regenerieren und so weiter. Das heißt, jemand, der zum Beispiel zu wenig rote Blutkörper hat oder Darmschleimhautentzündung hat, der braucht meistens ganz viel B12, um diese Gewebe erstmal wieder neu bilden zu können. Und B12 ist katastrophal im Mangel bei den meisten.


Plus die Werte, die normal angegeben werden beim Hausarzt, sind viel zu niedrig. Ich habe ganz andere Referenzwerte, die aus der Sportmedizin kommen, wo wir wissen, wenn diese Referenzwerte erreicht werden, dann haben Menschen wirklich Leistungsfähigkeit und Gesundheit. Das andere, B6, ganz wichtig für den Energiestoffwechsel und spannend ist, also mein Freund Uwe Kahrstedt hat ein Buch geschrieben, das Dreieck des Lebens, was ich sehr empfehlen kann.


Da geht es um einen Stoff, der heißt Homocystein. Einige kennen das. Homocystein ist das, wo wir früher dachten, dass das Cholesterin das wäre.


70er, 80er Jahre ging das los. Oh Gott, das schlimme Cholesterin. Das Ganze geht eher zurück auf die 50er Jahre.


Da hat man in den USA mal so eine große Untersuchung gemacht in einer bestimmten Stadt und hat dann gesehen, okay, je höher der Cholesterinwert, desto mehr Herzinfarkte. Dann hat man natürlich die logische Schlussfolgerung gehabt, dass das Cholesterin irgendwie die Ursache für die Herzinfarkte ist. Heute wissen wir aber, dass das Cholesterin der Flickstoff ist für diese Wunden sozusagen.


Und wenn wir den Herzinfarkt nicht haben wollen, dann müssen wir quasi diese Innenseiten von den Gefäßen heilen. Und das macht das Cholesterin. Cholesterin ist das Material für unsere Zellteilung, wie das Baumaterial.


So, wir haben eine Riesenindustrie, die um dieses Cholesterin arbeitet. Wir haben Cholesterinsenker, wir haben Margarine, wir haben fettarme Produkte und so weiter. Und das Ganze wird so stabil gehalten, dass ganz viele Menschen immer noch glauben, dass Cholesterin ist der Übeltäter.


Dabei ist das Cholesterin die Heilung, die von der Leber gebildet wird. Aber das Homozystein, das ist wirklich einer der Übeltäter. Und das Homozystein sammelt sich an im Blut, wenn wir einen Mangel haben an B12 oder B6 oder B9.


Folsäure ist auch wichtig. Aber diese drei Stoffe, wenn die fehlen, sammelt sich Homozystein an und sorgt dafür, dass sich diese kleinen Gefäße, zum Beispiel im Herzmuskel oder im Gehirn, dass die sich entzünden. Und deswegen ist B6, B12 und Folsäure eine ganz, ganz wichtige Basis, weil, ob das jetzt Demenz ist oder Herzinfarkt oder Schlaganfall oder auch Krebs, was mit Sauerstoffmangel auch in Geweben zu tun hat und Mitochondriopathie, all diese Dinge werden schlechter, wenn wir mehr Homozystein im Blut haben.


Also ist B6, B9, B12 das schöne Dreieck des Lebens, das Uwe Karstadt erwähnt hat, essentiell wichtig. Aber anfangen mit B12 und B9, weil B6 kann zu früh sein am Anfang.


[Nils Behrens] (28:31 - 28:48)
Wow, okay. Sehr spannend. Dann lass uns doch mal auf die Mineralien gehen.


Wir haben auch da jetzt schon mal über Magnesiumzink gesprochen. Viele Leute nehmen das ja einfach mal, weil sie gehört haben, dass das irgendwie gut sein soll. Was würdest du sagen, sind jetzt hier so die häufigsten Missverständnisse?


[Steffen Lühmann] (28:49 - 30:00)
Magnesium ist klasse. Ich will jetzt nicht sagen, dass Magnesium ein Wundermittel ist, weil es gibt keine Wundermittel, aber es ist schon ziemlich nah dran. Und die einzige Nebenwirkung, die man bei Magnesium hat, ist Durchfall, wenn man zu viel nimmt.


Der ist dann aber auch schnell vorbei. Ich habe es einmal erlebt mit einer Patientin, da habe ich gesagt, drei Teelöffel Magnesium in eine Flasche Wasser tun und dann über den Tag verteilt trinken. Da hat sie gedacht, ach komm, das kann ich alles am Morgen mit einem Wisch weg machen und hat dann auch noch Teelöffel mit Esslöffel verwechselt.


Die saß drei Tage auf dem Klo. Aber auch das war dann irgendwann vorbei. Magnesium ist prinzipiell klasse einzunehmen.


Wir orientieren uns so an 400 Milligramm pro Tag. Manche brauchen aber auch 1000 Milligramm oder 1200. Das hängt so ein bisschen davon ab, weil wenn du wirklich einen vollen Tag hast und viel Stress hast und dann viel im Kopf funktionieren muss und viel für den Bildschirm sitzt, dann brauchst du einfach viel mehr Magnesium.


Das wird richtig weggefressen vom Stress und Magnesium ist das Salz der inneren Ruhe.


[Nils Behrens] (30:02 - 30:29)
Aber wollen wir da mal bei Magnesium mal kurz einhaken, weil meistens wenn ich jetzt in einen Drogeriemarkt gehe, dann steht da einfach drauf Magnesium. Während wenn du jetzt zu Sunday gehst, wir glaube über 30 verschiedene Magnesium Sorten und Darreichungsformen haben. Das heißt also, da guckt man ja schon immer sehr stark darauf, dass es ein Magnesiumoxid gibt, ein Biglicinat, ein Taurat, ein Elstreonat.


Also wie unterscheidest du da?


[Steffen Lühmann] (30:31 - 32:35)
Die grundsätzliche Form, die ich empfehle, ist Magnesiumcitrat. Warum? Magnesium, wir müssen ja verstehen, Magnesium muss an irgendwas gebunden sein.


Wir können kein elementares Magnesium aufnehmen. Das ist das große Missverständnis, wie Leute Wasser trinken mit viel Magnesium und denken dann, sie könnten sich damit versorgen. Wird aber kaum resorbiert im Darm.


Das heißt, wir brauchen das in einer organischen, biologischen Form und die mit am besten resorbierbare ist das Magnesiumcitrat. Das ist so 80 Prozent ist dann Citrat oder 70, 80 Prozent und 20, 30 Prozent ist reines Magnesium. Und das Citrat hat noch eine schöne Side-Function.


Also es hat noch einen extra Aspekt und zwar, dass es das Blut etwas basischer macht. Das heißt, ich habe auch bei dem Träger noch einen positiven Effekt. Aber Magnesiumcitrat kann etwas leichter zu Histaminausschüttungen im Darm führen.


