Vintage Kyusu Tokoname
Sōkō Sujibiki Hiyohen

梅原宗弘 Sōkō Umehara

ID
2975
Original japanische Seitengriff-Teekanne vom bedeutenden Meister Soko aus Tokoname, angefertigt in den 70er Jahren aus seither unerreichten Tonqualitäten. Integriertes, handgestochenes Keramiksieb, wunderbare Haptik durch den perfekten Hiyohen-Reduktionsbrand, 370ml

 

Diese Kyusu ist Teil unserer Yoshi en Collection edler Kyusu-Meisterwerke. Diese stehen nicht zum Verkauf und sind nur zur Ansicht gelistet.

Charakter

Diese traditionelle Kyusu von Meister Soko aus Tokoname, angefertigt in den 70er Jahren aus seither unerreichten Tonqualitäten, ist ein Unikat und Sammlerstück. Geboren 1941, erlangte Soko den Status des Meisters traditionellen Handwerks (伝統工芸士) 1993. Seine Kyusus sind berühmt für ihre detaillierten Körper und präzise gestochenen Filter. Er hat eine vollendete Hiyohen (火窯変) Technik, die jedes seiner Stücke zum Unikat macht. Dieser Kyusu hat eine wunderbar organische Haptik durch den perfekten Brand.

Tokoname ist eines der sechs alten Keramikzentren Japans. Hier wird seit dem 12. Jahrhundert hochwertige Irdenware hergestellt. Die dort noch vorhandenen, besonders eisenhaltigen Tonvorkommen sind für den charakteristischen roten Scherben verantwortlich, der zusammen mit dem Oxidationsbrand so eintscheidend für die Optimierung des Teegeschmacks ist. Ein spezielles Merkmal der Fertigung von Kyusu aus Tokoname sind die von Hand eingeschliffenen, und entsprechend passgenauen Deckel.

Besonderes

  • Handgefertigt in den 70er Jahren von Meister Soko
  • von Hand eingeschliffener Deckel
  • roter, eisenhaltiger Naturton aus ursprünglichen, inzwischen erschöpften Vorkommen
  • Reduktionsbrand, Hiyohen (火窯変; zufällige Farbgebung)
Auf Lager

Vintage Kyusu

Eine Kyusu ist eine traditionelle japanische Teeekanne für die ideale Zubereitung von japanischem Grüntee. Aus Naturton gebrannt und innen unglasiert, reagiert der Scherben mit dem Wasser und dem Tee und hebt bestimmte Aromen hervor. Der Tee kann optimal frei schwebend in der Kanne ziehen, zudem lagern sich die Blätter beim Eingießen vorteilhaft über das integrierte Sieb, sodass sie zum einen selbst filtern, zum anderen eine vollständigere Extraktion von Geschmacks- und Inhaltsstoffen ermöglichen. Der Tee wird immer nur frisch, dafür aber mehrfach aufgegossen. Der Seitengriff und der Knauf auf dem Deckel verhindern, dass die Hand mit dem zu heißen Körper in Kontakt kommt.

Im Laufe der Geschichte gab es hunderte Keramikzentren in Japan, überall, wo der vulkanische Boden reiche Tonvorkommen aufwies. Einige sind bis heute aktiv, darunter die sechs wichtigsten "Alten Öfen" (jap. Rokkoyo): Bizen, Shigaraki, Seto, Echizen, Tamba und Tokoname. Aber auch andere wie zum Beispiel Karatsu, Hagi, Mino, Shino, Oribe, Setoguro Ki-Seto und Kyo-yaki, und für Teekeramik vor allem Banko in Yokkaichi.

Sie unterscheiden sich regional nach der Zusammensetzung des Tons, der prävalenten Brennmethode, der Handarbeitsschritte, Dekorations- und Glasurtechniken und der Feinheit bzw. bewussten Grobheit der Herstellung. Vor allem der Ton und der Brand entscheiden über den geschmacklichen Charakter der Kyusu, d.h. welche Arten von Aromen eines Tees von ihr hevorgehoben oder gedämpft werden. Daher haben Teeliebhaber oft verschiedene Kyusu unterschiedlicher Qualitäten zu Hause, um je nach Tee und dessen Qualität die optimale Zubereitung zu ermöglichen. Zu den edelsten und wertvollsten Kyusus zählen diejenigen berühmter Künstler, die nicht nur für ihre speziellen Talente in der Fertigung, Form und Dekoration berühmt sind, sondern auch für ihre eigene Fertigung des Naturtons sowie ihre eigenen Brenntechniken, die zu einzigartigen Qualitäten führen.

Angeführt von den lebenden Nationalschätzen, den höchstausgezeichneten Meistern, gibt es eine ganze Hierarchie der Kunstfertigkeit, die über Studios, die noch vom Ruf vergangener Meister zehren, junge, wilde Studios bis hin zu familienbetriebenen Kleinstbetrieben, die den Großteil der Alltagsteekeramik herstellen. Wichtige Sammlerobjekte sind die Vintage Kyusu, die noch vollständig aus inzwischen erschöpften Vorkommen des hochwertigsten Naturton der jeweiligen Region gefertigt sind und damit unvergleichliche Qualitäten im Teeaufguss erzielen.

