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VERKOSTUNG: HASHIRI SHINCHA TANEGASHIMA SHOJU 2022

Die Verkostung im Detail

Der Hashiri Shincha Shōju von der südlich vor Kagoshima gelegenen Pazifikinsel Tanegashima gehört zu den allerersten Shinchas Japans. Dank optimaler Wetterbedingungen dieses Jahr konnte die Ernte im idealen Zeitraum Ende März durchgeführt werden, so dass der Tee dieses Jahr besonders vollmundig und erfrischend ausfiel.

Wie für Shincha üblich, ist dieser Tee nur kurz gedämpft (asamushi) und etwas weniger stark getrocknet, wodurch seine frischen, ausgeprägten Aromen und Nährstoffe stärker zur Geltung kommen.

Bei der Verkostung des Hashiri Shincha Tanegashima Shōju verwenden wir drei gut gehäufte Teelöffel auf etwa 0,2l Wasser. Bitte achten Sie darauf, nur gutes, weiches (kalkarmes) Wasser zu verwenden, da sonst der Geschmack dieses edlen Tees zu sehr leidet.

Der Tee ist ein solches Geschmackserlebnis, dass wir für ihn eine etwas größere Menge als sonst beim Sencha üblich empfehlen.

in den letzten Jahren erzielten wir mit Abstand die besten Zubereitungs-Ergebnisse durch die Verwendung einer Yokkaichi Banko-Kyusu aus violett-braunem Ton, die normalerweise für beschattete Gyokuros und Kabusechas empfohlen wird. Durch diese wird das äußerst ausgeprägte Aminosäurenprofil des Cultivar Shōju in seiner vollen Umami-Fülle besonders hervorgehoben. Durch die dieses Jahr herausstechende Grasigkeit und Heuigkeit, die den Tee noch erfrischender geraten lässt, empfehlen wir zudem die Zubereitung auch mit einer schwarzen Tokoname-Kyusu, bei welcher diese Geschmackseindrücke noch mehr in den Vordergrund treten.

Der Hashiri Shincha ist in punkto Nährstoffreichtum und Vitalität in unserem Sortiment unübertroffen, frisch eingeflogen und direkt verkostet ein absolutes Erlebnis. Kein anderer Tee ist so frisch und lebendig und verbindet so gekonnt die Charakterzüge von Edel-Gyokuro und Spitzen-Sencha. Dieses Jahr erreicht er in unserer Verkostung aufgrund der herausragenden Eigenschaften ganze 99 von 100 Punkten.

Er eignet sich auch ideal für die Zubereitung mit mehreren Aufgüssen. Wir konnten aus ihm bis zu 6 schmackhafte Aufgüsse gewinnen.

  • Erster Aufguss: wir wählten 120 Sekunden bei 60°C in einer Yokkaichi Banko Kyusu. Der Tee liefert dabei ein unglaubliches Umami (100 Punkte) und eine große Süße wie Morgentau, wobei diese Geschmackseindrücke in diesem Jahr von einer besonders auffälligen Grasigkeit mit tiefen Heuaromen erweitert und abgerundet wird. Noch runder und vollendeter als im letzten Jahr bringt er den Charakter der Fusion eines vollen Gyokuros mit einem eleganten Sencha hervor: extrem vital, explosiv aromatisch und unglaublich erfrischend. Der Tee zeigt in der Tasse eine für Sencha typische, gelbgrüne starke Farbe und spiegelt den Reichtum des Tees wieder.
  • Im zweiten Aufguss (20 Sekunden, 70°C) wählten wir eine leicht höhere Temperatur bei nur 20 Sekunden. Bei dieser Zubereitung treten nun die eleganten vegetalen Bitterstoffe des Tees in den Vordergrund. Der Tee tritt nun weniger voll und süß, dafür aber charakterstärker und kräftiger auf, mit interessanter Adstringenz. Eine willkommene Abwechslung in dieser Verkostung.
  • Der dritte Aufguss (20 Sekunden, 75°C) wird in keiner Weise schwächer, im Gegenteil zeigt sich eine überraschende Geschmackssynthese aus dem ersten und zweiten Aufguss, was nur einem so nährstoffreichen Tee gelingen kann. Der Tee wirkt nun noch frischer und belebender, mit leichter Edelbitterkeit, welche nun in den Hintergrund gerückt ist. Dieser Aufguss lässt einen Hauch zitrischer Noten und die aquatisch-vegetale Frische von frisch geschnittener Gurke erkennen.
  • Vierter Aufguss (15 Sekunden, 75°C): Der Tee ist nun so klar und frisch wie Quellwasser. Im Charakter bildet sich nun ein eher typischer, klarer Berg-Sencha, der sehr belebend wirkt und einige Charakterzüge eines guten Honyama auf Shizuoka zeigt. Zudem ist der Tee von einer wunderbaren Luftigkeit, die an eine frische Frühlingsbrise auf Tanegashima reminiszieren lässt.
  • Der fünfte Aufguss (20 Sekunden, 85°C) ist dem vierten Aufguss ähnlich, etwas leichter und harmonischer. Im Hintergrund lassen sich dunkel nesselartige Aromen erahnen, die an einen sommerlichen Spaziergang in einer kühlen Waldlichtung erinnern lassen.
  • Der sechste Aufguss (15 Sekunden, 90°C): Ähnlich wie der vierte und fünfte Aufguss, wobei das Aroma nun langsam einer schlichten Frische weicht. Gerade deshalb ist auch dieser Aufguss spannend, da er wie das Eintreten der kühlen, frischen Abenddämmerung, welche einem warmen Frühlingstag folgt und diesen vollendet, das Genusserlebnis diesen Tees auf wunderbare Art abrundet und abschließt.

Bewertungsübersicht des Hashiri Shincha Tanegashima Shoju

Umami Edelbitter Refreshing Edelsüß Harmonie Eleganz Kraft Gesamt
100 98 100 98 99 98 98 98,9


Passende Kyusu und Yuzamashi

Zur Betonung des extremen Umamis dieses seltenen Hashiri Shinchas ist eine Banko Kyusu aus natürlichem Ton zu empfehlen. Der Reduktionsbrand, der besondere Ton und die dünne Verarbeitung verhelfen dem Shōju deutlich mehr zur Geltung. In einer schwarzen Tokoname-Kyusu geriet der Tee dagegen frischer, mit präsenteren Gras- und Heunoten. Für Kenner und Genießer von Hashiri Shincha empfehlen wir daher eine vergleichende Verkostung mit beiden Kyusu.

Als Wasserkühler empfehlen wir entsprechend auch einen Yuzamashi aus Banko bzw. Tokoname-Ton.

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