Das heißt, wenn jemand eher mit Histamin vorsichtig sein muss, dann ist es besser eine milde Form zu wählen, wie das Magnesiummalat. Ich mache ja in meiner Praxis, mache ich ja Biofeedback-Untersuchungen. Kinesiologische Untersuchungen.


Das heißt, ich kann, wenn ein Patient kommt, genau testen, braucht er Magnesium, Taurat, Glycinat oder welche Form auch immer. Mein Lehrer Klingert hat letztens gesagt, Magnesiumsulfat ist das, was er am liebsten nimmt. Das klassische Bittersalz tatsächlich.


Beste Resorption. Aber am Ende des Tages kommt es darauf an, dass man überhaupt irgendein Magnesium nimmt. Ja, weil jedes dieser Magnesium ist besser als keins.


Ja, und das würde ich wirklich auch allen Zuschauern raten. Magnesium ist das häufigste genommene Supplement mit Abstand in Deutschland. Und das hat auch einen guten Grund, weil viele Menschen spüren es intuitiv, dass sie relaxter sind, dass die Muskulatur besser funktioniert, dass sie fitter sind.


Es hat über 300 verschiedene Funktionen im Körper. Das heißt, auf die möchtest du nicht verzichten.


[Nils Behrens] (32:36 - 33:25)
Bei mir zum Beispiel, ich bin ein großer Fan von Magnesium wie Glycinat. Weil ich tatsächlich die größte Wirkung bei mir eben halt bei der Muskulatur habe. Das heißt, andersrum, wenn ich eben halt es wirklich mal über eine längere Zeit nicht nehme, ich eben halt zu Krämpfen tendiere.


Und ich merke das eben halt, wenn ich dann an meinen, also entweder ich nehme meistens eigentlich ein Komplex, aber wenn ich dann, was weiß ich nicht, kein Komplex habe, weil ich irgendwo auf Reisen bin und vielleicht vergessen habe, etwas mitzunehmen oder sonst was, kaufe ich mir meistens dann immer ein B-Glycinat und merke eben halt, dass das bei mir eben halt auch sehr, sehr gut funktioniert und dass ich das auch sehr hochdosiert nehmen kann, ohne dass es abführend wirkt. Wie viel nimmst du?


[Nils Behrens]
So 400? Würde ich schon sagen, ja.


[Steffen Lühmann] (33:26 - 34:14)
400 Milligramm ist eine gute Tagesdosis. Ja, und das ist super. Und das ist cool, weil wir wissen noch längst nicht alles vom Körper.


Wir wissen nicht, welche Stoffwechselaspekte bei dir wirken, die bei einem anderen wirken. Und deswegen ist die Biofeedback-Untersuchung so cool, weil die Laboruntersuchung zeigt nur, da ist ein Mangel, aber ich weiß danach nicht, welches Magnesium wird dann am besten passen. Und manchmal müssen wir noch Magnesium sogar homöopathisch dazugeben.


Das ist ja auch nochmal ein Unterschied. Wir haben, wenn ich ein Haus bauen will, dann brauche ich Steine und Zement und so, und ich brauche einen Bauplan. Und Homöopathie, also diese starken Verdünnungen, das ist mehr als Bauplan zu verstehen.


Das ist eine Information an den Körper, wie kann ich Magnesium anders handeln oder anders integrieren. Und manchmal brauchst du sogar beides, dass die Spiegel hochkommen.


[Nils Behrens] (34:15 - 34:17)
Alright, dann gehen wir jetzt mal zum Zink rüber.


[Steffen Lühmann] (34:17 - 34:45)
Ja, Zink ist fantastisch, oder? Zink gibt so viele Publikationen dazu, Immunsystem wird besser, weniger Virusinfektionen, bakterielle Infektionen heilen schneller ab. 


[Nils Behrens] 
Wichtig für die Hormone?


[Steffen Lühmann]
Ganz genau, Testosteron, oder? Nicht nur für uns Männer wichtig. Auch die Frauen, die stabil mit beiden Beinen auf dem Boden stehen und Power haben, sind häufig, haben gute Testosteronlevel.


Super wichtig, geht nicht ohne Zink.


[Nils Behrens] (34:45 - 35:18)
Ich finde auch mal ganz wichtig, man denkt immer Testosteron ist so wow und aggressiv und männlich und keine Ahnung was. Und das Interessante ist ja, dass man gerade Untersuchungen an Menschen im Gefängnis, also Männer im Gefängnis geschaut hat, die mit dem höchsten Testosteronlevel sind die gechilltesten, witzigerweise. Und die, die eben halt eher zum Testosteronmangel tendieren, sind die, die man eben halt so als die aggressiven Knastis dann irgendwie bezeichnet würde.


Also das ist ganz wirklich interessant, dass da einfach wirklich so ein, eigentlich hat Testosteron ein Imageproblem.


[Steffen Lühmann] (35:19 - 35:40)
Absolut, Testosteron ist so wichtig und ich hab mal einen Arzt aus der Türkei gekannt früher und der hat sich immer mit Testosteron selber behandelt, bis zu so einem gewissen Level, wo er merkte, dann wurde er so ein bisschen aggro im OP. Aber das war schon doppelte Dosis.


[Nils Behrens] (35:40 - 35:43)
Vielleicht ist das wie so ein Pendel, das dann irgendwann wieder kippt.


[Steffen Lühmann] (35:43 - 35:49)
Ja, ja, also alles hat natürlich seine, es gibt eigentlich nicht giftig oder ungiftig, es gibt nur zu viele.


[Nils Behrens] (35:50 - 36:58)
Aber das ist ja tatsächlich eins der großen Probleme, wir kommen jetzt ein bisschen vom Thema ab, aber bei dem Thema Hormonen ist es ja so, dass viele, insbesondere Frauen, merken das ja sehr stark, wenn sie in die Hormonersatztherapie einsteigen, dass sie dann ein Uplift bekommen, also dass sie sich einfach dann in irgendeiner Weise besser fühlen. Und dann wird das irgendwann dann quasi sozusagen, ist man wieder in Balance. Und dann wollen aber viele Frauen dann trotzdem immer noch dieses Uplift-Gefühl haben und fangen dann an, mehr zu machen und so und großzügiger zu replacen sozusagen.


Und das, also mehr als in Balance geht halt einfach nicht. Dann fängt man an, die Balance in die andere Richtung wieder zu zerstören. Aber gut.