Tokoname Yaki

Tokoname Yaki (常滑焼, Aichi Präfektur)

Tokoname ist der älteste der sogenannten Sechs Alten Öfen (jap.: roku koyo, 日本六古窯) Japans. Mit ca. 200 Brennöfen für traditionelle Keramik ist Tokoname inzwischen das größte Zentrum der Keramikproduktion. Der pure Naturton (Shudei) ist rot und besonders eisenhaltig und besitzt spezielle Eigenschaften in punkto Geschmack und Wirkung auf den Grüntee. Im Gegensatz zu anderen Regionen verfügt Tokoname noch heute über - wenn auch abnehmende - Reserven seines berühmten Naturtons.

Für die berühmten Shudei Kyusu wird ein möglichst eisenhaltiger und feinkörniger Ton (jap.: tatsuchi) verwendet, der unter Reisfeldern in Tokoname gefunden wird und dem Ton seine speziellen Eigenschaften und Farbe schenkt. Der echte Hon Shudei Ton mit dem idealen Eisengehalt ist inzwischen allerdings so selten, dass er noch zusätzlich mit natürlichem Eisenoxid angereichert wird, um den erwünschten Farbton auch wirklich zu erzielen.

Für andersfarbige Kyusu sprüht der Töpfer nach dem Formen der Basis eine Mixtur aus rotem Ton und natürlichen Farbpigmenten auf. Der Prozeß nennt sich Chara-gake. Anschließend wird die Kyusu gebrannt. Fertige Shudei Kannen besitzen einen besonderen Glanz, der durch das Polieren der getöpferten Kyusu mit Metallspatel oder Stoff vor dem Brand erreicht wird. Daher wird häufig auf Glasuren oder Aufglasurmalerei verzichtet, da man den Ton für sich sprechen lässt.

Bei der Fertigung von Tokoname Kyusu kommen der sogenannte Oxidationsbrand für rote und der Reduktionsbrand für schwarze Scherben auf Gas- oder Elektroöfen zum Einsatz. Manche Studios, insbesondere bekannte Künstler, setzen mitunter eine Kombination der beiden Techniken ein. Der Oxidationsbrand wird je nach Ton zwischen 1100 und 1200 Grad Ceslsius vorgenommen und muß wegen der Farbänderungen und der Gefahr zu reißen äußerst genau kontrolliert werden.

Durch die Einführung des Vielgewölbe-Mehrkammer-Hangofens (jap.: renboshiki-noborigama, 連房式登窯) 1834 wurde eine Verbesserung der Steuerung des Brennvorgangs gegenüber früheren Öfen erreicht. Dadurch und durch die Hilfe chinesischer Spezialisten wurde die Entwicklung der roten, unglasierten Shudei-Ware erst möglich. Besonders für die Shudei-Kyusu aus rotem toki ist Tokoname in ganz Japan, bzw. weltweit, berühmt geworden. Die Studios der Region sind aber auch für viele andere Techniken bekannt, wie z.B. die Ascheanflugglasur (yakishime), dunkle Brandspuren durch Kohlenstoff-Imprägnierung (koge), Seladon-Arbeiten und das Vermischen verschiedener Tonarten und -farben.

Herstellung

Ton

朱泥 (Shudei: roter Naturton)

Ikomi/Rokuro

Die Bestandteile von Deckel und Kanne werden von Hand auf der Töpferscheibe getöpfert und dann passgenau zusammengesetzt. (jap.: Rokuro; 轆轤)

Ofenatmosphäre:

Spezielle Kombination aus Reduktions- und Oxidationsbrand mit zufälliger Farbgebung (jap.: Hiyohen; 火窯変)

Glasur

unglasiert (jap.: Yakishime; 焼き締め)

Passend für

Besonders empfohlen für folgende japanische Grüntees:

Geeignet für alle japanischen Sorten aller Ernten

Irdenware aus Reduktionsbrand verhilft dem Grüntee zu einem größeren und ausgewogenerem Körper und bringt somit insgesamt die Aromastoffe und den allgemeinen Geschmack besser zu Geltung. Zugleich werden Spitzen und individuelle Charakteristika aber etwas geglättet. Diese Kyusus können als Allrounder für alle Grünteesorten bezeichnet werden.

Es empfiehlt sich, auf Dauer möglichst nur die oben empfohlenen ähnlichen Teetypen in der selben Kyusu zu verwenden. Die innen unglasierte Kyusu entwickelt im Zusammenspiel mit dem jeweiligen Tee eine Patina, die den Geschmack über die Zeit verbessert und intensiviert. Auch aus diesem Grund sollte möglichst kein kalkhaltiges Leitungs- oder Flaschenwasser, sondern ein weiches, kalkarmes Wasser (ähnlich einem natürlichen Bergquellwasser) eingesetzt werden.

