Besonderheit in Lage, Anbau und Verarbeitung
Das Wu Yi Shan-Gebirge im Nordwesten der Provinz Fujian gehört traditionell zu den berühmtesten Teeanbaugebieten Chinas. Auf einer Fläche, die in etwa dem Land Brandenburg entspricht, leben nur knapp 20 000 Menschen. Stark zerklüftete Felsmassive, dichtbewaldete Berge und wilde Flußläufe bilden den Hintergrund für einzigartige Teeanbaubedingungen.
Früher war das Gebirge ein Rückzugsgebiet für taoistische und buddhistische Einsiedler und Mönche. In der Sung-Dynastie begannen sie, sich in der abgeschiedenen Bergwelt anzusiedeln. Seit dieser Zeit wurde hier auch Tee angebaut, auf den Felsen, in den Schluchten, und auf den Hügeln ringsum.
Das Terroir mit seiner Karstlandschaft bietet exzellente Bedingungen für Tee. Das Regenwasser nimmt auf den Felsen und in den Kalksteinschluchten eine große Menge an Mineralien auf. Die natürliche Drainage wurde von den Mönchen und Bauern intensiv ausgebaut, so dass die Böden über die Zeit enorm angereichert wurden. Die Teepflanzen in den engen Tälern und an den Hängen können sehr viel davon aufnehmen.
Die für diesen Tee verwendeten Cultivare sind zum einen ein nativer, kleinblättriger Cultivar, Xiaocai (小菜茶), der aufgrund seiner tiefen Wurzeln besonders viele Nährstoffe aufnimmt. Zugleich machen ihn jedoch seine kleinen Blätter und Büsche sowie sein langsames Wachstum wenig ergiebig, so dass hier noch der Fuyun No. 6 (福云六号), ein großblättriger Cultivar zum Einsatz kommt, der speziell entwickelt wurde, um die Teeernteerträge zu erhöhen. Für diesen Spitzentee werden in traditioneller Handpflückung immer nur der jüngste Trieb zusammen mit den beiden darunterliegenden Teeblättern.
Die frisch gepflückten Blätter werden zuerst zum Welken ausgelegt. Speziell für diesen Tee ist das Welken über qualmenden Pinienholzfeuern. Diese geben dem Tee sein feines Raucharoma. Im zweiten Schritt werden die Blätter gerollt und geknetet, um die Zellstruktur der Blätter aufzubrechen, sodass die Blattenzyme die Inhaltsstoffe oxidieren, also mit Luftsauerstoff verbinden können. Dieser Prozess findet traditionell in Röstpfannen statt, was die Oxidation vollends stoppt. Zum Schluss werden die Blätter in ihre charakteristische gedrehte Nadelform gerollt und getrocknet. Diese Trocknung findet zunächst über offener Flamme, dann jedoch über qualmenden Pinienholzfeuern statt.
Originalität
Dieser Tee stammt zu 100% von dem o.g. Teefeld in Sandu Cun, Direktbezug vom Teefarmer.