Aber ich möchte in dem Zusammenhang dann gerne jetzt einmal ganz kurz wieder aufs Zink zurückkommen, weil ich finde das ganz wichtig, nochmal, was du schon eben so ein bisschen angesprochen hast, dass Zink und das ist ja bei vielen Mikronährstoffen so, manchmal auch wie so ein Equalizer funktionieren kann. Das heißt also, wenn ich dann eben anfange, Zink hochzufahren, führt es ja dazu, dass dann automatisch gewisse Dinge im Körper dann weniger vorhanden sind. Was betrifft das ja bei dem Zink?


[Steffen Lühmann] (36:59 - 38:03)
Ja, wie eben schon gesagt, Kupfermangan und Eisen. Und wir brauchen Eisen in der Blutbildung, im Immunsystem, wir brauchen Kupfer in der Blutbildung und zur viralen Bekämpfung und so weiter. Das heißt, ich kriege irgendwann Probleme, wenn ich mich da zu voll hause.


[Nils Behrens]
Also again, viel bringt nicht viel. Genau. Bei Magnesium ist es anders.


[Steffen Lühmann]
Also Magnesium kann man wirklich schauen, okay, wo ist meine man kann mal die verschiedenen Arten durchprobieren und dann sehen, welches vertrage ich gut, wo fühle ich mich gut mit und dann schauen, wo ist meine Durchfallgrenze, ja, dass mein Stuhlgang quasi normal ist, geschmeidig ist und so weiter, aber nicht zu weich wird. Und dann bleibe ich kurz unter dieser Grenze mit der Substitution. Dann habe ich eine maximale, weil Magnesium kostet ja kein Geld, also das ist ja, das macht ja keinen arm.


Ganz im Gegenteil, die zusätzliche Lebensqualität.


[Nils Behrens] (38:03 - 38:11)
Ist mehr wert als der Latte Macchiato, den man viel, viel teurer bezahlt. 
Definitiv. Gibt es eine Nährstoffkombination, die du als besonders kraftvoll ansehen würdest, wenn man sie richtig anwendet?


[Steffen Lühmann] (38:11 - 39:46)
Ja, das ist natürlich die auf den Menschen angepasste Kombination und die ist individuell. Das heißt, wie wir eben schon sagten, es gibt nicht den Nährstoff, den jeder braucht. Es gibt ein paar Ausnahmen, wo ich sehe, okay, 80 Prozent meiner Patienten haben Mängel in Magnesium, in Selen, in Zink.


Mangan zum Beispiel hat vielleicht jeder fünfte oder vierte bis fünfte hat wirklich einen starken Mangel an Mangan. Das ist also nichts, was man generalisieren kann. Aber wenn ich so diese, ich habe daraus mal so einen Basisplan geschrieben, der sozusagen in einer risikofreien Dosierung ist, wo ich sage, okay, das sind die Grundsupplements und das wären Chlorella-Algen, das wäre Zink, Selen und Magnesium.


Und dann brauchst du natürlich B12 und Folsäure und Vitamin D. Und beim Vitamin D immer auch die anderen fettlöslichen Vitamine dazu. Das heißt, ihr habt das schöne DK-Öl, weil alle reden immer von K2, MK7, wenn es um Vitamin D geht.


Aber was viele nicht wissen, Vitamin A ist viel, viel wichtiger, weil ohne Vitamin A kann Vitamin D nicht in die Zelle kommen. Es ist wirklich, die verbinden sich vorher zu einem Komplex und gehen dann in die Zelle rein. Und K2 hat dann später eine Bedeutung.


Aber viel wichtiger ist Vitamin A und natürlich Magnesium.


[Nils Behrens] (39:48 - 39:50)
Von den fettlöslichen, hast du jetzt E vergessen?


[Steffen Lühmann] (39:51 - 40:14)
Ja, genau. E ist immer gut, aber E habt ihr auch ein bisschen, also wenn es therapeutisch eingesetzt werden soll, muss es ein bisschen höher sein, aus meiner Sicht, als es im DK-Öl ist. Aber deswegen geht es hauptsächlich um Vitamin K2 und K7 und Vitamin A und Vitamin D.


Das habt ihr da wirklich auch in einem tollen Verhältnis zueinander.


[Nils Behrens] (40:15 - 40:38)
Mir würden jetzt auf deiner Liste zwei Sachen noch fehlen. Mal sehen, was du davon hältst. Aber Omega-3?


[Steffen Lühmann]
Klar. Ja, absolute Basis. 


[Nils Behrens]
Omega-3 war schon so Basis für dich, dass du es gar nicht mehr erwähnst.


Und ich glaube, vielleicht ist das altersspezifisch, aber nichtsdestotrotz, ich würde ja gerade für die gute Mitochondrienfunktion auch immer noch Q10 mit auf die Liste setzen.


[Steffen Lühmann] (40:39 - 41:42)
Ja, ich messe Q10 im Blut. Nicht jeder hat ein Problem damit. Es wird eigentlich von der Leber produziert.


Es ist ja kein Vitamin, sondern ein Vitaminoid, weil es so zum Vitamin werden kann, wenn es die Leber nicht mehr herstellt. Wo ich mit arbeite viel, sind Bitterstoffe. Bitterstoffe sind eigentlich ein tägliches Supplement für mich geworden, was fast jeder Patient bekommt.


Das hat so ein bisschen diesen evolutionsbiologischen Hintergrund. Wir hatten eigentlich mal viele Bitterstoffe in unserer Umwelt und jetzt sind die alle rausgezüchtet. Diese verschiedenen Bitterstoffe sind geil für die Leber.


Die Leber macht bessere Arbeit, produziert auch das Q10 wieder gut. Das heißt, da gehe ich so ein bisschen mehr den regulatorischen Weg. Bis ich jetzt sehe, okay, im Labor ist ein riesen Mangel, dann fülle ich es natürlich auch auf.


Gerade auch im onkologischen Bereich kann es wichtig sein, wirklich hohe Dosen zu geben. Da muss man wirklich auch viel geben teilweise. Das hat eine wichtige antioxidative Eigenschaft.


[Nils Behrens] (41:43 - 41:52)
Sehr gut, sehr gut. Grundsätzlich kann man ja sagen, unsere Welt wird immer schneller, immer digitaler, immer stressiger. Welchen Einfluss hat Stress auf unseren Mikronährstoffhaushalt?


[Steffen Lühmann] (41:53 - 44:14)
Ja, Stress ist so wichtig. Deswegen ist es auch so, dass ich mittlerweile den Patienten sage, mach es einfach. Wir machen es so einfach, dass es für dich gut machbar ist.


Ich kenne Menschen, die haben 34 Pillendosen, die sie am Tag irgendwie organisieren und werden aber nicht gesund, weil da so ein Stress drin steckt. Es gibt den Sympathikus und den Parasympathikus. Das haben einige wahrscheinlich schon mal gehört.


Das ist unser autonomes Nervensystem. Und das eine ist für Stress. Da geht es um Augen auf, Muskulatur, Atmung.