Anwendung

Zur Pflege hochwertiger japanischer Keramik sollte grundsätzlich bei allen Zubereitungs- und Reinigungsschritten kalkarmes, weiches Wasser verwendet werden.

Eine Kyusu sollte vor der eigentlichen Teezubereitung zunächst mit warmem Wasser angewärmt werden, damit der Ton besser mit den Teeblättern reagieren kann. Erst dann werden die Teenadeln mit einem Holzlöffel hineingegeben. Je nach Geschmack, Sorte und Qualität empfehlen sich 1-3 gehäufte Teelöffel pro Person. Fortgeschrittene und Kenner machen den Tee meist deutlich stärker als Anfänger, die den intensiven Geschmack und die Bitterstoffe weniger gewohnt sind.

Das Wasser nun vorsichtig und langsam über die Blätter gießen, im Idealfall aus einem Yuzamashi (Gefäß zur Abkühlung des Wassers nach dem Kochen) aus gleichem oder ähnlichem Ton und Brand. Für beste Ergebnisse sollte das Wasser nur bis zum oberen Drittel des Siebes gefüllt werden. Während der Ziehzeit bitte den Deckel schließen.

Zum Ausgießen die Kyusu mit einer Hand so halten, dass der Daumen auf dem Knauf ruht. Darauf achten, dass die kleine Öffnung am Deckel auf gleicher Höhe mit der Tülle liegt. Dann den Tee langsam in mehreren Zügen in die Tasse ausgießen und frisch trinken. Falls mehrere Tassen befüllt werden, sollten diese in kleinen Schritten reihum eingegossen werden, um ein gleichmäßiges Ergebnis für alle Tassen zu erzielen. Am Ende des Ausgießens die Kyusu mit beiden Händen vorsichtig, aber mit Nachdruck wiederholt ruckartig nach unten schwenken, um auch die letzten, besonders gehaltvollen Tropfen aus dem Tee zu gewinnen.

Anschließend die Kyusu geschlossen für den nächsten Aufguss stehen lassen. Nach dem letzten Aufguss den Tee vollständig aus der Kyusu entfernen und diese nur mit Wasser kräftig ausspülen. Innen nicht kratzen oder anderweitig reinigen. Schließlich die Kanne innen und außen mit kalkarmem, weichem Wasser nachreinigen, damit keine nachteiligen Kalkablagerungen entstehen. Außen mit einem sauberen Tuch kurz abreiben. Danach die Kyusu offen vollständig trocknen lassen.

Pflege und Reinigung

Reinigung außen:

Nur mit sauberem Wasser und einem weichem Tuch. Bei Verschmutzung mit aufgegossenem Grüntee abreiben.

Reinigung innen:

Nur mit sauberem, möglichst kalkarmen Wasser ausspülen. Bei Benutzung setzt die Kyusu innen Patina an, die nicht entfernt werden sollte.

Nach Verwendung von kalkhaltigem Leitungswasser zum Spülen der Kyusu, diese danach mit kalkarmen, weichem Wasser innen und außen nachspülen. Dies vermeidet die Beeinträchtigung durch Kalkablagerungen. Anschließend außen mit einem sauberen, weichen Tuch abreiben.

Es empfiehlt sich, auf Dauer möglichst nur die empfohlenen ähnlichen Teetypen in der selben Kyusu zu verwenden (siehe Reiter Teesorten). Die innen unglasierte Kyusu entwickelt im Zusammenspiel mit dem jeweiligen Tee eine Patina, die den Geschmack über die Zeit verbessert und intensiviert. Auch aus diesem Grund sollte bei der Zubereitung und Reinigung möglichst kein kalkhaltiges Leitungs- oder Flaschenwasser, sondern ein weiches, kalkarmes Wasser (ähnlich einem natürlichen Bergquellwasser) eingesetzt werden.

Produktdetails

Typ Seitengriffkannen: yokode kyūsu (横手急須)
Kiln Tokoname Yaki (常滑焼)
Studio/Artist Meister Sōkō (宗弘)
Herkunft Tokoname, Aichi, Japan
Fassungsvermögen 370ml
Empfohlene Füllmenge Zum optimalen Gelingen und Ausgießen des Tees ist eine Füllmenge nur bis zum letzten Drittel des integrierten Siebes empfohlen.
Maße;
(Durchmesser ohne Griff x Höhe ohne Knauf)
9,8 x 7,8cm
Gewicht (g) 433g
Ton Roter Naturton (jap.: Shudei; 朱泥) angereichert mit natürlichem Bengara (弁柄; rotes Eisenoxid)
Brand Reduktionsbrand, Hiyohen (火窯変; zufällige Farbgebung)
Glasur unglasiert (jap.: Yakishime; 焼き締め)
Dekor  
Sieb integriertes, handgestochenes Keramiksieb
Fertigung Die Bestandteile von Deckel und Kanne werden von Hand auf der Töpferscheibe getöpfert und dann passgenau zusammengesetzt. (jap.: Rokuro; 轆轤)
Verpackung Holzkiste
Loading...
Das Bild konnte nicht geladen werden.