Matchabesen
Omotesenke

Takayama

ID
5440
Original handgefertigter Matchabesen aus schwarzem Bambus aus Takayama, dem Ursprungsort meisterlicher Chasen. Der spezielle schwarze Bambus ("Kurotake" 黒竹) und die gewölbte Form mit ungebogenen Spitzen sind typisch für die Tradition der Teeschule Omotesenke 表千家.
Produkt Omotesenke-Stil Chasen
Streben 70 (Kazuho 数穂)
Herkunft Takayama, Japan
Abmessung 12cm x 6cm
Gewicht 15g (circa)
Material Schwarzer Bambus (Purpurbambus)
47,90 €

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ID
5440
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Takayama

Die Stadt Takayama der Präfektur Nara in Japan gilt seit jeher als der Ursprungsort handgefertigter Chasen. Da das Geheimnis um die professionelle Fertigung des Chasen schon immer streng nur innerhalb der eigenen Familie weitergegeben wurde, gibt es heute gerade einmal um die zwanzig offizielle registrierte Herstellerfamilien. Nichtsdestotrotz stammen immer noch über 90% aller in Japan verkauften Chasen von Hand aus Takayama.

Die Legende besagt, dass Murata Jukō, welcher den Grundstein für die heutige Japanische Teezeremonie setzte, die antreibende Kraft hinter dem Chasen war. Als er vor gut mehr als 500 Jahren anfing die Teezeremonie enger mit dem Zen-Buddhismus zu verknüpfen, erschuf er die Terminologie “Wabicha”. Das Ästhetik Konzept “Wabi-Sabi” beschreibt, einfach gesagt, die Schönheit des Unperfekten und somit des Natürlichen. Als Jukō dieses Konzept im Tee auslebte, bat er seinen Freund Takayama Sōsetsu ihm ein passendes Utensil zu fertigen, mit dem er pulverisierten Tee zubereiten kann. So entwarf Takayama Sōsetsu den Chasen aus Bambus.

Chasen 茶筌

Der Chasen ist ein Teeutensil, welches aus einem Stück robusten und flexiblen Bambus in Handarbeit gefertigt wurde, um Matcha zuzubereiten. Je nach Form und Anzahl der Streben sowie der Bambusart, aus der er hergestellt ist, gibt es leichte Unterschiede in Stil und Farbe. Jede japanische Teeschule hat ihren bevorzugten Chasen-Stil, der von der Jahreszeit, der Art der Teezeremonie und der Art der verwendeten Teeschale (Chawan) abhängt. Die Teeschule der Urasenke 裏千家 beispielsweise bevorzugt einen Chasen aus weißen Bambus mit vielen Streben, wohingegen die Omotesenke 表千家 auch Verwendung für Chasen aus schwarzen Bambus mit gröberen, wenigen Streben findet. Die letzte der drei großen Teeschulen Japans, die Mushanokōjisenke 武者小路千家, bevorzugt Chasen aus schwarzen Bambus mit entweder sehr groben oder wenigen Streben, welcher zudem komplett gerade sein können. Im Allgemeinen wird jedoch normaler, dünner Usucha mit einem Chasen mit 80 bis 120 Streben aufgeschlagen und aufgeschäumt, während dickerer Koicha mit einem Chasen mit 60 bis 80 gröberen Streben verrührt wird, um die größere Menge an pulverisiertem Tee gleichmäßig zu vermischen.

Omotesenke 表千家

Die zweitgrößte der drei Schulen ("Sansenke" 三千家), entstanden aus der Blutlinie von Sen no Rikyū 千利休, strebt eine Schale an, bei welcher der Matcha eine Kombination aus leichtem Schaum und einer halbmondförmigen freien Oberfläche präsentiert. Dies dient zum einen den ästhetischen als auch den geschmacklichen Vorstellungen der Schule. Die Omotesenke ist der Auffassung, dass zu viel Schaum den Matcha adstringiert, da durch die Zufuhr von Sauerstoff der Tee oxidiert.

Infolgedessen zieht die Schule Chasen vor, welche im Vergleich zur Urasenke 裏千家 weniger gekräuselt sind, sodass der Schaum schwieriger zu erzeugen ist. Sowohl Chasen aus weißen als auch aus schwarzen Bambus finden Verwendung, jedoch ist eine eine Balance zwischen den Utensilien wünschenswert. So kann der künstlerische Fokus durchdacht gelenkt werden, indem beispielsweise gezielt eine auffällige Matchaschale (Chawan 茶碗) optisch von den anderen Teeutensilien abgehoben wird. Ein Matchabesen der nun in Relation zur Schale in den Hintergrund rückt, hilft die Aufmerksamkeit voll und ganz auf diese zu richten.