Sehr wach, sehr klar. Und das andere ist Ruhe, Verdauung, Loslassen, Entspannung. Und nur in diesem Modus kann Nährstoffaufnahme funktionieren.


Und auch Entgiftung funktionieren. Das heißt, wenn ich mir mein super Frühstück mache mit allen Supplements, die ich da noch reinpacke, und dann gehe ich sofort in ein Businessgespräch, was mich extrem fordert und wo vielleicht Sorgen da sind, Ängste da sind oder Themen schwierig werden oder Stress aufkommt, dann kann ich diese Nährstoffe gar nicht richtig aufnehmen. Was wir gesehen haben, was super funktioniert, ist eine ganz einfache Anwendung, zum Beispiel von Klopf Akupunktur oder Klopf Akupressur.


Da gibt es Möglichkeiten, vor dem Essen, nach dem Essen das System total runter zu fahren. Was ich auch gerne mache, ist Patienten nach dem Essen, vor allem so Herbst bis Frühling ist es super, eine Wärmflasche zu machen und die auf den Bauch zu legen und fünf Minuten nur die Augen zuzumachen nach dem Essen. Das hat einen riesen Unterschied von der ganzen Aufnahme.


Es ist nicht nur, was ich oben reinschmeiße, sondern auch wie ich es aufnehme. Und wenn ich diese warme Wärmflasche auf den Bauch nehme, fünf Minuten, ohne Handy und so, einfach kurz relaxe, manche kommen sogar in so einen Dämmerschlaf in der kurzen Zeit, dann kann mein Nervensystem gar nicht anders als total abzuschalten, weil ich kriege eine maximale Durchblutung im Bauch, der ist hauptsächlich durch den Vargusnerv, durch diesen Parasympathikus innerviert und wird einfach maximal durchblutet und es entsteht sofort eine innere Ruhe und eine gute Resorption.


[Nils Behrens] (44:16 - 44:25)
Vielen Dank, vielen Dank für die guten Tipps. Wenn ich jetzt vielleicht auch eine schlechte Schlafqualität habe, gibt es da auch Mikronährstoffe, die helfen können?


[Steffen Lühmann] (44:26 - 46:48)
Wichtig ist natürlich, du brauchst das Melatonin, um einzuschlafen, du brauchst das GABA, um durchzuschlafen, das sind einfach die Neurotransmitter, die eine Rolle spielen und da muss man differenzieren, sind es Durchschlafprobleme, sind es Einschlafprobleme. Für das Thema Einschlafen ist wichtig, das Melatonin entsteht aus dem Serotonin und das Serotonin ist unser Souveränitätshormon, man kann auch sagen Glückshormon, Dr. Strunz sagt immer Chefhormon, weil die Leitwölfe von einem Rudel haben immer am meisten Serotonin im Gehirn, weil sie sind am ruhigsten, am resilientesten, können die besten Entscheidungen treffen und wir brauchen also erstmal eine gute Serotoninproduktion, das heißt, ein Tag, wo wir erfolgreich waren, wo wir viel erlebt haben und so weiter, jeder kennt das, dann schläfst du abends wie ein Baby, bist auf den Berg gestiegen oder hast was Tolles erlebt, hattest ein Accomplishment, kannst du generell besser schlafen. Stress über den Tag killt unser Serotonin, so dass wir auch wenig Melatonin zur Verfügung haben. Wenn wir jetzt diesen Vorgang möglichst gut unterstützen wollen, brauchen wir Magnesium, Vitamin B6 und Alpha-Liponsäure, das sind so die drei Bestandteile.


Man kann auch noch extra 5-HTP einnehmen oder Tryptophan. Tryptophan ist eine Aminosäure, also ein Eiweiß, aus dem dann Serotonin wird, aus dem dann Melatonin wird. 5-HTP ist die nächste Stoffwechselstufe vom Tryptophan in Richtung Serotonin, das heißt, das 5-HTP kann sich eigentlich nur noch zu Serotonin entwickeln.


Tryptophan kostet nur einen Bruchteil davon, könnte sich aber auch in etwas anderes entwickeln. Und dann, um diese Schritte durchzulaufen, brauchst du eben B6, Magnesium und Alpha-Liponsäure nachher. Das kann man versuchen, aber wichtig ist auch, den Stress selber anzuschauen und auch das Thema Serotonin.


Ganz häufig, wenn Serotonin fehlt, gibt es auch einen Dopaminüberschuss und dann kann man ganz toll mit Dopamin-Detox oder solchen Geschichten, Zen-Meditation oder so arbeiten.


[Nils Behrens] (46:49 - 47:20)
Was machst du mit Patienten, die zu dir kommen, die über Energielosigkeit klagen?


Du untersuchst sie, klar, aber nehmen wir jetzt mal an, die können ja nicht alle zu dir kommen und trotz allem, wir haben jetzt die Hörer, die jetzt sagen, obwohl ich 10 Stunden geschlafen habe, obwohl ich gut geschlafen habe, bin ich immer müde und antriebslos.


Was würde so eine hohe... Eine Diagnose ist es natürlich nicht, aber eine Einschätzung, wo würdest du als erstes drauf tippen, woran es liegen könnte?


[Steffen Lühmann] (47:22 - 48:54)
Ich habe ein ganz einfaches, doofes Modell, wie ich da denke. Das heißt, die natürliche Funktion vom Körper ist, Energie zu haben, klar zu sein, die natürliche Funktion vom Gehirn ist, Serotonin zu produzieren, Freude zu haben, weiterzukommen, seine Träume zu verwirklichen.


Alles, was nicht funktioniert, im Körper, hat immer zu tun mit einer Form von Mikroentzündung. Eine chronische, wir nennen es auch Silent Inflammation oder Mikroentzündung oder so. Das heißt, das sage ich auch in meinen Vorträgen immer, immer wenn was nicht funktioniert, hat es einen entzündlichen Hintergrund.


Diese Entzündung hat Ursachen und Teile von diesen Ursachen sind fast immer mikronährstoffmangelbedingt, aber auch andere Dinge sind sehr wichtig. Toxine, Mikrobiom und so weiter. Wenn jetzt also jemand mit Energielosigkeit kommt, mache ich das, was ich immer mache.


Ich lerne den Menschen kennen, ich mache ein großes Blutbild und dann mache ich eine Biofeedback-Untersuchung, wo ich nach Keimen oder Narbenstörfeldern oder Allergien oder so gucke und versuche einfach einen Weg zu finden, der auf den Menschen optimal passt, dass diese chronische Mikroentzündung abklingt. Und dann gibt es sofort Energie. Das ist unser natürlicher Zustand.