Herstellung

Der schwarzer Bambus ist eine leichte Bambusart mit einem Durchmesser von 2 bis 3 cm und einer Höhe von 3 bis 5 Metern. Er wird "schwarzer Bambus" genannt, weil sich die Halme nach 8 Monaten allmählich schwarz und nach 2 Jahren schwarz-violett färben. Er ist deshalb auch als Purpurbambus bekannt und wird wegen seiner schönen Halme für verschiedene Bambusarbeiten sowie als Zierbambus verwendet.

Damit der Chasen robust genug wird, werden ausschließlich circa zwei bis drei Jahre alte Bambusse zur Herstellung verwendet. Das in die passende Länge geschnittene Bambusstück wird zuvorderst grob geviertelt und dann vom weichen Innenmaterial getrennt, sodass am Ende nur die standfeste Haut übrig bleibt. Diese werden dann weiter geteilt bis die gewünschte Anzahl an Streben erreicht ist, um sie dann in innere und äußere aufzuteilen. Damit diese in Stellung bleiben, wird ein Faden zwischen ihnen am unteren Ende eingefädelt. Für die geschwungene Form werden sie dann mit einem Messer unter Anwendung von Druck, wie beim Kräuseln eines Geschenkbandes, nach oben gezogen. Als nächstes werden die einzelnen Streben verfeinert und sachte geschliffen, um dem Matcha möglichst wenig Oberfläche zu bieten sich festzusetzen. Zuletzt werden die Streben perfekt in Form gedrückt bis das Ergebnis zufrieden stellt.

Anwendung

Um den ikonischen Schaum des Matcha zuzubereiten ist ein Chasen zweifelsohne die beste Wahl.

Als Erstes fügen Sie Ihrer Matchaschale heißes Wasser hinzu und platzieren den Chasen für einige Minuten kopfüber ins Wasser. So wird der Bambus weicher und es wird vermieden, dass Ihnen die Streben des Chasen brechen. Nun schütten Sie das Wasser weg und trocknen die Schale ab, damit der Matcha nicht schon beim Zugeben anfängt zu verklumpen.

Sobald dem Matcha Wasser hinzugefügt wurde, ist es wichtig den Chasen richtig zu bewegen. Es sollten kreisförmige Bewegungen sowie das typische Quirlen wie mit einem Rührbesen vermieden werden, da sich so kaum bis gar kein Schaum bildet. Halten Sie den Chasen im circa 90° Winkel in die Schale und berühren Sie den Boden leicht. Drücken sie den Chasen nicht gegen den Boden, sondern lassen Sie ihn sanft den Boden kratzen. Nun bewegen Sie den Chasen gerade nach oben und unten aus dem Handgelenk und bewegen währenddessen Ihren Arm nach links und rechts. So entsteht eine "W"- beziehungsweise "M"- Bewegung. Je schneller Sie diese Bewegung durchführen, desto schneller und einfacher entsteht ein wunderbarer Schaum. Übung macht den Meister.

Pflege und Reinigung

Weichen Sie den Chasen vor dem Gebrauch einige Minuten im warmen Wasser ein, damit die Streben weicher werden und sich entfalten. Wenn Sie den Matcha in einer Chawan zubereiten, vermeiden Sie es, die Wände beim Schlagen zu berühren, damit die Form erhalten bleibt und die Streben nicht brechen. Außerdem sollte der Chasen nicht zu stark gegen den Boden der Schale gedrückt werden. Weichen Sie den Chasen nach Gebrauch erneut in warmem Wasser ein und wiederholen Sie den Rührvorgang (ohne Matcha), bis das Pulver entfernt ist. Schütteln Sie nach dem Reinigen das überschüssige Wasser ab und lassen Sie den Chasen vollständig an der Luft trocknen. Hierfür wird ausdrücklich ein Matchabesenhalter (Chasen Yasume 茶筌休め) empfohlen. Andernfalls lassen Sie den Chasen nach unten gerichtet trocknen, um zu vermeiden, dass sich Wasser im Griff sammelt, was zu Schimmel führen könnte. Sollte sich Schimmel bilden, legen Sie sie ihn für einige Minuten in kochendes Wasser und lassen Sie ihn anschließend gut trocknen.

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