Man kann natürlich auch sagen, gut für Energie ist Zink, Selen, Entgiftung und dann macht man halt ein Basisprotokoll ohne Diagnostik. Aber so arbeite ich im 1 zu 1 eigentlich nicht.


[Nils Behrens] (48:55 - 49:12)
Also meine persönliche spontane Diagnostik, mein Rat ist es eigentlich immer, gerade bei Frauen, die das erzählen, jüngere Frauen, habe ich sehr häufig das Gefühl, dass das ein Eisenmangel sein könnte. Ist das eine Erfahrung, die du auch gemacht hast?


[Steffen Lühmann] (49:13 - 49:15)
Wenig. Ich arbeite wenig mit Eisen.


[Nils Behrens] (49:16 - 49:16)
Interessant.


[Steffen Lühmann] (49:17 - 50:47)
Ja, sehr wenig. Eisen hat eine ganz besondere Rolle und zwar ist Eisen ein Wachstumsfaktor für chronische Infektionen. Wenn wir eine Borreliose im Blut haben oder ein Long-Covid oder Chlamydien oder irgendwas, was da sein Unwesen treibt, sehe ich manchmal im Blut, da ist 0,0 Eisen.


Also es ist wie völlig weggefressen. Wenn wir dann Eisen geben, ist es manchmal kontraproduktiv und das kennen wir auch bei einigen Eisenpräparaten, dass sie nicht so gut vertragen werden. Das Curryblatteisen, was ihr habt, ist deutlich besser.


Aber wir sehen es auch bei Eiseninfusionen. Viele ärztliche Kollegen machen diese Eiseninfusionen nicht mehr, weil es zu großen allergischen Reaktionen führt, wenn wir es dann sozusagen mit Gewalt reinbringen ins Blut. Und ich halte diese Reaktion für Keim- oder Immunreaktionen auch, weil Keime sofort wachsen, wenn zu viel Eisen da ist.


Wenn ich also Eisenmangel sehe, dann mache ich eine Behandlung mit biologischen Kräutern, gegen chronische Infektionen eher. Gucke ich genau, was gibt es da und wie müssen wir es angehen. Und dann kommt das Eisen, die meisten Patienten von mir mindestens die Hälfte bekommen Chlorella-Algen.


Chlorella-Algen haben sehr gutes Eisendepot in einer natürlichen Form, was nicht so aggressiv den Spiegel hochbringt. Also Eisen ist nicht unbedingt der Kasus Knackdus aus meiner Sicht. Ich kriege die meisten Patienten voll in eine Energie, ohne jemals Eisen gegeben zu haben.


[Nils Behrens] (50:48 - 51:01)
Hast du denn etwas, also viele Leute greifen ja zu Kaffee oder Energydrinks, um sich wach zu machen. Was würdest du sagen, gibt es da auch Alternativen aus der Mikronährstoffwelt?


[Steffen Lühmann] (51:05 - 52:32)
Also was ich mache, ist morgens grüner Tee. Trinke ich ja schon seit vielen Jahren, den ihr früher im Sortiment hattet und jetzt ja bei Yoshien ausgelagert habt. Grüner Tee ist klasse.


Wir können mit Mikronährstoffen, also es gibt jetzt kein Mikronährstoff, wo ich sagen würde, auch wenn ich den nehme, kriege ich sofort einen Energieschub. Es geht eher um die ganzheitliche Betrachtungsweise zu sehen. Es gibt diese Grundnährstoffe, die fehlen in der Regel, da sollte ich mich drum kümmern.


Wir haben die genannt. Das sind Zink und Selen und Magnesium und Vitamin D und Omega 3. Das kriegen wir alles über die Ernährung nicht mehr hin.


Auch B12 und B9 sind wichtig. Und da kann ich auch kaum was mit falsch machen. Ganz kurz zum Vitamin D, das haben wir eben nicht gesagt.


Wenn ich in die Sonne gehe, oben ohne im Sommer, dann produziere ich 10.000 bis 20.000 Einheiten. Zu sagen, dass 2.000 Einheiten nicht überschritten werden sollen, ist völlig widernatürlich. Ich arbeite auch in dieser Größenordnung meistens.


Wenn wir dann gezielt messen, dann finden wir, was du wirklich genau brauchst. Dann können wir auch ganz gezielt vorgehen. Dann geht deine Energie insgesamt hoch.


Das heißt, meine ganze Denkweise ist nicht auf Schnellschüsse oder hier mal einen Trick oder da mal was, sondern grundlegend in die Kraft zu kommen.


[Nils Behrens] (52:32 - 52:40)
Lass uns doch mal für die Hörer, die jetzt sagen, ich möchte meine Ernährung oder meine Nährstoffzufuhr optimieren. Wie würdest du denn vorgehen?


[Steffen Lühmann] (52:48 - 55:12)
Wenn ich jetzt hier als Zuhörer überlege, wie gehe ich es an? Es gibt drei Wege. Das eine ist immer, und das machen wir auch im Healing Project, Schritt 1, Schritt 2, Schritt 3 ganz klar, wie kann ich so einen Bereich in Ordnung bringen?


Schritt 1 ist immer, was kann ich machen ohne Geld in die Hand zu nehmen? Schritt 2, was kann ich machen mit einer kleinen Investition? Und Schritt 3, solide Investition.


Das heißt, es hängt sehr vom Menschen ab. Und vom Geldbeutel.


Wie man es angekannt, das Optimale, wenn Geld keine Rolle spielt, ist, ich melde mich z.B. bei mir oder jemand kommt ins Healing Project rein, findet da dann auch in seiner Gegend die Automolekulartherapeuten und guckt sich das genau an. Schritt 2, also eine kleinere Investition, wäre sich die Supplements, die wir eben genannt haben, so in einer normalen Dosierung, das wäre bei Selen 100 bis 200 Mikrogramm, weil man will ja auch ein bisschen auffüllen, eigentlich ist es so 1 Mikrogramm pro Kilogramm Körpergewicht, aber die meisten haben einen Mangel und deswegen braucht es ein bisschen mehr und man lässt ja auch mal einen Tag aus. Also so 1 bis 200 Mikrogramm Selen, 15 bis 25 Milligramm Zink, 400 bis 1000 Milligramm Magnesium, mit Vitamin D müssen wir mal ein bisschen gucken, also 5 bis 15.000, denke ich, ist eine gute Range, wo man sich orientieren kann. 5000 wäre eher eine Erhaltungsdosis, 15.000 wäre eine Dosis, wo man sich langsam verbessert und auch auf richtig gute Werte dann kommt. Das heißt, das sind ungefähr die Angaben. Es muss natürlich immer von einem Therapeuten oder Arzt oder irgendwer braucht die Verantwortung.


Das heißt, es ist jetzt keine Aufforderung jetzt diese Dinge einzunehmen, aber man kann sich selber rantasten und schauen, wie geht es mir damit, wenn ich diese Grundsupplements auffülle. Wichtig ist auch, Omega-3 natürlich sollte im Bereich schon 2 Gramm sein. Alles unter 2 Gramm, reines Omega-3, EPA, DHA ist eigentlich zu wenig und ich komme auch nicht aus meinen Mängeln raus.


Das heißt, in der Auffüllphase eher 4, 4 Gramm, manchmal sogar 6 Gramm.


[Nils Behrens] (55:13 - 55:25)
Aber nur mal, um das mal so zu veranschaulichen. Wir haben jetzt hier diese Omega-3 Kapseln, die unser Bestseller sind. Die haben insgesamt 640 Milligramm pro Kapsel.


[Steffen Lühmann] (55:28 - 55:30)
Wie viel ist davon Omega-3?


[Nils Behrens] (55:30 - 55:52)
Wenn man jetzt mal so rechnet, was du gerade sagst, wenn man sagt, in der Auffüllphase, wenn man davon ausgeht, dass man einen Mangel hat, dass man dann eher auf 3 oder 4 Gramm geht, das heißt also 3 Gramm sind jetzt mal grober Daumen, sind dann ja immerhin schon 5 Kapseln. Das heißt also am Tag.


[Steffen Lühmann] (55:52 - 56:05)
Am Tag, klar. Also diese Kapsel mit 680 Milligramm unter 3 würde ich da gar nichts mit anfangen. Denkst du gar nicht drüber nach?


Nee, auf keinen Fall. Das ist Homöopathie.


[Nils Behrens] (56:07 - 56:15)
Okay, sehr gut. Dann lass uns doch mal drüber reden, welche Laborwerte sollte denn aus deiner Sicht jeder kennen, der seine Gesundheit ernst nimmt?


[Steffen Lühmann] (56:15 - 56:33)
Ja, wenn ich nur einen Blutwert zu messen hätte, dann wäre es HbA1c. Ach, wirklich? Ja, das ist der Langzeitblutzucker.


Du kannst am HbA1c haben wir so viel wissenschaftliche Daten dazu, je höher der ist, desto eher bist du dran an Herzinfarkt, Schlaganfall, Krebs.


[Nils Behrens] (56:34 - 56:36)
Diabetes, die apokalyptischen Reiter.


[Steffen Lühmann] (56:36 - 56:54)
Ganz genau. Also Diabetes ist die häufigste chronische Erkrankung in Deutschland und ist auch die Basis für den ganzen Mist, wo wir nachher dran sterben, was Krebs, Herzinfarkt und Schlaganfall sind. Das heißt, nur mit diesem einen Blutwert kann ich dir sagen, ganz grob, wie gesund du bist.


Kein anderer Blutwert kann das so in dem Maße.


[Nils Behrens] (56:55 - 57:28)
Aber es ist wirklich interessant, weil ich habe heute zwei Termine in diesem Podcaststudio und in der Aufnahme und die Vorgängerin sozusagen hat gerade gesagt, für sie ist der absolut wichtigste Wert das hochsensible CRP. Wir haben da natürlich über das Altern gesprochen. Also das ist ja dann quasi der Entzündungsmarker.


Und da wir ja wissen, dass alle, du hast es gerade schon gesagt, alle Krankheiten haben mit Entzündung zu tun, aber sie hat eben gesagt, alle Alterungsprozesse haben mit Entzündung zu tun. Deswegen sie war dann sozusagen gleich auf hochsensibles CRP.


[Steffen Lühmann] (57:28 - 58:13)
Geht in die genau gleiche Richtung und könnte ich auch sofort unterstreichen. Ist eine ganz tolle Herangehensweise, weil beide Werte haben einfach so diese Natur, dass sie die insgesamten Entzündungsstatus darstellen können. HbA1c kostet nur 6,80 Euro.


Ein hochsensitives CRP kostet glaube ich 18 Euro im Labor. Das heißt, mein Vorschlag ist ein Kostendrittel. Plus es gibt noch einen Vorteil, den HbA1c kannst du bei jedem Hausarzt machen.


Hochsensitives CRP, da sagen schon einige, oh nee, wir messen hier nur CRP oder mein Labor macht es nicht und so. Da kommen dann diese Probleme bei auf. Genau das gleiche für Homozystein zum Beispiel.


Wolltest du noch weitere Werte wissen?


[Nils Behrens] (58:15 - 58:23)
Entschuldige bitte. Tu mal so, als ob ich das nicht gesagt hätte und du warst jetzt eben beim Langzeitblutzucker. Sag nochmal weitere Werte.


[Steffen Lühmann] (58:25 - 1:00:59)
Genau, also wichtig ist wirklich so, diesen Grad von Mikroentzündung in deinem Körper global betrachten zu können. Ich habe beim hochsensitiven CRP, würde auf jeden Fall auf die Liste der wichtigsten kommen. Ich sehe manchmal kranke Leute, die nicht so viel hochsensitives CRP haben.


Wo ich selber manchmal nicht genau weiß warum, weil ich denke, der müsste aber ganz schön entzündet sein, der hat ein Diabetes. Und das hochsensitive CRP schlägt aber aus irgendeinem Grund nicht an. Habe ich auch schon erlebt.


Ich erlebe es auch anders. Kürzlich einen Krebspatienten gehabt, da war es im nicht mehr messbaren Bereich. Oben, über 20 nicht mehr messbar und wir haben den innerhalb von drei Monaten runtergekriegt auf 1,6.


Also völlig die Entzündung raus. Richtig schöne Sachen. Also Homozystein, was ich eben gesagt habe, ist ganz wichtig, weil auch Krebs, Schlaganfall, Herzinfarkt und früher oder später kommen wir alle in den Bereich, wo das für uns wichtig wird.


Heutzutage ist jeder zweite von Krebs betroffen. Das heißt, auch für dich und mich, wir werden nicht jünger, unsere Zellen werden älter und irgendwann müssen wir uns damit auseinandersetzen, mit diesen Themen und je früher wir uns im Balance halten, umso besser. Je länger man hat, desto weniger Arbeit macht es auch.


Das normale Differenzial-Blutbild, das große Blutbild, kann ich super viel draus lesen. Ich kann Hinweise kriegen, ob jemand Parasiten im Körper hat, ob es Allergien gibt, ob Sauerstofftransportkapazität passt, ob es Stoffwechselprobleme wie HPU oder so gibt. Das kann ich alles auf Seite 1 lesen.


Also das ganz doofe große Blutbild, sage ich mal, ist eins meiner wichtigsten Assets, wo ich auf Seite 1 schon ganz viele Ideen habe. Dann B12 und Folsäure. Unbedingt, weil B12 und Folsäure, ja, ich glaube, bei 9 von 10 stimmt es nicht.


Bei 9 von 10. So, so wichtig. Fürs Gehirn, für die Energie, Blutbildung, alles.


Da denke ich eher dran als an Eisen bei Energiemangel. Selen. Viele kennen es nicht.


Mein Lehrer Dr. Gröber bezeichnet Selen als die Königin der Mikronährstoffe. Das gibt einem auch zu denken. Es gibt Studien, die zeigen, wenn du einen Selenwert hast von 90, entwickelst du dreimal so häufig Prostatakrebs, wie wenn du einen Selenwert hast von 150.


[Nils Behrens] (1:00:59 - 1:01:15)
Spannend.
Ich habe eine genetische Prädisposition für, also einer der wenigen sozusagen, für das Thema Prostatakrebs. Das heißt also, Selen ist eigentlich dann ja ein Must-Have für mich. Ein Must-Have, absolut.


Wir haben ja sehr selenarme Böden, wie wir ja wissen in Deutschland. Das heißt also, der Selenmangel ist ja sehr wahrscheinlich.


[Steffen Lühmann] (1:01:16 - 1:01:45)
Ja, absolut. Kommt auf die Liste. In Deutschland haben wir so Normalwerte, was auch im Labor angegeben wird als Referenz, so 75 bis 100.


In meinem Labor, das ist natürlich, wir haben geeichte Geräte, manche zeigen es ein bisschen anders an, aber so, das ist so, sind so die Normalwerte. In Nordamerika haben wir Normalwerte von 110, 120 und in Südamerika teilweise 140, 150, weil die ganz andere Versorgung haben in den Böden.


[Nils Behrens] (1:01:47 - 1:01:59)
Ich habe das Gefühl, meine nächste Frage könnte ich wahrscheinlich nach diesem Gespräch schon fast eine Antwort darauf geben, aber ich versuche es trotzdem nochmal. Welche Rolle spielt die Darmgesundheit bei der Aufnahme von Mikronährstoffen und womit könnte ich sie verbessern?


[Steffen Lühmann] (1:02:03 - 1:04:03)
Die Darmgesundheit ist die Basis überhaupt für Gesundheit. Fast alle chronischen Erkrankungen beginnen damit, dass der Darm nicht in Ordnung ist. Warum?


Im Darm steckt unser Immunsystem, der Darm entgiftet, oder entgiftet eben nicht, wenn er nicht funktioniert, und holt uns die Nährstoffe rein. Also einfach nur Nährstoffe reinzuschmeißen, ohne Darmgesundheit, führt nirgendwo hin. Der Darm ist die Wurzel und muss ganz besonders angeschaut werden.


Es gibt verschiedene Möglichkeiten, das zu machen. Ein Thema ist natürlich, dass der Darm nicht funktioniert, gibt es sieben verschiedene Ursachen. Eins ist Nährstoffe.


Da ganz, ganz wichtig B12 und B9, weil die einfach für die Zellteilung super wichtig sind. Wenn ich den Darm mit einem Bügeleisen bearbeite und den komplett glatt bügeln würde, dann wäre das ein Tennisfeld. So eine große Oberfläche hat der Darm.


Jetzt kannst du dir vorstellen, wie viel Zellteilung da nötig ist, um so einen Tennisplatz voll mit Zellen zu bedecken. Das frisst unheimlich viel B12 und B9. Thema Darmflora ist extrem wichtig, und da ist der größte Störenfried, den wir haben, Glyphosat.


Das ist ein Pestizid, was auf alles gespritzt wird, wo nicht das Biosiegel drauf steht. Eigentlich ein Herbizid, das heißt, es tötet Pflanzen. Und deswegen genmanipuliert man einige Pflanzen, damit sie das abkönnen, damit dann einfach alle anderen sterben.


Und da gibt es einen bestimmten Stoffwechselweg, der heißt der Schikimart Stoffwechselweg, und der wird dann rausgezüchtet bei dem Mais oder bei dem Getreide, so dass man das einfach spritzen kann. Alles stirbt außerhalb mein genmanipuliertes Getreide. Das Problem ist aber, dass die Bakterien in meinem Darm auch teilweise diesen Schikimart Stoffwechsel nutzen, der dann auch blockiert wird, wenn Reste in meinen Darm kommen, und das crasht meine Darmflora.


[Nils Behrens] (1:04:04 - 1:04:49)
Nicht nur das. Ich glaube, ein wichtiger Punkt ist ja auch, dass das, weswegen wir häufig auch Pflanzen essen, ja auch die sogenannten sekundären Pflanzenstoffe sind, die ja wiederum gewisse Abwehrmechanismen der Pflanzen eigentlich beinhalten. So in dem Augenblick, wenn die Pflanze keine Abwehrmechanismen mehr braucht, sind sie auch nicht drin.


Auch ein interessanter Punkt. Also ich finde, das ist immer noch mal ein ganz wichtiger Punkt, dass man eben halt, deswegen ist ja zum Beispiel in Weinanbaugebieten, die besonders raffes Klima haben, immer mehr Respiratrol drin, als in, ich sag mal, sehr behüteten Weinanbaugebieten. Also das ist ja, das sind ja alles so Dinge, die ja dann miteinander einhergehen.


Spannend, sehr spannend. Gibt es neue Forschung oder ein Thema in dem Bereich Mikronährstoffe, das dich gerade besonders fasziniert?


[Steffen Lühmann] (1:04:49 - 1:06:39)
Ich bin im Moment durch den Aufbau vom Healing Project bin ich sehr stark im Bereich Community Building aktiv. Das heißt, ich habe nicht mehr so viele neue Forschungsfelder, die ich gerade aufmache, im Mikronährstoffbereich, weil es einfach zum Alltag geworden ist in meiner Praxis. Ich beschäftige mich jeden Tag mit Selen, mit Zink, mit Omega 3.


Ich lerne auch ständig neue Dinge. Was jetzt nochmal stärker gekommen ist, durch den Dr. Nils, ist das Lithium. Ich weiß noch, vor neun Jahren oder so, da war ich bei Dr. Uwe Gröber und habe ihm gesagt, hey, ich habe hier dieses Buch über Lithium von diesem Amerikaner und das ist super für Gehirn und alles. Kennst du das? Er sagte, er, was willst du denn mit Lithium? Dann habe ich gesagt, es ist doch ein wichtiger Nährstoff, vielleicht sogar essentiell.


Und dann sagte er, ich weiß genau, was Sie für einer sind. Sie fallen auf jede Sache rein, die aus den USA kommt und gehalten wird. Jeder Hype wird mitgenommen.


Jeder Hype, genau. Halten Sie sich doch erstmal an die Grundlagen. Omega 3, Vitamin D, Selen, bamm, bamm, bamm, bamm.


Und jetzt, witzigerweise, ist Lithium in aller Munde und Dr. Nils hat es stark nach vorne gebracht, was auch toll ist. Ja, und es sind viele verschiedene Forschungsgebiete, aber so die Mikronährstoffe an sich, das ist sozusagen in Fleisch und Blut übergegangen und es gibt ja nur so und so viele essentielle und mit denen arbeite ich Tag für Tag, also da gibt es jetzt nichts aktuelles.


[Nils Behrens] (1:06:40 - 1:06:45)
Wenn du jetzt den Hörern nur einen einzigen Tipp auf den Weg geben könntest, was wäre dein wichtigster Tipp?


[Steffen Lühmann] (1:06:46 - 1:08:00)
Der wichtigste Tipp ist, selbst ins Lernen zu kommen. Das heißt, was wir haben, wenn wir, das Problem, was wir haben, ist, uns wird zum Beispiel nicht geholfen bei unserem Hausarzt. Dann fangen wir an zu recherchieren.


Wenn wir dann recherchieren, kommt ein Tsunami von Informationen auf uns runter und das könnte sein, soll ich jetzt Buchinger Fasten machen oder Ketogener Ernährung oder vegan oder soll ich lieber Omega 3 auffüllen oder meine Kindheit aufarbeiten oder so, diese ganze Dschungel und das kann sehr überfordernd wirken. Erstmal ist es ein Weg, der irgendwann zu Klarheit führt und den es sich auf jeden Fall lohnt, zu gehen, das heißt, sich einfach damit zu beschäftigen. Und wenn das einer von den Hörern auf strukturierte Art und Weise machen möchte, dann würde ich Sie einladen, ins Healing Project zu kommen, weil da haben wir alle 24 Ursachenbereiche, die es gibt für Mikroentzündungen, haben wir aufgeschlüsselt und führen einfach durch ein ganz einfaches System, Schritt 1, Schritt 2, Schritt 3 bei Wasser, Schritt 1, Schritt 2, Schritt 3 bei Nährstoffen, 1, 2, 3 bei Mikrobiom, Toxinen und so weiter.


[Nils Behrens] (1:08:00 - 1:08:09)
Erzähl doch mal ein bisschen mehr zum Healing Project, weil ich hatte es ja in der Einleitung ganz kurz mal erwähnt, aber vielleicht hast du sozusagen als Abschluss hier so den kleinen Salespitch dazu.


[Steffen Lühmann] (1:08:11 - 1:09:41)
Ja, das Healing Project ist eigentlich entstanden aus der Not heraus, weil das Thema Ursachenmedizin wird ja nicht von den Krankenkassen bezahlt und eine Ursachen Diagnostik ist aufwendig, das heißt, jeder Mikronährstoff, den ich im Labor anfordere, kostet zwischen 16 und 30 und 35 Euro. Das heißt, so ein Labor kostet schnell mal ein paar hundert Euro. Das kann sich leider nicht jeder leisten.


Und das ging mir so auf den Senkel, dass ich gesagt habe, okay, wir brauchen einen Weg, dass der ganz normale Student oder Rentner oder jemand, der einen ganz normalen Job macht, irgendwo an der Kasse oder im Büro oder was auch immer, dass diese Menschen sich das auch wieder leisten können. Und eine Art von Energie muss man einbringen, entweder Geld oder Zeit. Das ist klar, weil wenn man nichts einbringt, muss man schon Glück haben, dass man das Richtige trifft.


Und deswegen haben wir das Healing Project so entwickelt. Das basiert auf einem System der Selbstheilung, wo ich sieben Jahre daran gearbeitet habe, dass das so diese Form bekommt und hat eben drei Hauptbereiche. Das ist Körper, Lebensfreude und Geist.


Und 24 Unterbereiche, wo dann alle Aspekte drin sind. Und die kann man spielerisch in einer Gemeinschaft mit guter Unterstützung und den richtigen Kontakten und viel Freude Stück für Stück für sich erschließen.


[Nils Behrens] (1:09:42 - 1:09:45)
Und das ist dann eine Art Subscription-Modell oder wie kann man das vorstellen?


[Steffen Lühmann] (1:09:45 - 1:11:12)
Genau. Das ist ein kleiner monatlicher Beitrag, den man zahlt, den sich jeder leisten kann. Und wir haben dann eben so auf der Basis kann man quasi in 24 Bereichen mit diesem ersten Schritt schon alles umsonst machen.


Das heißt, ich stelle die steile These auf, dass wir 50 Prozent aller chronischen Erkrankungen, die es in Deutschland gibt, heilen können für 39 Euro im Monat. Weil nur diese monatliche Subscription schon den Zugang zu all diesen verschiedenen kostenfreien Schritten gibt. Und rein statistisch, wir haben es sehr studienbasiert, wissenschaftlich aufgezogen, rein statistisch, wenn wir diese Dinge in Ordnung bringen, müssten schon so viele Dinge besser werden bei den Menschen.


Und dann kann man eben, wenn man merkt, in besonderen Bereichen nutzt der Schritt 1 mir sehr. Ich habe zum Beispiel einen Energiezuwachs, wie ich in anderen Bereichen nicht hatte, oder meine Symptomatik wird besser, dann gehe ich dort Schritt 2, dann mache ich eine kleine Investition. Und so finde ich auch quasi die Nadel in meinem Heuhaufen.


Und das ist ein einzigartiges System, was es so bisher noch nicht gibt, zumindest in Deutschland nicht. Und das ist, wo jeder eingeladen ist, mit dabei zu sein, egal ob Gesundheitssuchender oder wir brauchen auch viel Fachleute, wir brauchen Wissenschaftler, wir sind dezentral organisiert, das heißt, jeder kann dort mit reinkommen, Vorträge halten und aktiv sein.


[Nils Behrens] (1:11:13 - 1:11:39)
Klingt ausgezeichnet. Man findet das unter www.healingproject.de Projekt mit C natürlich, weil beides dann auf Englisch geschrieben ist. Und mir bleibt nur noch zu sagen, vielen Dank für das Gespräch.


Für alle, die aber auch nochmal speziell was zu dir noch mehr kennenlernen wollen, zu Steffen Lühmann, da kann man unter steffen-lühmann-luhmann mit U, E und H vorbeischauen. Wir haben das Ganze auch nochmal in den Shownotes. Und ich sage vielen Dank.


[Steffen Lühmann]
Danke dir. Schön, dass ich da sein durfte.


[Steffen Lühmann] (1:11:43 - 1:11:53)
Hast du eigentlich ein Lieblingssupplement? Lieblingssupplement ist glaube ich Magnesium. Und Vitamin D.


Und Zink.

 

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